HORIZONT - Unsere Zivildiener: Stütze in der Corona-Krise! - MAGAZIN DES SOZIALZENTRUMS VÖCKLABRUCK 2/2020 - Sozialzentrum Vöcklabruck
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HORIZONT MAGAZIN DES SOZIALZENTRUMS VÖCKLABRUCK 2/2020 P.b.b. Verlagspostamt und Erscheinungsort 4840 Vöcklabruck, Sponsoring Post GZ 02Z030311S Unsere Zivildiener: Stütze in der Corona-Krise!
Verein Wohnungslosenhilfe MOSAIK „Mosaik“ in Zeiten der Pandemie Liebe Leserinnen und Leser! wird. Die zwei Fragen: Was kostet Das Coronavirus hat uns im Sozi- die Krise? Wer wird diese Kosten Auswirkungen der Corona-Krise auf die Klient*innen alzentrum vor große Herausforde- bezahlen? - werden uns noch Hans Übleis rungen gestellt. Alle drei Arbeits- lange begleiten. Das diesbezüg- Mitte März war eine sehr heraus- Sorgen um meine Oma, das sie sehr Stv. Obmann felder wurden als systemrelevante liche „Meisterstück“ an gesell- fordernde Zeit für uns. In kürzester alt ist. Es war sehr mühsam in der Einrichtungen gebraucht und schaftlich errungener Solidarität Zeit mussten wir die Arbeit umor- Notschlafstelle, da wir sehr strenge genutzt. Somit konnte der Betrieb wartet noch auf uns. ganisieren. Die Beratung wurde Vorkehrungen hatten. Wir durften der Notschlafstelle und des Sozi- Wir wissen nicht wie lange wir zum Großteil auf „Home-Office“ nur für Notwendiges raus, z.B. zum Peter Junger-Kern almarktes zu leicht geänderten Coronabedingt die Zumutungen umgestellt. Daher war bis Ende Einkaufen. Es ist sehr erdrückend als Denise Hauser Öffnungszeiten sowie intensiv durch einschränkende Maßnah- April nur ein Teil der Mitarbeite- Schwangere mit mehreren Frauen auf Claudia Hittenberger nachgefragte Telefonberatungen men hinnehmen müssen. Wir rin- rinnen im Haus Gmundener Stra- engsten Raum zusammen zu leben. Christine Schilcher im IMPULS aufrecht gehalten gen mit der Frage wie eine neue ße anwesend. Stefan Hindinger werden. Allerdings unter völ- Normalität ausschauen kann. Wir Die Notschlafstelle war bis Anfang Einkommen weg! Tanja Ebner lig neuen Rahmenbedingungen: haben Wochen der Verunsiche- Mai auch am Tag offen. Der Mit- Drastische Auswirkungen hatte die Rene Wieland Abstandsregeln, Hygienevor- rung, Anspannung und Angst tagstisch wurde geschlossen. Eine Corona-Krise für die Verkäufer der Michael Maier schriften, Schichtbetrieb und hinter uns. Dieser Ausnahmezu- Ausgabe für Essen zum Mitneh- Straßenzeitung „Kupfermuckn“. Kristine Jurkovic Arbeitsbesprechung mittels Vide- stand drückt auch auf die Psy- men installiert. Seit 17. Mai ist Von einem Tag auf den anderen Josef Stürzlinger okonferenz prägten den Arbeit- che der Menschen. Die besonders wieder geöffnet. konnten sie keine Zeitungen mehr Sylvia Six salltag. Das dafür notwendige verletzlichen Menschen könnten Für Klient*innen und verkaufen und standen ohne Ein- v.l. Krisenmanagement hat sehr gut verstärkt Opfer der Krise sein. Mitarbeiter*innen waren die letz- kommen da. Die Verkäufer waren (nicht am Bild Ingrid Ulrich) funktioniert. Ein großes „Danke“ Mit einer gewissen Sorge erwar- ten Wochen eine große Herausfor- zum Großteil slowakische Roma, gebührt den Bereichsleitungen ten wir in unseren Einrichtungen derung, die von allen gut gemei- die Mitte März in ihre Heimat und den Mitarbeiter*innen für „Hochbetrieb“. stert wurde - ein großes Danke zurückkehren mussten. ihren Einsatz in dieser nicht Die Krise kann Angst, Wut und dafür. leichten Zeit. Erschöpfungsdepressionen Ganz schwierige Situation Dankbar erkennen wir auch wie bewirken. Sie führt aber auch zu Auf engstem Raum ... Wir haben mit ihnen telefoniert wertvoll ein nicht kaputt gespar- verstärkter Nachbarschaftshilfe, Zwei Klient*innen der Notschlaf- und erfragt wie es Ihnen in ihren ter Sozialstaat ist. Der unfreiwil- vertieften Gesprächen und viel- stellen berichten ihre Erfah- Dörfern geht: lige Stresstest hat gezeigt, wie lei- fältigem solidarischen Verhalten. rungen: Wir sind knapp vier Monate nicht mehr Solidaritätsaktion für stungsstark und solidarisch unser Dieses Denken und Tun für sozi- in Österreich gewesen. Die Sozialhilfe, Kupfermuckn-Verkäufer: Gesundheits- und Sozialsystem alen Zusammenhalt macht Mut. Herr A: die wir zu Hause bekommen, wurde ist. Wir ahnen aber auch wie Mit der Bitte uns weiter zu unter- Die Corona-Zeit war für mich sehr um 60 Euro gekürzt, da wir zurzeit Spendenkonto hoch der „Preis“ der Krise sein stützen verbleibt ihr Hans Übleis anstrengend, weil es mehr hygienische keine gemeinnützige Arbeit erbringen IBAN AT 36 1860 0000 1609 5879 Regeln in der Notschlafstelle gege- können. Das heißt, wir bekommen 60 Verwendungszweck „Kupfer- Personalia sich hauptsächlich auf Kinder und ben hat. Alle Mitarbeiter vom Mosa- Euro pro Person im Monat. Davon ist muckn“. Ihre Spende ist steuerlich Michael Maier Michael Maier: Ich bin 37 Jahre Jugendliche. Nach meinem Zivil- ik waren trotz der Corona-Krise im alles zu bestreiten wie Miete, Essen, absetzbar! alt, wohne in Vöcklabruck und dienst möchte ich dennoch mit Dienst. Ich konnte einige Zeit nur Heizung, Strom usw. Damit fehlt es arbeite seit Mai 2020 als Sozialpä- jungen Menschen arbeiten. zum Einkaufen die Notschlafstelle vorne und hinten an Geld. dagoge im Mosaik. Nach meinen verlassen. Es war herausfordernd mit Die ganz wenigen, die Arbeit hat- Lehren als Betriebsschlosser und Paul Mühlleitner: Als die Coro- den anderen Bewohner in den kleinen ten, sind zumeist jetzt auch arbeitslos Chemieverfahrenstechniker und na-Krise in Europa schon zur Rea- Räumlichkeiten der Notschlafstelle geworden. Deshalb ist unsere Situ- dem Lehrgang der Sozialpädago- lität wurde, befand ich mich mit zusammenzuleben. Auch der Kontakt ation ganz schwierig. Im Dorf müs- gik freue ich mich nun auf meine meinem Mitvolontär noch in einem zu meinem besten Freund, der in Len- sen wir beim Rausgehen inzwischen Paul Mühlleitner neue Aufgabe als Wohnbetreuer. Dörfchen irgendwo im Süden Indi- zing wohnt, fehlte mir sehr. Es war keine Masken mehr tragen, aber einen In meinem neuen Team wurde ich ens. Plötzlich kam der unerwartete aber nicht nur für mich anstrengend, Abstand von 5 Metern einhalten. Vor- herzlich empfangen, wofür ich Anruf unserer Organisation, dass sondern auch für meine Mitbewohner mittags zwischen 9-12 Uhr dürfen die nochmals Danke sage. Flüge im Sekundentakt gestrichen und das Team des Mosaiks. Ich bin Senioren einkaufen gehen, nachmit- werden. Keine 12 Stunden später sehr dankbar, dass wir die Corona tags die anderen. In unserem Dorf ist Sebastian Schlosser. Ich leiste seit saßen wir im Flieger und unser Krise in der Notschlafstelle gut über- keiner an Corona erkrankt. April meinen Zivildienst im Mosa- Volontariat wurde frühzeitig been- standen haben. Wir hoffen, dass wir im August wieder Sebastian Schlosser ik. Mich reizten zwei Gründe dafür: det. Nach vier Wochen zu Hause nach Österreich fahren dürfen. Zum einen, dass die Notschlafstel- war es endlich soweit und der Frau P: Für das gespendete Geld möchten wir le nicht weit von daheim weg ist Nationalrat beschloß, dass unser Als ich erfuhr, dass das Corona-Virus uns bei allen ganz herzlich bedanken! und zum anderen die Arbeit mit Freiwilligeneinsatz in Österrei- bei uns angekommen ist, änderte sich Es ist eine sehr wertvolle Hilfe in die- erwachsenen Menschen. Meine ch weitergeführt werden soll. Seit alles. Ich konnte meine Verwandten ser schwierigen Zeit. Ausbildung in Baden bei Wien Mitte April bin ich nun im Korb nicht mehr sehen. Das war schmerz- Stefan Hindinger zum Sozialpädagogen fokussierte tätig. haft. Ich machte mir immer mehr Horizont 2/20 2 3 Horizont 2/20
der korb - Vöcklabrucker sozialmarkt der korb - Vöcklabrucker sozialmarkt Der „Korb“ in der Corona-Krise Versorgung war durchgehend gewährleistet Anfang März, als es von der Regie- wir weder Ware von den Super- aber das ganze Jahr. Die SPÖ- ten. Unsere ehrenamtlichen Mitar- rung noch keine fixen Vorschriften märkten bekämen – wir hörten ja Frauen aus Timelkam und Ampfl- beiterInnen haben ebenfalls Ende gab, haben wir auf Anraten unserer von den „Hamsterkäufen“ - noch wang haben uns außerhalb dieser Mai wieder ihren Dienst angetre- Mediziner im Vorstand die Kun- glaubten wir daran, dass unsere Spendenzeit unterstützt, wofür wir ten. Paul Mühlleitner hätte sein dInnenanzahl auf maximal fünf Kund*innen kommen würden. Die uns an dieser Stelle ganz herzlich freiwilliges Jahr in Indien absol- Gabriele Dirisamer Personen, die gleichzeitig in den Wartezeit auf den Einlass lag mitt- bedanken möchten. Je 500 Euro für viert – wurde durch die Corona- Sabine Buchmayer Markt durften, reduziert. Begleit- lerweile bei mindestens 30 Minu- den Ankauf von Reis, der neben Krise aber vorzeitig heimgeholt. Martina Stögmüller personen mussten im Foyer war- ten und viele unserer Kund*nnen dem Zucker ganzjährig knapp ist, Er brauchte eine Einsatzstelle, um Gabriele Brandstetter ten, damit die Wartezeit für die gehören ebenfalls zur Risikogrup- haben sie uns übergeben. seine letzten zweieinhalb Monate v.l. anderen KundInnen in einem pe. ableisten zu können. Für uns war es erträglichen Maß blieb.Unser Vor- Unterschiedliches Angebot ein Glücksfall, weil er genau für die Danke! standsmitglied Hans Übleis (siehe Weniger Einkäufe Der Einkauf im Korb ist nur ein Zeit, in der wir ohne unsere Ehren- Die SPÖ-Frauen aus Ampflwang (Bild Bild), regelte in den ersten beiden Die Anzahl der Einkäufer*innen zusätzliches Angebot zum norma- amtlichen auskommen mussten, oben) und Timelkam (Bild unten) Wochen den Einlass. In dieser Zeit reduzierte sich in den ersten drei len Einkauf im Supermarkt, weil eine Stelle suchte (siehe Seite 2). unterstützen uns mit je 500 Euro. nutzten durchschnittlich noch 65 Wochen nach dem shut down auf sich das Warenangebot nach den „Mein sozialer Warenkorb“ EinkäuferInnen pro Öffnungstag maximal 35 bis 40 Personen pro täglichen Abholungen richtet. Je für den Korb: das Angebot des Sozialmarktes. Öffnungstag. Wir passten unsere nach Tour gibt es an einem Tag bei Ampflwang: SPAR Schmidhammer; Öffnungszeiten der Nachfrage an. Obst, Gemüse und Kühlwaren ein Aurach: BÄCKEREI Prünster; Gam- Was das Warenaufkommen anbe- sehr großes Angebot. Von Bana- pern: BÄCKEREI Leeb, BÄCKE- langte, so wurden wir völlig über- nen, Exotischen Früchten, Spar- REI Trausner, METZGER Dorfer; rascht. Eine derartige Vielfalt an gel, Salat und Kartoffeln über Käse Puchkirchen: NAH & FRISCH Produkten und eine solch große und Joghurt ist alles vorhanden. Neuwirth; Seewalchen: BÄCKE- Mengen haben wir sonst immer Am nächsten Tag müssen wir die REI Oberndorfer; Schörfling: UNI- nur nach Weihnachten von den Waren wieder limitiert ausgeben MARKT Leitner; Steinbach am Supermärkten bekommen. Das um sie möglichst gerecht zu ver- Attersee: ADEG Bader; Timelkam: Osterfest wurde heuer nur im klei- teilen. SPAR Geretsschläger; Vöcklabruck: nen Rahmen gefeiert und somit INTERSPAR Vare- blieb sehr viel Ware übrig. Neue Kund*innen na; Weyregg: SPAR Keine Ehrenamtlichen Mit Spannung sehen wir der Ent- Reifetshammer; Zell Mitte März, als die offizielle Schlie- Viel Ware wicklung am Arbeitsmarkt entge- a.P: BÄCKEREI ßungswelle der Regierung in Kraft Eier können wir im Korb norma- gen. Es ist anzunehmen, dass wir Neudorfer. trat, durften wir nur mehr eine lerweise nur in limitierter Menge auf Grund der Krise wieder mit Großer Dank den Zivildienern Person in den Markt lassen. Unse- abgeben. Die Abholung von 1.600 einem Anstieg von Neuanträgen Tatkräftige Unterstützung erfuhren Informationen zu den Spenden re bis dato äußerst gut funktionie- Eiern von nur einem Markt an rechnen müssen. Zum jetzigen wir in dieser Zeit durch unsere bei- finden Sie auf unserer Homepage: rende Struktur geriet von einem einem Tag führte die Limitierung Zeitpunkt spüren wir die Aus- den Zivildiener – sie übernahmen www.sozialzentrum.org /sozial- Tag auf den Anderen ins Wanken. ad absurdum. Die KundInnen wirkungen der Krise in einem für den Verkaufs- und Kassadienst. markt-der-korb/aktuelles Sie löste sich völlig auf als wir in konnten mitnehmen, was immer unsere KundInnen positiven Aus- Trotz all der Flexibilität und Hilfe der dritten Märzwoche alle unsere sie brauchten und das war bei wei- maß. Es gibt viel Ware und weniger ist die Freude über die alte Struk- ehrenamtlichen MitarbeiterInnen tem nicht so viel, wie Ware da war. EinkäuferInnen, das bedeutet für tur und die Rückkehr des ehren- vom Dienst freistellen mussten, Obst, Gemüse, Brot, Milchpro- unsere Klienten einen stressfreien amtlichen Teams sehr groß. Das weil alle auf Grund ihres Alters zur dukte und Osterware wurde in bei- Einkauf. Offen sein für Verände- alles bringt wieder Normalität in Risikogruppe gehörten. Zu dieser nahe kaum zu bewältigenden Men- rungen und Flexibilität sind unver- unseren Arbeitsalltag und ermög- Zeit musste auch pro mente die gen angeliefert. Insgesamt fünf zichtbare Voraussetzungen, die das licht ein normales Arbeitspensum. Einrichtung schließen und die Mit- Paletten mit Osterware wurden Korb-Team braucht, denn jeder Tag Ein herzliches Dankschön gilt den arbeiterInnen, die im Korb für die von unseren Zivildienern abgeholt. erfordert neue Regelungen. hauptamtlichen Mitarbeiterinnen, Regalbetreuung zuständig waren, Das Warenangebot im Korb unter- die in dieser Zeit einen über- durften nicht mehr im Korb arbei- liegt vielen unterschiedlichen Ein- Normalisierung seit Ende Mai durchschnittlichen Einsatz gezeigt ten. Das 27-köpfige Team bestand flüssen. Saisonware gibt es immer Seit Ende Mai gelten im Korb wie- haben. plötzlich nur mehr aus den vier erst nach der Saison, dafür aber der die regulären Öffnungszeiten. Gabriele Brandstetter hauptamtlichen Teilzeitkräften immer in sehr großen Mengen. Solange die Abstandsregel noch und zwei Zivildienern. Die Schlie- Grundnahrungsmittel werden zum gilt, müssen wir aber leider den Zivildienst-Info: Nächste freie ßung des Marktes wurde ange- großen Teil in der Weihnachts- Einlass auf fünf Personen gleich- Zuweisungstermine: Juli 2021, Jän- dacht, weil wir befürchteten, dass zeit gespendet. Der Bedarf besteht zeitig im Markt noch aufrecht hal- ner 2022, April 2022, Oktober 2022 Horizont 2/20 4 5 Horizont 2/20
impuls - Kinderschutzzentrum / Familienberatung VEREIN /ARMUTSNETZWERK „Achten auf die Zwischentöne“ BAWO-Aufruf an die Bundesregierung Mit Schirmen für Geflüchtete Die Corona-Maßnahmen aus Sicht unserer Kinder Obdach- und Wohnungslosigkeit jetzt strukturell bekämpfen Am 20. Juni findet der Internati- onale Weltflüchtlingstag statt. Die Zu Beginn der Corona-Krise stand liche Sorgen und vor allem die Es ist anzunehmen, dass Obdach- der Gemeinnützigkeit müs- Initiative Seebrücke Vöcklabruck die physische Gesundheit im Vor- Ungewissheit über die weitere und Wohnungslosigkeit aufgrund sen ausgebaut werden, um das lädt aus diesem Anlass zu einer dergrund. Das Gesundheitssystem Entwicklung zunehmend Überla- der derzeitigen Entwicklungen Angebot an leistbarem Wohnen Demonstration für die Aufnahme musste vor dem Zusammenbruch stung in die Familien. Viele Kinder ansteigen werden. In den Folge- zu erhöhen. von Menschen auf der Flucht aus David Edtmayer geschützt werden. Gleichzeitig erleben nun zunehmend gestresste jahren nach der Wirtschaftskrise • Restriktive Zugänge für Dritt- den griechischen Lagern in Öster- Gabriele Watzinger wurde Angst vor dem Einbruch Eltern, die sich nicht mehr gut im Jahr 2008 hat sich die Kenn- staatenangehörige beim Zugang reich. „Wir haben Platz!“ lautet das Christina Pichler der Weltwirtschaft groß. Die psy- auf ihre Bedürfnisse einlassen kön- zahl „registrierte Obdach- und zum leistbaren (geförderten) Motto. Treffpunkt ist um 10 Uhr Beate Muhrer chischen Auswirkungen der Krise nen. Manche Kinder und Eltern Wohnungslosigkeit“ innerhalb Wohnbau, Wohnbeihilfe und mit Schirm beim oberen Stadtturm Eva Graef auf Familien, vor allem auf die durchleben schwere familiäre Kri- von fünf Jahren um ein Drittel Sozialhilfe (wie z.B. in OÖ) sind in Vöcklabruck. Stefanie Lacher Kinder, sind seit Beginn der Krise sen. Wegen der Einschränkung der erhöht. Deshalb weist die BAWO unmittelbar zu beseitigen. Norbert Winter wesentlicher Bestandteil der Arbeit Sozialkontakte fehlte und fehlt oft (Bundesarbeitsgemeinschaft v.l. von IMPULS. wichtige Hilfe. Wohnungslosenhilfe)die Bundesre- Gesundheit und soziale Teilhabe Als große Chance, vor allem zu gierung darauf hin, dass nun umfas- • Eine niedrigschwellige Gesund- Beginn der Schutzmaßnahmen, Kinder brauchen andere Kinder sende Maßnahmen notwendig sind, heitsversorgung für alle wurde die Vertiefung der Bindung Eltern alleine können die Band- um eine nachhaltige Verschlechte- Menschen, unabhängig von zwischen Kindern und deren Eltern breite der Bedürfnisse ihrer Kin- rung der Lebensbedingungen von Versicherung, Erwerbsarbeits- und zwischen den Geschwistern der nicht abdecken. Zur Erziehung obdach- und wohnungslosen Men- marktstatus und Staatsbürger- untereinander erlebt. Bindung ist eines Kindes braucht es ein gan- schen zu vermeiden, eine Chronifi- schaft ist sicherzustellen. Die UN-Generalversammlung „Spielen macht stark“ nicht nur Geborgenheit und Sicher- zes Dorf, ist ein weiser Leitspruch zierung der Notlage zu verhindern • Das Recht auf Schutz vor Armut, erklärte den 4. Juni im Jahr 2001 Therapeutische Kindergruppe heit. Junge Menschen brauchen der von Anbeginn der Mensch- und einem Anstieg der Anzahl von Ausgrenzung und Wohnungs- zum Weltflüchtlingstag, der seither nach Trennung und Scheidung auch Räume um ihrer Neugier- heit bis heute Gültigkeit hat. Kin- Betroffenen entgegenzuwirken. losigkeit sowie das Recht auf jedes Jahr begangen wird. Aktuell de zu folgen und Lernerfahrungen der und Eltern brauchen auch in Wohnen sollen als vorrangige sind knapp 71 Millionen Menschen Zweimal im Jahr startet die Grup- zu machen. Dafür brauchen sie der heutigen Zeit zusätzlich zur Härtefallfonds soziale Grundrechte in der Ver- auf der Flucht. 3,5 Millionen von pe „Spielen macht stark“ für Kin- Anleitung und Rückhalt einerseits Kernfamilie weitere Menschen. Wir schlagen vor, einen bundeswei- fassung verankert werden. ihnen sind Asylsuchende. Weltweit der von 6 bis 11 Jahren. Dies ist und Autonomie andererseits. Kin- Sie brauchen andere Kinder und ten Härtefallfonds – analog zum Här- sinkt der Schutz von Flüchtlingen eine Kindergruppe für die Zeit nach der brauchen auch Erfahrungen, weitere Erwachsene. Gerade diese tefallfonds für Unternehmer*innen Einkommen als „Nebenprodukt“ der Corona der Scheidung/Trennung der Eltern selbstwirksam zu sein. Wenn ein Menschen fehlten vor Beginn der – zu installieren, der für armuts- • Die Nettoersatzrate des Arbeits- Krise. Die Seebrücke Vöcklabruck inklusive begleitender Gruppenar- flexibles und möglichst reibungs- Lockerungsmaßnahmen weitge- gefährdete Menschen mit hoher losengeldes muss erhöht wer- kritisiert den aktuellen Umgang mit beit für den Elternteil, bei dem das loses Hin und Her zwischen diesen hend. Wohnkostenbelastung Zuschüsse den. Ein Arbeitsplatzverlust geflüchteten Menschen und Asylsu- Kind lebt. unterschiedlichen Bedürfnissen Viele Kinder haben zwar mehr gewährt. Die Statistik Austria hat wird sonst zu einer existenzbe- chenden in Österreich. Die Bundes- Kosten: 100 Euro. Anmeldungen ab gelingt, kann sich ein Kind gut als sonst mit ihren Geschwistern dargestellt, dass armutsgefährdete drohenden Krise. regierung ist nicht einmal bereit, sofort unter Tel. 07672/27775. entwickeln. Streit gehört auch zu gespielt. Jetzt freuen sie sich aber Haushalte im Durchschnitt 37 % • Das Sozialhilfe-Grundsatzge- Flüchtlingskinder ohne Eltern aus gesunden Bindungsbeziehungen. wieder auf ihre Freunde. Oft hören ihres Einkommens für Wohnen setz muss als erste und zentrale den großen Lagern in Griechenland Es sind wichtige Erfahrungen, wir: „Mit meinen Lehrerinnen und ausgeben und damit mehr als das Ziele die Bekämpfung und Ver- zu holen. Etwa 20.000 Menschen Konflikte zu bewältigen und sich Lehrern lerne ich schon lieber, als Doppelte der Gesamtbevölkerung. meidung von Armut sowie von leben in Moria, einem Lager auf wieder zu versöhnen. mit Mama oder Papa.“ „Die machen sozialer Ausschließung formu- der Insel Lesbos. Sie haben 0,5 m² das lustiger und interessanter und Wohnen lieren. Die Mindestsicherung/ Platz zum Schlafen, höchstens 1000 Positive gemeinsame Erfahrungen sind weniger streng.“ Manche • Menschen mit einem befristeten Sozialhilfe ist auf ein armuts- kcal Essen pro Tag und nur 1,5 Liter Während der Corona-Krise gelang sagen auch: „Für uns Gamer ist Mietvertrag haben eine geringe festes Niveau anzuheben. Dis- Wasser. es vielen Eltern, mit ihren Kin- Corona gut, endlich werden wir in Wohnsicherheit. Unbefristete kriminierende Regelungen müs- Menschen auf der Flucht werden dern mehr Zeit zu verbringen und unserem Zimmer in Ruhe gelassen Mietverhältnisse sollten wieder sen zurückgenommen werden derzeit weltweit im Regen stehen positive gemeinsame Erfahrungen und können zocken. Wir müssen die Regel, die Möglichkeit zu und Staatsbürgerschaft, Auf- gelassen. Die Seebrücke Vöckla- zu machen. Kinder begannen mit das Haus nicht verlassen für Schule befristen als Ausnahme defi- enthalts- bzw. Meldedauern bruck spannt am 20. Juni symbo- oder ohne Hilfe der Eltern neue und andere Sachen.“ Beobachtet niert werden. sowie Deutschkenntnisse o.ä. lisch viele Schirme auf: Details sind Wege des Gestaltens und Tuns man aber Kinder und Jugendliche, • Die Miethöhe ist wirksam zu sollen keine Kriterien für den auf der Seebrücke-facebook-Seite zu erproben. „Ich kann alleine wenn sie sich wieder treffen, so begrenzen. Anspruch darstellen. zu finden: www.facebook.com/See- einen Kuchen backen, ich kann wird deutlich, wie sehr den mei- • Die Wohnbeihilfe muss so aus- brueckeVoecklabruck/ einen Fahrradschlauch aufpumpen sten von ihnen der direkte Kontakt gebaut werden, dass Haushalten In jeder Krise liegt auch die Chance oder vielleicht sogar reparieren. gefehlt hat. Das stimmt höchst- mit niedrigem Einkommen aus- auf Veränderung. Jetzt hat die Bun- Im selbst angelegten Gartenbeet wahrscheinlich auch für jene Kin- reichend Mittel für die Deckung desregierung die Möglichkeit, die wachsen die ersten Pflanzen...“ der und Jugendlichen, die sich des Lebensbedarfes übrigblei- Weichen zu stellen, um Obdach- Mit Fortdauer der Corona-Maß- gerne in ihr Zimmer zum „Zocken” ben. und Wohnungslosigkeit nachhaltig nahmen bringen Homeschooling, zurückgezogen haben. • Instrumente der objektiven zu bekämpfen. Homeoffice, finanzielle und beruf- David Edtmayer Wohnbauförderung im Bereich Ungekürzter Text auf bawo.at Horizont 2/20 6 7 Horizont 2/20
SERVICE DANKE IMPULS Kinderschutzzentrum Für unsere Spendenaktionen: „Ein Bett für den Winter“, „Füllen Sie Familienberatung einen Einkaufskorb“, „Bausteinaktion für Kinderpsychotherapie“, 4840 Vöcklabruck „Solidaritätsfonds“, „Integrationshelfer“ und „Kupfermuckn“ spen- Stelzhamer Straße 17 deten: Tel. 07672/27775 mail: impuls@sozialzentrum.org ASAK Kabelfernsehen, Vöcklabruck; Baumgardinger Rosa, Vöckla- Ö ffnungszeiten: bruck; Bernardi Christine, Vöcklabruck; Binder Manfred, Gampern; Montag: 11 - 13 Uhr Brand Michael, Dipl. BW, Altmünster; Brandstätter Randolf, Dr., Dienstag: 15 - 17 Uhr und Anna, Dr., Vöcklabruck; Breitwieser Dorli, Ungenach; Brunner Mittwoch: 11 - 13 Uhr Annette Susanne, Gmunden; Eder Ottilie, Timelkam; Edtmayer Maria Donnerstag: 15 - 17 Uhr Anna, Innerschwand; Evangelische Pfarrgemeinde Vöcklabruck; Gep- (und nach telef. Vereinb.) pert Klaus, DI Dr., und Ilse, Mag., Vöcklabruck; Goldhaubenfrauen Familien und Scheidungsbera- Vöcklabruck; Goldhaubenfrauen Zipf; Goppold Bernt, Dr., Schörfling; tung bei Gericht: Gruber Franz, St. Georgen; die Grünen Schörfling; Haberl Susanne, jed. Dienstag von 8 bis 12.00 Uhr DI, Pitzenberg; Harich Sebastian Xaver, Mag., Vöcklabruck; Hauser Bezirksgericht Vöcklabruck (keine Anmeldung erforderlich) Andrea, Vöcklabruck; Hermann Richard Karl, Dr., Vöcklabruck; Hin- dinger Stefan, Mag., Vöcklabruck; Huber Karin, Vöcklabruck; Huber Brigitta, Timelkam; Huemer Christian, St. Konrad; Hughes-Rückl Wohnungslosenhilfe Wilfried, Dr., und Mary, Vöcklabruck; Koberger Theresia, Frankenburg; Kogler Agnes, MSc.; Kölblinger Isolde, Vöcklabruck; Köpl Norbert, M O S A I K Vöcklamarkt; Köppl Monika, Schörfling; Köttl Ernst, DI, und Angeli- Delogierungsprävention, ka; Kreische GmbH, Regau; Kroiss Ursula, Vöcklabruck; Kübler Ingrid Notschlafstelle, Wohnen 4840 Vöcklabruck und Anton, St. Georgen; Lang Erwin, Vöcklabruck; Lehner Elke, Vöck- Gmundner Straße 102 labruck; Leimer Margit, Regau; Mihalic Alexander, Dr., Seewalchen; Tel. 07672/75145 Oberransmayr Klaus-Jürgen, Schörfling; Pfeiffer Stefan, Lenzing; Pohn Fax: 07672/75145-16 Christine, Gmunden; Pohn Dominik, Puchkirchen; Pöltner Reinhard, mail: mosaik@sozialzentrum.org Dr., Schörfling; Prammer Edith, Ungenach; Rathmayr Adolf und Chri- stine, Scharnstein; Ratzenböck Elisabeth; Reitinger Sonja/Schweitzer Öffnungszeiten: Valentin, Timelkam; Riener Maria, Vöcklabruck; Ritt Eva Maria, Vöck- Beratung: Mo - Fr: 8 - 13 Uhr labruck; Rössler Herbert, Dr., Schwanenstadt; Salinger Peter, Dr., Vöck- Notschlafstelle & Notwohnung: labruck; Schermaier Josef und Liselotte, Attnang; Schilcher Johann täglich von 19 bis 7 Uhr (Aufnahme bis 22 Uhr) und Christine, Vöcklabruck; Schobesberger Paul Franz, Frankenmarkt; Staudinger Franz, Dr., Linz; Steinacher Sigrid, Mondsee; Stürzlinger Juliane, Rüstorf; Wittmann Berthold, Dr., Schwanenstadt; Wonka Ilse, Vöcklabruck; Zeppetzauer Franz, Mag., Regau. der KORB Vöcklabrucker Sozialmarkt 4840 Vöcklabruck Liebe Spenderinnen und Spender! Stadtplatz 22 a Die von Ihnen geleisteten Beträge werden automatisch in Ihrer Veranlagung Tel. 07672/90921 berücksichtigt und sind somit steuerlich absetzbar, wenn Sie uns Ihren Vor- mail: derkorb@sozialzentrum.org und Zunamen sowie Ihr Geburtsdatum bekannt geben. Wichtig dabei ist, dass Sie Ihre Daten korrekt bekannt geben. Beachten Sie dabei bitte, dass die Öffnungszeiten: Schreibweise Ihres Namens mit jener im Meldezettel übereinstimmen muss. Di 9 - 13 Uhr Mail an: verein@sozialzentrum.org oder Anruf unter 07672/75145-11. Mi 9 - 12 Uhr Do 14 - 17 Uhr Fr 9 - 15 Uhr Impressum: M/H/V: Verein Sozial- zentrum Vöcklabruck, 4840 Vöck- labruck, Gmundner Straße 102, Tel. 07672/75145, Fax 07672/75145-16, E-mail: verein@sozialzentrum.org, Druck: vöckladruck, Oberthalheim 6, 4840 Vöcklabruck, Fotonachweis: alle privat
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