DER HOCHSCHUL-COACH - READINGSAMPLE

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Der Hochschul-Coach

                                    Der Ratgeber für den erfolgreichen Start ins Studium

                                                        Bearbeitet von
                                                        Werner Heister

                                     1. Auflage 2016. Taschenbuch. 144 S. Paperback
                                                 ISBN 978 3 7910 3595 6

Weitere Fachgebiete > Pädagogik, Schulbuch, Sozialarbeit > Besondere Pädagogik >
                  Berufs- und Studienberatung, Karriereplanung
                                               Zu Inhaltsverzeichnis

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978-3-7910-3595-6 Heister, Der Hochschul-Coach
© 2016 Schäffer-Poeschel Verlag (www.schaeffer-poeschel.de)
  Werner Heister

  Der Hochschul-Coach
  Der Ratgeber für den erfolgreichen Start
  ins Studium
     5

Orientierung im Studium
und auf dem Campus

Welche Fristen muss ich im Studium einhalten?
Welche Services bietet die Hochschul-Bibliothek?
Und wo liegt eigentlich der nächste Copy-Shop?
Wer sich gleich zu Studienbeginn einen Überblick
über die Hochschule und ihre Einrichtungen
verschafft, ist klar im Vorteil.
6     Der Hochschul-Coach

1       Orientierung im Studium
        und auf dem Campus
IHR NUTZEN Schaffen Sie sich bereits zu B
                                        ­ eginn des Studiums eine
sehr gute Orientierung. Sie werden im Studium erfolgreicher sein
und weniger Überraschungen erleben. Insbesondere über folgende
Aspekte sollten Sie gerade zu ­Beginn, aber auch während des Stu-
diums detailliert Bescheid wissen.

                                                             http://www.tagxedo.com/app.htm
                                                             Quelle: Word Cloud erstellt mit

WEITERFÜHRENDE LITERATUR Heister 2009, Kap. 5.

1.1     Der Neustart am Hochschul-Ort
EINWOHNERMELDEAMT Bitte bedenken Sie, dass es eine Anmel-
depflicht in der geographischen Ortsgemeinde (Einwohnermelde-
amt) auch für Studierende gibt. Manchmal wird dazu ein spezieller
Service an der Hochschule angeboten, d.h., das Einwohnermel-
deamt bietet in den Hochschulräumen Servicezeiten an. Vorsicht:
Wenn Sie sich nicht bei der Gemeinde anmelden, kann z.B. ein
Ordnungsgeld gegen Sie verhängt werden.
Orientierung im Studium und auf dem Campus      7

Grundsätzlich wird der Erst- und Zweitwohnsitz unterschieden.
Den Erstwohnsitz müssen Sie dort anmelden, wo Sie sich am häu-
figsten aufhalten, wo Sie also die meiste Zeit verbringen. Für die
Kommunen ist das besonders wichtig, weil sie für den Erstwohn-
sitz „Geld“ bekommen. Zu Details vgl. auch http://www.meldebox.
de/Umzugsratgeber/anmeldung-einwohnermeldeamt.php              oder
googeln Sie mit den Stichworten zugleich: „Student Einwohner-
meldeamt“.

WICHTIGE INFORMATIONEN ZUR WOHNUMGEBUNG Sammeln Sie
wichtige Informationen über Ihre neue Wohnumgebung. Nach-
folgend sind eventuell für Sie passende Stichworte alphabetisch
gelistet:
Apotheke | Arzt für Allgemeinmedizin | Augenarzt | Bahnhof |
Bank | Briefkasten | Clubs | Copy-Shop | Einkaufsmöglichkeiten |
Fahrkartenautomat | Fahrradladen | Fitnessstudio | Geschäfte |
Getränkemarkt | Handwerker | Imbiss | Kindergarten | Kino |
­Klinik/Krankenhaus | Krankenkasse | Mitfahragentur | Optiker |
DHL Packstation | Party | Pizzadienst | Post | Reparaturwerkstatt |
Restaurant | Schreibwarenladen | Shopping | Sparkasse | Stroman-
bieter | Vereine | Vermietungsagentur | Versicherung | Zahnarzt |
Zeitung.

Denken Sie z.B. auch an die „Robinsonliste“, ein Verzeichnis, das
vor nicht erwünschter Werbung schützt (googeln Sie den Begriff).

SYSTEMATISCH VORBEREITET Erstellen Sie sich eine Liste, die Sie z.B.
als PDF-Datei auf Ihrem Smartphone und Laptop immer dabei haben:
8         Der Hochschul-Coach

    Art                           Adressdaten

    z.B. Apotheke                 Römerwall 12; Tel.: 0172/4711 –
                                  www.apotheke.roemerwall.de

    ...                           ...

DAS BRINGT SIE WEITER Recherchieren Sie mit dem Stichwort „Um-
zug“.

1.2 Erobern Sie sich den Hochschul-Campus
CAMPUS Der Begriff „Campus“ kommt aus dem Lateinischen und
meint dort „Feld“. Der Begriff wird in der Hochschullandschaft für
die gesamte Location der Hochschule verwendet.

In vielen Hochschulstädten gibt es auch mehrere Locations, man
spricht dann von Campi oder Campusse (bezüglich des korrekten
Plurals sind sich die Gelehrten nicht ganz einig – googeln Sie doch
mal „Campus Plural“).

MYCAMPUS Erobern Sie sich den Campus, indem Sie:
`` im Internet und den Broschüren der Hochschule ­recherchieren,
`` den Campus einmal persönlich begehen,
`` an den Veranstaltungen für Erstsemester teilnehmen.

Vielleicht haben Sie auch das große Glück, bereits jemanden am
Hochschulort zu kennen, der Sie über den Campus führen kann.

Nachfolgend eine wichtige Checkliste mit Einrichtungen, die Sie
sich unbedingt anschauen sollten:
Orientierung im Studium und auf dem Campus      9

Teil des Campus (beispielhaft)                          Erledigt √

ASTA-Büro

ASTA-Shop

Beratungsbüro (Studien-, Prüfungs-
und persönliche Angelegenheiten)

Drucker (Gelegenheiten zum Dateiausdruck)

Fachbereich | Fakultät | Dekanat

Fachschaft

Fahrradstellplätze

Familienbüro

Gelegenheit, um elektronische Geräte aufzuladen
bzw. einfach nur Steckdosen

Gelegenheit, Materialien zu deponieren | Fach | Spind

Getränkeautomaten

Hochschulbibliothek | Bibliothek |
­Institutsbibliotheken

Hochschulgemeinde

Informationsstelle für ausländische Studierende

Informationsstelle für Menschen mit Behinderung

Kaffeeautomaten

Kindergarten | Kita | Kinderbetreuung

Mensa | Cafeteria

Prüfungsamt | Prüfungsbüro

Räume, in denen Sie ungestört arbeiten können

Rechenzentrum | Kommunikationsservice
Informationsservice | EDV | IT
10     Der Hochschul-Coach

     Sekretariat des Fachbereichs

     Selbstlernzentrum

     Sprachenzentrum

     Süßigkeitenautomaten

     Toiletten

 ONLINE-CAMPUS           Wenn Sie sich zur Besichtigung des Campus
 aufmachen wollen und es regnet Bindfäden, besuchen Sie doch
 schon einmal den Online-Campus:

     Teil des Online-Campus (beispielhaft)            Erledigt √

     Außerfachliche Lehrveranstaltungen

     Bibliothek

     E-Learning-System

     Informationen zur Mensa (z.B. Speisepläne)

     Möglichkeiten zur Mitwirkung in der Forschung

     Online-Services

     Personensuche

     Prüfungssystem

     Raumplan | Lagesystem

     Sommerakademie | Ferienakademie

     Stellenangebote für Studierende
     (z.B. als studentische Hilfskraft)

     Studium Generale

     Suchfunktion des Online-Campus

     Tutorenprogramm

     Vorlesungsverzeichnisse
Orientierung im Studium und auf dem Campus      11

DAS BRINGT SIE WEITER Verschaffen Sie sich einen sehr guten Über-
blick über die Internetseite der Hochschule. Klären Sie, wie Sie von
zu Hause – ggf. über ein Virtual Private Network (VPN) der Hoch-
schule – auf alle Bereiche zugreifen können.

1.3 Nicht sexy, aber gut, wenn man sie kennt:
     die Ordnungen
STUDIENORDNUNG Die Studienordnung legt Rahmenbedingungen
und Regeln für ein ordnungsgemäßes Studium fest. Gegenstand
sind beispielsweise Themen wie Studienvoraussetzungen, Studi-
enziel, Studienstruktur, Methoden und Formen des Lehrens, Lehr-
veranstaltungen, Prüfungen, Studienberatung.

PRÜFUNGSORDNUNG Die Prüfungsordnung legt die Rahmenbedin-
gungen und Regeln für ordnungsgemäße Prüfungen fest. Gegen-
stand sind beispielsweise Themen wie Gliederung der Masterprü-
fung, Kreditpunktesystem, Prüfungsausschuss, Anrechnung von
Prüfungsleistungen, Bewertung von Prüfungsleistungen, schrift-
liche Klausurarbeiten.

MODULHANDBUCH Entsprechend der Vereinbarungen der Bolog-
na-Reform muss für jeden akkreditierten (offiziell anerkannten)
Studiengang ein Modulhandbuch existieren. Das Modulhandbuch
beschreibt die Module, die zum jeweiligen Studiengang gehören und
enthält Informationen über den Workload (siehe dazu Seite 33).

BIBLIOTHEKSORDNUNG Die Bibliotheksordnung legt Rahmenbedin-
gungen und Regeln für die Bibliotheksnutzung fest. Hier können
Sie z.B. auch nachlesen, wann Verzugs- oder Mahngebühren in
welcher Höhe anfallen.
12   Der Hochschul-Coach

 IT-ORDNUNG Die IT-Ordnung legt Rahmenbedingungen und Re-
 geln für die Nutzung der Hochschul-IT fest. Hier können Sie z.B.
 nachlesen, welche Pflichten Sie im Rahmen von Datensicherheit
 und Datenschutz haben.

 SONSTIGE An Hochschulen existieren weitere Ordnungen wie z.B.
 die Senatsordnung, die Fachbereichsordnung. Informieren Sie sich
 entsprechend nach Bedarf.

 DAS BRINGT SIE WEITER Recherchieren Sie auf der Internetseite der
 Hochschule mit den Stichwörtern: „Ordnung“, „Studienordnung“
 etc.

 1.4 Die Fristen im Studium klären und einhalten
 TERMINE RUND UM DAS STUDIUM Wichtige Rahmenbedingungen
 zu den Zeiten und Fristen im Studium bilden die Semester. Un-
 terschieden wird das Sommersemester (SS) im 2. und 3. Quar-
 tal eines Jahres und das Wintersemester (WS) im 4. Quartal eines
 Jahres und dem 1. Quartal des Folgejahres. Die Semester bilden
 zusammen das Studienjahr. Beginn und Ende unterscheiden sich
 insbesondere zwischen Universität und Fachhochschule bzw. von
 Hochschule zu Hochschule. Innerhalb des Semesters gibt es in der
 Regel 15 Wochen Vorlesungszeit. Klären Sie also die unten in der
 Tabelle aufgeführten wichtigen Termine an Ihrer konkreten Hoch-
 schule, um vor bösen Überraschungen gefeit zu sein.
Orientierung im Studium und auf dem Campus   13

Fristen – bitte in Ihren Kalender eintragen          Erledigt √

Abgabe von Prüfungsarbeiten

Abmeldung von Prüfungen

Anmeldung zu Prüfungen

Rückmeldeschluss

Semesterbeginn

Semesterbeitrag überweisen

Semesterende

Termine zur Verlängerung von Fristen

Vorlesungsbeginn

Vorlesungsende

Zeiten zur Einreichung von Praxissemesterstellen

Raum für individuelle Eintragungen:

DAS BRINGT SIE WEITER Platzieren Sie ein Memo mit den Fristen
zur Erinnerung an einem zentralen, gut sichtbaren Platz, z.B. einer
Pinnwand in Ihrer Küche.
14   Der Hochschul-Coach

 1.5 Die Bibliothek
 DIE NR. 1 Die Bibliothek kann mit Recht als eine der wichtigsten
 Ressourcen für das ganze Studium bezeichnet werden. Sie bietet
 vielfältige Dienste und Services, die nachfolgend in einer Liste und
 einer Word Cloud beispielhaft aufgeführt werden.

 DIE SERVICES EINER BIBLIOTHEK Anschaffungsvorschläge | Arbeits-
 plätze im Lesesaal | Auskunft | Beratung | Bibliothekseinführung
 (Informationsveranstaltung) | briefliche und digitale Ansprechbar-
 keit und Nutzung | Datenbankrecherche | digitale Recherchemög-
 lichkeiten | Fernleihe | Führungen | Konto | Kopieren und Scannen |
 Linksammlungen | Literaturbereitstellung | Literaturverkauf (z.B.
 Flohmarkt, Ratgeber) | Medienbereitstellung | Öffnungszeiten |
 Online-Katalog | Online-Publikationen | Schulungen | Software
 zur Literaturverwaltung und Wissensorganisation | Semesterap-
 parate | Veranstaltungen | Vorträge | Zeitschriften.

                  Quelle: Word Cloud erstellt mit http://www.wordle.net/create

 DAS BRINGT SIE WEITER Besuchen Sie unbedingt eine der Informa-
 tionsveranstaltungen bzw. Führungen Ihrer Hochschulbibliothek.

 1.6 Die Hochschul-IT
 SERVICES Informieren Sie sich, welche Services und Leistungen
 die EDV bzw. IT Ihrer Hochschule bereithält. Relevante Stichworte
Orientierung im Studium und auf dem Campus               15

sind: Fehlerbehebung | Hochschulmailadresse | Hotline für Fragen
und Probleme rund um die IT | kostenlose oder günstige Lizenzen
für Software | Kursangebote | Prüfungs-Informations-System |
Single Sign On | VPN-Nutzung des Netzes bzw. der Ressourcen
von zu Hause | WLAN-Zugang | Zugänge zu unterschiedlichen
IT-Systemen und Leistungen.

DAS BRINGT SIE WEITER Informieren Sie sich auf der Internetseite
der Hochschule und vor Ort im „Servicecenter“ über die Leistungen
der IT.

1.7 Das Studium Generale
ANGEBOTE In nahezu jeder Hochschule gibt es ein Angebot im
Rahmen des „Studium Generale“. Hierunter werden im Allge-
meinen alle Veranstaltungen gefasst, die neben dem herkömm-
lichen Fächerkanon des Studiengangs öffentlich angeboten und
besucht werden können, wie z.B.: Assessment-Center-Training |
Bewerbungstraining | Die Marke Ich | erfolgreicher Berufsein-
stieg | Existenzgründung | GTD (Getting Things Done) | Knigge |
Literaturverwaltungssoftware | Meditation | Projektmanage-

             Quelle: Word Cloud erstellt mit http://www.wordle.net/create
16     Der Hochschul-Coach

 ment | Prüfungsvorbereitung | Rhetorik | Selbstmanagement |
 Selbstmarketing | Small Talk | Sprachen | Stressmanagement |
 Tabellenkalkulationsprogramme | Textverarbeitungsprogramme |
 wissenschaftliches Arbeiten | wissenschaftliches Schreiben | Zeit-
 management.

 DAS BRINGT SIE WEITER Lesen Sie in jedem Semester das Programm
 des Studium Generale Ihrer Hochschule aufmerksam und besu-
 chen Sie passende Angebote.

 1.8 Der Hochschulsport
 IN EINEM GESUNDEN KÖRPER WOHNT EIN GESUNDER GEIST Nutzen Sie
 die Angebote des Hochschulsports, wie z.B.: Basketball | Fahrrad-
 fahren | Fußball | Gymnastik | Indoor-Sport | Jogging | Klettern |
 Pilates | Rudern | Sport | Squash | Tanzen | Volleyball | Wandern |
 Yoga.

 DAS BRINGT SIE WEITER Betreiben Sie mindestens eine Sportart re-
 gelmäßig.

 1.9 Die Beratungsangebote an der Hochschule
 WEITREICHENDE UNTERSTÜTZUNG Die meisten Hochschulen bieten
 inzwischen weitreichende Unterstützungsangebote an. Im Einzel-
 nen unterstützen Sie die Beratungsstellen wie folgt:

     Organisation        Aufgaben/Unterstützung

     Zentrale Studien-   Die zentrale Studienberatung ist die erste An-
     beratung            laufstelle vor Beginn des Studiums und bei der
                         Einschreibung. Sie unterstützt im fortlaufenden
                         Studium häufig auch bei einem geplanten Stu-
                         dienwechsel.
Orientierung im Studium und auf dem Campus           17

Organisation           Aufgaben/Unterstützung

Studienverlaufs-       Auf bestimmte Studiengänge spezialisierte
beratung einer         Fachberatung einer Organisationseinheit der
Fakultät bzw. eines    Hochschule, z.B. betriebswirtschaftlich orien-
Fachbereichs           tierte Studiengänge. Häufig finden Sie hier auch
                       Angebote zum Mentoring/Coaching, also der
                       Begleitung durch erfahrene Studierende oder
                       Lehrende während des Studiums.

Akademisches           Berät zu Auslandaufenthalten. Hier gibt es auch
Auslandsamt            Beratung zu Stipendien und Austauschprogram-
                       men.

Career Services/       Unterstützen beim Berufseinstieg. Sie bieten
Karriereberatung/      meist auch Bewerbungstrainings und Hilfe zum
Existenzgründung       selbständigen Berufseinstieg an, etwa bei der
                       Existenzgründung.

AStA                   Demokratische Organisation der verfassten
                       Studierendenschaft. Hier gibt es Unterstützung
                       zu vielen Fragen des studentischen Arbeitens
                       und Lebens, zu Services und Veranstaltungen.
                       Folgende Referate beraten z.B. an der Uni Düs-
                       seldorf die Studierenden: Fachschaftenreferat,
                       Finanzreferat, Frauenreferat, Hochschulpoli-
                       tikreferat, Hochschulsportreferat, IT-Referat,
                       Kommunikationsreferat, Kulturreferat, Les-
                       Bi-Referat, Pressereferat, Referat für Barriere-
                       freiheit, Referat für internationale Studierende,
                       Referat für Umwelt & Nachhaltigkeit, Schwu-
                       lenreferat, Sozialreferat. (Quelle: http://asta.
                       uni-duesseldorf.de/referate).
18     Der Hochschul-Coach

     Organisation         Aufgaben/Unterstützung

     Gleichstellungsbe-   Unter Gleichstellung versteht man Strategien
     auftragte, Schwer-   und Maßnahmen zur Erreichung einer Gleich-
     behindertenver-      behandlung von Personengruppen wie etwa
     tretung              von Frauen und Männern, von Inländern und
                          Ausländern etc. Sie bieten meist auch Unter-
                          stützung bei der Vereinbarkeit von Familie und
                          Studium (Study-Life-Balance). Ebenso verbrei-
                          tet sind Schwerbehindertenvertretungen für
                          Studierende mit Handicap.

     Studentenwerke       „Die bundesweit 58 Studentenwerke betreuen
                          rund 2,2 Millionen Studierende von über 300
                          Hochschulen an circa 200 Orten und kümmern
                          sich um die soziale, wirtschaftliche, kulturelle
                          und gesundheitliche Förderung. Dafür bieten
                          die Studentenwerke ein breites Angebot in den
                          Bereichen Hochschulgastronomie, Wohnen,
                          Studienfinanzierung, Kinderbetreuung, Bera-
                          tungs- und Vermittlungsdienste sowie Kultur.“
                          (Quelle: http://www.studentenwerke.de/de/con-
                          tent/die-arbeit-der-studentenwerke).

     Psychologische       Viele Hochschulen bieten psychologische oder
     oder psychosoziale   psychosoziale Beratungsstellen zur Unterstüt-
     Beratungsstellen     zung bei psychologischen Fragen und seelischen
                          Problemen an. Hier finden Sie z.B. professionelle
                          Hilfe bei Prüfungsangst.

 DAS BRINGT SIE WEITER Nutzen Sie die Beratungsangebote Ihrer
 Hochschule.
Orientierung im Studium und auf dem Campus      19

1.10 Die Möglichkeiten zur Mitwirkung
     an der Hochschule
NETZWERKE UND INDIVIDUELLES LERNEN Wirken Sie an Netzwerken
mit und nutzen Sie die Chancen.

STELLE ALS STUDENTISCHE HILFSKRAFT Nutzen Sie die Möglichkeit,
als studentische Hilfskraft zu arbeiten und profitieren Sie davon:
„Das erste Plus ist das ‚soziale Kapital‛, das sie einstreichen: die
Kontakte zu Profs oder der privilegierte Zugang zu Bibliotheken.
Noch wichtiger als das soziale ist nach Ansicht der Forscher aber
das ‚kulturelle Kapital‛, das Hiwis ansammeln können: Wenn stu-
dentische Hilfskräfte in Forschung und Lehre am Institut einge-
bunden sind, erfahren sie, wie Doktoranden und Professoren ihre
Studien vorantreiben und wie man publiziert.“ (Quelle: http://
www.zeit.de/campus/2011/02/studentische-hilfskraefte).

KONTAKT MIT DEN ALUMNI Alumni nennt man die ehemaligen
Kommilitonen einer Hochschule. Sie sind häufig in einem Netz-
werk oder einem Verein etc. organisiert. Nutzen Sie die Angebote,
die die Alumni für Studierende bereithalten.

ERFAHRUNGEN IN EINER STUDENTISCHEN UNTERNEHMENSBERATUNG
Studentische Unternehmensberatungen sind Beratungsorgani-
sationen, die im Umfeld einer oder mehrerer Hochschulen aktiv
sind und in denen Studierende die Beratungsleistungen erbringen.
„Gegründet wurden die studentischen Unternehmensberatungen
im Allgemeinen, um den Studenten der jeweiligen Hochschule eine
Möglichkeit zu geben, neben dem Studium Praxiserfahrungen zu
sammeln, unternehmerisches Denken und Handeln zu vermitteln
und soziale Kompetenz zu lernen. Aus Sicht von Unternehmen
20   Der Hochschul-Coach

 ist es vor allem der, verglichen mit großen Beratungen, relativ
 niedrige Preis, der die studentischen Unternehmensberatungen
 interessant macht. Im universitären Umfeld treten studentische
 Unternehmensberatungen außerdem häufig als Veranstalter von
 Unternehmenskontaktmessen, Fallstudien, Vorträgen und ‚Busi-
 ness Nights‛ auf. Zudem veröffentlichen einige studentische Un-
 ternehmensberatungen regelmäßig Geschäftsklimastudien.“
 (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Studentische_Unternehmens­beratung).

 Falls an Ihrer Hochschule noch keine studentische Unternehmens-
 beratung existiert, so überlegen Sie doch einmal, ob sie selbst mit
 Kommilitonen eine gründen wollen. Weitere Informationen halten
 die Dachverbände bereit:
 `` BDSU – Bundesverband Deutscher Studentischer
     ­Unternehmensberatungen
 `` JCNetwork – Junior Consultant Network
 `` JADE Austria – European Confederation of Junior Enterprises

 DAS BRINGT SIE WEITER Weitere Informationen erhalten Sie, wenn
 Sie zugleich mit den Stichworten „studentische Unternehmensbe-
 ratung“ recherchieren.

 1.11 So nutzen Sie die vorlesungsfreie Zeit
 ALLES ANDERS ALS SONST? In der vorlesungsfreien Zeit können sich
 auf dem Campus bestimmte Dinge ändern – mit Vor- und Nachtei-
 len: Eher ungünstig wirken sich z.B. die eingeschränkten Öffnungs-
 zeiten mancher Bibliotheken, der Mensa und anderer Angebote aus.
 Eher positiv sind z.B. bessere Arbeitsoptionen in einer nicht über-
 füllten Bibliothek und insgesamt mehr Ruhe auf dem Campus.
Orientierung im Studium und auf dem Campus     21

ENTSPANNUNG MUSS SEIN Mehrere Wochen vorlesungsfreie Zeit –
heißt das jetzt nur „Ferien machen“? Nein, eher nicht. Aber zu
Ihrer Beruhigung: Es bedeutet auch nicht, pausenlos durchzuar-
beiten. Freizeit und Entspannung, also richtig Energie tanken –
das muss sein! Und lassen Sie sich ruhig einmal bei Ihren Eltern
oder Freunden verwöhnen, die freuen sich auch, Zeit mit Ihnen zu
verbringen.

NACH- UND VORBEREITUNG Wer sein Gehirn in den Semesterferien
„nicht benutzt“, wird die negativen Auswirkungen auf den Studien­
erfolg zu spüren bekommen. Deshalb gilt auch in der vorlesungs-
freien Zeit: „Studieren nach Maß“. Nutzen Sie die Semesterferien
z.B. für die Nachbereitung und die Vorbereitung des Stoffes.

FERIENJOB MIT PLAN Wenn Sie in den Semesterferien jobben, dann
ist es natürlich optimal, wenn Sie eine Arbeit ausführen, bei der
Sie für Ihr Studium lernen. Informieren Sie sich bei potenziellen
zukünftigen Arbeitgebern. Vielleicht können Sie mal ein paar Tage
hospitieren. Dabei wird Ihnen mit Sicherheit die Bedeutung ein-
zelner Studieninhalte klarer.

SINNVOLLE AKTIVITÄTEN Eine Sprachreise ist auch eine gute Alter-
native für die vorlesungsfreie Zeit. Ebenso sind dies intensive Be-
suche in der wissenschaftlichen Bibliothek Ihrer Wahl. Sicher gibt
es dort noch einiges zu erobern, was Sie bei einer wissenschaft-
lichen Arbeit nutzbringend anwenden können. Und besuchen Sie
Kurse, z.B. zum wissenschaftlichen Schreiben, zur Verbesserung
Ihrer rhetorischen Fähigkeiten oder zum „Schnelllesen“.
22   Der Hochschul-Coach

 ZUSATZANGEBOTE In den Semesterferien können Sie häufig auch
 Zusatzangebote nutzen wie z.B. „Sommerakademie“, „Winteraka-
 demie“, Wissenschaftscamps etc. Informieren Sie sich frühzeitig
 über die Termine.

 Nutzen Sie die vorlesungsfreie Zeit wie nachfolgend in der Mind
 Map verdeutlicht.

 DAS BRINGT SIE WEITER Listen Sie an geeigneter Stelle auf, was Sie
 auch in Zukunft in der vorlesungsfreien Zeit beachten müssen und
 nutzen können.
Von der Schule zur Uni –
schon angekommen?

Worauf muss ich im Studium besonders ­achten?
Auf welche Kompetenzen kommt es an?
Was ist der Unterschied zwischen Vorlesung,
Übung und Seminar? In diesem Kapitel
erfahren Sie alles Wichtige rund um Bachelor und
Master – von den verschiedenen Abschlussgra-
den über Credit Points bis zum Zielprofil.
24   Der Hochschul-Coach

 2     Von der Schule zur Uni –
       schon angekommen?
 IHR NUTZEN Natürlich ist es reizvoll, mit möglichst wenig Aufwand
 schnell durch das Studium zu kommen. Dazu passt insbesondere
 eine Studiensituation, die den schulischen Abläufen sehr ähnlich
 ist. Aber was hat man dann am Ende wirklich davon? Ist es nicht
 sinnvoller, die Studienzeit intensiv zum Aufbau von Wissen und
 Fertigkeiten zu nutzen? Na klar, und die aktuellen Veränderungen
 in der Hochschullandschaft sollen sich genau in diese Richtung
 entwickeln.

 WEITERFÜHRENDE LITERATUR Heister 2009, S. 192ff.

 2.1 Studieren – kann man so oder so
 DAS STUDIUM Studieren kommt von „studere“ (lat.) und meint laut
 Duden „etwas eifrig betreiben, sich wissenschaftlich betätigen“.
 Die Online-Enzyklopädie Wikipedia erklärt dazu: „Das Studium
 (…) ist das wissenschaftliche Lernen und Forschen an Hochschu-
 len, also Universitäten und gleichgestellten Hochschulen, Dua-
 len Hochschulen, Kunsthochschulen, Fachhochschulen sowie an
 Akademien, soweit diese den Hochschulen gleichgestellt sind.
 Außerhalb der Hochschulen wird die Aus- und Weiterbildung im
 tertiären Bildungsbereich an Berufsakademien, Verwaltungs- und
 Wirtschaftsakademien, Fachschulen bzw. Fachakademien als Stu-
 dium bezeichnet. Das Studium erfordert die vorherige Immatriku-
 lation (Einschreibung), die an gewisse Voraussetzungen gebunden
 ist.“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Studium).
Von der Schule zur Uni – schon angekommen?     25

OPTIMALE STUDIENDURCHFÜHRUNG Bereits die Begriffe effektiv/­
Effektivität und effizient/Effizienz geben Ihnen wichtige Hinweise,
wie Sie Ihr Studium erfolgreich durchführen können:
`` Die Begriffe „effektiv“ und „Effektivität“ beinhalten die Aspek-
  te „Zielorientierung“ bzw. „zielorientiert“. Effektiv studieren
  meint: Die richtigen Dinge im Studium tun! Das bedeutet z.B.,
  sich Teilziele zu setzen und diese konsequent zu verfolgen. Bei-
  spielsweise können Sie sich Monatsziele setzen (Thema „xyz“
  im Monat Mai für die Prüfung vorbereiten und beenden) oder
  Schwerpunkte verfolgen (Thema „Marketing“ komplett in die-
  sem Monat). Fragen Sie sich deshalb möglichst häufig: Tue ich
  die richtigen Dinge, um mein Studienziel zu erreichen?
`` Die Begriffe „effizient“ und „Effizienz“ beinhalten die Aspekte
  „Handlungsorientierung“ bzw. „handlungsorientiert“. Effizient
  studieren meint: Die Dinge richtig tun! Das bedeutet z.B., Res-
  sourcen (insbesondere Zeit) ökonomisch einzusetzen. Beispiel:
  Führen Sie in diesem Wissensbereich noch weitere Übungen
  durch oder fühlen Sie sich bereits fit genug für die Prüfung?
  Fragen Sie sich deshalb möglichst häufig: Tue ich die Dinge
  richtig, um mein Studienziel zu erreichen?

Wenn Sie beide Aspekte in Ihrem Studium nicht nur gelegentlich
berücksichtigen, sondern dies „konsequent“ bzw. mit „Konse-
quenz“ tun, dann sind Sie auf einem guten Weg!

2.2 So funktioniert Studium heute –
     ein Paradigmenwechsel
PARADIGMENWECHSEL – ENGAGEMENT IST GEFRAGT Im Hochschul-
bereich ist in den letzten Jahren vermehrt eine Veränderung der
Lehr-/Lernkultur gefordert und teilweise umgesetzt worden. Man
26   Der Hochschul-Coach

 spricht hier von einem Paradigmenwechsel; ein Paradigmenwech-
 sel meint den Wandel grundlegender Rahmenbedingungen in ei-
 nem bestimmten Bereich.

 Dabei werden die Schlagworte „Kompetenz- und Outputorientie-
 rung“ und „Shift from Teaching to Learning“ als Orientierungen
 genannt. Die Aspekte Kompetenz- und Outputorientierung sind
 wesentliche Teile der gestuften Studiengänge und allen Hoch-
 schulen empfohlen.
 1. Kompetenzorientierung: Kompetenzen = Kombinationen von
     Wissen, Verständnis, Fähigkeiten, Fertigkeiten und ethischen
     Werten. Kompetenzen werden in komplexen Lernprozessen
     erworben. Kompetenzraster dienen zur Orientierung für die
     Lernenden.
 2. Outputorientierung: Als Ziel der Lehr-/Lernprozesse stehen
     nicht Inhalte und vermitteltes Wissen, sondern Fähigkei-
     ten, Fertigkeiten und Kompetenzen. Die Lehre ist nicht mehr
     hauptsächlich inhaltlich orientiert, sondern vielmehr auf das
     Planen von Lernprozessen gerichtet.

 ROLLENWECHSEL Die Rolle der Lehrenden verändert sich. Lehren-
 de planen und gestalten das Lernarrangement und begleiten als
 Fach­experten individuelle Lernprozesse der Lernenden. Sie beach-
 ten zugleich motivationale und soziale Aspekte etc.

 Aber auch die Rolle der Lernenden verändert sich deutlich. Die
 Lernenden werden zu mehr Selbststeuerung und Eigenverant-
 wortlichkeit angeleitet und befähigt. Sie bestimmen ihre Arbeits-
 weise, ihre Lernwege, ihr Lerntempo selbst.
Von der Schule zur Uni – schon angekommen?            27

Es besteht ständiges Lernen in kollaborativen Arbeitsformen, also
in der Zusammenarbeit zwischen Studierenden und mit den Leh-
renden.

Der Paradigmenwechsel äußert sich insbesondere im Ergebnis wie
folgt:

von/vom                                   zu/zur/zum

Einseitiger Fachbildung              ›    Ganzheitlicher Handlungskom-
(Fachkompetenz)                           petenz (fachlich, methodisch,
                                          sozial und persönlich)

Vermittlung von reproduzier-         ›    Komplexere, problemorien-
barem Faktenwissen                        tierte Aufgabenstellungen
                                          bewältigen

Am Einzelfach orientierten           ›    Ganzheitlichen Denken,
Denken, Handeln und Lernen                ­Handeln und Lernen

Passiv-rezeptivem Lernen             ›    Handlungs- und
                                          ­entscheidungsorientierten,
                                           ­selbstgesteuerten Lernen

Detailliert vorgegebener             ›    Selbstständiger Arbeitsplanung
­Arbeitsplanung

Dozentengesteuerter                  ›    Selbstgesteuerter Einzelar-
­Einzelarbeit                             beit und gruppengesteuerter
                                          Teamarbeit

Individuellem Lernen                 ›    Interaktivem Lernen in sozialen
                                          Lernprozessen

(vgl. http://www.dhbw-heidenheim.de/Lehr-Lernkultur.­596.0.html):

Studierende sind den Lehrenden nicht „untergeordnet“, sondern
sie agieren als Partner auf Augenhöhe.
28   Der Hochschul-Coach

 Nutzen Sie die hieraus resultierenden Möglichkeiten und fordern
 Sie Entsprechendes ein. Der Paradigmenwechsel hin zu einer stu-
 dierendenzentrierten Lehre fordert aber auch mehr von Ihnen:
 nämlich Engagement und Neugier statt passives Konsumieren.
 Machen Sie mit, es lohnt sich – und zahlt sich lebenslang aus.

 2.3 Bachelor und Master – gestufte Studiengänge
 GRUNDLAGE BACHELOR UND MASTER Der Bachelor (B. A.) ist ein
 akademischer Grad bzw. eine staatliche Abschlussbezeichnung des
 ersten Teils gestufter Studiengänge.
 Der zweite Teil heißt bekanntlich Master (M. A). B. A. und M. A.
 ermöglichen je für sich einen Zugang zum Arbeitsmarkt.

 In beiden Studiengangstypen sind die grundsätzlichen Ziele der
 Ausbildung:
 `` die wissenschaftliche Befähigung,
 `` die Berufsqualifizierung (Employability),
 `` die Befähigung zur Teilhabe innerhalb der Gesellschaft,
 `` die Entwicklung der Persönlichkeit.

 Die Ziele werden durch den Erwerb bzw. die Entwicklung entspre-
 chender Kompetenzen erreicht. Nachfolgend wird zunächst der
 Begriff der Kompetenzen erläutert, um dann die grundsätzlichen
 Ziele noch näher zu beleuchten.

 WISSENSCHAFTLICHE BEFÄHIGUNG Die wissenschaftliche Befähigung
 zeigt sich insbesondere darin, mit der Methodik des wissenschaft-
 lichen Arbeitens vertraut zu sein. Wissenschaftliches Arbeiten
 meint, sich:
Von der Schule zur Uni – schon angekommen?     29

`` auf der Basis wissenschaftlicher Methoden und Erkenntnisse,
`` unter Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlichen
  ­Diskussion,
`` und unter Einbeziehung der einschlägigen Literatur,
`` mit einem Thema/einer Problemstellung auseinanderzusetzen,
`` und in einer anspruchsvollen und verständlichen Form,
`` eigenständig eine Aufgabe anzugehen, eine Problemstellung
  zu lösen bzw. einen Beitrag zu verfassen (vgl. Heister/Weßler-
  Poßberg 2011, S. 7).

BERUFSQUALIFIZIERUNG      (Employability, Beschäftigungsfähigkeit,
Arbeitsmarktfähigkeit) meint die Fähigkeit, am Arbeitsmarkt teil-
haben/teilnehmen zu können und dabei die Erwartungen der Ar-
beitgeber an Arbeitnehmer durch entsprechende Kompetenzen zu
erfüllen.

BEFÄHIGUNG ZUR TEILHABE INNERHALB DER GESELLSCHAFT Bürger-
liche Teilhabe innerhalb der Gesellschaft meint „das freiwillige,
nicht auf finanzielle Vorteile gerichtete, das Gemeinwohl fördern-
de Engagement von Bürgern zur Erreichung gemeinsamer Ziele
(…). Im Gegensatz zum hoheitlichen Handeln der Verwaltung oder
des Staates nehmen hier die Bürger etwas selbst in die Hand.“
(Quelle:    http://de.wikipedia.org/wiki/Bürgerschaftliches_Engage
ment).

ENTWICKLUNG DER PERSÖNLICHKEIT Unter der Entwicklung der Per-
sönlichkeit sind die Entwicklung der (psychischen) Eigenschaften
der Menschen zu verstehen: Kreativität, Flexibilität, Lernbereit-
schaft etc.
30     Der Hochschul-Coach

 2.4 Im Vordergrund steht der Erwerb
          von Kompetenzen
 KOMPETENZEN Der Begriff der Kompetenzen wird sehr unter-
 schiedlich definiert. In diesem Buch werden darunter die Kombi-
 nationen von Wissen, Verständnis, Fähigkeiten, Fertigkeiten und
 ethischen Werten verstanden, mithilfe derer bestimmte Aufgaben
 zu erledigen bzw. bestimmte Probleme zu lösen sind.

     Aspekt           Erläuterung

     Wissen           (Intersubjektiv) überprüfbare Theorien und Fakten

     Verständnis      Inhaltliches Begreifen

     Ethische Werte   Sittliches Verständnis

     Fähigkeiten      Können = angeborenes Vermögen,
                      etwas aktiv zu tun, z.B. Auffassungsvermögen

     Fertigkeiten     Können = erlerntes Verhalten, z.B. Sprechen

 UNTERSCHEIDUNG Die Kompetenzen werden in fachliche und über-
 fachliche Kompetenzen unterschieden:
 `` Fachliche Kompetenzen sind Kompetenzen, die unmittelbar mit
      dem Fachaspekt einer Aufgabe zusammenhängen, also bei-
      spielsweise die Kompetenz eines Arztes, zu diagnostizieren.
 `` Überfachliche Kompetenzen dienen z.B. zum Erwerb neuer
      Kompetenzen, beispielsweise die Recherchekompetenz.

 BEISPIELE Nachfolgend sind beispielhaft fachliche Ingenieurkom-
 petenzen von Berufseinsteigern gelistet:
 Reines Fachwissen:
 `` Kennen der fachspezifischen Grundlagen
 `` Anwenden der fachspezifischen Grundlagen
 `` Einsetzen des anwendungsbezogenen Fachwissens
Von der Schule zur Uni – schon angekommen?                 31

`` Vertiefen des anwendungsbezogenen Fachwissens
`` Kennen des neusten Wissensstandes
`` Anwenden des neusten Wissensstandes

Systemwissen:
`` Kennen der systemtechnischen Grundlagen
`` Anwenden der systemtechnischen Grundlagen
`` Kennen der Zusammenhänge in Systemen
`` Kennen der Abhängigkeiten in Systemen
(Quelle: https://www.vde.com/de/Karriere/Ingenieurausbildung/Documents/
Ingenieurkompetenzen_Endfassung_Web_neu.pdf)

Um die Unterscheidung deutlicher zu machen, folgen hier einige
Beispiele für überfachliche Kompetenzen:
`` Belastbarkeit = Fähigkeit, unter äußeren und
  inneren Belastungen zu handeln
`` Disziplin = Fähigkeit, in gebilligter Disziplin zu handeln
`` Eigenverantwortung = Fähigkeit, verantwortlich zu handeln
`` Ergebnisorientiertes Handeln = Fähigkeit,
  an Ergebnissen orientiert zu handeln
`` Fleiß = Fähigkeit, konzentriert und unermüdlich zu handeln
`` Kommunikationsfähigkeit = Fähigkeit, mit anderen erfolgreich
  zu kommunizieren
`` Optimismus = Fähigkeit, zuversichtlich zu handeln
`` Selbstmanagement = Fähigkeit, das eigene Handeln
  zu gestalten
(Quelle: Erpenbeck, J./Heyse, V.: Aktualisierter KompetenzAtlas. In: Heyse, V./
Erpenbeck, J./Ortmann, S. (Hrsg.): Grundstrukturen menschlicher Kompetenzen.
Praxiserprobte Konzepte und Instrumente, Münster, New York, München, Berlin:
Waxmann, Anhang 2, S. 123–155.
32   Der Hochschul-Coach

                                                                http://www.tagxedo.com/app.htm
                                                                Quelle: Word Cloud erstellt mit
 ZIELPROFIL Für einen Studiengang wird nun im Rahmen eines Ziel-
 profils festgelegt, welche fachlichen und überfachlichen Kom-
 petenzen vermittelt bzw. erweitert werden sollen. Ein Zielprofil
 besteht aus verschiedenen Kompetenzlandschaften (synonym:
 Kompetenzkarten), die wieder in einzelne Kompetenzen (syno-
 nym: Kompetenzfelder) aufgeteilt sind.

 Beispiel: Neben den eigentlichen ingenieurwissenschaftlichen
 Kompetenzen sollten Ingenieure auch die Kompetenz „Unterneh-
 merisches Denken und Handeln“ entwickeln.

 Hierzu gehören beispielsweise die Kompetenzen:
 `` Führungskompetenz
 `` Kompetenz zum kundenorientierten Denken und Handeln
 `` Entscheidungskompetenz
 `` Recherchekompetenz
 `` Kompetenz zur Erstellung und Umsetzung von Konzepten etc.

 Ein Feld, das sich besonders gut dazu eignet, die Entwicklung Ihrer
 Kompetenzen voranzutreiben, ist die Forschung (vgl. hierzu Seite
 102ff.).
Von der Schule zur Uni – schon angekommen?   33

Weitere wichtige Begriffe in diesem Zusammenhang sind:
KOMPETENZKOMPASS Notieren Sie selbst Kompetenzen, die Sie
besitzen bzw. erwerben möchten. Für weitere Hinweise googeln
Sie die Begriffe „Kompetenz“, „Kompetenzatlas“, Kompetenzdi-
agnostik“,   „Kompetenzbilanzierung“,    „Kompetenzlandschaft“,
„Kompetenzfeld“ oder lesen Sie die Veröffentlichungen von John
Erpenbeck.

STUDIUM Im Rahmen des Studiums werden neue Kompetenzen er-
worben oder bestehende Kompetenzen entwickelt.

STUDENTISCHER ARBEITSAUFWAND Der studentische Arbeitsauf-
wand wird in Analogie zu einer Vollzeitstelle (abzüglich Urlaub)
errechnet. Verteilt man den zeitlichen Aufwand auf die zwei Se-
mester eines Studienjahres, so umfasst ein Semester 22,5 Wo-
chen zu je 40 Stunden pro Woche, also insgesamt 900 Stunden.
Über 6 Semester gerechnet sind das 5.400 Arbeitsstunden bis
zum Bachelor-Abschluss. Der Fachbegriff hierfür lautet allgemein
Workload, also vereinfachend übersetzt, zeitlicher Aufwand.

AUFTEILUNG IN MODULE Das Studium ist in Module aufgeteilt. In
einem Modul befinden sich inhaltsnahe Veranstaltungen. Module
können von/an anderen Hochschulen anerkannt werden.

CREDIT POINTS (CP)/LEISTUNGSPUNKTE (LP) Den Modulen sind CP
zugeordnet. Pro Semester ergeben sich ca. 30 CP. CP sind keine
Noten, es handelt sich um eine quantitative Bewertung der Zeit.
CP geben den Workload wieder, also den Arbeitsaufwand je Modul.
34   Der Hochschul-Coach

 PRÜFUNGEN Das Erreichen des Studienziels hängt von der Summe
 der gesammelten Credit Points ab und von benoteten und unbe-
 noteten (= Testat) Prüfungsleistungen.

 GESAMTNOTE Die Noten werden entsprechend dem Workload eines
 Moduls gewichtet. Module mit vielen Credit Points gehen stärker
 in die Gesamtnote ein.

 NOTEN Neben der absoluten Note – z.B. 2,3 – gibt es relative No-
 ten von A bis E. Ein A erhalten nur die besten 10 Prozent, ein E die
 schwächsten 10 Prozent der Studierenden.

 ABSCHLUSSZEUGNIS Der dokumentierte Abschluss besteht materiell
 aus dem Prüfungszeugnis (Transcript of Records) und dem Diplo-
 ma Supplement, also einer detaillierten Erläuterung des Studien-
 gangs, darunter die Kompetenzziele und Studieninhalte (Module).

 ABSCHLUSSGRADE Wichtige Abschlussgrade sind Bachelor und
 Master … of Arts [B. A.|M. A.] – of Science [B. Sc.|Ma. Sc.] – of
 Engineering [B. Eng.|Ma. Eng.] – of Laws [LL. B.|LL. M.].

 OUTCOME Das Ergebnis des Studiums ist das, was Sie nach dem
 Studium können – und diese Qualifikationen werden heute als
 relevant angesehen. Früher herrschte die Inputorientierung vor;
 dabei ging es vor allem darum, was Lehrende vermittelt haben.

 PARADIGMENWECHSEL Heute gibt es einen deutlichen Paradigmen-
 wechsel, den Sie bewusst nachvollziehen und nutzen sollten.
Von der Schule zur Uni – schon angekommen?       35

Als Quelle zu den vorstehenden Informationen und für weitere in-
teressante Informationen siehe das „Tuning-Projekt“:
http://www.unideusto.org/tuningeu/images/stories/documents/
General_brochure_German_version.pdf

2.5 Veranstaltungsformen
Folgende Veranstaltungsformen lassen sich differenzieren:
VORLESUNG Im Rahmen einer Vorlesung hält ein Professor, ein
wissenschaftlicher Mitarbeiter, ein Praktiker oder eine andere be-
auftragte Person einen Vortrag zu einem bestimmten Thema. Sie
hören zu, versuchen die Inhalte zu verstehen (das heißt, Struktu-
ren und Details zu begreifen) und schreiben wichtige Inhalte mit.
Sie beteiligen sich ggf. mit Fragen oder Hinweisen nach „Meldung“.

SEMINAR In Seminaren wird eine höhere Eigenbeteiligung von Ih-
nen gefordert. Sie führen kleinere wissenschaftliche Arbeitsauf-
träge durch, halten ggf. Referate und führen gemeinsame Diskus-
sionen. Es wird erwartet, dass Sie sich aktiv beteiligen. Als Prüfung
werden in der Regel Referate, Vorträge, Hausarbeiten oder andere
Einzel- oder Gruppenarbeiten erwartet.

ÜBUNG In Übungen wird der Stoff durch Beispiele, Übungsaufga-
ben (mit Lösungen) und ggf. Fallstudien vertiefend trainiert.

EXKURSION Ausflüge im Rahmen des Studiums, z.B. zu einem Mu-
seum oder zu einem Unternehmen.

REPETITORIUM Ein Repetitorium ist eine Wiederholungsstunde.
36   Der Hochschul-Coach

 E-LEARNING So nennt man die Unterstützung des Lehrens und
 Lernens mit digitalen Mitteln und Internettechniken. Dabei sind
 z.B. die folgenden Formen zu unterscheiden, die auf einem virtu-
 ellen Campus einer Hochschule (Learning-Management-System,
 Lernplattform) bereitgestellt werden:
 `` Online-Lectures = Sammelbegriff für Online-Aktivitäten, bei de-
     nen ein Dozent Informationen an mehrere Lernende übermittelt.
 `` Online-Symposium = Aktivitäten, bei denen mehrere Lehrende
     Informationen an mehrere Lernende übermitteln.
 `` Online-Praktikum/Online-Coaching = Veranstaltung (häufig in
     naturwissenschaftlichen Fächern), bei der eine lehrende Person
     eine lernende Person unterstützt.
 `` Frequently asked Questions (FAQ) = Beantwortung häufig ge-
     stellter, wiederkehrender Fragen.
 `` E-Tutorials = Veranstaltungen, bei denen die Teilnehmer bei-
     spielsweise durch bestimmte Internet-Lernseiten geführt werden.
 `` CBT = einzelne Kurse des Computer-Based-Trainings, also offline.
 `` WBT = einzelne Kurse des Web-Based-Trainings, also online.
 `` E-Assignments = elektronisch unterstützte Prüfungen, Quiz etc.
 `` E-Discussions = Diskussion eines bestimmten Themas in Dis-
     kussionsforen.
 `` MOOC = Massive Open Online Course (offener Massen-On-
     line-Kurs), also ein Online-Kurs mit einer theoretisch unbe-
     grenzten oder zumindest sehr hohen Teilnehmerzahl, der offen
     zugänglich ist.

 Bei den einzelnen Veranstaltungsformen sollten Sie prüfen:
 `` Wie sind die Anmeldemodalitäten?
 `` Welche Prüfungsform wird erwartet?
Im stillen Kämmerlein
studieren – Tipps für
Einzelkämpfer

Lernen will gelernt sein. Die Hochschule stellt
dabei hohe Anforderungen an die Selbstorgani-
sation. Gut, wenn man da zum Beispiel weiß,
wie man seine Mitschriebe effizient gestaltet,
was eine gelungene Präsentation ausmacht
und welche EDV-Programme beim Lernen
weiterhelfen.
38   Der Hochschul-Coach

 3     Im stillen Kämmerlein studieren –
       Tipps für Einzelkämpfer
 IHR NUTZEN Hier erhalten Sie wertvolle Hinweise, mit welchen ein-
 fachen Mitteln Sie Ihr Studium und insbesondere Ihr Lernverhalten
 effektiver und effizienter gestalten können.

 WEITERFÜHRENDE LITERATUR Heister u.a. 2007; Heister 2009;
 Heister/Weßler-Poßberg, 2011.

 3.1 Mitschrift
 SELBSTCHECK Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Mitschriften. Manch-
 mal kommen einem dabei folgende Fragen in den Sinn:
 `` Was habe ich hier eigentlich alles mitgeschrieben?
 `` Wieso schreibe ich überhaupt so viel mit?

 Tatsächlich ist der in einer Veranstaltung vorgetragene Stoff nicht
 selten Wort für Wort oder sinngemäß in Skripten, Lehrbüchern etc.
 nachzulesen. Wäre es dann nicht besser, intensiver zuzuhören und
 sich beim Zuhören Strukturen des Stoffes zu bilden und zu mer-
 ken? Ja, völlig korrekt: Das ergibt Sinn!

 SELEKTIEREN Der Aspekt des Mitschreibens steht nicht in jeder
 Veranstaltungsform im Vordergrund. Während die klassische Vor-
 lesung hauptsächlich dazu dient, den zu vermittelten Stoff zu er-
 fassen und auch mitzuschreiben, geht es z.B. im Seminar mehr
 darum, in Eigenleistung etwas zu präsentieren oder beispielsweise
 sich an der Diskussion zu beteiligen.
Im stillen Kämmerlein studieren – Tipps für Einzelkämpfer   39

TQ3L-VERFAHREN Nutzen Sie deshalb konkrete Methoden, die den
geschilderten Umständen Rechnung tragen, z.B. das TQ3L-Ver-
fahren. Das Akronym TQ3L steht für folgende Aspekte:
`` Tune In Stimmen Sie sich auf das Fach emotional positiv ein
  und machen Sie sich die Bedeutung des bevorstehenden Inhal-
  tes positiv klar.
`` Question Formulieren Sie Fragen zum Thema und stimulieren
  Sie dadurch Ihr Interesse. Überlegen Sie, was Sie bereits zu dem
  Thema wissen.
`` Look at the speaker Betrachten Sie die Lehrenden aufmerksam,
  damit Ihnen Hervorhebungen (z.B. durch Gestik) nicht entgehen.
`` Listen Hören Sie genau hin – auch durch die Stimme machen
  die Lehrenden oftmals Hervorhebungen, die man für die Mit-
  schrift nutzen kann.
`` Look over Überdenken Sie innerhalb der Veranstaltung immer
  mal wieder das Gehörte: Ist ein roter Faden noch erkennbar
  oder verstehen Sie nicht mehr, was Sie hören? Erkennen Sie eine
  Struktur? Gibt es wichtige Fachbegriffe? Verstehen Sie diese?

Notieren Sie direkt, was Sie später nacharbeiten oder klären
möchten. Wenn Sie sich langweilen, versuchen Sie vorauszuden-
ken. Wenn Sie anderer Meinung als der Dozent sind, sammeln
Sie Gegenargumente und notieren diese etwa für eine Frage am
Ende des Vortrags oder für die Diskussion. Versuchen Sie in jeder
Veranstaltung, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Im
Rahmen der Veranstaltung werden Sie so automatisch Ihre Kon-
zentration bei weniger wichtigen Inhalten zurücknehmen, zu-
gleich aber den roten Faden weiterhin behalten (zum TQ3L-Ver-
fahren vgl. http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/
Mitschrift.shtml).
40   Der Hochschul-Coach

 GRUNDREGELN DES MITSCHREIBENS Beachten Sie folgende Grundre-
 geln des Mitschreibens:
 `` Nutzen Sie eine Standardstruktur für Ihre Mitschrift. Notieren
     Sie stets:
     ––Titel der Veranstaltung,
     ––Zwischenüberschriften zum dargebotenen Stoff,
     ––Kernaussagen.
 `` Schreiben Sie Tafelbilder mit oder holen sich die Erlaubnis ein,
     diese zu fotografieren.
 `` Schreiben Sie insbesondere die Informationen mit, die Ihrer
     Meinung nach nicht in der Literatur entsprechend nachzulesen
     sind. Beispiel: Die 16 Bundesländer der Bundesrepublik Deutsch-
     land können Sie überall nachlesen, die brauchen Sie nicht mit-
     zuschreiben. Notieren sollten Sie aber die Kommentare, die der
     Dozent beispielsweise zum Entwicklungsbedarf einzelner Bun-
     desländer resümiert.
 `` Denken Sie auch in Visualisierungen und Grafiken und notieren
     Sie die gehörten Fakten entsprechend mit Mind Maps, Blockdia-
     grammen, Flussdiagrammen etc.
 `` Notieren Sie wichtige Namen, Daten, Zahlen, die nicht im Skript,
     Lehrbuch etc. zu finden sind. Nutzen Sie auch hier Visualisie-
     rungen, z.B. einen Zeitstrahl.
 `` Verwenden Sie lose DIN-A4-Blätter, die Sie nach einer Syste-
     matik abheften können und denen Sie auch später weitere In-
     formationen hinzufügen können. Beschreiben Sie diese ggf. nur
     einseitig und lassen Sie auf der beschriebenen Seite eventuell
     auch noch ausreichend Raum für Ergänzungen.
Im stillen Kämmerlein studieren – Tipps für Einzelkämpfer     41

`` Sie sollten nicht immer ganze Sätze schreiben, das kostet zu
  viel Zeit. Vermerken Sie Stichpunkte, und zwar solche, die auch
  später noch aussagekräftig sind (in Anlehnung an Griebel, vgl.
  http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/Mitschrift.
  shtml).

DIE „PERFEKTE“ MITSCHRIFT Die „perfekte“ Mitschrift hat etwa fol-
gende Struktur:

 Kopfzeile

 Nr.                           Text   –––   Text   –––   Bemerkung
                               Text   –––   Text   –––   Markierung
                               Text   –––   Text   –––
                               Text   –––   Text   –––

 Fußzeile (inkl. Seitenzahl)

KOPFZEILE Die „perfekte“ Mitschrift enthält in der Kopfzeile:
`` Datum, z.B. „11.11.2016“
`` Dozent, z.B. „Prof. Terminator“
`` Veranstaltungsbezeichnung Semester, z.B. „BWL 1“
`` Thema der Veranstaltung, z.B. „Kennzahlen“

TEXTTEIL Der Textteil enthält:
`` Überleitung zur letzten Veranstaltung: Thema, Thesen, Fragen
`` Inhalte der Veranstaltung – gut leserlich
`` Leerzeilen, um in der Nacharbeit Infos einfügen zu können
`` Ergebnisse der späteren Nacharbeit
42      Der Hochschul-Coach

 BEMERKUNGEN/MARKIERUNGEN Die Spalte Bemerkung/Markierung
 enthält z.B.:
 Hervorhebungsfarben (Beispiele)
 `` Grün = Gliederung
 `` Gelb = Hervorhebung – wichtiger Aspekt
 `` Rot      = Klausurtipps/wichtige Hinweise des Dozenten
 Randsymbole
 `` Def.     = Definition
 `` Link = Hyperlink
 `` ÜÜÜ	 = Übung
 `` Aufg. = Aufgaben (Hausaufgabe)
 `` Zsf.     = Zusammenfassung, Fazit
 `` ???      = Klärungsbedarf, nachschlagen
 `` !        = Zustimmung
 `` ?        = Zweifel
 ``         = daraus folgt
 Textfarben
 `` Blauer Kugelschreiber = normaler Text
 `` Schwarzer Bleistift = Beispiel/Übung

 ANALOG UND DIGITAL Kombinieren Sie Ihre handschriftlicher Mit-
 schrift mit digitalen Inhalten. Scannen Sie dazu Ihre manuelle Mit-
 schrift ein und ergänzen Sie sie mit Bilder und Screenshots z.B. aus
 Programmen zur Tabellenkalkulation. Bereits bei der Erstellung
 der Infografik prägen sich die Strukturen und Inhalte ein. Beispiel-
 haft für diese Lernmethode hier „das Gehirn“:
 (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gehirn)
Im stillen Kämmerlein studieren – Tipps für Einzelkämpfer   43

MITSCHRIFTEN AG Bedenken Sie, dass bei wachsender Anzahl der
Studierenden in einer Veranstaltung die Möglichkeit steigt, ge-
meinsam Mitschriften zu erstellen. Arbeiten Sie hierfür in Grup-
pen zusammen, bilden Sie möglicherweise sogar mit anderen
Studierenden eine „Mitschriften AG“, wenn noch keine vorhanden
44   Der Hochschul-Coach

 ist. Vielleicht gibt es aber auch schon eine beim ASTA. Während
 meines Studiums war das wie folgt gemanagt: Studierende, die
 in einer Veranstaltung die Mitschrift ausarbeiteten, erhielten da-
 für eine Honorierung. Die Mitschriften wurden dann gedruckt und
 vom ASTA an die Studierenden verkauft.

 3.2 Die Quellen
 BACK TO THE ROOTS Im Rahmen des Studiums werden Sie mit vie-
 len unterschiedlichen Quellen arbeiten. Gehen Sie dabei möglichst
 immer zurück zur Originalliteratur. Das ist in der Regel viel inte-
 ressanter bzw. wertvoller und in der wissenschaftlichen Commu-
 nity fächerübergreifend üblich. Diese Regelung gilt somit auch für
 Studierende.

 Vermeiden Sie es, sich auf Sekundärquellen zu beziehen. Auch
 wenn Sie innerhalb Ihrer wissenschaftlichen Arbeiten etwas zitie-
 ren, nutzen Sie möglichst keine Sekundärzitate: „Unter Sekundär-
 zitaten versteht man das Zitieren von Arbeiten, die man selbst
 nicht gelesen hat, die man aber anhand der Zitierung von jemand
 anderen verwendet hat und in seiner Arbeit anführt. Sekundärzi-
 tate sollten nach Möglichkeit vermieden werden, da der zitierende
 Autor den Originaltext aus seiner Sicht und zumeist in spezifi-
 scher Auswahl wiedergibt. Durch mehrfaches ‚Sekundär-Zitieren‛
 kann es zu großen inhaltlichen Verzerrungen kommen („Stil-
 le-Post-Phänomen“). Autoren, die aufgrund der Angaben anderer
 Werke zitiert werden, scheinen daher im Literaturverzeichnis nicht
 auf, sondern nur das gelesene Werk wird zitiert. Sekundärzitate
 müssen – falls überhaupt notwendig – als solche kenntlich ge-
 macht werden (Pawlow zit. nach Foppa, 1968b, S. 27). In diesem
 Beispiel zitiert Foppa in seinem Buch eine Quelle von Pawlow, die
Im stillen Kämmerlein studieren – Tipps für Einzelkämpfer   45

nun Sie wiederum eben nach Foppa zitieren. Sekundärzitate (die
nicht der originalen, sondern einer sekundären Quelle entnommen
werden) sind ein Notbehelf, der in wissenschaftlichen Texten nach
Möglichkeit vermieden werden sollte.“ (Quelle: http://arbeits-
blaetter=news.stangl-taller.at/sekundaerzitat).

3.3 Lesen Sie bewusst
W-FRAGEN Erfassen Sie den Inhalt mit den berühmten W-Fragen:
Wer? – Was? – Wann? – Wo? – Warum?

    Wer?         Was?       Wann?         Wo?        Warum?

BAAE Erobern Sie sich den Stoff in vier Schritten (BAAE):
`` Nehmen Sie zunächst eine Grobgliederung in Blöcke vor.
`` Unterteilen Sie die einzelnen Blöcke in Abschnitte.
`` Erstellen Sie kleine Arbeitspakete, in denen Sie sich den Stoff
  aneignen.
`` Markieren Sie die wichtigsten Einzelinformationen im Text.
  (Quelle: http://www.lerntechniken.info/textanalyse/)

                                                        Einzel-
     Blöcke          Abschnitte     Arbeitspakete
                                                    informationen
46   Der Hochschul-Coach

 ROBINSON-METHODE Die SQ3R-Methode nach Francis Robinson
 unterteilt den Prozess des Lesens wie folgt:
 S   =   Survey = Überblick über den Text bekommen
 Q =	Question = konkrete Fragen stellen,
         um Verständnis zu erweitern
 R =     Read = Lesemethode
 R =     Recite = Aufsagen, Antwort geben, Formulieren
 R =     Review = Wiederholung

     Survey      Question        Read       Recite       Review

 Das bedeutet konkret:
 SURVEY „Der erste Schritt ermöglicht dem Leser einen Überblick
 über den ganzen Text (Buch). Überschriften, Aufbau sowie Stich-
 worte fallen dem Leser ins Auge und lassen so einen groben Zu-
 sammenhang und den Gesamtrahmen erkennen.

 QUESTION Im zweiten Schritt wird der Leser aktiv. Er stellt mög-
 liche Fragen zum Abschnitt. Durch die Formulierung von Fragen
 wird die Motivation geweckt, Antworten auf die Fragen zu finden.

 READ Der Hauptschritt befasst sich nun mit dem Text. Jetzt wird
 der Text abschnittsweise gelesen, was auch den Hauptaufwand
 darstellt. Das Gelesene muss verstanden werden, damit es im Ge-
 dächtnis gespeichert wird. Wichtige Schlüsselwörter und Zusam-
 menhänge sollten farbig hervorgehoben werden.

 RECITE Nach jedem Abschnitt sollte dieser rekapituliert, also über
 den Inhalt nachgedacht werden. Worum ging es, was waren die
Im stillen Kämmerlein studieren – Tipps für Einzelkämpfer   47

Schlüsselwörter und wie stehen diese miteinander in Zusammen-
hang? Zusätzlich soll man nach mehreren Abschnitten das Gele-
sene schriftlich erfassen, z.B. durch Zusammenfassungen oder am
besten mit farbigen Mind Maps.

REVIEW In diesem Bereich sollte man darüber nachdenken, wie der
Abschnitt zum Gesamtrahmen und mit den anderen Abschnitten
zusammenhängt und wie man das Gelernte praktisch anwenden
könnte, bzw. welche Anwendungsgründe existieren.“ (Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/SQ3R-Methode).

SPEAD READING Besuchen Sie einen Kursus zum „Schnelllesen“. Der
Begriff steht für eine Fähigkeit, Texte überdurchschnittlich schnell
lesen und sie dabei häufig auch noch besser verstehen bzw. auf-
nehmen zu können. Schnelllesen kann erlernt und trainiert wer-
den. Vergleichen Sie unterschiedliche Angebote über die Linkliste:
http://rosenbauer.de/sl-links.htm#trainings

IHR NUTZEN Lernen Sie leichter und nachhaltiger durch die Berück-
sichtigung neurowissenschaftlicher Erkenntnisse.

WEITERFÜHRENDE LITERATUR Heister 2009, Kap. 2, 3 und 4.
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