Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns? - Öffentliche Tagung | 24.11.2015 Karl Storz Besucher- und ...

Die Seite wird erstellt Stefan Eichhorn
 
WEITER LESEN
Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns? - Öffentliche Tagung | 24.11.2015 Karl Storz Besucher- und ...
Roboterethik
Sie sind stark, klug, selbstständig.
Und was wird aus uns?

Öffentliche Tagung | 24.11.2015
Karl Storz Besucher- und
Schulungszentrum Berlin

   ceres
   cologne center for
   ethics, rights, economics, and social sciences
   of health
Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns? - Öffentliche Tagung | 24.11.2015 Karl Storz Besucher- und ...
Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns? - Öffentliche Tagung | 24.11.2015 Karl Storz Besucher- und ...
Einführung

Roboterethik
Sie sind stark, klug, selbstständig.
Und was wird aus uns?
Immer eigenständigere Roboter halten Einzug          Je komplexer autonome Systeme handeln, desto
in unseren Alltag. Bereits heute übernehmen sie      dring­licher stellt sich für uns die Grundfrage nach
eine Vielzahl von Aufgaben in der produzierenden     der moralischen Fundierung und Rechtfertigung
Industrie, aber auch im Finanzsektor, im Verkehrs­   der von Maschinen getroffenen Entscheidungen.
wesen, in Landwirtschaft und Bergbau sowie in        Wie vermag die „Moral der Maschine“ sicher­
der Medizin. Diese maschinellen Systeme werden       gestellt, wie weit kann sie ihr von Beginn an
in atemberaubendem Tempo autonomer und               „einprogrammiert“ werden? Wer trägt die Verant­
können unabhängig von menschlicher Steuerung         wortung für die Entscheidungen der Maschine?
agieren und reagieren. In zunehmendem Maße           Und wie gehen wir mit „lernfähigen“ Systemen
sind sie in der Lage, auch komplexe Entscheidun­     um, die zunehmend in der Lage sind, Entschei­
gen selbst zu treffen.                               dungsprozesse eigenständig zu erlernen?

Der allgegenwärtige Einsatz solcher Maschinen        Auf der Tagung wird aus dem Blickwinkel der
bringt vielfältige Herausforderungen für die         verschiedenen betroffenen wissenschaftlichen
Gesellschaft mit sich. Denkbar ist, dass autonome    Disziplinen beleuchtet, wie autonome Systeme
Systeme zu einer Steigerung des Wohlstands und       unser Leben und auch unser Selbstverständnis
der sozialen Gerechtigkeit beitragen, zugleich       verändern werden und welche Herausforderungen
aber auch, dass sie Arbeitsplätze vernichten und     dies für unterschiedliche Lebensbereiche mit sich
sich die Schere zwischen Arm und Reich gar           bringt. Neben dem ak­tuellen Entwicklungsstand,
noch vergrößert. Auch die Selbstbestimmung des       den Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten auto­
Einzelnen ist betroffen: Während der Einsatz von     nomer Systeme wird ihr Einsatz in den Bereichen
autonomen Pflegerobotern in der Altenpflege die      Gesundheit, Wirtschaft und Politik insbesondere
Autonomie älterer Menschen im Alltagsleben           aus technischer, philosophischer und sozialwis­
deutlich erhöhen kann, besteht andererseits die      senschaftlicher Perspektive betrachtet und dis­
Gefahr, dass eine verstärkte Technisierung zu        kutiert. Wir stellen uns der Frage, wie zukünftig
neuen Abhängigkeiten, zu mehr Überwachung            mit den rasant anwachsenden und stetig neuen
und dem Verlust eigener Kompetenzen führt.           Möglichkeiten einer robotifizierten Gesellschaft
                                                     umgegangen werden soll.

                                                                                                            3
Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns? - Öffentliche Tagung | 24.11.2015 Karl Storz Besucher- und ...
Grundlagen autonomer Systeme

                                                        Prof. Dr. Alin Albu-Schäffer

                                                        Autonomie und Kognition
                                                        für menschzentrierte Robotik

             Prof. Dr. Alin                             Im Vortrag werden Aspekte adressiert, die aus dem Grundsatz resul­tieren, den
             Albu-Schäffer                              Menschen in den Mittelpunkt der Roboterentwicklung zu stellen.
              ist seit 2012 Direktor am Institut        Da Assistenzroboter eng mit Menschen interagieren werden, müssen sie
              für Robotik und Mechatronik am            bezüglich Größe und Gewicht, aber auch Kraft und Geschwindigkeit mit ihm
    Deutschen Zentrum für Luft- und Raum-               kompatibel sein. Um die Sicherheit während der Interaktion mit Menschen
    fahrt (DLR). Außerdem ist er Professor an           zu gewährleisten, müssen humanoide Roboter feinfühlig und „nachgiebig“
    der Technischen Universität München und             sein, im Gegensatz zu den heute noch weitestgehend starren und schweren
    leitet dort den Lehrstuhl für „Sensor­basierte      Industrierobotern. Zugleich müssen sie in der Lage sein, mensch­liche Bewe­
    robotische Systeme und intelligente                 gungen und schnell veränderliche Umgebungen in Echtzeit zu erfassen sowie
    Assistenzsysteme“ (Fakultät für Informatik).        Entscheidungen, Reaktionen und Bewegungen in entsprechender Geschwin­
    Seine Forschungsgebiete sind die robotische         digkeit durchzuführen. Dies stellt die heutige Robotik und die dazu benötigte
    Assistenz von der Raumfahrt über die indus-         Computertechnik vor gewaltige Herausforderungen, was gleichermaßen die
    trielle Produktion, Medizin und Health-Care         Hardware, die Algorithmenentwicklung und die Systemintegration betrifft.
    bis hin zu persönlichen Assistenzsystemen.
    Albu-Schäffer studierte Elektrotechnik an           Der Vortrag gibt eine Übersicht über aktuelle Robotik-Trends von der dreh­
    der Technischen Universität Timisoara,              momentgeregelten Leichtbauroboter-Technologie bis hin zu biologisch inspi­
    Rumänien, und promovierte 2002 an der               rierten, intrinsisch nachgiebigen Systemen, die dem antagonistischen Wir­
    TU München. Er erhielt zahlreiche Auszeich-         kungskonzept menschlicher Muskeln nachempfunden sind. Weiterhin werden
    nungen im Bereich Robotik, unter anderem            die derzeitigen Ergebnisse und künftigen Herausforderungen in der Perzep­
    den „IEEE Transactions on Robotics King-Sun         tion, Kognition und autonomen Planung für die Assistenzrobotik besprochen.
    Fu Memorial Best Paper Award“ (2011 und             Den Menschen in den Mittelpunkt der Roboterentwicklung zu stellen be­
    2013), Preise für Publikationen in den führen­-     deutet aber auch, die Methoden und Werkzeuge der Robotik zu nutzen, um
    den Robotik-Zeitschriften und -Konferenzen          die menschliche Bewegung und Intelligenz durch einen synthetisierenden
    sowie den DLR-Wissenschaftspreis.                   Ansatz besser zu verstehen. Dieser Ansatz wird beispielhaft am Zusammen­
                                                        spiel von Biomechanik und neuronaler Steuerung mit dem Entwurf und der
                                                        Steuerung humanoider Roboter vorgestellt. Wir werden in Zukunft von dieser
                                                        Entwicklung auch insofern profitieren können, als durch sie bessere Mensch-
                                                        Maschine-Schnittstellen, robotische medizinische Verfahren, Prothesen und
                                                        Rehabilitationsgeräte entwickelt werden können.

4                                                       Daimler und Benz Stiftung
Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns? - Öffentliche Tagung | 24.11.2015 Karl Storz Besucher- und ...
Autonome Systeme und die Selbstbestimmung des Menschen

Prof. Dr. Oliver Bendel

Die Moral in der Maschine

Denkende, entscheidende, handelnde Maschinen sowie gute und böse künst-                         Prof. Dr. Oliver
liche Kreaturen faszinieren uns von alters her. Denken wir an Talos, den                        Bendel
Wächter der Insel Kreta, an Pandora, die künstliche Frau mit der Büchse, beide                    ist Philosoph und Literatur­
erschaffen von Hephaistos, Gott des Feuers und der Schmiede, denken wir                           wissenschaftler sowie
an die Skulpturen des Daidalos und des Pygmalion oder an den Golem, die                           Informationswissenschaftler.
Homunculi und Frankensteins Monster. Im 18. Jahrhundert wurden Automa­           Er hat an der Universität St. Gallen in Wirt-
ten erfunden, die Menschen zum Verwechseln ähnlich sahen und die schrei­         schaftsinformatik über anthropomorphe
ben, zeichnen und musizieren konnten. Heutige Roboter vermögen selbststän­       Agenten promoviert und wurde im Jahre
dig Entscheidungen zu treffen, die erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen,     2009 zum Professor an der Hochschule für
in sozialer wie moralischer Hinsicht. Diese (teil-)autonomen oder autonomen      Wirtschaft der Fachhochschule Nordwest-
Maschinen sollen von sozialer Robotik und Maschinenethik gezähmt, dressiert      schweiz (FHNW) ernannt. Dort unterrichtet
und zivilisiert werden. Autos erkennen Menschen und Tiere und bremsen            er innerhalb von Wirtschaftsinformatik und
rechtzeitig vor ihnen ab. Industrieroboter bewegen sich mit schlafwandle­        Betriebsökonomie u. a. Informationsethik,
rischer Sicherheit durch Fabrikhallen und behandeln in Arbeitszellen ihre        Wirtschaftsethik und Wissensmanage-
menschlichen Kollegen wie rohe Eier.                                             ment. Zu Bendels aktuellen Forschungs-
Serviceroboter bringen Nahrungsmittel und Medikamente und sind „nett“ zu         schwerpunkten zählen Informations- und
uns. Chatbots nennen uns eine Notfallnummer, die wir anwählen können, um         Maschinenethik. Vor allem widmet er sich
menschliche Hilfe zu erhalten. Es ist damit zu rechnen, dass manche Roboter      den Entscheidungen und Handlungen von
und (teil-)autonome Maschinen angesichts der Fülle dieser Aufgaben auch          Chatbots, Servicerobotern, Fotodrohnen
falsche Entscheidungen treffen werden. Oder solche, die interessengeleitet       und selbstständig fahrenden Autos. Er stellt
sind. Autos, die Kinder schonen und Rentner umfahren, oder Drohnen, die den      in diesen Bereichen theoretische (philo-
unbescholtenen Zwilling des Terroristen eliminieren, werden für Diskussionen     sophische und technische) Überlegungen
sorgen.                                                                          an, entwickelt Ansätze und Konzepte und
                                                                                 initiiert Projekte wie den GOODBOT und
Das „Moralisieren“ der Maschinen bringt Vorteile, aber es lädt auch zum          den CLEANINGFISH.
Manipulieren ein. Zu den Nachteilen gehört nicht zuletzt der zumindest           Weitere Informationen unter
partielle Verlust menschlicher Autonomie, ausgerechnet im Sittlichen und         www.informationsethik.net und
Sozialen. Im Vortrag geht Bendel auf die Disziplin der Maschinenethik ein        www.maschinenethik.net.
und stellt einfache moralische Maschinen vor, mitsamt den annotierten Ent­
scheidungsbäumen für ihre Umsetzung. Er plädiert dabei nicht nur für eine
Erweiterung, sondern auch für eine Beschränkung der Handlungsspielräume
von Maschinen.

Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns?                                                          5
Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns? - Öffentliche Tagung | 24.11.2015 Karl Storz Besucher- und ...
Autonome Systeme und die Gestaltung unserer Gesellschaft

                                                     Prof. Dr. Hartmut Hirsch-Kreinsen

                                                     Autonome Systeme in der
                                                     industriellen Arbeitswelt

            Prof. Dr. Hartmut                        Der Vortrag fokussiert die Folgen des Einsatzes intelligenter Produktions­
            Hirsch-Kreinsen                          systeme für die industrielle Arbeitswelt. Angesprochen wird damit eine tech­
              ist seit 1997 Professor an der         nologische Vision, die in der deutschen produktionswissenschaftlichen und
              Technischen Universität Dortmund,      innovationspolitischen Debatte unter dem prominenten Label „Industrie 4.0“
    Lehrstuhl Wirtschafts- und Industrie­­           thematisiert wird. In Hinblick auf den Wandel industrieller Arbeit werden im
    soziologie. Nach seinem Studium des              Vortrag folgende Thesen zur Diskussion gestellt:
    Wirtschaftsingenieurwesens promovierte
    und habilitierte er an der Technischen Uni-      1 | Es ist mit einem weitreichenden, bislang jedoch kaum prognostizier­baren
    versität Darmstadt. Zudem war er u. a. als       Wandel von Arbeit zu rechnen. Zum einen sind die möglichen Automatisie­
    wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut       rungs- und Freisetzungseffekte der neuen Technologien derzeit schwerlich
    für Sozialwissenschaftliche Forschung e. V.,     endgültig abzuschätzen. Negativen Prognosen zu den Auswirkungen auf den
    München (ISF München) tätig. Seine               Arbeitsmarkt stehen positive über Arbeitsplatzgewinne gegenüber.
    Arbeitsschwerpunkte sind wirtschaftlicher        Zum anderen ist ein breites Spektrum denkbarer Konsequenzen für Tätig­
    Strukturwandel, Entwicklungstendenzen            keiten und Qualifikationen zu erwarten, das von einer fortschreitenden Polari­
    von Produktionsarbeit sowie Technologie-         sierung von Qualifikationen bis hin zu einer generellen Aufwertung
    entwicklung und industrielle Innovations-        von Qualifikationen reicht.
    prozesse.
    Bereits seit Längerem befasst er sich            2 | Es ist davon auszugehen, dass der Wandel von Arbeit grundsätzlich
    intensiv mit dem Konzept Industrie 4.0           arbeitspolitischer und gesellschaftspolitischer Gestaltung zugänglich ist. Es
    und seinen personalwirtschaftlichen              darf nicht vorausgesetzt werden, dass Industrie 4.0 „technikdeterministisch“
    Konsequenzen. Er ist Visiting Professor an       eindeutige Konsequenzen nach sich zieht; vielmehr sind die neuen Technolo­
    verschiedenen ausländischen Universitäten        gien konzeptionell im Anschluss an die Arbeitsforschung als sozio-technische
    und Mitglied hochrangiger nationaler und         Systeme zu begreifen.
    internationaler innovationspolitischer Bera-
    tungsgremien. Seit 2013 ist er sozialwissen-     3 | Insgesamt verbinden sich mit dem absehbaren Technologieschub sowohl
    schaftliches Mitglied im wissenschaftlichen      Risiken als auch Chancen für die künftige Entwicklung industrieller Arbeit.
    Beirat der Plattform Industrie 4.0 bei der       Als Risiken sind beispielsweise die Gefahr einer zunehmenden Entgrenzung
    Deutschen Akademie der Technikwissen-            von Arbeit oder ein deutlich erhöhtes Kontrollpotenzial von Arbeit anzusehen.
    schaften acatech.                                Demgegenüber bietet die aktuelle Situation vor allem die Chance, einen neuen
                                                     gesellschaftspolitischen Diskurs über die Frage zu führen, welche Formen von
                                                     Arbeit in Zukunft wünschenswert sind.

6                                                    Daimler und Benz Stiftung
Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns? - Öffentliche Tagung | 24.11.2015 Karl Storz Besucher- und ...
Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns?   7
Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns? - Öffentliche Tagung | 24.11.2015 Karl Storz Besucher- und ...
8   Daimler und Benz Stiftung
Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns? - Öffentliche Tagung | 24.11.2015 Karl Storz Besucher- und ...
Prof. Dr. Norbert Lammert

Zur Rolle der Politik

Der zunehmende Einsatz von Robotern bzw. sich selbst steuernden Systemen                           Prof. Dr. Norbert
wird unsere Gesellschaft verändern. Dies betrifft sämtliche Lebensbereiche                         Lammert
wie etwa das Arbeits- und Wirtschaftsleben, das Verkehrswesen, die Kranken-                          studierte von 1969 bis 1975
und Altenpflege, die innere und äußere Sicherheit sowie das direkte Wohn­                            Politikwissenschaft, Sozio-
umfeld. Viele Veränderungen durch den Einsatz von Robotern können von                                logie, Neuere Geschichte
großem Nutzen für die Menschen sein. So ist es denkbar und zum Teil bereits         und Sozialökonomie an den Universitäten
Realität, dass autonome Systeme körperlich beschwerliche oder sogar gefähr­         Bochum und Oxford (England); 1975 pro-
liche Arbeiten übernehmen, Entscheidungsprozesse unterstützen und zu einer          movierte er im Fachbereich Sozialwissen-
steigenden Effizienz beispielsweise in der Krankenversorgung führen. Dem­           schaften. Danach war er zunächst Lehr­
gegenüber stehen jedoch absehbare und nicht absehbare Probleme, die ein             beauftragter für Politikwissenschaft an den
zunehmender Einsatz von Robotern mit sich bringen kann. So wird befürch­            Fachhochschulen Bochum und Hagen; seit
tet, dass hierdurch in naher Zukunft ein Verlust von Arbeitsplätzen droht,          2005 ist er Lehrbeauftragter an der Fakultät
neue Abhängigkeiten von Maschinen generiert werden und die Entwicklung              für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität
letztendlich in einen Mangel an menschlicher Empathie und Kommunikation             Bochum, die ihn 2008 zum Honorarprofes-
mündet. Trotz der genannten Probleme ist davon auszugehen, dass der techni­         sor ernannte.
sche Fortschritt im Bereich autonom agierender Roboter sich weiter fortsetzen       Seit 1986 ist Lammert Mitglied des Landes-
und sogar noch beschleunigen wird.                                                  vorstandes der CDU Nordrhein-Westfalen,
                                                                                    1986 bis 2008 war er Vorsitzender des CDU-
Die Förderung von technischer Innovation und ihren positiven Folgen sowie           Bezirksverbandes Ruhr. Von 1989 bis 1998
die Regulierung der Rahmenbedingungen für Innovationen zur Vermeidung               war er parlamentarischer Staatssekretär in
negativer Folgeerscheinungen fallen in den Verantwortungsbereich der                verschiedenen Bundesministerien. Seit 1980
Politik. Sie hat letztlich mittels legitimierender Verfahren zu entscheiden,        ist er Mitglied des Deutschen Bundestags,
welche Interessen und Bedürfnisse einer Gesellschaft höher zu gewichten sind        dem er seit 2005 als Präsident vorsitzt.
(z. B. wirtschaftliche vor sozialen Interessen und Bedürfnissen), welche Ziele      Er veröffentlichte zahlreiche Schriften zur
kurz- und mittelfristig erstrebenswert sind, und dies durch Regulierungs- oder      Parteienforschung sowie zu gesellschafts-,
Förderungsmaßnahmen um- und durchzusetzen und entgegengesetzte Bestre­              wirtschafts- und kulturpolitischen Themen.
bungen gegebenenfalls auch zu untersagen.

Die Frage, wie und in welchem Ausmaß die Politik regulierend eingreifen darf
oder muss, führt zu der Frage, inwiefern sie es auch kann. Dabei ist zu disku­
tieren, welche Maßnahmen der Politik gerade in der heutigen Zeit globalisier­
ter Unternehmen für eine wirksame Gestaltung guter Rahmenbedingungen
im eigenen Staat zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist zu fragen, ob die
Interessen der Bürgerinnen und Bürger bezüglich autonomer Systeme und
Roboter angemessen politisch vertreten sind.

Schließlich stellt sich auch die Frage, ob die Demokratie selbst in Gefahr gerät.
Zum einen sofern politische Entscheidungen an Expertensysteme und Roboter
delegiert würden, zum anderen angesichts wirtschaftlich und ideologisch
mächtiger Monopole mit ihrem Anspruch, die ganze Welt zu verändern – am
liebsten an politischen Entscheidungsprozessen vorbei.

Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns?                                                            9
Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns? - Öffentliche Tagung | 24.11.2015 Karl Storz Besucher- und ...
Autonome Systeme und die Selbstbestimmung des Menschen

                                                       Prof. Dr. Catrin Misselhorn

                                                       Maschinen mit Moral?
                                                       Theoretische Grundlagen und eine Roadmap
                                                       für autonome Assistenzsysteme in der Pflege

              Prof. Dr. Catrin                         Mit zunehmender Autonomie geraten künstliche Systeme in Situationen, die
              Misselhorn                               moralische Entscheidungen verlangen. Bereits heute existieren Assistenz­
               ist seit 2012 Inhaberin des Lehr-       systeme, die in der Altenpflege eingesetzt werden. In Prognosen zur Bevölke­
               stuhls für Wissenschaftstheorie         rungsentwicklung wird unter dem Stichwort „Pflegenotstand“ davon ausge­
     und Technikphilosophie sowie Direktorin           gangen, dass bis zum Jahr 2030 in Deutschland bis zu 500.000 Pflegekräfte
     des Instituts für Philosophie der Universität     fehlen. Der Einsatz von Assistenzsystemen bietet eine Möglichkeit, um dem
     Stuttgart. Sie studierte an der Universität       Pflegenotstand entgegenzuwirken. Doch dieses Anwendungsgebiet künstli­
     Tübingen und der University of North              cher Systeme erweist sich als im moralischen Sinn hochgradig problematisch.
     Carolina at Chapel Hill. 2003 erfolgte die        Selbst wenn wir darauf bestehen, dass Menschen in der Pflege nicht vollstän­
     Promotion und 2010 die Habilitation im            dig durch Assistenzsysteme ersetzt werden dürfen, bleibt doch eine Vielfalt
     Fach Philosophie an der Universität Tübin-        von Situationen, in denen das Verhalten von künstlichen Systemen in einem
     gen. Von 2007 bis 2008 war sie als Feodor         bestimmten Umfang von den Pflegebedürftigen selbst kontrolliert werden
     Lynen-Stipendiatin am Center of Affective         muss. Daher ist es erforderlich, Maschinen zu entwickeln, die über ein gewis­
     Sciences in Genf sowie am Collège de France       ses Maß an eigenständiger Entscheidungsfähigkeit verfügen und auf mora­
     und am Institut Jean Nicod für Kognitions-        lisch relevante Situationen in angemessener Art und Weise reagieren können.
     wissenschaften in Paris tätig.
     Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören          Im Vortrag sollen die Grundlagen der Implementation moralischer Fähigkeiten
     die emotionale Mensch-Maschine-Inter-             und des moralischen Lernens in künstlichen Systemen reflektiert werden. Im
     aktion, moralisches Lernen und Moral­             Rahmen eines innovativen Forschungsdesigns werden an der Schnittstelle von
     implementation in künstlichen autonomen           Philosophie und Informatik theoretische Modelle der Moralimplementation
     Systemen, Roboterethik allgemein sowie            und des moralischen Lernens in künstlichen Systemen vorgestellt und eine
     die ethische Bewertung von Assistenz- und         Roadmap für die Konstruktion eines moralisch lernfähigen Systems im Be­
     Pflege­robotern. Sie leitet eine Reihe von        reich Altenpflege entwickelt. Dessen Aufgabe ist es, im Kontext der Altenpflege
     Projekten, etwa Ethische Bewertung von            zunächst bestimmte ethisch relevante Merkmale einer Situation zu erkennen.
     Systemen zur Effizienzsteigerung und Assis-       Schließlich soll das künstliche System in der Interaktion mit Pflegebedürfti­
     tenz bei Produktionsprozessen im Rahmen           gen lernen, unterschiedliche moralische Werte individuell auf das Wertprofil
     von motionEAP (gefördert vom BMWi);               der Pflegebedürftigen abgestimmt zu gewichten und sein Verhalten dement­
     ethische Bewertung von Systemen zur               sprechend anzupassen.
     ambienten Unterstützung in der heimischen
     Pflege im Rahmen von DAAN (gefördert
     vom BMBF); das DFG-Projekt „Simulating
     Collective Agency and Decision Processes im
     Exzellenzcluster SimTech (Simulation Tech-
     nology“ der Universität Stuttgart sowie das
     DFG-Projekt „Meta-Cognition in Distributed
     Intelligent Systems“ an der Graduate School
     of Excellence advanced Manufacturing Engi-
     neering (GSaME) der Universität Stuttgart.

10                                                     Daimler und Benz Stiftung
Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns?   11
12   Daimler und Benz Stiftung
Autonome Systeme und die Selbstbestimmung des Menschen

Prof. Dr. Jochen Steil

Roboterlernen ohne Grenzen?

                                                                                                Prof. Dr. Jochen Steil
Was und wie können technische Systeme lernen? Wie sozial müssen Roboter                           studierte Mathematik und
sein, um effektiv zu lernen? Wie wirken sich Fortschritte in der künstlichen                      Slawistik. Er promovierte
Intelligenz aus? Derzeit entstehen mächtige und neuartige Robotertechnolo­                        1999 in Neuroinformatik und
gien. Deshalb stellen sich diese Fragen mit großer Dringlichkeit. Dies gilt                       habilitierte sich 2006 an der
vor allem, wo die Lernaufgaben für Teilfähigkeiten gut definierbar sind und     Universität Bielefeld mit einer Arbeit über
mithilfe großer Datenmengen bewältigt werden können. Es gibt jedoch fun­        Lernarchitekturen für Roboter. Im Jahr 2006
damentale Unterschiede zwischen rein datenbezogenen Lernsystemen, der           war er am Honda Research Institute Europe
virtuellen Welt und lernenden Robotern in der physikalischen Welt.              GmbH tätig, wo er mit dem humanoiden
                                                                                Roboter ASIMO arbeiten konnte. Seit 2007
Der Blick in die aktuelle Roboterforschung zeigt, dass Lernen nicht automa­     ist Steil Geschäftsführer des Bielefelder
tisch Autonomie erzeugt oder erfordert und in vielen Formen auftritt. Diese     Forschungsinstituts für Kognition und
Vielfalt kennzeichnet auch das menschliche Lernen, das parallel auf vielen      Robotik (CoR-Lab) und Projektleiter im
Ebenen operiert. Diese reichen von der Wahrnehmung über Handlungsabläufe        DFG-Exzellenzcluster „Kognitive Interakti-
bis hin zur Sprache. Dementsprechend benötigt künstliches Lernen komplexe       onstechnologie“. Dabei verbindet er den
Vorbedingungen, so dass Roboterlernen heute ganz überwiegend nur unab­          Forschungsbereich Kognitive Robotik mit
hängige Teilfähigkeiten realisiert. Damit soziale Roboter, die mit Menschen     Anwendungen von Mensch-Maschine-Inter-
interagieren, autonom entscheidungsfähig werden könnten, ist deutlich mehr      aktion für Produktionsassistenz, insbeson-
erforderlich. Mindestens wäre zusätzlich eine Bewertung und Koordination        dere im BMBF-Spitzencluster „Intelligente
von Entscheidungen im Rahmen eines Handlungssystems notwendig. Dieses           Technische Systeme“. Er war von 2010 bis
müsste zudem an die konkreten physischen Möglichkeiten des Roboters ange­       2014 Koordinator des integrierten EU-Robo-
passt sein und eigene Ziele beinhalten.                                         tikprojektes „FP7-AMARSi“ zum Bewegungs-
                                                                                lernen und leitet das EU-H2020-Projekt
Solche Kontrollarchitekturen, die sämtliche relevanten Ebenen flexibel und      „CogIMon“ zur Kraftinteraktion. Seit 2015
lernend miteinander verbinden, sind jedoch ungeheuer komplex und bis dato       ist Steil Visiting Professor an der Oxford
weitgehend unverstanden. Anwendungen gelingen typischerweise in abgrenz­        Brookes University, wo er den Aufbau eines
baren Teilwelten, beispielsweise bei der Navigation in Gebäuden oder für        Robotikschwerpunkts unterstützt.
flexible Produktionstechnik. In solchen Bereichen werden Roboter viele Aufga­
ben übernehmen, die heute noch dem Menschen vorbehalten sind. Dennoch
kann ein Roboter, der Besucher im Museum herumführt, eben nicht einfach
so entscheiden bzw. lernen, das Museum stattdessen etwa zu reinigen. Der
vollständig autonome lernende Roboter bleibt vorläufig Fiktion.

Roboterethik Sie sind stark, klug, selbstständig. Und was wird aus uns?                                                           13
Autonome Systeme und die Gestaltung unserer Gesellschaft

                                                         Prof. Dr. Johannes Weyer

                                                         Autonome Technik außer Kontrolle?
                                                         Möglichkeiten und Grenzen der
                                                         Echtzeitsteuerung komplexer Systeme

              Prof. Dr. Johannes Weyer                   Im Laufe nur eines Jahrzehnts hat die Wissensgesellschaft einen massiven
               geb. 1956, ist seit 2002 Professor        Technisierungsschub erlebt, der in Durchschlagskraft und Geschwindigkeit
               für Techniksoziologie an der Techni-      seinesgleichen sucht. Mittlerweile sind nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche
               schen Universität Dortmund. Er hat        (bis hin zur Privatsphäre) in einem zuvor unvorstellbaren Maße von Technik
               in Marburg promoviert (1983) und          durchdrungen, die immer stärker autonom agiert und zum Knoten umfassen­
     in Bielefeld habilitiert (1991). Seine Arbeits-     der Datennetze wird. Neben der – bislang dominierenden und auch weiterhin
     schwerpunkte sind die Steuerung komplexer           wichtigen – Debatte über Sicherheitsrisiken, den Verlust der Privatsphäre etc.
     sozio-technischer Systeme (sowie deren              sind die neuartigen Möglichkeiten der Echtzeitsteuerung komplexer Systeme
     Umsteuerung), die Mensch-­Maschine-                 bislang noch kaum in den Blickpunkt der öffentlichen und akademischen
     Interaktion in hochautomatisierten Ver-             Debatte gerückt.
     kehrssystemen sowie die Netzwerkanalyse.
     In den letzten Jahren hat er verstärkt die          In der Echtzeitgesellschaft stehen massenhaft Daten zur Verfügung, die teils
     Methode der agentenbasierten Modellie-              die User (meist sogar freiwillig), teils deren autonome Assistenten (oftmals
     rung und Simulation (ABMS) eingesetzt, um           hinter deren Rücken) an die großen Datendienstleister übermitteln – und zwar
     die genannten Themen experimentell zu               unmittelbar zum Zeitpunkt ihres Entstehens. Moderne Techniken des Big Data
     untersuchen.                                        ermöglichen diesen Dienstleistern wiederum, praktisch ohne Zeitverzug und
     Seine wichtigsten Buchpublikationen sind:           hochautomatisiert aus diesen Daten Lagebilder zu generieren, die Prognosen
     „Soziale Netzwerke. Konzepte und Metho-             über den künftigen Systemzustand („predictive analysis“) enthalten, und
     den der sozialwissenschaftlichen Netzwerk-          diese Informationen zudem an die User (bzw. deren Assistenten) zurückzu­
     forschung“, München 2014; „Management               spielen. Auf diese Weise ist es möglich, das Verhalten einzelner Personen wie
     komplexer Systeme. Konzepte für die Bewäl-          auch komplexer Systeme in Echtzeit zu steuern.
     tigung von Intransparenz, Unsicherheit und
     Chaos“, München 2009; „Techniksoziologie.           Der Vortrag beleuchtet diese Thematik auf mehreren Ebenen: Er präsentiert
     Genese, Gestaltung und Steuerung sozio-             einige Fallbeispiele und legt dar, mit welchen theoretischen Konzepten und
     technischer Systeme“, Weinheim 2008.                methodischen Verfahren die Soziologie sich diesem Themenfeld nähert. Eine
                                                         große Aufgabe besteht darin zu verstehen, wie die Echtzeitsteuerung kom­
                                                         plexer Systeme funktioniert, die nicht mehr nur von menschlichen Entschei­
                                                         dern, sondern auch von autonomen technischen Agenten bevölkert sind, die
                                                         zunehmend an Entscheidungen beteiligt sind. Der Vortrag thematisiert die
                                                         Chancen und Risiken dieser Entwicklungen. Zudem stellt er die Frage, ob
                                                         diese Entwicklungen einer von technischen Algorithmen getriebenen Echt­
                                                         zeitsteuerung noch kontrollierbar sind und wie moderne Instrumentarien
                                                         und institutionelle Mechanismen einer Regulierung der Echtzeitgesellschaft
                                                         aussehen könnten.

14                                                       Daimler und Benz Stiftung
ceres
                                                                                                 cologne center for
                                                                                                 ethics, rights, economics, and social sciences
                                                                                                 of health

                                        Die operativ tätige und gemeinnützige Stiftung   ceres, das Cologne Center for Ethics, Rights,
                                        zählt zu den großen wissenschaftsfördernden      Economics, and Social Sciences of Health, ist
                                        Stiftungen Deutschlands.                         ein Zentrum für die interdisziplinäre For­
                                        Leitprojekt der Stiftung ist das Förderpro­      schung, Aus- und Fortbildung sowie Beratung
                                        gramm „Villa Ladenburg“, das internationale      zu gesellschaftsrelevanten Fragen im Bereich
                                        Wissenschaftler rund um das Thema Mobili­tät     der Gesundheit. Es wird getragen von fünf
                                        und Gesellschaft an einen Tisch bringt. In       Fakultäten und dem Rektorat der Universität
                                        ihrem Postdoktorandenprogramm fördert die        zu Köln. Die gezielt inter- und transdisziplinäre
                                        Stiftung herausragende junge Wissenschaftler.    Ausrichtung von ceres ermöglicht die Bün­
                                        In den Forschungsprogrammen „Ladenburger         delung bislang kaum verknüpfter Forschung
                                        Diskurse“ und „Ladenburger Kollegs“ wird die     und damit einen übergreifenden wie praxisre­
                                        Durchdringung des täglichen Lebens mittels       levanten Erkenntnisgewinn. ceres stellt sich
                                        moderner Technologien untersucht.                drängenden Fragen unserer Zeit, sucht jenseits
                                        Die „Berliner Kolloquien“ sowie die ebenfalls    disziplinärer Grenzen Lösungen und erarbeitet
                                        in Berlin stattfindenden „Innovationsforen“      Konzepte zur gerechten und guten Gestaltung
                                        verstehen sich als Schnittstelle zwischen        unserer Zukunft.
                                        Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.
                                        Einmal jährlich vergibt die Stiftung den mit     Kontakt:
                                        10.000 Euro dotierten „Bertha Benz-Preis“ an     Prof. Dr. Christiane Woopen,
                                        eine junge Ingenieurin, die sich durch eine      Geschäftsführende Direktorin
                                        wissenschaftlich hervorragende Doktorarbeit      ceres – Cologne Center for Ethics, Rights,
                                        ausgezeichnet hat.                               Economics, and Social Sciences of Health
                                                                                         Universitätsstr. 91
                                        Kontakt:                                         50931 Köln
                                        Dr. Jörg Klein, Geschäftsführer
                                                                                         Tel. +49 221 - 470 - 891 10
                                        Daimler und Benz Stiftung
                                                                                         Fax +49 221 - 470 - 891 01
                                        Dr.-Carl-Benz-Platz 2
                                        68523 Ladenburg                                  Ansprechpartner:
                                                                                         Dipl. Jur. Anna Genske, M. mel.
                                        Tel. +49 6203 - 1092 - 0
                                                                                         Tel. +49 221 - 470 - 891 36
                                        Fax +49 6203 - 1092 - 5
                                                                                         Marc Jannes, M. Sc.
                                        Kommunikation:
                                                                                         Tel. +49 221 - 470 - 891 09
                                        Dr. Johannes Schnurr Tel. +49 176 - 216 446 92
                                        Patricia Piekenbrock Tel. +49 152 - 289 093 77   ceres-info@uni-koeln.de
                                                                                         www.ceres.uni-koeln.de
                                        info@daimler-benz-stiftung.de
                                        www.daimler-benz-stiftung.de

Bildnachweise
Titelbild: Composing unter Verwendung
von fotolia ©Alexander Pekour und
fotolia©sarah5
Porträtsfotos: privat
Sonstige: Daimler und Benz Stiftung/
Oestergaard
Sie können auch lesen