Kein Stress mit Web und SMS - brenn punkt SURFEN MAILEN CHATTEN SMS MMS

 
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brenn•punkt

                    SURFEN MAILEN CHATTEN SMS MMS …

     Kein Stress mit Web und SMS

     Fakten und Tipps für Eltern
     und Erziehungsberechtigte zum
     Umgang mit Internet und Handy

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                                       Der Katholische
                                       Familienverband Österreichs
Kein Stress mit Web und SMS - brenn punkt SURFEN MAILEN CHATTEN SMS MMS
brenn•punkt

Kein Stress
mit Web und SMS
Fakten und Tipps für Eltern
und Erziehungsberechtigte zum
Umgang mit Internet und Handy

                          Der Katholische
                          Familienverband
Kein Stress mit Web und SMS - brenn punkt SURFEN MAILEN CHATTEN SMS MMS
M
Impressum:                                              Die nichtkommerzielle Vervielfältigung und Verbreitung
1. Auflage 2006                                         ist ausdrücklich erlaubt unter Angabe der Quelle
Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme          Katholischer Familienverband Österreichs, Brennpunkt
                                                        Familie Nr. 89 / Saferinternet.at und der Websites
Kein Stress mit Web und SMS                             www.familie.at und www.saferinternet.at.
Fakten und Tipps für Eltern und Erziehungsberechtigte
zum Umgang mit Internet und Handy                       Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
© Kath. Familienverband Österreichs                     Eine Haftung der Autoren oder des Katholischen
(Brennpunkt Familie; Nr. 89)                            Familienverbands Österreichs oder von
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ISBN: 3-900353-73-5                                     angewandte Telekommunikation ist ausgeschlossen.
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Chefredaktion: Mag. Rosina Baumgartner                  schrieben, beziehen sich alle Formulierungen selbst-
Redaktion: Saferinternet.at/Österreichisches Institut   verständlich auf männliche und weibliche Personen.
für angewandte Telekommunikation,
www.saferinternet.at, office@saferinternet.at,          Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Der Katholische Familienverband
                                                        Österreichs ist ein gemeinnütziger Verein zur Vertretung der Interessen der
Margaretenstraße 70                                     österreichischen Familien.
1050 Wien.
                                                        Vorstand: Johannes Fenz (Präsident), Mag. Irene Kernthaler-Moser,
                                                        Dkfm. Werner Höffinger und Mag. Marielle Manahl (Vizepräsidenten),
Medieninhaber, Herausgeber und Sitz der Redaktion:      Mag. Rosina Baumgartner (Generalsekretärin), Msgr. Dr. Rupert Stadler
Katholischer Familienverband Österreichs                (geistlicher Beirat) und Mag. Walter Riess (Finanzreferent).
                                                        Grundlegende redaktionelle Richtung: Die Schriftenreihe „Brennpunkt Familie“
A-1010 Wien, Spiegelgasse 3/9                           will wissenschaftliche Erkenntnisse für die Familien in Österreich nutzbar
Tel.: + 43-1-51 552 – 3201                              machen und Modelle für die praktische Arbeit vorstellen.
info@familie.at                                         Die redaktionelle Ausrichtung geht im Weiteren dahin, die Familie zu Selbst-
                                                        verständnis und Selbstbewusstsein zu führen und darüber hinaus ein Leitbild
www.familie.at                                          christlichen Familienlebens darzustellen.

                                                        Gefördert durch:
Gestaltung: bzw.co.at                                   Europäische Union
Fotos: Irisblende.de
Druck: Berger, Horn
Verlags- und Herstellungsort: Wien
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04   Vorwort
07   Einleitung
08   Das Internet
11   Linktipps für Eltern und Kinder
12   Handy: Mehr als nur ein Telefon
14   Internet und Handy in der Familie
15   Tipps für eine sinnvolle Medienerziehung
20   Das Internet sicher nutzen
21   Schutz persönlicher Daten
24   Ungeeignete Inhalte
26   Problematische Kontakte, Belästigungen und Spam
27   Empfehlenswerte Kinderseiten
28   Belästigungen und Schikanen
30   Online Einkaufen
35   Computer schützen
37   Das Handy sicher nutzen
37   Die Kosten im Griff
38   Das Handy als Kamera
39   Notfall-Hotlines
40   Handy und Gesundheit
41   Gewaltvideos am Handy
43   10 Sicherheitstipps für Internet und Handy
46   Weiterführende Informationen
48   Glossar
52   Der Katholische Familienverband und seine Landesverbände
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Vorwort
                     Neue Medien wie Internet und Handy sind ein
                     Bereich, in dem die Jugendlichen den Eltern
                     und Erwachsenen sehr schnell überlegen sind.
                     Die junge Generation – für neun von zehn
                     Jungendlichen sind Internet und Handy eine
                     Selbstverständlichkeit – weiß, was die neuesten
                     Handys alles können, wie sie funktionieren
und was sie kosten. Mobiler Internetzugang, Videostreaming, inter-
aktive Spielplattformen, Tauschbörsen, Shopping im Netz oder
Kennenlernplattformen gehören zum Alltags-Vokabular.

Diese Tatsache ruft bei Eltern zum Teil massive Verunsicherung
hervor. Sie wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen, wo und
wann eine Nutzung der neuen Medien sinnvoll erscheint, wann
und in welcher Form Grenzen gesetzt werden sollen bzw. können.

Eltern befinden sich nun in einem Dilemma: Einerseits möchten
sie ihre Verantwortung als Erziehungsberechtigte wahrnehmen und
ihre Kinder im Umgang mit den modernen Kommunikationsmit-
teln wie Internet und Handy nicht alleine lassen. Andererseits
können sie ihre Erziehungsrolle aber nur unzureichend wahrneh-
men, weil sie sich dazu nicht befähigt fühlen.

Ziel dieser Broschüre, die in Zusammenarbeit mit Saferinternet.at
entstand, ist es nun, die Kompetenz der Eltern und Erziehungs-
berechtigten im Umgang mit den neuen Medien zu stärken und
ihnen Tipps und Informationen zur sicheren Nutzung zu geben.

Johannes Fenz
Präsident des Katholischen Familienverbandes

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Liebe Eltern!
                        Welche Gefahren lauern im Internet?
                        Wie kann ich mein Kind und mich im Internet
                        schützen? Wie können Handykosten begrenzt
                        werden? Wie mache ich mein Kind fit für
                        Internet und Handy?

                     In dieser Broschüre von Saferinternet.at und
dem Katholischen Familienverband Österreich finden Sie Antworten
auf die wichtigsten Fragen, die sich Eltern zum Thema Internet und
Handy in der Familie stellen.

Dabei geht es nicht nur um Patentrezepte, sondern vor allem um
eine Unterstützung für Sie als Eltern bei der (Medien)Erziehung.
Damit Ihr Kind fit wird für eine Welt, in der Kommunikationstech-
nologien immer wichtiger für Schule, Beruf und Freizeit werden.

Eines vorweg: Je mehr Sie sich für die Internet- und Handynutzung
Ihrer Kinder interessieren, umso besser können Sie mit ihnen
darüber reden, sie unterstützen und anleiten. Mit dem Griff zu
dieser Broschüre haben Sie schon den ersten Schritt dazu gemacht!

Wenn Sie Fragen zum Thema haben, besuchen Sie die Saferinter-
net.at Website www.saferinternet.at oder kontaktieren Sie uns per
E-Mail: beratung@saferinternet.at.

Eine informative Lektüre wünscht Ihnen

DI Ronald Hechenberger
Saferinternet.at - Österreichische Informations- und Koordinierungsstelle
für sichere Internetnutzung

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Einleitung

Internet
und Handy
Internet und Handys spielen in unserem    Wie kann der Familien-PC vor Viren
Alltag eine große Rolle. Denken wir nur   geschützt werden? Wie können persön-
daran, wie wir mit Freunden und           liche Daten geschützt werden?
Arbeitskollegen kommunizieren; denken
wir an die vielen neuen Formen der        In dieser Broschüre, die der Katholische
Online-Unterhaltung, an die einfachere    Familienverband Österreich in Koopera-
Informationssuche oder an das immer       tion mit Saferinternet.at erstellt hat, er-
beliebtere Einkaufen im Internet.         halten Eltern konkrete Antworten. Die
                                          Broschüre gibt einen Überblick über die
Für viele Eltern bedeuten diese neuen     Chancen und Risiken von Internet und
„Online-Medienwelten“ eine Menge          Handy, enthält Empfehlungen und
unbeantworteter Fragen. Ab welchem        Hinweise für einen sinnvollen Umgang
Alter können oder sollen Kinder im        mit Handy und Internet innerhalb der
Internet surfen? Wie können Kinder        Familie und gibt viele praktische Tipps
ihrem Alter entsprechend vor uner-        in Bezug auf Online-Risiken.
wünschten und ungeeigneten Angeboten
geschützt werden? Wie kann verhindert     Weiterführende und laufend aktualisier-
werden, dass das Handy zur Kostenfalle    te Informationen zum Thema sind auf
wird? Was ist zu beachten, wenn Kinder    der Website www.saferinternet.at zu
und Jugendliche im Internet einkaufen?    finden.

                                                                                   07
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Das Internet
Das Internet – auch Web oder Netz          Die Besonderheiten
genannt – ist ein weltweites Netzwerk      des Internets
von Computern, in dem verschiedenste
Dienste angeboten werden. Der wichtig-     Das Internet ist global
ste ist zweifelsohne das World Wide Web    Wenn Sie etwas im Internet veröffent-
(WWW) mit seinen Millionen von             lichen ist es weltweit aufrufbar. Sie
Internetseiten (auch Websites genannt).    können ohne Kostenunterschied mit
Das WWW nutzen Sie, indem Sie einen        Personen aus der ganzen Welt per
so genannten Browser starten (wie die      E-Mail in Kontakt treten. Verbindungs-
Programme Internet Explorer oder           kosten fallen nur zwischen Ihnen und
Firefox) und dort die Adresse (URL)        dem Anbieter von Internet-Zugängen,
der gewünschten Website eintippen,         auch Provider genannt, an; egal ob Sie
z.B. http://www.saferinternet.at oder      Websites aus Österreich oder Australien
http://www.familie.at.                     aufrufen. Nachdem das Internet global
                                           ist, können Sie beim Einkaufen im
Andere Dienste des Internets sind          Internet auch die Preise international
beispielsweise E-Mail und Chat. Das        vergleichen.
E-Mail, oft auch nur mehr Mail
genannt, ist eine briefartige Nachricht,   Veröffentlichen ist einfach
die elektronisch über Computernetz-        Sie können im Vergleich zu herkömm-
werke übertragen wird. Der Chat leitet     lichen Medien Ihre Inhalte im Internet
sich vom englischen „to chat“, also        mit geringem Aufwand publizieren,
„plaudern“ ab und ist schriftliche         indem Sie eine Website ins Internet
Kommunikation in Echtzeit.                 stellen.

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Das unterstützt einerseits das grund-       keine bestimmten „Sendezeiten“. In der
legende Menschenrecht auf freie             Regel ist immer alles zugänglich. Inter-
Meinungsäußerung; andererseits können       netnutzer können daher selbst bestimmt
auch leicht unwahre, für Kinder und         im Internet „surfen“ und sind an kein
Jugendliche ungeeignete oder sogar ille-    „Programm“ gebunden. Umgekehrt
gale Inhalte verbreitet werden.             können Sie auch nicht davon ausgehen,
                                            dass - wie beim Fernsehen - am Nach-
Oft ist es auch schwierig, den Wahrheits-   mittag nur kindergerechte Inhalte an-
gehalt von Inhalten im Internet zu über-    geboten werden.
prüfen.
                                            Das Faszinierende an den neuen
(Scheinbare) Anonymität                     Online-Welten für Kinder und
Im Chat, per E-Mail oder in Foren ist es    Jugendliche ist:
einfach, eine erfundene Identität anzu-
nehmen. Andere Internetnutzer können        > Kommunizieren mit Freunden:
dies nicht überprüfen. Aus technischer        E-Mail, Instant Messaging, SMS,
Sicht hat die Anonymität aber ihre            Telefonieren
Grenzen. Daher können bei Straftaten        > Unterhaltung, Entspannung, Ab-
Internetnutzer sehr wohl über die Inter-      tauchen in andere Welten - allein
net-Adresse ausgeforscht werden.              und mit anderen: Spiele
                                            > Entdeckerdrang, Neugierde, das
Es ist immer alles verfügbar                  Internet als „Tor zur Welt“: Surfen
Anders als beim Fernsehen oder im           > Suchen, finden, informieren, selbst
Radio gibt es für bestimmte Inhalte           bestimmen, was man anschaut:

                                                                                    09
Das Internet

  Links und Suchmaschinen nutzen,
  „Googeln“
> Freunde finden, diskutieren, sich
  austauschen und helfen, flirten:
  Chats, Foren
> Per Internet und Handy sich selbst
  oder Dinge, die einem wichtig sind,
  präsentieren („Das bin ich - Das
  kann ich“): eigene Homepage
  einrichten, Blog, Logo, Klingelton,
  Fotos

     FAKTEN
     66% der Österreicher haben
     Zugang zum Internet.
     (Quelle: Austria Internet Monitor 4. Qu. 2005).

     In der Altersgruppe der 6- bis 8-Jähri-
     gen haben 55% einen Zugang zum
     Internet; von den 13- bis 19-Jährigen
     sind es schon 90%.
     (Quelle: market Institut, Umfrage ZM1015, 06/07 2005;
     GfK Online Monitor 2005 3. Quartal).

10
Das Internet

Linktipps für
Eltern und Kinder
Link-Tipps
„Was ist das Internet?“ für Erwachsene:
Einführung für Eltern und Kinder: www.internet-abc.de
Das Internet-ABC ist eine werbefreie Plattform für den
Einstieg ins Internet. Hier finden Kinder, Eltern und
Pädagogen Tipps für den sicheren Umgang mit dem
Internet.

Internet-Glossar:
www.iglossar.de
Das iGlossar ist ein Internetlexikon, das die wichtigsten
Begriffe rund um das Internet kurz erklärt.

Link-Tipps
„Was ist das Internet?“ für Kinder:
Einführung für Kinder und Eltern:
www.internet-abc.de

Surfen wie die Profis – Tipps zum sicheren und gekonnten
Umgang mit dem Internet:
http://www.fsm.de/inhalt.doc/Internet_Guide_Kinder.pdf

Der Datenweg durchs Internet:
http://www.wdrmaus.de/sachgeschichten/internet/
index.phtml?Seite=alle

                                                            11
Handy: Mehr
als nur ein
Telefon
                                            schnellem Internet-Zugang, mit einer
                                            Vielzahl von Spielen sowie integrierter
In diesem Abschnitt finden Sie einige       Digital-Kamera und MP3-Player schon
wichtige Merkmale der Mobilfunkkom-         fast eine Selbstverständlichkeit.
munikation. Im Kapitel „Tipps: Das
Handy sicher nutzen“ (Seite 37) gibt        > Die Kosten sind schwer
es dann konkrete Empfehlungen zur           einzuschätzen
sicheren Handynutzung.                      Viele Eltern klagen über hohe Handy-
                                            rechnungen. Zum vielen Telefonieren
Rund zwei Drittel der schulpflichtigen      kann auch noch kommen, dass Kindern
Kinder haben nach Angaben der Eltern        die Tarife für Telefonate in andere
ein eigenes Handy1. Für den Kontakt         Handynetze nicht immer bewusst sind.
mit Freunden ist das Handy scheinbar        Vor dem Handyzeitalter gab es die Post
unersetzlich geworden – ganz zu schwei-     als einzigen Telefonanbieter. Damit
gen von der Begeisterung für Features       waren die Gebühren leichter einschätz-
wie Klingeltöne und Handylogos.             bar und Eltern konnten die Benutzung
                                            des Festnetztelefons besser kontrollie-
Handys bieten immer mehr Funktiona-         ren. Neben den Gesprächsgebühren
litäten. Galten eine Zeit lang Telefonie-   können auch noch Handykosten z.B. für
ren und SMS-Schreiben als die üblichen      Mehrwert-SMS, spezielle Klingeltöne
Anwendungen, so sind Handys mit             oder Handylogos anfallen.

12
FAKTEN
                                                             Nach Angaben der Eltern haben
                                                             rund zwei Drittel der schulpflich-
                                                             tigen Kinder ein eigenes Handy.
                                                             (Quelle: market Institut, Umfrage Z1039, September 2005)

                                                             73 Prozent der österreichischen
                                                             Eltern glauben, dass Handys eine
                                                             große Gefahr für Überschuldung
                                                             darstellen. Umgekehrt treffen aber
                                                             nur 20 Prozent der Eltern Verein-
                                                             barungen in Bezug auf die Handy-
                                                             nutzung. Wenn es ums Fernsehen
> Kommunikation per Funk                                     geht, haben immerhin mehr als die
Die drahtlose Mobilkommunikation                             Hälfte der Eltern Vereinbarungen
führt zu einer flexibleren Anwendung.                        mit ihren Kindern getroffen. Knapp
Es ist kein fester Telefon- oder Inter-                      zwei Drittel (64 Prozent) haben
netanschluss mehr notwendig. Die Tech-                       Angst, dass Handystrahlen
nik des Mobilfunks führt aber bei vielen                     gesundheitliche Auswirkungen
Eltern zu Fragen über mögliche gesund-                       haben könnten.
heiltliche Auswirkungen (vgl. Seite 40).                     (Quelle: market Institut, Umfrage Z1039, September 2005)

> Telefonieren und Internet-Surfen                           Eine deutsche Untersuchung zeigt,
wird privat                                                  dass 17 Prozent der Jugendlichen
Anders als das Festnetztelefon oder der                      zwischen 12 und 19 Jahren, die
Internetzugang am Familiencomputer                           zumindest einmal im Monat Fern-
kann das Handy überall verwendet                             sehen, aufgrund von Fernsehwer-
werden. Damit können Eltern viel                             bung schon einmal kostenpflichti-
schwerer kontrollieren, wann und mit                         ge Handytöne und Logos bestellt
wem ihre Kinder telefonieren bzw.
                                                             haben.
welche Seiten sie im Internet aufrufen.
                                                             (Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund
1
    Quelle: market Institut, Umfrage Z1039, September 2005   Südwest, JIM-Studie 2005)

                                                                                                                        13
Internet
und Handy
in der Familie
Medienerziehung ist mehr als nur tech-      Diskutieren Sie mit Ihren Kindern über
nische Vorkehrungen zu treffen wie etwa     Vor- und Nachteile von Handy und
Filterprogramme zu installieren. Zwar       Internet.
können technische Hilfsmittel – insbe-
sondere bei jüngeren Kindern – eine         Wichtige Fragen im Rahmen der
Unterstützung sein; sie führen leider oft   Medienerziehung:
dazu, dass sich Eltern in einer scheinba-   > Wie gehe ich mit Risiken in der
ren Sicherheit wiegen und wirken damit        Familie um?
sogar kontraproduktiv.                      > Wie sieht eine altersgerechte
                                              Internet- und Handy-Nutzung aus?
Voraussetzung für eine sichere Nutzung      > Welche Inhalte sind für meine
ist, dass einerseits ein Bewusstsein für      Kinder ungeeignet?
die Risiken geschaffen und andererseits     > Wie wichtig ist eine partnerschaft-
Kindern und Jugendlichen ein entspre-         liche Gesprächsbasis mit meinen
chendes Verhalten vermittelt wird. Tref-      Kindern? Wie gut gelingt es mir,
fen Sie daher mit Ihren Kindern Verhal-       so eine Basis im Alltag aufrecht zu
tensvereinbarungen. Wichtig dabei ist,        erhalten?
dass Sie in ihren Handlungen konse-         > Wie bewerte ich mediale Erfahrun-
quent bleiben und familienintern verein-      gen im Vergleich zu Erfahrungen,
barte Regeln auch selbst einhalten.           die ich im „echten Leben“ mache?

14
Tipps für eine sinnvolle                                                      Nachdem Ihre Kinder die ersten Erfah-
Medienerziehung                                                               rungen mit der Bedienung von Compu-
                                                                              tern gesammelt haben, können Sie Ihren
Eine Ahnung haben                                                             Internet-Zugang beispielsweise so ein-
Verschaffen Sie sich Grundkenntnisse                                          richten, dass nur einige wenige ausge-
über das Internet und dessen Risiken.                                         suchte Seiten zugänglich sind. Vgl. dazu
Erwachsene, die nur verbieten oder das                                        auch: Tipps im Kapitel „Ungeeignete
Internet bloß kritisieren, ohne selbst                                        Inhalte“ (Seite 24).
eine Ahnung zu haben, werden nicht
ernst genommen.                                                               Wenn Ihr Kind älter ist, sollte es mehr
                                                                              Freiräume bekommen und auch selbst-
Am Anfang dabei sein                                                          ständig surfen können. Es empfiehlt
Machen Sie die ersten Online-Erfahrun-                                        sich, den Computer an einem zentralen
gen gemeinsam mit Ihrem Kind. Ermög-                                          Platz in der Wohnung aufzustellen. Wenn
lichen Sie den Zugang zu neuen Medien                                         Ihr Kind im Wohnzimmer und nicht im
schon in jungen Jahren. Kinder können                                         Kinderzimmer online ist, fällt es Ihnen
sich leicht und schnell in die komplexe                                       leichter, öfter einen Blick darauf zu
Welt der neuen Medien hineinversetzen.                                        werfen.
Das regt ihr Denken an und die kogni-
tive Entwicklung wird gefördert.2                                             Vergessen Sie dabei nicht, dass Tipps
                                                                              und Informationen für Kinder immer
2
 Quelle: Prof. Dr. Stefan Aufenanger, „Fit für die Zukunft – mit Internet?“   an deren Interessen und Vorwissen
in der Broschüre „Ein Netz für Kinder – Surfen ohne Risiko?“, online im
Internet: http://www.jugendschutz.net/pdf/Ein_Netz_fuer_Kinder.pdf.           anknüpfen sollen.

                                                                                                                      15
Internet und Handy in der Familie

Auf altersgerechte Nutzung achten           Gesamtbudget der wöchentlichen
Eine Schlüsselfrage der Eltern lautet:      Medienzeit im Verhältnis zu anderen
„Wie sieht eine altersgerechte Internet-    Aktivitäten im Blick zu haben. Eine
Nutzung aus?“. Dazu möchten wir             zu strikte tägliche Regelung schafft
Ihnen folgende Empfehlungen geben:3         Frustrationen.

bis 3 Jahre: Kinder haben in dieser         ab 12 Jahre: Die Spielvorlieben
Altersstufe – wenn überhaupt – lediglich    mancher Jugendlicher erscheinen uns
ein punktuelles Interesse. Die virtuellen   Erwachsenen manchmal unheimlich.
Welten werden nur ansatzweise wahr-         Es gibt Jugendliche, die ganze Nach-
genommen.                                   mittage in virtuelle Online-Welten
                                            abtauchen können.
Empfehlung: Entdecken Sie gemein-
sam mit dem Kind gelegentlich fünf bis      Empfehlung: Denken Sie daran, wie es
zehn Minuten den Computer.                  ist, ein Buch zu verschlingen oder sich
                                            in einer Tätigkeit, die man mit Leiden-
4 bis 6 Jahre: Die Kinder beginnen          schaft ausübt, zu verlieren. Geraten Sie
die Spiel- und Lernwelten langsam           daher nicht gleich in Panik, wenn hin
zu verstehen.                               und wieder ein ganzes Wochenende nur
                                            gespielt wird. Es besteht kein Grund zur
Empfehlung: Der „Spielplatz Compu-          Sorge, solange die Freunde, die Haus-
ter“ sollte im Schnitt nicht länger als     aufgaben und das Familienleben nicht
30 Minuten pro Tag genutzt werden.          zu kurz kommen oder nur zeitweise
                                            vernachlässigt werden.
7 bis 11 Jahre: Die medialen Welten
faszinieren zunehmend. Gemeinsame           Interessieren Sie sich
Computernachmittage können über             Informieren Sie sich über die Online-
die Maßen lange dauern. Anders als          Aktivitäten Ihrer Kinder. Eltern, denen
beim Fernsehen gibt es aber keine           die Internetvorlieben ihrer Kinder egal
begrenzten Sendetermine. Die digitalen      sind, verlieren die Glaubwürdigkeit,
Welten sind nur solange absolut „in“,       wenn es um neue Medien geht. Außer-
solange nichts Anderes interessanter ist.   dem sind sie kaum in der Lage, ihren
                                            Kindern eine ausreichende Orientie-
Empfehlung: An besonderen Tagen             rungshilfe zu geben.
darf auch länger gespielt werden.           3
                                              Quelle: Der richtige Dreh im WWW, Seite 6, Online im Internet:
Für Eltern ist es aber wichtig, das         http://www.gmk-net.de/pdf/Dreh_im_www.pdf.

16
WANN BRAUCHT MEIN
                                             KIND EIN HANDY?
                                             Ihr Kind gibt Ihnen mit Sicherheit
                                             Signale, wann es ein Handy haben
                                             möchte. Reagieren Sie darauf,
                                             reden Sie mit ihm und klären Sie
                                             ab, warum es das Handy haben will
                                             und was es darüber weiß. Sagen
                                             Sie auch, wie Sie dazu stehen und
                                             begründen Sie das. Besprechen Sie
Für uns Erwachsene sind die Interessen       die Zuständigkeiten wie Kauf,
und Vorlieben der Kinder im Internet         Handykosten und Aufbewahrung.
manchmal schwer zu verstehen. Wer
beispielsweise noch nie ein Computer-        Mit dem Wechsel von der Volks-
spiel gespielt hat, kann nicht nachvoll-     schule in eine weiterführende
ziehen, wie fesselnd es sein kann und        Schule wollen viele Kinder ein
wie schnell man da „hineinkippen“            Handy. Das häufigste Argument:
kann. Verurteilen Sie Ihr Kind nicht vor-    „Die anderen haben auch alle
schnell! Lassen Sie sich die Faszination
                                             eines.“ Der Wechsel in die Haupt-
von Computerspielen erklären. Wenn Sie
                                             schule oder in ein Gymnasium
das Kind und seine Interessen ernst
                                             stellt einen wichtigen Schritt in der
nehmen, werden auch Ihre Einwände
                                             Entwicklung des Kindes dar. Mit
leichter akzeptiert. Es zeugt von Respekt,
                                             dem Kauf eines Handys unterstüt-
wenn sich Erwachsene auch einmal von
                                             zen Sie diesen Schritt. Für das Kind
den Kindern etwas erklären lassen.
                                             bedeutet es, ein wenig mehr Eigen-
                                             verantwortung zu übernehmen.
Regeln vereinbaren
                                             Beispielsweise lernt es, mit den mit
Vereinbaren Sie verbindliche Regeln für
                                             der Handynutzung verbundenen
die Nutzung von Internet und Handy.
                                             Kosten umzugehen.4
Damit solche Regeln auch Erfolg haben,
müssen sie kindgerecht formuliert und        4
                                             Quelle: Tipps für Eltern auf handywissen.info,
                                             Online im Internet:
die Sinnhaftigkeit nachvollziehbar sein.     http://www.handywissen.info.dd12528.kasserver.com/

                                                                                                  17
Internet und Handy in der Familie

Beispiele für Vereinbarungen:
> Welche Daten online eingegeben            Kindern und Jugendlichen können Sie
   werden sollen und welche nicht           schon erklären, warum die Seiten un-
> Bei Online-Einkäufen Rück-                geeignet sind und was Sie darüber
   sprache halten                           denken.
> Keine E-Mail-Anhänge öffnen
> Wie viele Stunden am Tag die              Achten Sie auch darauf, dass Sie bei
   Kinder online sein dürfen                Ihren Kindern keine Schuldgefühle
                                            erzeugen. Sie könnten dadurch die
Vorbild sein                                Rolle als vertrauensvolle Ansprech-
Kinder brauchen und lernen an Vor-          person verlieren.
bildern. Das sind in den ersten Jahren
zweifellos die Eltern. Später werden        Wann es genug ist
Eltern immer stärker von Klassen-           Achten Sie auf Alarmsignale! Wenn
kameraden, Freunden etc. abgelöst.          Ihr Kind den persönlichen Kontakt zu
Vergessen Sie nicht: Kinder sind immer      Altersgenossen abbricht, sich keine
auch ein Spiegelbild. In der Art wie Sie    Freunde oder Freundinnen mehr
als Elternteil mit Internet und Handy       melden, die bisherigen Hobbys plötzlich
umgehen, wird es auch Ihr Kind nutzen.      uninteressant oder völlig andere Perso-
Leben Sie den Umgang vor, den Sie           nen auf einmal ganz wichtig werden,
auch von Ihrem Kind erwarten.               besteht Handlungsbedarf. Das Kind ist
                                            in die Online-Welt hineingekippt. Ihre
Darüber reden                               Aufgabe ist es nun, es wieder herauszu-
Wenn Kinder im Internet unerwünschte        holen und den Medienkonsum zu
Inhalte wie Gewalt, Rassismus oder          beschränken.
Pornographie finden, sind sie meist
irritiert und ratlos. In dieser Situation   Medienkompetenz fördern
hilft es ihnen sehr, wenn Erwachsene        Für Erwachsene ist es erstaunlich,
mit ihnen darüber sprechen und auch         wie viel Kinder und Jugendliche über
ihre eigenen Gefühle offen aussprechen.     Internet und Handy wissen und wie
                                            spielerisch sie mit den neuen Technolo-
Nehmen Sie Rücksicht auf das Alter der      gien umgehen. Dabei geht es vor allem
Kinder. Bei jüngeren Kindern ist es viel-   darum, sich zu informieren, über die
leicht zielführender und einfacher, wenn    verschiedenen Angebote Bescheid zu
Sie nur sagen, dass diese Websites für      wissen und die Programme bedienen
sie noch nicht geeignet sind. Älteren       zu können.

18
>   http://www.saferinternet.at/themen/medienerziehung.php

Weniger sicher sind Kinder und Jugend-   Netz stellen oder mit Blogs arbeiten zu
liche, wenn es um die Risiken von        können.
Internet und Handy geht. Mangelnde
Erfahrung, Leichtgläubigkeit und         Medienkompetenz kann nur durch die
Neugier führen bei jungen Internet-      aktive Auseinandersetzung mit dem
Nutzern immer wieder zu problemati-      Internet gestärkt werden. Wenn Eltern
schen und manchmal sogar gefährlichen    ihren Kindern das Internet verbieten
Situationen.                             oder stark einschränken, haben Kinder
                                         auch keine Chance, im Umgang mit den
Medienkompetent sein bedeutet,           Risiken fit zu werden. Fördern Sie die
Medienangebote kritisch hinterfragen     Medienkompetenz Ihrer Kinder, indem
zu können. Einschätzen zu können, wie    Sie sie begleiten und sich aktiv mit den
vertrauenswürdig die Inhalte sind;       Risiken auseinander setzen.
welche Interessen dahinter stecken
können oder beurteilen zu können, wie    Weiterführende Informationen zum
mit Wahrheit und Realität umgegangen     Thema Medienerziehung finden Sie auf
wird. Medienkompetenz heißt auch,        der Saferinternet.at Website unter
Medien selbst als Sprachrohr nutzen      http://www.saferinternet.at/themen/
zu können, eine eigene Website ins       medienerziehung.php.

                                                                                   19
Das Internet
sicher nutzen

20
In diesem Kapitel finden Sie konkrete     E-Mail-Adressen bei Gratis-
Tipps zur sicheren Internetnutzung.       anbietern nutzen
Auf den Schutz persönlicher Daten oder    Richten Sie für Netz-Aktivitäten eine
ungeeignete Inhalte wird ebenso einge-    zweite E-Mail-Adresse bei einem Gratis-
gangen wie auf problematische Kontak-     anbieter wie GMX,Yahoo! oder Hotmail
te, das Online Einkaufen oder auf         ein. Wählen Sie eine Adresse, die keinen
Sicherheitstipps für den Computer.        Rückschluss auf Ihren wirklichen
                                          Namen zulässt. Diese Adresse können
Ergänzende Informationen und              Sie für Eintragungen auf Websites, in
Empfehlungen finden Sie laufend           Foren, Gästebüchern etc. verwenden.
aktualisiert auf der Saferinternet.at
Website www.saferinternet.at.             E-Mail-Adressen, die im Netz öffentlich
                                          zugänglich sind, werden oft für Spam-
                                          E-Mails missbraucht. Wenn Sie an Ihre
Schutz persönlicher Daten                 Zweitadresse von einem E-Mail-Gratis-
                                          anbieter zu viele Spam-Nachrichten
Tipps für Sie und Ihre Kinder, damit      bekommen, können Sie diese E-Mail-
persönliche Daten sicher sind:            Adresse einfach wieder aufgeben.

Keine persönlichen Daten                  Spam-Mails ungeöffnet löschen
bekannt geben                             Antworten Sie nie auf Spam-Mails;
Geben Sie im Internet – wenn möglich      weder um Fragen aus den E-Mails zu
– keine persönlichen Daten wie Name,      beantworten noch um mitzuteilen, dass
Adresse, Telefonnummer, Geburts-          man diese lästigen Zusendungen nicht
datum, Kreditkartennummer, Konto-         mehr will. Mit einer Antwort bestätigen
nummer etc. bekannt.                      Sie nur, dass es sich um eine gültige
                                          E-Mail-Adresse handelt. Spam-Mails
Kinder informieren                        kommen am besten ungeöffnet in den
Erklären Sie Ihren Kindern, warum sie     Papierkorb.
mit persönlichen Daten vorsichtig
umgehen sollen. Vereinbaren Sie Regeln,   Website und Blog überprüfen
wann und unter welchen Umständen sie      Überprüfen Sie Ihre Website und Ihren
persönliche Daten im Internet bekannt     Blog, ob Angaben über Sie aufscheinen,
geben dürfen.                             die Sie eigentlich nicht öffentlich

                                                                                21
Das Internet sicher nutzen

bekannt geben wollen. Ihre Website und         ?%^&*@#$()[]\;:"/,.<
Ihr Blog sind weltweit frei zugänglich         > ~ ) in Frage.
und über Suchmaschinen einfach zu
finden. Kinder und Jugendliche sind         > Wählen Sie Zeichenfolgen, die Sie
sich dessen oft nicht bewusst und ver-        sich merken, die andere aber schwer
öffentlichen immer wieder freizügig           erraten können!
persönliche Informationen.
                                            > Benutzen Sie verschiedene Passwör-
Viele Fotos, Musikstücke, Videos etc.         ter für verschiedene Anwendungen.
sind urheberrechtlich geschützt! Auf der      Das gilt besonders für kritische
eigenen Website dürfen Sie nur veröf-         Websites wie etwa Online-Shops.
fentlicht werden, wenn der Hersteller
dem ausdrücklich zugestimmt hat. Für        > Mit einem Passwortcheck können
Websites - auch für private - gibt es in      Sie beispielsweise überprüfen,
Österreich eine so genannte Offenle-          wie sicher Ihr Passwort ist (z.B.
gungspflicht nach dem Mediengesetz.           https://passwortcheck.datenschutz.
Danach sind Name und Wohnort - nicht          ch/check.php).
aber die genaue Adresse - leicht auffind-
bar auf der Website anzugeben.5             > Weitere Tipps zum sicheren Umgang
                                              mit Passwörtern finden Sie unter:
Sichere Passwörter verwenden                  http://www.saferinternet.at/
und geheim halten                             themen/datenschutz.php#pwd
Verwenden Sie sichere Passwörter und
geben Sie Passwörter niemals bekannt.       Vorsicht bei Phishing-Attacken!
Die wichtigsten Empfehlungen in Bezug       Phishing (Passwort + Fishing) nennt
auf Passwörter:                             man den Trick, mit gefälschten E-Mails
                                            Geheimdaten etwa für das Online-
> Verwenden Sie Passwörter, die aus         Banking, für Auktionshäuser oder
  mindestens sechs bis acht Buch-           Online-Shops von Nutzern heraus-
  staben, Zahlen und Sonderzeichen          zulocken. Internet-Nutzer erhalten
  bestehen. Variieren Sie dabei mit         beispielsweise ein E-Mail mit der
  Groß- und Kleinschreibung, als            Aufforderung, die Website einer Bank
  Sonderzeichen kommen z.B.- + = !          aufzusuchen und dort das eigene Konto

22
>      Sonderzeichen für Passwörter: - + = ! ? % ^ & * @ # $ ( ) [ ] \ ; : " / , . < > ~ )

zu überprüfen. Im E-Mail ist meist auch                          > Die E-Mails sind meist in
eine Web-Adresse angegeben. Unter                                  schlechtem Deutsch verfasst.
dieser Adresse findet sich eine Website,                         > Die Internet-Adresse (URL) wird
die der tatsächlichen Bank-Website                                 beim Aufrufen der Seite ausge-
täuschend ähnlich ist, aber von Betrü-                             blendet.
gern betrieben wird. Diese hoffen                                > Die vertrauten Login-Seiten weisen
darauf, dass User ihre Bankdaten dort                              überraschende Änderungen auf.
eingeben. Die Website der Betrüger
verschwindet in der Regel nach wenigen                           So können Sie sich schützen:
Stunden oder Tagen aus dem Internet.                             > Keine Links in E-Mails von Banken
                                                                    und Anbietern anklicken, auf deren
Merkmale von Phishing E-Mails:                                      Website Sie sich identifizieren
> Seriöse Unternehmen und Banken                                    müssen. Banken treten in der Regel
  verlangen niemals vertrauliche Daten                              nicht von sich aus mit ihren
  wie Passwort oder Transaktionsnum-                                Kunden per E-Mail in Kontakt.
  mern per E-Mail.                                               > Keine vertraulichen Daten wie
> Die im E-Mail angegebene Internet-                                Login-Daten oder Passwörter per
  Adresse weicht von der Internet-                                  E-Mail oder Telefon bekannt geben.
  Adresse Ihrer Bank ab. Beispiel:                               > Adresszeile beim Browser nicht
  www.nelbanking.at statt                                           ausblenden.
  www.netbanking.at                                              > Überraschende Änderungen der
                                                                    vertrauten Login-Seiten sofort dem
                                                                    Betreiber melden.
5
  Detaillierte Informationen welche Angaben auf einer privaten
Homepage alle zu machen sind, gibt es in der Saferinternet.at
                                                                 > Vertrauliche und persönliche Daten
Broschüre „Safer Surfing“. Kostenlos zum Herunterladen unter        ausschließlich über SSL-verschlüssel-
http://www.saferinternet.at/files/SAFERSURFING.pdf oder zum
Bestellen auf www.saferinternet.at.                                 te Seiten bekannt geben.

                                                                                                        23
Das Internet sicher nutzen

  SSL-verschlüsselte Seiten erkennen        über Surfziele und –zeiten vereinbaren,
  Sie daran, dass am unteren Browser-       gemeinsam mit den Kindern im Inter-
  rand ein geschlossenes Vorhänge-          net surfen und sich deren Lieblingssei-
  schloss erscheint und in der              ten zeigen lassen. Gemeinsame Erfah-
  Adresszeile "https://" statt "http://"    rungen beim Internet-Surfen ermögli-
  verwendet wird.                           chen es, sowohl positive wie auch nega-
> Sicherheitsupdates des verwendeten        tive Erlebnisse bei der Internet-Nutzung
  Browsers laufend durchführen.             zu teilen. Und Sie haben als Eltern die
                                            Chance, Kinder bei der Internet-
                                            Nutzung gezielt anzuleiten.
Ungeeignete Inhalte
                                            Wenn Sie Regeln über Online-Aktivitä-
Viele Eltern sorgen sich, dass ihre         ten vereinbaren, vergessen Sie nicht,
Kinder beim Surfen auf Inhalte stoßen,      dass Regeln nur wirksam sind, wenn
die für sie ungeeignet oder gar illegal     Kinder und Jugendliche die Regeln
sind. Diese Sorgen sind berechtigt.         verstehen und ihre Berechtigung akzep-
Schließlich kann jeder mit relativ einfa-   tieren.
chen Mitteln im Internet alles veröffent-
lichen. Diese wunderbare Freiheit des       Eine 100%ige Garantie für sicheres
weltweiten Publizierens hat auch Schat-     Surfen gibt es nicht; genauso wenig wie
tenseiten. So ist es schwer zu verhin-      im „richtigen“ Leben. Mit guter Beglei-
dern, dass Anbieter für Kinder ungeeig-     tung und gezielten Maßnahmen können
nete Inhalte wie Pornografie, Gewalt,       Sie problematische Internet-Erlebnisse
Geschmacklosigkeiten oder Rassismus/        minimieren. Auf das Internet zu verzich-
Extremismus ungeschützt ins Netz stel-      ten oder die Nutzung radikal einzu-
len. Obwohl Websites mit kinderporno-       schränken, ist keine Lösung. Werden Sie
grafischen Inhalten oder nationalsoziali-   aktiv: Bereiten Sie Ihre Kinder auf die
stischem Gedankengut in Österreich          Risiken vor und seien Sie bei ihren
illegal sind, tauchen sie auf.              Entdeckungsreisen nicht zu kritisch.

Die wichtigsten Tipps:                      Melden Sie illegale Inhalte an
                                            www.stopline.at
Nehmen Sie sich Zeit und                    In Österreich sind Webseiten mit kinder-
begleiten Sie Ihre Kinder beim              pornographischen und rechtsradikalen
Internet-Surfen                             Inhalten illegal. Melden Sie solche
Sie können mit den Kindern Regeln           Webseiten an www.stopline.at.

24
>   Filterprogramme: www.saferinternet.at/themen/unerwuenschteinhalte.php

Das ist eine österreichische Meldestelle,   auch Seiten gesperrt, die gar keine
die eng mit dem Bundeskriminalamt           bedenklichen Inhalte aufweisen. Eine
und mit internationalen Behörden            Übersicht über Filterprogramme und
kooperiert.                                 Informationen zur Funktion von Filter-
                                            programmen gibt es auf der Safer-
Filterprogramme                             internet.at Website www.saferinternet.at/
Filterprogramme sind gerade bei kleinen     themen/unerwuenschteinhalte.php.
Kindern hilfreich. Mit einem Filterpro-
gramm erreichen Sie, dass von Ihrem         Es ist auch möglich, bei Suchmaschinen
Computer aus nur bestimmte Websites         einen Filter einzustellen. Google
aufrufbar sind; welche aufrufbar sind,      (www.google.at) bietet zum Beispiel
bestimmen Sie. Für kleine Kinder sind       den „Safesearch“-Filter,Yahoo!
diese Filterprogramme zusätzlich eine       (www.yahoo.de) den Familienfilter.
Orientierungshilfe, da der Großteil der     Diese Einstellungen können leicht deak-
Websites für sie sowieso gänzlich unin-     tiviert werden. Verwenden Sie Kinder-
teressant ist.                              suchmaschinen, z.B. www.blinde-
                                            kuh.de.
Wenn Ihre Kinder älter werden, können
Sie Filterprogramme verwenden, die          Pop-ups sind Fenster im Browser-
Seiten mit bestimmten Stichworten           Programm, die zusätzlich zu einer auf-
sperren. Dieser Schutz ist trügerisch,      gerufenen Seite geöffnet werden. In
denn Jugendliche können diese               Pop-ups werden häufig für Kinder unge-
Programme umgehen, indem sie die            eignete Inhalte angezeigt. In den Brow-
Programme deaktivieren oder bei             ser-Programmen gibt es Einstellungen
Freunden surfen. Außerdem werden oft        diese zu blockieren. Beim Microsoft

                                                                                    25
Das Internet sicher nutzen

                                      P
Internet Explorer:                         Es gibt auch die Möglichkeit, die Inter-
>> Menüpunkt Extras / Popupblocker;        net-Nutzung auf eine gezielte Auswahl
beim Mozilla Firefox:                      von Websites zu beschränken und alle
>> Menüpunkt Extras / Einstellungen /      anderen Internet-Seiten sperren zu
Inhalt / „Pop-up Fenster blockieren“.      lassen. Informationen dazu finden Sie
                                           auf der Saferinternet.at Website im
                                           Bereich unerwünschte Inhalte
Geeignete Angebote                         (www.saferinternet.at/themen/
auswählen                                  unerwuenschteinhalte.php).

Bei jüngeren Kindern sind die Eltern       Für Ihr Kind kann es auch eine Hilfe
die ersten Ansprechpersonen, wenn          sein, wenn Sie ihm eine eigene einge-
es darum geht, sie bei ihren ersten        schränkte Benutzerberechtigung für den
Interneterfahrungen zu begleiten.          Computer anlegen. So können Sie Ihm
Später wird diese Rolle mehr und mehr      einen kindergerecht konfigurierten
von Freunden und Klassenkameraden          Browser zur Verfügung stellen und
übernommen.                                verhindern, dass sich Ihr Kind z.B.
                                           Programme aus dem Internet installiert.
Wenn Ihr Kind noch sehr jung ist, em-
pfiehlt es sich, Favoriten bzw. Lesezei-
chen anzulegen.                            Problematische Kontakte,
                                           Belästigungen und Spam
Diese Maßnahme ist auch eine gute
Orientierungshilfe, denn für die Jüng-     Das Internet bietet eine Vielzahl von
sten sind die meisten Internet-Seiten      Möglichkeiten, mit Bekannten und
ohnedies nicht interessant.                Freunden per E-Mail in Kontakt zu
                                           treten und Kontakte trotz weiter Entfer-
Richten Sie für Ihr Kind eine geeignete    nungen aufrecht zu erhalten. Ebenso
Startseite ein. So eine Startseite kann    können über das Internet neue, ganz
etwa www.blinde-kuh.de, die Suchma-        unbekannte Leute kennen gelernt
schine für Kinder, oder die Lieblings-     werden. Das ist freilich nicht immer
seite Ihres Kindes sein.                   unproblematisch. Bei Kontaktaufnah-

26
EMPFEHLENSWERTE
                                            KINDERSEITEN
                                            www.saferinternet.at/tipps/
                                            kinder.php unterstützt Kinder
                                            mit Tipps und Infos, damit sie im
                                            Internet sicher unterwegs sind.

                                            www.kinder.at
                                            schützt die Kinder beim Surfen,
                                            indem sie nur auf bestimmte
men mit völlig fremden Personen gibt        Seiten zugreifen können. Damit
es zwei Problemgruppen:                     können Kinder auch unbeauf-
                                            sichtigt surfen.
Die eine Gruppe sind Personen bzw.
Kontaktaufnahmen, die vor allem lästig
                                            www.blindekuh.de
sind und deren Inhalte meist auch für
                                            ist die erste deutschsprachige
Kinder ungeeignet sind. Typische Bei-
                                            Suchmaschine für Kinder.
spiele dafür sind Absender von Spam-
E-Mails. Es ist ärgerlich, wenn der
                                            www.dji.de/www-kinder-
Posteingangsordner mit unerwünschten
                                            seiten/338
Nachrichten angefüllt ist und die wichti-
                                            ist die Datenbank "Websites
gen Meldungen untergehen. Oft haben
                                            für Kinder" des deutschen
Spam-Nachrichten auch betrügerische
                                            Jugendinstituts.
oder pornographische Inhalte.

Bei der zweiten Gruppe von proble-
                                            www.seitenstark.de
matischen Kontaktaufnahmen handelt          ist die Arbeitsgemeinschaft
es sich um Belästigungen und                vernetzter Kinderseiten.
Beschimpfungen im Chat oder in
Instant Messaging Programmen. Im            www.internauten.de/12.0.html
Extremfall kann es auch zu Kontaktan-       bietet jede Menge Information und
bahnungen durch Pädophile kommen.           Surftipps für Kinder.

                                                                                27
Das Internet sicher nutzen

                                            BEISPIELE FÜR
                                            MODERIERTE CHATS
                  Chats                     Betreute Chats und klare Regeln
                                            gibt es auf Österreichs größter
                                            Online-Community für Jugendliche:
                                            www.stars4kids.at
Die wichtigsten Tipps:
                                            Betreuter Chat und Online-Foren im
Online-Bekanntschaften                      Bereich „Treff-Punkt“ des Kidsweb:
niemals alleine treffen                     www.kidsweb.at/
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die        index.php?page=chat
Risiken, wenn es Online-Bekanntschaf-
ten von Angesicht zu Angesicht treffen      Zahlreiche moderierte Chats
will. Um unangenehme Überraschungen         finden sich in der Broschüre
zu verhindern, vereinbaren Sie mit          „Chatten ohne Risiko?“:
Ihrem Kind, dass bei solchen Treffen        www.jugendschutz.net/pdf/
immer eine erwachsene Vertrauensper-        chatten_ohne_Risiko.pdf
son dabei sein soll.

Moderierte Chats
Chatten zählt zu den beliebtesten
Online-Beschäftigungen von Kindern        Belästigungen und
und Jugendlichen. Experten nennen als     Schikanen
Untergrenze für das Chatten 14 Jahre.
Kinder sollten beim Chatten in der Lage   Internet und Handy werden immer
sein, mit problematischen Situationen     wieder missbraucht, um andere
umzugehen. Beschimpfungen, Belästi-       Kinder zu ärgern und zu schikanieren.
gungen und Anmache kommen                 Da werden Kinder von anderen
in Chats immer wieder vor.                Kindern – natürlich gibt es das auch
                                          unter Erwachsenen – per E-Mail,
Ein guter Einstieg in das Chatten sind    Instant Messages oder SMS beschimpft,
so genannte moderierte Chats. Modera-     gemeine Fotos, die mit dem Handy
toren sind in der Lage Störenfriede zu    aufgenommen wurden, weitergeschickt
erkennen. Wenn es notwendig ist,          oder im Internet veröffentlicht, unter
können sie diese auch aus dem Chat        falschem Namen Gerüchte oder Lügen
werfen.                                   verbreitet etc.

28
Das Internet sicher nutzen

Das ist alles nicht neu. Aber durch die     > Versuchen Sie herauszufinden, wer
Online-Medien kommen zwei neue                hinter den Schikanen steckt. Bitten
problematische Aspekte hinzu. Einer-          Sie Ihr Kind Beweise zu sichern,
seits fühlen sich Personen, die andere        indem beispielsweise Chatprotokolle
schikanieren, durch eine scheinbare           oder SMS gespeichert werden.
Anonymität sicherer; andererseits verla-
gert sich die Belästigung auch stärker in   > Empfehlen Sie Ihrem Kind, auf
die Privatsphäre der Betroffenen. Handy       Belästigungen nicht zu reagieren.
und Internetzugang sind ja auch zu            Reaktionen freuen die Übeltäter,
Hause im „sicheren“, eigenen Zimmer           weil sie damit ihr Ziel erreicht
verfügbar.                                    haben.

Verhaltenstipps für Eltern                  > Gehen Sie den Vermutungen nach.
> Genau überlegen, an wen sensible            Wenn die Übeltäter Kinder sind,
   persönliche Daten wie Handynum-            nehmen Sie mit deren Eltern
   mer, E-Mail-Adresse oder Fotos             Kontakt auf; wenn sich der Täter-
   weitergegeben werden. Diskutieren          kreis auf die Mitschüler beschränkt,
   Sie mit Ihrem Kind das Problem             wenden Sie sich an die Schule bzw.
   und ermuntern Sie es, sollte es Pro-       an den Klassenlehrer. Selbstver-
   bleme geben, mit Ihnen darüber zu          ständlich können Sie auch die
   sprechen. Solche Schikanen erzeugen        Mobilfunktbetreiber kontaktieren.
   zum Teil beträchtlichen psychischen        Wenn auch kriminelle Handlungen
   Druck. Da ist es wichtig, dass Kinder      vorliegen, schalten Sie die Polizei ein.
   nicht alleine gelassen werden. Rea-
   gieren Sie aber im Ernstfall nicht mit   > Wenn es keine andere Möglichkeit
   einem Handy- oder Internetverbot.          gibt, ändern Sie E-Mail-Adresse
   Kinder neigen dann dazu, ihre              oder Handynummer.
   Probleme lieber zu verschweigen.
                                            Maßnahmen gegen Spams
> Wenn Ihr Kind emotional verstört          Einen 100%-igen Schutz gegen Spams
  ist, plötzlich keine Lust hat bestimm-    gibt es nicht. Es gibt aber Werkzeuge,
  te Freunde zu treffen, die schulischen    so genannte Spamfilter, die eine gute
  Leistungen abfallen oder Freizeit-        Hilfe gegen Spams sind. Spamfilter
  aktivitäten uninteressant werden,         können im eigenen E-Mail-Programm
  sind das Alarmzeichen. Achten Sie         aktiviert werden und/oder beim E-Mail-
  darauf und beobachten Sie Ihr Kind.       Provider.

                                                                                    29
Das Internet sicher nutzen

Vorbeugende Maßnahmen:                    Saferinternet.at Website unter
                                          www.saferinternet.at/themen/
> Es ist ratsam mindestens zwei           spam.php.
  E-Mail Adressen zu haben. Die eine
  verwenden Sie „privat“ für Mails an
  Freunde, Verwandte oder Kollegen.       Online Einkaufen
  Mit der zweiten können Sie an die
  Öffentlichkeit gehen, in Foren          Einkaufen übers Internet wird immer
  posten, sich in Gästebücher eintra-     beliebter. Flugtickets, Parkscheine,
  gen oder sich auf einer Website         Bücher, Digitalkameras online zu kaufen
  registrieren lassen. Wenn Sie über      ist nicht nur bequemer, sondern oft
  die zweite Adresse zu viele Spam-       auch günstiger. Der Grund dafür ist,
  E-Mails erhalten, löschen Sie diese     dass der Online-Vertrieb für viele Unter-
  und melden Sie eine neue an.            nehmen billiger ist und die Konsumen-
                                          ten besser, schneller und leichter ver-
> Antworten Sie nie auf Spam–Mails;       gleichen können.
  auch nicht um sich zu beschweren.
  Damit bestätigen Sie dem Spam-          Probleme beim Kaufen gibt es im Inter-
  versender, dass Ihre E-Mail-Adresse     net ebenso wie im Geschäft: unseriöse
  aktiv ist.                              Anbieter, unsichere Zahlungsmethoden,
                                          Betrüger bei Online-Auktionen, uner-
> Vermeiden Sie, dass Ihre E-Mail-        wünschte Mehrwert-Handydienste etc.
  Adresse auf Ihrer Website aufscheint.   Nur: Beim Online-Einkauf kommen ein
  „Tarnen“ Sie Ihre E-Mail Adresse,       paar Faktoren dazu, die die Kriminalität
  damit sie für Programme, die das        erleichtern: Anonymität im Internet
  Web durchsuchen, nicht erkennbar        oder betrügerische Anbieter im Ausland,
  ist. Verwenden Sie beispielsweise       wo Sie von Österreich aus nie zu Ihrem
  anstatt eines Textes eine Grafik, in    Recht kommen.
  der die E-Mail-Adresse eingebettet
  ist oder schreiben Sie „max dot         Betroffen davon sind vermehrt auch
  mustermann at xy dot at“ anstelle       Kinder, weil die Konsumenten im Inter-
  von max.mustermann@xy.at.               net immer jünger werden. Vereinbaren
                                          Sie mit Ihren Kindern, dass Sie Online-
Weiterführende Informationen zum          Geschäfte nur nach Rücksprache mit
Thema Spam finden Sie auf der             Ihnen abschließen sollen.

30
FAKTEN
                                                      26% der Österreicher, die über
            Shopping                                  14 Jahre sind, haben in den
                                                      letzten drei Monaten über das
                                                      Internet Produkte oder Dienst-
                                                      leistungen gekauft

                                                      (Quelle: INTEGRAL, AIM - Austrian Internet Monitor,
Tipps fürs Online-Einkaufen                           rep. Österr. ab 14 Jahren, Juli bis September 2005)

Nur bei seriösen Online-Shops
einkaufen
Garantie gibt es keine, aber ein paar      > Die Leistungsmerkmale der angebo-
Kriterien, an denen „seriöse“ Online-        tenen Produkte und die Garantie-
Shops zu erkennen sind. Die wichtigsten      bedingungen sind genau und über-
Merkmale6:                                   sichtlich online abrufbar.
                                           > Der Produktpreis enthält - aufge-
> Zunächst gilt: bekannte, etablierte        schlüsselt - sämtliche Zusatzkosten
  Unternehmen agieren auch online            für Lieferung, Verpackung, bestimm-
  seriös.                                    te Zahlungsformen etc.
> Der Anbieter identifiziert sich          > Es ist eine technisch sichere, für
  eindeutig durch:                           den Konsumenten nachvollziehbare
  - Firmenname                               Zahlungsmöglichkeit gewährleistet.
  - Anschrift                              > Jede Bestellung wird vom Anbieter
  - Telefonnummer                            per E-Mail bestätigt.
  - evtl. Kontaktperson und                > Ein Rücktrittsrecht wird dem
  - in Österreich mittels Firmen-            Konsumenten ausdrücklich zuge-
    buchnummer.                              standen und die Bedingungen dafür
> Der Anbieter stellt leicht zugängliche     werden genau erläutert.
  und transparente Vertragsbedingun-
  gen für den Online-Einkauf bereit.       6
                                               Quelle: Internet Ombudsmann www.ombudsmann.at

                                                                                                            31
Das Internet sicher nutzen

                                                        Kassa

> Die Lieferzeit (aufgegliedert in
  Abwicklungszeit beim Versender und
  Postweg) ist exakt angegeben.             > Bezahlung per Vorauskassa
> Angebote erfolgen in der jeweiligen       Das Hauptproblem ist die Bezahlung
  Landessprache.                            per Vorauskasse. Wenn der Vertragspart-
                                            ner kassiert hat, aber nicht liefert, haben
In Österreich können Sie auf jeden          Sie Schwierigkeiten Ihr Geld zurück-
Fall Shops, die mit dem E-Commerce          zubekommen. Einige Versteigerungs-
Gütezeichen zertifiziert sind, vertrauen.   plattformen haben so genannte Käufer-
Sie wurden mittels strenger Kriterien       schutzprogramme. Sie springen unter
von neutraler Stelle geprüft.               bestimmten Bedingungen bis zu einem
Informationen dazu finden Sie auf           gewissen Betrag – meist sind es
www.guetezeichen.at.                        ca. 200,00 Euro – ein. Außerdem
                                            werden oft auch Treuhandsysteme an-
Vorsicht bei Gratisangeboten!               geboten, die Sie insbesondere bei
Seien Sie besonders skeptisch, wenn         größeren Beträgen in Anspruch nehmen
Sie mit Gratisangeboten und Gewinn-         sollten. Der Käufer überweist den Geld-
spielen gelockt werden. Gratisangebote      betrag auf ein treuhändisch verwaltetes
sind nur vermeintlich gratis, in der        Konto. Wenn die Ware in einwandfreiem
Hektik werden per Mausklick die             Zustand angekommen ist, wird der
„Allgemeinen Geschäftsbedingungen“          Kaufbetrag an den Verkäufer weiter-
oder Teilnahmebedingungen akzeptiert        geleitet.
ohne sie gelesen zu haben. Und unwis-
sentlich wird dann ein Vertrag abge-        > Unbekannter Vertragspartner
schlossen, der hohe laufende Kosten         Ein weiteres Problem: Sie wissen nichts
verursachen kann.                           oder nur sehr wenig über Ihren Vertrags-
                                            partner, da Sie ihn meist nur über ein
Online-Versteigerungen                      Pseudonym kennen. Einige Versteige-
Online-Versteigerungen – etwa auf ebay      rungsplattformen haben ein Bewer-
oder One Two Sold – werden immer            tungssystem, das einen ersten Eindruck
beliebter. Die Möglichkeit, ein Schnäpp-    vermittelt. Wenn der Verkäufer gewerb-
chen zu ergattern und der Spaß am           lich tätig ist, gelten für ihn was Rück-
Versteigern, locken. Trotzdem sollten       trittsrecht, Informationspflicht etc.
dabei mögliche Probleme nicht über-         betrifft, die gleichen Regeln wie für
sehen werden.                               Versandhandelsunternehmen.

32
Das Internet sicher nutzen

                                            Bis 7 Jahre:
                                            Kinder bis 7 Jahre sind gänzlich
> Eingeschränktes Rücktrittsrecht           geschäftsunfähig. Sie können nur kleine-
Bei Auktionen von „Privat zu Privat“        re Bargeschäfte des täglichen Lebens
gibt es – im Gegensatz zu gewerblichen      tätigen, wie eine Schokolade oder eine
Anbietern bei Versteigerungen – in der      Wurstsemmel kaufen.
Regel kein Rücktrittsrecht. Ausnahme:
nachgewiesene Fehlbeschreibungen            7 bis 13 Jahre:
durch den Anbieter. In diesem Fall ist es   Jugendliche dürfen bis zu ihrem
möglich, vom Vertrag zurück zu treten.      14. Geburtstag nur kleine alltägliche
                                            Geschäfte abschließen. Geschäfte über
> Warenbeschreibungen lesen                 das Internet sind keine alltäglichen.
Lesen Sie die Warenbeschreibungen           Kinder benötigen dafür immer die
ausführlich und genau. Es ist schon         Zustimmung eines Elternteils bzw.
vorgekommen, dass nur die                   Erziehungsberechtigten. Darüber hinaus
Verpackungsschachtel, nicht aber            können sie Geschenke annehmen, die
das Produkt angeboten wurde.                mit keinerlei (künftigen) Kosten verbun-
                                            den sind.
> Garantieansprüche
Was beim Kauf im Geschäft gilt, gilt        14 bis 18 Jahre:
auch für Online-Geschäfte: Allfällige       Zwischen ihrem 14. und 18. Geburtstag
Garantieansprüche können nur mit            dürfen Jugendliche ihr eigenes Ein-
der Originalrechung geltend gemacht         kommen - sofern vorhanden - bzw. ihr
werden. Achten Sie darauf, dass Sie mit     Taschengeld prinzipiell nach eigenem
der ersteigerten Ware auch die Original-    Ermessen ausgeben.
rechnung erhalten.
                                            Sobald Geschäfte aber den Lebensun-
Kinder und Jugendliche haben                terhalt von Jugendlichen gefährden,
besondere Rechte beim Einkaufen:            müssen sie von einem Elternteil geneh-
Personen über 18 Jahre können ohne          migt werden. Bestellen Jugendliche
Einschränkung Geschäfte abschließen.        immer wieder Sachen auf Pump und
Bis zum 18. Geburtstag ist das ohne         übersteigen die Ratenzahlungen das
Zustimmung des Elternteils nur              Einkommen bzw. das Taschengeld, ist
beschränkt möglich. Wie viel sie tun        für weitere Geschäfte jedenfalls die
dürfen, ist vom Alter abhängig.             Zustimmung eines Elternteils nötig.

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Das Internet sicher nutzen

Die gesetzlichen Bestimmungen sind                        nur bekannt, wenn der Anbieter die
entscheidend, wenn es zu beurteilen gilt,                 Daten verschlüsselt überträgt. Ob das
ob überhaupt ein gültiges Geschäft                        der Fall ist erkennen Sie daran, dass am
zustande gekommen ist oder nicht.                         unteren Browserrand ein geschlossenes
Wenn die oben genannten Bedingungen                       Vorhängeschloss erscheint und in der
nicht zutreffen, ist der Vertrag nur                      Adresszeile "https://" statt "http://"
schwebend gültig. Das heißt: Wenn die                     verwendet wird. Schicken Sie Kredit-
Erziehungsberechtigten mit dem                            karteninformationen niemals unver-
Vertragsabschluss nicht einverstanden                     schlüsselt per E-Mail.
sind, ist dieser als ungültig anzusehen.
Sämtliche Zahlungsforderungen aus                         Akzeptieren Sie bei Auktionen niemals
diesem Vertrag sind dann hinfällig.                       Vorauskasse. Nehmen Sie die von Aukti-
Wichtig ist, dass es bei Online-Bestel-                   onsplattformen angebotenen Treuhand-
lungen ein generelles Rücktrittsrecht                     systeme in Anspruch.
gibt. Ab dem Zeitpunkt der Lieferung
ist es möglich, innerhalb von sieben                      Eine für E-Commerce entwickelte
Werktagen vom Vertrag zurückzutreten.                     Zahlungsvariante sind Prepaid-Karten,
Unter bestimmten Bedingungen verlän-                      in Österreich zum Beispiel die „paysafe-
gert sich diese Frist, in Sonderfällen –                  card“. Diese Karte können Sie online
bei verderblichen Waren, Zeitschriften                    oder in Geschäften kaufen. Beim Bezah-
etc. – entfällt das Rücktrittsrecht.                      len müssen Sie dann Ihren PIN-Code
Ausführliche Informationen dazu gibt es                   eingeben. Der Vorteil: Die Zahlungen
in der Broschüre „Safer Surfing“ von                      sind auf das Kartenguthaben begrenzt.
Saferinternet.at7.                                        Eine andere Möglichkeit ist das Bezah-
                                                          len mit paybox. Dabei brauchen Sie
Zahlungen im Internet                                     keine sensiblen Daten wie Kreditkarten-
Die herkömmlichen Bezahlungssysteme                       nummern oder Kontoverbindungen
– Überweisungen, Lastschriftabbuchun-                     weitergeben. Beim Bezahlen mittels
gen, Zahlung mit Kreditkarte oder per                     paybox wird Ihr Handy zur elektroni-
Nachnahme – sind auch im Internet                         schen Geldbörse. Als paybox-Nutzer
möglich. Achtung: Geben Sie Ihre                          geben Sie Ihre Handynummer oder
Zahlungsinformationen auf Websites                        Wunschnummer an. Paybox ruft Sie an,
                                                          nennt Ihnen Betrag und Empfänger und
7
 Kostenlos zum Herunterladen unter                        bittet Sie um Bestätigung der Zahlung.
http://www.saferinternet.at/files/SAFERSURFING.pdf oder
zum Bestellen auf www.saferinternet.at.                   Die Bestätigung erfolgt mittels Eingabe

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