Dareto be Beautiful now! - MAGAZINE Einflussreiches Österreich Herbst 2018 - Azura Retreats
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Einflussreiches Österreich Herbst 2018 MAGAZINE Dare to be Beautiful now! P.b.b. GZ 02Z031563 M Verlagspostamt 1010 Wien
ach fast einjähriger Vorbereitung ist es soweit. Ich fliege nach ort von baumkletternden Löwen und von Elefanten, die sich trotz ihrer ein- Afrika. Mein Safari-Rucksack ist verstaut und ich mache es mir drucksvollen Stoßzähne mühelos durchs Dickicht bewegen. Scharen von Ze- N in der feinen Turkish Airlines Business Class gemütlich. Ein bramangusten flitzen zwischen den Akazien hin und her, während die letztes Mal checke ich meine E-Mails und sehe: Programmän- winzigen Dikdiks im Schatten der Bäume nach Nahrung suchen. In der Ferne derung. Ob ich länger bleiben könne, lautet die Frage, drei Flüge seien stor- entdecken wir Silhouetten von Klippspringern. Zu den Besonderheiten des niert worden. Ich denke kurz nach und antworte: „Sicher, denn ich bin jetzt Parks zählen auch 400 Vogelarten, die hier beheimatet sind und in Scharen Abenteurerin und gehe auf Safari.“ über das Wasser schwirren. Nur die berühmten rosafarbenen Flamingos, die Um fünf Uhr Früh ist es noch tiefe Nacht, als ich vom Flughafen Kilim- neben Pelikanen, Kormoranen und Störchen am See Halt machen, können anjaro nach draußen gehe, um nach meinem ersten Guide Ausschau zu hal- wir nicht erspähen. Später steht ein Ausflug ins Massai-Dorf Esilalei auf der ten. Simon lässt mich wissen, dass ich sein VIP Gast wäre. Wie schön! Und Tagesordnung. Ich besichtige die neugebaute Schule, das Dorf und spreche schon geht es los, auf Safari. Ich, im offenen Jeep und noch im sommerlichen mit den Lehrern. Die Frauen singen und tanzen für mich und ich bekomme Europa-Outfit, frierend, es ist kalt um diese Uhrzeit und Jahreszeit im Juli. ein handgemachtes buntes Perlenarmband als Geschenk, das ich seitdem Am Straßenrand bewegt sich etwas. Als sich meine Augen an die Dunkelheit nicht mehr abgelegt habe. Massai sind Nomaden, die in der Steppe Südke- gewöhnen, bemerke ich, dass links und rechts der Straße viele Menschen nias und Nordtansanias leben. Man nimmt an, dass die Vorfahren der Massai entlang gehen. Simon klärt mich auf: „Wir beginnen früh zur arbeiten und vor drei- bis vierhundert Jahren aus der Gegend des Nil-Mittellaufs, dem die Schüler haben einen oft stundenlangen Schulweg vor sich.“ heutigen Sudan, in die Gegend östlich des Victoriasees zogen. Im Lauf der Wir passieren Arusha, eine Stadt im Nordosten Tansanias. Benannt ist Geschichte mussten die Massai laufend „ihre Steppe“ gegen andere eindrin- sie nach einem in der Region lebenden Volk der Massai. Links und rechts gende Stämme verteidigen und sich behaupten. Mit Erfolg, auch heute noch der Straße sehe ich Sofas, Betten, Kleider, Fernseher – die Geschäftsleute können sie größtenteils unbehelligt von fremden Einflüssen in ihrer tradi- stellen ihre Waren aus. Ob ich mir ein Bett kaufen würde, das täglich am tionellen Weise leben. Die Kinder werden schnell erwachsen. Buben werden Straßenrand auf einem sandigen Boden stehend an- ab ihrem 12. Lebensjahr zu Kriegern ausgebildet geboten wird? Wohl eher nicht. Aber es ist erstaun- Simon, einfach immer gut drauf und Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren verheira- lich, neu, fremd, reizvoll und ich bin fasziniert von tet. Männer haben mehrere Frauen, denn für einen diesen neuen Eindrücken. Auch von den einfachen Massai ist es das höchste Ziel so viele Kinder wie Garküchen, in welchen Bohneneintopf zum Früh- nur möglich zu haben. Zur Altersversorgung. Das stück angeboten wird. Simon plaudert munter drauf Dasein der Frauen ist bestimmt von der Fürsorge los, ich lerne meine ersten Worte Swahili: Asante der Familie und der Unterordnung im Patriarchat. sana, vielen Dank, Karibu sana, sehr gerne. Ich mag Die „Könige der Steppe“ leben vom Verkauf hand- es und beschließe gut zuzuhören. Unser Ziel ist der gemachter Produkte, sie hüten ihre Ziegen und Rin- Lake Manyara Nationalpark. Dort angekommen, der. Je mehr Tiere ein Massai besitzt, als umso wird erst einmal gefrühstückt, im Freien versteht reicher gilt er. Gegessen wird hauptsächlich sich. Neben mir tummeln sich neugierige Paviane. Fleisch, auch Mais ist inzwischen zum Grundnah- Ich stimme der Begeisterung Ernest Hemingways rungsmittel geworden. Aus ihm wird Ugali (Mais- zu. Der Lake Manyara ist ein Juwel, umgeben von brei) hergestellt. Getrunken wird die Milch der einem schmalen grünen Waldgürtel, überragt von Tiere. der majestätischen Es ist erstaunlich, Steilwand des Rift Val- wie schnell die Zeit ley, für Hemingway vergeht. Spätnachmit- war es das Schönste, tags wird es auch wie- was er je in Afrika ge- der merklich kühler sehen hatte. Wenige und wir brechen auf Meter nach dem Park- nach Karatu zur exklu- eingang windet sich die siven Plantation Straße durch einen üp- Lodge, die meine erste pigen Wald, in dem Herberge sein wird. In Diadem-Meerkatzen meiner Suite erwartet flink durch uralte Ma- mich ein gemütliches hagonibäume turnen. Kaminfeuer und im Genährt wird diese Ve- Restaurant ein wär- getationsvielfalt durch mendes Abendmenü. Bäche, die aus dem Auch am nächsten Grund des Steilhangs Morgen heißt es wie- plätschern, und Was- Abendstimmung am Ruaha Fluss in Selous der früh aufstehen. serfällen, die sich über Dies sollte auch in den die Klippen ergießen. Den Kontrast zur Intimität des Waldes bildet die gras- nächsten Wochen so bleiben, denn lange schlafen ist hier nicht. Man fliegt bewachsene Schwemmebene, von der man über den 950 Meter hoch liegen- auch nicht um die halbe Welt, wenn man wilde Tiere sehen will. Also Auf- © Astrid Steinbrecher-raitmayr (3) den, sodahaltigen Lake Manyara weit nach Osten zu den zerklüfteten blauen bruch zum Manyara-Airstrip und Abflug nach Seronera in die atemberau- Vulkangipfeln blicken kann, die sich gewaltig aus der endlosen Massai- bend schöne Serengeti, die Savannenregion von etwa 30.000 Quadratkilo- Steppe erheben. Große Büffel-, Gnu- und Zebraherden versammeln sich auf metern, die sich vom Norden Tansanias, östlich des Victoriasees, bis in den diesen grünen Ebenen, ebenso wie die sich anmutig durchs Gras bewegenden Süden Kenias erstreckt. Ich werde bereits von Johann Lombard, einem zwei- Giraffen. Am nördlichen Seeufer stoßen wir auf Flusspferde, die im See eine fachen Familienvater aus Südafrika und Marketingchef von Maasai Wande- Erfrischung vor der jetzt brennenden Sonne suchen. Der schmale Akazien- rings und Nasikia Camps, erwartet. Johann ist Vollprofi. Er bildet seit vielen wald-Gürtel im Inneren der Schwemmebene ist der bevorzugte Aufenthalts- Jahren Guides aus. Mit Tieren und der Natur kennt er sich aus wie kein an- 30 VON3/2018
derer und ich fühle mich sicher wie nie zuvor. „Alles hat einen Wert“, lässt er mich wissen, „die Dinge, die wir erwarten, geschehen oft nicht, dafür passieren viele andere, man muss nur seine Sinne aktivieren.“ Ob ich den süßen Duft der Elefanten riechen kann, fragt er mich, natürlich nicht, sage ich. „Du wirst sie ab morgen riechen können“, sagt er mir. Ich bin gespannt. Ich bin auf Safari, ich bin auf Safari, ich bin auf Safari, singe ich leise vor mich hin und lehne mich zurück um loszulassen. Was ich sehe, ist eine na- hezu endlose, in der Sonne golden leuchtende Steppenlandschaft, wir kom- men gerade recht zur berühmten „Golden Hour“. „Oft möchten unsere Gäste schon in der ersten Stunde die ‚Big Five’ sehen. Wir befinden uns hier aber nicht in einem Zoo. Hier leben wilde Tiere in Freiheit und wir dürfen sie be- suchen.“ Lange muss ich nicht warten, ich sehe sie im Rückspiegel des Jeeps. Eine Löwin, die gemächlich auf uns zutrottet. Vor dem Jeep spaziert ein Löwe vorbei, wissend, dass er der König der Tiere ist. Spätestens jetzt hat Afrika mich voll im Griff. Ich bin sprachlos ob der Schönheit der Land- schaft, bemerke, dass aller Alltagsstress von mir abfällt, ich bin gefangen vom unendlichen Zauber des schwarzen Kontinents, Mama Afrika, und fühle mich so frei wie nie zuvor. Auf dem Weg ins Ehlane Plains Camp in der öst- lichen Serengeti, welches im Februar dieses Jahres eröffnet wurde, sehe ich Gazellen, kreisende Geier, Adler, Geparde, Elefanten, Gnus, Hyänen. Mehr oder weniger fast im Vorbeifahren. Unsere Lodge erreichen wir bei Sonnen- Zufrieden nach dem Fressen – Azura Retreats untergang und meine Bleibe ist ein Zelt. Jedoch mit jedem erdenklichen Luxus ausgestattet: einem Himmelbett, einem kleinen Wohnzimmer, kusche- ligen Handtüchern im Bad und einem – tataaa – Starbed! Auf einer hölzernen Plattform in etwa drei Metern Höhe, unmittelbar neben meinem Zelt befindet sich ein weiteres Bett, im Freien. Mit einer grandiosen Aussicht bis zum Ho- rizont. „Hier kannst du nachts die Sterne betrachten und die Tiere hören. Du wirst Venus, Jupiter, Saturn und Mars mit freiem Auge sehen“, werde ich von meinem Butler-Host informiert. Ich bin begeistert, genauso habe ich es mir vorgestellt und ein Zitat von Karen Blixen fällt mir ein: „There is some- thing about safari life that makes you forget all your sorrows & feel as if you have drunk half a bottle of champagne – bubbling over with heartfelt grati- tude for being alive.“ Nach dem Abendessen werde ich darüber aufgeklärt, dass ich mich bei Dunkelheit nur mehr in Begleitung im Gelände bewegen darf. Kein Thema, denn ich höre sie schon. Die wilden Tiere. Das Brüllen der Katzen, das Schreien der Hyänen. Es ist Jagdzeit und ich möchte ganz bestimmt nicht Den Büffeln kommt man besser nicht zu nahe – Azura Retreats zur Beute werden. In meinem Zelt gibt es ein Walkie-Talkie, über welches ich jederzeit einen der Mitarbeiter erreichen kann. Wifi gibt es im Hauptzelt. Angst habe ich keine, schließlich bin ich Abenteurerin und weiß mich gut aufgehoben. Und ich schlafe gut mit den beiden Wärmeflaschen im Bett, denn nachts ist es nun – im Gegensatz zum Tag – richtig kalt. Dieses Mal darf ich länger schlafen, bis sieben Uhr wohlgemerkt. Ich bekomme Tee und Gebäck ins Zelt serviert. Ein Angebot, das ich aufgrund der niedrigen Tem- peraturen nicht ausschlage. Ich überlege mir den Dresscode des Tages. „Keine grellen Farben“ lautet die Info. Lieber Khaki. Blau oder schwarz? Ganz falsch. Blau zieht Tsetsefliegen an. Weiß? Geht sowieso nicht, denn schon nach den ersten Kilometern entlang staubiger Pisten wäre es ohnehin Khakifarben. Schwarz-Weiß tragen nur Zebras. Und das aus einem guten Der Infinity Pool mit Aussicht auf den Ruaha Fluss ist der Mittelpunkt des Azura Grund: Die Tsetse-Fliege überträgt die Erreger für eine Krankheit, die beim Game Reserve Menschen Malaria und bei Tieren Nagana genannt wird. Gegen diese Tier- seuche ist das Zebra nicht resistent. Die schwarzen Streifen schützen das Tier mit Grundfarbe weiß also nicht nur vor Krankheit und Tod – es würde © Azura retreats (3), Astrid Steinbrecher-raitmayr (3) nach wenigen Tagen an Hirnhautenzündung sterben - sondern tragen auch zur Kühlung bei. Was aber ist mit anderen Farben? Mein Fleeceshirt ist pink. „Solange du im Jeep sitzen bleibst und dich nicht hinauslehnst, ist alles gut. Verhalte dich unauffällig“, so der Rat von Johann. Als wir zu Fuß auf Pirsch gehen, kommen wir den Tieren recht nahe. Und ich trage brav Khaki, wie die Serengeti und die Löwen und die Geparde und falle nicht weiter auf. Immer noch möchte ich das Risiko, zur nächsten Mahlzeit zu werden, nicht eingehen. „Hand heben heißt Stop, Faust bedeutet Einfrieren“, so der Busch-Experte vor unserer „Walking Safari“. Johann geht vor, ich bleibe im „It´s Teatime“, so Johann Lombard Abstand einer Armlänge in der Mitte und hinter mir Karim, ebenfalls top- 32 VON3/2018
ausgebildeter Safari-Guide. Wie ich etwa mit einem Bein in der Luft einfrieren soll, frage ich. „Keine Angst, Raubtiere passen zuerst ein- mal höllisch auf selbst nicht verletzt zu werden. Sie checken jede Si- tuation vorher genau ab. Menschen haben wie sie selbst die Augen nach vorn gerichtet und nicht wie Beutetiere auf der Seite“, erfahre ich. Klingt logisch für mich, ich sehe mich jetzt auch als Raubtier. Nach einigen Tagen geht es weiter in den Norden. Auf dem Weg zum nächsten Air-Strip am frühen Morgen stoßen wir nach einer Kurve auf eine Elefantenherde. Eine Elefantenkuh ist hochschwan- ger und nicht gerade erfreut über unser Kommen. Auf Johanns An- raten stellt Karim den Motor ab, wir bleiben ruhig sitzen, als uns die tierische Dame nur ein paar Meter von unserem Jeep entfernt zeigt, wer die Chefin im Busch ist. Sie trompetet in großer Aufregung, wirft den Kopf von links nach rechts, stampft auf den Boden und wirbelt Staub auf. Nun beginnt Johann mit ihr leise und sanft zu sprechen. Er erzählt ihr, wie schön sie ist, dass sie in Ruhe weiter- ziehen kann. Nach sieben Minuten zeigt sich ein Ergebnis. Sie kommt auf uns zu, ist jetzt zum Greifen nah und bleibt unmittelbar neben mir stehen. Nach weiteren zwei Minuten tritt sie den Rückweg zur Herde an und wir setzen unseren Weg fort. Ich bin sprachlos, Jo- hann der Elefantenflüsterer. Viele solcher Videos kursieren im In- Der Leopard ist auf dem Baum gut getarnt – Azura Retreats ternet. Jetzt weiß ich, dass sie wahr sind. Wir landen in Kogatende und logieren im Naturidyll Kaskaz Mara Camp in der nördlichen Serengeti. Es gehört zur Gruppe der Nasikia Camps. Donna Duggan ist nach dem tragischen tödlichen Flugzeugabsturz ihres Mannes Naseeb im Herbst 2017 die Manage- rin von Maasai Wanderings als auch von Nasikia Camps. Ich treffe sie zum Buschpicknick im Camp. Die zweifache Mutter erzählt, dass die Ursache immer noch ungeklärt ist. Sie ist tapfer, versucht stark zu sein für die gemeinsamen Kinder und die große Aufgabe, das Un- ternehmen, das sie gemeinsam jahrelang mit Naseeb erfolgreich auf- gebaut hat, nun in der rauen afrikanischen Businesswelt allein zu führen. Kaskaz Mara Camp ist wie Ehlane Plains ein Zeltcamp. Es befindet sich in der Nähe des Mara Flusses, ich sehe große unbe- rührte Hügellandschaften und eine Vielfalt an Wildtieren wie Fluss- pferde, Topis, Gnus, Thomson Gazellen, Giraffen. Zudem ist diese Region auch das Zuhause der größten verbliebenen Ansammlung an Elefanten in der Serengeti und auch Raubtiere gibt es reichlich. Die Wildtierbeobachtung findet ihren Höhepunkt, wenn die riesige Herde voller Gnus und Zebras von und zu der Maasai Mara während der Trockenzeit wandern, üblicherweise zwischen Mitte Juli und September. Während dieser Trockenzeit verwandelt sich auch der Mara Fluss in einen Strudel aus Schlammwasser, viele Flusspferd- Bald gibt es Mittagessen für alle im Kaskaz Mara Camp schulen können beobachtet werden und Nilkrokodile lauern unter der trüben Wasserfläche. Bevor ich mich von der Serengeti verabschiede und in den Süden Tansanias nach Selous Sumbazi weiterfliege, lege ich einen Stop in der luxuriösen Legendary Lodge in Arusha ein. Ich besuche den Central Market, verkaufe dort sogar selbst Tomaten und staune über mich selbst, wie schwer es mir fällt, wieder in der „Zivilisation“ einer Stadt zu sein. So schön die Lodge ist, ich stehe schon wieder in den Startlöchern für meine dritte Safari. Das Selous-Wildreservat ist 50.000 Quadratkilometer groß. Hier begegne ich meinem ersten © Azura retreats (1), Astrid Steinbrecher-raitmayr (3) Leoparden. Die Region ist vor allem auch für seine Wildhunde be- kannt, die nicht lange auf sich warten lassen. Direkt am Ruaha Fluss, kurz vor dessen Mündung im Rufiji Fluss, im Südosten des Landes und Stunden von anderen Lodges und Camps entfernt, liegt dieses größte Schutzgebiet Afrikas. Joseph Nenga, mein Guide, wird am Ende zu einem Freund. Es macht einen Unterschied, ob man jeman- den beim Abendessen trifft oder mit ihm tagelang im Busch unter- wegs ist. Der vierfache Familienvater lehrt mich täglich Neues. Und überprüft am nächsten Tag mein Wissen. Auch mein Swahili wird Ab dem 12. Lebensjahr werden Maasai-Buben zu Kriegern ausgebildet dank ihm nach und nach besser. Er hat auch Verständnis dafür, dass VON3/2018 35
ich – nach Terrainsicherung – auf einen riesigen Termitenhügel klettern will als auch auf einen Baum, auf dem ein Wildhund hängt, den ein Leopard – der seine Beute auf Bäumen deponiert – dort platziert hat. Ein Infinity Pool mit Aussicht auf den Fluss, gesäumt von einem Sonnendeck mit gepolsterten Holzliegen ist der Mittelpunkt des Azura Selous Game Reserve, daneben liegt das Restaurant, in welchem mein persönlicher Kellner Imma so um mich besorgt ist, dass ich gut drei Kilos zulege. Mein aufwändig gestaltetes Villa-Zelt samt zusätzlichem Outdoor-Bad liegt nur ein paar Meter vom Fluss entfernt. Während ich auf meiner Terrasse massiert werde, grunzen die Flusspferde im Fluss. Während der Nacht kommen sie direkt vor mein Zelt und unterhalten sich lautstark. Ich habe mich mittlerweile an die nächtlichen Tiergeräusche gewöhnt und schlafe tief und fest. Auch an das Leben hier habe ich mich gewöhnt: Kaum Wifi zu haben, früh schlafen zu gehen und früh aufzustehen, Buschpicknicks, Sonnenuntergänge, Jeep- und Walking- Safaris – beobachten, lernen und immer wieder aufs Neue staunen ist die Devise. Nach mehr als drei Wochen im Busch frage ich mich: Was ist Luxus? Autos, Essen, Reisen sind Dinge, die auf unserer Liste meist ganz oben ste- hen. Während die einen Luxushotels und Privatjets, Ferraris und Michelin- Sterne-Restaurants bevorzugen, präferieren die anderen Camping, Car to go Auch Elefantenbullen gehen spazieren – Azura Retreat oder Pizza. In einem Punkt sind sich aber fast alle einig: Ein exklusives Sun- downer-Picknick, ein Sonnenuntergang in einzigartiger Natur, Zeit zu haben und diese mit seinen Liebsten verbringen zu dürfen, gehören zu den größten Erlebnissen. Luxus zu definieren, ist also nicht ganz so einfach. Für mich sind diese Wochen in Afrika größtmöglicher Luxus. Nicht wissen zu müssen, welcher Tag gerade ist, sondern mich vertrauensvoll von Spezialisten ins Natur pur Abenteuerland entführen zu lassen. Ich genieße eine Auszeit, die ihresgleichen sucht. In Lodges, die aufgrund ihrer Beschreibung „Bush Ten- ted Camp“ einfach erscheinen und sich als Luxusquartiere in der Wildnis herausstellen. Den ganzen Tag über Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten und exotische Pflanzen bestaunen zu dürfen. Und last but not least: Großartige Menschen kennenzulernen, die hart arbeiten, um ihre Kin- der in die Schule schicken zu können damit sie einen guten Start ins Leben haben. Ich bin dankbar, asante. Und ich habe Heimweh. Nach Afrika. Ni- mekukukumbuka sana – ich vermisse dich sehr! Mein Schlafzimmer im Azura Game Reserve Selous Daten und Fakten Maasai Wanderings und Nasikia Camps werden von der in Tansania le- benden Australierin Donna Duggan geführt. Der Südafrikaner Johann Lombard steht ihr hilfreich zur Seite. Sowohl das Ehlane Plains Camp, die Plantation Lodge, die Legendary Lodge als auch das Kaskaz Mara Abstand halten, Hippomama mit Baby – Azura Retreats Camp u.a. können direkt über Donna und Johann gebucht werden. www.maasaiwanderings.com, www.nasikiacamps.com www.azura-retreats.com © Azura retreats (2), Astrid Steinbrecher-raitmayr (2) Mein Tipp: am besten gleich alle drei. Azura Quilalea und Benguerra in Mosambik sind Inselresorts, die bei uns als Geheimtipps gelten. Azura Selous ist perfekt für einen Safariurlaub. Meine Langstreckentickets habe ich in der Business Class von Turkish Airlines gebucht. Als Vielfliegerin möchte ich gut ausgeschlafen an mei- nen jeweiligen Zielorten ankommen. Besonders schätze ich den Top-Ser- vice und die Freundlichkeit der Mitarbeiter. Sowie das einzigartige kulinarische Angebot, Abflugmöglichkeiten ab Wien, Salzburg und Graz. Lake Manyara www.turkishairlines.com 36 VON3/2018
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