Depression bei Kindern und Jugendlichen - Martin Hautzinger
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Depression bei Kindern und Jugendlichen Martin Hautzinger hautzinger@uni-tuebingen.de
Hauptsymptome einer Depression A. Fühlten Sie sich in den letzten 2 Wochen fast jeden Tag nahezu durchgängig niedergeschlagen, traurig oder deprimiert ? B. Hatten Sie in den letzten 2 Wochen fast ständig das Gefühl zu nichts mehr Lust zu haben oder haben Sie das Interesse und Freude an Dingen verloren, die Ihnen gewöhnlich Freude machen? C. Haben Sie ich in dieser Zeit fast immer müde und energielos gefühlt ? Zusatzsymptome 1. Können Sie sich nicht mehr über längere Zeit auf eine Sache konzentrieren (z.B. Zeitung lesen) ? 2. Leiden Sie an fehlendem Selbstvertrauen und/oder Selbstwertgefühl ? 3. Machen Sie sich häufig Selbstvorwürfe oder fühlen Sie sich schuldig für alles was geschieht ? 4. Sehen Sie die Zukunft schwärzer als sonst ? 5. Haben Sie in den letzten 2 Wochen manchmal gedacht, dass Sie lieber tot wären, oder haben Sie daran gedacht, sich Leid zuzufügen ? 6. Hatten Sie in den letzten 2 Wochen fast jede Nacht Schwierigkeiten ein- oder durchzuschlafen, oder haben Sie zuviel geschlafen ? 7. Hatten Sie verminderten Appetit, oder haben Sie übermäßig viel gegessen ?
Hauptsymptome =2 =2 =3 h gedrückte, depressive Stimmung h Interessenverlust, Freudlosigkeit h Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit Zusatzsymptome + + + hVerminderte Konzentration und Aufmerksamkeit hVermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen =2 = 3-4 =>4 hGefühle von Schuld und Wertlosigkeit und und und hNegative und pessimistische Zukunftsperspektiven hSuizidgedanken / -handlungen Symptome > 2 Wochen hSchlafstörungen hVerminderter Appetit Schweregrad leichte mittelgradige schwere Depressive Episode mono-phasisch rezidivierend im Rahmen eines Verlaufsaspekte bipolaren Verlaufs ICD-10 F 32.xx F 33.xx F 31.xx
Depressive Symptomatik im Vorschulalter trauriger Gesichtsausdruck verminderte Gestik und Mimik leicht irritierbar und äußerst stimmungslabil mangelnde Fähigkeit, sich zu freuen introvertiertes Verhalten, aber auch aggressives Verhalten vermindertes Interesse an motorischen Aktivitäten Essstörungen bis zu Gewichtsverlust/-zunahme Schlafstörungen, Alpträume
… bei Schulkindern verbale Berichte über Traurigkeit suizidale Gedanken Befürchtungen (dass Eltern nicht genügend Beachtung schenken) Schulleistungsstörungen … im Pubertäts- und Jugendalter vermindertes Selbstvertrauen Apathie, Angst, Konzentrationsmangel Leistungsstörungen zirkadiane Schwankungen des Befindens psychosomatische Störungen Kriterien der depressiven Episode erfüllbar
Depression: Epidemiologie Lebenszeitprävalenz (bis 18 Lbj.): • Bremer Jugendstudie 18% • Münchner Jugendstudie 14% .…litten schon einmal an depressiven „Störungen“ 12-Monats Prävalenzen: Diagnosekriterien erfüllt • Oregon Study (USA) 3% • ZESCAP (Schweiz) 5,3 % • EDSP (Bayern) 4,8 %
Depression: Epidemiologie Prävalenz Depressiver Störungen bei 13-17 Jährigen in USA (n=10 148 CIDI) (Kessler et al. 2012) letzter Monat 2,6 % 12 Monate 8,2 % - schwer, stark beeinträchtigend 35,6% - moderate Beeinträchtigung 31,0% - milde, leichte Beeinträchtigung 33,4 % Odds Ratio für ernsthafte psychische Störungen: - Unterkontrolliert, Sozialverhalten 18.4 - Depression, Dysthymie 4.5
Depressionsentwicklung: Wahrscheinlichkeiten Anstieg der Symptomatik (nach Lewinsohn et al.):
Kind Entstehung und Aufrechterhaltung der Depression im Jugendalter nach McCauely et al. - Veranlagung - Temperament - Kognitive Kompetenzen Dysfunktionale Emotionsregelung - Körperliche Gesundheit -Negatives Selbstschema Selbstsystem Vulnerable Bindung -Ungünstige Arbeitsmodelle -Copingstil zur Affektmodulation -Persönlichkeit Bezugsperson -Negative Erwartungen gegenüber Bindungspartnern -Kognitive Kompetenzen -Bindungserfahrung der Mutter -Körperliche Merkmale -Überzeugungen und Werte -Soziale Kompetenzen (in Bezug auf sich selbst und das Kind) -Erziehungsverhalten Dysfunktionale -Kognitive Kompetenzen Kognitionen Familiäre und -Selbstsystem: Copingstil kontextuelle -Gefühlslage Belastungen -Körperliche Gesundheit Depression Umwelt -Sozioökonomischer Status -Familiäre Umwelt Spezifische Stressoren in -Elterliche Beziehung der Adoleszenz -Soziale Unterstützung -Körperliche und kognitive -Soziales Lernen Reifung -Aufgaben/ Pflichten Verhaltensdefizite -Reformulierung der Beziehung -Belastende Lebens- zu Gleichaltrigen ereignisse -Verselbständigung -Identitätsbildung
Geschlechtsspezifische biologische Besonderheiten: z.B. Bereitstellung bzw. Aktivierung von Serotonin Stress: Hormonelle Veränderungen Negative Lebensereignisse (insbesonders Zunahme von und Belastungen Oxytocin, Östrogen, Testosteron) (v.a. mit sozialen Auswirkungen) Verstärktes soziales Geschlechtsspezi- fische soziale Nähebedürfnis Erfahrungen Depressionsbezogene Diathese: Ängste Starkes Nähebedürfnis Geringe Bindungssicherheit Unsichere Starke Ängstlichkeit Elternbindung Geringe problemorientierte/ instrumentelle Bewältigungs- Ängstliches/ Problematischer fertigkeiten gehemmtes Übergang zum Temperament Jugendalter Weniger problemorien- Depression tiertes Coping Modell zur Erklärung des erhöhten Depressionsrisikos bei Mädchen im Jugendalter nach Cyranowski et al.
Integriertes heuristisches Therapiemodell für die Kognitive Verhaltenstherapie Kognitive Prozesse automatische Gedanken neg. Attributionen, dysfunktionale Bewertungen Situative Verhalten, Kompetenzen Bedingungen, Depressive Ressourcen, Bewältigung Auslöser Symptome Interaktionsmuster, Defizite Aktivitäten, verstärkende Erfahrungen, Tagesstruktur
Typische Maßnahmen…. 1. Passivität und Inaktivität überwinden - Beobachtung: Aktivitäten/Stimmung - Steigerung angenehmer Aktivitäten - Tages- und Wochenstrukturierung - Reduktion aversiver Bedingungen, Pflichten, Strukturen
Typische Maßnahmen…. 2. Pessimistisches, negatives Denken reduzieren und überwinde - Unterbrechung von negativen Gedanken - Steigerung hilfreicher, positiver Gedanken - Erkennen, Hinterfragen und Korrigieren automatischer Gedanken - Veränderung dysfunktionaler Einstellungen
Typische Maßnahmen…. 3. Sicherer und kompetenter werden - Überwindung von Fertigkeitendefiziten - Einübung von neuem Verhalten - Vermehrung/Verbesserung sozialer Kontakte - Verbesserung der familiären Interaktion
Kognitive Verhaltenstherapie Gefährliche Botschaften: 1. Sei doch aktiver 2. Denk doch nicht so komisch 3. Trau dir doch mehr zu
KVT: Rahmenbedingungen, Grundmerkmale • Problemorientierung, Schlüsselprobleme • Strukturiertheit, Zielorientiert, Direktivität • Gegenwartsnähe, Alltagsnähe • Transparenz, Erklärungen, Information • Akzeptanz, Professionalität, Sicherheit • Interessierter, neugieriger, aktiver Therapeut • Kooperation, Arbeitsbündnis • Fertigkeiten orientiert, Kontrolle erwerben • Neulernen, Kompetenzen erwerben, Übungen • Rückmeldungen, Zusammenfassungen
Sechs Therapiephasen der KVT • Phase 1: zentrale Probleme erkennen, benennen; Aufbau therapeutischer Beziehung, Akzeptanz • Phase 2: Vermittlung therapeutisches Modell, Struktur und Elemente der Therapie • Phase 3: Aktivitätsaufbau, Tagesstruktur • Phase 4: Bearbeiten kognitiver Muster und dysfunktionaler Informationsverarbeitungen • Phase 5: Verbesserung der sozialen, interaktiven, problemlösender Kompetenzen • Phase 6: Vorbereitung auf Krisen, Beibehaltung des Gelernten, Rückfallverhinderung
Bausteine von KVT z.B. Lewinsohn et al. 1978; Clarke et al 1990; Brent et al 1997; Harrington 2001; Ihle & Herrle 2002; Pössel, Horn, Seemann & Hautzinger 2004; TADS 2004; Spröber et al. 2012; Abel & Hautzinger 2013 Zusammenhang zwischen Exploration und Kognitionen, Emotionen Veränderung und Verhalten dysfunktionaler Kognitionen Problemanalyse, Rationale Formulierung von Zielen Training sozialer Alltagsgestaltung Kompetenzen Aktivierung Selbstsicherheitstraining verstärkende Tätigkeiten
KVT: Kognitive Verhaltenstherapie (Gruppe) 1-3: Kennenlernen, biographische Informationen, Problemanalyse, Ziele definieren, Stimmungsbeobachtung, Psychoedukation, Zusammenhang von Denken-Fühlen-Handeln erklären, Überblick über Behandlungsprogramm, Schritte und Aufgaben 4-7: Verhaltensbezogenen Interventionen, Aktivierung, Angenehme Tätigkeiten, Balance von Pflichten und Angenehmem, Tages- und Wochenstruktur 7-12: Kognitive Interventionen, Gedankenkontrolle, Automatische Gedanken, Alternative Gedanken erarbeiten (Spaltenprotokoll), Grundüberzeugungen, Schemata, Veränderung von Einstellungen 10-15: Soziale Fertigkeiten trainieren, Problemlösefertigkeiten lernen, Kommunikationsfertigkeiten üben, Rollenspiele 15-16: Krisenmanagement, Rückfallprophylaxe, Beibehalten der Fortschritte, Notfallplanung
KVT: Kognitive Verhaltenstherapie (Individuell) „… is a skill oriented treatment based on the assumption that depression is either caused by or maintained by depressive thought patterns and a lack of active, positively reinforcing behavioral patterns“ (TADS 2004) Über 12 Wochen und in 15 Einzelsitzungen, wobei Eltern und Familien einbezogen werden können Interventionselemente umfassen typische KVT Strategien: Psychoedukation, Ziele formulieren, Stimmungsbeobachtung, Erklärung des Zusammenhangs von Fühlen-Denken-Handeln, Aktivierung, Alltagsgestaltung, Wochenstrukturierung, Fertigkeiten (soziale, interaktive) einüben, kognitive Umstrukturierung
Gruppenprogramm „Michi“ (Spröber et al. 2013) Psychoedukation • Kennen lernen • Störungsspezifisches Wissen zur Depression; Entstehungsmodell + Gefühle • Erarbeitung individueller Entstehungsmodelle der Depression • Gefühlsdreieck: Zusammenhang Denken, Fühlen und Handeln • Wie gerät man in Abwärtsspirale der Depression, wie kommt man wieder aus ihr heraus? Ressourcenaktivierung • Informationen zum Selbstwert • Emotionsregulation: wie beeinflusse ich meine Gefühle? • Ressourcenaktivierung Schritte zu mehr Gelassenheit • Grundbedürfnisse stillen (Schlafen, Essen, Sport treiben) • Lebensaktivität steigern (Freunde treffen, täglich etwas tun, das einem Spaß macht) • Überlebenshilfe bei Krisen (was tun in akuten Krisensituationen, bei drängenden Suizidgedanken) • Kontrolliere Gedanken und verändere Gedanken • Kompetentes Problemlösen Rückfallprophylaxe • Vertrauenspersonen werden mit eingeladen, erfahren, wie sie Betroffene unterstützen können
Beispielsitzung: „Ich kann meine Gefühle beeinflussen“ Selbstwert Bitte schaue kurz in Dein Stärkenbuch, wenn Du den Ball bekommst, dann ergänze: „Ich bin…/ ich kann…“, gebe den Ball dann weiter. Tempo! Besprechung: Wie habt Ihr Euch gefühlt, als ihr Eure Stärken benannt habt? War es anders als letzte Woche? Komplimente Lege Dein „Stärkebuch“ auf den Tisch, schlage eine unbeschriebene Seite auf, auf der Du die Überschrift „Komplimente für (schreibe Deinen Namen hin)“ notierst. Stehe auf, gehe reihum und schreibe auf diese Seite eines jeden Gruppenmitglieds ein Kompliment von Dir an ihn oder sie. Denke bei Deinen Formulierungen daran: „We get what we give!“ Oder zu Deutsch: „Wie wir in den Wald rufen, so kommt es zurück!“ Wenn Du fertig bist, lies Dir die Komplimente durch, die Du bekommen hast. Worüber bist Du überrascht? Was hast Du schon über Dich gewusst? Wie fühlst Du Dich, wenn Du die Komplimente liest?
Emotions-/ Gefühlsregulation Sieh Dir die Situationen noch mal an, die Du als Alltagsaufgaben aufgeschrieben hast: „Depressive Momente – Gute Momente“. Gibt es Situationen, die richtig negativ sind und andere, die eher mittelmäßig sind? Übung: Nehme Dir kurz Zeit, schaue Dir einen guten und einen depressiven Moment genauer an. Wie unterscheidet sich Dein Denken, Fühlen, Handeln in den Momenten? Notiere: (Mein) EmotionsThermometer Bitte male das Thermometer entsprechend der nachfolgenden Anleitung aus. Zeichne ein, wie Du Dich heute fühlst: grün = ausgeglichen orange = mittel- unbehaglich rot = richtig schlecht/depressiv Je größer eine Farbenfläche des Thermometers ausfällt, umso öfter empfindest du dieses Gefühl. Beispiel: Eine Person denkt über sich, dass sie heute sehr ausgeglichen ist, sich selten unbehaglich fühlt, sondern - wenn es ihr schlecht geht- sie sich sofort ganz depressiv fühlt. Diese Person würde eine große grüne Fläche, einen kleinen/ schmalen Streifen orange malen und eine große Fläche rot. Jetzt bist Du dran!
KVT Programm für depressive Jugendliche (Abel & Hautzinger 2013) • Psychoedukation (1. – 3. Sitzung) • Positive Aktivierung (4. Sitzung) • Kognitive Therapie (5. – 10. Sitzung) • Soziale Fertigkeiten (11. – 16. Sitzung) • Zukunft und Notfallplan (17. Sitzung) • Psychoedukation Eltern und Bezugspersonen Stationär und ambulant einsetzbar. Kann als Gruppe zweimal oder einmal pro Woche durchgeführt werden
Stimmungstagebuch Was hat sich besonders positiv oder besonders negativ auf Deine Stimmung ausgewirkt? ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ 9 9 9 9 9 9 9 8 8 8 8 8 8 8 7 7 7 7 7 7 7 6 6 6 6 6 6 6 4 4 4 4 4 4 4 3 3 3 3 3 3 3 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
Wähle eine der besprochenen fünf Strategien, wie man mit Problemen umgehen kann: Jedes Mal, wenn Du alleine bist, bist Du niedergeschlagen und schlecht gelaunt. Wenn Du mit Freunden zusammen bist, geht es Dir etwas besser. Du findest Mathe blöd und lernst auch nichts dafür. Deine Noten werden immer schlechter. Deine Versetzung ist gefährdet. Auf dem Schulhof hast Du das Gefühl, ein Mädchen (Junge), mit dem Du nichts zu tun hast und das (der) Dir eigentlich egal ist, Dich manchmal „komisch“ anschaut. Vor Klassenarbeiten bist immer ziemlich aufgeregt, auch wenn Du genug gelernt hast. Du denkst immer, Du wirst das nie schaffen und alle anderen das viel besser hin bekommen als Du. …….
MF-PEP Multifamiliäre Psychoedukative Psychotherapie Fristad et al. 2009 • 8 Sitzungen (90 min) mit 6-7 Familien (Eltern und Kindergruppe) • Psychoedukation (Depression, Affektive Störungen, Medikation) • Familieninterventionen (Kommunikation, Rollen, Funktionen) • Kognitive und Verhaltensverändernde Interventionen: Problemlösen, Aktivierung, Tagesstruktur, soziale und interaktive Fertigkeiten, Einstellungsänderungen, kognitive Umstrukturierung. Ziele: Wissen über Depressionen und deren Behandlung, Unterstützung durch andere Betroffene und Therapeuten, Erwerb von Fertigkeiten um Stimmung zu regulieren und Depressionen zu bewältigen, Verbesserung der familiären Interaktion und Kommunikation, Problemlösen lernen
SPARX (online Intervention) Smart, Positive, Active, Realistic, X-factor Thoughts Stasiak et al. 2010, www.sparx.org.nz 2012 • Level 1: Cave Province: Finding Hope Psychoedukation, KVT-Rational, GNATs („gloomy negative automatic thoughts“); HOPE (wie man Depressionen überwindet), Entspannung • Level 2: Ice Province: Being Active Aktivierung, Tagesstruktur, Entspannung, Kommunikation und interpersonelle Fertigkeiten • Level 3: Volcano Province: Dealing with Emotions Umgang mit Emotionen (Ärger, Frustration usw.), Selbstsicherheit, Zuhören, Konflikte lösen • Level 4: Mountain Province: Overcoming Problems Problemlösen, Problemlöseschritte, negative Gedanken identifizieren, kognitives Umstrukturieren • Level 5: Swamp Province: Recognising Unhelpful Thoughts Kognitives Umstrukturieren, verschiedene Arten von GNATs • Level 6: Bridgeland Province: Challenging Unhelpful Thoughts Kognitives Umstrukturieren, SWAP negative automatische Gedanken, interpersonale Fertigkeiten • Level 7: Canyon Province: Bringing it Altogether Wiederholung, Zusammenfassung, Krisen und Rückfallverhinderung, Nofallplanung
Was wissen wir heute zur Wirksamkeit und Evidenzbasierung von Psychotherapie bei Depressionen im Kindes- und Jugendalter Bis 1998 hat keine Psychotherapie bzw. keine psychologische Intervention die Kriterien einer evidenzbasierten, also durch kontrollierte Studien unterstützte Behandlung erfüllt. Das hat sich seitdem deutlich verbessert!
Fluoxetine, KVT und Kombination bei Jugendlichen (N=439, 14,6 J) mit MDE TADS Study 2004, 2007 [auch Goodyer et al. 2009 N = 208] 70 Besserungsrate % 60 50 40 30 20 10 0 Wo 6 Wo 12 Th-ende Wo 18 Wo 24 Wo 30 Wo 36 SSRI KVT KOMB
KVT, Sertralin und Kombination bei Jugendlichen mit Depression Melvin et al. 2006 % ungebessert 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Baseline Wo 12 Th-ende Wo 36 KVT Sertralin KOMB
KVT Effektivität A Benchmarking Investigation Weersing et al. 2006; Abel et al. 2012 Effektivität von KVT unter regulären Versorgungs- bedingungen bei Jugendlichen mit Depression Vergleich von STAR Service (USA) bzw. ambulanter Psychotherapie (D) mit verschiedenen RCT Efficacy Studien mit identischen KVT Interventionen 80 STAR Behandlungen von Jugendlichen (15.5 J) 30 ambulante Psychotherapien von Jugendlichen (14,9 J) 37 dazu passende RCT jugendl. Patienten (15.7 J) Effektstärkenmaße von 8 RCT (> 1000 jugendl. Pat.)
Z-score 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Intake 3 mon 6 mon -0,5 -1 STAR RCT Klinik RCT Werbung Abel et al
SPARX: Online-Intervention für Jugendliche (MW 15,6 J) N = 94, 15,6 J N = 93, 15,6 J The effectiveness of SPARX, a computerised self help intervention for adolescents seeking help for depression. A randomised controlled non-inferiority trial Merry, Stasiak et al BMJ (online April 2012)
Indikative Prävention (Gillham et al. 1995): KVT mit Kindern (11-12 J) mit erhöhten Depressionswerten (n=70 KVT, n=50 KG) CDI 14 12 10 8 KVT KG 6 4 2 0 Prä Post 6 Mon 12 Mon 18 Mon 24 Mon
Selective Prevention (Clarke et al. 2001, auch Garber et al. 2009): Kinder depressiver Eltern, KVT (CWD) über 15 Wo N = 47 CWD, 40 keine Intervention (13-18 J) 110 100 90 80 70 60 50 40 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26
Ziel: Förderung von Kompetenzen zur Bewältigung des Alltags und der sozialen Interaktionen für Jugendliche in der 8. Klasse in Hauptschulen Hautzinger, Patak & Wahl 2009/2013
Universale Prävention Ziele • Verringerung der Häufigkeit emotionaler Beeinträchtigung und des Auftretens affektiver Störungen • Beeinflussung (Reduktion) von Risikofaktoren • Steigerung (Empowerment) von Schutzfaktoren und Resilienzen • Schaffung und Training von Fertigkeiten und Fähigkeiten
Präventionsprogramm für 8. Klassen (Real- und Hauptschulen) • Formulierung persönlicher Ziele • Vermittlung des Zusammenhangs von Kognitionen, Emotionen und Verhalten • Exploration und Veränderung ungeschickten Kognitionen • Selbstsicherheit lernen • Training sozialer und alltäglicher Fertigkeiten • Gute Integrationsmöglichkeiten in den Bildungsplan
Umfang: 10 Doppelstunden in der Schule nach Geschlecht getrennte Gruppe 1. Doppelstunde: Einführung, Regeln, Ziele 2. Doppelstunde: Find your aims 3. + 4. Doppelstunde: Magische Spirale 5. + 6. Doppelstunde: Think 7. + 8. Doppelstunde: Just do it 9. + 10. Doppelstunde: Get in touch
1. Doppelstunde „Allgemeine Einführung und Kennenlernen“ • Begrüßung, Muntermacher • Einführung Videokamera • Ordner und Aufkleber austeilen • Gemeinsame Regeln erarbeiten Poster erstellen • Ziele und Ablauf erläutern (DVD) • Wissenstest einführen • Sinn von Rollenspielen erläutern • u.U. Abschlußspiel
Die Themen von Lebenslust mit LARS&LISA Set your goals (Eigene Ziele finden) Wie können wir eigene_____Ziele finden___________? Was müssen wir tun um unsere _____Ziele zu erreichen__________________? Magische Spirale Wie beeinflussen sich ___Gedanken___, ___Gefühle__ und __Verhalten__ gegenseitig? Think (Einfluss meiner Gedanken) Wie können wir selbstabwertende__ Gedanken____, die zu negativen ____Gefühlen___ führen, entdecken? Wie können wir selbstabwertende Gedanken durch __selbstaufbauende__ und ___realistischere_ Gedanken ersetzen? Just do it (Mach‘s einfach) Was sind Merkmale __selbstsicheren Verhaltens______? Wie können wir unsere Ziele ______angemessen______ und ____selbstsicher_____ erreichen? Get in touch (Geh‘ auf andere zu) Wie können wir _____jemanden kennenlernen_______, ein Gespräch _____ beginnen____ und Freundschaften ____aufbauen_____?
2. Doppelstunde „Set your goals“ • Muntermacher • Ziele einführen • Regeln für das Formulieren eigener Ziele • Gemeinsames Ziele-Poster erstellen • Erarbeiten eines eigenen Ziels mit Teilzielen • u.U. Abschlußssspiel
Das Formulieren von Zielen 1. POSITIV! Sag, was Du willst und nicht, was Du nicht willst. 2. UNABHÄNGIG Sei unabhängig von anderen um Dein Ziel zu erreichen. 3. MESSBAR Damit Du weißt, wann Du Dein Ziel erreicht hast. 4. REALISTISCH Ist Dein Ziel erreichbar? 5. MINI-ZIELE – Teile große Ziele in kleine Schritte – Womit kannst Du gleich anfangen? – Beachte Punkt 1-4 auch bei den Mini-Zielen.
Folie 2.2/Arbeitsblatt 2.2 Auf dem Weg zum Ziel Ziel: Ziel Mechatroniker / Arzthelferin werden Mini-Ziel: Ausbildungsstelle finden Mini-Ziel Mini-Ziel: guten Hauptschulabschluss machen Mini-Ziel Mini-Ziel: in Deutsch und Mathematik mindestens Note 2 schaffen Mini-Ziel Weitere Mini-Ziel: auf die nächsten Arbeiten lernen; im Unterricht nachfragen, wenn ich etwas nicht verstehe Erstes Erstes Mini-Ziel Mini-Ziel (Womit fange ich gleich an?): heute Nachmittag eine Stunde für die Mathearbeit morgen lernen
3. Doppelstunde „Magische Spirale-I“ • Muntermacher • Was sind Gedanken, Gefühle und Verhalten • Unterscheidung Gedanken und Gefühle • Emotionscharade • Gedanken, Gefühle und Verhalten beeinflussen sich gegenseitig • „Runterzieher“ und „Aufbauer“ • u.U. Abschlußspiel
Gedanken oder Gefühle? Beurteilt für jeden Absatz, ob hier ein Gedanke oder ein Gefühl dargestellt wird. Achtet dabei auf die kursiv gedruckten Textteile und denkt daran, entscheidend ist nur, was wirklich da steht, nicht was wir uns eventuell dazu denken. Schon seit Stunden hockte Lars vor dem PC. Eigentlich sollte er sich die Übungsaufgaben für die Mathematikarbeit morgen ansehen, doch obwohl er sich ein wenig unwohl in seiner Haut fühlte, spielte er lieber sein neues Computerspiel. Gedanke Gefühl Eben überlegte er, wie er den Endgegner in Level 13 schlagen könnte, als sein Handy klingelte. Gedanke Gefühl „Verdammt ausgerechnet jetzt.“ Ärgerlich drückte er die „Pause- Taste“ und griff nach seinem Handy. Gedanke Gefühl „Lars hier.“ Am anderen Ende meldete sich Lisa. „Äh, hallo Lisa,“ stammelte er, was ihm gleich peinlich war. Gedanke Gefühl
Verbindungen Gedanken Gefühle Verhalten Ich bin so ein Idiot! ärgerlich weinen Ich habe viel für die Arbeit traurig schreien gelernt. froh sich ablenken (z.B. TV) Niemand will mit mir ängstlich einen Freund anrufen weggehen. beschämt alleine sein Der Lehrer ist so unfair. ___________ schlafen Ich kann nicht glauben, dass ich ___________ lachen das getan habe. ___________ jemanden umarmen Ich werde solchen Ärger bekommen. weggehen Ich glaube, ich war gut in dem spazieren gehen Spiel. angeben Wir haben gewonnen! ___________ _________________________ ___________
4. Doppelstunde „Magische Spirale-II“ • Muntermacher • Die Magische Spirale • Verhalten beeinflusst unser Denken und Fühlen • Bedeutung von „Runterziehern“ • „Runterzieher“-Spiel • u.U. Abschlußspiel
Magische Spirale Aufwärts- und Abwärtsspirale ........................! ........................! ........................! ........................! ........................! ........................!
Verschiedene Merkmale von Runterziehern: 1. Forderungs-Runterzieher „Ich/Jemand anderes muss/sollte...“ 2. Verallgemeinerungs-Runterzieher „Ich werde nie…“, „Keiner wird mich jemals…“, „Alle werden ...“ 3. Katastrophen-Runterzieher „Es ist furchtbar, dass…“ „Es ist schrecklich, dass ...“ 4. Mücke-Elefant-Runterzieher Ein bestimmtes Ereignis wird überbewertet und als Hinweis für z. B. mangelnde Fähigkeit oder eine gekündigte Freundschaft gesehen: „Wenn ich die Arbeit nicht schaffe, dann bin ich ein totaler Versager!“
Runterzieher 1) Was sind Runterzieher?: Bitte richtige Antworten ankreuzen (mehrere möglich): Gedanken, die das Erreichen eines Ziels behindern Gedanken, die dazu führen, dass wir uns schlecht fühlen Gedanken, die uns helfen Gedanken, die nicht realistisch sind 2) Nenne mindestens zwei Wörter, die Anzeichen für einen Runterzieher sind: ____________________________ ____________________________ 3) Schreibe einen Runterzieher auf: ____________________________ ____________________________
5. Doppelstunde „Think-I“ • Realitäts-Check • LARS&LISA Comic • Beispiel eines vollständigen Realitätschecks • Bedeutung von „Runterziehern“ • Von „Runterziehern“ zu „Aufbauern“ • u.U. Abschlußspiel
6. Doppelstunde „Think-II“ • „Aufbauer“-Spiel • „Runterzieher-Aufbauer“ Comic zeichnen • Zusammenfassung von bisher Gelerntem • Bedeutung des Trainings von „Aufbauern“ • Überleitung von Gedanken zu Verhalten • u.U. Abschlußspiel
LARS & LISA Comic: Eis? Wie fühlt sich Lars? Was für Gedanken hat er? Sind das Runterzieher? Woran können wir das erkennen? Welche weiteren Erklärungen gibt es dafür, dass Lars‘ Runterzieher nicht realistisch sind? (andere Gründe für die Absage von Lisa?)
Realitäts-Check: Was ist das? Wie geht das? _____________________________________________________ _____________________________________________________ Situation (ein unerwünschter Vorfall): Beispiel: Du hast eine schlechte Note bekommen 1) GEFÜHLE Ich fühle mich schlecht (traurig, wütend, nervös, etc.) Einen Moment mal! STOP 2) GEDANKEN Was für einen Runterzieher habe ich gerade? (Auf einen Satz/Gedanken konzentrieren.) 3) CHECK: Stimmt das??? Was spricht gegen den Runterzieher? Gibt es andere Erklärungen in der Situation? ---------------------------------------------------------------------------- -------------------------------------------------- 4) Mache einen AUFBAUER draus!
Runterzieher - Aufbauer Comic Runterzieher Situation: Ergebnis Lars fragt Lisa, ob sie Lust Gedanke: hat mit ihm Eisessen zu Sie geht nicht mit mir gehen, aber sie möchte Eisesssen, weil ich nicht. Verhalten: ein Versager bin. Geht nach Hause Gedanken statt Gefühl: Lars geht traurig und alleine nach jemand unglücklich Verhalten Gefühle anderen Hause. zu fragen. Aufbauer Ergebnis IfGedanke: Sara does Wenn Lisa nicht mit mir Hi Laura, Hi Lars, Eisessenwant not will, isttodas go hast Du klar, out aber traurig, it’s ich sadkann but Lust Eis- gerne! Realitäts-Check I can ask jemand anderen fragen. essen zu Verhalten: someone else gehen? Will Gefühl: Fühlt sich etwas ent- Laura täuscht aber hoffnungs- fragen. voll
7. Doppelstunde „Just do it-I“ • Soziale Situationen einführen • Situationstypen einführen • Modellrollenspiel zu unsicherem, aggressivem, selbstsicherem Verhalten • Erarbeiten der Merkmale von unsicherem, aggressivem, selbstsicherem Verhalten • Vor- und Nachteile des Verhaltens (Kleingruppe)
Regieanweisung für den Regisseur Just do it! Selbstsicheres Verhalten Deine Aufgabe ist es, den Mitspielern zu helfen, die Szene so gut wie möglich zu spielen. Achte darauf, dass beide Mitspieler Ihre Gedanken laut aussprechen und dass Mitspieler 1 folgendes Verhalten zeigt. Stimme: Klar und deutlich, aber nicht zu laut Blickkontakt: Blickkontakt ohne den anderen anzustieren Körperhaltung: Kopf aufrecht, gerade Haltung, angenehme Nähe Inhalt: „Ich“-Sätze“ (eigene Gefühle schildern), eigene Vorschläge machen, auf Äußerungen des anderen eingehen
Merkmale von selbstsicherem Verhalten Stimme: _________________________________ Blickkontakt: _____________________________ Körperhaltung: ____________________________ Inhalt: ___________________________________ Merkmale von aggressivem Verhalten Stimme: __________________________________ Blickkontakt: ______________________________ Körperhaltung: ____________________________ Inhalt: ___________________________________ Merkmale von unsicherem Verhalten Stimme: __________________________________ Blickkontakt: ______________________________ Körperhaltung: ____________________________ Inhalt: ____________________________________
8. Doppelstunde „Just do it-II“ • Selbstsicheres Verhalten • Einführung ins Rollenspiel • Feedback-Regeln für Rollenspiele • Rollenspiele der Schüler • Rollenspiel mit Rollenwechsel
9. Doppelstunde „Get in touch-I“ • Rollenspiele der 8. Sitzung fortführen • Kontaktaufnahme • Trainer-Szenenspiel • Was ist wichtig um mit anderen Kontakt aufzunehmen?
10. Doppelstunde „Get in touch-II“ • Schüler-Rollenspiele zum Kontakt aufnehmen • Interesse zeigen und Sympathie ausdrücken • Das eigene Handeln als Erfolgskriterium • LARS&LISA Quiz
Akzeptanz KVT Programm (Pössel et al. 2003; Wahl et al. 2012) 2/3 der Jugendlichen beurteilen LARS&LISA als „gut“ oder „sehr gut“ 68 % der Jugendlichen geben an durch L&L etwas für ihren Alltag gelernt zu haben * ** ** ** ** * * * *
Schulbasiertes Programm (L&L Realschulen) Depressive Symptome 25 20 15 ** 10 5 0 Pre Post 3 mon 6 mon 12 mon L&L reg. Unterr.
Positive Effekte von LARS&LISA (Realschulen) • …auf selbstberichtete depressive Symptomatik der Jugendlichen • …und aggressives Verhalten bis zu 12 Monate nach Ende des Trainings • Generalisierung der Effekte z.B. signifikantes Absinken der Schulbucheinträge
Präventiver Effekt bei keiner, niedriger Depressivität ADS 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Prä Post 3 Monate 6 Monate L&L Kontrollen
Therapeutischer Effekte bei erhöhter Depressivität ADS 20 18 d = .42 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Prä Post 3 Monate 6 Monate L&L Kontrollen
Studie: LARS & LISA 5 Hauptschulen ADS (Berücksichtigung der Eingangssymptomatik) Zeit x Bedingung: p =.016*, η2 ≤ .015 Prä Post 1 J. Nachunters.
Zusammenfassung: Psychotherapie bei Kindern mit Depression 1 Effect Size „d“ 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 Treatments PDPT (2) KVT (7) KVT Fo-up FST (1)
Zusammenfassung: Psychotherapie bei Jugendlichen mit Depression 1 Effect Size „d“ 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 Treatment KVT (14) KVT Fo-up (8) IPT (4) IPT Fo-up (2) FST (2)
Metaanalysen Reinecke et al. 1998; Lewinsohn & Hautzinger 1999; Michael & Crowley 2000; Weisz et al. 2006, Watanabe et al. 2007 • Prä - Post Psychotherapie: d = .72 - 1.33 • Psychotherapie vs. Kontrollen: d = .44 - 1.63 • Prä – Follow-up: d = .64 - 1.26 • Fluoxetine (TADS prä-post): g = .68 • Kombination (TADS prä-post): g = .98
Zusammenfassung: Evidenzbasierte Psychotherapien für Depressionen im Kindesalter Kognitive Verhaltenstherapie wirksam, Stufe: A KVT in der Gruppe, nur Kinder KVT in der Gruppe, Kinder + Eltern Selbstkontrolltherapie wahrscheinlich Verhaltensaktivierung wirksam, Stufe B Psychoedukation, Unterstützung Familien (System-) Therapie experimentell, Stufe 0 Psychodynamische Therapie
Evidenzbasierte Psychotherapien für Depressionen im Jugendalter Kognitive Verhaltenstherapie wirksam, Stufe: A KVT in der Gruppe (nur Jugendliche) KVT in der Gruppe (mit Eltern) wahrscheinlich KVT individuell (mit Eltern) wirksam Stufe: B Biblio- bzw. Online Therapie experimentell, Familien (System-) Therapie Stufe: 0 Interpersonale PTh (in Gruppen)
Empfehlungen: Was kann man tun? 1. Erkennen, Ansprechen, Benennen, Erklären 2. Runterzieher und Aufbauer erklären 3. Alltag gestalten und Verhalten einüben Gruppe (strukturiert, übend, Materialien) über 10 – 12 Sitzungen anbieten (z.B. L & L)
1. Erkennen, Ansprechen, Benennen, Erklären Hauptsymptome h gedrückte, depressive Stimmung h Interessenverlust, Freudlosigkeit Zusatzsymptome h Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit hVerminderte Konzentration und Aufmerksamkeit hVermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen hGefühle von Schuld und Wertlosigkeit hNegative und pessimistische Zukunftsperspektiven hSuizidgedanken / -handlungen hSchlafstörungen hVerminderter Appetit
WHO-5 Screening Die ganze Meistens Etwas Etwas Ab und zu Zu keinem Zeit mehr als weniger Zeitpunkt die Hälfte als die In den letzten zwei Wochen ... Hälfte der der Zeit Zeit 5 4 3 2 1 0 ... war ich froh und guter Laune ... habe ich mich ruhig und entspannt 5 4 3 2 1 0 gefühlt ... habe ich mich kraftvoll und 5 4 3 2 1 0 aktiv gefühlt ... habe ich mich beim Aufwachen 5 4 3 2 1 0 frisch und ausgeruht gefühlt ... war meinAlltag voller Dinge, die 5 4 3 2 1 0 mich interessieren Punktberechnung Der Rohwert kommt durch einfaches Addieren der Antworten zustande. Der Rohwert erstreckt sich von 0 bis 25, wobei 0 das geringste Wohlbefinden/niedrigste Lebensqualität und 25 größtes Wohlbefinden bezeichnen. < 14 Pkt. kritische Grenze!
2. Runterzieher und Aufbauer erklären
3. Alltag gestalten und Verhalten einüben ☺ ☺ ☺ ☺ 9 9 9 9 8 8 8 8 7 7 7 7 6 6 6 6 4 4 4 4 3 3 3 3 2 2 2 2 1 1 1 1 Montag Dienstag Just do it! Mittwoch Donnerstag Stimme: Klar und deutlich, aber nicht zu laut Blickkontakt: Blickkontakt ohne den anderen anzustieren Körperhaltung: Kopf aufrecht, gerade Haltung, angenehme Nähe Inhalt: „Ich“-Sätze“ (eigene Gefühle schildern), eigene Vorschläge machen, auf Äußerungen des anderen eingehen
Herzlichen Dank! Eigene Studien gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft Bundesministerium für Bildung und Forschung Kultusministerium Baden Württemberg AOK Hauptverwaltung Baden Württemberg hautzinger@uni-tuebingen.de
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