CariNa - Caritasverband Heidelberg e.V.

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                                                                      01/2021

              HEIDELBERGER CARITAS-NACHRICHTEN

Liebe Freunde und Förderer der Caritas,
sehr geehrte Damen und Herren!

Es blüht. In unseren Gärten, am Stra-      Zumindest sieht es im Moment danach          hen den Höhepunkt des Kirchenjahres.
ßenrand, in Parks, in Wald und Flur.       aus. Welche Auswirkungen die erfolgte        Das Osterfest, das das Leiden und den
Nach dem Winter bringt die Natur end-      Impfung in unseren beiden Altenpflege-       Tod Jesu nicht ausblendet und doch
lich wieder Farbe ins Leben. Wir kön-      einrichtungen hat, können Sie in die-        eine starke Perspektive für das Leben
nen uns kaum satt sehen daran, wie es      ser Ausgabe lesen. Mit einem kleinen         eröffnet, passt in diese Zeit. Im Kreuz
nun grünt und blüht an allen Ecken und     Rundblick durch einige Einrichtungen         steckt die Kraft, aus der neues Leben
Enden. Gerade am Ende eines Winters,       schauen wir auf das, was dort gerade         blüht. So besingt ein frühmittelalterli-
der sich durch den coronabedingten         wieder aufblühen und wachsen kann.           cher Hymnus das Kreuz als „Baum der
Lockdown länger und härter anfühlte        Was den 100. Geburtstag des Heidel-          Treue, edler Baum, dem keiner gleich;
als er es vom Wetter her war.              berger Caritasverbandes angeht, laufen       keiner so an Laub und Blüte, keiner so
Trotz des Blühens und Leuchtens in der     die Planungen nach wie vor auf Sicht.        an Früchten reich.“
Natur steht leider nach wie vor auch die   Über den Stand der Dinge und unsere          Dass unser Leben auch in dieser Kri-
bange Frage im Raum: Was blüht uns         Vorfreude, nach Möglichkeit im Lauf          senzeit wieder aufblühen kann, das
da noch alles?                             des Jahres mit vielen von Ihnen zu fei-      wünschen wir Ihnen zum Osterfest!
Mit dem Impfen und den Schnelltests        ern, informieren wir Sie ebenfalls in die-
haben wir inzwischen Mittel in der Hand,   sem Heft.
um hoffentlich die schlimmste Phase        Wenn es Ende März erscheint, geht
                                                                                        Dr. Franziska Geiges-Heindl   Dr. Susanna Re
der Corona-Krise hinter uns zu lassen.     die Fastenzeit zu Ende und wir bege-         Vorsitzende                   Geschäftsführerin
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CariNa       heidelberger caritas-nachrichten                                                                           02/2020

Große Hilfsbereitschaft und viel Kreativität
Ein Blick in verschiedene Einrichtungen und Dienste des Caritasverbands in Pandemiezeiten

Traf der Lockdown im Frühjahr des                                                         gen nach menschlicher Nähe.“ Darum
vergangenen Jahres das ganze Land                                                         wird eine Öffnung von allen Mitarbeiten-
ziemlich unvorbereitet, konnten seitdem                                                   den und Gästen hoffnungsvoll herbei-
viele Erfahrungen gesammelt und Neu-                                                      gesehnt.
es ausprobiert werden, damit die Diens-                                                   „Mit den angekündigten Öffnungsschrit-
te und Einrichtungen der Caritas auch                                                     ten ist hoffentlich bald wieder ein deut-
unter den Pandemiebedingungen für                                                         lich erweitertes Spektrum der Angebote
die Menschen da sein können.                                                              möglich“, hofft Peter Chladek vom Kin-
Die diesjährige bundesweite Kampagne                                                      der- und Jugendtreff im Hasenleiser.
der Caritas „Miteinander durch die Kri-                                                   Von Mitte Dezember bis Mitte März
se: #DasMachenWirGemeinsam“ wird                                                          war einmal mehr der reguläre Betrieb
überall mit Leben erfüllt, wie unsere         Mit einer hochwertigen Fahrradspende        dort zum Erliegen gekommen. Dennoch
kleine Reise an verschiedene Orte des         der ARAG-Versicherung konnte das            gab es vielfältige Möglichkeiten, mit
Heidelberger Caritasverbandes auf die-        Team der Bahnhofsmission einem ob-          den Besucher*innen in Verbindung zu
sen beiden Seiten zeigt.                      dachlosen Gast eine ganz besondere          bleiben. „Abseits von Online-Kontakten
„Eine besondere Corona-Erfahrung,             Freude machen.                              wurden vor Ort in Zweiergesprächen
die uns Mut gemacht hat, sind unse-                                                       Befindlichkeiten ausgetauscht, Proble-
re virtuellen Morgenbesprechungen,                                                        me erörtert, Ideen für die langen Zeit-
die einen regelmäßigen Kontakt aller          „Das vergangene Jahr hat uns erneut         räume in den eigenen vier Wänden
Teammitglieder im Homeoffice möglich          verdeutlicht, wie wichtig das persön-       zusammengetragen und vor allem eine
machen“, erzählt Stephanie Hoffmann,          liche Gespräch für unsere Gäste ist“,       Vielzahl von Schularbeiten gemeinsam
Leiterin der Psychologischen Bera-            stellt Daniel Knee vom Team der Bahn-       bearbeitet“, so Chladek.
tungsstelle für Kinder, Jugendliche und       hofsmission fest. Die Einrichtung leidet    Auch die zwei Seniorenzentren Ziegel-
Eltern. Die Corona-Einschränkungen            sehr darunter, dass ihre Räume im Hei-      hausen/Schlierbach und Boxberg/Em-
führten auch zu neuen Arbeitsformen,          delberger Hautbahnhof für den Publi-        mertsgrund halten in vielfältiger Weise
wie die Beratung per Video oder drau-         kumsverkehr nach wie vor geschlossen        Kontakt zu ihren Gästen. Der Mittags-
ßen bei einem Spaziergang. Selbst der         sein müssen. Dennoch hält die Bahn-         tisch wurde der jeweiligen Corona-Lage
Plexiglas-Tischaufsteller, eigentlich ge-     hofsmission ihr Angebot auch jetzt auf-     angepasst. Wenn nicht miteinander am
dacht als Infektionsschutz, „wurde auch       recht, dank des Einsatzes der überwie-      Tisch gegessen werden konnte, wur-
mal kreativ als Mal- und Schreibwand          gend ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen.      de das Essen zum Abholen angebo-
zwischen Berater*in und Ratsuchen-            „Materielle Notlagen lassen sich mit
dem genutzt, um etwas zu entwickeln           Abstand und einer Versorgung to go
oder einfach auch mal, um mit Kindern         zumindest kurzfristig lindern, erläutert
damit zu spielen und zu malen“, so            Knee. „Emotionale Armut und persönli-
Hoffmann.                                     che Krisensituationen verlangen hinge-

Die beiden Mitarbeiterinnen des Südstadtbüros, Stefanie Ferdinand und Rebecca
Ramirez, freuen sich, nach mehr als zwei Jahren „Interimsheimat“ im Eddy Haus,
nach viel konzeptioneller und überwiegend aufsuchender Stadtteilarbeit, im neuen
Südstadt-Bürgerzentrum, der restaurierten und baulich fertiggestellten Chapel“, die
weitere Arbeit im dortigen Nachbarschaftstreff aufnehmen zu können. „Gemeinsam
mit dem Trägerverein „Chapel – Raum für Stadtkultur e.V.“ werden wir die eindrucks-
vollen Räume der ehemaligen amerikanischen Kirche mit Leben füllen und gemäß
dem Motto des Südstadtbüros ‚Gemeinsam aktiv für einen lebendigen Stadtteil‘, den
Stadtteil weiterhin mit sozialen, kulturellen und kreativen Angeboten bereichern“, sind
sich die beiden sicher.
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                                                                                       Vor kurzem las ich in der „ZEIT“ folgenden
                                                                                       Artikel: „Abends auf dem Heimweg sehe
                                                                                       ich einen betrunkenen Mann auf der Stra-
                                                                                       ße liegen. Offenbar ein Obdachloser. Ich
                                                                                       halte an und versuche, ihm zu helfen. Alle
                                                                                       fahren vorbei, bis auf ein kleines Auto, des-
                                                                                       sen Fahrerin ich gut kenne. Sie organisiert
                                                                                       Hilfe im nahegelegenen Obdachlosenheim.
                                                                                       Kurz darauf kommen zwei Mitarbeiter, um
                                                                                       den Mann ins Heim zu begleiten. Und ich
                                                                                       weiß, dass ich vor Jahren die richtige Frau
Dank vieler großzügiger Spenden der Bonhoeffer-Gemeinde im Stadtteil Kirchheim         geheiratet habe.“ Diese kleine Geschichte
konnte das Team der Sozial- und Verfahrensberatung Kindern und Familien im An-         hat mich sehr berührt. Was wäre aus dem
kunftszentrum für Geflüchtete in Heidelberg mit Geschenktüten ein große Freude be-     Mann geworden, hätte es nicht Menschen
reiten. Besonders den Familien in der Anreisequarantäne konnte dadurch die trübe       gegeben, die geholfen haben.
Zeit ein Stück weit abwechslungsreicher gestaltet werden. Ein besonderes Danke-        Vielleicht haben Sie Erinnerungen an eine
schön nochmal an alle fleißigen Spenderinnen und Spender, welche diese Aktion          ähnliche Situation. Mir fallen gleich mehrere
durch ihr außerordentliches Engagement ermöglicht haben.                               ein. Sie sind Ausdruck dafür, dass es min-
                                                                                       destens drei Wirklichkeiten gibt in unserer
                                                                                       Gesellschaft. Nummer 1: Andere sind mir
                                                                                       ziemlich egal. Ich schaue, dass es mir selbst
ten oder auch zu den Senioren*innen       Südstadt-Tafel ‚Rat und Tat Sankt Eli-       gut geht und ich nicht in Bedrängnis kom-
nach Hause gebracht. Darüber hinaus       sabeth‘ ist das Miteinander im Team          me. Vielleicht verliere ich Zeit oder mache
wird auf vielfältige Weise Kontakt zu     ihr persönliches Highlight der Corona-       mir die Hände schmutzig. Wird sich schon
den Besucherinnen und Besuchern ge-       Zeit: „Trotz aller Ängste, Sorgen und        jemand kümmern. Nummer 2: Ich weiß nicht
halten: über gedruckte Informationen,     Einschränkungen, die die Corona-Kri-         so recht. Irgendwie sollte man helfen. Aber
handgeschriebene Grüße oder per-          se mit sich brachte, arbeiteten unsere       das wird mir zu anstrengend und man weiß
sönlich am Telefon. Seit Januar helfen    Ehrenamtlichen gemeinsam, Hand in            ja nie, was dann passiert… Nummer 3:
die beiden Einrichtungen auch bei der     Hand, ohne Unterlass, mit Dankbarkeit        Menschen, denen es situativ oder chronisch
Vereinbarung von Impfterminen, was        und viel Solidarität. Egal, ob alt ob neu,   schlecht geht, sind mir nicht egal. Ich soli-
von den Überachtzigjährigen gerne in      welcher Nationalität oder Glaubensrich-      darisiere mich und helfe, ihre Situation zu
Anspruch genommen wird. Nelly Haas        tung, alle packen an.“                       verbessern. Das kostet mich ein bisschen
vom Seniorenzentrum                                                                    Anstrengung, aber es lohnt sich.
in Ziegelhausen und                                                                    Sie können sich jetzt fragen, wo Sie selbst
Michaela Günter in den                                                                 stehen. Denn nicht angeordnete Moral, son-
Bergstadtteilen freuen                                                                 dern ehrliche Selbstreflexion und konse-
sich aber sehr darauf,                                                                 quentes Handeln sind vonnöten. Und das
möglichst bald mit ent-                                                                ist genau das, was wir brauchen. In unserer
sprechenden Hygiene-                                                                   Corona-Situation wird die Schere zwischen
konzepten wieder öff-                                                                  denen, die alles haben, und denen, die im-
nen zu können, spielen                                                                 mer mehr verlieren, stetig größer. Deshalb
doch der Kontakt und                                                                   braucht es mehr denn je Menschen, die
die persönliche Begeg-                                                                 den Blick für den Anderen haben, den Blick
nung eine zentrale Rolle                                                               für das Nötige. Auch wenn es anstrengend
in ihrer Arbeit.                                                                       wird. Aber daran geht kein Weg vorbei. In
Für Corinna Schwarz                                                                    der Bahn, im Bus oder auf dem Gehweg.
und Gregor Wiskandt          „Das machen wir gemeinsam“ - das Jahresmotto ist          Oder wo auch immer. Eigentlich überall.
von der Heidelberger         für das Team des Tafelladens gelebte Realität.            Machen Sie mit?          diakon andreas korol
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Mehr Sicherheit
Im Februar wurde in den
Caritas-Pflegeeinrichtungen
gegen Corona geimpft

„Große Erleichterung“ sei bei den
Bewohnerinnen und Bewohnern zu
spüren, stellt Jennifer Link, Pflege-
dienstleiterin in St. Michael, fest. Im
Februar hatten sich in ihrem Haus fast
90 Prozent der Bewohnerschaft imp-
fen lassen. Insbesondere die Angst vor
schweren Verläufen der Krankheit habe
dadurch stark abgenommen.                  Beim Abschluss der Runde der Erst-Impfungen in den Heidelberger Pflegeeinrichtun-
„Insgesamt war ein gewisses Aufatmen       gen (v. r.): Jennifer Link und Marianne Wolf, Heidelbergs Impfkoordinator Gert Bart-
zu vernehmen nach Abschluss der Imp-       mann, Susanna Re und Roswitha Lemme mit Mitgliedern des lokalen Impfteams im
fungen“, konstatiert auch Andreas Lau-     Caritas-Altenpflegeheim St. Michael.
er, Leiter der Pflegeheimat St. Hedwig,
wo die Impfquote etwas unter der von       die erfolgte Impfung aber noch nicht.       so Andreas Lauer. Zu den wichitgen
St. Michael lag. Von den Mitarbeiterin-    Wenn Lockerungen kämen, würden              Schutzmaßnahmen gehörten nach wie
nen und Mitarbeitern haben sich gut        diese wohl am ehesten das Abstands-         vor die Schnelltests für Besucherinnen
Dreiviertel immunisieren lassen.           gebot innerhalb des Pflegeheims und         und Besucher und drei Mal pro Woche
Auswirkungen auf die Schutzmaßnah-         die Gruppengröße und -mischung bei          für die Kolleginnen und Kollegen, be-
men innerhalb der Einrichtungen habe       Veranstaltungen im Haus betreffen,          richtet Jennifer Link.

                                                                                       Ein Konzert
                                                                                       auf dem Wilhelmsplatz
                                                                                       Zwei Jubiläumstermine geplant

                                                                                       Mit einem großen Jubiläumskonzert des
                                                                                       SAP Sinfonieorchesters auf dem Wil-
                                                                                       helmsplatz in der Heidelberger West-
                                                                                       stadt soll am 24. Juli das einhundert-
                                                                                       jährige Bestehen des Caritasverbands
                                                                                       Heidelberg gefeiert werden.
                                                                                       Ein weiterer Jubiläumstermin wird ein
                                                                                       Festgottesdienst am Caritassonntag im
                                                                                       September sein, so der Stand der Pla-
                                                                                       nungen. Angesichts der unvorhersehba-
                                                                                       ren Entwicklung der Corona-Pandemie,
Ein Blick auf die Baustelle der neuen Pflegeheimat St. Hedwig: Mitte März gin-         die vielleicht manches noch über den
gen die Arbeiten am Fundament des Hauses gut voran. Für Architekten, Statiker und      Haufen wirft, hoffen die Verantwortli-
Bauleute gehören neben dem guten Bauplan vor allem Eisen und Beton dazu. Für           chen im Verband darauf, wenigstens an
den Betreiber der Pflegeheimat, den Caritasverband, spielt darüberhinaus ein ande-     diesen beiden Tagen mit einer großen
res Fundament eine zentrale Rolle: auf Mitmenschlichkeit und christliche Nächsten-     Schar von Gästen den 100. Geburtstag
liebe soll auch das neue Haus an der Mönchhofstraße gebaut sein.                       feiern zu können.

IMPRESSUM           Herausgeber: Caritasverband Heidelberg e.V., Turnerstraße 38, 69126 Heidelberg
Redaktion / Gestaltung: Peter Wegener • Druck: Neumann-Druck Heidelberg • Auflage: 4565 Stück
Bilder: pixabay.com (S. 1), Caritasverband (S. 2-3), Peter Wegener (S. 4)
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