Corporate Responsibility Accounting. Grundlagen der HSE(Health, Safety, Environment)- Kennzahlenerhebung.

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Corporate Responsibility Accounting. Grundlagen der HSE(Health, Safety, Environment)- Kennzahlenerhebung.
Corporate Responsibility Accounting.
Grundlagen der HSE(Health, Safety, Environment)-
Kennzahlenerhebung.
Inhaltsverzeichnis

1                Grundlagen der HSE(Health, Safety, Environment)-Kennzahlenerhebung               3
1.1              Reporting-Prinzipien                                                             3
1.2              Auswahl der Kennzahlen                                                           4
1.3              Bilanzierungsgrenze                                                              4
1.4              Management der Datenqualität                                                     4

2                Umweltkennzahlen                                                                 5
2.1              Reporting-Standard                                                               5
2.2              Datenerfassungssystem                                                            5
2.3              Bilanzierungsgrenze                                                              6
2.4              Erhebungszeitraum                                                                6
2.5              Berichterstattung                                                                6
2.6              Veröffentlichte Umweltkennzahlen                                                 7

3                Sicherheitskennzahlen                                                          15
3.1              Reporting-Standard                                                             15
3.2              Datenerfassungssystem                                                          15
3.3              Bilanzierungsgrenze                                                            15
3.4              Erhebungszeitraum                                                              16
3.5              Berichterstattung                                                              16
3.6              Veröffentlichte Sicherheitskennzahlen                                          16

Corporate Responsibility Accounting. Grundlagen der HSE-Kennzahlenerhebung.           Seite 2 von 17
1       Grundlagen der HSE(Health, Safety, Environment)-Kennzahlenerhebung

Um die ökologischen und sozialen Wirkungen unserer unternehmerischen Tätigkeit zu verbessern, müssen
wir sie zuerst messen. Deshalb erheben und bewerten wir nichtfinanzielle Kennzahlen und berichten sie
jährlich. Die von uns definierten Prinzipien und Regeln zur Erhebung unserer Kennzahlen ermöglichen uns
die Berichterstattung konsistenter und vergleichbarer Daten.

Die Erfassung und Bewertung von nichtfinanziellen Kennzahlen ist die Basis, auch die ökologischen und
sozialen Wirkungen unserer unternehmerischen Tätigkeit zu erfassen. Es ist unser Ziel, unsere Leistungen im
nachhaltigen und verantwortlichen Wirtschaften auf dieser Grundlage kontinuierlich zu verbessern. Mit Hilfe
dieser Kennzahlen planen und steuern wir unsere CR-Maßnahmen systematisch und sorgen gleichzeitig für
eine zielgerichtete und präzise Information unserer Stakeholder.

Im vorliegenden Bericht beschreiben wir unsere Prinzipien, Prozesse und Regeln zur Erhebung der von uns
veröffentlichten HSE(Health, Safety, Environment – Gesundheit, Sicherheit, Umwelt)-Kennzahlen. Damit
werden wir dem Anspruch einer transparenten Berichterstattung gerecht und unterstützen unsere externen
Stakeholder bei der Einschätzung unserer Nachhaltigkeitsleistungen.

1.1         Reporting-Prinzipien

Um unsere Nachhaltigkeitsleistungen eindeutig bewerten zu können sowie den Ansprüchen unserer externen
Stakeholder gerecht zu werden, stellen wir bestimmte allgemeine Anforderungen an unsere CR-Indikatoren. Die
folgenden Kriterien leiten uns bei der Auswahl, Erhebung, Bewertung und Kommunikation unserer Kennzahlen:

— Relevanz. Wir möchten mit unseren Kennzahlen alle unsere wesentlichen ökologischen, sozialen und
  ökonomischen Nachhaltigkeitsaspekte abdecken, um zielgerichtet unsere Nachhaltigkeitsleistungen zu
  steuern sowie unsere externen Stakeholder bei der Einschätzung der Leistungen der Linde Group wirksam
  zu unterstützen.
— Vergleichbarkeit. Unsere Kennzahlen beruhen auf einheitlichen Definitionen und Kriterien. Sie werden
  so ausgewählt und dargestellt, dass Veränderungen im Laufe der Zeit erkannt werden können und der
  Vergleich mit anderen Organisationen unterstützt wird.
— Aktualität. Unsere Kennzahlen werden regelmäßig erhoben und aktualisiert. Eine Veröffentlichung der
  Kennzahlen findet jährlich statt.
— Klarheit. Unsere Kennzahlen werden in klarer und verständlicher Form publiziert.

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1.2         Auswahl der Kennzahlen

Bei der Auswahl der Kennzahlen orientieren wir uns an internationalen Empfehlungen, wie beispielsweise
den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI), des World Business Council for Sustainable Development
(WBCSD) oder der Initiative Responsible Care (RC). Unternehmensspezifische Aspekte konkretisieren und
ergänzen die Bandbreite der erhobenen Kennzahlen.

Als Grundlage für die systematische Auswahl und Entwicklung unserer CR-Indikatoren dient uns eine umfassende
Wesentlichkeitsanalyse. Mit ihrer Hilfe legen wir die relevanten Kennzahlen, die die Leistungen unseres Unter-
nehmens im ökologischen und sozialen Bereich eindeutig beschreiben, fest. Hierbei haben wir die Bedeutung,
die unsere Stakeholder den Zahlen beimessen, der Bedeutung für die nachhaltige Unternehmensführung gegen-
übergestellt. Als besonders wesentlich werden jene Nachhaltigkeitsherausforderungen betrachtet, deren
Bedeutung sowohl für die Stakeholder als auch für Linde als hoch eingestuft wird (vgl. www.linde.com/cr).
Wir werden diese Wesentlichkeitsanalyse regelmäßig überprüfen und unser Kennzahlensystem entsprechend
aktualisieren.

1.3         Bilanzierungsgrenze

Basierend auf unserer Geschäftsstruktur beziehen sich unsere CR-Kennzahlen auf die drei Divisionen Gases und
Engineering (Kerndivisionen) sowie Gist (Logistikdienstleistungen, siehe www.linde.com). In die Datenerfassung
beziehen wir alle relevanten Gesellschaften weltweit ein, die zum Konsolidierungskreis des Konzernabschlusses
gehören. Die Werte werden, unabhängig vom Linde Anteil dieser Gesellschaften, zu 100 Prozent konsolidiert
und rückwirkend um nicht fortgeführte Aktivitäten bereinigt.

1.4         Management der Datenqualität

Linde verpflichtet sich durch seine SHEQ-Policy (SHEQ: Safety, Health, Environment, Quality – Sicherheit,
Gesundheit, Umweltschutz, Qualität) ausdrücklich zur regelmäßigen Erhebung und Berichterstattung
wesentlicher Kennzahlen. In unserer SHEQ-Policy heißt es: „Wir werden unsere Verantwortung für unsere
Leistungen zeigen, indem wir regelmäßig messen, bewerten und berichten.“

Um dies zu erfüllen, haben wir umfassende Prozesse zur Kennzahlenerhebung aufgesetzt. Unsere Divisionen
bzw. Regional Business Units verantworten die regelmäßige HSE-Kennzahlenerfassung und stellen die Einhaltung
folgender Mindestanforderungen sicher:

—    die Anwendung der Definitionen und die Einhaltung der konzernweiten Standards zur Kennzahlenerhebung.
—    die Festlegung von Verantwortlichkeiten und Prozessen für die Datenerhebung.
—    die systematische Überprüfung und Validierung der Kennzahlen.
—    die kontinuierliche Verbesserung des Erhebungsprozesses und der Datenqualität.

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2       Umweltkennzahlen

Unser Umweltkennzahlensystem unterstützt uns nicht nur dabei, den Informationsanforderungen unserer
Stakeholder gerecht zu werden. Es bietet uns auch die Grundlage für die interne Steuerung und Verbesserung
unserer ökologischen Wirkungen. Konsistente Umweltkennzahlen sind für uns ein notwendiger Schritt, um
mittelfristig, wie geplant, quantitative Umweltziele für den Konzern festzulegen.

Linde verpflichtet sich ausdrücklich, die Erhebung der konzernweiten Umweltkennzahlen kontinuierlich zu
verbessern. Seit dem Zusammenschluss mit dem britischen Gaseunternehmen BOC im Jahr 2006 haben wir die
Datenerfassung durch eine Reihe von Maßnahmen weiter vorangetrieben: Wesentliche Fortschritte waren
dabei die Vereinheitlichung und Präzisierung von Definitionen, die Erstellung und Kommunikation von internen
Richtlinien für die Umweltdatenerfassung sowie die konzernweite Einführung eines einheitlichen webbasierten
Datenerfassungssystems.

2.1         Reporting-Standard

Die Umweltkennzahlen werden gemäß einer internen Richtlinie („IMS-24-18-GROUP Environmental Data
Reporting and Validation Processes“) erhoben, geprüft, freigegeben und berichtet. Diese Richtlinie legt unsere
Prinzipien und Regeln für eine konsistente und glaubwürdige Kennzahlenberichterstattung fest: Sie beschreibt
die Prozessschritte zur Erhebung und Überprüfung der Daten, legt die Verantwortlichkeiten fest und benennt
für jeden einzelnen Parameter konzernweite Definitionen, Erhebungsmethoden und Anforderungen an die
Datenvalidierung. Dieser Reporting-Standard ist für alle konsolidierten Gesellschaften der Linde Group bindend
und wird über das konzernweite Intranet bereitgestellt.

2.2         Datenerfassungssystem

Die Linde Group nutzt für die Erhebung der Umweltkennzahlen ein webbasiertes Datenerfassungssystem, das
im Jahr 2008 im gesamten Konzern eingeführt wurde. Unsere Umweltdaten werden jährlich an den einzelnen
Standorten ermittelt, in das System eingegeben und auf verschiedenen Organisationsebenen überprüft und
freigegeben. Hierfür sind spezielle Datenmanager benannt worden, die für die Dateneingabe und -validierung
verantwortlich sind. Plausibilitätsprüfungen, Cross-Checks der Daten sowie Validierungsreports garantieren eine
hohe Datenqualität. Mit der Einführung dieses Systems konnten wir die Datenerfassung wesentlich verbessern:
Informationen können nun zeitnah der gesamten Organisation zur Verfügung gestellt werden, die Abläufe der
Datenerfassung sind effizienter, die Koordination und Kommunikation einfacher und die Prozesse weitaus
weniger fehleranfällig.

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2.3            Bilanzierungsgrenze

Unsere Umweltkennzahlen beziehen sich auf alle relevanten Gesellschaften weltweit, über die Linde operative
Kontrolle besitzt und die zum Konsolidierungskreis des Konzernabschlusses gehören. Von der Berichterstattung
ausgeschlossen werden Umweltkennzahlen von:

— Veräußerungen und Akquisitionen, die innerhalb des Berichtsjahres stattfinden. Die Umweltkennzahlen
  von neuen Unternehmensakquisitionen werden nach dem ersten vollen Jahr der Konsolidierung berichtet.
— Joint Ventures.
— kleineren Vertriebsstandorten (z. B. Gas and More Shops) oder Büroräumen mit weniger als fünf
  Mitarbeitern1.
— Baustellen, an denen wir Industrie-Anlagen für Kunden errichten.

2.4            Erhebungszeitraum

Unsere Umweltkennzahlen werden auf Konzernebene jährlich erhoben. Sie beziehen sich auf das Geschäfts-
jahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember.

2.5            Berichterstattung

Die von uns veröffentlichten Umweltkennzahlen zeigen Tendenzen der Entwicklung unserer konzernweiten
Umweltleistungen und -belastungen auf. Bei der Interpretation dieser Kennzahlen im Zeitreihenvergleich ist zu
beachten, dass die Linde Group durch den Zusammenschluss mit BOC im Jahr 2006 deutlich gewachsen ist. Da
Emissionen und Ressourcenverbrauch in einem direkten Zusammenhang mit der Produktion stehen, kam es seit
der Übernahme zu einem Anstieg unserer absoluten Umweltkennzahlen.

In der Berichterstattung konzentrieren wir uns auf die Darstellung absoluter Kennzahlen. Angesichts unserer
breiten und heterogenen Produktpalette ist die Darstellung konzernweiter relativer Kennzahlen, die sich auf
Produkteinheiten beziehen, derzeit wenig aussagekräftig. Wir prüfen jedoch regelmäßig, welche relativen
Kennzahlen auf Konzernebene eine transparente und aussagekräftige Berichterstattung unterstützen.

Um den unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen unserer Divisionen Rechnung zu tragen, weisen wir je nach
Relevanz die Kennzahlen der Divisionen Gases und Engineering getrennt aus. Innerhalb der Gases Division
berichten wir, sofern aussagekräftig, unsere Kennzahlen zusätzlich nach den vier operativen Segmenten
Westeuropa, Amerika, Asien & Osteuropa sowie Südpazifik & Afrika.

1
    Der auch im Folgenden benutzte Begriff Mitarbeiter meint gleichermaßen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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2.6          Veröffentlichte Umweltkennzahlen

Für die bessere Einordnung der von uns veröffentlichten Umweltkennzahlen geben wir im Folgenden, sofern
relevant, Auskunft über die Bedeutung der Kennzahlen für Linde, die zugrundeliegenden Definitionen und die
Berechnungsmethodiken.

Berichtete Kennzahlen             Erläuterungen und Definitionen

Managementsysteme                 Berichtet wird die Anzahl der Standorte, die weltweit nach international gültigen
                                  Normen zu Umwelt-, Qualitäts- sowie Gesundheits- und Sicherheitsmanagement
Prozentsatz der nach DIN ISO      zertifiziert werden. Hierbei konzentrieren wir uns auf die folgenden Normen:
9001 zertifizierten Standorte

Prozentsatz der nach DIN ISO
                                  Die Normenreihe ISO 9001 der International Standardization Organisation (ISO)
14001 zertifizierten Standorte    ist eine international anerkannte Referenz für ein Qualitätsmanagement und ist
                                  insbesondere in unserer Gases Division Basis für ein umfassendes Qualitäts-
Prozentsatz der nach OHSAS
                                  managementsystem.
18001 oder SCC zertifizierten
Standorte
                                  ISO 14001 bezeichnet die international anerkannte Norm für ein Umwelt-
                                  managementsystem. Dieses muss eine betriebliche Umweltpolitik, Umweltziele
                                  und ein Umweltprogramm festlegen sowie den Aufbau eines entsprechenden
                                  Managementsystems umfassen.

                                  OHSAS 18001 (OHSAS: Occupational Health and Safety Assessments Series) ist der
                                  Standard für ein Sicherheitsmanagementsystem, das unter anderem der Senkung
                                  der Unfallzahlen durch die Systematisierung aller arbeitssicherheits- und gesund-
                                  heitsschutzrelevanten Tätigkeiten dient, aber auch der Rechtssicherheit durch
                                  konsequente Einhaltung aller relevanten Vorschriften.

                                  Safety Certification Contractors (SCC) ist ein internationaler Standard für
                                  Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltmanagement für technische Dienstleister,
                                  die in den Betriebsstätten des Auftraggebers tätig werden. Darin sind die
                                  Anforderungen an Unterauftragnehmer einheitlich festgelegt worden.

Audits und Schulungen             Ein Audit ist eine geplante, regelmäßig durchgeführte und systematische Über-
                                  prüfung des Arbeitsplatzes, der Prozesse, der Ausrüstung bzw. der Anlagen des
Anteil der Standorte, an denen    Betriebs. Zweck ist, die Einhaltung der Anforderungen des Managementsystems,
Arbeitssicherheits- und
                                  der Branchen- und Unternehmensstandards sowie der nationalen Gesetzgebung
Gesundheitsschutz-Audits
durchgeführt werden               zu gewährleisten.

Anteil der Standorte, an denen    Für unsere Berichterstattung erheben wir sowohl die internen als auch die exter-
Umweltschutz-Audits
durchgeführt werden
                                  nen Audits, die auf unseren Betriebsstandorten durchgeführt werden. Ein externes
                                  Audit wird durch externe Dritte durchgeführt (z. B. Umweltgutachter, Zertifizierer,
Mitarbeiter, die an HSE-          Lieferant), interne Audits hingegen von Linde Mitarbeitern.
Schulungen teilgenommen
haben
                                  Kombinierte Audits, wie etwa Arbeitssicherheits- und Umweltschutz-Audits, werden
                                  getrennt als jeweils ein eigenes Audit berücksichtigt. Audits zu Arbeitssicherheit
                                  und Gesundheitsschutz werden hingegen zusammen erfasst.

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Berichtete Kennzahlen             Erläuterungen und Definitionen

                                  Die Kennzahl HSE-Trainings bezieht sich auf alle dokumentierten Weiterbildungs-
                                  programme zu Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltaspekten, an denen Linde
                                  Mitarbeiter nachweislich teilgenommen haben.

Umweltrelevante                   Unter umweltrelevante Vorfälle beziehen wir alle umweltbezogene Beschwerden
Vorfälle                          (z. B. behördlich erfasste Anzeigen zu Lärmbelästigung) sowie meldepflichtigen
                                  Umweltereignisse (z. B. Verstöße gegen geltendes Umweltrecht) mit ein, die eine
Anzahl der umweltrelevanten       negative Auswirkung auf die natürliche Umwelt haben und an eine öffentliche
Vorfälle
                                  Behörde berichtet werden. Ebenso erheben wir die damit zusammenhängenden
Höhe der Umweltstrafzahlungen     Umweltstrafzahlungen und Mahngebühren, die an eine öffentliche Stelle entrichtet
und Mahngebühren                  wurden.

Energieverbrauch                  Einen besonderen Schwerpunkt legen wir auf die regelmäßige Erhebung
                                  unseres Energieeinsatzes, denn die Herstellung von Industriegasen ist äußerst
Verbrauch an Erdgas               energieintensiv.
Verbrauch an Strom
                                  Der Gesamtenergieeinsatz des Linde Konzerns bezieht sich auf die Summe des
Verbrauch an weiteren             Zukaufs von Strom, Erdgas, thermischer Energie und weiteren Energiequellen.
Energiequellen (Heizöl,
thermische Energie, Raffinerie-
und Synthesegase, Butan und
                                  In der Berichterstattung konzentrieren wir uns auf diejenigen Energieträger, die
Propan)                           insgesamt über 95 Prozent unseres Gesamtenergieeinsatzes ausmachen – also auf
                                  die Energieträger Strom, Erdgas, Heizöl, thermische Energie, Raffinerie- und
                                  Synthesegase sowie Butan und Propan.

                                  Strom und Erdgas sind dabei die am häufigsten eingesetzten Energieträger – sie
                                  werden insbesondere für den Betrieb unserer Luftzerlegungs- und HyCO-Anlagen
                                  benötigt (siehe anlagenspezifische Kennzahlen).

                                  Um eine doppelte Bilanzierung zu vermeiden, bezieht sich der Stromverbrauch
                                  lediglich auf den von uns eingekauften Strom: Der Energieverbrauch, der durch
                                  die eigene Stromherstellung entsteht, ist durch die Berichterstattung der Primär-
                                  energiearten abgedeckt. Der Anteil an selbst generiertem Strom beläuft sich bei
                                  Linde auf unter ein Prozent.

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Berichtete Kennzahlen             Erläuterungen und Definitionen

Direkte und indirekte  Die Methodik zur Berechnung der direkten und indirekten Treibhausgasemissionen
Treibhausgasemissionen orientiert sich an dem „Greenhouse Gas Protocol – A Corporate Accounting and
                       Reporting Standard“ (im Folgenden GHG-Protokoll), das vom World Resources
Direkte CO2-Emissionen Institute (WRI) in Zusammenarbeit mit dem World Business Council for Sustainable
                       Development (WBCSD) herausgegeben wurde.
Indirekte CO2 –Emissionen

Direkte Treibhausgasemissionen    Da Kohlendioxid (CO2) mit weit über 90 Prozent das von uns meistemittierte
                                  Treibhausgas ist, liegt unser Hauptaugenmerk auf der Erfassung der indirekten und
                                  der direkten CO2-Emissionen. Seit 2007 erfassen wir an allen Standorten mit
                                  gesetzlicher Berichtspflicht zudem die weiteren im Kyoto-Protokoll genannten
                                  Treibhausgase Methan (CH4), Distickstoffoxid (Lachgas, N2O), perfluorierte
                                  Kohlenwasserstoffe (PFC), teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (HFC) und
                                  Schwefelhexafluorid (SF6). Die Summe der von uns emittierten Treibhausgase
                                  weisen wir in CO2-Äquivalenten aus. CO2-Äquivalente sind eine Maßeinheit für die
                                  Klimawirksamkeit der verschiedenen Treibhausgase, verglichen mit der
                                  Referenzgröße CO2. Die Umrechnung der Emissionsmenge in Treibhaus-
                                  gasäquivalente erfolgt anhand der Umrechnungsfaktoren des GHG-Protokolls.

                                  Unsere Berechnungen sind konsistent mit den Hauptquellen, die in Scope 1, Scope 2
                                  und Scope 3 des GHG-Protokolls genannt werden. Der operationelle Rahmen
                                  umfasst alle direkten CO2-Emissionen aus stationären Quellen (Scope 1) wie bei-
                                  spielsweise Verbrennungsprozesse in unseren HyCO-Anlagen. Die indirekten CO2-
                                  Emissionen sind Emissionen aus der Erzeugung des eingekauften Stroms sowie aus
                                  Fernwärme (Scope 2). Als indirekte Emissionen, die unter Scope 3 genannt werden,
                                  bilanzieren wir konzernweit die Emissionen der Transportflotte unserer Kontraktoren.

                                  Direkte CO2-Emissionen
                                  Hierbei handelt es sich um das am Standort direkt emittierte CO2 aus
                                  — der Verbrennung von fossilen Energieträgern für die Herstellung von
                                      Wasserstoff, Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid,
                                  — Leckagen bei der Produktion oder beim Abfüllen unserer Produkte und
                                  — eigener Strom- oder Wärmeproduktion.

                                  Die direkten Emissionen aus dem Einsatz von Brenn- und Rohstoffen (Erdgas, Propan,
                                  Butan, Naphtha, Methanol, LPG, CNG, LNG, Kohle, Heizöl und weitere Brennstoffe
                                  wie Raffinerieabgase) werden mit lokalen heizwertbezogenen Emissionsfaktoren
                                  (unterer Heizwert) berechnet. Sofern lokale Heizwerte von unseren
                                  Energieanbietern nicht zur Verfügung stehen, werden die CO2-Emissionen mit
                                  festen Faktoren der Defra berechnet („2009 Guidelines to Defra/DECC’s GHG
                                  Conversion Factors for Company Reporting“). In Anlehnung an das GHG-Protokoll
                                  werden Emissionen, die aus der Verwendung von Biokraftstoffen entstehen, mit
                                  dem Wert 0 berücksichtigt.

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Berichtete Kennzahlen             Erläuterungen und Definitionen

                                  Indirekte CO2-Emissionen
                                  Die indirekten CO2-Emissionen umfassen Kohlendioxid, das bei der Erzeugung
                                  fremdbezogener Energie (Elektrizität, Fernwärme, Dampf) entsteht und nicht an
                                  Linde Standorten ausgestoßen wird.

                                  Um die Gesamtmenge der indirekten CO2-Emissionen zu erhalten, werden auf
                                  lokaler Ebene die Energiemengen mit den spezifischen Emissionsfaktoren der
                                  Energieart multipliziert und anschließend aufsummiert. Sollten die spezifischen
                                  Emissionsfaktoren der Energielieferanten nicht zur Verfügung stehen, werden die
                                  länderspezifischen Emissionsfaktoren der International Energy Agency zur
                                  Berechnung herangezogen (WBCSD, 2006).

                                  Unter Scope 3 werden alle indirekten Emissionen verstanden, die Konsequenz
                                  unserer Tätigkeiten sind, aber nicht an eigenen oder kontrollierten Quellen
                                  anfallen. Als Scope 3 Emissionen fallen bei Linde im Wesentlichen transport-
                                  bedingte Emissionen der Transportflotte unserer Kontraktoren an, die wir anhand
                                  der gefahrenen Kilometer berechnen. Die Emissionen, die durch Dienstreisen
                                  unserer Mitarbeiter verursacht werden, können wir derzeit noch nicht konzernweit
                                  bilanzieren.

Luftemissionen                    Im Rahmen unserer Produktionsprozesse entstehen Luftemissionen von anorga-
                                  nischen Gasen wie Kohlenstoffmonoxid (CO), Schwefeloxiden (SOX), Stickoxiden
Leichtflüchtige organische        (NOX), Ammoniak (NH3) und leichtflüchtigen organischen Verbindungen (VOC):
Verbindungen

Ammoniak                          VOC (Volatile Organic Compounds) ist die englische Bezeichnung für flüchtige
                                  organische Luftschadstoffe. Sie wirken vor allem als so genannte Vorläufer-
Kohlenstoffmonoxid                substanzen bei der Bildung von bodennahem Ozon. VOC-Emissionen werden bei
Stickoxide
                                  Linde beispielsweise bei der Acetylenproduktion oder beim Lackieren und Reinigen
                                  von Metallen wie beispielsweise Gasflaschen, Speichertanks oder Anlagenteilen
Schwefeloxide                     freigesetzt. In unseren Luftzerlegungs-Anlagen werden VOCs als Kühl- und
                                  Lösemittel eingesetzt.

                                  Emissionen von CO, NOX und SOX treten vorwiegend bei Verbrennungsvorgängen
                                  in unseren HyCO-Anlagen auf. NH3 kann bei der Produktion von Lachgas oder
                                  Acetylen entweichen.

                                  Die von uns berichteten Werte beziehen sich auf alle Standorte, die aufgrund
                                  gesetzlicher Regulierungen verpflichtet sind, diese Luftemissionen zu berichten.

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Berichtete Kennzahlen             Erläuterungen und Definitionen

Abfallmanagement                  Bei Linde fallen insbesondere die folgenden Abfälle an:

Nicht gefährliche Abfälle         — Öl und ölhaltiges Material von den Kompressoren unserer Anlagen oder
                                    durch die Reinigung der Öl-Wasser-Separatoren.
Gefährliche Abfälle
                                  — Lacke und Chemikalien.
Stoffe zur Verwertung             — metallhaltiger Abfall, beispielsweise aus dem Komponentenbau.

Abfälle zur Verbrennung
                                  Nicht in den Abfallzahlen bilanziert ist die Menge an Kalkschlamm. Kalkschlamm
Abfälle zur Deponie               entsteht als Nebenprodukt bei der Acetylenproduktion und wird ohne weitere Auf-
                                  bereitung oder Reinigung in anderen Industrien weitergenutzt. Da über 75 Prozent
                                  des Kalkschlamms wiederverwendet werden, kategorisieren wir Kalkschlamm nicht
                                  als Abfall. Geschlossene Produktkreisläufe wie dieser tragen erheblich dazu bei,
                                  die Material- und Ressourceneffizienz zu steigern und das Abfallaufkommen zu
                                  reduzieren.

                                  Nicht gefährliche Abfälle: bezeichnet im Allgemeinen Abfälle, die geringes
                                  Gefährdungspotential für Mensch und Umwelt aufweisen.
                                  Gefährliche Abfälle: bezeichnet im Allgemeinen Abfälle, die ein hohes Gefähr-
                                  dungspotential für Mensch und Umwelt aufweisen und besonders behandelt
                                  werden müssen.

                                  Die Unterscheidung in gefährlichen oder nicht gefährlichen Abfall erfolgt nach
                                  der jeweiligen länderspezifischen gesetzlichen Klassifizierung.

                                  Stoffe zur Verwertung: bezeichnet im Allgemeinen Abfälle, deren enthaltene
                                  Rohstoffe ganz oder teilweise zurückgewonnen oder bei denen die Eigenschaften
                                  des Abfalls genutzt werden. Mit dem Recyclingprozess ist eine physische Änderung
                                  des Materials verbunden.
                                  Abfälle zur Verbrennung: wird im Allgemeinen definiert als Abfälle, die unter
                                  hohen Temperaturen in Müllverbrennungs-Anlagen verbrannt und ggf. thermisch
                                  verwertet werden.
                                  Abfälle zur Deponie: sind im Allgemeinen Abfälle, die auf einer Deponie langfristig
                                  abgelagert werden.

                                  Mögliche Schwankungen der Entsorgungsmethoden im Jahresvergleich sind vor
                                  dem Hintergrund von Zwischenlagerungen an den Standorten zu erklären. Die Ent-
                                  sorgung der Abfälle erfolgt nicht immer im Jahr der Entstehung, sondern im Zuge
                                  einer effizienten betrieblichen Abfalllogistik.

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Berichtete Kennzahlen             Erläuterungen und Definitionen

Wassermanagement                  Als Gesamtwasserbedarf definieren wir den Verbrauch an Prozess- und an
                                  Trinkwasser sowie die Verwendung von Durchlaufkühlwasser. Der weitaus größte
Gesamtwasserbedarf                Teil des von uns genutzten Wassers wird als Durchlaufkühlwasser für die Kühlung
                                  unserer Anlagen verwendet. Das Durchlaufkühlwasser wird Gewässern entnommen
Verbrauch an Trinkwasser
                                  und lediglich um einige wenige Grad erwärmt, ehe es wieder, ohne mit Produkten
Verbrauch an Prozesswasser        in Berührung gekommen zu sein, in die Gewässer zurückgeleitet wird – unter
                                  Beachtung einer ökologisch unbedenklichen Höchsttemperatur.
Abwasservolumen

                                  Der Wasserverbrauch bezieht sich auf das Prozess- und Trinkwasser, das an Linde
                                  Standorten verwendet wird. Trinkwasser umfasst fremdbezogenes Wasser oder
                                  Wasser aus Eigenförderung, das den behördlichen Vorgaben entsprechend als
                                  Trinkwasser deklariert ist. Prozesswasser beschreibt Wasser, das aufgrund der
                                  Eigenschaften ausschließlich für industrielle Prozesse in der Produktion eingesetzt
                                  wird und keine Trinkqualität besitzt.

                                  Zum Abwasser zählen wir durch die Nutzung verunreinigtes Wasser, das mit
                                  Chemikalien in Kontakt kam und beispielsweise als Prozesswasser, Kühlwasser,
                                  Kesselspeisewasser oder Sanitärwasser genutzt wurde. Ausgeschlossen ist nicht
                                  kontaminiertes Abwasser wie beispielsweise Durchlaufkühlwasser.

                                  Das Abwasser wird, sofern erforderlich, entweder direkt über eigene Klär-Anlagen
                                  gereinigt oder an kommunale oder industrielle Systeme zur Reinigung abgegeben.
                                  Unter anderem durch Verdunstung entspricht der Wasser-Input nicht dem Ab-
                                  wasser gesamt.

Wasseremissionen                  Emissionen in das Wasser entstehen bei Linde hauptsächlich durch die Aufbereitung
                                  des Kühlwassers. Kühlwasser, das in einem Kreislaufsystem genutzt wird, beinhal-
Chemischer Sauerstoffbedarf       tet üblicherweise chemische Reinigungsmittel zur Verhinderung von Korrosion,
                                  biologischem Wachstum oder Ablagerungen. Die wichtigsten Parameter zur
Biochemischer Sauerstoffbedarf
                                  Erfassung der von uns verursachten Gewässerbelastung sind die eingeleiteten
Stickstoffe                       Mengen an Phosphor, Stickstoff, Schwermetallen und organischen Verbindungen.

Phosphate
                                  Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) ist ein Maß für die Summe aller organischen
Schwermetalle                     Verbindungen im Wasser, einschließlich der schwer abbaubaren. Der CSB gibt an,
                                  wie viel Sauerstoff zur vollständigen Oxidation der im Wasser enthaltenen orga-
                                  nischen Stoffe benötigt wird, und ist ein Parameter zur Quantifizierung der
                                  Belastung von Abwasser mit organischen Stoffen.

                                  Biochemischer Sauerstoffbedarf (BSB) ist ein Maß für die Menge biologisch ab-
                                  baubarer Verschmutzungen im Wasser. Der BSB gibt die Menge an Sauerstoff an,
                                  die von Bakterien zum Abbau der im Wasser vorhandenen organischen Stoffe unter
                                  bestimmten Bedingungen benötigt wird.

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Berichtete Kennzahlen             Erläuterungen und Definitionen

                                  Stickstoff und Phosphate spielen als Begrenzungsfaktor für Bakterien und als
                                  Korrosionsschutz in den Anlagen eine wichtige Rolle.

                                  Schwermetalle sind Metalle mit einer relativ hohen Dichte, die bei geringer
                                  Konzentration eine toxische Wirkung für Mensch und Umwelt aufweisen. Schwer-
                                  metalle sind beispielsweise in der Schutzbildung der Wasserrohre enthalten und
                                  können durch Korrosion freigesetzt werden. Außerdem können sie in Lacken oder
                                  Rostschutzmitteln vorkommen.

                                  Die von uns berichteten Wasseremissionen beziehen sich auf alle Standorte, die
                                  aufgrund gesetzlicher Regulierungen verpflichtet sind, diese zu berichten.

Materialverbrauch                 Mit dem Indikator Materialverbrauch geben wir Auskunft über die Menge der von
                                  uns eingesetzten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Hierunter fallen beispielsweise
Materialverbrauch                 Metalle, die im Rahmen des Komponentenbaus benötigt werden, Kalziumcarbid für
                                  die Acetylenproduktion, Ammoniumnitrat für die Produktion von Distickstoffoxid
Verbrauch an
Verpackungsmaterial               (Lachgas, N2O) sowie Kühlmittel und weitere Chemikalien.

                                  Zudem fallen bei Linde verschiedene Verpackungsmaterialien an, die Umwelt-
                                  aspekte wie Abfall und die Nutzung von Rohstoffen in den Vordergrund rücken.
                                  Den Begriff Verpackung fassen wir weit und beziehen alle Materialarten ein, die
                                  dazu dienen, während der gesamten Prozesskette unsere Produkte zu schützen, zu
                                  transportieren, aufzubewahren oder zu gestalten. In Anlehnung an bestehende
                                  Branchenstandards werden Gaszylinder nicht als Verpackungsmaterial definiert.
                                  Die Gaszylinder werden nach Gebrauch wiederverwendet und erneut befüllt.
                                  Durchschnittlich wird bei Linde ein typischer Zylinder rund dreieinhalb Mal im Jahr
                                  wiederverwendet und hat eine Lebensdauer von ca. 20 Jahren.

Anlagenspezifische                Die anlagenspezifischen Umweltkennzahlen sind die wesentlichen Größen zur
Umweltkennzahlen                  Messung unserer ökologischen Leistungsfähigkeit – denn die von uns betriebenen
                                  Luftzerlegungs- und HyCO-Anlagen erfordern im Verhältnis den größten Ressourcen-
Stromverbrauch                    einsatz.
Luftzerlegungs-Anlagen

Wasserverbrauch                   Luftzerlegungs-Anlagen trennen Luft in deren Hauptbestandteile Stickstoff
Luftzerlegungs-Anlagen            (ca. 78 Prozent), Sauerstoff (ca. 21 Prozent), Argon (0,9 Prozent) und weitere
                                  Edelgase. Da in der Produktionskette keine Verbrennungsprozesse stattfinden,
Indirekte CO2-Emissionen
Luftzerlegungs-Anlagen
                                  werden direktes Kohlendioxid, Schwefeloxide, Stickoxide oder weitere Schadstoffe
                                  nicht ausgestoßen. Der Betrieb von Luftzerlegungs-Anlagen erfordert jedoch große
Erdgasverbrauch                   Mengen an Wasser (rund 60 Prozent des gesamten Wasserverbrauchs) und an
HyCO-Anlagen
                                  Elektrizität (rund 80 Prozent des gesamten Stromverbrauchs). Wegen des hohen
Direkte CO2-Emissionen            Stromverbrauchs sind diese Anlagen die wesentliche Quelle unserer indirekten
HyCO-Anlagen                      CO2-Emissionen.

                                  Der angegebene Stromverbrauch der Luftzerlegungs-Anlagen bezieht sich auf den
                                  eingekauften Strom.

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Berichtete Kennzahlen             Erläuterungen und Definitionen

                                  Die Methodik zur Berechnung der indirekten CO2-Emissionen wird im Abschnitt
                                  „CO2-Emissionen“ beschrieben.

                                  Der Wasserverbrauch der Luftzerlegungs-Anlagen bezieht sich auf das verbrauchte
                                  Trink- und Prozesswasser und berücksichtigt nicht das Durchlaufkühlwasser.

                                  HyCO-Anlagen bezeichnen unterschiedliche Anlagentypen zur Produktion von
                                  Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Synthesegas aus kohlenstoffhaltigen Energieträgern.
                                  Die üblichen Verfahren der Wasserstoffproduktion sind die Dampfreformierung aus
                                  Erdgas und die partielle Oxidation von schweren Kohlenwasserstoffen. Der
                                  Verbrauch an Erdgas durch die HyCO-Anlagen bildet den wesentlichen Anteil
                                  unseres gesamten Erdgasverbrauchs. Mit der Synthese von Wasserstoff sind
                                  direkte CO2-Emissionen verbunden, die sich aus dem Einsatz des Brennstoffes zur
                                  Erzeugung der Reaktionstemperatur ergeben. Die Methodik zur Berechnung der
                                  direkten CO2-Emissionen wird im Abschnitt „CO2-Emissionen“ beschrieben. Da der
                                  Anteil des Strom- und Wasserverbrauchs von HyCO-Anlagen gegenüber den
                                  Luftzerlegungs-Anlagen als gering einzustufen ist, wird dieser Verbrauch nicht
                                  separat ausgewiesen.

Transportlogistik                 Unsere Gaseprodukte werden entweder direkt vor Ort beim Kunden (On-site) her-
                                  gestellt oder in Tanks oder Flaschen an unsere Kunden geliefert. Um die Effizienz
Anzahl der gefahrenen km          unserer Transportflotte zu messen, erheben wir regelmäßig die gefahrenen
der Tanktransportflotte
                                  Transportkilometer per Lkw und Pkw. In der Berichterstattung der gefahrenen
Anzahl gefahrener km der          Transportkilometer ist sowohl die Transportflotte der Linde Group als auch die
Zylindertransportflotte           unserer Kontraktoren, die für uns Transporte übernehmen, enthalten.

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3       Sicherheitskennzahlen

Sichere Arbeitsbedingungen weltweit sind die Grundvoraussetzung unseres täglichen Handelns. Unsere
Kennzahlen zur Arbeitssicherheit liefern uns dabei wesentliche Ansatzpunkte für unsere umfassende
Sicherheitsstrategie und unser konzernweites Arbeitssicherheitsmanagement.

Um unsere SHEQ-Vision „Wir, The Linde Group, möchten weder Menschen noch der Umwelt Schaden zufügen“,
haben wir ein umfassendes Sicherheitsmanagementsystem konzernweit eingeführt. Basis hierfür ist die
regelmäßige konzernweite Erhebung und Berichterstattung wesentlicher Sicherheitskennzahlen.

3.1         Reporting-Standard

Die Kennzahlen zur Arbeitssicherheit werden gemäß internen Richtlinien erhoben, geprüft, freigegeben und
berichtet. Diese Standards legen die Definitionen unserer Kennzahlen fest und beschreiben die Anforderungen
und die Vorgehensweise einer konzernweit konsistenten Datenerhebung. Die Richtlinien beziehen sich auf die
gesamte Linde Group und werden über das Intranet bereitgestellt.

3.2         Datenerfassungssystem

Die Linde Group nutzt für die Erhebung der Sicherheitskennzahlen verschiedene Managementsysteme, u. a. ein
webbasiertes Unfallreportingsystem, das seit Anfang 2009 schrittweise im gesamten Konzern eingeführt wird.
Die Daten werden auf Ebene der Landesgesellschaften in das System eingegeben und auf verschiedenen
Organisationsebenen überprüft und freigegeben.

In diesem System werden wichtige Informationen über erfolgte Unfälle und Schadensfälle festgehalten. Neben
den Unfallursachen werden die Abhilfemaßnahmen beschrieben, die eine Wiederholung der Schadensereig-
nisse so weit wie möglich ausschließen und neuen Unfällen vorbeugen sollen. Durch die weltweite Vernetzung
und die schnelle Verfügbarkeit dieser Informationen findet ein intensiver und transparenter Wissenstransfer
standortübergreifend statt.

3.3         Bilanzierungsgrenze

Unsere Arbeitssicherheitskennzahlen beziehen sich auf alle relevanten Gesellschaften weltweit, über die Linde
operative Kontrolle besitzt und die zum Konsolidierungskreis des Konzernabschlusses gehören. Die Unfall-
statistiken für die folgenden Bereiche werden bei der Erhebung separat ausgewiesen:

— Kontraktoren, die auf unseren Betriebsgeländen arbeiten.
— Joint Ventures.
— neue Unternehmensakquisitionen. Die Kennzahlen werden ab dem ersten Quartal der Konsolidierung
  erhoben und nach dem ersten vollen Jahr der Konsolidierung in der Gesamtstatistik berichtet.

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3.4         Erhebungszeitraum

Unsere Kennzahlen zur Arbeitssicherheit werden auf Konzernebene vierteljährlich erhoben.

3.5         Berichterstattung

Die externe Berichterstattung unserer Arbeitssicherheitskennzahlen findet jährlich statt. Die berichteten
Kennzahlen beziehen sich auf das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember.

Um den unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen unserer Divisionen Rechnung zu tragen, weisen wir je nach
Relevanz die Kennzahlen der Divisionen Gases und Engineering getrennt aus. Innerhalb der Gases Division
berichten wir, sofern aussagekräftig, unsere Kennzahlen zusätzlich nach den vier operativen Segmenten
Westeuropa, Amerika, Asien & Osteuropa sowie Südpazifik & Afrika.

3.6         Veröffentlichte Sicherheitskennzahlen

Im Folgenden geben wir Auskunft über die zugrundeliegenden Definitionen und Berechnungsmethodiken
unserer Arbeitssicherheitskennzahlen.

Berichtete Kennzahlen             Erläuterungen und Definitionen

Anzahl der Arbeitsunfälle Die Kennzahl LTIR (Lost Time Injury Rate) beschreibt die Anzahl der Arbeitsunfälle
je 1 Mio. Arbeitsstunden mit mindestens einem Ausfalltag je 1 Mio. Arbeitsstunden.
(Lost Time Injury Rate, LTIR)
                              Ein Arbeitsunfall ist ein berufsbezogener Unfall, der sich auf Grund oder infolge der
                              Beschäftigung am Arbeitsplatz, im Betrieb oder auf Dienstwegen ereignet und eine
                              medizinische Behandlung notwendig macht. Todesfälle werden mitberücksichtigt. Un-
                              fälle, die sich auf dem Weg von der oder zur Arbeit ereignen, werden nicht
                              berücksichtigt.

                                  Die Arbeitsstunden beziehen sich auf im Berichtsjahr tatsächlich geleistete Arbeits-
                                  stunden und beziehen bezahlte Überstunden sowie Weiterbildungsmaßnahmen
                                  mit ein. Nicht inbegriffen sind Krankheitstage und unbezahlte Überstunden. Die
                                  Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden stammt in der Regel aus den Erfassungs-
                                  systemen der lokalen HR-Abteilungen. Sollten keine Zeiterfassungssysteme zur
                                  Verfügung stehen, werden die Arbeitsstunden gemäß einer festgelegten Berech-
                                  nungsformel kalkuliert.

                                  Die LTIR unserer Kontraktoren weisen wir separat aus. Die Arbeitsstunden der
                                  Kontraktoren beziehen sich auf die bezahlten Arbeitsstunden, die der Kontraktor
                                  für Linde geleistet hat. Bei der Interpretation dieser Kennzahl ist zu beachten, dass
                                  die berichteten Kennzahlen mit Unsicherheiten behaftet sind, da wir als Auftrag-
                                  geber auf eine gute und zuverlässige Kennzahlenberichterstattung der Kontrak-
                                  toren angewiesen sind.

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Berichtete Kennzahlen             Erläuterungen und Definitionen

Anzahl unfallbedingter            Anzugeben sind alle Tage, an denen der Mitarbeiter infolge eines Arbeitsunfalls
Arbeitsausfalltage                vorübergehend nicht an seinem Arbeitsplatz war. Der Unfalltag selbst wird bei der
                                  Berechnung der Ausfallzeit nicht mitgerechnet und auch nicht der Tag der Rückkehr
                                  zur Arbeit.

Anzahl der Arbeitsunfälle Berücksichtigt werden alle Arbeitsunfälle, die zu einem Arbeitsausfall von mindes-
mit mindestens einem      tens einem ganzen Arbeitstag führen und im Regelfall von einem Arzt als Arbeits-
Ausfalltag                unfähigkeit bescheinigt werden. Der Unfalltag selbst wird nicht mitgerechnet.

Anzahl der Arbeits-               Dieser Indikator bezieht sich auf die Schwere der im Berichtsjahr erfolgten Unfälle.
ausfalltage je 1 Mio.             Hierfür wird die Summe der ausgefallenen Arbeitstage ins Verhältnis zu den
Arbeitsstunden                    geleisteten Arbeitsstunden gesetzt.

Anzahl tödlicher                  Einbezogen werden alle Arbeitsunfälle am Arbeitsplatz, im Betrieb oder auf Dienst-
Arbeitsunfälle                    wegen sowie Berufskrankheiten mit Todesfolge. Wegeunfälle, d. h. tödliche
                                  Unfälle, die sich auf dem Weg von der oder zur Arbeit ereignen, werden nicht
                                  berücksichtigt.

                                  Arbeitsunfälle mit Todesfolge unserer Kontraktoren werden separat ausgewiesen.

Transportsicherheit               Da viele unserer Gase nicht vor Ort beim Kunden (On-site) hergestellt, sondern
                                  per Lkw oder Pkw transportiert werden, spielt die Transportsicherheit in unserem
Anzahl schwerer                   Geschäft eine wichtige Rolle.
Transportereignisse mit
Lastkraftfahrzeugen
                                  Berichtet werden schwere Verkehrsereignisse mit motorisierten Fahrzeugen
Anzahl schwerer                   (Sach- oder Personenschäden), die unter die von Linde definierten Kategorien
Transportereignisse mit           Level 1 oder Level 2 fallen. Unter Level 1 werden schwere Ereignisse definiert,
Personenkraftfahrzeugen
                                  wie beispielsweise Unfälle mit Todesfolge, Emissionen in die Umwelt, die über
                                  den gesetzlichen Grenzwerten liegen, oder Ereignisse, die Kosten über einer
                                  bestimmten Höhe verursachen (z. B. Sanierungskosten über 75.000 EUR bei
                                  Ereignissen mit Lkws). Level 2 sind ernsthafte Ereignisse, wie beispielsweise
                                  transportbedingte Unfälle, die zu einem Ausfalltag führen, meldepflichtige
                                  Emissionen in die Umwelt oder auch Ereignisse, die festgesetzte Kosten ab einer
                                  bestimmten Höhe verursachen. Verkehrsereignisse, die als Level 3 oder Level 4
                                  eingestuft werden, werden nicht extern berichtet.

                                  Diese Kennzahl bezieht sowohl die Linde-eigene Transportflotte als auch die
                                  unserer Kontraktoren mit ein.

Durchschnittliche Anzahl          Die Anzahl krankheitsbedingter Fehltage gibt Auskunft über die Gesund-
krankheitsbedingter               heitssituation bei Linde. Ein Fehltag ist definiert, wenn der Mitarbeiter mindestens
Fehltage je Mitarbeiter           die Hälfte der vertraglich vereinbarten Tagesarbeitsstunden aufgrund Krankheit
                                  abwesend ist. Ist ein Mitarbeiter weniger als die Hälfte der vertraglich fixierten
                                  Tagesarbeitsstunden abwesend, wird ein halber Fehltag berichtet. Diese Kennzahl
                                  wird mit Hilfe der Reportingsysteme der Fachabteilung HR erhoben.

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