Charta für Transformation mit Perspektiven
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„Was alle angeht, können nur alle lösen.“ Friedrich Dürrenmatt ALLIANZ DER CHANCEN Charta für Transformation mit Perspektiven
D arüber hinaus jedoch ist es notwendig, auch neue Ansätze für innovative Arbeits- vermittlung und bedarfsgerechte Quali- fizierung in den Blick zu nehmen. „Doch auch Dabei gilt: Unter dem Strich dürfen finanzielle ganzheitliche Belastungen nicht weiter ansteigen – weder Strategien können nur für die Unternehmen noch für die Beitrags- zum Erfolg führen, und Steuerzahler insgesamt. Ziel muss es im wenn alle gesellschaft- Gegenteil sein, gesamtwirtschaftliche Kosten lichen Akteure mitein- mindestens stabil zu halten: durch intelligente Präambel ander ein neues Niveau Kooperation und Vernetzung sowie durch inno der Zusammenarbeit vative Ansätze, bei denen der Fokus darauf gestalten.“ liegt, Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten und Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Wenn es darum geht, den Wandel erfolgreich zu gestalten und neue nachhaltige Chancen für Wachstum und Gemeinsame Herausforderungen verlangen Beschäftigung zu schaffen, müssen die spezifi- gemeinsame Lösungen. Das gilt auch für die um- schen Belange von kleineren und größeren sowie fassende gesellschaftliche und wirtschaftliche aufnehmenden und abgebenden Unternehmen Transformation, die wir derzeit erleben. Sie spiegelt gleichermaßen in den Blick genommen werden. den Strukturwandel, der insbesondere durch glo- Wir brauchen deutlich weniger Bürokratie und bale Megatrends, digitale Technologien und politi- Regulierung. So können alle Unternehmen ganz- sche Weichenstellungen gegen die Erderwärmung heitliche Strategien verfolgen und die daraus verursacht wird. Hinzu kommt die demografische abgeleiteten Ziele mit dem Blick auf ökonomi- Entwicklung mit ihren Auswirkungen auf den Fach- schen Erfolg, auf Schlüsseltechnologien, wirt- kräftemarkt und die Sozialsysteme. schaftliche Rahmenbedingungen, Qualifizierung und Arbeitsplätze verbinden. All dies betrifft auch Produkte, Prozesse und Dienstleistungen der Wirtschaft. Vor allem jedoch Doch auch ganzheitliche Strategien können nur betreffen diese Entwicklungen die Beschäftigten. zum Erfolg führen, wenn alle gesellschaftlichen Sie sollen durch den Strukturwandel ihre Beschäf- Akteure miteinander ein neues Niveau der Zu- tigungsperspektiven nicht verlieren. Das verhindert sammenarbeit gestalten: Unternehmen, Tarif-, individuelle Zukunftsängste und trägt dazu bei, den Sozial- und Betriebspartner, die Bundesagentur Wirtschaftsstandort Deutschland und den gesell- für Arbeit, Bildungsträger, Politik, Kammern, schaftlichen Zusammenhalt zu sichern. Verbände, Wissenschaft und auch die Beschäf- tigten selbst. Sie alle bilden eine natürliche Ver- Um das zu erreichen, stehen schon heute zahlreiche antwortungsgemeinschaft, geeint durch bewährte Instrumente zur Verfügung: u. a. tarif das gemeinsame Ziel: vertragliche Lösungen, Weiterbildungsverbünde und Drehscheibenmodelle bis hin zu Job-zu-Job- Angeboten oder andere Maßnahmen in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit. Diese Möglich- keiten gilt es an die neuen Herausforderungen anzupassen, zu schärfen und zu optimieren. Be- sonders bei Tempo und Transparenz der entspre- „Von Arbeit in Arbeit!“ chenden Prozesse müssen wir deutlich zulegen – etwa durch eine digitalisierte Verwaltung.
I nvestitionen in Innovationen an den Damit das gelingt, muss sich auch der Standorten, Qualifizierung für zukunfts- Arbeitsmarkt insgesamt verändern und fähige Beschäftigung in den Unterneh- an die Rahmenbedingungen der Trans- Brücken in neue men und proaktive Vermittlung sind dabei formation anpassen. Dazu sind nach Über- die zentralen Schlüsselaufgaben. zeugung der Autor*innen dieser Charta die Beschäftigung folgenden Leitlinien unverzichtbar: So entstehen aus den heutigen Beschäf- Alle Akteure bauen gemeinsam tigungsverhältnissen neue nachhaltige Brücken in neue Beschäftigung. Das Perspektiven für jede*n Einzelne*n. bedeutet im ersten Schritt vor allem: bedarfsgerechte Entwicklung von Be- schäftigten und Arbeitsplätzen sowie bestmögliche Verteilung der damit Transparenz über verbundenen Lasten. Im zweiten Schritt gilt es, die Orientierung am je- zukunftsrelevante weiligen Bedarf einer Region zu fokus- sieren: ob direkte Vermittlung oder Kompetenzen Quereinstieg, ob Berufsausbildung oder Qualifizierung, ob Beschäftigung bei einem neuen Unternehmen oder Um die Transformation erfolgreich Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt. am Wirtschaftsstandort Deutschland Die jetzt vorhandenen Mittel und Wege meistern zu können, erfordert es im Perspektiven der kommen so zum Einsatz, dass sie ersten Schritt Transparenz über quan- titative, aber vor allen Dingen auch Beschäftigten größtmöglichen Nutzen entfalten. Auf diese Weise werden neue Perspek- Lebenslanges qualitative Beschäftigungseffekte. Denn Orientierung über zukünftig tiven geschaffen, die Unternehmen bleiben auch in der Transformation Lernen und relevante Kompetenzen und Kennt- nisse sowie damit verbundene Qualifi- Perspektive schafft Zukunft. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten der wettbewerbsfähig – und der soziale Friede erhalten. Veränderungs- zierungsangebote stellen nicht nur die notwendige Beschäftigungsfähigkeit neuen Verantwortungsgemeinschaft stehen deshalb die Perspektiven bereitschaft sicher, sondern ermöglichen auch, der Beschäftigten, die von Trans- die Wertschöpfung in Deutschland zu formation und Wandel betroffen Veränderung ist die einzige Konstante. sichern. sind. Dabei haben die Unternehmen Für die Beschäftigten bedeutet das: klare Prioritäten: Sie stellen sich Bereitschaft zur ständigen Anpassung der Veränderung und investieren in sowie lebenslanges Lernen. Weiter- Innovationen an den Standorten. Ge- bildung wird zum Standard – über das meinsam gestalten die Sozialpartner gesamte Erwerbsleben hinweg. Das im Geist von Tarifpartnerschaft und erfordert ein hohes Maß an Verän- Mitbestimmung neue Perspektiven, derungsfähigkeit und -bereitschaft. die sich daraus ergeben. So erhalten Dies gilt es zu fördern und auszubauen sie Arbeitsplätze und ermöglichen – durch eine neue Form der Unter- interne Qualifizierung. Dadurch ent- stützung und Zusammenarbeit. Dabei stehen Win-win-win Situationen für machen Arbeitgeber und andere Ak- Beschäftigte, Unternehmen und die teure den Beschäftigten nicht nur ein Gesellschaft insgesamt. flexibles und attraktives Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten, sondern bieten zugleich auch Beratung und Be- gleitung der Veränderungen an.
W Neue Ansätze und Methodiken Kooperationen und Allianzen Neue Herausforderungen verlangen nach neuen Lösungen. Die Brücken #VonArbeitInArbeit - wir Die Unternehmen und ihre Beschäf- in neue Beschäftigung können nicht nur mit Hilfe bestehender Werkzeuge sind die Allianz der Chancen! tigten bilden einen Verbund der gebaut werden. Es sind je nach Be- Verantwortung. Er bietet, wo immer 50Hertz Transmission GmbH EWE AG darf auch angepasste Förderrahmen möglich, neue Arbeitsplatzchancen Adecco Group Germany Fraunhofer-IAO notwendig, für z. B. mehr Flexibilität für Beschäftigte, die im eigenen Bayer AG Henkel AG & Co. KGaA bei der Entwicklung von passgenauen Unternehmen von Restrukturierung BASF SE Infineon Technologies AG Weiterbildungsangeboten. Darüber betroffen sind. Dazu verbessern die Beiersdorf AG Kirchhoff Gruppe hinaus braucht es neue, pragmati- Unternehmen sowohl die Vernetzung Bundesverband der Träger McKinsey & Company sche und bedarfsorientierte Ansätze untereinander als auch die Koopera- beruflicher Bildung METRO AG und Methodiken. Dies können z. B. tion mit allen anderen Akteuren des (Bildungsverband) e. V. Mercedes-Benz Group AG digitale Plattformen sein, die über Arbeitsmarktes und tragen zur Be- CEWE Stiftung & Co. KGaA Microsoft Deutschland GmbH stimmige Diagnosen zu passgenauen schäftigungsfähigkeit bei. Auch über Cisco Systems GmbH ORLEN Deutschland GmbH Lösungen führen und mit denen sich Unternehmensgrenzen hinweg. So Commerzbank AG Prym z. B. Beschäftigte schnell und ein- entsteht eine neuartige Allianz der Continental AG Robert Bosch GmbH fach orientieren können. Gleichzeitig Chancen. Covestro Roche in Deutschland erhöht kompetente und individuelle Begleitung die Akzeptanz. Deutsche Bahn AG RWE AG Deutsche Bank Schmitz Cargobull AG Deutsche Post DHL Group Siemens AG Deutsche Telekom AG Software AG DINA Elektronik GmbH thyssenkrupp AG ElringKlinger AG TRUMPF Gruppe EnBW Energie Baden- Verband Der Mittelstand, BVMW e.V Württemberg AG Vitesco Technologies Group AG Enercity Vonovia SE E.ON v. Rundstedt & Partner GmbH Eurofit Group William Prym Holding GmbH Europäischer Verband Beruflicher Bildungsträger Stand: 25.01.2022 _
Impressum Mehr Informationen zur Allianz der Chancen sowie zu Handlungs- empfehlungen und konkreten Projekten vor Ort unter www.allianz-der-chancen.de
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