Die Hoffnung stirbt zuletzt - Volle Lager, keine Öffnungsperspektiven - der stationäre Sporthandel leidet schwer. Es gilt das Prinzip Hoffnung ...

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Die Hoffnung stirbt zuletzt - Volle Lager, keine Öffnungsperspektiven - der stationäre Sporthandel leidet schwer. Es gilt das Prinzip Hoffnung ...
8      Corona-Krise                                                             360 °

                                    Die Hoffnung
                                    stirbt zuletzt
                          Volle Lager, keine Öffnungsperspektiven – der stationäre Sporthandel leidet schwer.
                             Es gilt das Prinzip Hoffnung. Eine Bestandsaufnahme nach einem Jahr Corona.

                                          W
                                                      er mit seinem Unternehmen      werden dürfen, wie das im letzten Som-      nüchternde Analyse. „Mich ärgert auch
                                                      über viele Jahre zweistellig   mer der Fall war. Erst dann haben diese     ein bisschen, wenn gesagt wird: Seid
                                                      gewachsen ist, hat die Mess-   Unternehmen wieder eine echte Per­          doch froh, dass ihr das habt.“ Das Basis-
                                          latte für weitere Erfolge dementspre-      spektive, weitermachen zu können.           lager gehört zu den Handelsunterneh-
                                          chend hoch gelegt. So genügt es den                                                    men, die als Innenstadt-Geschäfte sehr
                                          eigenen Ansprüchen dann oft nicht,         Click & Meet – nur ein Tropfen              auf Laufkundschaft angewiesen sind.
        UMFRAGE UNTER                     wenn im Abschlussbericht nur eine Zif-                                                 Und dort eine Fläche von 1.100 Quad-
                                                                                     auf den heißen Stein
         KONSUMENTEN                      fer vor dem Komma und nach dem Plus                                                    ratmetern mit den entsprechenden
    Bei seiner jüngsten Untersu-          steht. Wir Medienschaffende, das sei       Wie lange beispielsweise das Basislager     Kosten zu bewirtschaften, wiegt in Co-
    chung, in welchen Kanälen Konsu-      eingestanden, heben dabei auch gerne       aus Karlsruhe, seit 1986 der Outdoor-       rona-Zeiten natürlich doppelt schwer.
    menten ihre Käufe tätigen, fand       mal den Finger und schreiben, Unter-       Spezialist in der Region schlechthin,
    das Institut für Handelsforschung     nehmen XY sei „nur noch“ einstellig ge-    noch wird durchhalten können, ist laut      Online-Geschäft sorgte für
    (IFH Köln) Folgendes heraus: Das      wachsen. Mit einem Jahr Corona, den        Geschäftsführer Martin Kerner nicht ab-     erträgliches Minus
    Wachstum des Online-Handels ist       dramatischen Auswirkungen und man-         sehbar. Das abgelaufene Jahr 2020
    enorm, dies war 2020 in etwa so       cherorts tiefroten Zahlen wünschen         brachte ein Minus von knapp 39 Pro-         Auch ein Warenhaus wie Dodenhof hat
    hoch wie in den Jahren 2017 bis       sich viele Inhaber, Geschäftsführer und    zent, das Lager ist heute bis unters Dach   2020 natürlich Federn lassen müssen.
    2019 zusammen. 43 Prozent der         CEOs jedoch diese alten, moderat er-       mit Ware gefüllt. „Irgendwie durchmo-       So verzeichneten die beiden Sportwel-
    Befragten haben in Kalenderwo-        tragreichen Zeiten zurück.                 geln“, lautet die Devise. Click & Meet,     ten in Posthausen (6.000 Quadratme-
    che 10 (8. bis 13. März 2021) ur-        Vor Corona, so erinnern die Marktfor-   zuletzt zweieinhalb Wochen in Karlsru-      ter) und Kaltenkirchen (1.500 Quadrat-
    sprünglich stationär geplante         scher von Marketmedia24 (Köln) in ih-      he erlaubt, war für das Basislager nur      meter) – die stärksten Kategorien sind
    Käufe online getätigt, in Kalen-      rem neuen „Branchen-Report Sport           ein Tropfen auf den heißen Stein, zu-       Bike, gefolgt von Outdoor und Run-
    derwoche 4 waren es noch 34 Pro-      2021“ fast wehmütig, sei der Sport-        mal, wie Kerner glaubt, „ein Debakel aus    ning/Trail – einen Umsatzrückgang im
    zent (25. bis 30. Januar). „Die zu-   markt eine vom Wachstum verwöhnte          kaufmännischer Sicht und nicht wirk-        niedrigen zweistelligen Bereich. „Wir
    nehmende Konsumzurückhaltung          Branche gewesen. Der Umsatz zu End-        lich wirtschaftlich“. Eigentlich hätten     konnten einiges über unser Online-
    und die Verschiebung von Einkäu-      verbraucherpreisen mit Sportbeklei-        sich nach der Corona-Quadratmeter-          Geschäft kompensieren und sind mit
    fen in den bequemen Online-Han-       dung und -schuhen sowie Hartwaren          Regelung 27 Leute im 1.100 Quadrat-         einem blauen Auge davongekommen“,
    del hinein zwingen den stationä-      sei von 2011 bis 2019 um 12,1 Prozent      meter großen Laden aufhalten dürfen.        bilanziert Christian Tews, seit einein-
    ren Einzelhandel, noch besser         gestiegen. Für 2020 wurde ein Minus        Terminlich war man allerdings so gut        halb Jahren dort Bereichsleiter unter
    und kundenorientierter zu agie-       von 4,5 Prozent errechnet – in Anbe-       wie nie völlig ausgebucht – schon gar       anderem für Sport, das herausfordern-
    ren“, meint IFH-Geschäftsführer       tracht der Umstände ein noch sehr mo-      nicht unter der Woche von 10 bis 19 Uhr.    de Jahr. Der Manager, der über stolze
    Dr. Kai Hudetz.                       derat ausgefallener Rückgang.              Teilweise seien mehr Verkäufer als Kun-     27 Jahre Erfahrung im Sporthandel ver-
                                             Für viele stationäre Sporthändler       den auf der Fläche gewesen, bemerkt         fügt, darunter Stationen bei Voswinkel,
                                          geht es allerdings kaum mehr um die        Kerner. Und außerdem hätten die Kun-        SportScheck, Amazon und Sport 2000,
                                          Höhe des Defizits zum Vorjahr. Tatsäch-    den auch oft gar keine Lust, online mit     soll den norddeutschen Shoppingcen-
                                          lich ist die oberste Prämisse, kostende-   dem Terminkalender herumzuhantie-           ter-Riesen im Sport „wieder stärker in
                                          ckend zu arbeiten – und damit die dro-     ren, viele kämen damit nicht klar und       den Fokus bringen“, wie er selbst sagt.
                                          hende Insolvenz zu verhindern, bis die     riefen dann an. „Click & Meet wird uns      Und somit ist das Ergebnis mit einem
                                          Geschäfte endlich „normal“ geöffnet        nicht retten können“, so Kerners er-        zu erwartenden und akzeptablen Minus

SAZsport 5 / 26.4.2021
Die Hoffnung stirbt zuletzt - Volle Lager, keine Öffnungsperspektiven - der stationäre Sporthandel leidet schwer. Es gilt das Prinzip Hoffnung ...
360 °                                                        Corona-Krise   9
Foto: Shutterstock / Steklo

                              im Corona-Jahr 2020 ein Schritt in die     hen könnte? Bätzing verneint. Es werde         Viele Laufsporthändler bieten ihren
                              richtige Richtung. Von Handelsexper-       wieder geregeltere Kundenströme ge-         Kunden seit Beginn der Pandemie die
                              ten ist dieser Tage zu hören, dass Click   ben, und vor Corona hätte man auch bei      Möglichkeit einer „Laufanalyse at
                              & Meet nur bei kleineren lokalen Händ-     einer Laufanalyse keine Termine verge-      Home“. Diese können dabei über Whats-
                              lern mit hohem Stammkundenanteil           ben, um dem spontanen Kunden die            App Fotos des eigenen Fußes und des
                              wirklich funktioniert. Tews weiß jedoch    Möglichkeit zu geben, bedient zu wer-       letzten Schuhs sowie ein Video mit ih-
                              diesbezüglich von einem „guten Erfolg“     den. „Man kann nicht beide Systeme pa-      rem Laufverhalten schicken. Manche
                              in den vergangenen drei bis vier Wo-       rallel machen“, findet Bätzing. Zumal       Händler führen diese Beratung auch
                              chen zu berichten; er bezeichnet das       ein Terminkalender gerade in schwa-         live über bekannte Tools wie Zoom
                              Termin-Shopping als „Segen“. Im Endef-     chen Zeiten (Urlaubs-/Ferienzeit) nicht     durch. In einem Podcast mit SAZsport
                              fekt sei es so gewesen, als ob die Läden   ausgelastet sein werde.                     hatte Björn Gustafsson (Currex), einer
                              ganz normal geöffnet hätten. Mit dem                                                   der Pioniere auf diesem digitalen analy-
                                                                         Der Mensch ist ein
                              Unterschied, dass die Kundenfrequenz
                              natürlich aufgrund der Beschränkun-        Gewohnheitstier
                                                                                                                     tischen Feld, unlängst erklärt, er sei si-
                                                                                                                     cher, dass diese Form der Laufberatung
                                                                                                                                                                     Wir konnten
                              gen nicht so hoch gewesen sei wie zu                                                   „unheimlich stark“ werden würde. Ob          einiges über unser
                              normalen Zeiten.                           Auch Christian Tews (Dodenhof) hält         die Händler dabei mitspielen, darf aller-
                                 Sehr zufrieden mit dieser Verkaufs-     nichts davon, Click & Meet länger als nö-   dings eher bezweifelt werden. Jost Wie-       Online-Geschäft
                              möglichkeit zeigt sich auch Laufhändler
                              Daniel Bätzing mit seinen Stores im
                                                                         tig beizubehalten. „Sobald diese Be-
                                                                         schränkungen weg sind, und wir auch
                                                                                                                     belhaus, der engagierte und kreative
                                                                                                                     Kopf des Frankfurter Laufshops, hatte
                                                                                                                                                                  kompensieren und
                              rheinland-pfälzischen Betzdorf (Der        keine Masken mehr tragen müssen,            vielen Kollegen im März beim ersten            sind mit einem
                              Ausdauer-Shop, 400 Quadratmeter)
                              und in Siegen (Absolute Run Ausdauer,
                                                                         denkt keiner mehr daran“, glaubt der
                                                                         Bereichsleiter Sport. Der Mensch, res-
                                                                                                                     Lockdown vor einem Jahr als Vorbild
                                                                                                                     und Inspiration gedient, als er diese
                                                                                                                                                                     blauen Auge
                              230 Quadratmeter). „Extrem gut“ ange-      pektive Kunde sei ein Gewohnheitstier,      neuartige Möglichkeit auf den Weg ge-         davongekommen
                              nommen worden sei Click & Meet, so         er habe den Anspruch, sein Produkt          bracht hatte. „Nach Absprache mit ihm
                              seine erfreuliche Bilanz. „Wir waren mit   jetzt und sofort zu erhalten und sich       haben wir uns das so ein bisschen abge-           Christian Tews
                              zwei Beratern voll ausgelastet, was in     nicht irgendwo anmelden zu müssen           guckt“, erinnert sich Bätzing. Live bera-       Bereichsleiter Sport
                              der Zeit davor nicht unbedingt immer       wie beim Arzt oder Friseur. „Der Konsum     ten hat er nie, aber die etwas abge-               bei Dodenhof
                              der Fall war – und wir haben super Um-     und der Einkauf werden relativ schnell      speckte Methode via WhatsApp gefah-
                              sätze damit gemacht.“ Sieht er darin ein   wieder so sein, wie das vorher der Fall     ren. Anfangs sei diese Art der Beratung
                              zukunftsfähiges Angebot, das auch          war, zumindest für den Sportbereich“,       durchaus gut angenommen worden,
                              nach Ende der Pandemie weiterbeste-        ist Tews überzeugt.                         zwei bis drei Videos pro Tag habe »

                                                                                                                                                                       SAZsport 5 / 26.4.2021
Die Hoffnung stirbt zuletzt - Volle Lager, keine Öffnungsperspektiven - der stationäre Sporthandel leidet schwer. Es gilt das Prinzip Hoffnung ...
10    Corona-Krise                                                                  360 °

  UMSATZENTWICKLUNG
    IM SPORTHANDEL
   April 2020 bis März 2021

   April
                         - 89,6 %

                                                                                                                                                                                   Foto: Basislager
   Mai
                         - 13,5 %
   Juni
                          + 3,3 %             Das Basislager aus Karlsruhe leidet sehr unter der derzeit fehlenden Laufkundschaft.

   Juli
                         + 2,8 %              man damals von Kunden erhalten. Mitt-       von „Chancen für den Handel“ zu spre-       Gosau. „Das sind für uns die absoluten
   August                                     lerweile sind derlei Anfragen gleich null   chen, gerade beim Thema Digitalisie-        Fokusthemen, die wir gemeinsam mit
                         - 8,7 %              – was Bätzing aber nicht wirklich           rung. Sicherlich gebe es auch einige As-    unseren Partnern anpacken werden.
                                              bedauert, ganz im Gegenteil. Oft habe       pekte, die sich aufgrund der Corona-        Wer nicht profiliert ist und dieses Profil
   September
                                              er einem Kunden drei Paar Schuhe ge-        Lage schneller weiterentwickelt hätten      nicht konsequent ausspielt, wird es in
                         + 2,7 %              schickt, die zu seinen Füßen passen         als ohne die durch die Pandemie ent-        Zukunft unheimlich schwer haben, am
   Oktober                                    könnten. Das Ergebnis: Bei 70 bis 80        standene Dringlichkeit. „Hinsichtlich       Markt zu bestehen.“
                         + 2,0 %              Prozent kamen alle wieder zurück.           Marketing und Verkauf haben unsere             Auf die Frage, welche digitalen Ver-
                                              „Manche Analysen werden bei uns sehr        Partner zum Beispiel sehr große Schrit-     kaufsmöglichkeiten – seien es Click &
   November
                                              aufwendig, weil der Kunde dann doch         te in Bezug auf Termin-Shopping, regi-      Collect, Click & Reserve, Click & Meet
                         - 24,5 %             Probleme hat oder er mit dem letzten        onalen Lieferservice oder Video-Bera-       oder sogar die Laufanalyse at Home per
   Dezember                                   Schuh nicht klargekommen ist. Das           tung gemacht. Einige Händler haben          Video-Chat – auch nach der Pandemie
                         - 49,1 %             kann man online nicht abbilden“, er-        die Situation auch genutzt, um sich Ge-     Bestand haben werden, meint Gosau:
                                              klärt Bätzing. Bei Herstellern im Run-      danken über ihre strategische Ausrich-      „Tools, die den Konsumenten dort ab-
   Januar
                                              ning könne ein Schuh bei Modellwech-        tung zu machen und ihr Profil zu schär-     holen, wo er ist, und seine Bedürfnisse
                         - 92,8 %             seln innerhalb einer Kollektion ein biss-   fen. Insgesamt stehen diese Weiterent-      bedienen, werden auch zukünftig ge-
   Februar                                    chen schmaler werden, die Größe etwas       wicklungen aber in keinem Verhältnis        fragt bleiben. Welcher Service der rich-
                         - 91,5 %             anders ausfallen. „Das merkt man alles      dazu, was diese Pandemie wirtschaft-        tige ist, muss jeder Händler für seinen
                                              immer erst dann, wenn der Kunde den         lich angerichtet hat“, so sein Fazit. Und   individuellen Standort und seine Aus-
   März
                                              Schuh im Laden am Fuß hat“, betont          seine Geschäftsführer-Kollegin Margit       richtung entscheiden. Hier haben unse-
                                   + 52,2 %   der Händler. „All diese digitalen Bera-     Gosau ergänzt: „Bei der Kundenkom-          re Handelspartner durch die Pandemie
                                              tungslösungen werden zwangsläufig zu        munikation über die sozialen Medien         viel Erfahrung und Expertise sammeln
                                              Fehlkäufen bei den Kunden führen –          haben unsere Partner formatübergrei-        können. Von sehr vielen Händlern ha-
 Ein Jahr Corona – und viele hohe             und damit auch das Verletzungsrisiko        fend deutliche Fortschritte gemacht         ben wir das Feedback erhalten, dass sie
 rote Zahlen: Der Sporthandel hat             erhöhen.“ Daher sehe er keine Zukunft       und diese intensiviert. Mit Click & Meet    die erfolgreichen Zusatzleistungen, die
 gerade im April 2020 sowie Januar            in der Laufanalyse at Home, und er wür-     wurde zudem ein Service etabliert, der      sie während der Lockdowns neu einge-
 und Februar 2021 heftige Umsatz-             de sich wundern, wenn seine Kollegen        zwar nicht die Umsatzausfälle kompen-       führt haben, auch fortführen werden.“
 einbußen hinnehmen müssen.                   anders darüber dächten.                     sieren kann, die durch die Krise entste-
 Ein Lichtblick ist da die Entwicklung                                                    hen, der aber dabei hilft, bei dem doch     Verhältnismäßig gut durch
 im vergangenen März.
                                              Beim E-Commerce sind viele                  deutlich reduzierten Traffic die volle      die Pandemie gekommen
 Quelle: Hachmeister + Partner                Händler besser aufgestellt                  Conversion zu erreichen.“ Auch im Be-
                                                                                          reich E-Commerce seien viele Händler        SportXtreme, der Sport-Spezialisten-
                                              Was bleibt dem Sporthandel nach             heute besser aufgestellt, indem sie sich    einheit der Kölner Verbundgruppe GMS,
                                              einem Jahr Corona-Pandemie – abgese-        an Sport2000.com und die damit ver-         sind in Deutschland derzeit circa 165
                                              hen von zum Teil tiefroten Geschäfts-       knüpften Plattformen angebunden             Händler mit 278 Türen angeschlossen.
                                              zahlen? Wie haben sich die Unterneh-        hätten. Nachholbedarf sieht die Ver-        Director Carsten Sander erklärt, dass
                                              men (weiter-)entwickelt, was macht ih-      bundgruppe aus Mainhausen „nach wie         diese bis jetzt noch verhältnismäßig
                                              nen Hoffnung, in kommenden Monaten          vor“ im Bereich der Positionierung und      gut durch die Pandemie gekommen sei-
                                              überhaupt noch existieren zu können?        Profilierung seitens der Mitglieder. „Mit   en. Das läge zum einen an deren Struk-
                                                Hans-Hermann Deters, Geschäfts-           diesen Themen kann sich der Handel          tur – eher kleinere bis mittlere inhaber-
                                              führer von Sport 2000, tut sich schwer,     gar nicht genug beschäftigen“, meint        geführte Geschäfte – und zum anderen

SAZsport 5 / 26.4.2021
Die Hoffnung stirbt zuletzt - Volle Lager, keine Öffnungsperspektiven - der stationäre Sporthandel leidet schwer. Es gilt das Prinzip Hoffnung ...
360 °                                                            Corona-Krise         11

an der Nutzung der staatlichen Ange-        für Handelsforschung (IFH Köln) seit       Kunden, die hoffen, dass sie bald wieder
bote in Form von Soforthilfen, Zugang       Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020       zu uns kommen können.“ Und Christian
zu günstigen KfW-Krediten und Über-         regelmäßig den sogenannten Corona          Tews (Dodenhof) ergänzt: „Ich glaube,            AUF DEN PUNKT
brückungshilfen. Natürlich sind auch        Consumer Check durch, und die Ergeb-       dass für die stationären Händler, die
die Händler von SportXtreme in Corona-      nisse machen durchaus Mut: Ein Drittel     weiterhin Bestand haben, die Pandemie        Es lebe der Handel
Zeiten digital besser aufgestellt. „In      der Konsumenten hat 2020 mehr bei re-      sogar eine Chance ist, den Menschen          Die Bilanz nach einem Jahr Coro-
dem Punkt ist Corona ein Beschleuni-        gionalen Händlern eingekauft als im        wieder aufzuzeigen, wie schön es ist,        na fällt bei weiten Teilen des
ger, der gewisse Entwicklungen vor-         Vorjahr. Ein Trend, der offenbar anhält:   miteinander zu tun zu haben und nicht        Sporthandels natürlich alles an-
zieht. Das Digitalisierungspaket des        In diesem Jahr wollen rund die Hälfte      nur vom PC aus zu bestellen.“ Man habe       dere als rosig aus. Viele Unter-
Staates hilft hierbei“, meint Sander.       der Befragten häufiger regional einkau-    das in der Zeit gesehen, in der die Ge-      nehmen versuchen mit ihren
Durch die Möglichkeiten von Click &         fen als im Vorjahr. „Das Konsumenten-      schäfte geöffnet hatten: Die Menschen        vergleichsweise geringen Umsät-
Meet oder Click & Collect hatten Abläu-     verhalten während der Pandemie ist         seien „glücklich“ gewesen, dort wieder       zen noch einigermaßen ihre Kos-
fe im Verkauf und Marketing umgestellt      durchaus volatil und teilweise auch wi-    reingehen zu können. Daniel Bätzing          ten zu decken. Die Einnahmen
werden müssen. Die Frage sei, was von       dersprüchlich“, erklärt IFH-Geschäfts-     (Der Ausdauer-Shop) verweist darauf,         mit Click & Meet sind meist nur
den Umstellungen nach der Pandemie          führer Dr. Kai Hudetz und spielt dabei     dass er von Kunden, nachdem jetzt            ein Tropfen auf den heißen
und bei wieder normalen Öffnungen           natürlich auf das gleichzeitig starke      eben kein Termin-Shopping mehr mög-          Stein. Laufhändler glauben zu-
übrig bleibe. Abgesehen davon begrüßt       Wachstum des Online-Handels an (sie-       lich ist, tagtäglich zu hören oder auch zu   dem wenig an digitale Lösungen,
Sander ausdrücklich, dass sich viele sei-   he Randspalte Seite 6).                    lesen bekäme: „Okay, dann warte ich,         die dem Kunden eine Beratung
ner Händler mit Marketing in den sozia-                                                bis ihr wieder geöffnet habt“. „Die Loya-    per Video-Chat ermöglichen. Im-
len Medien, zum Beispiel über Facebook      Positive Signale vonseiten                 lität der Kunden wird nicht zurückge-        merhin konnten viele Händler
und Instagram, auseinandergesetzt           der Kunden                                 hen. Wir haben eine sehr hohe Kunden-        die Zeit des Lockdowns dafür
und ausgelotet haben, wie sie diese Ka-                                                bindung“, bemerkt Bätzing – und nennt        nutzen, sich (noch) professionel-
näle für ihr Business nutzen können –       Auch die stationären Händler wissen:       damit einen extrem wichtigen Faktor          ler aufzustellen. Was Hoffnung
„endlich“, wie er betont.                   Sollten sie wieder öffnen dürfen, sieht    für alle Sporthändler, um die Pandemie       macht: Die Menschen haben
                                            die Zukunft alles andere als schlecht      erfolgreich überstehen zu können. Bis        Lust, in den stationären Handel
Das Prinzip Hoffnung                        aus. „Dass die Leute immer stärker on-     dahin wird das allerdings für viele noch     zu gehen – auch sie sehnen die
                                            line kaufen, mag stimmen. Aber es gibt     ein harter Weg – mit der Durchhaltepa-       Öffnung herbei. Wer als Händler
Mit einem Jahr Corona-Pandemie und          auch immer noch verdammt viele, die        role: Die Hoffnung stirbt zuletzt.       ●   einen hohen Anteil an Stamm-
einem gefühlten Dauer-Lockdown              einfach gerne in einem Laden einkau-                                                    kunden hat, wird besser durch
bleibt vielen Händlern nur noch das         fen“, weiß Martin Kerner vom Basisla-                                                   die Krise kommen.
Prinzip Hoffnung. Allerdings gibt es        ger. „Du machst die Tür auf, die Leute
wirklich Entwicklungen, die absolut An-     kommen, und sie finden dich gut. Das                 Florian Bergener
lass dazu geben. So führt das Institut      hörst und liest du jeden Tag von den                 bergener@saz.de
Die Hoffnung stirbt zuletzt - Volle Lager, keine Öffnungsperspektiven - der stationäre Sporthandel leidet schwer. Es gilt das Prinzip Hoffnung ... Die Hoffnung stirbt zuletzt - Volle Lager, keine Öffnungsperspektiven - der stationäre Sporthandel leidet schwer. Es gilt das Prinzip Hoffnung ... Die Hoffnung stirbt zuletzt - Volle Lager, keine Öffnungsperspektiven - der stationäre Sporthandel leidet schwer. Es gilt das Prinzip Hoffnung ...
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