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Medienmitteilung, 17. September 2021 CLOSE-UP. Berthe Morisot, Mary Cassatt, Paula Modersohn-Becker, Lotte Laserstein, Frida Kahlo, Alice Neel, Marlene Dumas, Cindy Sherman, Elizabeth Peyton 19. September 2021 – 2. Januar 2022 Im Zentrum der Ausstellung «CLOSE-UP» stehen neun Künstlerinnen, denen die Konzentration auf die Darstellung von Menschen, in Form von Porträts und Selbstporträts, gemeinsam ist und die mit ihrem Schaffen herausragende Positionen innerhalb der Geschichte der Moderne von 1870 bis heute vertreten. Das Interesse der Ausstellung gilt dem spezifischen Blick der Künstlerinnen auf ihre eigene Umgebung, der in Porträts ihrer selbst wie auch anderer zum Ausdruck kommt. In der Zusammenschau lässt sich erleben, wie sich der Blick der Künstlerinnen auf ihr Gegenüber seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis heute gewandelt hat, was sich in ihm widerspiegelt und was ihn auszeichnet. Die Ausstellung beleuchtet einen Zeitraum, zu dessen Beginn es Künstlerinnen in Europa und Amerika erstmals möglich wurde, auf breiter Basis professionell tätig zu sein. Es war gleichzeitig eine Zeit, in der die Idee des Porträts einen tiefgreifenden Wandel erlebte, der mit einer grundlegenden Umwertung der Idee des Individuums einherging. So wie im Impressionismus die Transformation des klassischen Porträts ihren Lauf nahm, so wurde zu Anfang des neuen Jahrhunderts der gänzliche Verzicht auf Ähnlichkeit als mögliche Porträtform erprobt. In der Folge wandelte sich das Porträt zu einer Ausdrucksform, in der neue Vorstellungen von Subjektivität und neue Möglichkeiten der Repräsentation erkundet wurden. Die Künstlerinnen, die im Zentrum der Ausstellung stehen, führen dies beispielhaft vor Augen. Wenn sie auch nicht eine Geschichte des Porträts seit Beginn der Moderne repräsentieren, so präsentiert doch jede von ihnen mit ihrem Œuvre eine spezifische, aus ihrer Zeit heraus entwickelte Form des Porträts. Die Französin Berthe Morisot (1841–1895) steht zusammen mit der Amerikanerin Mary Cassatt (1844– 1926) am Anfang der Ausstellung. Es handelt sich um zwei Künstlerinnen, die den Impressionismus mitprägten und zu wichtigen Vorbildern für nachfolgende Generationen von Malerinnen wurden. Die in der Ausstellung gezeigten Werke von Paula Modersohn-Becker (1876–1907) sind zwischen 1900 und 1907 entstanden, der Zeit des ungemein intensiven und vielversprechenden Frühwerks, das gleichzeitig das gesamte Schaffen der jung im Kindbett Verstorbenen darstellt. Künstlerisch stand die gut 30 Jahre jüngere Modersohn-Becker an einem anderen Ort als Morisot und Cassatt, sie gehörte zu den Ersten, die als Wegbereiterinnen der Moderne bezeichnet werden können. Mit Lotte Laserstein (1898–1993) wechselt der Blick der Ausstellung von Paris nach Berlin und in die dortigen 1920er-Jahre. Ihre Porträts orientierten sich an Typen des modernen Alltags, dabei fand Laserstein Interesse am Bild der «Neuen Frau», wie es auch in der Fotografie, in Magazinen und im Film propagiert wurde. Mit den Werken von Frida Kahlo (1907–1954) hat die innerhalb der Ausstellung wohl komplexeste Form des Porträts, vor allem des Selbstporträts, ihren Auftritt. Kahlos Selbstporträts sind unverkennbar Darstellungen der Künstlerin, doch es sind keine Porträts, die das reale Selbst zu erfassen versuchen. Es sind konstruierte, deshalb nicht weniger authentische Selbstporträts. Obwohl der gleichen Generation wie Lotte Laserstein und der wenig jüngeren Frida Kahlo zugehörig, repräsentiert die Amerikanerin Alice Neel (1900–1984) auch innerhalb der Ausstellung historisch und künstlerisch eine völlig andere Position. Neel blieb der Figuration treu, wählte nicht den Weg in die Abstraktion wie viele ihrer amerikanischen Kolleginnen und Kollegen. Ebenso wenig ging sie zu ihren Modellen auf Distanz oder richtete einen ironischen Blick auf sie. Es sind realistische Porträts, welche vor dem lebenden Modell oder aus der Erinnerung gemalt wurden und die darauf zielen, den Charakter eines Individuums zu erfassen.
Mit Marlene Dumas (*1953) beginnt ein neuer Abschnitt in der Ausstellung, in dem mit ihrem Schaffen wie auch dem von Cindy Sherman (*1954) und Elizabeth Peyton (*1965) die zeitgenössische Porträtkunst in drei sehr unterschiedlichen Positionen in den Vordergrund tritt. Gemeinsam ist ihnen, dass die Wahrnehmung und das Erleben der Realität, in der sie leben und agieren, von den Massenmedien und deren Wirkungsmacht geprägt und beeinflusst werden. In ihrer Porträtkunst kommt dies in je anderer Weise zum Ausdruck. Mit rund 100 Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen aus Europa, Amerika und Mexiko eröffnet die Ausstellung ungewohnte Perspektiven auf die Geschichte des Porträts und der Künstlerinnen. Als Begleitprojekt zur Ausstellung laden kurze Filmporträts, interpretiert von neun internationalen Schauspielerinnen, namentlich Irène Jacob, Martina Gedeck, Luna Wedler, Meret Becker, Ángela Molina, Bettina Stucky, Romana Vrede, Maria Furtwängler und Valerie Pachner dazu ein, die vielfältigen Persönlichkeiten der Künstlerinnen aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Demnächst auch zu sehen auf www.fondationbeyeler.ch. Der Ausstellungskatalog erscheint in Deutsch und Englisch im Hatje Cantz Verlag, Berlin, und stellt jede Künstlerin individuell vor. Auf 342 Seiten enthält er Beiträge von Tere Arcq und Hilda Trujillo, Tamar Garb, Peter Geimer, Donatien Grau, Anna-Carola Krausse, Sylvie Patry, Uwe M. Schneede, Jennifer A. Thompson und Theodora Vischer. Die Ausstellung wird grosszügig unterstützt durch: Beyeler-Stiftung Hansjörg Wyss, Wyss Foundation Simone und Peter Forcart-Staehelin L. + Th. La Roche Stiftung FX und Natasha de Mallmann Napinvest AG Patronesses der Fondation Beyeler Victor Pinchuk Pressebilder: sind erhältlich unter www.fondationbeyeler.ch/medien/pressebilder Weitere Auskünfte: Dorothee Dines Leiterin PR & Media Relations Tel. + 41 (0)61 645 97 21, presse@fondationbeyeler.ch, www.fondationbeyeler.ch Fondation Beyeler, Beyeler Museum AG, Baselstrasse 77, CH-4125 Riehen Öffnungszeiten der Fondation Beyeler: täglich 10.00 bis 18.00 Uhr, mittwochs bis 20.00 Uhr Während der Art Basel (19. bis 26. September): täglich von 9 bis 19 Uhr
CLOSE-UP 19. September 2021 – 2. Januar 2022 01 Berthe Morisot 02 Berthe Morisot 03 Berthe Morisot Jeune Femme au Divan La Psyché Jeune femme cousant au jardin (Junge Frau auf dem Sofa), um 1885 (Der Spiegel), 1876 (Junge Frau, im Garten nähend), um 1883 Öl auf Leinwand, 61 x 50,2 cm Öl auf Leinwand, 65 x 54 cm Öl auf Leinwand, 50,2 x 60 cm Tate, London; Vermächtnis von Hon. Mrs A.E. Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid The Metropolitan Museum of Art, New York, Pleydell-Bouverie durch die Freunde der Tate Vermächtnis von Miss Adelaide Milton de Groot (1876–1967), 1967 Gallery 1968 Foto: © 2021. Image copyright The Metropolitan Museum of Art / Foto: © Tate Art Resource / Scala, Florence 04 Mary Cassatt 05 Mary Cassatt 06 Mary Cassatt Young Lady Reading Lydia at a Tapestry Frame Portrait of Alexander J. Cassatt and His Son, (Junge Frau, lesend), 1878 (Lydia am Stickrahmen), um 1881 Robert Kelso Cassatt Öl auf Holz, 40,3 x 63,2 cm Öl auf Leinwand, 65,1 × 92,4 cm (Portrait Alexander J. Cassatt und sein Sohn, Sammlung Diane B. Wilsey Sammlung des Flint Institute of Arts, Flint, Michigan. Robert Kelso Cassatt), 1884 Foto: © 2021. Christie’s Images, London/Scala, Florence Schenkung der The Whiting Foundation, 1967 Öl auf Leinwand, 100,3 x 81,3 cm Philadelphia Museum of Art, erworben mithilfe des W.P. Wilstach Fund und mit Mitteln von Mrs. William Coxe Wright, 1959 07 Paula Modersohn-Becker 08 Paula Modersohn-Becker 09 Paula Modersohn-Becker Mädchenbildnis mit gespreizter Hand Selbstbildnis nach halbrechts, die Selbstbildnis als Halbakt mit Bernsteinkette II, vor der Brust, 1905 Hand am Kinn, Sommer 1906 Sommer 1906 Öltempera auf Leinwand, 41 x 33 cm Öltempera auf Papier und Pappe, Öltempera auf Leinwand, 61 x 50 cm Von der Heydt-Museum Wuppertal 27 x 18,7 cm Kunstmuseum Basel, mit einem Sonderkredit Foto: Antje Zeis-Loi, Medienzentrum Paula-Modersohn-Becker-Stiftung, der Basler Regierung erworben 1939 Wuppertal Bremen; Leihgabe aus Privatbesitz Foto: Martin P. Bühler Foto: © Paula-Modersohn-Becker- Stiftung, Bremen
CLOSE-UP 19. September 2021 – 2. Januar 2022 10 Lotte Laserstein 11 Lotte Laserstein 12 Lotte Laserstein Selbstporträt mit weissem Kragen, Ich und mein Modell, 1929/30 Liegendes Mädchen auf Blau, um 1931 um 1923 Öl auf Leinwand, 49,5 x 69,5 cm Öl auf Papier, 69 × 93 cm Öl auf Pappe, 32 x 24 cm Private family collection Privatbesitz Deutschland, Courtesy DAS VERBORGENE MUSEUM Privatbesitz Deutschland © 2021, ProLitteris, Zurich © 2021, ProLitteris, Zurich © 2021, ProLitteris, Zurich Foto: Anja Elisabeth Witte Foto: © Lotte-Laserstein-Archiv Krausse, Berlin/Dietmar Katz, Berlin 13 Frida Kahlo 14 Frida Kahlo 15 Frida Kahlo Autorretrato con traje de terciopelo Mis abuelos, mis padres, y yo (árbol genealógico) / Autorretrato: El marco, (Selbstbildnis mit Samtkleid) , 1926 Meine Grosseltern, meine Eltern und ich (Stammbaum), 1936 (Selbstbildnis: Der Rahmen), 1938 Öl auf Leinwand, 79,7 x 60 cm Öl und Tempera auf Zink, 30,7 x 34,5 cm Öl auf Aluminium, fixiert unter Glas und bemaltem Holz, Privatsammlung Museum of Modern Art, New York. Schenkung Allan Roos, M.D., 28,5 x 20,7 cm; gerahmt: 32,2 x 24,4 cm © Banco de México Diego Rivera & Frida und B. Mathieu Roos, 1976 Centre Pompidou - Musée national d’art moderne - Centre de création Kahlo Museums Trust, México D.F. / © Banco de México Diego Rivera & Frida Kahlo Museums Trust, industrielle, Paris 2021, ProLitteris, Zurich México D.F. / 2021, ProLitteris, Zurich © Banco de México Diego Rivera & Frida Kahlo Museums Trust, Foto: © akg-images Foto: © 2021. The Museum of Modern Art, New York / México D.F./ 2021, ProLitteris, Zurich Scala, Florence Foto: © Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais / image Centre Pompidou, MNAM-CCI 16 Alice Neel 17 Alice Neel Hartley on the Rocking Horse Harold Cruse, um 1950 (Hartley auf dem Schaukelpferd), 1943 Öl auf Leinwand, 78,7 x 55,9 cm Öl auf Leinwand, 76,4 x 86,4 cm Privatsammlung Privatsammlung © The Estate of Alice Neel © The Estate of Alice Neel Courtesy The Estate of Alice Neel and David Zwirner
CLOSE-UP 19. September 2021 – 2. Januar 2022 18 Marlene Dumas 19 Marlene Dumas 20 Marlene Dumas Teeth, 2018 Skoolmeisie Amy – Pink, 2011 Öl auf Leinwand, 40 x 30 cm (Schulmädchen), 1973 Öl auf Leinwand, 40 x 30 cm Privatsammlung, Madrid Öl auf Leinwand, 122,5 x 76 cm Fondation Beyeler, Riehen / Basel © Marlene Dumas. Courtesy die Künstlerin Fondation Beyeler, Riehen/Basel, © Marlene Dumas und David Zwirner Schenkung Marlene Dumas Foto: Mark Niedermann Foto: Kerry McFate © Marlene Dumas Foto: Cecil Kortjie 21 Cindy Sherman 22 Cindy Sherman Untitled, 1982 Untitled, 2008 Chromogener Farbabzug, 91,4 x 91,4 cm Chromogener Farbabzug, 148,6 x 146,7 cm Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek Sammlung von Carla Emil & Rich Silverstein Denkmark. Dauerleihgabe Museumsfonden © 2021 Cindy Sherman af 7. December 1966 © 2021 Cindy Sherman 24 Elizabeth Peyton 25 Elizabeth Peyton 26 Elizabeth Peyton Isa Genzken, 1980, 2010 Greta, 2019 Two Greek Girls + Peonies (Berlin), Öl auf Holz, 35,6 x 27,9 cm Öl auf Holz, 43,2 x 35,6 x 2,9 cm 2011–2012 Privatsammlung Peter Morton, Los Angeles Öl auf Holz, 40,6 x 30,5 cm © Elizabeth Peyton, Courtesy the artist and © Elizabeth Peyton, Courtesy the artist and Privatsammlung Gladstone Gallery, New York and Brussels Gladstone Gallery, New York and Brussels © Elizabeth Peyton, Courtesy the artist and Gladstone Gallery, New York and Brussels Pressebilder: www.fondationbeyeler.ch/pressebilder Das Bildmaterial darf nur zu Pressezwecken im Rahmen der aktuellen Berichterstattung verwendet werden. Die Reproduktion ist nur im Zusammenhang mit der laufenden Ausstellung und während deren Dauer erlaubt. Jede weitergehende Verwendung – in analoger und in digitaler Form – bedarf einer Genehmigung durch die Rechtsinhaber. Ausgenommen davon ist der rein private Gebrauch. Bitte verwenden Sie die Bild- legenden und die dazugehörenden Copyrights. Mit freundlicher Bitte um Zusendung eines Belegexemplars.
Biografien CLOSE-UP. Berthe Morisot, Mary Cassatt, Paula Modersohn-Becker, Lotte Laserstein, Frida Kahlo, Alice Neel, Marlene Dumas, Cindy Sherman, Elizabeth Peyton 19. September 2021 – 2. Januar 2022 Berthe Morisot (1841 in Bourges – 1895 in Paris) Berthe Morisot steht zusammen mit Mary Cassatt am Anfang der Ausstellung, zwei Künstlerinnen, die zu wichtigen Vorbildern für folgende Generationen von Malerinnen wurden. Morisot wuchs in wohlhabenden Verhältnissen in Paris auf, wo die Familie sich 1851 niedergelassen hatte. Der Privatunterricht im Zeichnen und Malen, den sie und ihre Schwester als Teil ihrer Ausbildung erhielten, war für sie nur eine Station auf dem Weg zur Kunst als Profession. Die wöchentlichen Abendgesellschaften, welche die Mutter ausrichtete und an denen regelmässig auch Künstler teilnahmen, schufen den Rahmen, in dem die Schwestern Morisot Bekanntschaften machen und Kontakte knüpfen konnten, so auch mit Édouard Manet und Edgar Degas. Letzterer gehörte zum Kreis der jungen Maler, welche gegen den Akademismus des Salon de Paris opponierten und als alternative Ausstellungsmöglichkeit die Impressionisten-Ausstellungen organisierten. Morisot nahm schon 1874 an der ersten dieser Ausstellungen teil. Die für unsere Ausstellung ausgewählten Werke von Morisot sind mit wenigen wichtigen Ausnahmen zwischen 1869 und 1885 entstanden, dem Zeitraum, in dem ihre Malerei zur vollen Entfaltung gelangte. Die im Impressionismus neu formulierte Ikonografie der Mussezeit spielt sich in Morisots Gemälden im häuslichen Bereich ab, jenen Räumen, die Frauen ihrer Herkunft offenstanden. Die Modelle stammen aus ihrem Umfeld, sind oft Mitglieder der Familie, weibliche Bedienstete und junge Frauen aus ihrem Bekanntenkreis. Die Gemälde geben die Lebenswelt der Künstlerin wieder und bringen damit gleichzeitig das moderne urbane Leben in den häuslichen Bereich. Fern von herkömmlichen, anekdotischen Genre- darstellungen schafft Morisot moderne Porträts und Figuren-darstellungen im Sinne der Impressionisten. In entscheidendem Masse trägt dazu die von ihr weit vorangetriebene impressionistische Malweise bei, die zunehmend die gesamte Bildfläche erfasst und den Raum zugunsten eines «Overalls» von Figur und Hintergrund zur Nebensache werden lässt. Mary Cassatt (1844 in Allegheny City, Pennsylvania – 1926 in Le Mesnil-Théribus) Mary Cassatt war die einzige Amerikanerin des französischen Impressionismus. Als Cassatt sich 1874 in Paris niederliess, war sie eine ausgebildete Künstlerin, die schon über zehn Jahre in den USA und in verschiedenen Städten Europas, auch in Paris, Kunst studiert hatte. Sie besass ein fortschrittliches Selbstverständnis der gesellschaftlichen Position der Frau, das in Amerika unter prominenten Frauen ihrer Generation nicht unüblich war, und das ihrem eigenen Weg zugutekam. In Paris stellte Cassatt im Salon aus, wo Edgar Degas ihre Werke sah und ihrer Kunst seither hohe Achtung zollte. Degas lud Cassatt 1877 – kurz nachdem sie vom Salon abgewiesen worden war – ein, zum Kreis der Impressionisten zu stossen und mit ihnen auszustellen. So lernte sie auch die fast gleichaltrige Berthe Morisot kennen, mit der sie eine langjährige Freundschaft verband. Die für die Ausstellung ausgewählten Werke von Cassatt sind zwischen 1877/78 und 1890 entstanden, dem Zeitraum, in dem ihre Malerei in Paris zur vollen Entfaltung gelangte. Das künstlerische Umfeld der Impressionisten gab ihr die Freiheit, Sichtweisen und Formulierungen aufzunehmen, die der Impressionismus zur Erfassung des modernen städtischen Lebens gefunden hatte, und diese mit ihrer eigenen Wahrnehmung zu verbinden, welche von ihrer franko-amerikanischen Herkunft und Ausbildung geprägt war. Cassatts Gemälde, die in der Folge entstanden, sind – bis auf wenige frühe Beispiele im öffentlichen Bereich – im privaten und häuslichen Umfeld situiert und zeigen nahestehende Personen, meist Frauen; Damen aus der Gesellschaft, die Mutter, die Schwester oder die kleine Nichte. Aussergewöhnlich und neu aber ist die Art, wie diese Personen gezeigt sind. Was immer sie tun – nichts, lesen, Tee trinken, beobachten – sie erscheinen im Bild als Subjekt des modernen Lebens, wie es bei kaum einem anderen Künstler des Impressionismus zu sehen ist.
Paula Modersohn-Becker (1876 in Dresden – 1907 in Worpswede) Die für die Ausstellung ausgewählten Werke von Paula Modersohn-Becker sind in den Jahren 1900 bis 1907 entstanden. Es sind die Jahre des ungemein intensiven und künstlerisch fruchtbaren Frühwerks nach ersten Anfängen in den 1890er Jahren, das gleichzeitig das gesamte Schaffen der Künstlerin darstellt. Knapp dreissig Jahre liegen zwischen diesem Werkkomplex und den Werken der Impressionistinnen Berthe Morisot und Mary Cassatt, mit denen die Ausstellung beginnt. Künstlerisch steht Modersohn-Becker an einem ganz anderen Ort, sie gehört zu den ersten, die als Wegbereiter der Moderne bezeichnet werden können. Schauplatz ihres Lebens und ihrer Arbeit in diesem knappen Jahrzehnt war zum einen Worpswede, eine typische Künstlerkolonie des 19. Jahrhunderts, abseits und unabhängig vom Kunstverständnis der Akademien; zum anderen die Grossstadt Paris, Brennpunkt der internationalen Avantgarde und von Modersohn-Becker selbstgewählter Ort ihrer künstlerischen Bestimmung. Der von ihr gesuchte und forcierte Spagat zwischen den beiden Schauplätzen prägte ihr Leben und schärfte ihre künstlerische Suche. Modersohn-Becker malte Landschaften, Stillleben, genrehafte Figurendarstellungen und Porträts. Doch die Porträtkunst steht eindeutig im Vordergrund, sie war das ideale Forschungsfeld ihrer Suche. In den Porträts und insbesondere den Selbstporträts kommt die Kühnheit und Radikalität ihrer Kunst am klarsten zum Ausdruck. Die Selbstbildnisse und Bildnisse dieser Jahre zeigen die Porträtierten ohne szenischen Hintergrund. Die Figuren sind auf das Wesentliche reduziert, meist ganz oder nahezu frontal und in Nahansicht erfasst. Sie mögen vertraut sein, doch vor dem Blick der Künstlerin treten sie als Individuen zurück. An die Stelle von realistischer Ähnlichkeit und Emotion tritt eine Konzentration auf wenige formale Qualitäten, die ein Gesicht, eine Figur auszeichnen. Das lässt sich besonders eindrücklich an den Selbstporträts der Künstlerin nachvollziehen, in denen die Vereinfachung und Formalisierung immer klarer und entschiedener wird. Lotte Laserstein (1898 in Preussisch Holland – 1993 in Kalmar) Die für die Ausstellung ausgewählten Werke von Lotte Laserstein sind im Zeitraum zwischen 1923 und 1933 entstanden. Es sind die Jahre des Frühwerks, die künstlerisch entscheidenden Jahre ihres Schaffens, die mit der Emigration nach Schweden ihren Abschluss finden. Zwanzig Jahre liegen zwischen Laserstein und der nach Paris orientierten Paula Modersohn-Becker, auf die sie in der Ausstellung folgt. Künstlerisch steht Laserstein an einem anderen Ort. Laserstein gehört zu den herausragenden Vertretern eines Realismus, der sich in den 1920er Jahren neben der Kunst der Neuen Sachlichkeit herausbildete. Ihre Kunst ist geprägt von einer warmtonig- sinnlichen und handwerklich überaus sorgfältigen Malweise, welche die akademische Herkunft und Tradition immer durchscheinen lässt. Zentrales Thema ihres Schaffens sind Porträts und Figurendarstellungen. Hier erweist sich Laserstein der Gegenwart verbunden und verpflichtet. Schauplatz ihres Lebens und ihrer Arbeit in diesen Jahren war die Grossstadt Berlin während der Weimarer Republik. Hier sind die dargestellten Personen situiert. Die Porträts orientieren sich an Typen des modernen Alltags, wie sie in Berlin anzutreffen waren. Besonderes Interesse fand Laserstein am Bild der Neuen Frau, wie es auch in Fotografie, Magazinen und im Film propagiert wurde. Die eigenwillige und spannungsvolle Verbindung, welche der entschieden moderne, neusachliche Blick und die leicht melancholische, traditionelle Malerei in der Porträtkunst von Laserstein eingehen, zeichnet das Schaffen dieser Jahre in hohem Masse aus.
Frida Kahlo (1907 in Coyoacán, Mexiko-Stadt – 1954 in Coyoacán, Mexiko-Stadt) Mit dem Werk von Frida Kahlo tritt in der Ausstellung die wohl komplexeste Form des Porträts, vor allem des Selbstporträts, auf. Für lange Zeit wurde der Blick auf die Kunst von Kahlo durch die Überidentifizierung der Selbstporträts mit ihrer Biografie versperrt. Seit einigen Jahren und dank der Erforschung von neu zugänglichen Archivbeständen ist die Vielschichtigkeit ihres Porträtkonzepts als eigenständige und zukunftsweisende künstlerische Leistung erkannt. Die doppelte Herkunft als Tochter eines deutschen Vaters und einer mexikanischen Mutter, die politische Diskussion im nach-revolutionären Mexiko, an der Frida Kahlo und ihr Ehemann Diego Rivera aktiv teilnahmen, die zeitweise Nähe zum europäischen Surrealismus und die starken Beziehungen zur präkolumbianischen Kultur und Volkskunst – all dies sind Ebenen der Auseinandersetzung, welche die künstlerische Suche von Kahlo vorantrieb und ihre Bildwelt prägt. Auf dieser Grundlage entwickelte sie ein Konzept, das sich von herkömmlichen Porträtauffassungen grundsätzlich unterscheidet. Die Selbstporträts sind unverkennbar Darstellungen der Künstlerin – das zeigt der Vergleich mit den zahllosen Fotografien, die von ihr gemacht wurden – doch es sind keine Porträts, die das biografische Selbst zu erfassen versuchen. Das Gesicht ist auf allen Bildern unverändert schön, ernst und ausdruckslos. Die Porträtierte erscheint – genauso wie es in den fotografischen Porträts zu sehen ist – als Figur, die eine Art Maskerade vorführt, umgeben von Accessoires und Versatzstücken, die sich im Laufe der Zeit wandeln und die Figur definieren. Es sind konstruierte, deshalb nicht weniger authentische Selbstporträts. Alice Neel (1900 in Merion Square, Pennsylvania – 1984 in New York) Das künstlerische Schaffen der Amerikanerin Alice Neel umfasst nahezu fünf Jahrzehnte, setzt um 1930 ein und dauert bis um 1980 an. Sie ist als klassische Porträtmalerin, welche die Vor- und Nachkriegszeit aktiv schaffend miterlebt hat, eine Ausnahmefigur in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Obwohl der gleichen Generation wie Lotte Laserstein und die wenig jüngere Frida Kahlo zugehörig, repräsentiert Neel auch innerhalb der Ausstellung historisch und künstlerisch eine völlig andere Position. Neels Kunst ist in gewissem Sinn konservativ. Sie bleibt der Figuration treu, wählt nicht den Weg der Abstraktion oder Konzeptkunst. Ebenso wenig geht sie zu ihren Modellen auf Distanz oder nimmt zu ihnen eine ironische Haltung ein. Es sind realistische Porträts, welche vor dem lebenden Modell oder aus der Erinnerung gemalt wurden und darauf zielen, den Charakter eines Individuums zu erfassen. Neels künstlerische Haltung wurde früh von der Tradition des Amerikanischen Realismus bzw. der Ashcan School beeinflusst, die 1921 an der Philadelphia School of Design for Women, wo Neel sich mit 21 Jahren eingeschrieben hatte, noch wirksam war. Für die malerische Umsetzung jedoch gab es für die angehende Künstlerin keine Vorbilder in der Tradition. Sie begann eine eigene Sprache zu suchen und schuf sich eine stilistische Grundlage, auf der sie ihre Porträtmalerei entfalten konnte. Die Modelle spiegeln die jeweiligen Lebensumstände von Neel wider, die über lange Zeit von ihren Liebhabern und Partnern, von prekären finanziellen Verhältnissen und ihrer Situation als Frau und alleinerziehende Mutter bestimmt waren. Neel lebte seit 1932 in New York City und die wechselnden Wohnorte – Greenwich Village und Chelsea, danach Spanish Harlem und ab 1962 die Upper West Side – bilden sich in den Modellen ab. Es sind Porträts von Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten und Milieus, die sie in der Nachbarschaft antrifft, von Bekannten, Freunden und von ihrer Familie. Zusammen gesehen geben die Porträts von Neel einen Blick auf die amerikanische Gesellschaft der 1930er bis 1960er Jahre aus der Perspektive einer engagierten Künstlerin.
Marlene Dumas (*1953 in Kapstadt) Marlene Dumas zählt zu den herausragenden Vertreterinnen der zeitgenössischen figurativen Malerei. Der zeitliche Abstand zu Alice Neel (1900–1984) ist generationsmässig enorm, doch konnte Dumas das Spätwerk dieser Künstlerin durchaus als gegenwärtig erleben. Dumas‘ Kunst liegt jedoch eine grundlegend andere Porträtkonzeption zugrunde. Dumas wurde in Kapstadt geboren und wuchs auf einem nahe gelegenen Weingut auf. Nach dem Kunststudium an der University of Cape Town, übersiedelte sie 1976 aus dem Apartheid-Staat in die Niederlande. Seither lebt und arbeitet die Künstlerin in Amsterdam. Hier konnte sie nach ihrer Ankunft erstmals Originale alter und neuer europäischer und amerikanischer Kunst sehen, die sie bis dahin nur aus Reproduktionen kannte. Ebenso prägte die Bilderflut in den westlichen Medien ihre Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung von Bildern und deren malerischen Umsetzung. Im Zentrum von Dumas‘ Schaffens stehen die menschliche Figur und das Porträt. Dabei malt Dumas nicht direkt nach dem Leben. Als Ausgangslage für ihre Gemälde Zeichnungen und Aquarelle nutzt die Künstlerin ein umfangreiches Bildarchiv, das sie über die Jahrzehnte in ihrem Studio in Amsterdam anlegt. Private Familienfotos, Bilder aus der Presse, aus Magazinen und Filmstills etwa dienen ihr als Vorlagen. Ausgehend von diesen Fotografien, transformiert Dumas mit ihrer malerischen Geste das Abbild in ein faszinierendes, zuweilen verstörendes und zutiefst berührendes Bild auf der Leinwand oder auf Papier. In Einzel- und Gruppenporträts befasst sich die Künstlerin mit aktuellen und zeitlosen, allen vertrauten Themen, wie Liebe, Tod, Identität und Trauer. Sie bezieht sich dabei auf aktuelle Ereignisse ebenso wie auf die Kunstgeschichte und verleiht mit ihrem Schaffen der figürlichen Malerei neues Gewicht. Die Auswahl der Werke für die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Künstlerin. Cindy Sherman (*1954, Glen Ridge, New Jersey) Cindy Sherman gehört zu einer Generation, die mit dem Fernsehen aufgewachsen ist. Der fotografisch vermittelte Blick auf die Welt und die Wirkmacht medial vermittelter Bilder prägen ihr Schaffen. Das Kino und das Fernsehen, die Modefotografie, die Werbung oder das Internet sind Inspirationsquellen für ihre konzeptuelle fotografische Praxis. In Shermans Kunst erhält das Porträt eine ganz neue Dimension. Seit Ende der 1970er Jahre konzentriert sich ihr Werk auf fotografische Selbstporträts, in welchen die Identität der Künstlerin selbst jedoch in den Hintergrund tritt. Shermans Porträtserien entstehen vornehmlich in ihrem New Yorker Studio. Hier agiert sie vor und hinter der Kamera als Fotografin, Regisseurin, Maskenbildnerin und Modell zugleich. Mittels Kleidung, Make-up, Perücken und Requisiten verwandelt sich die Künstlerin in unterschiedlichste fiktive Charaktere. Sie inszeniert sich als Hollywoodschauspielerin, Model, Hausfrau, ebenso wie als Vamp oder Clown. Ihre Figuren setzt sie in präzise gestaltete Settings, seit wenigen Jahren auch mithilfe digitaler Bildtechnologien. Es sind Themen wie Schönheit, Alter, Geschlecht und Identität, die Sherman in der gezielten Auseinandersetzung mit Darstellungskonventionen untersucht. Auf diese Weise hinterfragt und parodiert sie in überzeichnender Form weibliche Identitätskonstruktion, gesellschaftliche Rollenbilder, Stereotype und Verhaltensweisen. Ihre Fotografien offenbaren seit über vierzig Jahren einen schonungslosen und kritischen Blick auf die heutige Gesellschaft. Die Auswahl der Werke für die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Künstlerin.
Elizabeth Peyton (*1965 in Danbury, Connecticut) Elizabeth Peyton studierte von 1984–1987 an der School of Visual Arts in Manhattan im Herzen der Kunstmetropole New York, wo sie heute noch (vorwiegend) lebt und arbeitet. Im Zentrum ihres Werks, das auch Stillleben und Landschaften umfasst, steht das Porträt – eine Gattung, der Peyton mit ihren Ölmalereien, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken im ausgehenden 20. Jahrhundert neue Gültigkeit verschafft. Bereits in den frühen 1990er-Jahren, als die Rede vom Ende der Malerei allgegenwärtig ist, sorgt die junge Künstlerin in New York mit ihren kleinformatigen, intimen Porträts für Aufmerksamkeit. Peyton malt Freunde, Geliebte aus ihrem persönlichen Umfeld gleichermassen wie historische Heldenfiguren und Berühmtheiten aus unterschiedlichen Zeiten und Kontexten. Es sind allesamt Persönlichkeiten, deren Kreativität und Leben sie inspirieren und faszinieren: von Künstlerinnen, Musikern, Schauspielern über Dichter und Aktivistinnen bis hin zu Athleten und Politikerinnen. Fotografien, Bilder aus den Massenmedien sowie Literatur, Musik, die eigene Erinnerung und seit einiger Zeit auch die Arbeit am lebenden Modell, bilden den Ausgangspunkt für ihre malerische Auseinandersetzung mit den Porträtierten. Peyton malt sie aber nicht streng nach Abbild. Ihr Blick auf die Personen ist subjektiv, einfühlsam und wirkt vertraut. In ihren Porträts erscheinen die Gesichter jugendlich, häufig versunken, voller Potenzial am Anfang ihres Werdegangs stehend. Schönheit, Liebe, und Individualität sind Themen in ihren Bildern, mit welchen die Künstlerin den Geist der Zeit einzufangen vermag. Die Auswahl der Werke für die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Künstlerin.
Rahmenprogramm CLOSE-UP. Berthe Morisot, Mary Cassatt, Paula Modersohn-Becker, Lotte Laserstein, Frida Kahlo, Alice Neel, Marlene Dumas, Cindy Sherman, Elizabeth Peyton Mittwoch, 29. September Workshop für Kinder Mittwoch, 24. November Bei einem Rundgang können Kinder die aktuelle Ausstellung «CLOSE- 14–16.30 Uhr UP» entdecken und anschliessend im Atelier spielerisch experimentieren. Eintritt: CHF 10.– (inkl. Material, beschränkte Teilnehmerzahl) Samstag, 2. Oktober Young Studio Samstag, 6. November Im Young Studio erkunden Jugendliche und junge Erwachsene von 15 14–16 Uhr bis 30 Jahren gemeinsam mit einer Kunstvermittlerin die aktuelle Ausstellung «CLOSE-UP» und werden anschliessend selbst aktiv im Atelier. Eintritt: 15–25 Jahre CHF 10.– / ab 26 Jahre CHF 20.– Ab Sonntag, 10. Oktober «Mit ihrem Blick» Dialogischer Rundgang 15–16 Uhr Der dialogische Rundgang durch die Ausstellung «CLOSE-UP» ist jeweils einer der Künstlerinnen der Ausstellung gewidmet. Im gemeinsamen Gespräch geht es um den Blick der Künstlerin auf die Welt, sich selbst und ihr Werk, sowie um den sich wandelnden Blick auf ihr Schaffen. 10. Oktober – Berthe Morisot (1841–1895) 17. Oktober – Mary Cassatt (1844–1926) 24. Oktober – Paula Modersohn-Becker (1876–1907) 31. Oktober – Lotte Laserstein (1898–1993) 7. November – Frida Kahlo (1907–1954) 14. November – Alice Neel (1900–1984) 28. November – Marlene Dumas (*1953) 12. Dezember – Cindy Sherman (*1954) 19. Dezember – Elizabeth Peyton (*1965) Mittwoch 13. Oktober Kuratorenführung Mittwoch 10. November Die Ausstellung «CLOSE-UP» durch die Augen der Ausstellungsmacher Mittwoch 1. Dezember betrachten? Das ermöglicht die Kuratorenführung mit Theodora Vischer. 18.30–20 Uhr Bei der Kuratorenführung wird nicht nur über die Konzeption der Ausstellung, deren Organisation und Planung, sondern auch über den jeweiligen Künstler, seine Zeit, die Entstehung der Werke und ihre Bedeutung gesprochen. Eintritt: CHF 35.– / Art Club, Young Art Club, Freunde, Museums–PASS– Musées CHF 10.– Donnerstag, 14. Oktober Sketch it! Donnerstag, 11. November Inspiriert von der Ausstellung «CLOSE-UP» sind alle Interessierten dazu Donnerstag, 9. Dezember eingeladen, Skizzen und Zeichnungen vor den Originalen festzuhalten. 10–11 Uhr Die neun vertretenen Künstlerinnen inspirieren zu unterschiedlichen Herangehensweisen und zeichnerischen Experimenten rund um Porträts. Eintritt: CHF 10.– (Museumseintritt nicht inklusive, beschränkte Teilnehmerzahl)
Samstag, 17. Oktober Familientag 10–18 Uhr Am Familientag zu den Ausstellungen «CLOSE-UP» und «Goya» dreht sich alles um das Porträt und um die Fragen: Wer bin ich, bist du, ist sie oder er? Und wie wollen wir gesehen werden? Familienrundgänge bieten unterhaltsame Zugänge zu den Werken und Themen der Ausstellungen. Die Kleinsten können dabei auf dem Erzählteppich reisen. Mit Museumsspiel und Mitmachheft wird die Kunst auf eigene Faust entdeckt. Zahlreiche Workshops bieten Aktivitäten rund um die Themen Porträt, Persönlichkeit und Identität. Wer noch mehr möchte, erkundet mit dem Eichhörnchen Fred den Park. Eintritt: CHF 30.– (inkl. Museumseintritt, bis 25 Jahre gratis) Samstag, 20. November Weltkindertag 10–18 Uhr Entdecken, Spielen und Mitmachen – das Programm an diesem Tag lädt Kinder allen Alters und ihre Begleitpersonen zu einem spannenden Museumsbesuch ein. CLOSE-UP Mitmachheft 10–18 Uhr Ein Heft mit zehn spannenden Aufgaben zum Mitmachen lädt Kinder von 6 bis 13 Jahren dazu ein, die Ausstellung «CLOSE-UP» Raum für Raum zu entdecken. Das Mitmachheft gibt es kostenlos am Infodesk. Museumsspiel: Das Dingsda im Museum 10–18 Uhr Mit Spielen und Fragen lädt das Museumsspiel Kinder und Erwachsene dazu ein, Kunstwerke im Austausch miteinander zu entdecken. Erzählteppich für Kinder 11–12 Uhr Kinder zwischen 3 und 6 Jahren sind herzlich eingeladen, auf einem bunten Teppich vor den Bildern Platz zu nehmen, spannenden Geschichten zu lauschen und selbst zu erzählen. Familienrundgang für Kinder 14–15 Uhr Der spielerische Familienrundgang für Kinder in Begleitung der Eltern macht Kunst zu einem unvergesslichen Erlebnis. Geeignet für Kinder von 6 bis 10 Jahren in Begleitung
Factsheet CLOSE-UP. Berthe Morisot, Mary Cassatt, Paula Modersohn-Becker, Lotte Laserstein, Frida Kahlo, Alice Neel, Marlene Dumas, Cindy Sherman, Elizabeth Peyton Beschreibung HERAUSGEBER*IN Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Im Zentrum der Ausstellung stehen Künstlerinnen, denen die Theodora Vischer Konzentration auf die Darstellung von Menschen, in Form von Porträts und Selbstporträts, gemeinsam ist und deren Schaffen TEXTE VON herausragende Positionen von 1870 bis heute darstellen. Die Tere Arcq und Hilda Trujillo, Tamar Garb, Ausstellung betrachtet einen Zeitraum, zu dessen Beginn es Peter Geimer, Donatien Grau, Künstlerinnen in Europa und Amerika erstmals möglich wurde, auf Anna-Carola Krausse, Sylvie Patry, breiter Basis professionell tätig zu sein. Es ist gleichzeitig eine Zeit, in Uwe M. Schneede, Jennifer A. der die Idee des Porträts einen tiefgreifenden Wandel erlebt, der mit Thompson, Theodora Vischer einer grundlegenden Umwertung der Idee des Individuums einhergeht. So wie im Impressionismus die Transformation des GESTALTET VON klassischen Porträts ihren Lauf nahm, so wurde zu Anfang des Teo Schifferli neuen Jahrhunderts der gänzliche Verzicht auf Ähnlichkeit als mögliche Porträtform erprobt. In der Folge wandelte sich das Porträt 342 Seiten, 250 Abbildungen. zu einer Ausdrucksform, in der neue Vorstellungen von Subjektivität 305 x 245 mm und neue Möglichkeiten der Repräsentation erkundet wurden. Die Künstlerinnen, die im Zentrum der Ausstellung stehen, führen dies CHF 58.–, € 58.– [D], € 64.– [AT] beispielhaft vor Augen. Sie repräsentieren zwar nicht eine Geschichte des Porträts seit der Moderne. Doch jede von ihnen präsentiert mit 978-3-7757-4756-1 (Deutsch) ihrem Oeuvre eine spezifische, aus ihrer Zeit heraus entwickelte 978-3-7757-4757-8 (Englisch) Form des Porträts. Erscheinungstermin: 21.9.2021 Ausstellung Fondation Beyeler, Riehen/Basel, 19.9.2021–2.1.2022 Hatje Cantz Verlag GmbH Mommsenstraße 27 10629 Berlin Fax: +49 30 34 64 678 29 www.hatjecantz.de Vertrieb / Sales: d.mathari@hatjecantz.de a.vonpostel@hatjecantz.de Presse / Press: j.berndt@hatjecantz.de Tel: +49 30 34 64 678 23
Partner, Stiftungen und Gönner 2020 / 2021 Öffentliche Förderer Hauptpartner Partner Stiftungen und Gönner AMERICAN FRIENDS OF FONDATION BEYELER ALEXEY KUZMICHEV & ANANDA FOUNDATION N.V. SVETLANA KUZMICHEVA-USPENSKAYA ASUERA STIFTUNG L. + TH. LA ROCHE STIFTUNG ATHENE STIFTUNG EUGENIO LÓPEZ ALONSO, MUSEO JUMEX, MEXICO AVINA STIFTUNG LUMA FOUNDATION BERTA HESS-COHN STIFTUNG MAX KOHLER STIFTUNG BURGER COLLECTION, HONG KONG DR. CHRISTOPH M. MÜLLER & SIBYLLA M. MÜLLER DANISH ARTS FOUNDATION NAPINVEST AG PIERRE & CHRISTINA DE LABOUCHERE NEW CARLSBERG FOUNDATION FX & NATASHA DE MALLMANN PATRONESSES DER FONDATION BEYELER DON QUIXOTE II FOUNDATION VICTOR PINCHUK ULLA DREYFUS-BEST SCHEIDEGGER-THOMMEN-STIFTUNG ERNST GÖHNER STIFTUNG SULGER-STIFTUNG FONDATION COROMANDEL TARBACA INDIGO FOUNDATION SIMONE & PETER FORCART-STAEHELIN TERRA FOUNDATION FOR AMERICAN ART FREUNDESKREIS DER FONDATION BEYELER TO.ORG HERR & FRAU ERIC FREYMOND WALTER A. BECHTLER-STIFTUNG FUNDACIÓN ALMINE Y BERNARD RUIZ-PICASSO ZUMTOBEL LIGHTING PARA EL ARTE ANNETTA GRISARD sowie weitere Stiftungen und private Gönner, GEORG UND BERTHA SCHWYZER-WINIKER STIFTUNG die ungenannt bleiben möchten. HILTI ART FOUNDATION
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