Cocktail Opus 3 Saisoneröffnungsfest - CAMERATA BERN
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Cocktail Opus 3 Saisoneröffnungsfest CAMERATA BERN Fr 15.10.21 — Sa 16.10.21 Dampfzentrale Bern Fr 19.30 Uhr — Les Illuminations Eröffnungskonzert Fr 21.30 Uhr — Nachtviolen Late-Night-Konzert Sa 11.00 Uhr — Die verlorene Insel Familienkonzert Sa 19.30 Uhr — Insektarium Kammermusikkonzert 1
Cocktail Opus 3 Saisoneröffnungsfest Bereits zum dritten Mal präsentiert die CAMERATA BERN zur Saisoneröffnung einen Cocktail aus musikalischen Delikatessen. Dieser basiert einerseits auf der bewährten Formel, dass die Musiker*innen mit insgesamt vier Konzerten die ganze Bandbreite des Repertoires und die vielen verschiedenen Facetten der C AMERATA BERN auf die Bühnen der Dampfzentrale bringen. Gleichzeitig ist auch dieser Mix wieder eine völlig neue Kreation und mit überraschenden Noten gespickt. Den ersten Tag prägt das heiter leichte erste Abokonzert «Les Illumi nations», das unter der Leitung von Ensemblemitglied Meesun Hong Coleman Barockmusik mit Expressionismus kombiniert. Darauf folgt ein sinnliches Late-Night-Konzert mit der Viola im Mittelpunkt und einem überraschenden Schlussbouquet mit Tanz: «Nachtviolen». Den Auftakt des zweiten Tages bildet das spielerische Familienkonzert «Die verlorene Insel». Am Abend mündet Cocktail Opus 3 in ein lebendig-krabbelndes, Jahrhunderte übergreifendes Kammermusikkonzert «Insektarium», das ganz im Zeichen der Insektenvielfalt unseres Planeten steht. Zwischen den verschiedenen Konzerten gibt es ausreichend Gelegenheit, sich an der Bar zu verköstigen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Lassen Sie sich berauschen – wir freuen uns auf Sie! CAMERATA BERN © David Schweizer 2 3
Meesun Hong Coleman © Beate Wätzel Layla Claire © Lisa Marie Mazzucco Les Illuminations 1. Abokonzert Meesun Hong Coleman – Leitung und Violine Henry Purcell Henry Purcell Layla Claire – Sopran Music for a While für Cembalo und See Even Night Herself is Here aus: Sopran Fairy Queen für zwei Violinen, Viola Freitag, 15. Oktober 2021 — 19.30 Uhr und Sopran Turbinensaal Benjamin Britten Interlude aus: Les Illuminations Benjamin Britten Anstelle der Konzerteinführung vor Ort bieten wir auf unserer Website einen op. 18 für Sopran und Streicher Départ aus: Les Illuminations op. 18 Podcast mit SRF-Musikredaktor Benjamin Herzog an – auch zum Nachhören. für Sopran und Streicher David Philip Hefti Quelle, Narbe, Gesicht? aus: Benjamin Britten — An durchsichtigen Fäden für Streichquartett Nr. 1 in D-Dur op. 25 Henry Purcell (1659–1695) David Philip Hefti (*1975) Mezzosopran und Streichquartett (Streichensemble-Aufführung) Fantasia in F-Dur, Z 737 Aus Klang aus: An d urchsichtigen Fäden für Mezzosopran und Benjamin Britten Benjamin Britten (1913–1976) Streichquartett (2018) Royauté aus: Les Illuminations Fanfare aus: Les Illuminations op. 18 für Sopran und Streicher op. 18 für Sopran und Streicher 4 5
Zum heutigen LES ILLUMINATIONS! Wie Henry Purcell mit Fairy Queen, Benjamin zudem Anstellungen als Composer for the Programm Britten mit seinem Liederzyklus Les Illumi- Violins am Hofe der Stuarts, Organist von nations und David Philip Hefti mit seiner Westminster Abbey sowie der Antritt als Komposition An durchsichtigen Fäden wol- Hofkomponist bei König Jakob II. In sei- len auch wir im heutigen Konzert mit Ihnen in nen letzten Jahren komponierte der mit andere Welten, weit weg vom Alltag, eintau- 36 Jahren viel zu früh verstorbene Kompo- «Dieses Programm entstand im dritten Lockdown und es repräsentiert das, chen. Nach langer Ungewissheit und einer nist vermehrt für die öffentliche Bühne in was wir meiner Meinung nach jetzt brauchen: ILLUMINATION, in jeder Hinsicht! uns plötzlich neuen, auf den Kopf gestellten London, unter anderem auch sogenannte Freiheit, natürliches Licht im Gegensatz zu den Glühbirnen in unseren Wohn- Welt soll dieses Saisoneröffnungsfest und Intermezzi, welche dazu dienten, das zimmern, Unbeschwertheit, Berührung und nicht zuletzt Bühnenlicht. Endlich der heutige Abend unsere lange Sehnsucht Theaterstück während der oder zwischen wieder mit meinen Freund*innen von der CAMERATA BERN spielen zu können, nach Konzerten und Gesellschaft stillen. den einzelnen Szenen zu ergänzen. Auch ist eine wahre Freude und Ekstase, und es ist genau diese Freude, die wir nach Wir laden Sie ein auf eine Reise in Märchen- seine Arie Music for a While, die heute von einem Jahr voller Entbehrungen so dringend mit unserem Publikum teilen möch- und Fantasiewelten und lassen zusammen der Sopranistin Layla Claire gesungen ten. Mit Les Illuminations vertonte Britten Gedichte von Arthur Rimbaud, einem mit Ihnen die alltäglichen Lasten für eine wird, wurde ursprünglich für diesen Zweck erratischen und impulsiven Dichter, der ein nomadisches und chaotisches Leben kurze Zeit hinter uns. Schon immer, egal komponiert. Dabei versucht die Arie im führte, gespickt mit Intrigen und Turbulenzen. Das Werk ist, wie nicht anders zu ob im 17. Jahrhundert bei Purcell oder im Sophokles-Drama Ödipus nach John Dry- erwarten, hoch expressionistisch und gefühlsgeladen. Den Solopart wird meine 21. Jahrhundert bei Hefti, versuchten sich den und Nathaniel Lee die erzürnte Göttin gute Freundin Layla Claire übernehmen. die Menschen mit Fantasiebildern, fremden Alekto zu besänftigen. Mit bittersüssen Welten, Geschichten oder Märchen in eine melodischen Verzierungen und Kolorie- Im Kontrast dazu spielen wir Musik von Henry Purcell und David Philip andere, bessere Welt hineinzuversetzen rungen sowie dem bewussten Einsetzen Hefti sowie Brittens 1941 entstandenes erstes Streichquartett in und so für eine kurze Zeit von der Realität von Wörtern gelingt dies schliesslich auch. Streichensemble-Besetzung. Das Stück deckt das ganze Spektrum zu fliehen. Lassen auch Sie sich darauf ein ab, von stratosphärischen, himmlischen Höhen hinunter auf die Erde, und folgen Sie uns auf unserer Reise! Fortsetzung Seite 8 mit rauen volkstümlichen Melodien und rustikalen Rhythmen, bis hin zu einem sorglosen und fröhlichen Schlusssatz, in dem die Stimmen Heisse Sommernächte spielerisch miteinander flirten und dann wild tanzen, als ob niemand Henry Purcell wurde 1659 geboren und war zuschauen würde …» ein britischer Komponist und Organist. An der Chapel Royal als Chorknabe ausgebil- Meesun Hong Coleman det, wurde er später zum Assistenten für die königlichen Blas- und Tasteninstru- mente. In seiner weiteren Karriere folgten 6 7
Auch in Purcells letzten Lebensjahren ent- nieren sein Können unter Beweis stellen am kulturellen Erbe Grossbritanniens stand die Semi-Oper The Fairy Queen mit konnte. So auch die Fantasia in F-Dur, wel- entwickelte. Darauf aufbauend griff er in der darin enthaltenen Arie See Even Night che durch ihre polyphone Gestaltung, mit seinem Schaffen vermehrt auf englische Herself is Here. The Fairy Queen ist eine dem eröffnenden lebendigen Anfang und Volkslieder, auf Purcell oder auf die eng- freie Adaption der Shakespeare-Komödie Weg vom kreierten Zauber und der Magie dem kontrastierend langsamen Mittelteil lische Lyrik zurück. So entstanden unter A Midsummer Night’s Dream, deren Inhalt auf der Opernbühne führt Sie die Reise beweist, dass auch Purcell eine grosse anderem als Andenken an Purcell zu des- aber in einer stark abgeänderten Form in weiter zu Ihrer ganz eigens gestalteten kompositorische Vielfalt beherrschte. sen 250. Todestag im Jahr 1945 mehrere der Semi-Oper erscheint, da Purcell kei- Fantasie. Die Fantasia in F-Dur von Henry Arrangements für Stimme und Klavier. nen einzigen Vers vertont und keine der Purcell, welche heute in einer Quartett- Beleuchtete Grossstadtfantasien Dabei bediente sich Britten beispiels- Hauptfiguren übernommen hat. Nur der formation aufgeführt wird, entstand Der ebenfalls britische Komponist, Pia- weise Purcells Lieder, um diese musika- Plot weist auf seinen Ursprung zu Shake- ursprünglich für vier Violen da Gamba. nist und Dirigent Benjamin Britten wurde lischen Themen später als Grundlage für speares Komödie hin. Als eine Semi-Oper Im Gegensatz zu The Fairy Queen schrieb 1913 in Lowestoft geboren und ist auf den sein Orchesterwerk The Young Person’s wird eine spezifische englische Form der Purcell seine insgesamt fünfzehn Fan- ersten Blick ein starker Kontrast zu Henry Guide to the Orchestra zu nutzen. Wie Barockoper mit Gesang, Instrumentalmu- tasien, wovon heute eine gespielt wird, Purcell. Zwischen den beiden liegen ja Purcell interessierten er sich zudem für sik, Tanz und Bühnenmaschinen bezeich- ganz zu Beginn seiner Kariere im Alter von auch 200 Jahre fortlaufende Musikge- die poetische und lyrische Sprache und net. The Fairy Queen wurde 1692 uraufge- 21 Jahren. Die in einem kurzen Zeitfens- schichte sowie etliche musikalische und schrieb eine Adaption zu Shakespeares führt, gelang nach seinem Tod dann aber ter zwischen dem 10. Juni und 31. August epochale Veränderungen! Und doch kön- A Midsummer Night’s Dream. in Vergessenheit und wird erst ab der 1680 entstandenen Instrumentalstücke nen auf den zweiten Blick mehr Gemein- Wiederentdeckung im 20. Jahrhundert bis wurden zu Purcells Lebzeiten nicht einmal samkeiten als zuerst erahnt festgestellt Fortsetzung Seite 10 heute immer wieder gerne gespielt. publiziert, da es für ihn klar war, dass sich werden. kein*e Zeitgenosse*in mehr für die in die Die fünfaktige Semi-Oper ist nur so von Jahre gekommene Gattung der Fantasien Britten erhielt seinen ersten Klavierun- Magie, Zauber und ferner Fantasiewelt interessieren würde. Erst 1929 wurden die terricht von seiner Mutter, welche schon umgeben. Nach einem Liebesstreit zwi- fünfzehn Fantasien erstmals entdeckt früh die kompositorischen Begabungen schen dem Ehepaar befiehlt der erzürnte und abgedruckt. ihres Sohnes erkannte und dessen Kom- Oberon die weisse Blume herbeizuho- ponieren ab dem fünften Lebensjahr för- len, welche einen Liebeszauber bewirkt. In England gehörten die Fantasien ab derte. Unterrichtet wurde er später unter Dabei gilt, dass sich die Verzauberte in der Mitte des 16. Jahrhunderts zu den anderem von Frank Bridge sowie Alban die erste Person verlieben wird, die sie wichtigsten Formen der Ensemblemu- Berg und in seinem dreijährigen Studium sehen wird. Während des Schlafes, bei sik, wobei der Komponist durch freies am Royal College of Music in London. dem Titania der Saft der Liebesblume in thematisches und kunstreiches Kompo- Nach seinem Aufenthalt in den USA, wo die Augen geträufelt bekommt, wird sie auch die beiden heute gespielten Stü- zudem von den Geistern der Nacht, dem cke entstanden sind, kehrte Britten 1942 Schlaf und der Verschwiegenheit – in nach Grossbritannien zurück. Suchend Form eines Maskenspiels – aufgesucht. nach seiner eigenen musikalischen Iden- Diese versprechen ihr Liebe, Glück und tität, beschäftigte er sich mit der Frage Schutz. Von diesem Versprechen handelt nach einer musikalischen Kontinuität, die Arie See Even Night Herself is Here. woraus sich ein zunehmendes Interesse 8 9
schnellen, voluminösen und fröhlichen Melodien musikalisch dargestellt. Und dies in einem Zusammenspiel mit immer wieder unterschiedlich vortretenden Diese Liebe zur Lyrik kann in Brittens Les Instrumentenregistern sowie der solis- position zu grossen Teilen auf dem Gedicht Im heutigen Konzert werden Sie das Illuminations wiedergefunden werden. tischen Stimme. So erscheint auch die Endloser Anfang von allem des Schweizer Stück zudem nicht in Quartettbesetzung Entstanden ist der Liederzyklus 1939 frei fantasierte Vision von Meesun Hong Schriftstellers und Heftis gutem Freund zu hören bekommen, sondern in einer für die Schweizer Sopranistin Sophie Coleman so passend, welche gerade von Kurt Aebli. Das Gedicht beschäftigt sich Streicherensemble-Aufführung. Wyss, bestehend aus zehn ausgewählten den Widersprüchen in den Widersprü- mit den Sinnfragen des Lebens. Eine tief- Gedichten des Dichters Arthur Rimbaud chen lebt: Der musikalische Dialog chan- gründige Auseinandersetzung, die durch Nadia Meyer aus dessen gleichnamiger Sammlung. giere zwischen Sängerin und Orchester unkonventionelle Spieltechniken und mit In der heutigen Aufführung wird Layla von aufeinanderprallenden Wellen wie neuen Ausdrucksformen unterstützt wird. Claire ausgewählte Ausschnitte aus dem in einem wilden Sturm bis hin zur Ver- Liederzyklus zum Besten geben, nämlich schmelzung zu einer feierlichen Pfütze Voller fremder Welten Fanfare, Interlude, Royauté und Départ der Einsamkeit. Der letzte Halt unserer heutigen Reise aus Les Illuminations op. 18. Der ganze führt Sie weiter durch unerwartete Kon- Liederzyklus besteht aus insgesamt sie- Eine Welt voller Klänge und traste, in weite fremde Welten. Denn ben vertonten Gedichten, sechs Reimen Sinnesfragen durch unkonventionelle, schnell aufei- Dieser Text wurde im Rahmen eines Programmheft- seminars am Institut für Musikwissenschaft der Uni- und dem immer wieder aufkommenden Nicht nur Henry Purcell und Benjamin nanderfolgende Tempo-, Dynamik- und versität Bern konzipiert, diskutiert und redaktionell Vers «J’ai seul la clef de cette parade Britten liessen mit Begeisterung einen Rhythmuswechsel schafft es Britten, in betreut. sauvage» («Ich allein halte den Schlüssel lyrischen Text in ihre Komposition ein- seinem Streichquartett Nr. 1 in D-Dur, die zu dieser wilden Parade»). Er beschreibt fliessen, sondern auch David Philip Hefti, Zuhörenden immer wieder von Neuem zu das moderne Grossstadtleben, impliziert unser dritter Komponist am heutigen überraschen. Durch das Hervorheben der mit surrealen, teils erotischen Traum- Abend. Der Schweizer Komponist und verschiedenen Instrumente in der Melo- und Fantasiebildern aus der Vorstadt. letztjährige Composer in Residence der diegestaltung sowie durch das gegensei- Und auch die heute vorgetragenen Teile CAMERATA BERN begleitet Sie in eine Welt tig Übernehmen dieser Melodiestimme aus Les Illuminations lassen keine Illusio- voller Klänge mit den zwei Ausschnitten – und der Arbeit mit den kontrastierenden nen aus – über «J’ai seul la clef de cette Aus Klang und Quelle, Narbe, Gesicht? – Pizzicato oder den lang aushaltenden parade sauvage» hin zur Traumvorstel- aus seiner Komposition An durchsichtigen Tönen bedient sich Britten an einer rie- lung, Königin zu werden, bis hin zum bit- Fäden für Mezzosopran und Streichquar- sigen Palette unterschiedlicher Kompo- teren Abmarsch, in dem sich die Vision in tett. Ursprünglich für Mezzosopran und sitionsstile, die sich auch in Kompositi- Luft auflöst – ist alles dabei. Solistisch Violoncello komponiert, basiert die Kom- onen von Beethoven, Bartók und Haydn durch eine Sopranistin oder einen Tenor wiederfinden lassen. gesungen, werden diese Texte mit den Streichern in einem Wechselspiel von langsamen und weit entfernten bis hin zu 10 11
Nachtviolen Late-Night-Konzert Sophie Vergères und Marioenrico d’Angelo © David Schweizer Friedemann Jähnig und Anna Puig Torné – Viola Wie die Nachtviolen, die ihren Duft abends besonders intensiv verbreiten, blüht dieses Late-Night-Konzert zu später Stunde auf. Ausschliesslich Lieblingsstücke Layla Claire – Sopran werden hier gespielt. Anna Adamik – Klavier Cathy Marston – Choreographie Friedemann Jähnig und Anna Puig Torné zeigen, welche Kraft in ihren Sophie Vergères und Marioenrico d ’Angelo – Tanz Violen steckt – einem Instrument, das viel zu oft im Hintergrund bleibt. Zwischen zwei Prunkstücken der Viola-Literatur, Hindemiths Sonate CAMERATA BERN für Viola Solo Opus 25 und George Benjamins Duo Viola Viola, übrigens von Anna Puig Torné in enger Zusammenarbeit mit dem Komponisten Freitag, 15. Oktober 2021 — 21.30 Uhr 2012 uraufgeführt, wenden wir uns nochmals der Blume zu und hören Turbinensaal Schuberts sehnsuchtsvolles Lied Nachtviolen, interpretiert von Layla Claire und der Pianistin Anna Adamik. — Auch die Choreographin Cathy Marston wählte ein Lieblingsstück für Paul Hindemith (1895–1963) George Benjamin (*1960) ihre neue und eigens für diesen Anlass kreierte Choreographie: Mit dem Sonate für Viola solo op. 25 Nr. 1 Viola, Viola für zwei Bratschen hoch emotionalen Adagio for Strings von Samuel Barber werden nach der langen, durch die Pandemie verursachten Durststrecke Berührung, Franz Schubert (1797–1828) Samuel Barber (1910–1981) Gemeinschaft und Zusammenkommen gefeiert. Nachtviolen für Singstimme und Adagio for Strings Klavier D 752 Dauer: Rund 40 Minuten 13 12
Die verlorene Insel CAMERATA BERN © David Schweizer Familienkonzert Insektarium Kammermusikkonzert Eisbär auf Cembalo © Sibylla Leuenberger Martin Merker – Konzept und Moderation CAMERATA BERN und Freund*innen Sibylla Leuenberger – Konzept und Moderation Samstag, 16. Oktober 2021—19.30 Uhr Vital Julian Frey – Eisbär Turbinensaal Michael Bollin – Zauberer CAMERATA BERN — Franz Schubert (1797–1828) 6. Anobium pertinax Samstag, 16. Oktober 2021 — 11.00 Uhr Scherzo aus dem Streichquartett (Der Trotzkopf) Kesselhaus Nr. 15 in G-Dur D 887 7. Julus terrestris (Der Tausendfüssler) Rued Langgaard (1893–1952) 8. Musca domestica — Insektarium für Klavier solo (Die Stubenfliege) Eine Geschichte mit Musik von J. S. Bach, Couperin, Boccherini und (Anna Adamik) 9. Culex pipiens (Die Gemeine Weiteren. Für Kinder ab ca. fünf Jahren. 1. Forficula auricularia Stechmücke) (Der Gemeine Ohrwurm) Kennet Dir das Gschichtli scho ...? 2. Acridium migratorium Igor Loboda (*1956) Der kleine Felix taucht zusammen mit den Musiker*innen der C AMERATA (Die Wanderheuschrecke) Requiem für Violine solo BERN in ein aufregendes Spiel ein. Mit viel Spürsinn und Entdeckergeist 3. Melonetha vulgaris (Sonja Starke) löst er immer wieder neue musikalische Rätsel und begegnet dabei – (Der Maikäfer) wem wohl? 4. Tipula oleracea Jean Françaix (1912–1997) (Die Kohlschnake) Les Talitre und Le Scarabée aus: Natürlich: einem Eisbären mit Cembalo. Auch ein ganzes Orchester ist 5. Libellula depressa Insektarium für Cembalo solo dabei, und sogar ein Zauberer. Bei so vielen Herausforderungen braucht (Der Plattbauch) (Vital Julian Frey) Felix natürlich Unterstützung! Da kommen nun die Detektive und Zau- bergehilf*innen aus dem Publikum mit ins Spiel. Fortsetzung Seite 16 15 14
Martin Merker (*1965) Florembassi Biografien Klangbild mit Bass (alle Violinen Butterfly für Viola und Klavier und Käthi Steuri) (Anna Puig Torné und Anna Adamik) Meesun Hong Coleman Pēteris Plakidis (1947–2017) Kaija Saariaho (*1952) Geboren in South Carolina, schloss Mee- Two Grasshopper Dances für Violine aus Sept Papillons für Cello solo sun Hong Coleman ihr Studium mit einem solo (Claudia Ajmone-Marsan) (Martin Merker) Bachelor of Arts in Komposition an der Princeton University und einem Master Béla Bartók (1881–1945) Gabriel Fauré (1845–1924) of Arts in Violine an der Juilliard School Mückentanz für zwei Violinen Papillon für Violoncello und Klavier ab. Danach zog sie als Fulbright-Stipen- (Sibylla Leuenberger und Michael (Paolo Bonomini und Anna Adamik) diatin nach Berlin. Bollin) François Schubert (1808–1878) Heute ist Meesun Hong Coleman Pro- Sie leitet vom Konzertmeisterpult regel- François Couperin (1668–1733) L’Abeille für Violine und Klavier fessorin für Violine und Kammermusik mässig das Mahler Chamber Orchestra, Le Moucheron für Cembalo solo (Simona Bonfiglioli und Anna Adamik) an der Anton Bruckner Privatuniversität die Deutsche Kammerphilharmonie Bre- (Vital Julian Frey) Linz sowie Konzertmeisterin der Kam- men, das Stuttgarter Kammerorchester, Max Reger (1873–1916) merakademie Potsdam und der Haydn das Münchner Kammerorchester und Peter Sculthorpe (1929–2014) Die Bienen für Streichquintett Philharmonie. weitere. Festivalauftritte führten sie Requiem für Cello solo unter anderem nach Salzburg, Gstaad, (Martin Merker) Metallica Nothing else matters Luzern, Edinburgh, Aldeburgh, Ojai und in den Rheingau, und sie trat in der Car- François Couperin Felix Mendelssohn (1809–1847) negie Hall, der Wigmore Hall, der Sun- Les Papillons für Cembalo solo Scherzo aus: Ein Sommernachtstraum tory Hall, dem Wiener Musikverein, dem (Vital Julian Frey) in einer Bearbeitung von Fabian Müller Beijing Performing Arts Center und der Berliner Philharmonie auf. Meesun lebt Meesun Hong Coleman mit ihrem Mann und ihren beiden Töch- Zum Abschluss des Saisoneröffnungsfests lenken wir den Blick auf die © Julia Wesely tern in Salzburg. krabbelnde, schwirrende und surrende Schönheit der Insekten. Schon seit Jahrhunderten haben die verschiedensten Komponisten die spezi- Fortsetzung Seite 18 fischen Töne dieser Tiere musikalisch umgesetzt. Heute sind viele Insek- tenarten verschwunden oder vom Aussterben bedroht. Daher möchten wir uns einen Abend lang dieser faszinierenden und für unseren Planeten so bedeutsamen Tiergattung widmen, ergänzt und begleitet von Trauermusik. Martin Merker hat ein Kammermusikkonzert programmiert, das zugleich mit der Vielfalt der Insekten auch die vielen Facetten der Musikerinnen und Musiker der CAMERATA BERN zeigt. Das Konzert wird von Texten des französischen Insektenforschers Jean-Henri Casimir Fabre (1823–1915) begleitet, dem «Homer der Insekten». 16 17
Layla Claire In der aktuellen Saison setzt Layla Claire Die kanadische Sopranistin Layla Claire ihr Händel-Thema mit der Neuproduktion wird für ihre farbenreiche, flexible Stimme von Belshazzar am Opernhaus Zürich un- und für ihre Bühnenpräsenz gelobt. ter der Leitung von Laurence Cummings fort und debütiert als Rodelinda mit dem Zu den Höhepunkten der vergangenen Moskauer Philharmonischen Orchester. Opernsaison gehört ihr Debüt beim Fes- Für Mozarts Pamina in Die Zauberflöte tival d’Aix-en-Provence als Sandrina in reist sie nach Südamerika und gibt ihr Mozarts La finta giardiniera, das europa- Debüt am Teatro Santiago de Chile. weit auf ARTE übertragen wurde. Layla Claire war Mitglied des Lindemann- Programms der Metropolitan Opera und gab dort ihr Debüt als Tebaldo (Don Carlo) unter Yannick Nézet-Séguin. Seitdem Cathy Marston ist sie für mehrere Gastauftritte auf die Cathy Marston © Sasha Onyshchenko Bühne der Met zurückgekehrt. Layla ver- Cathy Marston ist Choreografin und künst- öffentlichte 2017 ihr Soloalbum «Song- lerische Leiterin. Ausgebildet in Cam- birds». Das Magazin «Opera News» be- bridge und an der Royal Ballet School in schrieb ihre Stimme in einer Rezension London, ist sie seit über fünfundzwanzig ken gehören Jane Eyre, Lady Chatterley's als «eine der herzerwärmendsten über- Jahren international tätig und choreogra- Lover und D angerous Liaisons, die auf haupt». phiert für Kompanien wie das Royal Bal- literarischen Vorlagen basieren, sowie let, das San Francisco Ballet, das Joffrey biografische Stücke wie The Cellist oder Ballet, das Königliche Dänische Ballett, Victoria. Während ihrer Zeit als Direkto- das Ballet Black und Bern Ballett. Kürz- rin des Bern Ballett arbeitete sie zweimal lich wurde Cathy Marston zur nächsten mit der CAMERATA BERN zusammen, an Direktorin des Ballett Zürich ernannt und Flight of Gravity und Hexenhatz. Für The wird ihre Stelle am Opernhaus Zürich im Suit und The Cellist erhielt sie den briti- August 2023 antreten. schen National Dance Award, für Victo- ria den South Bank Sky Arts Award für Als Associate Artist des Royal O pera Tanz und den Excellence in International House, London (2002–2007), als L eiterin Dance Award des Internationalen Insti- des Bern Ballett (2007–2013) sowie tuts für Tanz und Theater. als Gründerin des Cathy Marston Pro- ject (UK) und der Companie La Ronde Fortsetzung Seite 20 (Schweiz) entwickelte sie eine künst- lerische Handschrift, die Ansätze des britischen und europäischen Theaters Layla Claire mit klassischen und zeitgenössischen © zVg Tanztechniken verbindet. Zu ihren Wer- 19 18
Sibylla Leuenberger Neben ihrer Unterrichtstätigkeit an der 1974 in Bern geboren. Ihre Studien begann Musikschule Unteres Worblental ist Sibylla sie bei Christine Ragaz am Konservato- Leuenberger in verschiedenen Formatio- rium Biel, wo sie mit dem Lehr- und Or- nen als Kammer- und Orchestermusikerin chesterdiplom abschloss. Es folgte ein tätig. Ihre Konzerte führten und führen sie Konzertdiplom bei Ulrich Gröner an der durch zahlreiche Städte Europas wie auch Musikhochschule Winterthur. Meister- in die USA, nach Mexiko und Südamerika. kurse unter anderem bei Adelina Oprean, Mehrere Jahre war sie Stimmführerin der Thomas Kakuska, Christoph Schiller und 2. Violinen im Orchestre de chambre de Igor Ozim erweiterten ihre Ausbildung. Neuchâtel. In Bern spielt Sibylla Leuenberger als Martin Merker © Julia Wesely Konzertmeisterin im Orchester OPUS Bern und ist seit 2010 Konzertmeisterin des Berner Kammerorchesters. Martin Merker Martin Merker studierte Violoncello an den Musikhochschulen von Detmold (Karine Georgian), Basel (Reinhard Latzko und Ivan Monighetti) und Barcelona (Lluis C laret). mehrfach Preisträger i nternationaler Kam- Seit dem Jahr 2001 ist er Mitglied der mermusikwettbewerbe. Martin Merker ist CAMERATA BERN, war über zehn Jahre Cellist des Of fenburger Streichtrios und Mitglied des Stiftungsrats und wirkt seit war langjähriger Solocellist des argovia vielen Jahren massgeblich an der Gestal- philharmonic. Mehrere Hochschulen in tung der Konzertprogramme mit. Er wurde Europa, den USA, Asien und Südamerika luden ihn als Gastdozenten ein. Mehrere CD-Aufnahmen, u. a. bei ambitus, ANTES und NAXOS. Sibylla Leuenberger Seit 2018 unterrichtet er an der Musik- © Credit Julia Wesely schule Liechtenstein. 20 21
CAMERATA BERN Nächste Konzerte und Veranstaltungen 1. Violine Meesun Hong Cello Paolo Bonomini Coleman Martin Merker Claudia Ajmone- Liberté, égalité, musicalité Two Holy Trinities Marsan Kontrabass Käthi Steuri Kooperation mit der Stiftung für Freiheit Oszkár Varga und Menschenrechte. Gemeinsamer Sonntag, 9. Januar 2022 — 17.00 Uhr Simona Bonfiglioli Cembalo Vital Julian Frey Anlass Konzert und Preisverleihung. Bern, Zentrum Paul Klee — 2. Violine Sonja Starke Klavier Anna Adamik Sonntag, 7. November 2021 — 17.00 Uhr Steven Isserlis – Leitung und Violoncello Sibylla Leuenberger Bern, Konservatorium Werke von Bach, Haydn, Mozart Cordelia Hagmann — und Weiteren Michael Bollin Ilya Gringolts – Leitung und Violine Werke von Leclair, Brunner und Viola Anna Puig Torné Beethoven Saitenzeiten Justin Caulley Friedemann Jähnig Sonntag, 13. Februar 2022 — 17.00 Uhr Pink Panther und die Bern, Zentrum Paul Klee verschwundene Musik — Familienkonzert, ab ca. fünf Jahren Rainer Schmidt – Leitung und Violine Werke von Haydn, Brunner und Brahms Sonntag, 21. November 2021 — Impressum 11.00 und 14.00 Uhr Bern, Aula Progr Geister-Variationen Redaktion: CAMERATA BERN — Lektorat: Seidel – Lektorat & Text, Bern Michael Bollin – Konzept und Programm Donnerstag, 10. März 2022 — 20.00 Uhr Gestaltung: diff. Kommunikation AG, Bern Eine Geschichte mit Musik von Mancini, Grenoble, MC2 Druck: Tanner Druck AG, Langnau Tschaikowski, Anderson und Weiteren Sonntag, 13. März 2022 — 17.00 Uhr Bern, Casino Bern Änderungen vorbehalten. — Herzbeben Patricia Kopatchinskaja – Konzept, Leitung und Violine Sonntag, 12. Dezember 2021 — 17.00 Uhr Werke von Schütz, Scelsi, Schumann Bern, Zentrum Paul Klee und Weiteren Danke — Antje Weithaas – Leitung und Violine Werke von Mendelssohn Bartholdy, Weinberg und Beethoven Weitere Konzerte und Informationen finden Sie unter cameratabern.ch 23 22
IN FLAGRANTI «Wenn wir ein neues Kapitel aufschlagen.» Die Berner Privatkundenbank für solide Vorsorgelösungen
Sie können auch lesen