IM FUSSBALL - Theater der Jungen Welt

Die Seite wird erstellt Hildegard-Juliane Barthel
 
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SION
DEPRES
  M F U S S BALL
I
Julius Hirsch hatte, wie alle jüdischen Bürger*innen ab
1933, unter starken Repressionen zu leiden. Er verlor seine
Vereinsmitgliedschaft und seine Existenzgrundlage, was
schließlich zu einem Selbstmordversuch führte.
Bei dieser Einheit ist ein klarer Unterschied festzuhalten
zwischen der Krankheit Depression und einer depressiven
Verstimmung aufgrund äußerer Faktoren.
Mit der Situation im NS-Regime natürlich in keiner Weise
vergleichbar, ist Depression heute dennoch ein relevantes
Thema im Fußball, wie die Fälle Robert Enke oder Andreas
Biermann zeigen. Die folgenden Szenenanweisungen zielen
auf die nähere Erforschung der Lebensbedingungen von
Julius Hirsch, stellvertretend für viele jüdische Bürger*innen
seiner Zeit, und auf eine Auseinandersetzung mit den Kon-
sequenzen einer depressiven Erkrankung für die Betroffe-
nen und ihr Umfeld heute ab.
RECHERCHE
Verschlechterung der Lebensbedingungen für Julius Hirsch ab
1933

Ab 1933 gab es für Julius Hirsch drastische Lebensveränderun-
gen im Berufs- und Privatleben. Die Summe dieser drastischen
Lebensverschlechterungen führten zu einem Selbstmordver-
such Julius Hirschs am 3.11.1938.

Bildet 3 Recherchegruppen (siehe Seite 2), die sich jeweils mit
einem Lebensbereich Julius Hirschs beschäftigen. Eure Recher-
chegrundlage ist »Jüdische Miniaturen« und Artikel 12: »Aus-
grenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung« aus der
Textsammlung. Berichtet den anderen Gruppen, was ihr heraus-
gefunden habt. Einen Aspekt des Berichtes präsentiert ihr als
Standbild, das von einem*r Spieler*in der Gruppe erklärt bzw.
beschrieben wird wie eine Skulptur im Museum.

                                                             01
Gruppe 1:   Was waren die Stationen von J. Hirschs Ar-
             beitsleben zwischen 1933 und 1938? (dazu:
             »Jüdische Miniaturen«, S. 22, 25 & 27)

 Gruppe 2:   Wie verlief Julius Hirschs Sportlerleben von
             1933-1938? (dazu: »Jüdische Miniaturen«,
             S. 22, 23 & 25)

 Gruppe 3:   Wie veränderte sich das gesellschaftliche
             Klima in Deutschland für jüdische Bürger*in-
             nen? (dazu Artikel 12: »Ausgrenzung und Ver-
             folgung der jüdischen Bevölkerung« )

02
STIMMEN
     Lest die Zitate der Karten »Stimmen zu Depression im Profi-
     sport« laut vor

     Für diese Übung bearbeitet ihr nicht einen gesamten
     Zeitungsartikel, sondern die Zusammenstellung von Zitaten
     aus verschiedenen Artikeln auf den Karten »Stimmen zu
     Depression im Profisport«. Lest diese laut vor. Entwickelt in
     Kleingruppen verschiedene Charaktere, die sich über
     Depression im Sport äußern. Ein*e Sportpsychologe*in,
     ein*e Trainer*in, ein*e Spielermann*frau, ein Fan, etc.
     Jede*r Spieler*in entwickelt einen kurzen Monolog zu dem
     Thema, ein ausformuliertes Statement. Was sind ihre Mei-
     nungen und/oder Erfahrungen mit Depression im Sport?
     Zwei Beispiele findet ihr auf Seite 6.

     Wenn jede*r Spieler*in ihren Monolog hat, überlegt jede
     Kleingruppe eine Präsentationsform. Es kann ein Interview
     geben oder die Sprecher*innen sind im Raum verteilt oder
     es gibt einen Chor von Stimmen... ihr seid frei, eine Form zu
     finden, die für eure Zuschauer*innen am eindrücklichsten ist.
     Wenn ihr noch Inspiration braucht, könnt ihr die Vorschläge
     auf den Seiten 7 und 8 anschauen.
04
REFLEXION: Publikum: Welche Wirkung hatte die jeweili-
ge Präsentationsform auf euch als Publikum?
Performer*innen: Warum habt ihr eure Form der Präsentati-
on gewählt, was wolltet ihr bei den Zuschauer*innen errei-
chen?
Alle: Was glaubt ihr, ist die Dunkelziffer für Depression im
deutschen Fußball? Was könnten begünstigende Faktoren
für eine depressive Erkrankung im Profisport sein?
Was könnten Trainer*in, Angehörige, Fans oder Presse tun,
um diese Faktoren auszuschließen oder abzumildern?
BEISPIELE...
     ...für Monologe zu »Depression im Profisport«

     FAN: »Also, ich find ja, die verdienen so ein Schwei-
     negeld! Da werden sie ja wohl ein bisschen Stress
     aushalten können. Immer dieses Gewinsel von wegen
     ›Burnout‹. Können sich doch mit ihren schicken Autos
     trösten.«

     SPIELERFRAU: »Er hat sich irgendwie verändert. Ich
     glaube, es hat mit seiner Knieverletzung angefangen.
     Jetzt ist er immer so verschlossen und die Kinder
     merken es auch. Früher hat er mit ihnen getobt und
     selbst wie ein Kind gespielt, dazu hat er schon lange
     die Energie nicht mehr.«

06
PRÄSENTATION...
...von Monologen

Ihr könnt Monologe szenisch oder performativ
präsentieren. Einige Möglichkeiten, eure Mono-
loge dem Publikum zu präsentieren sind:

SZENISCH

Interview: Ein*e Mitspieler*in übernimmt den
Part des*der Journalisten*in und interviewt einen
oder mehrere Spiel-Charaktere.

Talkshow: Die Spiel-Charaktere treffen in einer
Talkshow aufeinander. Ihre Monologe sind Teil
der Diskussion.

Museum: Die Spiel-Charaktere sind im Raum ver-
teilt, das Publikum bewegt sich individuell. Die
Spieler*innen sprechen ihren Monolog jeweils
direkt zu einzelnen Zuschauer*innen.
Unterbrechmonologe: Mehrere Spieler*innen
     sprechen ihre Monologe wechselweise, indem sie
     sich gegenseitig unterbrechen und ihren Text in
     Etappen präsentieren.

     PERFORMATIV

     Chor: Die Monologe sind nicht einzelnen Spiel-
     Charakteren zugeordnet, sondern werden cho-

                                                       unter Verwendung grafischer Vorlagen von Cora Steinbock
     risch von mehreren Spieler*innen gesprochen.

     Nur die Stimme: Die Monologe werden vor
     einem Publikum ohne Sicht gesprochen. Entwe-
     der schließt das Publikum die Augen oder die
     Spieler*innen sprechen hinter einer Stellwand

                                                       Gestaltung: Sebastian Schimmel
     oder mit dem Rücken zu den Zuschauer*innen.

08                                                     Theater der Jungen Welt
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