Christi Himmelfahrt - Haut-, Allergie- und ...

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Christi Himmelfahrt
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Christi Himmelfahrt (altgriechisch ἡ Ἀνάληψις τοῦ Κυρίου ‚die
Aufnahme des Herrn‘, lateinisch Ascensio Domini ‚Aufstieg des
Herrn‘, in der Schweiz und Liechtenstein: Auffahrt, alemannisch:
Uffert) bezeichnet im christlichen Glauben die Rückkehr Jesu Christi
als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel. Christi
Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also 39 Tage
nach dem Ostersonntag, gefeiert. Deshalb fällt das Fest immer auf
einen Donnerstag. Der frühestmögliche Termin ist der 30. April; der
spätestmögliche der 3. Juni.

 Inhaltsverzeichnis
          1 Herkunft und Bedeutung
                1.1 Neues Testament und frühchristliche Theologie
                1.2 Liturgie und Brauchtum
          2 Auferstehung und Himmelfahrt
          3 Ikonographie
          4 Musikalische Verarbeitung                                      Eine der ältesten Darstellungen der
          5 Feiertag
                                                                           Himmelfahrt als Elfenbeinrelief,
          6 Siehe auch
                                                                           Mailand oder Rom um 400
          7 Literatur
                                                                           (sogenannte „Reidersche Tafel“,
          8 Weblinks
          9 Einzelnachweise                                                Bayerisches Nationalmuseum
                                                                           München)

Herkunft und Bedeutung
Neues Testament und frühchristliche Theologie
In den Schriften des Neuen Testamentes wird in Lukas 24,50–53 und Apostelgeschichte 1,1–11 dargestellt,
dass der auferstandene Christus sich während vierzig Tagen nach seiner Auferstehung vor seinen Jüngern
zeigte und dann in den Himmel auf den Platz zur Rechten Gottes erhoben wurde (der Platz rechts vom
Hausherrn gebührte seit der Antike dem Thronfolger oder dem Ehrengast). Die Himmelfahrt findet ferner
Erwähnung in Mk 16,19 , 1 Petr 3,22 , Heb 4,14 und 9,24 und – aus christlicher Perspektive – Ps 68,19 .

Die Himmelfahrt Christi hat große Bedeutung für die christliche Eschatologie.

         „Ihn, der sich selbst erniedrigt hat und gehorsam geworden ist bis zum Tode am Kreuz, hat Gott
         über alle erhöht und ihm einen Namen gegeben, der größer ist als alle Namen“
           – Phil 2,8–9 .

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Der Glaube an die Himmelfahrt wird in frühchristlichen Texten und
Glaubensbekenntnissen bezeugt, z. B. bei Polykarp von Smyrna,
Justin und Irenäus von Lyon. Der Glaube an die Himmelfahrt wird
auch ausgedrückt in dem alten römischen Glaubensbekenntnis des
dritten Jahrhunderts, dem Vorläufer des Apostolischen
Glaubensbekenntnisses von 325 und des nicänischen Bekenntnisses
von 381:

         „Er ist am dritten Tag auferstanden nach der Schrift
         und aufgefahren in den Himmel.
         Er sitzt zur Rechten des Vaters
         und wird wiederkommen in Herrlichkeit
         zu richten die Lebenden und die Toten;
         seiner Herrschaft wird kein Ende sein.“

Liturgie und Brauchtum
                                                                        Darstellung der Himmelfahrt im
Das Hochfest der Himmelfahrt Christi ist in der Liturgie von            Rabbula-Evangeliar aus dem 6. Jh.
Jerusalem seit 383/384 durch das Itinerarium der Pilgerin Egeria        (Folio 13v)
bezeugt. Gemäß den lukanischen Texten ist der Termin vierzig Tage
nach Ostern bzw. zehn Tage vor Pfingsten.

Die drei Tage vor Christi Himmelfahrt werden als Bitttage (lateinisch Rogationes oder Litaniae minores
„kleine Litaneien“) mit den sogenannten Bittprozessionen begangen, Feldumgängen als Fürbitte um eine
gute Ernte. Die Bitttage stehen in einer gewissen Spannung zum freudigen Charakter der Osterzeit, die
liturgisch erst mit dem Pfingstfest endet. In Schwaben werden feierliche Bittprozessionen am
Himmelfahrtstag „Oeschprozession“ (von altdeutsch esch „Getreideteil der Gemarkung“[1]) genannt. In
Erftstadt-Gymnich findet zu Christi Himmelfahrt der Gymnicher Ritt statt, eine Flurprozession, an der
Reiter und Fußpilger teilnehmen. Auch am Freitag nach Christi Himmelfahrt, dem „Hagelfreitag“ oder
„Schauerfreitag“, oder am folgenden Sonntag waren mancherorts Prozessionen üblich. Die
Himmelfahrtswoche wurde deshalb auch als Gangwoche, Betwoche, Bittwoche oder Kreuzwoche bezeichnet,
weil den Prozessionen das Kreuz vorangetragen wurde. Neben „Bewahrung der Schöpfung“ in
Weiterführung der ursprünglich agrarischen Ausrichtung können heute auch Arbeit für alle, Frieden, Brot
für die Welt und Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben Motive der Bittprozessionen sein.[2]

Im katholischen Brauchtum einiger Gegenden (z. B. im bayerischen Mittenwald oder im Kloster Neustift in
Südtirol) wird die Statue des Auferstandenen an Christi Himmelfahrt durch das „Heiliggeistloch“ auf den
Kirchenspeicher gezogen.

Die neun Tage zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten sind die Zeit der Pfingstnovene, in der
besonders um die Gaben des Heiligen Geistes gebetet wird.

Auferstehung und Himmelfahrt
Das Verhältnis von Auferstehung und Himmelfahrt Christi war und ist Gegenstand theologischer Debatte. In
traditioneller Theologie gibt es eine deutliche Abgrenzung zum Osterfest, an dem die Auferstehung Jesu
Christi am dritten Tag nach seinem Tode gefeiert wird. Jesus stieg nach seinem Kreuzestod zunächst in ein

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„in der Tiefe“ lokalisiertes Jenseits hinab („hinabgestiegen in das
Reich des Todes“, siehe auch Höllenfahrt Jesu), aus dem er am
dritten Tage wieder zu den Lebenden auferstand. Die Himmelfahrt
Jesu bezeichnet demgegenüber das später folgende Ereignis, dass
Jesus leiblich ins Jenseits gelangte, ohne (nochmals) zu sterben und
ohne einen Leichnam zurückzulassen. Bei dieser Himmelfahrt stieg
er in ein „in der Höhe“ gelegenes Jenseits auf (siehe Himmel). Hält
man sich an die einzige konkrete Zeitangabe in der Bibel, so
vergingen zwischen Auferstehung und Himmelfahrt 40 Tage (Apg
1,3.9f ), wenngleich auch Lk 24,51 eine Himmelfahrt am Ostertage
nahezulegen scheint. Daher wird das Fest Christi Himmelfahrt 40
Tage nach Ostern gefeiert.

Viele Theologen betonen heute umgekehrt die Gemeinsamkeit von
Auferstehung und Himmelfahrt. Nach Conzelmann/Lindemann
besteht kein prinzipieller Unterschied zwischen Auferweckung und
Erhöhung Jesu: „Generell gilt, daß Jesu Auferweckung niemals als
bloße Wiederbelebung seines Leichnams […] verstanden worden ist;
das Ostergeschehen bedeutet Jesu Einsetzung in eine einzigartige
Würde (vgl. Röm 1,3f ), also im Grunde Auferweckung und
Erhöhung zugleich. Das gilt auch dort, wo wie im Hymnus Phil 2,6–
11 nur von der Erhöhung, nicht aber von der Auferweckung die
Rede ist, oder wo umgekehrt eine explizite Erhöhungsaussage fehlt
(vgl. 1 Kor 15,4f. ). Zwar ist jeweils der Akzent verschieden gesetzt;
aber ein prinzipieller Unterschied besteht nicht.“[3]
                                                                         Andrea Mantegna, Christus von
„Erst später werden Auferweckung und Erhöhung (Himmelfahrt)              Engeln getragen. Tempera auf Holz,
bewusst voneinander getrennt, ohne dass es jedoch zu einer               um 1461
einheitlichen Sicht gekommen wäre (nach Lk 24,51 erfolgte die
Auffahrt in den Himmel am Ostertag, nach Apg 1,3.9f. erst vierzig
Tage danach). […] Später wird unterschieden zwischen den
eigentlichen Ostererscheinungen auf Erden (Lk 24 ; Apg 1 ) und den
anderen Erscheinungen Christi vom Himmel her (Apg 7,55f. ; Apg
9,3ff ).“[3] Das Grundereignis ist der Sieg. Gott zieht seinen Sohn
heraus und empor. Dies ist ein Triumph über alle Mächte dieser
Welt, ein Triumph, an dem alle Christen Anteil haben.

Ikonographie
In der frühchristlichen Katakombenmalerei findet sich das
Himmelfahrtmotiv nicht. Ab dem 4. Jahrhundert entfaltet es sich in
unterschiedlichen Spielarten:

         Christus schreitet gen Himmel und wird von der Hand Gottes
         in Empfang genommen.                                            Entschwindender Christus,
         Ab dem 6. Jahrhundert ist Christus – auch bei                   Domkirche Ribe
         Himmelfahrtsdarstellungen – von einer Mandorla umgeben,

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         die meist von vier Engeln himmelwärts gehoben wird.
         Um 1000 kommt der Typ des entschwindenden Christus auf.
         Dabei bleiben oft nur die Beine bzw. Füße samt dem
         Fußabdruck sichtbar, ab dem 14. Jahrhundert nur noch die
         Fußabdrücke.

In der katholischen Ikonographie der Barockzeit tritt das Motiv
Christi Himmelfahrt zugunsten der Aufnahme Mariens in den
Himmel und der Verherrlichung anderer beliebter Heiliger etwas
zurück.[4]

Musikalische Verarbeitung
Das biblische Thema der Auferstehung und Himmelfahrt wurde von
Carl Philipp Emanuel Bach in Form eines Oratoriums unter dem
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Titel Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu bearbeitet. Das
                                                                        in Jerusalem
Libretto verfasste Karl Wilhelm Ramler.

Feiertag
Das Fest Christi Himmelfahrt wird in der Liturgie der katholischen Kirche, der orthodoxen Kirche und der
anglikanischen Kirche als Hochfest begangen. Das Datum des Hochfestes ist vom Datum des beweglichen
Osterfestes abhängig.

         2011: 2. Juni
         2012: 17. Mai
         2013: 9. Mai
         2014: 29. Mai
         2015: 14. Mai
         2016: 5. Mai
         2017: 25. Mai
         2018: 10. Mai
         2019: 30. Mai
         2020: 21. Mai

Christi Himmelfahrt ist gesetzlicher Feiertag in Deutschland (seit den 1930er Jahren), der Schweiz,
Österreich sowie Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Grönland, Haiti, Indonesien, Island, Kolumbien,
Liechtenstein, Luxemburg, Madagaskar, Namibia, Niederlande, Norwegen und Schweden. In Italien
(Ascensione), Polen und Ungarn wurde das Fest als gesetzlicher Feiertag abgeschafft und wird nun am
darauffolgenden Sonntag kirchlich gefeiert. In Italien laufen intensive Bemühungen, Christi Himmelfahrt
wieder als gesetzlichen Feiertag einzuführen. Über 12 diesbezügliche Gesetzesentwürfe liegen dem
römischen Parlament in beiden Kammern vor. Zahlreiche italienische Minister und Politiker stehen dem
Anliegen positiv gegenüber, ebenso hochrangige Kirchenvertreter.

Im weltlichen Bereich entwickelte sich in Deutschland der Feiertag zum Vatertag, auch als Männertag oder
Herrentag bezeichnet. An diesem Tag gibt es Bräuche wie die Herrenpartie (eine Kutschfahrt oder
Wanderung in die Natur mit Konsum von Alkohol) oder Tagesausflüge mit der ganzen Familie.

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Im Jahr 2008 fiel Christi Himmelfahrt mit dem Feiertag „Tag der Arbeit“ (1. Mai) zusammen. Diese
Konstellation tritt aber nur sehr selten ein, zuvor zuletzt im Jahr 1913 und nach 2008 erst wieder 2160.

Siehe auch
         Kirchenjahr, Bitttage, Bittprozession, Öschprozession, Wettersegen, Mariä Himmelfahrt
         Himmelfahrt
         Vatertag
         Feiertage in Deutschland, Österreich und der Schweiz
         Termine der beweglichen Feiertage in Deutschland

Literatur
Neutestamentlich und theologisch

         Alfons Weiser, Horst Georg Pöhlmann: Himmelfahrt Christi I. Neues Testament II.
         Kirchengeschichtlich/Systematisch-theologisch. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 15,
         de Gruyter, Berlin/New York 1986, ISBN 3-11-008585-2, S. 330–341.
         A. W. Zwiep: The Ascension of the Messiah in Lukan Christology. Supplements to Novum
         Testamentum 87. Brill, Leiden 1997, ISBN 90-04-10897-1
         M. Mühling: Grundinformation Eschatologie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 978-
         3-525-03619-8, S. 101–122, bes. S. 117–119
         Thomas Marschler: Auferstehung und Himmelfahrt Christi in der scholastischen Theologie bis zu
         Thomas von Aquin. Beiträge zur Geschichte der Philosophie und Theologie des Mittelalters N.F. 64,
         1–2. Aschendorff, Münster 2003, ISBN 3-402-04017-4.
         Douglas Farrow: Ascension and Ecclesia. On the Significance of the Doctrine of the Ascension for
         Ecclesiology and Christian Cosmology. T. & T. Clark, Edinburgh 1999, ISBN 0-567-08676-3.
         Jens Herzer: Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten, Weihnachten. Was wissen wir über die Ursprünge des
         Christentums? Brennpunkt: Die Bibel 4. Evang. Haupt-Bibelges. und von Cansteinsche Bibelanstalt,
         Berlin 2000, ISBN 3-7461-0144-1 (allgemeinverständlich und wissenschaftlich fundiert)
         Fritz Rienecker (Hrsg): Lexikon zur Bibel. R. Brockhaus Verlag, Wuppertal
         Hans Conzelmann: Grundriß der Theologie des Neuen Testaments, 4. Auflage. Bearbeitet von
         Andreas Lindemann. Tübingen 1987, UTB 1446, ISBN 3-16-145161-9.

Christlicher Festkalender

         Hans-Christoph Schmidt-Lauber: Himmelfahrtsfest. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE).
         Band 15, de Gruyter, Berlin/New York 1986, ISBN 3-11-008585-2, S. 341–344.
         Hans Jürgen Milchner (Hrsg.): Himmelfahrt – die Nähe Christi feiern. Predigten und liturgische
         Entwürfe. Dienst am Wort 72. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1996 ISBN 3-525-59337-6
         Hermann Ühlein: Kirchenlied und Textgeschichte. Literarische Traditionsbildung am Beispiel des
         deutschen Himmelfahrtsliedes von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Pietas liturgica, Studia 10.
         Königshausen & Neumann, Würzburg; EOS-Verl., St. Ottilien 1995 ISBN 3-8260-1081-7
         Friedrich Benesch: Das Ereignis der Himmelfahrt Christi. Die vierzig Tage. Urachhaus, 1997, ISBN
         3-87838-285-5
         Hermann Kirchhoff: Christi Himmelfahrt bis Sankt Martin im christlichen Brauchtum. Kösel,
         München, 1986, ISBN 3-466-36256-3

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Weblinks
  Commons: Christi Himmelfahrt
(https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Ascension_of_Jesus_Christ?uselang=de) – Sammlung
von Bildern
   Wiktionary: Christi Himmelfahrt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise
    1. Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 23. Aufl., Berlin - New York 1999, S.
       233. - Dieter Manz: Die fromme Stadt. Die Bischofsstadt Rottenburg a.N. im Spiegel ihrer Kirchen-
       und Frömmigkeitsgeschichte. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2009, ISBN 978-3-
       89870-596-7, S. 211.
    2. Andreas Heinz: Bittprozessionen. In: Wolfgang Meurer (Hg.): Volk Gottes auf dem Weg.
       Bewegungselemente im Gottesdienst. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1989, ISBN 3-7867-1433-9,
       S. 130.
    3. Conzelmann, S. 49
    4. Christliche Ikonographie in Stichworten. Berlin: Koehler und Amelang, 1973, S. 177f.

Normdaten (Sachbegriff): GND: 4195678-3

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