Das "Artenhilfsprogramm Kreuzotter" in Bayern - Karsten Horn, Richard Podloucky und Günter Hansbauer
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Artenschutz Abbildung 1 Karsten Horn, Richard Podloucky und Günter Hansbauer Männliche Kreuzotter (Vipera berus) beim Das „Artenhilfsprogramm Kreuzotter“ Sonnenbad am Kanal- damm im Projektgebiet in Bayern Eibacher Forst (Nürnberg; Foto: Karsten Horn). Unserem viel zu früh verstorbenen Kollegen PD Dr. Wolfgang Völkl (1960–2015), dem jahrelangen „Motor“ des Kreuzotterschutzes in Bayern, gewidmet Die Kreuzotter (Vipera berus), einstmals in Bayern weit verbreitet, ist heute stark gefährdet. Im Jahr 2003 startete das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) daher ein „Artenhilfsprogramm (AHP) Kreuzotter“. Dieses begann mit einem Pilotprojekt im Fichtelgebirge und wurde in den Folgejahren mit zahlreichen weiteren Projekten und verschiedenen Akteuren in anderen Landesteilen Bayerns fortgesetzt. Die dabei erarbeiteten Schutzmaßnahmen wurden in Kooperation mit lokal zuständigen Institutionen erfolgreich umgesetzt. Bayernweit wurden bislang über 115 Projekte für die Art durchgeführt, deren wesentliche Zielsetzungen und Ergebnisse in vorliegendem Beitrag zusammenfassend dargestellt sind. Die Kreuzotter (Vipera berus L.; Abbildung 1) war Münchner Ebene und im Lechtal. Im Spessart, im noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Bayern weit Unterbayerischen Hügelland und den Mooren der verbreitet. Verbreitungsschwerpunkte hatte die Art nördlichen Münchner Ebene sind die Vorkommen in der Rhön, den ostbayerischen Mittelgebirgen der Kreuzotter heute weitgehend verschwunden (Fichtelgebirge, Oberpfälzer Wald, Bayerischer (Abbildung 2). Aber auch in den verbliebenen Wald) sowie im Voralpen- und Alpenraum (Blum Verbreitungszentren im Alpengebiet und einigen 1888; Völkl 1986; Heckes et al. 1993; Gruber et al. Mittelgebirgsregionen sind deutliche Bestands- 2004). Weitere Vorkommen gab und gibt es im rückgänge innerhalb der letzten 50 Jahre zu Mittelfränkischen Becken, im südlichen Teil der beobachten (Völkl & Hansbauer 2019). ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020 105
Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenschutz Artenhilfsprogramm Kreuzotter Kreuzotter Kreuzotter 19 20 21 22 23 24 25 19 20 21 22 23 24 25 26 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 4849 49 54 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 54 54 Thüringen Sachsen Saale Artenschutzkartierung 54 55 Thüringen Sachsen Saale Artenschutzkartierung 55 55 letztes Nachweisjahr 56 Hessen 55 letztes Nachweisjahr 56 Hessen 56 1996 - 2014 57 Hof 56 1996 - 2014 57 Hof Eger 57 1981 - 1995 Eg er 57 58 1981 - 1995 58 Main 58 1960 - 1980 58 59 Main 1960 - 1980 59 59 59 vor 1960 Ma 60 60 vor 1960 Aschaffenburg Bayreuth Ma in 60 60 Aschaffenburg Bayreuth in Biotopkartierung 61 61 Biotopkartierung 61 61 Fund 62 Würzburg Pilsen Würzburg Pilsen 62 Fund 62 62 63 31 63 TSCHECHISCHE 63 31 Blattschnitt der 64 TSCHECHISCHE 63 64 76 Blattschnitt der 64 REPUBLIK 76 TK25 (Bsp. 7631) 65 REPUBLIK 64 Naab TK25 (Bsp. 7631) 65 Nürnberg 65 Naab Nürnberg 65 66 66 Fundorte: 3711 66 66 Fundorte: 3711 67 Ansbach Nachweise: 4390 67 Ansbach 67 Nachweise: 4390 68 Re 67 ge 68 Anzahl belegter Quadranten: 606 68 R Anzahl belegter Quadranten: 606 69 Baden- Regensburg eg en n 68 Baden- 69 Alt Rasterfrequenz: 24,7 % 69 Regensburg Württemberg 69 mü Alt Rasterfrequenz: 24,7 % 70 Württemberg mü hl (Stand Dezember 2014) 70 70 hl (Stand Dezember 2014) 70 71 71 71 Ingolstadt 71 72 STUTTGART Ingolstadt 72 72 STUTTGART 72 73 73 n au Isar 73 o r 73 74 au nD r Landshut Isa Passau Lech Do aa Landshut 74 74 arP Passau Lech P a Do 74 75 75 75 D n a on u 75 76 Neu-Ulm au 76 Neu-Ulm Augsburg n 76 77 Augsburg In 76 Inn r Isa 77 77 r Isa 77 78 Iller 78 n a u 78 D o MÜNCHEN Iller 78 79 Donau MÜNCHEN 79 79 Sa Inn Ammer- 79 Abbildung 2 lza 80 Sa Inn Ammer- see Chiem- 80 ch lza 80 see Chiem- 80 see ch Frühere und aktuelle 81 81 Starnberger- see 81 Starnberger-see Salzburg 81 Verbreitung der Kreuzotter 82 see Salzburg 82 82 Kempten 82 (Vipera berus) in Bayern 83 Kempten 83 Bo d ÖSTERREICH 83 auf der Basis von Mess- 84 Bo de ns en se e ÖSTERREICH 83 84 84 ee 84 tischblatt-Quadranten (aus 85 85 Völkl & Hansbauer 2019, 85 SCHWEIZ 85 86 SCHWEIZ 86 in 86 0 50 km 86 leicht verändert). e ein Rh 87 0 50 km 87 Innsbruck Rh 87 87 19 20 21 22 23 24 Innsbruck 19 20 21 22 23 24 25 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 Der Rückgang und das gebietsweise Aussterben Auch der naturschutzfachlich positiv zu bewer- der Kreuzotter ist auf den Verlust ihrer Lebens- tende Wandel in der Forstwirtschaft – weg von räume zurückzuführen, insbesondere infolge der Kahlschlägen hin zu Einzelstammnutzung – sowie intensivierten Landnutzung nach Ende des der Waldumbau in Misch- beziehungsweise Laub- Zweiten Weltkrieges (Gruber et al. 2004; Völkl & wald gefährdet die Bestände. Der Kreuzotter Hansbauer 2019). Neben der Entwässerung und stehen so mancherorts kaum noch für längere Kultivierung zahlreicher Moorgebiete, insbeson- Zeit bestehende „Lichtinseln“ innerhalb sonst dere im Voralpenraum und nördlich von geschlossener Waldbestände zur Verfügung. Neu München (K aule et al. 1979; Heckes et al. 1993), entstehende Freiflächen, wie zum Beispiel Wind- sind das Verschwinden von Magerstandorten würfe, werden von ihr nur sehr langsam besiedelt, aufgrund von Eutrophierung durch die Land- aber meist zeitnah wieder aufgeforstet (Völkl & wirtschaft, der Wegfall kleinflächiger Strukturen Thiesmeier 2002). Flächen mit vom Menschen und Landschaftselemente durch Flurbereini- zugelassenen dynamischen Prozessen, die den gungen, die Verbuschung und Wiederbewaldung Habitatansprüchen der Kreuzotter entgegen- infolge der Aufgabe traditioneller Nutzungs- kommen (Abbildung 4), finden sich heute nur formen sowie Aufforstungen von Lichtungen noch in Nationalparks (Scherzinger & Völkl 2004) und Waldwiesen als wesentliche Gründe zu oder in den Alpen. nennen (vergleiche Schiemenz et al. 1996; Völkl 1997; Völkl & Thiesmeier 2002; Kühnel et al. 2009; Völkl & Straßen fordern vor allem bei den saisonalen Hansbauer 2019). So sind beispielsweise reich Wanderungen viele Todesopfer, zerschneiden die strukturierte und landwirtschaftlich nur extensiv Lebensräume und können einzelne Kreuzotter- genutzte Talzüge, die der Kreuzotter und vielen Populationen isolieren, sodass ein genetischer anderen bedrohten Arten Lebensraum bieten, Austausch zwischen diesen nicht mehr möglich selbst in vielen Mittelgebirgsregionen selten ist. Hinzu kommen klimatische Veränderungen, geworden (Abbildung 3). die sich bei kleinen und isolierten Beständen 106 ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020
Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenhilfsprogramm Kreuzotter Artenschutz Abbildung 3 Reich strukturierter besonders drastisch auswirken dürften (Podloucky strukturen in den zwergstrauchreichen Koniferen- Talzug im Naturschutz- et al. 2005). Auch massive Vorkommen von Wild- wäldern der ostbayerischen Mittelgebirge zugute- gebiet (NSG) Spessart- schweinen können als Prädatoren Kreuzotter- kommt (Völkl 2013c). In den Folgejahren kamen wiesen mit nur extensiver landwirtschaftlicher bestände bedrohen (Völkl et al. 2004). zahlreiche weitere Teilprojekte in anderen Regi- Nutzung als einer der onen Bayerns und unterschiedlichen Lebens- letzten Lebensräume Aus den genannten Gründen ist die Kreuzotter räumen hinzu (Abbildung 5). Durch eine gezielte der Kreuzotter im heute sowohl in Bayern als auch deutschlandweit Optimierung ihrer noch vorhandenen Lebens- bayerischen Spessart eine der am stärksten bedrohten Reptilienarten. räume und durch eine verbesserte Akzeptanz in (Foto: Richard Podloucky). Ihre Bestände nehmen seit Jahrzehnten konti- der Bevölkerung, wurden wirksame Schutzmaß- nuierlich ab. Individuenreichere und mittelfristig nahmen für die Kreuzotter erarbeitet und in überlebensfähige Populationen existieren nur Kooperation mit den regional zuständigen Natur- noch in einem kleinen Teil des einstigen Verbrei- schutzbehörden, Forstbetrieben der Bayerischen tungsgebietes, sodass die Art bundes- und bayern- Staatsforsten, Landschaftspflegeverbänden, weit als „stark gefährdet“ (Rote Liste [RL]-Kategorie 2) Naturparks, Naturschutzverbänden und verein- eingestuft wird (Kühnel et al. 2009; Hansbauer et zelt auch privaten Grundeigentümern umge- al. 2019). setzt. In den 17 Jahren seit Beginn des AHP wurden auf diese Weise zahlreiche Lebensräume 1. Projekte des „AHP Kreuzotter“ der bayerischen Kernvorkommen der Kreuzotter, und Schwerpunkte aber auch einige Habitate der in höchstem Maße Um diesem nach wie vor anhaltenden Trend ent- schutzbedürftigen Reliktbestände, verbessert. gegenzuwirken und aufgrund der Verantwortung Bayerns für den Erhalt der Art in Deutschland 2. Methoden (Gruber et al. 2004; Völkl & Hansbauer 2019), wurde Bei den meisten von Dr. Wolfgang Völkl durch- im Jahr 2003 vom Bayerischen Landesamt für Umwelt geführten Untersuchungen wurde folgende das „Artenhilfsprogramm (AHP) Kreuzotter“ initiiert, Methode angewandt: das mit einem Pilotprojekt im Fichtelgebirge ge- startet wurde (Völkl 2004; Völkl et al. 2005, 2007, Die Auswahl der Untersuchungsflächen orien- 2011). Die Kreuzotter stellt in Nordostbayern eine tierte sich in der Regel an den bekannten Kreuz- Leitart für lichte Waldränder und Freiflächen im otternachweisen, die in der Artenschutzkartierung Wald dar, sodass ein Schutzkonzept für diese Art und der Biotopkartierung des Bayerischen auch der gesamten Biozönose von lichten Wald- Landesamtes für Umwelt dokumentiert sind. ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020 107
Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenschutz Artenhilfsprogramm Kreuzotter Übersicht der „AHP Kreuzotter“-Projekte in Bayern Die nachfolgende Liste enthält die Projekte, die dem LfU bekannt sind: • In den Jahren 2005 und 2006 wurde das AHP Kreuzotter zunächst auf Nordostbayern ausgedehnt. So wurden der Rehauer und Manteler Forst im Regierungsbezirk Oberpfalz mit einem Schwerpunkt auf offene Talzüge und Teiche sowie Sandkiefern- wälder bearbeitet (Völkl 2005). Im Lindenhardter Forst und im Limmersdorfer Forst (Regierungsbezirk Oberfranken) lag der Fokus auf Waldlichtungen sowie Wald- und Wegrändern (Völkl 2006). • Im Jahr 2005 erfolgten Artenhilfsmaßnahmen im Biosphärenreservat Rhön (Nicolay 2005), dabei stand die Biotopoptimierung im Vordergrund. • Im Jahr 2007 wurde das AHP auf das Allgäuer Voralpenland (Völkl 2007a; Völkl & Rohrmoser 2009, 2012) sowie in den Jahren 2008 bis 2012 auf ausgewählte Gebiete im oberbayerischen Voralpenland (Völkl 2008b, 2009a, 2010b, 2010c, 2012a–f) ausgeweitet, um typische voralpine Lebensräume wie Hoch- und Niedermoore, Flussauen und verschiedene Waldtypen in die Maßnahmenplanung einzubeziehen. • Ab dem Jahr 2007 hat die Regierung von Niederbayern mit einem Schwerpunkt auf den Bayerischen Wald die Kreuzotter untersuchen lassen (Landkreise Regen, Freyung-Grafenau und Passau; Völkl 2007b, 2008c, 2011a, 2012g, 2013b; Leibl & Völkl 2009). • Vom Landkreis Tirschenreuth wurden in mehreren Teilgebieten Artenhilfsprogramme veranlasst (Völkl 2007d, 2009c, 2010f, 2010g). • Intensiv bearbeitet wurde der Naturpark Steinwald (Völkl 2009b, 2010e, 2011b, 2012i, 2014). • Im Regierungsbezirk Oberpfalz wurde 2010 erfolgreich eine Nachsuche im Landkreis Regensburg durchgeführt (Völkl 2010d). In weiteren Projekten in der Oberpfalz erfassten die Auftragnehmer den Bestand und erstellten ein Konzept, um die Kreuzotter im Landkreis Amberg-Sulzbach (Simmeth 2010), im Landkreis Schwandorf (Völkl 2011c) und im Kainzbachtal bei Tännesberg (Völkl 2007c) zu erhalten und zu fördern. • In den Jahren 2010 bis 2012 wurden weitere Fragestellungen bearbeitet, die in den bisherigen Teilprojekten des „AHP Kreuzotter“ bislang keine Berücksichtigung gefunden haben: Wie stellt sich die Verbreitungs- und Bestandssituation der Art in höheren Lagen der Bayerischen Alpen dar (Völkl 2010b, 2012a, c, d, e, f)? • Welche Bedeutung können die Randbereiche von Verkehrswegen für die Kreuzotter, aber auch für weitere Reptilienarten haben (Völkl 2010b, c)? • Von den Forstbetrieben Fichtelberg und Selb wurden verschiedene Moorrenaturierungen als Schutzmaßnahme für Kreuzotter und andere Leitarten durchgeführt und wissenschaftlich begleitet (Völkl 2012h, 2013e; Völkl et al. 2012). • Möglichkeiten zu einer großräumigen Vernetzung von Kreuzotterpopulationen wurden im Verbundprojekt Leitzachtal untersucht (Völkl 2012b). • 2013 wurde das AHP auf die Landkreise Schwandorf und Cham ausgedehnt, mit Schwerpunkten auf ein großes Teichgebiet, Abbauflächen, einen ehemaligen Standortübungsplatz sowie Rodungsinseln und Schachten im Bayerischen Wald (Völkl 2013a). • Im Eibacher Forst im Nürnberger Stadtgebiet (Mittelfranken) wurde im Jahr 2013 mit einem Artenhilfsprogramm für die Kreuzotter begonnen (Horn & Podloucky 2014), welches bis heute mit einem Monitoring begleitet wird (Horn 2017, 2018, 2019). • 2014 folgte dann mit finanziellen Mitteln des „Aktionsprogramms bayerische Artenvielfalt“ eine Umsetzung von insgesamt 40 Maßnahmen zur Förderung der Kreuzotter und anderer Reptilienarten in neun oberbayerischen Landkreisen (Lemp et al. 2014). • Weitere Projekte folgten im bayerischen Teil des Spessarts (Salomon 2016; Siegenthaler 2016; Podloucky 2017) sowie in einem Teilgebiet der bayerischen Rhön (Babiniuk 2017, 2018a, b). • Eine Kartierung und die Erarbeitung von Schutzmaßnahmen wurde in den Jahren 2017 bis 2019 auf Flächen im Naturpark Augsburg (westliche Wälder) durchgeführt (Dürr 2017; Dürr & Hansbauer 2019). 108 ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020
Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenhilfsprogramm Kreuzotter Artenschutz Außerdem sollten in den jeweiligen Projektge- Frühjahrs-, Herbstsonnen-, Paarungs-, Brutplatz) bieten Maßnahmen zum Schutz der Kreuzotter und darauf aufbauend für konkrete Maßnahmen- gut umsetzbar sein. Anhand von Luftbildern planungen für die Kreuzotter, sollten im Optimal- wurden geeignete Kartierflächen ausgewählt fall mindestens 10 Begehungen, verteilt auf eine und bei der Feldarbeit präzisiert. gesamte Aktivitätsperiode, durchgeführt werden (Blanke 2006; Horn & Podloucky 2014; Podloucky 2017). 2.1 Bestandserhebung Bei allen Kreuzotterbeobachtungen wurde auch In jedem Projektgebiet wurden bei geeigneten der Biotoptyp am Fundort festgehalten. Witterungsbedingungen typische Habitatstrukturen mit potenziellen Liegeplätzen der Kreuzotter Erhebung der Nahrungstiere abgesucht. Dabei wurde besonders auf süd- Für die Jungtiere der Kreuzotter sind junge exponierte oder windgeschützte Flächen geachtet, Eidechsen und Amphibien die bevorzugten die vor allem bei kühleren Temperaturen im Nahrungstiere. Da dies ein kritischer Faktor für Frühjahr und Herbst von den Tieren bevorzugt den Bestand sein kann, wurden regelmäßig auch aufgesucht werden. Wald- und Zauneidechsen kartiert und die Laichballen von Braunfröschen gezählt. Die Zusätzlich wurden auch im jeweiligen Gebiet übrigen Arten der Herpetofauna wurden vorhandene Verstecke (Totholz, große Rinden- ebenfalls notiert (Präsenz/Absenz). stücke, Bleche und so weiter) auf Reptilien kon- trolliert. Künstliche Verstecke („Schlangenbretter“, Befragung von Ortskundigen „-bleche“ und „-matten“) wurden nur vereinzelt Bei den Freilanduntersuchungen wurden eingesetzt, da diese ohne längeren zeitlichen Gespräche mit ortskundigen Personen wie Vorlauf von der Kreuzotter nach bisherigen Erfah- Landwirten oder Forstbediensteten geführt, um rungen nur mäßig bis fast gar nicht angenommen Hinweise auf Kreuzotterbeobachtungen zu werden (B lanke 2006; M utz & G landt 2004; bekommen und auch um Informationen über die Hachtel et al. 2009). frühere Bestandssituation in den Untersuchungs- gebieten zu erhalten. Regelmäßig erbrachten In den LfU-Projekten wurden die angetroffenen auch örtliche Informationsveranstaltungen Kreuzottern soweit möglich gefangen, vermessen weitere Hinweise. In Zusammenarbeit mit den und die Kopfschilder fotografiert, um Einzelex- Unteren Naturschutzbehörden wurden in emplare bei Wiederfängen unterscheiden und Pressemitteilungen über die Lokalpresse dazu die Bestandsgröße einschätzen zu können. Verein- aufgerufen, Fundmeldungen im jeweiligen zelt wurde Blut entnommen, um die Genotypen Landkreis zu melden. zu bestimmen. In anderen Projekten wurden die Tiere in der Regel nicht gefangen. In allen Fällen Öffentlichkeitsarbeit erfolgte eine Einteilung in Größen- beziehungs- Begleitend wurden in den jeweils betroffenen weise Altersklassen (adult, subadult, vorjähriges Landkreisen Pressemitteilungen herausgegeben beziehungsweise diesjähriges Jungtier), um die und öffentliche Vorträge über die Kreuzotter Altersstruktur zu ermitteln. Ferner wurden, soweit gehalten. Im Eibacher Forst wurden auch möglich, Geschlecht, reproduktiver Status sowie Informationstafeln errichtet (Abbildung 6). Damit weitere individuelle Merkmale jedes Tieres notiert. soll vor allem das Verständnis für die noch immer Im Eibacher Forst wurden die Schlangen mittels von vielen Menschen als bedrohlich angesehene wetterfester Akryl- oder Plakafarbe markiert, die Kreuzotter gefördert und für die Umsetzung von bis zur nächsten Häutung erhalten bleibt, um Schutzmaßnahmen für die Art geworben werden. damit Doppelzählungen von Individuen zu Zusätzlich wurde das „AHP Kreuzotter“ in mehreren vermeiden. Fachartikeln vorgestellt (Völkl et al. 2005, 2007, 2011; Leibl & Völkl 2009) und auf der Homepage Je nach Zielsetzung und Größe des Untersuchungs- des LfU durch Informationen und Broschüren gebietes schwankt die Erfassungsdauer je Durch- beworben (Völkl & Hansbauer 2010; B leckmann & gang zwischen unter einer Stunde und mehreren Hansbauer 2016; URL 1). Stunden. In LfU-Projekten wurden die Einzelflächen in der Regel zweimal, fallweise jedoch bis zu 2.2 Ergebnisauswertung viermal je Erfassungsjahr besucht. Im Projekt- Aus den erhobenen Daten können bei ausrei- gebiet Eibacher Forst fanden allerdings deutlich chender Probengröße folgende Aussagen mehr Begehungen statt. Insbesondere für abgeleitet werden: Aussagen zu Bestandsgröße, -situation, traditionell genutzten Schlüsselhabitaten (Winterquartier, ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020 109
Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenschutz Artenhilfsprogramm Kreuzotter Abbildung 4 Reich strukturierte Lebensraum und Populationsdaten Maßnahmenvorschläge Sukzessionsfläche nach Borkenkäfer-Kalamität • Bevorzugte Habitatwahl aus der Verteilung der In den Projektberichten werden allgemeine und anschließendem Kreuzotternachweise (Lichtung, Waldrand, Moor, Empfehlungen formuliert, um die Kreuzotter- Windwurf als Lebens- Streuwiese, Wegrand, Hecke und andere) bestände zu sichern und zu fördern. So sollen raum der Kreuzotter • Ermittlung der Schlüsselhabitate: potenzielle etwa lichte Waldbereiche sowie breite Wegränder im Nationalpark Baye- Winterquartiere, Frühjahrssonnenplätze und und Waldwiesen erhalten und entwickelt und rischer Wald (Foto: Karsten Horn). Brutplätze Kleingewässer angelegt werden (Umsetzung • Größenklassenverteilung und Beobachtungen nach Möglichkeit durch das Vertragsnatur- trächtiger Weibchen: daraus sind Rückschlüsse schutzprogramm). Zusätzlich werden auch auf den Altersaufbau und die Reproduktivität flächenscharfe Vorschläge für Einzelmaßnahmen möglich gemacht mit einer Darstellung in Luftbild oder • Geschlechterverhältnis Karte; jeweils mit genauer Beschreibung der • Nahrungssituation für Jungtiere: Anzahl und Maßnahme, Begründung und Angaben zu Verteilung von Waldeidechse, Zauneidechse, gegebenenfalls erforderlicher Folgepflege. Grasfrosch und gegebenenfalls weiterer relevanter Arten Diese Vorschläge werden dann vor Ort mit den zuständigen Behörden, Forstbetrieben und Bewertung der Kreuzottervorkommen Verbänden besprochen und gegebenenfalls und Gefährdungsursachen angepasst. Sie sollten insbesondere mit der • Bestandsentwicklung über Freilanderhebungen Bewirtschaftung der Flächen vereinbar sein und und Abgleich mit Literaturdaten so die Nutzungsinteressen der Eigentümer und • Bewertung der aktuellen Nachweisdichten: Aus Pächter wahren, um eine Akzeptanz für die den erhobenen Daten können Aussagen zur Umsetzung zu finden. Nachweishäufigkeit (Anzahl Tiere pro Stunde) mit anderen Gebieten verglichen werden 3. Maßnahmen des „AHP Kreuzotter“ (sofern Erfassungsmethoden vergleichbar) Die in den einzelnen Projekten des „AHP Kreuz- • Zustand und Qualität der Lebensräume otter“ vorgeschlagenen Maßnahmen zielen in • Isolationsgrad des Bestandes aller Regel auf die Verbesserung oder Neuschaf- 110 ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020
Oberfranken Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenhilfsprogramm Kreuzotter Unterfranken Artenschutz Unterfranken Kreuzotter-Projektgebiete Unterfranken Oberfranken Oberfranken Abbildung 5 Mittelfranken Oberfranken Übersicht der Projektge- biete des „Artenhilfspro- gramms Kreuzotter“ in Oberpfalz Bayern. Die grauen UnterfrankenMittelfranken Punkte zeigen Kreuzotter- Mittelfranken nachweise aus dem Zeit- raum 1980 bis 2018. Mittelfranken Oberfranken Oberpfalz Oberpfalz Oberpfalz Mittelfranken Oberpfalz Niederbayern Schwaben Niederbayern Niederbayern Oberbayern Niederbayern Niederbayern Schwaben Schwaben Niederbayern Schwaben Oberbayern Oberbayern Schwaben Oberbayern n Oberbayern zotter-Projektgebiete Sitz Bezirksregierung Artenhilfsprojekt Kreuzotter des Kreisfreie Stadt Bayerischen Landesamtes für Umwelt Stadt weitere Projekte* 0 50 km Kreuzotter-Projektgebiete Kreuzotter-Projektgebiete Sitz Bezirksregierung Sitz Bezirksregierung Regierungsbezirksgrenze Kreuzotter-Fundort Kreuzotter-Projektgebiete nach der Sitz Bezirksregierung Artenhilfsprojekt Artenschutzkartierung Artenhilfsprojekt KreuzotterKreuzotter des des Kreisfreie Stadt Kreisfreie Stadt Kreuzotter-ProjektgebieteArtenhilfsprojekt Bayerischen Landesamtes Bayerischen Kreuzotter für Umwelt für Landesamtes desUmwelt Stadt Kreisfreie Stadt Sitz Bezirksregierung von 1980 bis 2018 Stadt Bayerischen Landesamtes für Umwelt Stadt Bayerisches Landesamt für Umwelt Artenhilfsprojekt gaturschutzbehörde, Bayerischer weitere Projekte* Staatsforst, Kreuzotter Naturpark, des Landschaftspflegeverband u. a. Kreisfreie Stadt www.lfu.bayern.de 0 50 km weitere Projekte* Regierungsbezirksgrenze 0 50 km Bayerischenweitere Landesamtes Kreuzotter-Fundort nach der für Umwelt Projekte* Stadt Regierungsbezirksgrenze 0 50 km Kreuzotter-Fundort nach der Artenschutzkartierung Regierungsbezirksgrenze weitere Kreuzotter-Fundort Projekte* von 1980 bis 2018 Artenschutzkartierung nach der Bayerisches Landesamt für 0 Umwelt 50 km Artenschutzkartierung * von Naturschutzbehörde, von Bayerischer Staatsforst, Naturpark, Landschaftspflegeverband u. a. 1980 bisnach 2018der Regierungsbezirksgrenze www.lfu.bayern.de 0 Kreuzotter-Fundort von 198050 bis km 2018 Bayerisches Landesamt für Umwelt renze * von Naturschutzbehörde, Bayerischer Staatsforst, Naturpark, Landschaftspflegeverband u. a. Bayerisches Landesamt für Umwelt www.lfu.bayern.de Artenschutzkartierung * von Naturschutzbehörde, Bayerischer Staatsforst, Naturpark, Landschaftspflegeverband u. a. www.lfu.bayern.de von 1980 bis 2018 Bayerisches Landesamt für Umwelt * von Naturschutzbehörde, Bayerischer Staatsforst, Naturpark, Landschaftspflegeverband u. a. www.lfu.bayern.de Bayerisches Landesamt für Umwelt www.lfu.bayern.de fung von Habitatstrukturen sowie die Vernetzung • Anlage von gebuchteten und strukturreichen bestehender Kreuzotterlebensräume. Die einzelnen Waldrändern (Abbildung 7) Maßnahmen sind in den Einzelberichten zum • Berücksichtigung des Kreuzotterschutzes bei AHP ausführlich beschrieben, einschließlich der Sturmschäden und Borkenkäferbefall; keine jeweiligen Zielsetzung und der gegebenenfalls flächendeckende Aufforstung in Kreuzotter- erforderlichen Folgepflege. gebieten, sondern Teilbereiche der natürli- chen Sukzession überlassen 3.1 Kernlebensräume im Wald und Offenland: • Verzicht auf den Einsatz von Rodentiziden in • Förderung von lichten Nadelwäldern Waldlebensräumen der Kreuzotter (Haupt- (Abbildung 7) nahrung Mäuse!) ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020 111
Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenschutz Artenhilfsprogramm Kreuzotter Abbildung 6 Informationstafel zur Kreuzotter im • Liegenlassen von Totholz 3.3 Fließgewässer Projektgebiet Eibacher • Neuanlage von Kleingewässern im Wald sowie • Erhalt der Dynamik natürlicher alpiner Flüsse Forst (Nürnberg; Extensivierung bestehender Teiche zur Förde- (Schotterflächen, Totholzansammlungen) Foto: Richard Podloucky). rung von Amphibien als potenzielle Beutetiere • Optimierung der Strukturen entlang von • Freihalten/Freistellen von Waldwiesen, Flüssen (besonnte Uferabschnitte, unbewirt- Waldwegen und -schneisen schaftete Grünlandstreifen mit entsprechenden • Statt Mulchen möglichst Mähen, dabei den Kleinstrukturen) Bodenabstand möglichst hoch einstellen • Flussrenaturierungen zur Wiederherstellung (mindestens 15 cm) einer natürlichen Dynamik • Intensive Schwarzwildbejagung • Erhalt von Hecken und Säumen entlang 3.4 Sonderstandorte von Feldwegen • Auf die Bedürfnisse der Reptilien angepasste • Freistellen und anschließendes Offenhalten Unterhaltung offener Standorte unter Strom- von Steinriegeln in der Feldflur leitungstrassen (Abbildung 9) • Verzicht auf Rekultivierung, stattdessen 3.2 Moorstandorte: Offenhalten von ehemaligen Abbaustellen • Erhalt der offenen Moorstandorte einschließlich • Sperrung von Forststraßen mit Schranken in ihrer nicht renaturierbaren Degenerationsstadien Kreuzotter-Kernlebensräumen, um unbe- • Erhalt des Grünlandes im Umfeld der fugtes Befahren zu verhindern; stärkere Moorstandorte Kontrolle oder Einschränkung des Fahrverkehrs • Auflichtung feuchter Waldbestände auf auf für den öffentlichen Verkehr einge- Moorstandorten schränkten oder gesperrten Fahrwegen im • Moorrenaturierung durch Wiedervernässung Wald sowie an Waldrändern (Abbildung 8) • Reptilienfreundliche Mahd- und Entwicklungs- • Erhalt der Strukturvielfalt in Streuwiesen konzepte an Straßen- und Wegrändern sowie (Gebüschinseln, Einzelbäume, kompakte entlang von Bahnlinien und Erhalt von Zwerg- Zwergstrauchbestände) strauchbeständen und Gebüschgruppen 112 ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020
Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenhilfsprogramm Kreuzotter Artenschutz 3.5 Kleinflächige Strukturverbesserungen • Anlage von Reisig- und, falls ortstypisch, auch Steinhaufen an zeitweise besonnten Bereichen (Abbildung 7) • Anlage künstlicher Winterquartiere im Rand- bereich bereits genutzter Kernlebensräume (Abbildung 10) • Belassen von Wurzeltellern nach Windwurf zur Förderung des Strukturreichtums im Wald (Abbildung 11) 3.6 Biotopverbund: • Auflichtung von dichten Wäldern zwischen Kernlebensräumen • Förderung von breiten besonnten Forststraßen- rändern • Schaffung von extensiv genutzten Grünland- korridoren zwischen Waldparzellen sowie entlang von geeigneten Verbindungselementen wie Waldrändern, Fließgewässern, Bahnlinien und Hecken sowie Anlage von Kleinstrukturen • Renaturierung von Fließgewässern 4. Erfolgskontrollen Erfolgskontrollen haben das Ziel, das Erreichen der im Planungsprozess formulierten Ziele durch systematisches Sammeln von Daten zu überprüfen und zu beurteilen (Woolsey et al. 2005; Hofer 2016). Dabei gibt es verschiedene Arten von Erfolgs- 4.2 Effizienzkontrolle zu den Maßnahmen Abbildung 7 kontrollen. Beim AHP Kreuzotter des LfU wurden Schaffen eines lichten Vollzugskontrollen und Effizienzkontrollen durch- des AHP Kreuzotter im Fichtelgebirge Kiefernbestandes mit geführt. Bei einem Projekt der Regierung von Kontrollen zur Beurteilung der Effizienz bereits gebuchteter Saum- Mittelfranken und einem Beweidungsprojekt in durchgeführter Maßnahmen wurden in den struktur nebst Anlage von Reisighaufen als Oberbayern wird außerdem ein Monitoring Projektgebieten im Fichtelgebirge durchgeführt Maßnahmen zur Habitat- durchgeführt. (Völkl 2008a). optimierung im Projekt- gebiet Eibacher Forst 4.1 Vollzugskontrollen Von den Forstbetrieben Selb und Fichtelberg der (Nürnberg; Foto: • Umsetzung von Maßnahmen für Reptilien in Bayerischen Staatsforsten wurde ein wesentlicher Karsten Horn). neun Landkreisen im Regierungsbezirk Ober- Teil der Maßnahmenvorschläge aus dem Arten- bayern: Bei der vom LfU 2013 beauftragten hilfsprogramm bis 2008 umgesetzt. Hervorzu- Umsetzung von 40 Maßnahmen im Regierungs- heben sind hierbei die großflächige Wiederver- bezirk Oberbayern, wurden in einem detail- nässung der Torfmoorhölle (Abbildung 8) und die lierten Abschlussbericht mit Fotodokumen- Förderung von Kleingewässern und Kleinstruk- tation 27 fertiggestellte Maßnahmen belegt, turen. Ein Teil der Maßnahmen (Förderung lichter 32 Maßnahmen waren außerdem 2014 zur Wegränder) ergab sich automatisch durch Umsetzung vorbereitet (Lemp et al. 2014). notwendigen Holzeinschlag aufgrund von • Eine Dokumentation über den Stand der Sturmwurf und Borkenkäferbefall. Die Zusammen- Maßnahmenumsetzung im Manteler Forst arbeit mit den Bayerischen Staatsforsten im erfolgte im Jahr 2010 (Völkl 2010a). Bis 2010 Rahmen des AHP kann als sehr konstruktiv und waren demnach seitens des Forstbetriebs positiv bewertet werden. Schnaittenbach nahezu alle Vorschläge, bei denen Handlungsbedarf bestand, bereits Auf den in Privatbesitz befindlichen Flächen umgesetzt worden. Dabei konnten in den gestaltete sich die Umsetzung schwieriger, da Pflegeflächen auch regelmäßig Kreuzottern seitens der Eigentümer nur wenig Interesse beobachtet werden. Neben der Kreuzotter bestand. Hervorzuheben sind die Maßnahmen profitierten noch weitere Reptilien- sowie des Naturparks Fichtelgebirge in der Torfmoor- Amphibienarten (Knoblauchkröte, Laubfrosch, hölle (Freistellung im Spirkenwaldbereich). Kammmolch) von den Maßnahmen. ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020 113
Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenschutz Artenhilfsprogramm Kreuzotter Die Kreuzotterpopulationen in der Torfmoorhölle und im Gebiet Waldwiesen hatten sich gegen- über 2004 deutlich erholt (Torfmoorhölle: 30 Tiere im Jahr 2008 gegenüber neun Tieren im Jahr 2004; Waldwiesen: 18 Tiere im Jahr 2008 gegenüber acht Tieren 2004). Dies ist zumindest teilweise auf die durchgeführten Maßnahmen zurückzuführen, aber auch auf die allgemeine Zunahme der lichten Strukturen im Wald durch verstärkten Holzeinschlag. Die Schwerpunkte der Populationszunahme konzentrieren sich in den Gebieten, in denen sich die Habitatsituation in den letzten Jahren deutlich verbessert hat. Die durchgeführten Maßnahmen können als erfolg- reich bewertet werden. 4.3 Monitoring der Beweidungsflächen in den Isarauen zwischen Geretsried und Schäftlarn Die beim AHP Kreuzotter vorgeschlagene Bewei- dung von lichten Kiefernwäldern und Brennen in den Isarauen wird inzwischen auf Teilflächen durchgeführt. Begleitend werden die Auswir- kungen der Beweidung mit Murnau-Werdenfelser- Rindern auf stark vergrasten Schneeheide-Kiefern- Abbildung 8 wäldern der Pupplinger und Ascholdinger Au Wiedervernässung Gemeinsam mit einem Energieversorgungs- beobachtet und dokumentiert, darunter auch die der Torflohe im Fichtel- unternehmen konnte der Naturpark auch die Reptilien (Völkl 2013d). gebirge als Habitat Lebensräume unter einer Hochspannungstrasse verbessernde Maßnahme für die Kreuzotter und (Abbildung 9) optimieren. andere Arten (Foto: Wolfgang Völkl, aus Völkl 2008a). Abbildung 9 Freistellung einer Leitungstrasse von Fichten-Aufwuchs im Fichtelgebirge als Habitat verbessernde Maßnahme für die Kreuz- otter und andere Arten (Foto: Wolfgang Völkl, aus Völkl 2008a). 114 ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020
Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenhilfsprogramm Kreuzotter Artenschutz a b 4.4 Monitoring im Eibacher Forst (Nürnberg) Abbildung 10 Nürnberg; Abbildungen 6, 7 und 10). Sämtliche Künstlich angelegte Im Projektgebiet Eibacher Forst in Mittelfranken vorgeschlagenen Maßnahmen wurden bis Ende Überwinterungsquar- wurde durch die Regierung von Mittelfranken für 2018 erfolgreich umgesetzt. Das Populations- tiere für die Kreuzotter den Zeitraum 2017 bis 2019 eine Maßnahmen- monitoring seit 2017 ergab, dass sich der Bestand und weitere Reptilien- Arten im Projektgebiet evaluierung sowie ein Bestandsmonitoring der Kreuzotter auf einer überlebensfähigen Eibacher Forst (Nürn- beauftragt (Horn 2017, 2018, 2019). Hier erfolgte Mindestgrößte von hochgerechnet etwa 50–70 berg) in Form von eine kontinuierliche Umsetzung der von Horn & Tieren stabilisiert hat. Ob die durchgeführten Wurzelstubben (a) und Podloucky (2014) erarbeiteten Maßnahmenvor- Maßnahmen zu einem Anwachsen der Popula- einer Schüttung aus schläge seit dem Winter 2014/2015 durch die tion führen werden, wird sich allerdings erst in groben Natursteinen (b), die jeweils in eine ange- beteiligten Projektpartner (Forstbetrieb Nürnberg einigen Jahren beurteilen lassen. schnittene Böschung mit der Bayerischen Staatsforsten, Wasserstraßen- Süd-Exposition einge- und Schifffahrtsamt Nürnberg, Landschaftspflege- Kontrollen zur Umsetzung der Maßnahmenvor- bracht wurden (Fotos: verbände Mittelfranken und Nürnberg, Main- schläge und zu deren Effizienz in Nordbayern Richard Podloucky). Donau Netzgesellschaft mbH Nürnberg, Kreis- zeigen, dass sich die Kreuzotter und mit ihr syntop gruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen des Landes- vorkommende weitere Reptilienarten mit gezielten bundes für Vogelschutz, Umweltamt der Stadt Projekten gut fördern lassen. Abbildung 11 Das Belassen von Wurzeltellern nach Sturmwurfereignissen, hier im östlichen Nürn- berger Reichswald, fördert den Struktur- reichtum im Wald (Foto: Karsten Horn). ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020 115
Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenschutz Artenhilfsprogramm Kreuzotter 5. Empfehlungen für die Konzeption Herr Prof. Dr. H. W. Bennert (Ennepetal) über- weiterer Projekte nahm dankenswerterweise die Korrektur der Generell gilt zu bedenken, dass sich die Kreuzotter englischsprachigen Zusammenfassung für die hinsichtlich der Nutzung bestimmter Habitat- Online-Veröffentlichung. strukturen innerhalb ihres Lebensraumes (Früh- jahrs- und Herbstsonnen-, Paarungs- und Literatur Brutplätze, Sommerrevier, Überwinterungsplätze) Babiniuk, N. (2017): Kreuzotter Kartierung östlich Ober- sehr konservativ verhält (Völkl & Biella 1988, 1993) bach – NSG Schwarze Berge und angrenzend. – und nur in einem vermutlich größeren Zeitrahmen Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Land- neu geschaffene Strukturen annimmt (Völkl 1991a). schaftspflegeverbandes Bad Kissingen. Somit kommt dem Erhalt und der Entwicklung Babiniuk, N. (2018a): AHP Kreuzotter in Unterfranken. der vorhandenen Strukturen eine besondere Kreuzotter-Kartierung bei Willmars, April–Septem- Bedeutung zu. ber 2018. – Unveröffentlichtes Gutachten im Auf- trag der Regierung von Unterfranken, Würzburg. Für die Planung und Konzeption von Artenhilfs- Babiniuk, N. (2018b): Artenhilfsprogramm Kreuzotter. projekten für die Kreuzotter sollte prinzipiell Untersuchung im Rinderbach-Haunrain 2018. – gelten, dass diese vorrangig in Gebieten durchge- Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag der Re- führt werden, in denen auch eine Umsetzung der gierung von Unterfranken, Würzburg. vorgeschlagenen Maßnahmen grundsätzlich Biella, H.-J., Dittmann, G. & Völkl, W. (1993): Ökolo- möglich und wahrscheinlich ist. gische Untersuchungen an Kreuzotterpopulati- onen (Vipera berus [L.]) in vier Regionen Mittel- Ferner sollten bei der Planung folgende grund- deutschlands (Reptilia, Serpentes: Viperidae). – Zoologische Abhandlungen, Staatliches Museum legende Fragestellungen bedacht werden: für Tierkunde Dresden 47(2): 193–204. • Bietet das Projektgebiet einer längerfristig überlebensfähigen Population überhaupt Blanke, I. (2006): Effizienz künstlicher Verstecke bei Reptilienerfassungen: Befunde aus Niedersachsen ausreichend Raum (Minimumareal von etwa im Vergleich zu Literaturangaben. – Zeitschrift für 250 ha; vergleiche Völkl 1991b; Biella et al. 1993)? Feldherpetologie 13: 49–70. • Ist im Gebiet noch eine als überlebensfähige Mindestpopulationsgröße anzunehmende Bleckmann, F. & Hansbauer, G. (2016): Kreuzottern – faszinierend und gefährdet. UmweltWissen – Individuenzahl vorhanden/zu erwarten (je nach Natur. – Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU), Gebiet zwischen 30 und 100 Tieren; vergleiche Augsburg. hierzu Völkl & Biella 1993; Madsen et al. 1996, Blum, J. (1888): Die Kreuzotter und ihre Verbreitung 1999; Völkl & Thiesmeier 2002)? in Deutschland. – Abhandlungen der Sencken- • Ist eine Vernetzung verschiedener jahreszeit- bergischen Naturforschenden Gesellschaft 15: licher Teillebensräume gegeben oder 123–278. umsetzbar (vergleiche Völkl & Biella 1993; Dürr, P. (2017): Artenhilfsprogramm Kreuzotter. Augs- Völkl & Kornacker 1993)? burger Westliche Wälder 2017. – Unveröffentlichtes • Wie sollten Projekte angelegt werden, um auch Gutachten im Auftrag des Bayerischen Landes- den Erfolg evaluieren zu können (längerfristiges amtes für Umwelt, Augsburg. Monitoring)? Dürr, P. & Hansbauer, G. (2019): Artenhilfsprogramm • Welche Faktoren können den Umsetzungs- Kreuzotter. Augsburger Westliche Wälder 2018– erfolg negativ beeinflussen? 2019. – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Augsburg. Das Überleben der Kreuzotter in Waldgebieten Gruber, H.-J., Hansbauer, G., Heckes, U. et al. (2004): hängt in ganz entscheidender Weise von der Verbreitung und Bestandssituation der Kreuzotter Forstwirtschaft ab. Einzuleitende Schutzkonzep- (Vipera berus berus [Linnaeus, 1758]) in Bayern. – tionen sowie die Durchführung von Maßnahmen Mertensiella 15: 117–124. können nur in enger Abstimmung mit den Hachtel, M., Schmidt, P., Brocksieper, U. et al. (2009): zuständigen Forstbehörden beziehungsweise Erfassung von Reptilien – eine Übersicht über den Privatwaldbesitzern erfolgen und zielführend sein. Einsatz künstlicher Verstecke (KV) und die Kombi- nation mit anderen Methoden. – Zeitschrift für Danksagung Feldherpetologie, Supplement 15: 85–134. Für wichtige Vorarbeiten bedanken wir uns bei Hansbauer, G., Assmann, O., Malkmus, R. et al. (2019): Frau Ingeborg Schmid (ehemals LfU), für wertvolle Rote Liste und Gesamtartenliste der Kriechtiere Hinweise und Korrekturen bei Herrn Bernd-Ulrich (Reptilien) Bayerns. – Bayerisches Landesamt für Rudolph und für die Erstellung der Abbildung 5 Umwelt, Augsburg. bei den Kolleginnen des LfU aus der Kartografie. 116 ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020
Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenhilfsprogramm Kreuzotter Artenschutz Heckes, U., Gruber, H. J. & Haft, J. (1993): Verbreitung, Nicolay, H. (2005): Planung von Artenhilfsmaßnahmen Habitateinbindung und Gefährdung der Kreuz- für die Kreuzotter im Biosphärenreservat Rhön otter Vipera berus (Linnaeus 1758) in Südbayern. – (bayerischer Teil, Landkreise Rhön-Grabfeld und Mertensiella 3: 331–341. Bad Kissingen). – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Hofer, U. (2016): Evidenzbasierter Artenschutz. Augsburg. Begriffe, Konzepte, Methoden. – Haupt, Bern. Podloucky, R. (2017): Zur aktuellen und historischen Horn, K. (2017): Monitoring der Kreuzotterbestände Verbreitung der Kreuzotter (Vipera berus) im baye- im Bereich der Schleuse Eibach (Nürnberg) im Jahr rischen Spessart – eine Erstinventur mit Hinweisen 2017. – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag für ein Schutzkonzept. – Unveröffentlichtes Gut- der Regierung von Mittelfranken, Ansbach. achten im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes Horn, K. (2018): Monitoring der Kreuzotterbestände Main-Spessart e.V. (LPV-MSP), Karlstadt. im Bereich der Schleuse Eibach (Nürnberg) im Jahr Podloucky, R., Clausnitzer, H. J., Laufer, H. et al. (2005): 2018. – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag Anzeichen für bundesweite Bestandseinbrüche der Regierung von Mittelfranken, Ansbach. der Kreuzotter (Vipera berus) infolge ungünstiger Horn, K. (2019): Monitoring der Kreuzotterbestände Witterungsabläufe im Herbst und Winter 2002/2003 im Bereich der Schleuse Eibach (Nürnberg) im Jahr – Versuch einer Analyse. – Zeitschrift für Feldherpe- 2019. – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag tologie 12: 1–18. der Regierung von Mittelfranken, Ansbach. Salomon, C. (2016): AHP Kreuzotter in Unterfranken. Horn, K. & Podloucky, R. (2014): Erfassung der Kreuz- Stand Dezember 2016. – Unveröffentlichter Bericht, ottervorkommen im Zeitraum 2013/2014 und Er- Regierung von Unterfranken, Würzburg. stellung eines Konzeptes zum Erhalt bzw. zur Ver- Scherzinger, W. & Völkl, W. (2004): Dynamische besserung der Bestandssituation der Kreuzotter Prozesse in der Waldentwicklung als Grundlage im Bereich der Schleuse Eibach am Main-Donau- für den Erhalt der Kreuzotter (Vipera berus berus Kanal. – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag [Linnaeus, 1758]) im Nationalpark Bayerischer Wald. der Regierung von Mittelfranken, Ansbach. – Mertensiella 15: 296–301. K aule, G., Schaller, J. & Schober, H.-M. (1979): Auswer- Schiemenz, H., Biella, H.-J., Günther, R. et al. (1996): Kreuz- tung der Kartierung schutzwürdiger Biotope in otter – Vipera berus (Linnaeus, 1758). – In: Günther, R. Bayern. Allgemeiner Teil – Außeralpine Lebensräume. (Hrsg.): Die Amphibien und Reptilien Deutschlands: – Oldenbourg Verlag, München, Wien. 710–728. – Fischer, Jena. Kühnel, K.-D., Geiger, A., Laufer, H. et al. (2009): Rote Siegenthaler, F. (2016): AHP Kreuzotter im Bayerischen Liste und Gesamtartenliste der Kriechtiere (Reptilia) Spessart: Erfassung und Bewertung der Kreuzotter- Deutschlands. Stand Dezember 2008. – Natur- vorkommen im Raum Frammersbach 2016. – Un- schutz und Biologische Vielfalt 70(1): 231–256. veröffentlichtes Gutachten im Auftrag der Regie- Leibl, F. & Völkl, W. (2009): Verbreitung und Schutz der rung von Unterfranken, Würzburg. Kreuzotter (Vipera berus) im Inneren Bayerischen Simmeth, B. (2010): Beurteilung der Bestandssituation Wald. Ergebnisse eines Artenschutzprogramms der Kreuzotter im Landkreis Amberg-Sulzbach mit für Vipera berus. – Naturschutz und Landschafts- Erstellung eines Schutzkonzeptes. – Unveröffent- planung 41: 181–187. lichtes Gutachten im Auftrag des Landesbundes Lemp, D., Berghofer, M. & Kugler, R. (2014): Arten- für Vogelschutz in Bayern e. V., Kreisgruppe hilfsprogramm Kreuzotter. Umsetzung von Maß- Amberg-Sulzbach, Sulzbach-Rosenberg. nahmen für Reptilien in neun Landkreisen in Ober- URL 1: Artenhilfsprogramm Kreuzotter des LfU; www. bayern. – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag lfu.bayern.de/natur/artenhilfsprogramme_zoolo- des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Augsburg. gie/kreuzotter/index.htm. Madsen, T., Shine, R., Olsson, M. et al. (1999): Restoration Völkl, W. (1986): Untersuchungen zum Bestand der of an inbred adder population. – Nature 402: Kreuzotter (Vipera b. berus L.) im Fichtelgebirge. – 34–35. Schriftenreihe des Bayerischen Landesamtes für Madsen, T., Stille, B. & Shine, R. (1996): Inbreeding de- Umweltschutz 73: 125–133. pression in an isolated population of adders Vipera Völkl, W. (1991a): Besiedlungsprozesse in kurzlebigen berus. – Biological Conservation 75: 113–118. Habitaten: Die Biozönose von Waldlichtungen. – Mutz, T. & Glandt, D. (2004): Künstliche Versteckplätze Natur und Landschaft 66: 98–102. als Hilfsmittel der Freilandforschung an Reptilien Völkl, W. (1991b): Habitatansprüche von Ringelnatter unter besonderer Berücksichtigung von Kreuzotter (Natrix natrix) und Schlingnatter (Coronella austriaca): (Vipera berus) und Schlingnatter (Coronella Konsequenzen für Schutzkonzepte am Beispiel austriaca). – Mertensiella 15: 186–196. nordbayerischer Populationen. – Natur und Land- schaft 66: 444–448. ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020 117
Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenschutz Artenhilfsprogramm Kreuzotter Völkl, W. (1997): Die Bewertung von Erstaufforstungen Völkl, W. (2009b): Die Kreuzotter im Naturpark Stein- für den Biotop- und Artenschutz aus tierökologischer wald (Lkr. Tirschenreuth): Bestandsituation und Sicht. – Schriftenreihe für Landschaftspflege und Pflegemaßnahmen zu ihrer Förderung im Gebiet Naturschutz 49: 47–59. Friedenfels und Pfaben. – Unveröffentlichtes Gut- achten im Auftrag des Naturparks Steinwald, Völkl, W. (2004): Artenhilfsprogramm Kreuzotter Erbendorf. (Vipera berus) im Fichtelgebirge. – Unveröffent- lichtes Gutachten im Auftrag des Bayerischen Völkl, W. (2009c): Die Kreuzotter im Münchenreuther Landesamtes für Umwelt, Augsburg. Wald (Lkr. Tirschenreuth): Bestandssituation und Pflegemaßnahmen zu ihrer Förderung. – Unveröf- Völkl , W. (2005): Artenhilfsprogramm Kreuzotter fentlichtes Gutachten im Auftrag des Landkreises (Vipera berus) im Rehauer Forst und Manteler Forst. Tirschenreuth. – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Augsburg. Völkl, W. (2010a): Artenhilfsprogramm Kreuzotter (Vipera berus), Dokumentation der bisherigen Um- Völkl , W. (2006): Artenhilfsprogramm Kreuzotter setzung im Manteler Forst. – Unveröffentlichtes (Vipera berus) im Lindenhardter Forst und Limmers- Gutachten im Auftrag des Bayerischen Landes- dorfer Forst. – Unveröffentlichtes Gutachten im amtes für Umwelt, Augsburg. Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Augsburg. Völkl, W. (2010b): Artenhilfsprogramm Kreuzotter (Vipera berus) in ausgewählten Lebensräumen in Völkl , W. (2007a): Artenhilfsprogramm Kreuzotter Oberbayern 2010. – Unveröffentlichtes Gutachten (Vipera berus) im Allgäu. – Unveröffentlichtes Gut- im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für achten im Auftrag des Bayerischen Landesamtes Umwelt, Augsburg. für Umwelt, Augsburg. Völkl, W. (2010c): Artenhilfsprogramm Kreuzotter Völkl , W. (2007b): Die Kreuzotter in der Gemeinde (Vipera berus), Teilprojekt Bahnlinien 2010. – Unver- Hinterschmiding: Aktuelle Verbreitung und Umset- öffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bayerischen zungsmaßnahmen zu ihrer Förderung. – Unveröf- Landesamtes für Umwelt, Augsburg. fentlichtes Gutachten im Auftrag der Regierung von Niederbayern, Landshut. Völkl, W. (2010d): Die Kreuzotter im östlichen Land- kreis Regensburg. – Unveröffentlichtes Gutachten Völkl, W. (2007c): Die Kreuzotter im Kainzbachtal bei im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes Re- Tännesberg (Lkr. Neustadt/Waldnaab): Bestandssi- gensburg e. V., Regensburg. tuation und Pflegemaßnahmen zu ihrer Förderung. – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag Natur- Völkl, W. (2010e): Artenhilfsprogramm „Kreuzotter im park Nördlicher Oberpfälzer Wald, Neustadt a. d. Steinwald“ 2010. – Unveröffentlichtes Gutachten im Waldnaab. Auftrag des Naturparks Steinwald, Erbendorf. Völkl, W. (2007d): Die Kreuzotter im Oberteicher Moor Völkl, W. (2010f): Die Kreuzotter im FFH-Gebiet Bärn- (Lkr. Tirschenreuth): Bestandssituation und Pflege- auer Moor (Lkr. Tirschenreuth). – Unveröffentlichtes maßnahmen zu ihrer Förderung. – Unveröffent- Gutachten im Auftrag des Landkreises Tirschenreuth. lichtes Gutachten im Auftrag des Landkreises Völkl, W. (2010g): Die Kreuzotter auf der Rodungsinsel Tirschenreuth. Mähring (Lkr. Tirschenreuth): Bestandssituation und Völkl, W. (2008a): Artenhilfsprogramm Kreuzotter Pflegemaßnahmen zu ihrer Förderung. – Unveröf- (Vipera berus) im Fichtelgebirge. Effizienzkontrolle fentlichtes Gutachten im Auftrag des Landkreises zu den bisher durchgeführten Maßnahmen. – Tirschenreuth. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Völkl, W. (2011a): Untersuchungen zum Vorkommen Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Augsburg. der Kreuzotter und weiterer Reptilienarten in aus- Völkl, W. (2008b): Artenhilfsprogramm Kreuzotter gewählten Gebieten nördlich und südlich von (Vipera berus) in den Isarauen und in ausgewählten Drachselried (Lkr. Regen, Niederbayern). – Unveröf- Filzen Oberbayerns. – Unveröffentlichtes Gutach- fentlichtes Gutachten im Auftrag der Regierung ten im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für von Niederbayern, Landshut. Umwelt, Augsburg. Völkl, W. (2011b): Artenhilfsprogramm „Kreuzotter im Völkl, W. (2008c): Untersuchungen zur Reptilienfauna Steinwald“ 2011. – Unveröffentlichtes Gutachten im in der Gemeinde Breitenberg (Landkreis Passau, Auftrag des Naturparks Steinwald, Erbendorf. Niederbayern). – Unveröffentlichtes Gutachten im Völkl, W. (2011c): Die Kreuzotter und weitere Reptilien- Auftrag der Regierung von Niederbayern, Landshut. arten im NSG „Prackendorfer und Kulzer Moos“ Völkl, W. (2009a): Artenhilfsprogramm Kreuzotter (Lkr. Schwandorf): Bestandssituation und Pflege- (Vipera berus) in ausgewählten Lebensräumen in maßnahmen zu ihrer Förderung. – Unveröffent- Oberbayern 2009. – Unveröffentlichtes Gutachten lichtes Gutachten im Auftrag des Landkreises im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Schwandorf. Umwelt, Augsburg. 118 ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020
Horn, Podloucky & Hansbauer: Artenhilfsprogramm Kreuzotter Artenschutz Völkl, W. (2012a): Artenhilfsprogramm Kreuzotter Völkl, W. (2013c): Kombination der Förderung von ge- (Vipera berus) in ausgewählten Lebensräumen in fährdeten Tagfalterarten im Wald mit Umsetzungs- Oberbayern 2011/12, Alpine Flussauen als Kreuz- maßnahmen für das AHP Kreuzotter. Zwischenbe- otterlebensraum. – Unveröffentlichtes Gutachten richt. – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Augsburg. Umwelt, Augsburg. Völkl, W. (2013d): Bayern-Netz-Natur-Projekt „Lichte Völkl, W. (2012b): Artenhilfsprogramm Kreuzotter Kiefernwälder und Brennen in den Isarauen zwi- (Vipera berus) in ausgewählten Lebensräumen in schen Geretsried und Schäfflarn“ – Auswirkungen Oberbayern 2011/12, Verbundprojekt Leitzachtal. – der Beweidung mit Murnau-Werdenfelser Rinder Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des auf stark vergraste Schneeheide-Kiefernwälder der Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Augsburg. Pupplinger und Ascholdinger Au; Teilbericht II: Reptilien und Tagfalter. – Unveröffentlichtes Gut- Völkl, W. (2012c): Artenhilfsprogramm Kreuzotter achten im Auftrag des Isartalvereins e. V., München. (Vipera berus) in ausgewählten Lebensräumen in Oberbayern 2012, Ammerseegebiet. – Unveröffent- Völkl, W. (2013e): Moorrenaturierung Rondell und lichtes Gutachten im Auftrag des Bayerischen Lan- Anlage von Feuchtgebietskomplexen auf der desamtes für Umwelt, Augsburg. Königsheide: Monitoring von Vögeln, Reptilien, Amphibien, Libellen und ausgewählten Pflanzen- Völkl, W. (2012d): Artenhilfsprogramm Kreuzotter arten. – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag (Vipera berus) in ausgewählten Lebensräumen des Forstbetriebs Fichtelberg. in Oberbayern 2012, Moore in den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Dachau. – Unveröffentlichtes Völkl, W. (2014): Die Kreuzotter im Naturpark Stein- Gutachten im Auftrag des Bayerischen Landes- wald: Erstellung eines Maßnahmenkonzepts zur amtes für Umwelt, Augsburg. Förderung der Kreuzotter als Leitart für extensiv genutztes Grünland und strukturreiche Waldrän- Völkl, W. (2012e): Artenhilfsprogramm Kreuzotter der im Gebiet Waldeck-Godas-Schadenreuth im (Vipera berus) in ausgewählten Lebensräumen in Naturpark Steinwald. – Unveröffentlichtes Gutach- Oberbayern 2012, Erhebungen um Samerberg ten im Auftrag des Naturpark Steinwald, Erbendorf. und Sachrang. – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Völkl, W. & Biella, H.-J. (1988): Traditional using of mating Augsburg. and breeding places by the adder (Vipera berus L.). – Zoologische Abhandlungen, Staatliches Museum Völkl, W. (2012f): Artenhilfsprogramm Kreuzotter für Tierkunde Dresden 44(3): 19–23. (Vipera berus) in ausgewählten Lebensräumen in Oberbayern 2012, Moore östlich von Traunstein. – Völkl, W. & Biella, H.-J. (1993): Ökologische Grundla- Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des gen einer Schutzkonzeption für die Kreuzotter Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Augsburg. Vipera berus (Linnaeus 1758) in Mittelgebirgen. – Mertensiella 3: 357–368. Völkl, W. (2012g): Untersuchungen zum Vorkommen der Kreuzotter und weiterer Reptilienarten in aus- Völkl, W., Clausnitzer, H.-J., Geiger, A. et al. (2004): gewählten Gebieten im Raum Zwiesel und Frauenau Kreuzotterschutz, Jagd und Forstwirtschaft. – (Lkr. Regen, Niederbayern). – Unveröffentlichtes Mertensiella 15: 262–273. Gutachten im Auftrag der Regierung von Nieder- Völkl, W., Gees, K. & Beran, H. (2012): Moorrenaturierung bayern, Landshut. im Fichtelgebirge als langfristige Schutzmaßnahme Völkl, W. (2012h): Moorrenaturierung „Backöfeleins- für vom Klimawandel bedrohte Tierarten: Kreuz- moor am Schneeberg“ – zoologisches und floristi- otter und Moorlibellenarten als Leitarten. – Unver- sches Monitoring. – Unveröffentlichtes Gutachten öffentlichtes Gutachten des LBV im Auftrag des im Auftrag des Forstbetriebs Selb. StMUG (KLIP-Projekt). Völkl, W. (2012i): Artenhilfsprogramm „Kreuzotter im Völkl, W. & Hansbauer, G. (2010): Die Kreuzotter in Steinwald“ 2012. – Unveröffentlichtes Gutachten im Bayern. Erfolgreicher Artenschutz. – Bayerisches Auftrag des Naturparks Steinwald, Erbendorf. Landesamtes für Umwelt (LfU), Augsburg. Völkl, W. (2013a): Artenhilfsprogramm Kreuzotter Völkl, W. & Hansbauer, G. (2019): Kreuzotter Vipera berus (Vipera berus). Ausgewählte Lebensräume in den (Linnaeus, 1758). – In: Andrä, E., Assmann, O., Dürst, T. Landkreisen Schwandorf und Cham 2013. – Unver- et al. (2019): Amphibien und Reptilien in Bayern: öffentlichtes Gutachten im Auftrag des Bayerischen 404–413. Ulmer, Stuttgart. Landesamtes für Umwelt, Augsburg. Völkl, W., Hansbauer, G. & Grosch, G. (2011): Das Arten- Völkl, W. (2013b): Untersuchungen zum Vorkommen hilfsprogramm „Kreuzotter (Vipera berus) im Fichtel- der Kreuzotter (Vipera berus) und weiterer Reptilien- gebirge“: Umsetzung und Ergebnisse. – Zeitschrift arten auf den Schachten im Arbergebiet (Lkr. Regen, für Feldherpetolgie 18: 137–148. Niederbayern). – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag der Regierung von Niederbayern, Landshut. ANLIEGEN NATUR 42(1), 2020 119
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