D3D Klangwelten | Hintergrundinformationen - Audio ...

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D3D Klangwelten | Hintergrundinformationen - Audio ...
D3D Klangwelten | Hintergrundinformationen
D3D Klangwelten | Hintergrundinformationen - Audio ...
Einleitung                                                                                                    3

    Audition Spektralanalyse > wie muss man die Grafiken lesen?                                                   8

    Gruppe 1 > Klassik |Beethoven Symphonie Nr. 1, 3. Satz |Rauminformation                                       12

    Gruppe 2 > Klassik |Beethoven Klavierkonzert Nr. 4 |Klangtimbre, Flügel & Hammerklavier, Hist. Aufnahme       17

    Gruppe 3 > Klassik |Mozart Klavierkonzert KV175, 1. Satz |Rauminformation, Klangtimbre & Klangvorstellungen   26

    Gruppe 4 > Klassik |Querschnitt |Rauminformation, Klangtimbre & Klangvorstellungen, Historische Aufnahme      30

    Gruppe 5 > Pop |Vergleich|Original & Remaster |Dynamikkompression                                             39

    Gruppe 6 > Pop & Jazz |Selection |Aufnahmen 1957 -2015                                                        53

    Anhang                                                                                                        70

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D3D Klangwelten | Hintergrundinformationen - Audio ...
Einleitung

    D3D Klangwelten sind eine Sammlung von Musiktiteln zur
    optimalen Präsentation der im Herbst 2015 lancierten Bowers &
    Wilkins 800 Diamond (D3) Lautsprecher Serie. Die 800 D3 Serie
    erreicht eine bisher nicht dagewesene präzise Umwandlung der
    elektrischen Toninformation in für Menschen wahrnehmbare
    Schallenergie.

    Diese erhöhte Wiedergabepräzision führt zu neuen
    Klangwahrnehmungen, die auch irritieren können, da sie
    ungewohnt und neu sind. Ist das was wir nun hören korrekt?
    Verfärbt der Lautsprecher oder hören wir einfach wie ein
    Instrument wirklich klingt oder werden die Manipulationen im
    Tonstudio schonungslos aufgedeckt?

    Sie finden in diesem Dokument zu jedem Musiktitel
    Informationen und eine Spektralanalyse, die hilft das gehörte
    einzuordnen. Diese objektive Betrachtung soll den Höreindruck
    ergänzen und damit eine objektivere Beurteilung ermöglichen als
    dies mit konventionellen Produktdemos möglich ist.

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D3D Klangwelten | Hintergrundinformationen - Audio ...
Neue Klangwelten – erweiterte Dimensionen

    Noch nie konnte Musik zu Hause so akkurat wie heute gehört werden. Dies dank            Die heutige Digitaltechnik bietet den Studios mit Digital Audio Workstations und
    neunen HD-Audio-Formaten, moderner DSP basierter Aufnahme- und                          zahlreichen Zusatzprogrammen (Plug Ins) einen immensen Werkzeugkasten zur
    Wiedergabeelektronik und nicht zuletzt dank neuen Entwicklungen in der                  Musikproduktion. Mit Audioauflösungen weit jenseits des menschlichen Hörvermögens
    Lautsprechertechnik. Exemplarisch ist die 2015 lancierte Bowers & Wilkins 800 Serie     und des Schallspektrums unserer Instrumente. Man kann heute historische Aufnahmen
    Diamond (D3). Mit Hilfe von Computer Simulation und langjähriger Erfahrung im           verblüffend gut restaurieren. Im Pop Genre holt man die alten Bänder aus den Archiven
    Lautsprecherbau haben die Bowers & Wilkins Ingenieure einen Präzisionslautsprecher      und bearbeitet sie neu. Reissues suchen dann als HD Remaster erneut den Käufer.
    entwickelt. Ziel war, dem Audiosignal nichts hinzuzufügen und nichts wegzunehmen.       Retrosound und HD Audio koexistieren. Die Klangideale, Klangerwartungen der
    Das war schon John Bowers Leitsatz als er 1966 die Firma gegründet hat. Heute sind      Endkunden driften ebenfalls auseinander, je nach Orientierungsachse des Hörers, je
    wir diesem absoluten Ziel einen markanten Schritt näher gekommen, vielmehr schon        nach Musikgenre. Die einen Hörer wollen akkurate, präzise, originale Schallwandlung
    fast ganz angekommen.                                                                   und die Anderen einen bestimmten Sound, haben eine persönliche, subjektive
                                                                                            Präferenz.

    Zusammen mit HD-Audio Aufnahmen erreicht man heute einen Realitätsgrad bei der          Für den Handel bedeutet dies, dass der Hörertypus vor einer Vorführung genau
    Heimmusikwiedergabe den viele Hörer aus dem Alltag nicht kennen. Die PA-Anlage bei      erkannt werden muss: Vintage/soft oder Transparent/präzis mit allen Zwischenstufen.
    einem Pop Konzert, verbunden mit den absurden Lautstärken, erzeugt ein um mehrere       Man kommt heute nicht darum herum sich genauer mit Musik Aufnahmetechnik und
    Grade schlechteres Akustiksignal als die Heimanlage. Der Publikumslärm trägt ein        Musik Genres zu befassen.
    weiteres zur Klangtrübung bei.
                                                                                            Mit der D3D Musikzusammenstellung und den Adobe Spektralanalysen in diesem
    Auch ein Besucher eines Klassikkonzertes hat je nach Sitzplatz und Saalakustik einen    Dokument möchten wir das Klangspektrum, die Klangwelten aufzeigen die uns heute
    unterschiedlichen Klangeindruck. Vorne, nahe bei den Musikern ein helleres              zur Verfügung stehen. Nicht alles gefällt jedem Hörer. Eine Aufnahme mag dem
    prägnanteres Klangbild mit einem hohen Direktschallanteil und mit zunehmendem           Vintage Hörer zu schrill, zu präzis daherkommen und die andere Aufnahme vom
    Abstand von der Bühne ein hochtonärmeres, diffuseres Schallfeld, das im hinteren Teil   Transparent Hörer zu verwaschen und diffus empfunden werden. Ein 800D3 Series
    des Saals fast ausschliesslich aus Indirekt Schall besteht.                             Lautsprecher zeigt einfach genau auf was die Aufnahme hergibt: Dumpfes klingt dumpf
    Die Mikrofone aber haben immer einen optimalen Platz. Der Tonmeister ist bemüht         und Schrilles schrill.
    ein stimmiges ausgewogenes Abbild des Originalklangs aufzuzeichnen. Bis dann der        Verschiedene Varianten des gleichen Werkes (Klassik) und verschiedene Ausgaben des
    Produzent den Mastering Ingenieur anweist die Aufnahme auf Kommerzklang zu              gleichen Albums (Pop/Remaster/HD-Remaster) sollen diese unterschiedlichen Aspekte
    manipulieren (Pop Krankheit Dynamikkompression).                                        der Klangästhetik nachvollziehbar machen.

    Ein modernes Audiosystem ist in der Lage zu zeigen, was in einer Aufnahme drin          Die Spektralanalysen und Kommentare zu jedem Stück zeigen die technischen Aspekte
    steckt, zeigt Schwächen einer Einspielung schonungslos auf. In früheren Dekaden der     auf und sollen die subjektive Hörerfahrung ergänzen und auch ermöglichen Ursachen
    Audiotechnik fand aus heutiger Sicht eine Deckelung statt. Standardklang und            für unterschiedliche Klangeindrücke sachlich zu betrachten.
    Spitzenklang lagen noch näher beieinander. Die Grenzen der Technik sorgten für eine
    Nivellierung.                                                                           B&W Group (Schweiz) GmbH | ©03.2016

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D3D Klangwelten | Hintergrundinformationen - Audio ...
Dynamic Range (DR) | Replay Gain
    Bei jedem Album/Titel der D3D Reihe sind Angaben zu Dynamikumfang (DR) und die Abweichung zum Referenzpegel (Replay Gain) gelistet.

    Unter Dynamik verstehen wir das Wechselspiel von laut und leise, das anschwellen          DR Werte:   Schlecht             Mittelmässig                     Gut
    oder reduzieren der Lautstärke innerhalb eines Musikstückes, das Hinzukommen oder
    Wegfallen von Instrumenten. Dynamik im Verbund mit Agogik, der Tempovariation,
    sind starke Gestaltungsmittel eines Komponisten, einer Interpreten-Gruppe.
    Der Lautstärkekrieg (Dynamik Kompression/Loudness War) hat sich schleichend              Der gemessene Dynamikumfang wird als DR-Wert zwischen 1 bis 20 angegeben. Leise
    entwickelt. Das Problem war bereits im Vinyl-Zeitalter präsent, hat sich aber mit        Intros (Outros) werden in der Messung ausgeklammert, damit diese den Messwert
    Einführung der CD ab 1983 kontinuierlich verschlimmert. Die technischen Limiten der      nicht verfälschen. Es werden nur die lautesten 20 Prozent gemessen.
    analogen Schallplattentechnologie haben dem Phänomen Grenzen gesetzt, die mit der
    Digitaltechnik und der Verfügbarkeit von DSP-Prozessoren überwunden wurden. Es           Aufgrund der menschlichen Hörfähigkeit werden laute Musikstücke intensiver,
    erstaunt daher nicht, dass bei Pop Neuveröffentlichungen nicht selten die Vinyl          brillanter, druckvoller empfunden. Die Musikindustrie war und ist der irrigen Meinung,
    Version besser klingt als die stark komprimierte CD/Download Variante.                   dass die „lauter verkauft sich besser“ Regel höhere Verkaufszahlen verspricht.
    Bei der Dynamik Kompression werden leise und laute Passagen eines Musikstückes
    einender pegelmässig angeglichen und die Gesamtlautstärke angehoben.                     Replay Gain
                                                                                             Replay Gain (Wiedergabe-Verstärkung) ist eine Normierung, die festlegt, wie digitale
                                                                                             Audiodateien auf eine gemeinsame wahrgenommene Lautstärke angehoben oder
                                                                                             abgesenkt werden, ohne die in der Datei gespeicherten eigentlichen Audiodaten zu
                                                                                             verändern. Diese Pegelanpassung sollte bei Hörvergleichen mit dem Volumen Regler
                                                                                             vorgenommen werden. Sonst wird das lautere Stück als eindrucksvoller
                                                                                             wahrgenommen.

                                                                                             Die in der Tabelle beim Album gelisteten negativen und positiven dB-Werte geben den
                                                                                             Pegelunterschied zum Referenzpegel an. Beispiel Pink Floyd „The Wall“:

                                                                                             CD = 1.37 dB = CD ist leiser als der Referenzpegel
                                                                                             Remaster = - 1.51 dB = Remaster ist lauter als der Referenzpegel
                                                                                             Beim Vergleich der beiden Musikstücke muss ein Pegelausgleich von 3dB erfolgen
                                                                                             (genau 2.88dB).

D3D Klangwelten                                                                                                                                                                Seite 5
D3D Klangwelten | Hintergrundinformationen - Audio ...
Hörer Typ bestimmt die Systemkombination

     Auf neuen, transparenten Systemen klingen gute Aufnahmen noch besser und                Das Bild unten zeigt die Klangachse von Vintage/soft bis Transparent/präzis in
     schlechte Aufnahmen noch schlechter. Die neue Klangpräzision, basierend auf neuen       jeweils drei Abstufungen.
     Aufnahmen, teilweise im HD-Format, in Kombination mit präziser Elektronik und           Der Vintage Hörer bevorzugt eher ein wärmeres weicheres und greifbares Klangbild
     resonanzarmen Lautsprechern fasziniert ungemein. Nur ist dies nicht jedermanns          mit ineinander fliessenden Linien, wie wir es aus den Dekaden vor dem Jahr 2000
     Hörpräferenz. Die neuen punktgenauen Klangbilder können irritieren, sind für einige     her kennen. Zuviel an Details nimmt er als übertrieben, kalt oder gar scharf wahr.
     Neuland und ungewohnt.                                                                  Der Transparent Hörer bevorzugt ein punktgenaues Klangbild mit klaren
                                                                                             Instrumentenlinien und feinen Details, achtet auf eine gute räumliche Abbildung
     Es ist wichtig bei einer Vorführung den Hörer Typ genau zu kennen und mit dem           der Klangbühne. Er empfindet den Vintage Klang als dumpf, detailarm und
     Klangprofil der gespielten Musikstücke vertraut zu sein. Bei jedem D3D Album/Stück      verschwommen.
     haben wir versucht die Klangcharakteristik der Aufnahme möglichst genau zu
     beschreiben und in ein Wertesystem einzuordnen.
                                                                                             Mit den D3D Musikbespielen kann das Klangtimbre der Vorführung durch Auswahl
     Vermehrt fallen auch die unterschiedlichen Produktionsmethoden im Klassik und           der entsprechenden Stücke auf der Line Vintage ↔ Transparent bewegt werden.
     Pop Genre ins Gewicht. Stark vereinfacht ergibt sich folgendes Schema:                  Ebenso lässt sich eindrücklich die Bandbreite der heute möglichen Klangspektren
     Klassik = integrales, homogenes Ereignis, Aufnahmen                mit   natürlichen    demonstrieren.
     Rauminformationen > Reproduktion des Ereignisses zu Hause.
     Pop = örtlich und zeitlich verteilte Produktion, Close Mike Technik (keine natürliche
     Rauminformation), Klangmanipulationen sind Teil des kreativen Prozesses. Das             Timbre (Wiki): Die Klangfarbe (Timbre) ist in der Musik einer der Parameter des
     endgültige Werk (Klang) entsteht erst bei der Wiedergabe auf dem heimischen              einzelnen Tons und wird bestimmt durch sein Klangspektrum, also das spezifische
     System.                                                                                  Gemisch aus Grundton, Obertönen, Rauschanteilen sowie dem zeitlichen Verlauf
                                                                                              dieses Spektrums und der Lautstärke.
     Diese stark unterschiedlichen Aufnahmeprozesse haben klangliche Konsequenzen.
     Für Mainstream Audiosysteme konzipierte, stark überzeichnete Aufnahmen klingen
     auf High End Systemen grässlich, die Manipulationen machen sich störend
     bemerkbar.

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D3D Klangwelten | Hintergrundinformationen - Audio ...
Album Tabelle                                                                                              Donald Fagen
                                                                                                                I.G.Y
     Die Tabelle beim Album informiert übersichtlich über die wichtigsten Aspekte des
     Albums respektive des Titels in dieser Zusammenstellung.

                                                                                             DR                 11
                                                                                             Replay Gain        -5.57 dB
                                                                                             Genre              Pop
                                                                                             Jahr               1982 (2007)
                                                                                             Format             16/44.1
                                                                                             Klangtimbre        T

     DR - Dynamic Range: Dynamikumfang als DR-Wert                                          Details siehe Seite 5

     Replay Gain: gibt an um wie viele dB die Lautstärke abgesenkt (-dB) oder angehoben     Beispiel: der Lautstärkeanzeige des CP-800 zeigt „-28“ an. Das soeben gespielt Stück
     (dB) werden muss um der Normlautstärke zu entsprechen. Dieser Wert ist wichtig         hat einen Replay Gain Wert von -2.25. Als nächstes Stück folgt Fagens I.G.Y mit
     und hilft die Stücke unter vergleichbaren Laustärkeeinstellungen zu spielen. Für       einem Replay Gain Wert von -5.57 ergibt 3.32 dB Differenz. Der CP-800 LS-Regler
     Vorführzwecke ist dies ein relativer Wert.                                             wird auf „-31“ abgesenkt. Vergewissern Sie sich, dass die Anzeige am Vorverstärker
                                                                                            auf dB geeicht ist. Bei nicht geeichten Anzeigen mit Hinhören nachkontrollieren.
     Jahr: der Veröffentlichung und in Klammer Jahr der Wiederveröffentlichung (Reissue),
     respektive des Remasters
     Format: gibt das Containerformat (Auflösung) an, respektive ob die Audiodatei von       CD                            Datei von CD gerippt (16/44.1)
     einem Download oder von einem CD-Rip stammt.
                                                                                             16/44.1                       Download – CD Format
                                                                                             24/96                         Download
                                                                                             24/96 (DSD)                   PCM Container – Original Format DSD (SACD)
                                                                                             24/44.1 (DSD)                 PCM Container – Original Format DSD (SACD)
     Klangtimbre: reiht das Album auf der Klangachse ein.
     Anmerkung: Die klangliche Einteilung bezieht sich auf unser Referenzsystem (siehe
     Anhang). Mit anderen Lautsprecher/Verstärkerkombinationen können sie die
     empirischen Werte leicht verschieben.

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D3D Klangwelten | Hintergrundinformationen - Audio ...
Audition Spektralanalyse > wie muss man die Grafiken lesen?
    Adobe Audition ist ein Aufnahme-, Mastering- und Analyse-Tool und eignet sich hervorragend zur Analyse von Audiodateien. Zahlreiche Parameter, wie Frequenzspektrum (FFT),
    Spektralanalyse, Pegel, Hüllkurve, Phasenlage, Tonlage lassen sich grafisch und als Zahlenwert ablesen.

    Die Grafik rechts zeigt den Zusammenhang
    zwischen Frequenzumfang (horizontale Achse)
    und Dynamikumfang (vertikale Achse).

    Digital Audio wird oft Missverstanden weil die
    technisch mathematischen Zusammenhänge
    nicht verstanden werden oder nicht bekannt
    sind. Viele Prospekte und selbst technische
    Beschreibungen von Herstellern sind nicht selten
    irreführend oder verleiten zu
    Falschinterpretationen.
    Das Wichtigste: es hat keine Treppen und Löcher
    im rekonstruierten analogen Signal. Alle Werte,
    auch die zwischen den Abtastintervallen, werden
    vollständig rekonstruiert (Nyquist Theorem).

D3D Klangwelten                                                                                                                                                                  Seite 8
D3D Klangwelten | Hintergrundinformationen - Audio ...
Das Adobe Audition Analyse Fenster zeigt die wichtigsten Aspekte auf einen Blick.
    Hüllkurve: zeigt den Signalverlauf auf der Zeitachse. Laut-leise Wechsel sind sichtbar, Indiz für den Grad der Dynamikkompression.
    Spektralanalyse: zeigt den Frequenzumfang und die spektralen Anteile im Signal. Kräftige, orange Anteile in höheren Frequenzregionen sind Zeichen für Equalizer Einsatz und / oder
    Dynamikkompression. Rauschanteile im Signal sind als violette Bänder oder Schleier sichtbar.
    Frequenzanalyse: (FFT) zeigt die Frequenzverteilung in Relation zum Pegel an. Zu höheren Frequenzen hin sinkt der Pegel natürlich ab.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                                    Seite 9
D3D Klangwelten | Hintergrundinformationen - Audio ...
Die FFT Frequenzanalyse zerlegt das zeitkontinuierliche Signal in seine spektralen Komponenten = Frequenzen. Man erkennt so die im Signal vorkommenden Frequenzen und deren
    relative Pegel. Quasi eine um die Ecke gebogene Betrachtung des zeitkontinuierlichen Signals.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                             Seite 10
Frequenz- und Dynamikumfang der wichtigsten Akteure in Audiobereich.

D3D Klangwelten                                                            Seite 11
Gruppe 1 > Klassik |Beethoven Symphonie Nr. 1, 3. Satz |Rauminformation

                                                          Übersicht
                                                                 Vier unterschiedliche Aufnahme des gleichen Symphonie Satzes
                                                                 Deutliche Unterschiede in der Abbildung des Aufnahmeraumes
                                                                 Unterschiede in der Interpretation
                                                                 Unterschiedlich grosse Abbildung des Klangkörpers
                                                                 Chailly (Nr.1) mit leichter Dynamik Kompression wirkt völlig anders als die
                                                                  dezentere und langsamere Version mit Osamu Vänskä (Nr.3)

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Beethoven
                                                                                                                                                            Symphonie Nr.1
                                                                                                                                                            Riccardo Chailly

                                                                                                                                              DR            10
                                                                                                                                              Replay Gain   -5.5dB
                                                                                                                                              Genre         Klassik
                                                                                                                                              Jahr          2011
                                                                                                                                              Format        PCM 16/44.1
                                                                                                                                              Klangtimbre   T(T)

    Neueinspielung der 9 Beethoven Symphonien mit Stardirigent Riccardo Chailly. Es gibt bereits mehrere hundert Einspielungen dieser
    Symphonien. Jede Neueinspielung muss wieder Käufer finden, die vermutlich die Werke schon haben. Dies hat das Major Label Decca
    offensichtlich dazu bewogen die Dynamik zu komprimieren – ein seltener Fall im Klassik Genre. Die Kompression ist moderat. Im Vergleich
    zu den drei anderen Aufnahmen in der D3D Reihe hat die Chailly Variante einen um 3-4 DR Grade geringeren Dynamikumfang.

    Die Dynamikkompression ist an der Hüllkurve und der Spektralanalyse sichtbar. Die intensive orange Färbung reicht in höhere
    Frequenzbereiche hinein als bei den drei anderen Alben.

    Klanglich fällt die Chailliy Einspielung sofort auf. Das deutlich höhere Tempo und die Dynamik der Interpretation wirkt durch die
    Dynamikkompression noch prägnanter und wuchtig.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                                Seite 13
Beethoven
                                                                                                                                                       Symphonie Nr.1
                                                                                                                                                       Haselböck

                                                                                                                                         DR            13
                                                                                                                                         Replay Gain   0.22 dB
                                                                                                                                         Genre         Klassik
                                                                                                                                         Jahr          2015
                                                                                                                                         Format        PCM 24/96
                                                                                                                                         Klangtimbre   TTT

    Die ReSound Beethoven Reihe verwirklicht ein neues Klang- und Aufführungskonzept. Die Live Konzerte werden am Ort der Uraufführung
    der Beethoven Symphonien in Wien aufgenommen. Gespielt wird mit originalen Instrumenten aus der Epoche und die Orchesterformation
    orientiert sich an der damaligen Aufführungspraxis. Ziel war ebenfalls die Akustik des Saales einzufangen und so einen akustischen
    Zeitsprung zu machen: 2. April 1800.

    Die Aufnahme hat deutliche Hallanteile, das Orchester ist in den Raum eingebunden. Die Aufnahme darf als extreme Raumaufnahme
    gewertet werden. Auch die Interpretation orientiert sich an den damaligen Massstäben. Die Spektralanalyse zeigt einen natürlichen
    Pegelabfall zu höheren Frequenzen hin.

    Extrem räumliche Einspielung, original Instrumente, hell timbriert, moderne unübliche Aufnahme- und Klangästhetik, klaren Linien.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                     Seite 14
Beethoven
                                                                                                                                                                 Symphonie
                                                                                                                                                                 Nr.1
                                                                                                                                                                 Osamu Vänskä

                                                                                                                                                   DR            13
                                                                                                                                                   Replay Gain   2.53 dB
                                                                                                                                                   Genre         Klassik
                                                                                                                                                   Jahr          2007
                                                                                                                                                   Format        24/44.1 (DSD)
                                                                                                                                                   Klangtimbre   TT

    Osamu Vänskä bietet eine erfrischende Neueinspielung aller neuen Symphonien. Eine typische, saubere Aufnahme des Schwedischen
    Labels BIS mit dem Minnesota Orchestra, das übriges B&W 802 Nautilus als Abhörlautsprecher verendet und jeweils genau angibt in
    welchem Format die Aufnahme gemacht wurde.

    BIS Aufnahmen zeichnen sich in der Regel durch hohe Transparenz aus. Blechbläser, Streicher, Flügel klingen brillant aber selten scharf oder
    spitz. Der Raum wir mitaufgezeichnet, die Instrumente sind gut lokalisierbar im Raum.
    Zurückhaltender als die ReSound Variante, klare Linien und Raumabbildung, transparente aber dezente Bläser.

    Die Aufnahme ist erste Wahl in diesen vier Beispielen, wenn nicht klar ist, welche Hörpräferenz ein Kunde hat.

    Also im Zweifel immer mit dieser Aufnahme beginnen und über Zinman, Chailly und Haselböck der Timbreline entlang vorführen.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                              Seite 15
Beethoven
                                                                                                                                                            Symphonie
                                                                                                                                                            Nr.1
                                                                                                                                                            David Zinman

                                                                                                                                              DR            14
                                                                                                                                              Replay Gain   5.24 dB
                                                                                                                                              Genre         Klassik
                                                                                                                                              Jahr          1998
                                                                                                                                              Format        CD
                                                                                                                                              Klangtimbre   TT

    Eine klanglich ausgewogene, neutrale Einspielung, zeitgemässe Interpretation nach der Originalausgabe der Partitur. Die Aufnahme dürfte
    eine breite Hörerschaft ansprechen, da sie keinem der beiden Extreme entspricht, aber dennoch den Aufnahmeraum spürbar transportiert.
    Die Bläser bleiben dezent im Hintergrund.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                            Seite 16
Gruppe 2 > Klassik |Beethoven Klavierkonzert Nr. 4 |Klangtimbre, Flügel & Hammerklavier, Hist. Aufnahme

                                                           Übersicht
                                                                  Acht unterschiedliche Aufnahmen des gleichen Klavierkonzert Satzes
                                                                  Vier historische Aufnahmen in unterschiedlichen Nachbearbeitungen (Nr. 9 - 11)
                                                                  Vier moderne Aufnahmen (Nr. 5,6,7,12)
                                                                  Zwei davon mit modernen Konzertflügeln (Nr. 5 & 12)
                                                                  Die zwei mit Hammerflügeln zeigen ein tonal stark von der modernen Variante
                                                                   abweichendes Klangbild (Nr. 6 & 7)
                                                                  Deutliche Unterschiede in der Abbildung des Aufnahmeraumes

D3D Klangwelten                                                                                                                             Seite 17
Beethoven
                                                                                                                                                               Klavierkonzert Nr.4
                                                                                                                                                               Shelley

                                                                                                                                                 DR            15
                                                                                                                                                 Replay Gain   3.44 dB
                                                                                                                                                 Genre         Klassik
                                                                                                                                                 Jahr
                                                                                                                                                 Format        CD
                                                                                                                                                 Klangtimbre   VT

    Tonal und interpretatorisch ausgewogen. Zusammen mit der Sudbin/Vänska Einspielung die überzeugendste Aufnahme aus diesen acht
    Beispielen. Die Spektralanalyse zeigt keine Auffälligkeiten, natürlicher Pegelabfall zu den Obertönen hin. Howard Shelley spielt auf einem
    modernen Flügel.
    Ein Konzertflügel mit 8 Oktaven Tonumfang hat eine lange Entwicklungsgeschichte hinter sich. Die ersten Tasteninstrument die mit Filz
    bespannten Hämmern die Saiten zum Schwingen und Klingen anregten, erscheinen zwischen 1696 und 1716. Ab ca. 1760 verdrängte das
    Hammerklavier das Cembalo als Soloinstrument.

    Ein Hammerklavier besitzt keinen Metallrahmen wie heutige Flügel, sondern war eine vollständige Holzkonstruktion und hat einen
    Tonumfang von fünf Oktaven. Das Klangbild des Hammerklaviers hebt sich deutlich vom heute gewohnten Klavierklang ab. Er ist
    obertöniger, leiser, weniger voluminös, aber doch gesanglich und gut verschmelzungsfähig. Er ist „trockener“ und in den verschiedenen
    Lagen deutlich unterschiedlich. Die Dämpfer schneiden den Klang nicht rigoros ab, sondern lassen die Saite noch ein wenig nachklingen.
    Dies kann von einem Hörer, der einen modernen Klavierklang gewohnt ist, zunächst als unausgeglichen empfunden werden kann.

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Beethoven
                                                                                                                                                         Klavierkonzert Nr.4
                                                                                                                                                         Schoonderwoerd

                                                                                                                                           DR            12
                                                                                                                                           Replay Gain   - 1.85dB
                                                                                                                                           Genre         Klassik
                                                                                                                                           Jahr          2014
                                                                                                                                           Format        16/44.1
                                                                                                                                           Klangtimbre   TT

    Diese Aufnahme mit Schoonderwoerd fällt Aufnahmetechnisch und interpretatorisch aus dem Rahmen des Gewohnten. Es wird auf einem
    Hammerklavier gespielt. Die eigenwilligen Tempi und Tempowechsel sind ungewohnt. Die eher nahe Mikrofonierung lässt die Instrumente
    sehr nah und kräftig auftreten. Besonders das Hammerklavier. Mit DR12 ist die Aufnahme für das Klassik Genre eher weniger dynamisch.
    Dies wohl weniger wegen Dynamikkompression, sondern dürfte eher durch die nahe Mikrofonierung und Spielweise bedingt sein.
    Diese Einspielung sollte daher nicht ohne Erklärung gespielt werden und sicher nicht zu Beginn einer Präsentation.

    Das Hammerklavier im Bild rechts war im Besitz von Ludwig van Beethoven, der Instrumente mit vollem Klang bevorzugte und sich immer
    für die Entwicklungen im Hammerklavierbau stark interessierte. Es verwundert daher nicht, dass Beethovens 32 Klaviersonaten in der
    Literatur für Soloklavier eine herausragende Stellung einnehmen.

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Beethoven
                                                                                                                                                                Klavierkonzert Nr.4
                                                                                                                                                                Immerseel

                                                                                                                                                  DR            15
                                                                                                                                                  Replay Gain   2.22 dB
                                                                                                                                                  Genre         Klassik
                                                                                                                                                  Jahr          1997
                                                                                                                                                  Format        CD
                                                                                                                                                  Klangtimbre   TTT

    Eine weitere Einspielung mit Hammerklavier mit sehr räumlicher Abbildung. Während die Shelley Aufnahme (1) eher die Klangästhetik der
    späten 80er- und frühen 90er-Jahre repräsentiert, leitet die Aufnahme mit dem Tafelmusik Baroque Orchestra in einen transparenten
    Aufnahmestil über. Man versucht die Musik und die Aufnahmeumgebung authentisch zu reproduzieren.
    Die Streicher haben in den leiseren Passagen einen seidigen Glanz. In den Forte Stellen des Stücken tendieren sie zu einem helleren, leicht
    kratzigen Klangcharakter, typisch für originale aus der Epoche stammende Streichinstrumente, die mit Darmsaiten bespannt sind.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                                Seite 20
Beethoven
                                                                                                                                                           Klavierkonzert Nr.4
                                                                                                                                                           Gilels

                                                                                                                                             DR            14
                                                                                                                                             Replay Gain   0.66 dB
                                                                                                                                             Genre         Klassik
                                                                                                                                             Jahr          1976
                                                                                                                                             Format        16/44.1
                                                                                                                                             Klangtimbre   VVV

    Diese aus Russland stammende Aufnahme muss eher in die Kategorie „Historische Aufnahme“ eigereiht werden. Das Klangbild ist mono
    ähnlich auf die Mitte konzentriert. Die Aufnahmequalität bleibt deutlich unter dem Standard der Mitte der 70er Jahre im Westen geboten
    wurde.
    Die Spektralanalyse zeigt deutliche Merkmale digitaler Nachbearbeitung. Auffallend ist die „Kante“ bei 6Khz.

    Interessant ist, wie die Aufnahme auf unterschiedlichen Systemen klingt. Auf transparenten Systemen lassen sich durchaus einzelne
    Klangaspekte raushören, die bei eher weich abgestimmten Systemen kaum wahrnehmbar sind.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                           Seite 21
Beethoven
                                                                                                                                                               Klavierkonzert Nr.4
                                                                                                                                                               Bachauer

                                                                                                                                                 DR            12
                                                                                                                                                 Replay Gain   - 1.68 dB
                                                                                                                                                 Genre         Klassik
                                                                                                                                                 Jahr          1963 (2008)
                                                                                                                                                 Format        16/44.1
                                                                                                                                                 Klangtimbre   VV

    RCA „Living Stereo“ und Mercury „Living Presence“ Aufnahmen aus den späten 50er- und früheren 60er-Jahre haben in gewissen Kreisen
    Kultstatuts. Es ist in der Tat verblüffend, wie gut diese Aufnahmen aus den frühen Stereo-Jahren klingen. Sie sind dennoch nicht klanglich
    ausgewogen und weisen die typischen Artefakte der analogen Technik auf.
    Die vorliegende Aufnahme wurde offensichtlich für die Wiederveröffentlichung bearbeitet. In der Spektralanalyse ist kaum Rauschen
    sichtbar und die orange codierten Spektralanteile wiesen ebenfalls auf Klangtrimmung hin. Das Klangbild ist verblüffend offen und
    räumlich, die Streicher in den Tuttis zeigen aber deutliche Anzeichen von Rauigkeit, teilweise gar von Schärfe. Werden analoge Aufnahmen
    zu stark nachbearbeitet treten nicht nur Klangfeinheiten zu Tage sondern auch Verzerrungskomponenten sind besser wahrnehmbar.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                              Seite 22
Beethoven
                                                                                                                                                           Klavierkonzert Nr.4
                                                                                                                                                           Gould

                                                                                                                                         DR                13
                                                                                                                                         Replay Gain       -0.26 dB
                                                                                                                                         Genre             Klassik
                                                                                                                                         Jahr              1961
                                                                                                                                         Format            16/44.1
                                                                                                                                         Klangtimbre       VV (T)

                                                                                                                                        oberhalb von 16kHz wurde dazugerechnet.
                                                                                                                                        Die Aufnahme zeigt was man mit digitaler
                                                                                                                                        Nachbearbeitung rausholen kann, wenn das
                                                                                                                                        Originalband eine hohe Qualität hat. Zeigt
                                                                                                                                        aber auch die Grenzen auf, wo das Ganze
                                                                                                                                        auch ins Negative kippen kann.
                                                                                                                                        Historische Aufnahmen haben immer
                                                                                                                                        Unzulänglichkeiten, welche die Grenzen der
                                                                                                                                        damaligen Technik aufzeigen. Was man wo,
    Strak nachbearbeitete Aufnahme. Für das Aufnahmejahr erstaunliche Räumlichkeit mit klaren Linien. Die Streicher zeigen aber eine    wie und wieviel korrigiert ist am Ende eine
    unnatürliche Härte, sind stellenweise schrill. Das originale Frequenzspektrum (mit Rauschen) ist bei 16kHz beschnitten, die Werte   Frage des subjektiven Standpunktes.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                            Seite 23
Beethoven
                                                                                                                                                                  Klavierkonzert Nr.4
                                                                                                                                                                  Pollini

                                                                                                                                               DR                 15
                                                                                                                                               Replay Gain        0.75 dB
                                                                                                                                               Genre              Klassik
                                                                                                                                               Jahr               1976 (2007)
                                                                                                                                               Format             16/44.1
                                                                                                                                               Klangtimbre        VV (T)

                                                                                                                                              erneut auf den Markt. „Recreate' the
                                                                                                                                              original sound-image” ist das Marketing-
                                                                                                                                              versprechen. Naja – die Manipulationen
                                                                                                                                              sind auch in der Spektralanalyse sichtbar.
                                                                                                                                              Fazit: Alben dieser Art eigen sich in Demos
                                                                                                                                              nur als Negativbeispiel um das Remaster
                                                                                                                                              Thema zu besprechen. Solche Alben haben
                                                                                                                                              Repertoirewert, die Interpretation mag
    Beim Böhm/Pollini Remaster verhält es sich wie bei Bernstein/Gould: der Zugewinn beim Klavier und dem Raum wird mit Härte bei den         überzeugen, aber als Demomaterial im
    Streicher Tuttis erkauft. Das Label Deutsche Grammophon bringt ihre alten Aufnahmen als „4D“ respektive „Original Image Bit Processing“   Verkauf sind sie ungeeignet.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                                   Seite 24
Beethoven
                                                                                                                                                       Klavierkonzert Nr.4
                                                                                                                                                       Sudbin

                                                                                                                                         DR            15
                                                                                                                                         Replay Gain   3.86 dB
                                                                                                                                         Genre         Klassik
                                                                                                                                         Jahr          2009
                                                                                                                                         Format        24/44.1 (SACD)
                                                                                                                                         Klangtimbre   TT

    Ausgewogene, räumliche Aufnahme mit modernem Flügel. Packende Interpretation, sehr dynamisch mit klaren Linien und Positionierung
    der Instrumente.
    DSD Produktion mit Sequoia Workstation und Pyramix Worksation für SACD Release. Das Label BIS hat in späteren Jahren auf reine PCM
    Produktion umgestellt, da hier eine direktere Arbeitsweise ohne mehrere Format Konvertierungen möglich ist.

    Das 1 Bit DSD Format hat Prinzip bedingt einen ab 15kHz stetig und zu hohen Frequenzen hin stark ansteigenden Rauschpegel. DSD
    Aufnahmen werden daher im PCM Format zeitweise als 24Bit/44.1kHz veröffentlicht. Daher dieses eher ungewöhnliche Format.

    Das Thema DSD und Rauschen (Noise Shapeing) wir weiter unten nochmals anschaulicher besprochen.

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Gruppe 3 > Klassik |Mozart Klavierkonzert KV175, 1. Satz |Rauminformation, Klangtimbre & Klangvorstellungen

                                                         Übersicht
                                                                Drei unterschiedliche Aufnahme des gleichen Klavierkonzert Satzes
                                                                Deutliche Unterschiede in der Abbildung des Aufnahmeraumes
                                                                Unterschiede in der Interpretation
                                                                Unterschiedlich grosse Abbildung des Klangkörpers
                                                                Nr. 13 mit Hammerflügel, original Instrumenten und deutlich nach vorne
                                                                 positionierten, lauteren Bläsern
                                                                Ideales Trio zum Demonstrieren von drei völlig unterschiedlichen Klangwelten in
                                                                 Bezug auf Aufnahme und Interpretation

D3D Klangwelten                                                                                                                                Seite 26
Mozart
                                                                                                                                                                 Klavierkonzert
                                                                                                                                                                 KV175
                                                                                                                                                                 Brautigam

                                                                                                                                               DR                15
                                                                                                                                               Replay Gain       1.9 dB
                                                                                                                                               Genre             Klassik
                                                                                                                                               Jahr              2014
                                                                                                                                               Format            24/96
                                                                                                                                               Klangtimbre       TTT

    Kräftige, räumliche Einspielung mit Hammerklavier. Die möglicherweise durch Stützmikrofone aufgenommenen Bläser wirken sehr
    prägnant und zeigen das für Blechbläser typische hochtonreiche Klangspektrum. Für Vintage Hörer mag das zu viel an Transparenz sein,
    doch Bläser aus kurzer Distanz gehört haben enorme Hochtonenergie. Das Kammerorchester Kölner Akademie spielt auf historischen und
    modernen Instrumenten, der Pianist Ronald Brautigam ist bekannt für seine brillante Spielweise auf dem Hammerflügel.
    Spektralanalyse: Ausgewogene spektrale Verteilung, hervorragender Dynamikumfang, ohne Artefakte oder Klangmanipulationen.

    Gut zu wissen: alte Instrumente (Epochen vor ca. 1870) haben generell einen helleren, weniger grundtonreichen Klangcharakter. Sie
    erfordern in der Regel auch eine andere Spielweise. Beide Faktoren führen zu einer völlig anderen Klangwahrnehmung. Hörer die Klassik
    nur mit modernen Instrumenten kennen, sind meist irritiert – zumindest zu Beginn. Die Aufführungspraxis mit alten Instrument, kleineren
    (originalen, Epoche gerechten) Orchester Besetzungen kam erst Ende der 70er Jahre auf (Harnoncourt/Concentus Musicus Wien,
                                                                                                                                              Hammerklavier der BIS Aufnahme:
    Colleguim Aureum) und wurde zu Beginn kontrovers diskutiert. Heute existieren unterschiedliche Aufführungspraxen nebeneinander.
                                                                                                                                              Paul McNulty, after Walter c.1792
    Werke sind als aktuelle Einspielungen in diversen Varianten erhältlich, wie wir am Beispiel vom Mozart Klavierkonzert KV175 aufzeigen

D3D Klangwelten                                                                                                                                                                   Seite 27
möchten.

                                                                                                                                                          Mozart
                                                                                                                                                          Klavierkonzert
                                                                                                                                                          KV175
                                                                                                                                                          Greilshammer

                                                                                                                                            DR            14
                                                                                                                                            Replay Gain   0.00 dB
                                                                                                                                            Genre         Klassik
                                                                                                                                            Jahr          2008
                                                                                                                                            Format        16/44.1
                                                                                                                                            Klangtimbre   T

    Tonal deutlich „dunklere“ Aufnahme als die BIS/Brautigam Einspielung des gleichen Werkes. Die Bläser – bei Brautigam kräftig, ja fast
    Dominat, sind bei Greilshammer diskret und gedämpft im Hintergrund. Auch der moderne Flügel zeigt eine vornehme Zurückhaltung und
    bindet sich harmonisch ins Gesamtklangbild ein.
    Spektralanalyse: ausgewogen, wie bei der BIS Einspielung.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                            Seite 28
Mozart
                                                                                                                                                          Klavierkonzert
                                                                                                                                                          KV175
                                                                                                                                                          Brendel

                                                                                                                                            DR            14
                                                                                                                                            Replay Gain   3.17 dB
                                                                                                                                            Genre         Klassik
                                                                                                                                            Jahr          1990
                                                                                                                                            Format        CD
                                                                                                                                            Klangtimbre   V

    Typische Aufnahme der 90er Jahre: zurückhaltend, nicht aufdringlich mit ineinander fliessenden Instrumentenlinien. Eine solide
    Einspielung mit Neville Marriner und der damals dominanten Academy of St. Martin-in-the-Fileds (Philips). Alfred Brendels Klavier ist
    dominant in den Vordergrund abgemischt. Die Aufnahme dürfte Vintage Hörer ansprechen.
    Die Spektralanalyse zeigt ein normales, unspektakuläres Bild.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                            Seite 29
Gruppe 4 > Klassik |Querschnitt |Rauminformation, Klangtimbre & Klangvorstellungen, Historische Aufnahme

                                                        Übersicht
                                                               Querschnitt durch das Klassik Genre
                                                               Eine historische Aufnahme – Callas (Nr.19) im Vergleich zu einer modernen
                                                                Einspielung (Nr. 20)

D3D Klangwelten                                                                                                                             Seite 30
Grieg
                                                                                                                                                         Holberg Suite

                                                                                                                                           DR            13
                                                                                                                                           Replay Gain   0.10 dB
                                                                                                                                           Genre         Klassik
                                                                                                                                           Jahr          2010
                                                                                                                                           Format        24/44.1 (SACD)
                                                                                                                                           Klangtimbre   TTT

    Dynamische Aufnahme, prägnante und packende Spielweise dieses recht kleinen Ensembles: Australian Chamber Orchestra. Hier wird eine
    beeindruckende Transparenz geboten. Jede Instrumentengruppe ist klar umrissen hörbar, die Instrumente eher nah an den Mikrofonen
    platziert, aber dennoch mit genügend Rauminformation. Dies ergibt eine insgesamt recht packende Darbietung, welche die Intention des
    Komponisten (Edvard Grieg) voll zum Tragen bringt.

    Spektralanalyse: das Original wurde im DSD Format aufgenommen, Energiereich bis in den Bereich von 5kHz

D3D Klangwelten                                                                                                                                                          Seite 31
Boccherini
                                                                                                                                                           Streichquintett
                                                                                                                                                           Savall

                                                                                                                                             DR            13
                                                                                                                                             Replay Gain   3.21 dB
                                                                                                                                             Genre         Klassik
                                                                                                                                             Jahr          2007
                                                                                                                                             Format        16/44.1 (SACD)
                                                                                                                                             Klangtimbre   TTT

    Streichquintett der aussergewöhnlichen Art: Boccherinis Komposition und die Interpretation von Jordi Savall. Transparente Aufnahme die
    jedes Klangdetail genau transportiert, die Instrumente und Raum greifbar machen. Nur fünf Streichinstrumente, aber ein wahres
    Klangfeuerwerk.
    Spektralanalyse: wiederum eine original DSD Aufnahme mit den üblichen Hochtonrauschen des 1 Bit Formates.

    Klassik Label waren dankbare Abnehmer des von Sony kostenlos zur Verfügung gestellten SACD Aufnahme Equipment (Sequoia DAW).
    Sony wollte so die SACD Produktion fördern, was die Klassik Branche dankbar aufnahm. So sehen wir hier viele HD-Aufnahmen aus der
    ersten Dekade des 21. Jahrhunderts vor allem im Klassik Bereich. Für die völlig andere Produktionsmethode im Pop Bereich waren die
    SACD Arbeitsabläufe nicht brauchbar (ein 1 Bit Signal kann nicht bearbeitete werden). Man hat höchstens das Endprodukt (Master) ins
    SACD Format konvertiert – nur dadurch wird das Master nicht zum edel HD Produkt.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                              Seite 32
Agrell
                                                                                                                                                             Violinkonzert
                                                                                                                                                             Häkkinen

                                                                                                                                               DR            15
                                                                                                                                               Replay Gain   3.97 dB
                                                                                                                                               Genre         Klassik
                                                                                                                                               Jahr          2010
                                                                                                                                               Format        24/88.2
                                                                                                                                               Klangtimbre   TTT

    Das Aufnahmeteam von Aeolus und das Helsinki Baroque Ensemble bieten Präzision par Excellence. Eine klare Aufnahme mit genau
    umrissenen Klangkörpern. Das Wechselspiel der einzelnen Ensemblegruppen und des Solisten beeindrucken tief. Das mit original
    Instrumenten spielende Orchester bringt einen spannenden Einblick in das Schaffen eines unbekannten Komponisten: Johann Joachim
    Agrell.
    Spektralanalyse: die spektrale Energieverteilung zeigt deutlich das obertonreiche Klangbild, welches dieses reine Streicherwerk
    produziert. Das helle Klangtimbre ist somit nicht überraschend, und auch nicht überzeichnet. Das klingt so! Kann sein, dass dieser Klang
    nicht Jedermann anspricht. Im Gegenteil: das hier ist vergleichbar mit Heavy Metal im Pop Bereich – nicht musikalisch – aber von der
    Dichte und Hochtonpräsenz des Klangbildes her.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                              Seite 33
Mozart
                                                                                                                                                          Don Giovanni
                                                                                                                                                          Callas

                                                                                                                                            DR            10
                                                                                                                                            Replay Gain   -3.23 dB
                                                                                                                                            Genre         Klassik
                                                                                                                                            Jahr          19?? (2014)
                                                                                                                                            Format        CD
                                                                                                                                            Klangtimbre   VV (V)

    Aufwändig restaurierte historische Aufnahme aus den späten 50er Jahren. Das Schaffen von Maria Callas wurde als 60 CD Box 2014
    wiederveröffentlicht. Trotz Restauration lassen sich die Limiten der damaligen Technik nicht beliebig weg retuschieren. Das Klangbild
    beleibt „Vintage“ im besten Sinne des Wortes, wenn auch die Restauration viele vorher nur ansatzweise hörbare Details zum Vorschein
    bringt.
    In der Spektralanalyse sind die Spuren der Bearbeitung deutlich sichtbar. Man sieht eine insgesamt unausgewogene spektrale
    Energieverteilung.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                          Seite 34
Mozart
                                                                                                                                                Don Giovanni
                                                                                                                                                Jacobs

                                                                                                                                  DR            13
                                                                                                                                  Replay Gain   2.40 dB
                                                                                                                                  Genre         Klassik
                                                                                                                                  Jahr          2007
                                                                                                                                  Format        16/44.1
                                                                                                                                  Klangtimbre   TT

    Als Vergleich zur Callas Aufnahme ein modernes Don Giovanni Pendent von René Jacobs mit dem Freiburger Barockorchester. Die
    insgesamt transparente Aufnahme zeigt in der Spektralanalyse eine markante „Energiekante“ bei 5kHz die von der Sopranstimme
    herrührt. Wir sehen dieses markante Bild bei dieser Don Giovanni Aufnahme nur in Sopran Tracks.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                Seite 35
Saint-Saëns
                                                                                                                                                                Carnaval des
                                                                                                                                                                Animaux

                                                                                                                                                  DR            12
                                                                                                                                                  Replay Gain   0.64 dB
                                                                                                                                                  Genre         Klassik
                                                                                                                                                  Jahr          2011
                                                                                                                                                  Format        16/44.1
                                                                                                                                                  Klangtimbre   TT

    In Camille Saint-Saëns eigenwilligem Orchesterwerk über Tiere kommen zwei Flügel zum Einsatz. Da die beiden Flügel tonal
    unterschiedlich waren (der Erste heller, der Zweite dunkler) setzte der Toningenieur Robert Friedrich leicht unterschiedliche Mikrofone ein
    um die tonalen Unterschiede auszugleichen, ohne aber den jeweiligen Klangcharakter der Flügel komplett zu eliminieren.
    Spektralanalyse: Wir sehen das typisch ansteigende rausch Spektrum einer DSD Aufnahmen. Ansonsten alles in Ordnung.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                                Seite 36
Vivaldi
                                                                                                                                                  Concerto RV425
                                                                                                                                                  Lislevand

                                                                                                                                    DR            16
                                                                                                                                    Replay Gain   2.78 dB
                                                                                                                                    Genre         Klassik
                                                                                                                                    Jahr          2006
                                                                                                                                    Format        24/96
                                                                                                                                    Klangtimbre   TTT

    Präzisionsaufnahme – alles am Ort, klar hörbar mit enormen Klangdetails. Das nur 17 Musiker umfassende Kammerensemble und der
    Solist (Rolf Lislevand) wurden mit viel Raumatmosphäre aufgenommen. Stimmt die Wiedergabekette entsteht im Hörraum eine
    beeindruckende Abbildung eines intensiven Musik-Events.

    Spektralanalyse: ausgewogene spektrale Verteilung. Native PCM Aufnahme ohne das bei DSD Aufnahmen sichtbare Hochtonrauschen.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                Seite 37
Tchaikovsky
                                                                                                                                                            Rococo
                                                                                                                                                            Variationen
                                                                                                                                                            Wispelwey

                                                                                                                                              DR            14
                                                                                                                                              Replay Gain   1.09 dB
                                                                                                                                              Genre         Klassik
                                                                                                                                              Jahr          2001
                                                                                                                                              Format        24/192 (DSD)
                                                                                                                                              Klangtimbre   TTT

    Eine für das Label Channel Classics typische Aufnahme. Tonal sehr ausgewogen mit hervorragender Raumabbildung. Das Solo Cello
    entfaltet seinen ganzen Reichtum an Klangfarben. Jared Sacks ist bekannt für seine Raumaufnahmen. Er ist überzeugt vom DSD Format. Da
    man das 1Bit DSD Format nicht bearbeiten kann – nicht einmal eine Lautstärkeanpassung zwischen Tracks ist möglich – und da Jared die
    hin und her Konvertierung ins PCM Format ablehnt, muss alles während der Aufnahme korrekt ablaufen. Die Klangbalance muss von
    Anfang an stimmen. Die Musiker spielen aus einem Guss, nachträgliche Korrekturen sind nicht möglich. Dieser puristische Ansatz und das
    Können des Channel Classics Team erzeugt Aufnahmen der Triple-A- Klasse.

    Die Spektralanalyse zeigt folgendes: a) sauberes Spektrum im Hörbereich b) deutliches DSD Rauschen ab 28kHz c) welches mit einem Filter
    ab 35kHz unterdrückt wird. Ebenso wird klar: das 192kHz Format ist völlig nutzlos, 96kHz hätte völlig genügt. Oberhalb von 30kHz hat es
    nur Rauschen und nach 35kHz NICHTS. Das 192kHz Format erzeugt auch nicht mehr Informationen im Hörbereich, wie fälschlicherweise
    immer wieder erzählt wird. Channel Classic setzt u.a. Bowers & Wilkins 803D als Abhörmonitor und Classé Endverstärker ein.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                            Seite 38
Gruppe 5 > Pop|Vergleich|Original & Remaster | Dynamikkompression

                                                       Übersicht
                                                              Vergleich von Original und Remaster
                                                              Unterschiede zwischen guten und schlechten Remaster
                                                              Auch im Pop Genre gibt es zunehmend nicht nur eine Variante eines Albums
                                                              Somit ist es wichtig zu wissen, mit welcher Variante man vorführt und welche
                                                               Variante der Kunde zu Hause hat

D3D Klangwelten                                                                                                                               Seite 39
Paul Simon
                                                                                                                                                           Graceland

                                                                                                                                             DR            16
                                                                                                                                             Replay Gain   2.07 dB
                                                                                                                                             Genre         Pop
                                                                                                                                             Jahr          1986
                                                                                                                                             Format        CD
                                                                                                                                             Klangtimbre   V

    Das bekannteste Album von Paul Simon soll in unserer Zusammenstellung die negativen Folgen der Dynamik Kompression aufzeigen.
    Spektralanalyse. Wir sehen die für Pop üblichen kräftigen Energieanteile bis weit in den Obertonbereich hinein. Diese Bild hat mehrere
    Gründe. A) obertonreiche Instrumente wie Gitarre und Schlagzeug, b) die nahe Aufstellung der Mikrofone am Klangkörper, c) die
    Produktionsmethode, respektive die starke Nachbearbeitung der Aufnahmen.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                         Seite 40
Paul Simon
                                                                                                                                                        Graceland

                                                                                                                                          DR            8
                                                                                                                                          Replay Gain   -6.56 dB
                                                                                                                                          Genre         Pop
                                                                                                                                          Jahr          2012
                                                                                                                                          Format        24/96
                                                                                                                                          Klangtimbre   VV

    Hier die Remaster Version: 25th Anniversary Edition. Das Album wurde kaputt gemastert. Die Dynamik Kompression reduziert das Album
    von DR16 (hervorragend für Pop) auf DR8 = schlecht. Die Remaster Version ist 8.63 dB lauter als die Ausgabe von 1986.
    Das Ganze in einen 24/96 Container zu packen ist absolut nutzlos. Wer eine solche Aufnahme als HD dem Kunden anpreist und auf einem
    transparenten, präzisen Wiedergabesystem abspielt muss sich nicht wundern, wenn der Kunde sagt. „Wenn ich das Album (von 1986) zu
    Hause höre, klingt es viel besser.

    Das Klangbild des Remasters ist detailarm und schrill.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                      Seite 41
Die heftige Dynamikkompression ist deutlich sichtbar an der pegelmässig nach oben gepuschten Hüllkurve.
    Die massive Dynamikkompression ist ein Tribut an die Anforderungen des Massenmarktes und bedeutet eine massive Klangverschlechterung. Das Ganze dann noch in einen HD
    Container zu packen ist sinnlos. Der „HD-Remaster“ nutzt nicht einmal den Dynamikumfang einer Compact Cassette.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                             Seite 42
Die massive Verformung der Hüllkurve belegt was gehörmässig leicht nachvollziehbar ist. Deutlich sichtbar sind auch die Verschiebungen der der Zeitachse (Phase).

D3D Klangwelten                                                                                                                                                         Seite 43
Led Zeppelin II
                                                                                                                                                               What Is and What
                                                                                                                                                               Should Never Be

                                                                                                                                                 DR            9
                                                                                                                                                 Replay Gain   -6.07 dB
                                                                                                                                                 Genre         Pop
                                                                                                                                                 Jahr          1969 (2014)
                                                                                                                                                 Format        24/96
                                                                                                                                                 Klangtimbre   V(V)

    Led Zeppelin ein Rock Klassiker par Excellence wurde im Jahr 2014 als umfangreiches Remaster erneut auf dem Markt lanciert. Über das
    Resultat gehen die Meinungen auseinander – was nicht erstaunt. Wenn wir uns mit der Hörpräferenz der Musikliebhaber befassen, stellen
    wir fest, dass die Vorstellungen über den „richtigen“ Klang bei vielen eine rein emotionelle Angelegenheit ist. Somit sind wir wieder bei
    unsere Typisierung des Hörers in „Vintage“ und „Transparent“ angelangt.

    Das Led Zeppelin Remaster Projekt – ähnlich wie das Claas Projekt – hat es mit deutlich bis stark limitiertem Ausgangsmaterial zu tun. Ein
    Remaster kann keine Wunder vollbringen, nur aus der vorhanden Substanz Elemente deutlicher hervorbringen, leichte Fehler korrigieren
    und Hintergrundrauschen bis zu einem gewissen Grad rausfiltern.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                                  Seite 44
Led Zeppelin II
                                                                                                                                                            What Is and What
                                                                                                                                                            Should Never Be
                                                                                                                                                            (Best of)

                                                                                                                                              DR            12
                                                                                                                                              Replay Gain   -3.02 dB
                                                                                                                                              Genre         Pop
                                                                                                                                              Jahr          1969 (2002)
                                                                                                                                              Format        CD
                                                                                                                                              Klangtimbre   VV

    Der Vergleich mit der CD Version zeigt, dass beim Led Zeppelin Remaster behutsamer vorgegangen wurde. Es wurde offensichtlich mehr
    Wert auf Restauration als auf Loudness War gelegt. Die Pegeldifferenz beträgt moderate 3dB, der DR Wert ist um drei Zähler tiefer.
    Klanglich verändert das Remaster eher wenig, da das Original stark verzerrte Komponenten aufweist (künstlerisch wohl so gewollt und ein
    Teil der Led Zeppelin Sounds), die weder eliminiert werden können noch eliminiert werden sollten.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                               Seite 45
Pink Floyd
                                                                                                                                                           The Wall

                                                                                                                                             DR            15
                                                                                                                                             Replay Gain   1.37 dB
                                                                                                                                             Genre         Pop
                                                                                                                                             Jahr          1979
                                                                                                                                                           (1985/1997?)
                                                                                                                                             Format        CD
                                                                                                                                             Klangtimbre   VV

    Pink Floyd eine weitere Kult Band des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Die Pink Floyd Alben wurden generell überarbeitet und das Resultat
    darf als gelungen eingestuft werden. Das Beispiel zeigt deutlich was ein guter Toningenieur leisten kann, wenn nicht ein „akustisch“
    limitierter, nur den Profit im Auge habender Produzent zur Seite steht.
    Die Pegeldifferenz beträgt 3dB, der DR Wert geht um einen Zähler runter – Chapeau!

D3D Klangwelten                                                                                                                                                           Seite 46
Pink Floyd
                                                                                                                                                               The Wall

                                                                                                                                                 DR            14
                                                                                                                                                 Replay Gain   -1.51 dB
                                                                                                                                                 Genre         Pop
                                                                                                                                                 Jahr          1979 (2012)
                                                                                                                                                 Format        16/44.1
                                                                                                                                                 Klangtimbre   V (T)

    Die Remaster Version (Produzent James Guthrie) verschiebt das Klangbild deutlich Richtung Transparenz. Die Basslinie ist kräftiger, klarer
    und schwingt schön aus. Die Stimmen sind weniger breit, besser fokussiert, die Gitarrenwechsel klarer wahrnehmbar. Allerdings macht sich
    eine winzige zeitliche Verschiebung der Wechsel - in der Originalversion nur ahnbar, wenn man das Remaster kennt – bemerkbar, die
    irritieren kann.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                              Seite 47
Vergleicht man die Hüllkurven des Graceland Remasters mit dem Pink Floyd, dann wird augenfällig, dass bei Pink Floyd sauber gearbeitet wurde und beim Paul Simon Album nur der
    Loudness War Kommerz das Sagen hatte.
    Die Hüllkurve des Wall Remasters gleicht weitgehend dem des Originals, die Veränderungen der Kurvenform – abgesehen vom der Pegeldifferenz – sind subtil. Die Phasenanalyse im
    rechten Bild belegt die bessere Fokussierung und somit eine weniger breite Abbildung der Klangkörper.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                               Seite 48
Donald Fagen
                                                                                                                                                              I.G.Y

                                                                                                                                                DR            11
                                                                                                                                                Replay Gain   -5.57 dB
                                                                                                                                                Genre         Pop
                                                                                                                                                Jahr          1982 (2011)
                                                                                                                                                Format        16/44.1
                                                                                                                                                Klangtimbre   TT

    Donald Fagens Album The Nightfly ist eines der ersten vollständig digital produzierten Pop Alben. Das Aufnahmeteam entschied sich für die
    digitale Produktion, nachdem parallel Versuche und Vergleiche zwischen analoger und digitaler Aufzeichnung gemacht wurden. Paul White
    Chefredakteur des Magazins „Sound on Sound“ bemerkt: „Das Album „The Nightfly“ ist immer eine gute Wahl um Monitor Systeme zu
    testen. Das Album zeigt, dass auch mit früher Digitaltechnik hervorragende Aufnahmen gemacht werden konnten, wenn die Technologie in
    den richtigen Händen war“. Der Song I.G.Y. fallen vor allem die feinen Background Vocals und der straffe, konturierte Bass auf.

    Spektralanalyse: Die Ausgabe von 2011 ist ein klares Beispiel für Dynamikkompression. Diese Variante ist gegenüber der Trilogie von 2007
    6.87 dB lauter! Im Hörvergleich (die Pegeldifferenz ist mit dem Lautstärkeregler auszugleichen) sind die negativen Auswirkungen der
    Dynamikkompression deutlich wahrnehmbar: breitere Abbildung der Instrumente, dichterer Sound, die (wenige) Rauminformation um die
    Instrumente ist nahezu verschwunden.

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Donald Fagen
                                                                                                                                                                   I.G.Y

                                                                                                                                                     DR            15
                                                                                                                                                     Replay Gain   1.30 dB
                                                                                                                                                     Genre         Pop
                                                                                                                                                     Jahr          1982 (2007)
                                                                                                                                                     Format        16/44.1
                                                                                                                                                     Klangtimbre   T

    Die 2007 veröffentlichte Nightfly Trilogie mit den Alben „The Nightfly“, „Kamakiriad“ und “ Morph the Cat“ ist von weit subtilerer Machart als
    die Ausgabe von 2011.
    Spektralanalyse: Der Dynamikumfang ist grösser (4 DR Werte), der Pegel weniger stark ausgefahren. Insgesamt sind mehr Feinheiten hörbar,
    die Klangbühne ist leicht tiefer, die Instrumente fokussierter, rund um die Instrumente ist feiner Nachhall hörbar.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                              Seite 50
Die jeweils ersten 20 Sekunden des Stückes I.G.Y. Links Version von 2007 und rechts die 2011 Ausgabe. Deutlich sichtbar wie die Energiedichte vor allem im Frequenzbereich bis 1kHz
    zugenommen hat. Es dürfte jedem klar sein, dass so Feindetails verloren gehen. Der blau umrandete Bereich nochmal vergrössert im nächsten Bild.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                                   Seite 51
Die ersten 30 Sekunden des Stückes I.G.Y. Links Version von 2007 (bis 20s Marke) und rechts die 2011 Ausgabe. Detailvergrösserung.

                  Remaster          Verdikt   Kommentar

                                     
                  Paul Simon                  Dynamik halbiert, Pegel um fast 9 dB angehoben: ein Detailkiller und negatives Beispiel. Und das Ganze wir noch teuer als HD Ausgabe
                  Graceland                   verkauft. Solche Alben ramponieren den Ruf von High Definition und High End Audio. Das Original ist in jeder Beziehung besser.

                                     
                  Led Zeppelin II             Bei den Pink Floyd und Led Zeppelin Remasters geht es um Restauration. Man versucht die Unzulänglichkeiten der 70er Jahre
                                              Analogtechnik zu beseitigen - soweit es machbar ist. Das Ganze wird fokussierter und präziser, das Klangbild schlanker. Allerdings sind
                                              dadurch auch teilweise analog Artefakte besser wahrnehmbar.
                                              Ob man nun das Original oder das Remaster besser findet ist abhängig vom Hörtyp. Diese Restauration werden teilweise auch als nicht
                                     
                  Pink Floyd
                                              gelungen eingestuft, weil man sich einfach an den alten, eher muffigen Sound der 70er gewöhnt hat und es einfach so klingen muss wie es
                  The Wall
                                              in seiner Jugend geklungen hat.

                                     
                  Donald Fagen                Diese Remaster gehört in die Kategorie “unnötig”. Es ist einzig und allein dem Loudness War verpflichtet. Die Nightfly Aufnahme ist
                  The Nightfly                Transparent und detailreich, ohne analoge Artefakte die man hätte angehen könnte. Die Artefakte der frühen Digitalaufnahme sind um
                                              Grössenordnungen geringer als die des analogen Pendant, wenn auch störender. Die Quantisierungsverzerrungen lassen sich ohne
                                              Dynamik und EQ Manipulationen angehen (Dither).

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Gruppe 6 > Pop & Jazz|Selection|Aufnahmen 1957 -2015

                                                    Übersicht
                                                           Querschnitt durch das Pop/Jazz Genre
                                                           Hier finden sich grosse Unterscheide im Grad der Klangmanipulation im Studio

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Dean Martin
                                                                                                                                                         Memories are..

                                                                                                                                           DR            15
                                                                                                                                           Replay Gain   -0.28 dB
                                                                                                                                           Genre         Pop
                                                                                                                                           Jahr          1957
                                                                                                                                           Format        16/44.1
                                                                                                                                           Klangtimbre   VV

    Gute Vintage Aufnahme aus den späten 50ern. Hochtonspektrum eher verhalten, aber mit prägnanter Stimme von Dean Martin. Gutes
    Beispiel für eine stimmige analog Aufnahmen und ein Beleg, dass auch historische Aufnahmen auf transparenten Systemen ihr inhärentes
    Klangtimbre entfalten können.
    Spektralanalyse: Anzeichen von moderater Nachbearbeitung.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                        Seite 54
Elvis Presley
                                                                                                                                                            Monkey
                                                                                                                                                            Business

                                                                                                                                              DR            12
                                                                                                                                              Replay Gain   -1.98 dB
                                                                                                                                              Genre         Pop
                                                                                                                                              Jahr          1968 (2013)
                                                                                                                                              Format        24/96
                                                                                                                                              Klangtimbre   VV

    Elvis Remaster sind offensichtlich ein Muss – kaum überraschend, denkt man die breite Fangemeinde und die immer noch grosse Beliebtheit
    des Rock n’ Roll Stars. Das Remaster ist gelungen Stimme und Instrument stehen schön im Raum, wenn auch etwas isoliert. Man erkennt
    eine deutliche Mehrfach-Mono-Tendenz, typisch für viele Aufnahme aus den 60er und frühen 70er Jahren. Leichte Verzerrungen der
    Stimme sind ein Tribut der Analogtechnik, aber kaum störend.
    Spektralanalyse: deutliche Rauschanteile, Frequenzspektrum bis ca., knapp 19kHz. Die Störfrequenz von 30kHz -65dB stammt von der HF
    Vormagnetisierung der Bandmaschine
    Macht das HD Format Sinn wenn weder der Dynamik- noch der Frequenzumfang die Eckwerte des CD Formates nicht übersteigen, ja nicht
    einmal in die Nähe der Eckwerte kommen? Ja durchaus, obwohl diese Elvis Remaster (und auch alle anderen Remasters und Transfers von
    analogen Bändern) die HD Kriterien nicht erfüllen. Es ist von Vorteil bei der digitalen Bearbeitung der Bänder genügend Freiraum
    (Headroom) zu haben. Die grösseren Formate erzeugen auch weniger Rundungsfehler. Man könnte nun das Endprodukt zur Distribution auf
    das CD Format runterrechnen, was für den CD Release notwendig ist. Für den Download belässt man aber das Arbeitsformat 24/96 intakt
    um Rundungsfehler beim Runterrechnen zu vermeiden.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                             Seite 55
Freddie
                                                                                                                                                                Mercury
                                                                                                                                                                Your Kind of
                                                                                                                                                                Lover

                                                                                                                                                  DR            11
                                                                                                                                                  Replay Gain   -4.63 dB
                                                                                                                                                  Genre         Pop
                                                                                                                                                  Jahr          1985 (2000)
                                                                                                                                                  Format        16/44.1
                                                                                                                                                  Klangtimbre   T

    Das erste Solo Album des Queen Sängers Freddie Mercury aus der Mitte der 80er Jahre. Der Song baut eine breite (überbreite) Bühne auf
    mit recht guter Tiefenstaffelung für Pop. Das Klavier ist hell timbriert, der mittelkräftige Bass hat klare Konturen und abwechslungsreiche
    Basslinien (Kontrast: kein breites, monotones Hip Hop Bum Bum Bum, wie beim Track von Infected Mushrooms).

    Spektralanalyse: Pegel und DR Wert sind im OK Bereich. Deutlich erkennbar die markante Betonung der Tonspektrums bis 7kHz (EQ), was
    gehörmässig als insgesamt hell timbrierte, dichte Aufnahme wahrgenommen wird.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                                Seite 56
Glee Cast
                                                                                                                                                             Something..

                                                                                                                                               DR            7
                                                                                                                                               Replay Gain   -6.72 dB
                                                                                                                                               Genre         Musical
                                                                                                                                               Jahr          2012
                                                                                                                                               Format        16/44.1
                                                                                                                                               Klangtimbre   T

    Glee ist eine durch Fox TV in den USA produzierte Musical-Comedy Serie. Der Soundtrack hat durchaus gute Qualitäten, ist luftig in der
    ersten Hälfte des Stückes, leidet leicht nach der ersten Minute Spielzeit, wenn mehr Instrumente dazukommen. Dann mach sich die mittlere
    Dynamikkompression bemerkbar. Die Zischlaute sind nicht scharf, können aber auf Class D Verstärkern grenzwertig klingen, was bei Class
    A/B Endstufen nicht der Fall ist.
    Die Spektralanalyse zeigt deutliche Spuren von Nachbearbeitung.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                            Seite 57
Albert
                                                                                                                                                          Hammond
                                                                                                                                                          I’m a Train

                                                                                                                                            DR            12
                                                                                                                                            Replay Gain   -3.20 dB
                                                                                                                                            Genre         Pop
                                                                                                                                            Jahr          1974 (1996)
                                                                                                                                            Format        16/44.1
                                                                                                                                            Klangtimbre   VT

    70 Pop/Rock in voller Blüte. Guter Dynamikumfang mit Stimme und Instrumenten die ohne grossen Raum direkt aufspielen. Typische Pop
    Produktion die sich auch heute noch gut anhört. Gute fokussierte Klangkörper, die aber eine Tendenz zu mono haben. Die könnte Vintage
    Hörer motivieren hier weniger präzise Systemkomponenten zu verwenden, welche den Klangkörper breiter abbilden. Achtung: die machen
    dann nicht mehr Raum – wie oft kolportiert wird – der Klangkörper wird breiter, das Nichts dazwischen wird ausgefüllt.

    Spektralanalyse: intensives Energie Spektrum bis in hohe Obertonlagen zeugen von Equalizer Einsatz.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                         Seite 58
Infected
                                                                                                                                                          Mushroom
                                                                                                                                                          Never Ever Land

                                                                                                                                            DR            5
                                                                                                                                            Replay Gain   -5.62 dB
                                                                                                                                            Genre         Pop (Trance)
                                                                                                                                            Jahr          2001
                                                                                                                                            Format        16/44.1
                                                                                                                                            Klangtimbre   TT

    Infected Mushroom ist eine israelische Psytrance/Indie/Psychedelicband, die 1999 von Erez Eisen und Amit „Duvdev“ Duvdevani gegründet
    wurde. Der synthetische Klang ist das absolute Gegenstück zu einer Klassik Einspielung, wie die Brautigam Einspielung der Mozart
    Klavierkonzertes KV175 auf Original Instrumente. Die beiden Stücke spannen einen Zeitbogen über rund 230 Jahre und zeigen die enorme
    Bandbreite von Musikstilen und Klangwelten die heute möglich UND verfügbar sind. Der geringe DR5 ist für rein elektronische Musik ein
    typischer Wert.
    Spektralanalyse: Trotz des tiefen DR-Wertes entwickelt sich das Stück recht dynamisch. Die extremem Frequenzen und Transienten sind
    eine echte Herausforderung für jedes Wiedergabesystem. Ab der 5. Minute werden fast nur noch volle Pegel gefahren. Solche Musikstücke
    können – wenn laut und über einen längeren Zeitraum abgespielt - durchaus Schäden an sensiblen Teilen des Wiedergabesystems
    verursachen. Hohe Energieanteile bis an die Systemgrenze der CD bei 22.05kHz. Sowas ist bei akustischen Instrumenten unmöglich.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                          Seite 59
Livingston
                                                                                                                                                    Taylor
                                                                                                                                                    Baker Street

                                                                                                                                      DR            12
                                                                                                                                      Replay Gain   -1.74 dB
                                                                                                                                      Genre         Pop
                                                                                                                                      Jahr          1997 (2003)
                                                                                                                                      Format        16/44.1
                                                                                                                                      Klangtimbre   TT

    Transparente Chesky Records Aufnahme mit feinen Klangdetails und akustischen Instrumenten, gute räumliche Präsentation der
    Klangkörper.

    Spektralanalyse: Für Pop sehr ausgewogene Energie Verteilung. Rauschen im oberen Hochton Bereich deutet auf eine sehr frühe DSD
    Aufnahme (eher unwahrscheinlich) hin oder eine spätere Konvertierung und Rückkonvertierung.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                    Seite 60
Lowen &
                                                                                                                                                              Navarro
                                                                                                                                                              Cold Outside

                                                                                                                                                DR            16
                                                                                                                                                Replay Gain   0.86 dB
                                                                                                                                                Genre         Country
                                                                                                                                                Jahr          2006
                                                                                                                                                Format        24/96
                                                                                                                                                Klangtimbre   TTT

    Das amerikanische Laber AIX Records ist eines der ersten Labels weltweit, welches seit 2000 echte HD Aufnahmen (zuerst auf DVD dann als
    Download) veröffentlicht hat. Die Einspielungen sind durchgängig im 24/96 Format produziert und werden mehr oder weniger ohne
    Mastering publiziert, was im Pop Bereich eine absolute Rarität ist und auch im Jazz Geren nicht alltäglich ist.
    Cold Outside ist ein Stück mit stimmigem Sound, realistischer Klangbühne. Eine kohärente Darbietung, vergleichbar mit Klassik Aufnahmen.
    Besonders Eindrücklich sind die Perkussionsinstrumente, die in den extrem hohen Lagen wie auch im Bereich der Bass Drum überzeugen.

    Spektralanalyse: Die Energieverteilung gleicht der einer Klassik Aufnahme mit kontinuierlich abfallenden Pegeln zu hohen Frequenzen hin =
    natürliches Klangbild.

D3D Klangwelten                                                                                                                                                              Seite 61
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