Das Gallus Experiment - Katholische Kirche St. Gallen

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Das Gallus Experiment - Katholische Kirche St. Gallen
Abschlussbericht

Das Gallus Experiment
PROJEKTIDEE UND UMSETZUNG

Aufgrund der guten Erfahrungen und Rückmel-        fanden wir mit Clarissa Schwarz, einer jungen
dungen, die wir als Team der Cityseelsorge im      Grafikerin, eine hervorragende Person, die Pla-
Rahmen des Projekts „PopUpStille“ im Advent        kat, Flyer und Homepage entsprechend unse-
2018 gewinnen konnten, haben wir uns ent-          rer Bedürfnisse gestaltete und aufsetzte.
schieden, daran weiterzuarbeiten, die Themen
„Spiritualität“ und „Stille“ einer breiteren Öf-
fentlichkeit schmackhaft zu machen. So reifte
die Idee heran, das Setting „Stadt“ zu verlassen
und die Themen mit dem Lebensraum „Natur“
zu verbinden. Die Natur stellt für sehr viele
Menschen einen stimmigen Anknüpfungspunkt
dar, wo sie Spiritualität erfahren können.
Dabei konnten wir an eine Projektidee anknüp-
fen, die im Gallusjahr 2012 der reformierte
Pfarrer Patrick Schwarzenbach umsetzte: er
führte von Anfang Juni bis Ende August 2012
mit „Gallus 2.0“ ein Leben in der Zurückgezo-
genheit des Waldes, um damit der Spiritualität     Ein weiterer Baustein für den Einbezug einer
des heiligen Gallus tiefer und in der aktuellen    breiten Öffentlichkeit war der Kontakt zu den
Zeit verwurzelt auf die Spur zu kommen. Uns,       Medien. Da wir als Team der Cityseelsorge ja
dem Team der Cityseelsorge war klar, dass es       eben nicht auf bestehende Pfarreistrukturen
für eine Neuauflage von „Gallus 2.0“ einiger       und -kanäle zurückgreifen können und damit
Veränderungen im Konzept bedurfte, um eine         auch nicht auf ein klar umrissenes Profil an po-
möglichst breite Öffentlichkeit erreichen zu       tentiellen Interessent*innen, müssen wir in un-
können. Aus dem Team der Cityseelsorge er-         serer Arbeit andere Kanäle für die Öffentlich-
klärte sich Matthias Wenk für die konkrete         keitsarbeit wählen. Ausserdem ist es ja ein de-
Durchführung bereit und gab dem Projekt so-        finiertes Ziel unserer Arbeit, Menschen zu er-
mit ein Gesicht, was sich für die Zusammenar-      reichen, die das herkömmliche Angebot unse-
beit mit den Medien und die Öffentlichkeits-       rer Pfarreien nicht suchen. Aus diesem Grund
wirksamkeit als sehr wichtig herausgestellt hat.   haben wir die Plakate und Flyer dank der von
Die Erfahrungen, die er im Wald machte, durf-      Ann-Katrin ausgehandelten Zusammenarbeit
ten nicht nur Erfahrungen für ihn selbst blei-     mit 8daysaweek grossflächig in der Stadt ver-
ben, sondern mussten einer breiten Öffentlich-     teilen lassen können und alle relevanten Me-
keit zur Verfügung gestellt werden können. Aus     dien über das Gallus Experiment informiert.
diesem Grund entschieden wir uns für eine          Ziel der Öffentlichkeitsarbeit war es, möglichst
Homepage mit täglichen Blog-Einträgen, in de-      viele Menschen auf die Homepage und vor al-
nen Matthias von seinen Erfahrungen im Gallus      lem deren Blog aufmerksam zu machen, um so
Experiment berichtete. Dank der vielfältigen       eine Bewusstseinsarbeit für die Themen „Spiri-
Kontakte und der grossen Vernetzung, über die
vor allem Benjamin und Ann-Katrin verfügen,

                                                                                                1/6
Das Gallus Experiment - Katholische Kirche St. Gallen
tualität“, „Einfachheit“ und „Naturverbunden-                                   KONKETISIERUNG
heit“ zu leisten, die in unserer Gesellschaft hin-
einwirkt.                                                                       Ort
Inhaltlich, theologisch und ideell wurde die                                    Dank der Hinweise von Teamkolleg*innen aus
Projektidee – wie soll es in St. Gallen anders                                  dem LOS-Team informierten wir uns beim Kan-
sein – mit dem Leben des Hl. Gallus verknüpft.                                  ton im Regionalforstamt darüber, inwieweit ein
So lag auch der Titel für das Projekt nahe und                                  solches Projekt bewilligungspflichtig ist. Regio-
„Das Gallus Experiment“ nahm inhaltlich und                                     nalförster Raphael Lüchinger kam uns sehr ent-
konkret Gestalt an. Schliesslich suchten die Ab-                                gegen und unterstützte uns sogar bei der Su-
geschiedenheit der Natur schon immer seit                                       che nach einem geeigneten Standort, indem er
Menschengedenken spirituell sensible Men-                                       bei den Standortförstern der Waldregion
schen auf – Menschen jeder religiösen Tradi-                                    St. Gallen nachfragte und um Unterstützung
tion. Ob Wüste, Berg oder Wald: schon sehr                                      warb. Dabei erlebten wir sehr grosse Offenheit
früh in der Geschichte des Christentums zogen                                   und Bereitschaft.
sich Menschen aus der Gesellschaft zurück, um
Gott zu suchen. Die Wüstenväter sind dafür ein
sehr spannendes und „extravagantes“ Beispiel.
Die Gründung unserer Stadt St. Gallen geht
eben auch auf einen solchen Menschen zurück,
der in der Abgeschiedenheit des Waldes, Gott
auf der Spur war: der heilige Gallus.
Eine weitere Veränderung des Konzepts von
2012 war die zeitliche Dimension. Menschen
dazu zu motivieren, sich möglichst lange für ei-
nen Blog zu interessieren, funktioniert eben
auch nur über einen gewissen Zeitraum. Aus-                                     Nach kürzester Zeit empfahl uns Revierförster
serdem musste natürlich auch die privaten und                                   Patrik Hollenstein den Waldplatz der Natur-
beruflichen Bedingungen der Teammitglieder                                      schule am Rütibach oberhalb von St. Georgen.
berücksichtigt werden. So entschieden wir uns                                   Dieser gehört der Ortsbürgergemeinde St. Gal-
anstelle einer 3-monatigen Dauer zugunsten ei-                                  len, verfügt über eine Feuerstelle, fest instal-
ner 3-wöchigen.                                                                 lierte Sitzgelegenheiten und einen Brunnen mit
Und schliesslich stand noch die Frage nach ei-                                  Quellwasser. Ein idealer Platz, da der Rütibach
nem passenden Ort für das Gallus Experiment                                     ein Zufluss zur Steinach ist und damit mit dem
an. Als Team der Cityseelsorge war uns wichtig,                                 Wirkungsort des Hl. Gallus‘ verbunden ist.
dass der Ort auf dem Gebiet unseres pastora-                                    Die weitere Bewilligung lief dann über die
len Wirkungsraumes liegt (Lebensraum St. Gal-                                   Stadtpolizei St. Gallen, nachdem Revierförster
len). Er sollte erreichbar sein, aber nicht fre-                                Hollenstein nach Absprache mit der Jagdverei-
quentiert, im Wald natürlich und einen Zugang                                   nigung als offizieller Vertreter der Ortsbürger-
zu Wasser haben.                                                                gemeinde für diese Waldregion das Okay gab.
Soweit standen nun Ziele und Grundvorausset-                                    Auch die Stadtpolizei reagierte auf die Anfrage
zungen fest. Die Konkretisierung sah, wie folgt,                                sehr positiv. Herr Baumann, der zuständige Be-
aus:                                                                            amte, war dem Gallus Experiment sehr zugetan
                                                                                und bewilligte es mit dem Vermerk, dass es ei-
                                                                                gentlich gar nicht bewilligungspflichtig sei.

Matthias Wenk, Cityseelsorge
Ressort Spiritualität und neue Gottesdienstformen
Gallusstrasse 34  Postfach 1117  CH-9001 St. Gallen
+41 71 224 07 11  +41 79 610 68 82  matthias.wenk@kathsg.ch  www.kathsg.ch

                                                                                                                              2/6
Das Gallus Experiment - Katholische Kirche St. Gallen
Öffentlichkeitsarbeit                                                           Ueli Steingruber und den Instagramer Sandro
Wie bereits erwähnt, stellt eine gute Öffent-                                   Tischhauser (Streets of St. Gallen) gewinnen.
lichkeitsarbeit das Rückgrat unserer Projekte                                   Ueli Steingruber begleitete das Gallus Experi-
der Cityseelsorge dar. Ann-Katrin und Benjamin                                  ment mit einer grossartigen Feinfühligkeit,
hatten bereits vor dem Gallus Experiment ei-                                    wodurch die Fotos ein unglaublich grosser Ge-
nen Leitfaden mitsamt Formular erarbeitet,                                      winn für die Homepage wurden.
dank derer wir die Öffentlichkeitsarbeit sehr                                   Und schliesslich konnten wir durch die vielen
gut aufgleisen konnten. Die Gestaltung der                                      Vernetzungen unseres Teams verschiedenste
Homepage und des Flyers/Plakats lief über die                                   Medien auf das Gallus Experiment aufmerksam
Grafikerin Clarissa Schwarz, die uns immer wie-                                 machen. Mit grossem Interessen haben die un-
der auch mit guten Nachfragen und Inputs da-                                    terschiedlichsten Medien darüber – zum Teil
bei unterstützte, das Gallus Experiment auf das                                 mehrfach – berichtet:
Interesse von Menschen abzustimmen, die kei-                                        • St. Galler Tagblat, 5. Juni 2019:
nen bis wenig Bezug zur Kirche haben.                                                    https://www.tagblatt.ch/ost-
Für den Blog entschieden wir uns, jeweils nach                                           schweiz/stgallen/gallus-experiment-
jeder einzelnen Woche des Gallus Experiments                                             theologe-zieht-drei-wochen-in-wald-
einen Video-Blog zu veröffentlichen. Youtube-                                            ld.1124766
Videos sind in der modernen Medienarbeit zur                                        • Radio LifeChannel, 5. Juni 2019:
Pflicht geworden. Auch hier kam uns die gute                                             https://lifechannel.ch/leben/ge-
Vernetzung der Mitglieder des Cityteams zu-                                              sellschaft/kirche-gesellschaft/20-tage-
gute. Für den Video-Blog konnten wir Alessia                                             allein-im-wald/
Giardano gewinnen, die die Videobeiträge über                                       • www.kath.ch, 5. Juni 2019 :
das Gallus Experiment als Praktikumsarbeit im                                            https://www.kath.ch/newsd/st-galler-
Rahmen ihres Voluntariats bei einer Filmfirma                                            cityseelsorger-erprobt-fuer-drei-wo-
erstellen konnte. Bei Alessia handelte es sich                                           chen-das-eremitendasein/
um eine junge Frau, der die Themen „Spirituali-                                     • Radio SRF Regionaljournal Ostschweiz,
tät“ und „Glaube“ wichtig sind, die als Freiwil-                                         11. Juni 2019:
lige das Projekt unterstützen wollte und mit ih-                                         https://www.srf.ch/news/regional/ost-
rem Medienumgang am Puls der Zeit ist. Wir                                               schweiz/auf-den-spuren-von-gallus-st-
sind ihr sehr, sehr dankbar für ihre super Vide-                                         galler-theologe-lebt-drei-wochen-im-
obeiträge, die unter anderem grundlegend wa-                                             wald
ren für die hohe Qualität des Gallus Experi-                                        • SRF News, 13. Juni 2019:
ments! Danke vielmals!                                                                   https://www.srf.ch/play/tv/srf-
                                                                                         news/video/seelsorger-will-leben-wie-
                                                                                         der-moench-gallus?id=c49031af-f3a8-
                                                                                         4505-9ee8-7cd0b485eab7
                                                                                    • 20minuten, 20. Juni 2019:
                                                                                         https://www.20min.ch/schweiz/ost-
                                                                                         schweiz/story/-Ich-vermisse-eine-be-
                                                                                         queme-Toilette--27625735
                                                                                    • Radio LifeChannel, 21. Juni 2019:
                                                                                         https://radio.lifechannel.ch/leben/ge-
                                                                                         sellschaft/kirche-gesellschaft/ein-tref-
                                                                                         fen-mit-dem-mann-im-wald/
Die moderne Öffentlichkeitsarbeit lebt ausser-
                                                                                    • TVO, 22. Juni 2019: http://www.tvo-
dem auch durch gute Fotos. Dank den Kontak-
                                                                                         online.ch/mediasicht/72564
ten von Benjamin konnten wir den Fotografen

Matthias Wenk, Cityseelsorge
Ressort Spiritualität und neue Gottesdienstformen
Gallusstrasse 34  Postfach 1117  CH-9001 St. Gallen
+41 71 224 07 11  +41 79 610 68 82  matthias.wenk@kathsg.ch  www.kathsg.ch

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Das Gallus Experiment - Katholische Kirche St. Gallen
•     FM1, 23. Juni 2019:                                                 Freiwillige als Boten – im Experiment „Brieftau-
            https://www.fm1today.ch/experi-                                     ben“ genannt – einzusetzen, die die hand-
            ment-gallus-leben-im-wald/1073109                                   schriftlichen Blogbeiträge von Matthias Wenk
      •     St. Galler Tagblat, 25. Juni 2019:                                  holten, abfotografierten und dem jeweils zu-
            https://www.tagblatt.ch/ost-                                        ständigen Teammitglied der Cityseelsorge zu-
            schweiz/stgallen/gallus-experiment-                                 schickten und gleichzeitig Esswaren oder sons-
            stgaller-theologe-ist-im-wald-weniger-                              tige Dinge mitbrachten, die am Waldplatz be-
            einsam-als-es-einst-gallus-war-                                     nötigt wurden. Über verschiedene Kanäle und
            ld.1130093                                                          auf der Homepage wurden Freiwillige ange-
      •     www.kath.ch, 5. Juni 2019:                                          sprochen und innert weniger Wochen war je-
            https://www.kath.ch/medienspie-                                     der Abend mit einer „Brieftaube“ abgedeckt.
            gel/gallus-experiment-st-galler-theo-                               Dabei hat sich herausgestellt, dass sich viel
            loge-ist-im-wald-weniger-einsam-als-                                mehr Menschen für diesen Dienst interessiert
            es-einst-gallus-war/                                                haben, als tatsächlich benötigt wurden. Das
      •     SWR4 BW Regional um Vier, 2. Juli                                   Projekt hat bei vielen Menschen grossen An-
            2019:                                                               klang gefunden und viele waren – ähnlich wie
                 o https://kathsg.ch/kcfin-                                     bei PopUpStille – bereit, eine solche Idee tat-
                     derimg/files/wenk_1.MP3                                    kräftig zu unterstützen. Dies zeigt auf, wie
                 o https://kathsg.ch/kcfin-                                     empfänglich Menschen heute für so spezielle
                     derimg/files/wenk_2.MP3                                    Formen der Spiritualität sind, die nied-
      •     St. Galler Nachrichten, 3. Juli 2019:                               rigschwellig angelegt ist. Und es haben sich
            https://kathsg.ch/kcfinderimg/fi-                                   verschiedenste Menschen für dieses Projekt
            les/Matthias_Wenk_-_Gallus_Experi-                                  engagiert und interessiert: Menschen mit ho-
            ment.pdf                                                            her Kirchenbindung, mit geringer bis keiner
                                                                                und Menschen mit einer anderen Kirchenzuge-
Die Medienarbeit und den Kontakt mit Interes-                                   hörigkeit, sogar Muslime.
sierten während der Zeit des Gallus Experi-
ments wurde durch das gesamte Team der Ci-
tyseelsorge getragen. Alle Teammitglieder –
und ganz besonders Roman Rieger – waren en-
gagiert mit dabei und haben das Experiment
hervorragend mitgetragen und begleitet, so-
dass sich Matthias Wenk ganz auf das Leben im
Wald und die Durchführung des Experiments
konzentrieren konnte.

Einbindung von Freiwilligen
Der täglich Blog-Beitrag stellte ein zentrales
Element des Gallus Experiments dar. Ganz be-                                    Leben im Wald
wusst hat Matthias Wenk allerdings kein                                         Der Revierförster Patrik Hollenstein legte
Smartphone, Notebook oder Tablat mit in den                                     Matthias Wenk nahe, seinen Schlafplatz auf
Wald genommen. Die modernen Medien sind                                         der Anhöhe oberhalb des Waldplatzes einzu-
neben allen Vorteilen immer auch eine grosse                                    richten, um bei allfälligem Regen etwas ge-
Quelle für Ablenkung und Konzentration nach                                     schützter vor der Nässe zu sein. Weitere Tipps
aussen hin. Allerdings sollte ja der Blogeintag                                 und ein freiwilliges Coaching erhielt er durch
jeden Abend aufgeschaltet werden. So entwi-                                     seine Frau Maria, Waldpädagogin und Ausbild-
ckelte das Team der Cityseelsorge die Idee,                                     nerin für Wald-Erfahrungen. So konnte er auf
Matthias Wenk, Cityseelsorge
Ressort Spiritualität und neue Gottesdienstformen
Gallusstrasse 34  Postfach 1117  CH-9001 St. Gallen
+41 71 224 07 11  +41 79 610 68 82  matthias.wenk@kathsg.ch  www.kathsg.ch

                                                                                                                             4/6
Das Gallus Experiment - Katholische Kirche St. Gallen
besagter Anhöhe eine Hängematte mit mehre-                                      bis in die Dunkelheit am Feuer zu reden. Diese
ren Blachen einrichten sowie ein Zelt, um sein                                  Gelegenheit zum Seelsorgegespräch nutzen
Equipment trocken zu halten. An der Feuer-                                      überraschend viele Menschen, die betonten,
stelle wurde mit weiteren Blachen über den                                      die würden nie an einer Pfarrhaustüre läuten.
fest installierten Bänken ein vor Regen ge-                                     Sehr berührend war auch die Tatsache, dass
schützter Ort der Begegnung geschaffen – klar                                   viele Menschen etwas zu Essen mitbrachten,
markiert durch das Plakat des Gallus Experi-                                    sodass Matthias Wenk häufig gar keine Nah-
ment.                                                                           rungsmittel via Brieftauben bestellen musste.
                                                                                Menschen wollten zu diesem Projekt etwas
                                                                                beitragen.

                                                                                Zusatzangebote
                                                                                An zwei Sonntagen wurde der Waldplatz auch
                                                                                für ein Zusatzangebot genutzt:
                                                                                    • Am ersten Sonntag wurde ein Waldgot-
                                                                                         tesdienst gefeiert, zu dem sich rund
                                                                                         45 Personen einfanden, die sich auf die
                                                                                         einfache und unkonventionelle Art ein-
                                                                                         liessen. Im Vorfeld hatte Matthias
                                                                                         Wenk leider versäumt, dieses Gottes-
                                                                                         dienstangebot mit der Pfarrei St. Geor-
Ausserdem sah das Konzept auch feste Gebets-
                                                                                         gen abzustimmen, was dort zu Unmut
zeiten am Mittag und Abend vor, an denen In-
                                                                                         geführt hat. Am selben Sonntag sollte
teressierte teilnehmen konnten. Orte für die
                                                                                         nämlich am Freudenberg der obligato-
Gebet gab das Gelände vor: am Abend auf dem
                                                                                         rische ökumenische Feldgottesdienst
Kiesbett inmitten des Rütibachs und am Mittag
                                                                                         stattfinden. In einem wertschätzenden
in einer Baumgruppe von drei Buchen mit Blick
                                                                                         Gespräch konnten die Unstimmigkei-
auf die Auenlandschaft des Rütiweihers. Die
                                                                                         ten aber geklärt werden. Allerdings hat
Gebetszeiten wurden rege genutzt – im Durch-
                                                                                         sich gezeigt, dass der Gottesdienst am
schnitt besuchten 2 Personen die Gebete. Auch
                                                                                         Waldplatz in keinster Weise eine Kon-
hier war das Spektrum an Interessierten sehr
                                                                                         kurrenz zu dem Gottesdienst am Freu-
bunt. Viele Menschen, die die sonstigen Ange-
                                                                                         denberg darstellte. Die Arbeit der City-
bote unserer Kirchen nicht nutzen, kamen ganz
                                                                                         seelsorge richtet sich ja eben nicht an
bewusst zu den Gebetszeiten oder einfach zu
                                                                                         Menschen, die das herkömmliche Pfar-
einem Gespräch vorbei, weil ihnen das Setting
                                                                                         reiangebot nutzen, sondern möchte
von Spiritualität gepaart mit Naturverbunden-
                                                                                         andere Ansprechen. Dies gelang beim
heit und Einfachheit sehr entsprach.
                                                                                         Gottesdienst am Waldplatz teilweise.
Der Tagesablauf war strukturiert von Bedürf-
                                                                                         Niemand aus St. Georgen nahm daran
nissen des Alltags (Körperhygiene, Kochen,
                                                                                         teil, dafür verschiedenste Menschen
Witterung), Erfahrungsbericht (Blog) und Spiri-
                                                                                         aus St. Gallen und Abtwil! Dank Roman
tualität. Was im Vorfeld nicht abzusehen war,
                                                                                         Rieger gab es beim Gottesdienst sogar
war das Interesse vieler Menschen, den Ort des
                                                                                         Musik und Lautsprecher! Auch hier
Gallus Experiments zu einem Gespräch aufzu-
                                                                                         wurde deutlich, wie gut die Zusam-
suchen. Die Lage und das Setting kamen vielen
                                                                                         menarbeit im Team der Cityseelsorge
Menschen entgegen. Man konnte einfach un-
                                                                                         funktioniert und sich die einzelnen
verbindlich vorbeikommen und das Angebot zu
                                                                                         Teammitglieder in Hände spielen und
Begegnung und Gespräch oder aber zum Gebet
nutzen. Viele blieben auch am Abend noch, um
Matthias Wenk, Cityseelsorge
Ressort Spiritualität und neue Gottesdienstformen
Gallusstrasse 34  Postfach 1117  CH-9001 St. Gallen
+41 71 224 07 11  +41 79 610 68 82  matthias.wenk@kathsg.ch  www.kathsg.ch

                                                                                                                              5/6
Das Gallus Experiment - Katholische Kirche St. Gallen
ergänzen. Für die Musik konnte eben-                                       obwohl die Verantwortlichen in der
            falls ein Freiwilliger durch Roman ge-                                     LOS-Versammlung in Batschuns auf
            wonnen werden.                                                             diese Möglichkeit hingewiesen wur-
                                                                                       den. Es gab nur wenige Begegnungen
                                                                                       mit Schüler*innen der Primarstufe –
                                                                                       2. Klasse und 6. Klasse.

                                                                                FAZIT UND ZAHLEN

                                                                                Die vielen positiven Rückmeldungen von Men-
                                                                                schen, die sich über den Blog oder durch einen
                                                                                Besuch auf das Gallus Experiment einliessen,
                                                                                waren sehr berührend und motivierend. Auch
                                                                                die Tatsache, dass es viele Menschen ansprach,
      •     Musik, die in die Tiefe führt, stand im                             die keine grosse Kirchenbindung hatten, zeigt,
            Zentrum des Zusatzangebots am zwei-                                 dass es uns gelang, ein breites Interessent*in-
            ten Sonntag des Gallus Experiments.                                 nen-Spektrum zu bewegen. Eine Rückmeldung
            Der Naturklang-Künstler Enrico Lenzin                               einer interessierten Blog-Leserin aus München
            konnte dafür gewonnen werden. Auch                                  umschreibt das Fazit sehr bildhaft: „Das Evan-
            hier zog die Kombination von Naturver-                              gelium Lichtjahre vom Papyruszeitalter ent-
            bundenheit, Einfachheit und Spirituali-                             fernt…“.
            tät verschiedenste Menschen an.
                                                                                Das Gallus Experiment wurde von rund 270
                                                                                Personen besucht. 82 Personen nahmen an
                                                                                den 40 Gebetszeiten teil. Der Besuch der Blogs
                                                                                bewegte sich immer im dreistelligen Bereich.
                                                                                100 bis 419 Personen lassen die Blogs täglich.
                                                                                Knapp 14‘000 Besucher*innen zählte die
                                                                                Homepage bei der Auswertung am 2. Juli. Mit
                                                                                fünf Minuten Besuchszeit liegt die Dauer des
                                                                                Besuchs relativ hoch und die Bounce Rate mit
                                                                                21% relativ niedrig.
                                                                                Menschen aus Zürich, Abtwil, Engelburg, St.
                                                                                Gallen, Appenzell, Horn und München suchten
                                                                                das Gallus Experiment auf – mit unterschied-
      •     Das Angebot für Schulklassen, das Le-                               lichster kirchlicher Prägung und Bindung.
            ben im Wald live kennenzulernen und                                 13 Medienbeiträge informierten über das Gal-
            sich mit Matthias über seine Erfahrun-                              lus Experiment.
            gen auszutauschen, nahmen leider
            kaum Schulklassen war. Keine Religi-
            ons- oder ERG-K-Klassen im Übrigen,

Matthias Wenk, Cityseelsorge
Ressort Spiritualität und neue Gottesdienstformen
Gallusstrasse 34  Postfach 1117  CH-9001 St. Gallen
+41 71 224 07 11  +41 79 610 68 82  matthias.wenk@kathsg.ch  www.kathsg.ch

                                                                                                                            6/6
Das Gallus Experiment - Katholische Kirche St. Gallen
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