COVID Impfung 24.3.2021 - Dr. med. A. Friedl Leitende Ärztin, Infektiologie/Spitalhygiene

 
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COVID Impfung 24.3.2021 - Dr. med. A. Friedl Leitende Ärztin, Infektiologie/Spitalhygiene
COVID Impfung 24.3.2021

                Dr. med. A. Friedl
     Leitende Ärztin, Infektiologie/Spitalhygiene
               Kantonsspital Baden
COVID Impfung 24.3.2021 - Dr. med. A. Friedl Leitende Ärztin, Infektiologie/Spitalhygiene
Stand heute

              A. Friedl, Kantonsspital Baden
COVID Impfung 24.3.2021 - Dr. med. A. Friedl Leitende Ärztin, Infektiologie/Spitalhygiene
Auslastung der Intensivstationen

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COVID Impfung 24.3.2021 - Dr. med. A. Friedl Leitende Ärztin, Infektiologie/Spitalhygiene
Was ist eine Impfung?

 Unter einer Impfung versteht man die Gabe eines
Impfstoffes mit dem Ziel, eine Erkrankung durch den
  entsprechenden Infektionserreger zu verhindern

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COVID Impfung 24.3.2021 - Dr. med. A. Friedl Leitende Ärztin, Infektiologie/Spitalhygiene
Wie funktioniert eine Impfung?

• Der Impfstoff bewirkt, wie die natürliche Infektion, im Körper
  eine Abwehrreaktion
• Diese Abwehrstoffe (Antikörper und Killerzellen), erkennen
  und zerstören den Krankheitserreger
• Der Impfstoff trainiert den Körper und lehrt ihn, den
  Krankheitserreger rasch zu erkennen und zu bekämpfen
  (immunologisches Gedächtnis)
   • Der Organismus lernt am ungefährlichen Impfstoff den
     Ernstfall.

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• Damit das Immunsystem B- und T-Zellen produzieren kann, die
  gegen einen spezifischen Keim wirksam sind, muss es lernen,
  bestimmte Strukturen des Keims zu erkennen:
   – Oft handelt es sich um spezifische Proteine auf der Oberfläche
     des Keims.
   – Diese charakteristischen Elemente sind auch in einem
     Impfstoff enthalten, der sie dem Immunsystem auf
     verschiedene Weise präsentieren kann.
   – Man nennt sie auch Antigene
       • Im Fall der Impfung gegen COVID ist das das Spike-Protein

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SARS-CoV2

    Spikes

             Spikes: provozieren
             • neutralisierende
               polyklonale
               Antikörper
             • Zellvermittelte
               Immunabwehr

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Warum gegen COVID-19 impfen?
Individueller Schutz: Keine Erkrankung an COVID-19, kein long-
COVID
• Ca. 14% brauchen einen Platz auf der Intensivstation.
• 0.5-1% verstirbt am Coronavirus.
• Je älter, desto höher das Risiko an COVID schwer zu erkranken
   und zu versterben
Schutz für die Gemeinschaft
• Schutz vor Übertragung der Viren
• Schutz der Spitäler und Institutionen
• Schutz der Wirtschaft, Ausbildung und Sozialleben
Zurück zum normalen Leben!

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Postakut COVID/Long-COVID
• In einer Kohorte mit
   – 6.2% asymptomatischen Pat.
   – 84.7% milde Erkrankung (nicht hospitalisiert)
   – 9.0% hospitalisationsbedürftig
   -> 1/3 der Pat mit milder Klinik oder nach Hospitalisation haben
   nach 6 Monaten noch Symptome
• Hautpsächlich
   – Fatigue(15 - 87 %)
   – Atemnot (10 - 71 %)
   – Thoraxdruck (12 - 44 %)
   – Husten (17 to 26 %)

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Warum ging es so schnell?
• Bündelung von Ressourcen
• Vorwissen, Vorstudien z.B. bei mRNA-Impfstoffen resp.
  Vektorbasierten Impfstoffen (seit 1995)
   – mRNA: Zika, Influenza, Rabies, Chikungunya, CMV u.a.
       • 2017 publizierte Studie zu mRNA Impfstoff gegen Tollwut
   – Adenovirus:
       • Impfstoff gegen Ebola existiert bereits
   – Beide:
       • Anti-Tumor Impfstoffe, orphan drugs für genetische
         Erkrankungen
• Vorwissen aus Forschung zu SARS, MERS und anderen
  Coronaviren
• Rollendes Zulassungsverfahren

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Was macht das Virus im Mensch?

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Impfung gegen COVID-19
• >150 Impfstoffkandidaten in Entwicklung bzw. klinischer
  Prüfung
• 6 Impfstoffarten
   – live-attenuated virus
   – recombinant viral vectored
   – inactivated virus
   – protein subunit
   – virus- like particles
   – nucleic acid based
       • mRNA vaccines
       • plasmid DNA vaccines

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Prinzipien der Impfungen

            Novavax

             Astra Zeneca
             Janssen
             Sputnik

Pfizer/BioNTech
Moderna
CureVac

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Impfung mit mRNA - Impfstoff

mRNA (=Bauplan)
• Wird nicht ins genetische Material
  der menschlichen Zelle eingebaut
• geht nicht in den Zellkern
• wird innert Stunden wieder
  abgebaut

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Antigene werden dem Immunsystem präsentiert

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Das trainierte Immunsystem bekämpft das Virus

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mRNA-Impfstoff Moderna

                  N Engl J Med 2021; 384:403-416

                  A. Friedl, Kantonsspital Baden
Nebenwirkungen
• Schmerzen an der Injektionsstelle: > 80 %
• Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskel-/ Gelenkschmerzen,
  Fieber, Schüttelfrost, Schwellung an der Einstichstelle:
  10-60 %
• Schwere Allergische Reaktion: 2-5 pro1 Mio Impfungen

                      N Engl J Med 2021; 384:403-416
                      C. Staehelin                     A. Friedl, Kantonsspital Baden
«COVID-Arm»
• Ca. 1 Woche nach der Impfung mit
  Moderna
• Rötung, Schwellung, Jucken, ev.
  Papeln
• Bei 0.8% nach der 1. Impfung und
  0.2% nach der 2. Impfung
• Behandlung: nichts, ev.
  Antihistaminikum, Schmerzmittel
• 2. Impfdosis trotzdem geben, eher
  anderer Arm

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mRNA-Impfstoff: BNT162b (Pfizer)

Wirksamkeit
• 43’998 Teilnehmer
• 95% Wirksamkeit (67%-100%
  Konfidenzintervall) bei Personen
  zwischen 65 und 75 Jahren
• 100% Wirksamkeit (0%-100%
  Konfidenzintervall) bei Personen
  über 75 Jahren.

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Nebenwirkungen BNT162b (Pfizer)

             einzig bekanntes ernsthafte Risiko:
             • allergischen Reaktion bei Menschen, die
                in der Vergangenheit schon schwere
                allergische Reaktionen gegen einen
                Impfstoff oder ein Medikament hatten

                                    A. Friedl, Kantonsspital Baden
Vektorimpfstoffe
• Genetisches Material des Erregers wird in ein Virus oder
  Bakterium eingebracht, das beim Menschen keine
  Krankheiten verursacht.
• Diese so genannten «Vektoren» vermehren sich nur
  begrenzt im menschlichen Körper, so dass sie keine
  Infektion verursachen, aber dennoch die Immunantwort
  stimulieren.
• existiert schon als Ebola-impfstoff und als Impfstoff gegen
  Krebs

                                                  A. Friedl, Kantonsspital Baden
Vektorbasierter Impfstoff gegen SARS-CoV2
       (ChAdOx1) von Astra Zeneca

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ChAdOx1 (Astra Zeneca)
• In der Schweiz immer noch in Prüfung bei der Swissmedic und
  noch nicht zugelassen
   – AZD1222 US Phase III
       • 79% Wirksamkeit vs. symptomatische COVID-19
           – 80% bei > 65 jährigen
       • 100% Wirksamkeit vs. schwere Erkrankung oder
         Hospitalisation
• “the benefits of the AstraZeneca vaccine in preventing
  COVID-19, with its associated risk of hospitalisation and
  death, outweigh the risks of side effects.”
• EMA empfiehlt die weitere Verwendung.
• Diverse Länder hatten wegen Sinusvenenthrombosen die Impfung
  mit Astra Zeneca vorübergehend gestoppt, jetzt wieder gestartet.

                                               A. Friedl, Kantonsspital Baden
Johnson&Johnson/Jansson
• Seit 22.3.3021 in der CH zugelassen, aber nicht vom Bund
  gekauft

• Ad26.COV2.S: rekombinierter Adenovirus-Impfstoff
• 1 Dosis genügt, im Kühlschrank lagerbar

• Nebenwirkungen
   – Kopfschmerzen, Mattigkeit, Schmerzen an der Einstichstelle
     oder Übelkeit.
   – Meist innerhalb von 1 bis 2 Tagen nach der Impfung, Dauer 1
     bis 2 Tage

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Johnson&Johnson resp. Janssen
 • Wirkung: 66.9%
    – 64,2 % (Altersgruppe 18 bis 64 Jahre) und 82,4 % (65 Jahre und älter)
    – Schwere und kritische Verläufe 85 %
• ca. 40,000
  Studienteilnehmer
• gute Wirkung bei den
  in Brasilien und
  Südafrika
  dominierenden
  Mutationen

                         Vaccines and Related Biological Products Advisory Committee
                         February 26, 2021 Meeting Briefing Document- FDA
Weitere Impfstoffe

• Curevac
   – CVnCoV
   – mRNA-Impfstoff
• Novavax
   – NVX-CoV2373
   – rekombinierter Impfstoff Spike glycoprotein und Matrix-M1
     Adjuvans
   – Pressemitteilung: 89.3% Wirksamkeit auch gegen VOC

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BNT162                   mRNA-1273                   Johnson&Johnson
                       Pfizer - BioNTech        Moderna
Impfstofftyp           mRNA                     mRNA                        Vektor
Antigen                SARS-CoV-2 Spike-        SARS-CoV-2 Spike-           SARS-CoV-2 Spike-
                       Protein                  Protein                     Protein
Adjuvans               keines                   keines                      keines
Dosis                  2 Dosen im Abstand       2 Dosen im Abstand          1 Dosis
                       von mind. 3 Wochen       von 4 Wochen
Anz.Teilnehmer in      43’998                   30’000                      40’000
Phase 3
Alter                  >16 Jahre                >18 Jahre                   >18 Jahre
Beobachtete            Müdigkeit                Müdigkeit, Myalgie,         Kopfschmerzen,
Nebenwirkungen         Kopfschmerzen            Gelenksz, Kopfsz,           Mattigkeit,
während der Phase-3-   Schmerzen/               Schmerzen,                  Schmerzen an der
Studie                 Schwellung an der        Erythem/Rötung an           Einstichstelle oder
                       Injektionsstelle,        der Injektionsstelle        Übelkeit.
                       Myalgie, Schüttelfrost
                       Arthralgie, Fieber
Wirksamkeit            95% (schwer:90%)         94% (schwer:100%)           67% (schwer:85%)
Lagerung               -75°C                    -20°C                        Kühlschrank

                                                                       A. Friedl, Kantonsspital Baden
Und im wirklichen Leben?
• In Israel zeigt sich der Impfstoff von Pfizer/BioNTech ab dem 7.
  Tag nach der zweiten Dosis sowohl gegen COVID-19 als auch
  gegen Infektionen ohne Symptome wirksam
• 600’000 Personen mit Impfung 12/2020 – 2/2021 verglichen mit
  600’000 Personen mit denselben klinischen Merkmalen
   – Alle Altersgruppen gleich gut (auch > 70 Jahren)
   – Schutz der geimpften Personen vor einer Infektion: 92 %
   – Schutz der geimpften Personen vor einer asymptomatischen
      Infektion: 90 %
   – Schutz der Geimpften vor symptomatischer Infektion: 94 %
   – Schutz der geimpften Personen vor Spitalaufenthalten: 87 %
   – Schutz der Geimpften vor schwerem Krankheitsverlauf: 92 %
   – nach der 1. Dosis: 12-Tage: 46%/57%/74% und 62%

                      February 24, 2021
                                                   A. Friedl, Kantonsspital Baden
                      DOI: 10.1056/NEJMoa2101765
Wirksamkeit gegen Übertragung?

• Israel: Wirksamkeit nach 2 Dosen gegen asymptomatische
  Infektionen: 90%
• England: 75% Reduktion asymptomatischer Infektionen bei
  3’000 regelmässig getesteten Beschäftigten im
  Gesundheitswesen
• Dies ergänzt die Beobachtungen der klinischen Studie mit
  dem Moderna-Impfstoff (66%Rückgang nach 1 Dosis).
• Andere Studien sind noch im Gang, aber es wird immer
  wahrscheinlicher, dass die COVID-Impfstoffe auch eine
  Wirkung gegen die Übertragung haben.

                                           A. Friedl, Kantonsspital Baden
Zielgruppen für COVID-19 Impfung

1. COVID-19 gefährdete Personen
    a) Senioren
    b) Chronisch Kranke
• 2. Gesundheitspersonal mit Patientenkontakt und
   Betreuungspersonal von besonders gefährdeten Personen
   (BGP) in Absteigender Priorität
• 3. Enge Kontakte von BGP
   – Haushaltsmitglieder
• 4. Erwachsene in Gemeinschaftseinrichtungen mit erhöhtem
  Infektions- und Ausbruchsrisiko.
• 5. Alle anderen

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Krankheitsdefinitionen für chronische Erkrankungen
               mit höchstem Risiko

                                       + Trisomie 21

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Wer soll respektive soll nicht geimpft werden?
• Impfung ist allen grundsätzlich empfohlen
• Nicht resp. später impfen:
   – < 16 (Pfizer) resp.
Schwangerschaft und Impfung
Welches Risiko birgt COVID in einer Schwangerschaft?
• Keine Unterschiede in der Infektionsrate (schwanger vs.
  Nichtschwanger)
• Schwangere mit Covid haben ca. 3-fach erhöhtes Risiko
   – hospitalisiert zu werden
   – auf der Intensivstation zu landen
   – beatmet zu werden
• Die mütterliche Mortalität scheint nach neuesten Daten
  möglicherweise leicht erhöht
• Risiko für Kind?
   – Bei Pneumonie ist das Risiko einer Frühgeburt, häufig aus
     mütterlicher Indikation erhöht, dies häufig dann per Sectio.
   – Eine intrauterine Transmission ist sehr selten

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Impfung /Schwangerschaft
• Bei fehlenden Daten: Impfung in der Schwangerschaft generell
  (noch) nicht empfohlen.
• Aber: Keine direkten oder indirekten schädlichen Wirkungen in
  Tierexperimentelle Studien mit mRNA-Impfstoffen in Bezug auf
   – Schwangerschaft
   – embryonale/fötale Entwicklung
   – Geburt oder postnatale Entwicklung
• Auch sonst keine Hinweise für Schäden durch Impfung in SS

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Was stimmt?
• Macht die Impfung unfruchtbar?
   – = fake news
   – Das Gerücht geht auf einen Dr. Wodarg zurück, der ein
     ausgesprochener Coronaleugner ist
   – Hierfür gibt es weder einen plausiblen Pathomechanismus
     noch wissenschaftliche Evidenz.
• Darf man in der Schwangerschaft impfen?
   – Ja, bei entsprechender Indikation (Hochrisiko)
   – Ein Einverständnis muss unterschrieben werden
   – die Indikation muss von einem Facharzt für Gyn/Gebh. gestellt
     und schriftlich bestätigt werden

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Was stimmt?
• Ich versuche schwanger zu werden. Darf ich mich impfen?
   – Ja, eine präkonzeptionelle Impfung wird als unproblematisch
     eingeschätzt.
   – Falls bereits die erste Impfung gegeben wurde, sollte auch im
     Falle einer Schwangerschaft die 2. Impfung gegeben werden.
• Meine Frau versucht schwanger zu werden. Darf ich mich impfen?
   – Der Mann sowieso immer
• Muss man vor der Impfung einen Schwangerschaftstest machen?
   – Nein
• Darf man stillen?
   – Ja, kein Problem

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Immunsuppression/-defizienz

• Personen mit einer Immundefizienz waren aus den
  Zulassungsstudien für die mRNA Impfstoffe ausgeschlossen.
• Da mRNA Impfstoffe keine Lebendimpfstoffe sind, dürfen sie
  bei Immunsuppression gegeben werden, ev. gibt es eine
  weniger starke Impfantwort
• Grundsätzlich Impfungen während stabiler Phase der
  Erkrankung und vor Einleitung einer Immunsuppression
  durchführen
• Ist eine immunsuppressive Therapie oder die Intensivierung
  einer bestehenden immunsuppressiven Therapie geplant, ist
  die vorherige Impfung zumindest mit einer Dosis empfohlen.

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Allergie
• Unproblematisch sind Allergien wie
   – Heuschnupfen, Nahrungsmittel, Insektenstiche, auf bekannte
     Medikamente
• Vielleicht problematisch sind Allergien, welche aufgetreten sind
   – auf ein in die Haut, den Muskel oder die Vene gespritztes
     Medikament oder eine Impfung mit unbekanntem Auslöser
• Problematisch sind Allergien auf
   – Nach >2 schweren, allergische Reaktionen auf verschiedene, nicht
     untereinander verwandte Arzneimittel einschliesslich über den Mund
     eingenommene Abführmittel, welche Polyethylenglykol (PEG,
     Macrogol) oder Tromethamin (TRIS, Trometamol)
• Allgemeine Vorsichtsmassnahme:
   – 15 Minuten Überwachungszeit nach der 1. Dosis und 5 Minuten nach
     der 2. Dosis, sofern keine Allergieanamnese vorliegt und die 1. Dosis
     gut toleriert wurde.

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A. Friedl, Kantonsspital Baden
Jetzt bin ich geimpft, heisst das….?
• Muss ich mich noch an die allgemein geltenden
  Schutzmassnahmen halten?
   – Ja, weil Impfung nicht 100% wirksam und je mehr infizierte
     Personen es in de Bevölkerung noch hat, desto wichtiger sind
     die allgemeinen Schutzmassnahmen noch
• Muss ich nach der Impfung bei Symptomen von COVID Abstrich
  machen?
   – Ja, weil Impfung nie 100% wirksam
• Muss geimpfte Person bei ungeschütztem engem Kontakt mit
  Covid-19 in Quarantäne?
   – Ja
• Muss ich nach einer Reise noch in Quarantäne?
   – In der Schweiz ja, andere Länder handhaben dies zum Teil
     anders

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Was ist eine Impfung?

 Unter einer Impfung versteht man die Gabe eines
Impfstoffes mit dem Ziel, eine Erkrankung durch den
  entsprechenden Infektionserreger zu verhindern

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Wie funktioniert eine Impfung?

• Der Impfstoff bewirkt, wie die natürliche Infektion, im Körper
  eine Abwehrreaktion
• Diese Abwehrstoffe (Antikörper und Killerzellen), erkennen
  und zerstören den Krankheitserreger
• Der Impfstoff trainiert den Körper und lehrt ihn, den
  Krankheitserreger rasch zu erkennen und zu bekämpfen
  (immunologisches Gedächtnis)
   • Der Organismus lernt am ungefährlichen Impfstoff den
     Ernstfall.

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Impfstoffarten
• Attenuierter Lebendimpfstoff (z.B. MMR) =
   abgeschwächter Lebendimpfstoff

• Inaktivierter Impfstoff (z.B. Hepatitis A) =
   abgetöteter Erreger

• Subunit Impfstoff (z.B. Hep B, Influenza) =
   gereinigte Impfstoffe, die nur Fragmente eines
   Keims enthalten

• Konjugierter Impfstoff (z.B. Pneumokokken) =
   enthält nur die komplexen Zuckermoleküle
   (Polysaccharide), die sich in der Zellwand von Bakterien
   befinden. Damit diese Zuckermoleküle vom Immunsystem
   besser erkannt werden können, werden sie an
   ein Transportprotein gebunden (oder im
   Fachjargon: konjugiert).

                                                              A. Friedl, Kantonsspital Baden
• Damit das Immunsystem B- und T-Zellen produzieren kann, die
  gegen einen spezifischen Keim wirksam sind, muss es lernen,
  bestimmte Strukturen des Keims zu erkennen:
   – Oft handelt es sich um spezifische Proteine auf der Oberfläche
     des Keims.
   – Diese charakteristischen Elemente sind auch in einem
     Impfstoff enthalten, der sie dem Immunsystem auf
     verschiedene Weise präsentieren kann.
   – Man nennt sie auch Antigene

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Aus was besteht ein Impfstoff?
• Als Antigene finden sich in den Impfstoffen unterschiedliche
  Produkte:
   – Totimpfstoffe
       • enthalten inaktivierte oder abgetöteten Viren oder Bakterien
         oder Bestandteile von Viren, Bakterien oder Giftstoffen
       • Können nie eine Erkrankung durch den Erreger auslösen
   – Lebendimpfstoffe:
       • enthalten abgeschwächte, aber lebende Erreger
• Manche Impfstoffe enthalten Wirkverstärker oder
  «Verpackungselemente»

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Wie wirkt eine Impfung?
 Impfung                Infektion

                                 stärker
   Erste Immunantwort
    Nach ca 10 Tagen
                              Zweite Immunantwort
                              Nach ca 2 Tagen (aus
                               den Memoryzellen)
                                Schneller

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Nebenwirkungen

• Impfreaktion
   • Schmerzen/Rötung /Schwellung
     an der Impfstelle
   • leichtes Unwohlsein oder Fieber
   • Müdigkeit, Muskelschmerzen
• Impfkomplikationen sind gesundheitliche Schädigungen, die
  über das normale Mass einer Impfreaktion hinausgehen.
   • z.B. Abszess an Injektionsstelle

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Warum impft man?

• Individueller Schutz vor Erkrankung, Behinderung
  oder Tod durch Krankheitserreger,
   – Gegen die es keine Medikamente gibt
   – Die schwer verlaufen / gefährlich sind
• Herdenschutz
   – Weil man die Schwachen in unserer Gesellschaft
     vor einer Ansteckung mit für diese Gefährlichem
     schützen will

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Herdenschutz
                                       oder immun
             oder nicht immun

oder immun                         oder immun

                                A. Friedl, Kantonsspital Baden
Wieviel % der Bevölkerung muss immun sein um einen
                     Herdenschutz zu erreichen?

Je ansteckender eine Erkrankung ist und/oder je schlechter wirksam ein
Impfstoff ist, desto grösser der Bevölkerungsanteil, der immun sein muss, um
einen Herdenschutz zu erreichen

                                                            A. Friedl, Kantonsspital Baden
                                                        Samer SB et al JAMA 2020;324:2095-2096
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