Vorhabenbeschreibung RBS.Mobil - Stadt Lohmar
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Verbundprojekt: Rheinisch.Bergisch.Smart.Mobil (RBS.Mobil) Förderaufruf: Smart Cities Made in Germany (2020) Projektförderer: Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat Projektzeitraum: 01.11.2020 – 31.10.2025 Zuschussnummer: 18006914 Projektleitung: Stadt Lohmar Hinweise zum Sprachgebrauch: Bei Personen- und Berufsbezeichnungen werden stets beide Geschlechterformen verwendet. Bei Nennung nur einer Geschlechtsform, wird selbstverständlich die andere Geschlechterform miteingeschlossen.
Inhalt 1 Einleitung ............................................................................................................................................................ 1 2 Mobilitätsherausforderungen ..................................................................................................................... 2 3 Methodisches Vorgehen............................................................................................................................... 4 4 Projektpartner ................................................................................................................................................... 5 4.1 Stadt Lohmar .......................................................................................................................................... 5 4.2 regio iT gesellschaft für informationstechnologie mbh ......................................................... 6 4.3 Niehaves & Friends GmbH................................................................................................................ 6 5 Maßnahmen ...................................................................................................................................................... 7 5.1 RBS.Urban-Data-Plattform ................................................................................................................ 7 5.1.1 Idee der Maßnahme ....................................................................................................................... 7 5.1.2 Orientierungsprojekte.................................................................................................................... 7 5.1.3 Aktueller Status Quo ...................................................................................................................... 7 5.1.4 Planung der Maßnahme................................................................................................................ 7 5.2 RBS.CarSharing ...................................................................................................................................... 8 5.2.1 Idee der Maßnahme ....................................................................................................................... 8 5.2.2 Orientierungsprojekte.................................................................................................................... 9 5.2.3 Aktueller Status Quo ...................................................................................................................... 9 5.2.4 Planung der Maßnahme.............................................................................................................. 10 5.3 RBS.Hubs ................................................................................................................................................ 10 5.3.1 Idee der Maßnahme ..................................................................................................................... 10 5.3.2 Orientierungsprojekte.................................................................................................................. 11 5.3.3 Aktueller Status Quo .................................................................................................................... 11 5.3.4 Planung der Maßnahme.............................................................................................................. 12 5.4 RBS.Shuttle ............................................................................................................................................ 13 5.4.1 Idee der Maßnahme ..................................................................................................................... 13
5.4.2 Orientierungsprojekte.................................................................................................................. 13 5.4.3 Aktueller Status Quo .................................................................................................................... 14 5.4.4 Planung der Maßnahme.............................................................................................................. 14 5.5 RBS.App .................................................................................................................................................. 15 5.5.1 Idee der Maßnahme ..................................................................................................................... 15 5.5.2 Orientierungsprojekte.................................................................................................................. 15 5.5.3 Aktueller Status Quo .................................................................................................................... 15 5.5.4 Planung der Maßnahme.............................................................................................................. 15 5.6 RBS.Mitfahren....................................................................................................................................... 16 5.6.1 Idee der Maßnahme ..................................................................................................................... 16 5.6.2 Orientierungsprojekte.................................................................................................................. 16 5.6.3 Aktueller Status Quo .................................................................................................................... 17 5.6.4 Planung der Maßnahme.............................................................................................................. 17 5.7 RBS.Bonus .............................................................................................................................................. 17 5.7.1 Idee der Maßnahme ..................................................................................................................... 17 5.7.2 Orientierungsprojekte.................................................................................................................. 18 5.7.3 Aktueller Status Quo .................................................................................................................... 18 5.7.4 Planung der Maßnahme.............................................................................................................. 18 6 Projektverlauf .................................................................................................................................................. 18 6.1 Gemeinsamer Workshop zur Erarbeitung der RBS.Mobil Idee am 20.03.2020 ........... 18 6.2 Pressekonferenz zur den Modellprojekten am 10.09.2020 ................................................ 20 6.3 Projektvorstellung bei den LoI-Partnern am 28.06.2021 ..................................................... 21 6.4 Teilnahme am XX des BMI am 03.09.2021 ................................................................................ 22 7 Literaturverzeichnis ....................................................................................................................................... 23 8 Abbildungsverzeichnis................................................................................................................................. 24 9 Tabellenverzeichnis ....................................................................................................................................... 24
1 Einleitung Lohmar ist eine ländliche Stadt zwischen Köln und Bonn. Der Name Lohmar leitet sich aus der Geografie ab. Lohmar liegt an dem Fluss „Agger“, der „Wahner Heide“ im Westen und dem Naturschutzgebiet „Naafbachtal“ im Osten. So erklärt sich auch der Name der Stadt, denn „loh“ steht für Wald (Naturschutzgebiet) und „mar“ für ein stehendes Gewässer, eine Lache oder Sumpf. Der Stadt Lohmar ist es wichtig für die Bewohnerinnen und Bewohner attraktiv und lebenswert zu sein und dies auch zu bleiben. Deshalb wurde im Jahr 2019 mit der Digitalisierung begonnen und eine Digitalisierungsstrategie erstellt. „Lohmar | Digital | Für alle“ (Stadt Lohmar 2020). Dieses Ziel soll mit vier definierten Handlungsfeldern erreicht werden, welche lauten: Digital nah dran (Verwaltung)! Digital smart unterwegs (Mobilität)! Digital lernen (Bildung)! Digital in die Zukunft (Unternehmertum)! (Stadt Lohmar 2020). Gemeinsam arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Lohmar daran, die Ziele der vier Handlungsfelder der Digitalisierungsstrategie zu erreichen. Mit Beginn der COVID-19 Pandemie im Frühjahr des Jahres 2020 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotzdem nicht die Ziele der vier Handlungsfelder außer Acht gelassen. Im Bereich Mobilität bewarb sich Lohmar beim Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) um Fördergelder im Rahmen von „Smart Cities made in Germany“ mit dem Projekt „Rheinisch.Bergisch.Smart.Mobil“ (RBS.Mobil). Der Antrag wurde im Laufe des Jahres geprüft und schließlich Ende 2020 bewilligt. Die Realisierung von RBS.Mobil begann Anfang 2021. In dieser Beschreibung des Projektes soll die Entstehung des Projektes sowie die sieben Maßnahmen von RBS.Mobil näher beleuchten werden. Dazu werden zunächst die Herausforderungen im Bereich Mobilität dargestellt. Danach wird das Methodische Vorgehen und die Projektpartner vorgestellt. Anschließend werden die sieben Maßnahmen einzeln erläutert. Abschluss bildet eine Vorstellung der einzelnen großen Projekttermine. 1
2 Mobilitätsherausforderungen Der Verkehrssektor ist sowohl für die Bevölkerung als auch für die Wirtschaft von enormer Bedeutung. In den letzten Jahren sind jedoch vermehrt Herausforderungen, gerade für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), aufgetreten. In Deutschland leben 75 % der Bevölkerung in urbanen Räumen, wobei die Tendenz steigt, und in Folge dessen mehr Staus und Luftverschmutzung zu erkennen ist (Rowedder 2019). Parallel dazu war in den letzten Jahren ein Trend zu erkennen, dass immer mehr Menschen in die Ballungsgebiete ziehen, um Privat- und Arbeitsleben besser zu kombinieren und vom ausgeprägten öffentlichen Leben in den Großstädten zu partizipieren (Rowedder 2019). Folglich entstand eine große Diskrepanz zwischen Stadt und Land. Junge Menschen und Familien sind in der Stadt und Senioren sind auf dem Land (Derer und Geis 2020; Schweitzer 2017). Durch diese Umverteilung entsteht ein Ungleichgewicht. Auf dem Land kommt es zu einem Nachfragrückgang und geänderten Anforderungen (bezüglich Routen und Zeiten) und in den Städten kommt es zum Nachfrageanstieg und im Idealfall einem ganztägigem Angebot (Derer und Geis 2020). Eine weitere Herausforderung besteht darin, qualifiziertes Personal zu finden, um der Nachfrage gerecht zu werden. Eine weitere Herausforderung für den Verkehrssektor ist die zunehmende Digitalisierung. Dabei ist es erforderlich, den technologischen Status Quo zu halten und viel wichtiger zu erweitern bzw. intensivieren. Die Vernetzung der Mobilitätsnagebote ist die Zukunft und bedarf vieler Basisanforderungen, die aktuell nicht erfüllt werden können. Schreitet die Digitalisierung im Verkehrssektor weiter voran, können die verschiedenen Angebot besser und effizienter genutzt werden und des Weiteren kann aus den generierten Daten gelernt werden, wodurch weiter Verbesserungspotenziale entstehen (Derer und Geis 2020; Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) 2019). All diese Herausforderungen sind an die Klimaschutzziele der Bundesregierung gekoppelt, welche eine Reduktion der CO2-Emissionen im Verkehrssektor von mindestens 40 % bis zum Jahr 2030 vorsehen (Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit 2019). Diese Herausforderungen bewirken zusammen einen Wandel des Verkehrssektors. Politik, Wirtschaft und Kommunen haben dadurch neuen Gestaltungsspielraum für die Mobilität der Zukunft. Diese Zukunft sieht meist eine Vernetzung der verschiedenen Mobilitätsarten vor, sodass multi- und intermodulare Routenoptionen möglich werden. Leider 2
führt aktuell mehr Mobilität zu mehr Verkehr, was die bestehenden Hauptprobleme von Städten und Gemeinden (Flächenverbrauch, Stau, Lärm, etc.) nur verstärkt. Deshalb sollte das Ziel sein, ein zukunftsfähiges und gleichzeitig nachhaltiges System zu etablieren, wobei mehr Mobilität nicht zu mehr Verkehr und damit resultierend zu einer Verstärkung der Umwelt- und Klimabelastung führt (Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) 2019). Deshalb ist die Kombination von technologischer Innovation (beispielsweise in Form von alternativen Antreiben) mit Digitalisierung (beispielweise Vernetzung) und Automatisierung (beispielweise Algorithmen) für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität enorm wichtig (Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) 2019). Speziell auf Lohmar bezogen sollen an dieser Stelle die Herausforderungen auch noch einmal herausgestellt werden. Aufgrund der ländlichen Lage zwischen Bonn und Köln ist eine Herausforderung von Lohmar, dass nur wenige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Stadtgebiet von Lohmar arbeiten. Die Mehrheit, in Höhe von 30 %, pendelt in die regionalen Zentren, was zu einem hohen Pendleraufkommen führt. Vor allem in den Morgen- und Abendstunden führt dies zu einem hohen Verkehrsaufkommen und Staus, was durch die geringe Auslastung der Fahrzeuge, die im Durchschnitt nur mit 1,2 Personen pro Fahrzeug besetzt sind, noch verstärkt wird. Da das Hauptverkehrsmittel in Lohmar das eigene Fahrzeug ist, führt dies in der Konsequenz zu einer hohen Belastung der Hauptverkehrsachsen in Form von hohen Emissionen, Stauzeiten, hoher Lärmbelastung und Verkehrsunfällen. Der motorisierte Individualverkehr in Lohmar beträgt 68 %. Ein Grund für die vorrangige Nutzung des eigenen Fahrzeugs ist die ländliche Lage Lohmars, welche zu langen Wegen innerhalb des Stadtgebietes von Lohmar führt. Es fehlt an Möglichkeiten, ohne eigenes Fahrzeug von A nach B zu kommen. Durch die steigende Einwohnerzahl im Rhein-Sieg-Kreis und damit auch in Lohmar, wird diese Herausforderung weiter verschärft. Der ÖPNV schafft hier aktuell keine Abhilfe, da zum einen die mangelnde Nutzung durch die Bürgerinnen und Bürger keinen Ausbau zulässt und zum anderen die Anbindung durch eine Bahnlinie im Zentrum von Lohmar nicht gegeben ist. In Summe lassen sich alle Herausforderungen auf die erste und letzte Meile gebündelt zusammenfassen. Dies ist eine zirkuläre Herausforderung und muss aktiv unterbrochen werden. Der erste Schritt dazu ist das Projekt RBS.Mobil. 3
3 Methodisches Vorgehen Das Projekt „RBS.Mobil: Rhenisch.Bergisch.Smart.Mobil“ ist ein Modellprojekt des BMI im Rahmen von „Smart Cities Made in Germany“. Für die Stadt Lohmar wurden sieben Maßnahmen geplant und sollen nun umgesetzt werden. Nichtsdestotrotz hat sich das Projekt zum Ziel genommen, die Übertragbarkeit auf andere Kommunen – insofern möglich – zu gewährleisten. Der Projektplan stellt sich, nach kostenneutraler Verlängerung, wie folgt dar: 2021 2022 2023 2024 2025 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Aktivität/Maßnahme Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt NovDez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt NovDez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt NovDez Vorphase M1 RBS IoT-Plattform 1.1 Definitions- und Feinplanungsphase 1.2 Ausschreibung und Umsetzung 1.3 Inbetriebnahme und Nutzung 1.4 Evaluation M2a RBS.CarSharing 1.1 Definitions- und Feinplanungsphase 1.2 Ausschreibung und Umsetzung 1.3 Inbetriebnahme und Nutzung 1.4 Evaluation M2b RBS.Hub 1.1 Definitions- und Feinplanungsphase 1.2 Ausschreibung und Umsetzung 1.3 Inbetriebnahme und Nutzung 1.4 Evaluation M3 RBS.Shuttle 1.1 Definitions- und Feinplanungsphase 1.2 Ausschreibung und Umsetzung 1.3 Inbetriebnahme und Nutzung 1.4 Evaluation M4a Vernetzungsapp 1.1 Definitions- und Feinplanungsphase 1.2 Ausschreibung und Umsetzung 1.3 Inbetriebnahme und Nutzung 1.4 Evaluation M4b Mitfahrbörse 1.1 Definitions- und Feinplanungsphase 1.2 Ausschreibung und Umsetzung 1.3 Inbetriebnahme und Nutzung 1.4 Evaluation M5 RBS.Bonus 1.1 Definitions- und Feinplanungsphase 1.2 Ausschreibung und Umsetzung 1.3 Inbetriebnahme und Nutzung 1.4 Evaluation Öffentlichkeitsarbeit Projektmanagament Abbildung 1: Projektplan RBS.Mobil 4
4 Projektpartner 4.1 Stadt Lohmar Die Stadt Lohmar liegt im Rhein-Sieg-Kreis im Rheinland. Entlang des Flusses Agger erheben sich hier die ersten Höhenzüge des Bergischen Landes. Bodenfunde belegen, dass die Besiedlung des Gebietes bis zur Mittleren Steinzeit (8000 v. Chr.) zurückreicht. Heute zeigt sich Lohmar mit einer Fläche von 65,62 km² den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gästen als moderne und lebenswerte Stadt mit hohem Wohn- und Freizeitwert. Ca. 31.000 Einwohnern leben in den Stadtteilen: Agger, Albach, Algert, Birk, Breidt, Dahlhaus, Deesem, Donrath, Durbusch, Ellhausen, Geber, Grimberg, Hausen, Heide, Heppenberg, Höffen, Honrath, Hove, Hoven, Inger, Krahwinkel, Lohmar, Muchensiefen, Münchhof, Neuhonrath, Oberstehöhe, Scheid, Scheiderhöhe, Wahlscheid, Weegen, Wielpütz. Lohmar beweist sich unter dem Motto: „Stadt der Generationen – Aktiv im Grünen leben“ als familienfreundliche Stadt, die Raum für Jung und Alt bietet. Die Stadt fördert den Einklang von Natur und Sport und heißt unternehmerisches Engagement willkommen. Über 100 Vereine prägen das kulturelle und gesellschaftliche Leben der Stadt. Sie werden feststellen, das Lohmar als familienfreundliche Stadt auch besonders Wert auf generationsübergreifende Angebote legt. Eigenengagement, Bürgerbeteiligungen und ehrenamtliche Aktivitäten der Bevölkerung werden in Lohmar großgeschrieben. Lohmar definiert sich als Stadt, die das Leben nachhaltig gestaltet, Ressourcen schont und Klima-, Natur- und Umweltschutz nachhaltig berücksichtigt. Als bevorzugtes Naherholungsgebiet der angrenzenden Ballungsräume bietet Lohmar ein über 170 km langes (Rad-) Wanderwegenetz entlang Historischem und Sehenswertem. Die Verknüpfung der vermeintlichen Gegensätze von ländlichem Charme und dem lebendigen Charakter einer Stadt machen Lohmar zu einem attraktiven Wohnstandort. Ein breites Angebot an Schulen und Freizeiteinrichtungen verbindet sich mit Leistungs- und wettbewerbsfähigen Einzelhandels- und Dienstleistungsangeboten. Dank der zentralen Lage und der direkten Anbindung an die Großstädten Köln und Bonn sowie der gut ausgebauten Infrastruktur hat sich Lohmar auch zu einem gefragten Wirtschafts- und 5
Technologiestandort entwickelt. Als Wirtschaftsstandort mit Zukunft bietet Lohmar bereits vielen Unternehmen, die zum Teil auch überregional tätig sind, einen optimalen Standort. „Lohmar – Stadt der Generationen – Aktiv im Grünen leben“: das ist der Titel des Programms der Stadt, das das sich folgende Ziele setzt: > Familienfreundlichkeit > Raum für Jung und Alt > Erlebnisfaktoren Natur und Sport > Unternehmerisches Engagement 4.2 regio iT gesellschaft für informationstechnologie mbh Als größter kommunaler IT-Dienstleister in Nordrhein-Westfalen ist die regio iT GmbH mit Sitz in Aachen und Niederlassungen in Gütersloh und Siegburg ein fairer und zuverlässiger Partner für Kommunen und Schulen, Energieversorger und Entsorger sowie Non-Profit- Organisationen. Innerhalb des Geschäftsbereichs „Smart City und Innovation“ befasst sie sich mit der Entwicklung von ganzheitlichen digitalen Lösungen für Energie, Mobilität und IoT (Internet of Things) sowie der Verknüpfung dieser Themenfelder. 4.3 Niehaves & Friends GmbH Die Niehaves & Friends GmbH ist eine 2019 gegründete universitätsnahe Beratung mit dem Schwerpunkt in der Beratung öffentlicher Einrichtungen und Verwaltungen sowie Non-Profit- Institutionen. Die Gesellschaft betreibt Standorte in Nordrhein-Westfalen und Schleswig- Holstein. Gründungsimpuls stellte vor allem die Zielsetzung dar, wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Forschungs- und Entwicklungsfeld „Digitale Stadt“ und „Smart City“ in die kommunale Praxis zu transferieren. Im Speziellen liegen Tätigkeitsschwerpunkte im Bereich Strategie, Digital Services, Smart Mobility sowie urbane Daten(-Plattformen). Entsprechend umfasst die institutionelle und personenbezogene Referenzliste der Niehaves & Friends GmbH neben Landesministerien (z.B. NRW-Digitalisierungsministerium) mehr als 70 Kommunen in Deutschland. Gemeinsam mit Partnern ist die Niehaves & Friends GmbH unter anderem verantwortlich für die wissenschaftliche Begleitung des Projekts „Digitale Modellkommunen NRW“. 6
5 Maßnahmen 5.1 RBS.Urban-Data-Plattform 5.1.1 Idee der Maßnahme Die RBS.Urban-Data-Plattform wird entstehende und bestehende Daten aus verschiedenen Bereichen der Stadt zusammenführen und über standardisierte Schnittstellen für verschiedene Anwendungen bereitstellen. Der Fokus in diesem Projekt wird zunächst auf Mobilitätsdaten und Sensorik liegen. 5.1.1.1. Ziel Bereitstellung einer zentralen harmonisierten Datendrehscheibe auf der die Stadt Lohmar Anwendungen betreiben kann. Dabei sollen Bürger und Bürgerinnen, Stadtverwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft auf die Daten zugreifen, diese analysieren oder anderweitig nutzen können. 5.1.2 Orientierungsprojekte Neben den großen Vorbildern wie Singapur und Barcelona dient vor allem die Plattform der Kommune Bad Hersfeld in Hessen1 als Vorbild. Mit ca. 29.984 Einwohnern ist die Kommune von der Größe und Struktur vergleichbar mit Lohmar und bietet im Entwicklungsprozess und der Darstellung ein gutes Beispiel. 5.1.3 Aktueller Status Quo In Lohmar werden aktuell alle Daten dezentral in den verschiedenen Ämtern analog oder digital gespeichert und verwaltet. Zudem werden vielen Daten noch nicht erfasst. 5.1.4 Planung der Maßnahme Die RBS.Urban-Data-Plattform ist eine IT-Plattform, die viele Anforderungen erfüllen muss. Eine Orientierung zur Einrichtung bietet die DIN SPEC 91357. Die Plattform soll zunächst auf Basis von Open Data errichtet werden, sowie flexibel nutzbar und erweiterbar sein für künftige Smart City Anwendungen. Dabei sollen sowohl die Daten als auch die Sensordaten verwaltet und 1 Link: https://badhersfeld.urbanpulse.de/#!/tiles/ 7
gespeichert werden können. Während der Projektlaufzeit soll ein Fokus auf den Mobilitätsmaßnahmen liegen, damit sollen zum Beispiel Nutzung als auch Zustand jederzeit einsehbar sein. Die Daten sollen in der Plattform in einem Format vorliegen, so dass sie weiterverarbeitet werden können und dabei allen Sicherheits- und Datenschutzrechtlichen Regelungen entsprechen. Zur Visualisierung der Daten soll ein Dashboard und eventuell ein Masterportal eingeführt werden. Das Dashboard soll dabei für alle offen zugänglich sein. Dies hat zwei Vorteile. Erstens kann die Stadt Lohmar den Verkehr besser verstehen lernen und den Erfolg der Maßnahmen messen können. Zweitens können sich Bürgerinnen und Bürger über das Dashboard besser über den aktuellen Verkehrszustand informieren. Mock-up Modell Abbildung 2: Beispielhafte Darstellung eines Verkehrsdashboardes 5.2 RBS.CarSharing 5.2.1 Idee der Maßnahme Auf dem Lohmarer Stadtgebiet soll ein CarSharing Angebot aufgebaut werden. Hierbei sollen größtenteils/nur elektrische Fahrzeuge zum Einsatz kommen und verschiedene Fahrzeugtypen zur Verfügung stehen. Als Startkontingent soll der Fuhrpark der Stadtverwaltung dienen. 8
5.2.1.1. Ziel Das Hauptziel des CarSharing ist es die Anzahl der Fahrzeuge pro Haushalt (hauptsächlich der Zweit- und Drittfahrzeuge) zu reduzieren, indem die CarSharing Flotte zu Projektlaufende aus vielen Fahrzeugen (Anzahl wird noch definiert) besteht und in jedem Ort eine Station aufgebaut wurde. 5.2.2 Orientierungsprojekte Für das CarSharing in Lohmar wurde sich an CarSharing Anbieter im ländlichen Raum orientiert, wie Regio.Mobil2 oder der Car&RideSharing Community3. Abbildung 3: CarSharing Station in Much Zanderstraße (Foto: Regina Raaf) (Car&RideSharing Community eG 2021) 5.2.3 Aktueller Status Quo In Lohmar besteht der Fuhrpark aktuell aus ca. 5 Verbrennungs- und 4 Elektrofahrzeugen, wovon drei in das Pool übernommen werden sollen. Plug-In-Fahrzeuge sind derzeit nicht vorhanden. Parallel zur BMI-Förderung hat Lohmar eine Zuwendung von Teil.Land NRW zum Thema „CarSharing im ländlichen Raum“ erhalten. Die Zuwendung umfasst eine dreiteilige Beratung (Technik, Marketing, Evaluation). Diese Beratungsleistung muss bis Ende des Jahres 2021 abgerufen werden. 2 Link: https://www.regio-mobil-deutschland.de 3 Link: https://carsharing2go.net 9
5.2.4 Planung der Maßnahme Das CarSharing ist als pulsierendes und stationsbasiertes CarSharing geplant. Dies bedeutet, dass Mitarbeitende der Stadtverwaltung die Fahrzeuge aus dem „pulsierende Pool“ zum Pendeln zwischen Stadtverwaltung und Wohnort nutzen können. Dies kann sowohl eigenständig oder in Fahrgemeinschaften erfolgen. Abseits dieser Pendelzeiten (also abends und an Wochenenden) stehen die Fahrzeuge der Allgemeinheut zur Verfügung. Die Abholung und Abgabe erfolgen dabei auf festgelegten Stationen, welche auf dem ganzen Stadtgebiet von Lohmar errichtet werden. Mit Hilfe der Buchungssoftware wird das CarSharing geregelt und auch sichergestellt, dass die Fahrzeuge zu gebuchten Pendelzeiten zur Verfügung stehen. (Regio.Mobil 2021) Im Projektverlauf sollen weitere Fahrzeuge von Firmen, Vereinen und Bürgerinnen und Bürgern in das CarSharing aufgenommen werden. Das CarSharing soll über die RBS.App reserviert, gebucht und abgerechnet werden können. Für die Übergangszeit, wo die RBS.App noch nicht vollständig eingerichtet ist, soll es eine analoge Lösung geben. Durch das CarSharing unterstützt Lohmar zum einen Bürgerinnen und Bürger ohne eigenes Fahrzeug und ermöglicht auch in sehr abgelegenen Stadtteilen flexible Mobilität. Zum anderen wird ein Angebot für die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung geschaffen, den Arbeitsweg nachhaltiger zurückzulegen. Weiter werden die Kosten für den Fuhrpark gesenkt und die CO2 Belastung kann gesenkt werden, da weniger Fahrzeuge auf dem Stadtgebiet fahren. 5.3 RBS.Hubs 5.3.1 Idee der Maßnahme Der RBS.Hub ist eine bauliche Maßnahme, um die verschiedenen Mobilitätsarten an einem Knotenpunkt zusammenzuführen. Es sollen zukünftig sämtliche im Projekt und daneben angebotenen Mobilitätsarten inkludiert werden, wie CarSharing-Stationen, Parkplätze, Radgaragen, LIS, BikeSharing-Station, Bushaltestellen etc. 5.3.1.1. Ziel Das Ziel dieser Maßnahme ist es, an zwei Standorten RBS.Hubs zu errichten, an denen verschiedene Mobilitätsangebote und Parkplätze zur Verfügung gestellt werden. 10
5.3.2 Orientierungsprojekte Bei dieser Maßnahme hat sich die Stadt Lohmar an den Mobilstationen NRW (mobil.nrw - Infoportal o. J.) orientiert, aber auch Hubs in Städten wie München, Hamburg, Frankfurt. Abbildung 4: Mobilitätshub (in Planung) in Frankfurt (FrankfurtRheinMain 2020) 5.3.3 Aktueller Status Quo Auf dem Stadtgebiet von Lohmar werden aktuell drei Mobilstationen aufgebaut bzw. sind errichtet worden – Bahnhof Honrath, Wahlscheid und Stadthaus Lohmar. Zudem sind seit Juli 2021 die 20 BikeSharing Fahrräder und Pedelecs (je 10) von Next Bike, welche über eine Kooperation mit dem Rhein-Sieg-Kreis nach Lohmar gekommen sind, aufgestellt worden. In Honrath stehen nur Pedelcs, in Wahlscheid nur Fahrräder und am Stadthaus steht beides zur Verfügung. Weiteren gibt es mehrere Ladestationen auf dem Stadtgebiet. Diese können Tabelle 1 entnommen werden. Straße Ort Betreiber Ausstattung Frouardplatz 18 Hauptstrasse 27-29 Stadthaus Stadtwerke Lohmar 2x Typ 2 22kW Raiffeisenstraße 11 Kaufland Kaufland 1x COMBO CCS EU 50kW 1x CHADEMO 50kW 1x Typ2 43kW Hauptstraße 150 GKN (privat) 1x Typ 2 22kW Haus Sülz 4 Haus Sülz Jansen Energie GmbH 2x Typ 2 22kW 2x Typ 2 11kW Krewelshof 1 Krewelshof Rheinernergie 2x Typ 2 22kW 2x Schuko Tabelle 1: Übersicht über die Ladestationen in Lohmar 11
5.3.4 Planung der Maßnahme Abbildung 5: Verortung der RBS.Hubs in der Region Die RBS.Hubs bündeln die Maßnahmen und stellen neue bzw. neu genutzte Verkehrsknotenpunkte dar. Durch RBS.Hubs soll die inter- und multimodale Mobilität zwischen der Stadt Lohmar und deren Dörfern und Weilers sowie zu den Oberzentren Bonn und Köln als auch zu den Nachbargemeinden gewährleistet werden. Die RBS.Hubs erlauben es so jedem Bürger bzw. jeder Bürgerin die individuell gewünschte Mobilitätsart zu wählen und sich lückenlos (Zeit und Ort) zu bewegen. Die RBS.Hubs sollen in Donrath und Pohlhausen entstehen. In Donrath soll der Schwerpunkt auf dem Fahrzeug liegen, da hier die Autobahn A3 verläuft, und in Pohlhausen auf dem ÖPNV, da sich hier die Landstraßen B56 und B507 kreuzen, wo die Buslinien 555, 577 und 590 verlaufen. In Pohlhausen soll der aktuelle Ort tiefgreifend umgestaltet werden. So sollen zum einen die RBS.Hub-Elemente (Sensorik, Beleuchtung, Aufenthaltsgebäude, Fahrzeug- und CarSharing-Parkplätze, Pedelec Stationen, LIS für PHEV, EV und Pedelecs, Park-/Halteplatz für RBS.Shuttle, Radgaragen, elektrische Lastenräder, evtl. Videoüberwachung und Public WLAN) installiert werden und die RBS.Hubs in die inter- und multimodale Verbindungssuche der RBS.App mitaufgenommen werden. Die einzelnen RBS.Hub-Elemente sollen dabei (im besten Fall) in der App reserviert, gebucht und abgerechnet werden können. 12
5.4 RBS.Shuttle 5.4.1 Idee der Maßnahme Ein RBS.Shuttle, ein Kleinbus, holt auf Wunsch (RideSharing) die Passagiere am Wunschort ab und bringt sie zu gewünschten Haltestellen. Auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) werden Anschlusszeiten des ÖPNV und Verkehrslagen mitberücksichtigt. 5.4.1.1. Ziel Ziel des RBS.Shuttles ist es den AST Verkehr in ausgewählten Stadtteilen zu flexibilisieren und in das ÖPNV-Netz zu jeder Zeit zu integrieren. 5.4.2 Orientierungsprojekte Bei der Maßnahme hat sich die Stadt Lohmar am NetLiner4 in Aachen orientiert. Neben der telefonischen und online Buchungsmöglichkeit haben die Systeme eine automatische Ermittlung der optimalen Route und Kommunikation mit dem User. Dazu ist die Mitnahme von Rollstühlen/Kinderwagen möglich. Seit Projektstart ist außerdem Rhesi5 hinzugekommen. Das ist ein Projekt in der Nachbargemeinde Neunkirchen-Seelscheid, welches eruiert, welches System besser angenommen wird: Bürgerbus oder on-Demand Shuttle. Abbildung 6: Rhesi in Neunkirchen-Seelscheid (Foto: RSVG) 4 Link: https://www.aseag.de/fahrplan/netliner 5 Link: https://www.rsvg.de/rhesi 13
5.4.3 Aktueller Status Quo In Lohmar gibt es momentan den Bürgerbus und das AST Taxi. Der Bürgerbus ist ein Kleinbus mit acht Fahrgastplätzen. Er ist eingesetzt, wo normaler Linienverkehr wirtschaftlich nicht mehr tragbar ist. Dadurch kann er auch in nachfrageschwachen Räumen und Zeiten die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger gewährleisten. Die Fahrtmöglichkeiten des Bürgerbusses nutzten im Jahr 2020 rund 7.621 Fahrgäste (darunter 2.460 Schwerbehinderte). Der Fahrbetrieb musste jedoch aufgrund der COVID-19 Pandemielage zweimal eingestellt werden. Dadurch haben sich die Fahrgastzahlen im Vergleich zu den Vorjahren um ca. 4000 Fahrgäste verringert. 5.4.4 Planung der Maßnahme Mit dem RBS.Shuttle werden lückenlose und auf Abruf (engl. On demand) Verbindungen zu den RBS.Hubs ermöglicht. Mit dem Shuttle werden die abgelegenen Weiler an die Zentren angeschlossen und zum ersten Mal eine Option über den ÖPNV angeboten. So können auch Orte zeitlich unabhängig erreicht werden, die nicht am ÖPNV Netz liegen. Der Transport von Kinderwägen, Rollstühlen etc. soll auch möglich sein. So bietet Lohmar allen Nutzerinnen und Nutzern in allen Orten die Möglichkeit sich nachhaltiger zu bewegen und das eigene Fahrzeug ruhen zu lassen. Für Menschen mit einer eingeschränkten Mobilität und ohne eigens Fahrzeug schafft Lohmar so einen neuen Mobilitätsweg. Die Routenplanung soll dabei dynamisch mittels KI gesteuerte werden, die auf eine zentrale Datenplattform (RBS.IoT-Urban-Data-Plattform) zugreift, um so beispielsweise aktuelle Verkehrsdaten oder den Standort des Anschlussbusses abzurufen. Es sollen im besten Fall elektrisch betriebene Busse eingesetzt werden, die später autonom betreiben werden. Die Ladezyklen des RBS.Shuttles soll durch Algorithmen bei der Streckenplanung mitbeachtet werden. Für die Umsetzung der Maßnahme ist Lohmar im engen Austausch mit Neunkirchen- Seelscheid. Aufbauend auf deren Erkenntnissen soll der RBS.Shuttle weiter geplant werden. Dies passt ebenso in den Zeitplan, da für den RBS.Shuttle auch die RBS.App fertig gestellt werden sollte. 14
5.5 RBS.App 5.5.1 Idee der Maßnahme Die neu entstandenen Hardware- und Software Lösungen aus dem Projekt sollen für Bürgerinnen und Bürger über eine App, sogenannte „RBS.App“, angeboten und damit nutzbar und buchbar gemacht werden. 5.5.1.1. Ziel Hohe Auslastung der neuen Mobilitätsangebote durch eine hohe Durchdringung der RBS.App in der Bevölkerung, da alle neuen Angebote in der RBS.App reserviert, gebucht und bezahlt werden können. 5.5.2 Orientierungsprojekte Bei der RBS.App hat sich Lohmar an anderen Multimodalen Mobilitätsapps orientiert, wie BerlinMobil oder MovA. 5.5.3 Aktueller Status Quo Aktuell wird im Rhein-Sieg-Kreis die App der VRS (Verkehrsverbund Rhein-Sieg) benutzt. Diese enthält neben der klassischen Auskunft und Buchung/Bezahlung (innerhalb des VRS-Gebiets) auch eine Auslastungsanzeige und Standorte von cambio, Park and Ride sowie Kundencentern. Die VRS selbst verwaltet eine Datendrehscheibe, wo sich viele Anbieter bedienen. 5.5.4 Planung der Maßnahme Mit der RBS.App werden alle Mobilitätsmaßnahmen verknüpft und gebündelt, sodass eine lückenlose multi- und intermodale Verbindungssuche, -buchung und -abrechnung der Mobilitätsmaßnahmen aus dem Projekt möglich wird, siehe Abbildung 7. Dabei soll die ÖPNV Verbindungssuche sich nicht nur auf das Stadtgebiet von Lohmar beschränken, sondern das gesamte VRS-Gebiet umfassen. Für die RBS.App wird eine möglichst einmalige Registrierung angestrebt, wobei die Daten dann auch für die zukünftige Smart City App gelten sollen. Die RBS.App soll sowohl aus Webanwendung als auch auf dem Smartphone (iOS und Android) verfügbar sein. Bei der Gestaltung der RBS.App soll eine einfache und selbsterklärende Bedingung angestrebt werden. Zuletzt sollen möglichst viele standardisierte Schnittstellen geschaffen werden. 15
Multi- und Verfügbarkeit und On- Demand Shuttle Infos zu allen Integration von Eine App – intermodale Reservierung Buchung Bonussystem Verbindungssuche Verkehrsmitteln und Car-/BikeSharing eine Abrechnung + Digitale Mitfahrbörse Mobilitätsstationen Die neue Willkomist RBS.mobil da! men! Zur Feier des Tages schenken wir dir ein Einzelticket PS4! RBS.App RBS.Hub RBS.CarSharing RBS.Shuttle + RBS.Bonus RBS.App RBS.Digitale Mitfahrbörse Abbildung 7: Mögliche Darstellung der RBS.App mit ihren Funktionalitäten 5.6 RBS.Mitfahren 5.6.1 Idee der Maßnahme Mit RBS.Mitfahren sollen Fahrten von den vielen Dörfern Lohmars zu den Zentren, Pendlerwege und Wege von Kindern und Jugendlichen in nicht vom ÖPNV befahrenden Strecken und Zeiten ergänzen werden. Besonderheit der Maßnahme ist die Mitnahme von Minderjährigen. 5.6.1.1. Ziel Ziel von RBS.Mitfahren ist es eine Mitfahrbörse in Lohmar anzubieten, die nach dem Motto Lohmars „Eine Stadt für Jung und Alt“ auch die Mitnahme von Kindern und Jugendlichen ermöglicht, die ohne Anbindung an den getackteten ÖPNV sich nicht eigenständig von zuhause bewegen können. Erwachsene können hiermit ihre Fahrzeuge stehen lassen oder Senioren ohne eigenes Fahrzeug können so auch sicher ihr Ziel erreichen. 5.6.2 Orientierungsprojekte Bei der Mitfahrbörse hat Lohmar sich an den Projekten in den Nachbargemeinden Bonn, Düsseldorf etc. orientiert. Die gängigen Anbieter sind hier Bla Bla Bla Car6 oder goFLUX7. Damit 6 Link: https://www.blablacar.de 7 Link: https://www.goflux.de 16
auch ein möglichst großes Streckennetz abgedeckt werden kann, sollen hier Synergieeffekte genutzt werden. Dabei soll in Lohmar ein Fokus auf die sichere Integration von Kinderfahrten gelegt werden - dies ist momentan noch nicht abgebildet. 5.6.3 Aktueller Status Quo Aktuell gibt es in Lohmar keine Mitfahrbörse. Lohmar befindet sich momentan im Austausch mit den Nachbargemeinden und potenziellen Anbietenden. 5.6.4 Planung der Maßnahme Mit RBS.Mitfahren soll die Möglichkeit geschaffen werden flexibel bei Menschen aus dem Dorf und der Umgebung mitgenommen zu werden, um Fahrten attraktiver zu gestalten. Dies stellt eine Win-Win-Situation für beide Seiten dar. Einerseits erhält der Fahrende Geld für Fahrt und andererseits kommt die mitgenommene Person schnell von A nach B und bezahlt dafür nur wenig Geld. Hierbei besteht auch die Möglichkeit nur bis zu einem RBS.Hub mitgenommen zu werden und ab da eine andere Mobilitätsart zu wählen. Dies soll alles über die RBS.App realisiert werden. 5.7 RBS.Bonus 5.7.1 Idee der Maßnahme RBS.Bonus ist ein Bonussystem, dass die Nutzung nachhaltiger Mobilitätsoptionen mit Punkten belohnt. Dies gilt sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Ihren Arbeitsgebern (Mobilitätsbudget). 5.7.1.1. Ziel Mit RBS.Bonus schafft Lohmar einen Anreiz, um die neunen, nachhaltigen Alternativen zum (eigenen) Fahrzeug zu nutzen und zu belohnen. Die Verhaltensänderung wird mit Punkten belohnt, die bei regionalen Betrieben und Unternehmen eingelöst werden können. 17
5.7.2 Orientierungsprojekte Bei dem Bonussystem hat sich Lohmar an aktuellen Anbietern am Markt orientiert, wie belmoto8 und Moovster9. Dabei werden nachhaltig zurückgelegte Kilometer belohnt. 5.7.3 Aktueller Status Quo Aktuell gibt es in Lohmar und Umgebung kein Belohnungssystem für nachhaltige Mobilität. 5.7.4 Planung der Maßnahme Durch das Bonussystem schafft Lohmar einen Anreiz, um sich nachhaltiger fortzubewegen. Durch die Einführung des Bonussystems belohnt Lohmar jede „nachhaltige Fahrt“ – ähnlich wie das Payback System. Hierdurch bietet Lohmar in Summe einen Ausgleich für die Nutzung der neuen Angebote und weckt den spielerischen Charakter, indem Punkte gesammelt werden können, die wiederum bei regionalen Betrieben und Unternehmen eingelöst werden können. 6 Projektverlauf 6.1 Gemeinsamer Workshop zur Erarbeitung der RBS.Mobil Idee am 20.03.2020 Im März fand ein digitaler Workshop mit Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen, lokalen Unternehmen, sowie Vertretern aus Politik und Wirtschaft statt. Hierbei wurde gemeinsam eine Idee für den Förderaufruf des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat erarbeitet. Der Themenschwerpunkt hatte die Stadt Lohmar zuvor auf Mobilität gelegt. Begleitet durch Niehaves & Friends hat der Digitalisierungsbeauftragte der Stadt Lohmar, Stephan Weber, mit den Workshopteilnehmenden zunächst Ideen für Maßnahmen gesammelt, siehe Abbildung 8. 8 Link: https://www.belmoto.de/de/mobility-card/ 9 Link: https://www.getmoovster.com 18
Anhand dieser „Wolke“ wurden die zehn häufigsten Ideen zusammengetragen, siehe Abbildung 9. Abbildung 8: Ideensammlung für Mobilitätsmaßnahmen mit Herrn Weber Abbildung 9: Die 10 besten Mobilitätsideen des Workshops Da im Förderaufruf nur sieben Maßnahmen gefördert werden, wurde eine Abstimmung durchgeführt und das Ergebnis kann in Abbildung 9 abgelesen werden. Eine Maßnahme stand von Beginn fest, die Urban Data-Plattform, weshalb im Workshop sechs Maßnahmen ausgewählt wurden: CarSharing, Vernetzungsapp, Business Mobility, Mitfahrbörse und on demand Bus, Radgaragen. Mit den Ergebnissen hat sich dann das Team um Herrn Weber gemeinsam mit Niehaves & Friends an das Konzeptionieren und das Ausformulieren der Bewerbung gesetzt. Im Mai wurde dann die finale Bewerbung eingereicht. 19
6.2 Pressekonferenz zur den Modellprojekten am 10.09.2020 Der Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Horst Seehofer, hat am 8. September 2020 die 32 Projekte der zweiten Staffel der „Modellprojekte Smart Cities“ bekanntgegeben. Die in diesem Jahr ausgewählten Projekte werden mit 820 Millionen Euro gefördert. Unter den aus 86 Bewerbern ausgewählten Städten, Kreisen und Gemeinden befindet sich neben Großstädten wie Berlin und Köln auch die Stadt Lohmar, die mit ihrem Projekt Rheinisch.Bergisch.Smart- mobil (RBS.Mobil) die elfköpfige Jury überzeugen konnte. RBS.Mobil hat ein Projektvolumen von 5.654.000 Euro. Die Fördersumme beträgt 3.675.100 Euro. Die Stadt Lohmar und ihre Projektpartner tragen einen Eigenanteil von 1.978.900 Euro. Im Jahr 2019 erarbeitete die Stadtverwaltung die Digitalisierungsstrategie 2025 für Lohmar. Hierauf aufbauend entwickelte die Stadt Lohmar gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Sachverständigen, Unternehmen und Kommunen in einem digitalen Workshop im März 2020 den Projektentwurf RBS.Mobil. RBS.Mobil baut auf einer Urban-Data-Plattform auf, die vorhandene und zukünftige (Mobilitäts-)Angebote der Stadt Lohmar und der Region integrieren wird. Im ersten Schritt sollen attraktive Mobilstationen (RBS.Hubs) entstehen und beispielsweise CarSharing, Fahrradboxen, Ladesäulen bieten. Im zweiten Schritt sollen per digitalem Abruf eines Shuttle- Services (on-Demand RBS.Shuttle) die kleineren Orte und Weiler besser an den ÖPNV angebunden werden. Der dritte Schritt, die Vernetzung aller Maßnahmen in eine bereits bestehende Anwendung, ist der Kern des Projektes und stiftet wirklichen Mehrwert und Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger. Damit können alle bestehenden und neuen Angebote beispielsweise eine digitale Mitfahrbörse oder ein Belohnungssystem für nachhaltige Mobilität (RBS.Bonus) von unterschiedlichen Anbietern untereinander abgestimmt und gemeinwohlorientiert über einen Zugang vernetzt werden. Ziel des Mobilitätsgesamtkonzepts von Lohmar ist es, die Mobilitätsmöglichkeiten an den Bedürfnissen von Bürgerinnen und Bürgern orientiert zu entwickeln und zu vernetzen. Bei der Projektierung von RBS.mobil hat die Stadt Lohmar mit einigen regionalen und überregionalen Partnern zusammengearbeitet, welche ihre Zustimmung über einen „Letter of Intent“ signalisiert haben. 20
Abbildung 10: Bürgermeister Krybus (rechts) und der Mobilitätsmanager der Stadt Lohmar, Philipp Kukula, bei der Pressekonferenz zu den Modellprojekten „Smart Cities“ 6.3 Projektvorstellung bei den LoI-Partnern am 28.06.2021 Am 28.06.2021 wurde den LoI-Partnern im Rahmen einer digitalen Konferenz das Smart City Projekt „RBS.Mobil“ vorgestellt. Dabei wurde auch aufgezeigt, was seit der Zuschuss-Zusage geschehen ist. Hierbei wurden die Anfänge des Projekts rekapituliert, sowie die Ziele und Hintergründe erläutert. Im Anschluss haben sich die Vertreterinnen und Vertreter des Projektteams bestehend aus der Stadtverwaltung Lohmar, dem Dienstleister regio iT, sowie dem beratenden Unternehmen „Niehaves & Friends“ vorgestellt. Sodann erläuterte jede Partei den ihr obliegenden Projektbereich, sowie einen groben Zeitplan, um den Partnerinnen und Partnern einen Ausblick darauf zu gewähren, wann Lohmar erneut mit den LoI-Partnern in Verbindung setzten wird. 21
6.4 Teilnahme an der Kick-Off-Veranstaltung 3. Staffel und "Koordinierungs- und Transferstelle" Modellprojekte Smart Cities des BMI am 03.09.2021 Am 03.09.2021 hat die Stadt Lohmar gemeinsam mit anderen Smart City Kommunen aus der ersten, zweiten, und dritten Staffel an einer Online- Veranstaltung des BMI teilgenommen. Anlass war der Startschuss für die Modellkommunen der dritten Abbildung 11: Übersicht des Mural-Board aller Breakout-Sessions in Staffel. Darüber hat sich die vom denen sich die Kommunen kennengelernt haben. BMI gegründete Koordinierungs- und Transferstelle (kurz KTs) vorgestellt, die das Gesamtprojektmanagement, die fachliche Begleitung, die Evaluation und besonders auch den Wissenstransfer innerhalb der geförderten Projekte übernehmen soll. Außerdem fand eine erste Vernetzung zwischen allen Kommunen in Breakout Sessions statt. Die neuen Kommunen hatten die Gelegeneheit ihre Ziele vorzustellen, sowie Lessons Learned der ersten und zweiten Staffel mitzunehmen. 22
7 Literaturverzeichnis Car&RideSharing Community eG. 2021. „CarSharing Regio Much“. carsharing2go. Abgerufen 31. August 2021 (https://carsharing2go.net/carsharing_regio_much/). Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. 2019. Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050. Bundesregierung. Derer, Markus, und Fabienne Geis. 2020. „Entwicklungen im ÖPNV“. S. 3–14 in Autonome Shuttlebusse im ÖPNV: Analysen und Bewertungen zum Fallbeispiel Bad Birnbach aus technischer, gesellschaftlicher und planerischer Sicht, herausgegeben von A. Riener, A. Appel, W. Dorner, T. Huber, J. C. Kolb, und H. Wagner. Berlin, Heidelberg: Springer. FrankfurtRheinMain, Regionalverband. 2020. „Fördergeld für den »Pendlerparkplatz der Zukunft«“. Regionalverband FrankfurtRheinMain. Abgerufen 31. August 2021 (https://www.region- frankfurt.de/KurzmenÃŒ/Startseite/Fördergeld-fÃŒr-den-Pendlerparkplatz-der-Zukunft- .php?FID=3255.412.1&ModID=7&object=tx%7C3255.5.1). mobil.nrw -Infoportal. o. J. „Mobilstationen“. - infoportal.mobil.nrw. Abgerufen 31. August 2021 (https://infoportal.mobil.nrw/projekte/mobilstationen.html). Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM). 2019. Fortschrittsbericht 2019 der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Regio.Mobil. 2021. „Pulsierendes CarSharing“. Regio.Mobil. Abgerufen 31. August 2021 (https://www.regio-mobil-deutschland.de/pulsierendes-carsharing). Rowedder, Carsten. 2019. „Urban Air Mobility – Herausforderungen und Chancen für Lufttaxis“. S. 49–54 in XXXVIII. Internationales μ-Symposium 2019 Bremsen-Fachtagung, Proceedings, herausgegeben von R. Mayer. Berlin, Heidelberg: Springer. Schweitzer, Eva. 2017. Auf dem Weg zum Smart Citizen. Bonn: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Stadt Lohmar. 2020. Digitales Lohmar 2025. Lohmar. 23
8 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Projektplan RBS.Mobil ................................................................................................................. 4 Abbildung 2: Beispielhafte Darstellung eines Verkehrsdashboardes ................................................... 8 Abbildung 3: CarSharing Station in Much Zanderstraße (Foto: Regina Raaf) (Car&RideSharing Community eG 2021) .............................................................................................................................................. 9 Abbildung 4: Mobilitätshub (in Planung) in Frankfurt (FrankfurtRheinMain 2020) ....................... 11 Abbildung 5: Verortung der RBS.Hubs in der Region .............................................................................. 12 Abbildung 6: Rhesi in Neunkirchen-Seelscheid (Foto: RSVG)................................................................ 13 Abbildung 7: Mögliche Darstellung der RBS.App mit ihren Funktionalitäten ................................. 16 Abbildung 8: Ideensammlung für Mobilitätsmaßnahmen mit Herrn Weber................................... 19 Abbildung 9: Die 10 besten Mobilitätsideen des Workshops ............................................................... 19 Abbildung 10: Bürgermeister Krybus (rechts) und der Mobilitätsmanager der Stadt Lohmar, Philipp Kukula, bei der Pressekonferenz zu den Modellprojekten „Smart Cities“ ......................... 21 Abbildung 11: Übersicht des Mural-Board aller Breakout-Sessions in denen sich die Kommunen kennengelernt haben. ........................................................................................................................................... 22 9 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Übersicht über die Ladestationen in Lohmar .......................................................................... 11 24
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