Kein Stress mit Web und SMS - brenn punkt SURFEN MAILEN CHATTEN SMS MMS
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brenn•punkt SURFEN MAILEN CHATTEN SMS MMS … Kein Stress mit Web und SMS Fakten und Tipps für Eltern und Erziehungsberechtigte zum Umgang mit Internet und Handy 89 Der Katholische Familienverband Österreichs
brenn•punkt Kein Stress mit Web und SMS Fakten und Tipps für Eltern und Erziehungsberechtigte zum Umgang mit Internet und Handy Der Katholische Familienverband
M Impressum: Die nichtkommerzielle Vervielfältigung und Verbreitung 1. Auflage 2006 ist ausdrücklich erlaubt unter Angabe der Quelle Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Katholischer Familienverband Österreichs, Brennpunkt Familie Nr. 89 / Saferinternet.at und der Websites Kein Stress mit Web und SMS www.familie.at und www.saferinternet.at. Fakten und Tipps für Eltern und Erziehungsberechtigte zum Umgang mit Internet und Handy Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. © Kath. Familienverband Österreichs Eine Haftung der Autoren oder des Katholischen (Brennpunkt Familie; Nr. 89) Familienverbands Österreichs oder von Saferinternet.at/Österreichisches Institut für ISBN: 3-900353-73-5 angewandte Telekommunikation ist ausgeschlossen. Alle Rechte vorbehalten Anmerkung: Auch wenn im Text nicht explizit ausge- Chefredaktion: Mag. Rosina Baumgartner schrieben, beziehen sich alle Formulierungen selbst- Redaktion: Saferinternet.at/Österreichisches Institut verständlich auf männliche und weibliche Personen. für angewandte Telekommunikation, www.saferinternet.at, office@saferinternet.at, Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Der Katholische Familienverband Österreichs ist ein gemeinnütziger Verein zur Vertretung der Interessen der Margaretenstraße 70 österreichischen Familien. 1050 Wien. Vorstand: Johannes Fenz (Präsident), Mag. Irene Kernthaler-Moser, Dkfm. Werner Höffinger und Mag. Marielle Manahl (Vizepräsidenten), Medieninhaber, Herausgeber und Sitz der Redaktion: Mag. Rosina Baumgartner (Generalsekretärin), Msgr. Dr. Rupert Stadler Katholischer Familienverband Österreichs (geistlicher Beirat) und Mag. Walter Riess (Finanzreferent). Grundlegende redaktionelle Richtung: Die Schriftenreihe „Brennpunkt Familie“ A-1010 Wien, Spiegelgasse 3/9 will wissenschaftliche Erkenntnisse für die Familien in Österreich nutzbar Tel.: + 43-1-51 552 – 3201 machen und Modelle für die praktische Arbeit vorstellen. info@familie.at Die redaktionelle Ausrichtung geht im Weiteren dahin, die Familie zu Selbst- verständnis und Selbstbewusstsein zu führen und darüber hinaus ein Leitbild www.familie.at christlichen Familienlebens darzustellen. Gefördert durch: Gestaltung: bzw.co.at Europäische Union Fotos: Irisblende.de Druck: Berger, Horn Verlags- und Herstellungsort: Wien
04 Vorwort 07 Einleitung 08 Das Internet 11 Linktipps für Eltern und Kinder 12 Handy: Mehr als nur ein Telefon 14 Internet und Handy in der Familie 15 Tipps für eine sinnvolle Medienerziehung 20 Das Internet sicher nutzen 21 Schutz persönlicher Daten 24 Ungeeignete Inhalte 26 Problematische Kontakte, Belästigungen und Spam 27 Empfehlenswerte Kinderseiten 28 Belästigungen und Schikanen 30 Online Einkaufen 35 Computer schützen 37 Das Handy sicher nutzen 37 Die Kosten im Griff 38 Das Handy als Kamera 39 Notfall-Hotlines 40 Handy und Gesundheit 41 Gewaltvideos am Handy 43 10 Sicherheitstipps für Internet und Handy 46 Weiterführende Informationen 48 Glossar 52 Der Katholische Familienverband und seine Landesverbände
Vorwort Neue Medien wie Internet und Handy sind ein Bereich, in dem die Jugendlichen den Eltern und Erwachsenen sehr schnell überlegen sind. Die junge Generation – für neun von zehn Jungendlichen sind Internet und Handy eine Selbstverständlichkeit – weiß, was die neuesten Handys alles können, wie sie funktionieren und was sie kosten. Mobiler Internetzugang, Videostreaming, inter- aktive Spielplattformen, Tauschbörsen, Shopping im Netz oder Kennenlernplattformen gehören zum Alltags-Vokabular. Diese Tatsache ruft bei Eltern zum Teil massive Verunsicherung hervor. Sie wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen, wo und wann eine Nutzung der neuen Medien sinnvoll erscheint, wann und in welcher Form Grenzen gesetzt werden sollen bzw. können. Eltern befinden sich nun in einem Dilemma: Einerseits möchten sie ihre Verantwortung als Erziehungsberechtigte wahrnehmen und ihre Kinder im Umgang mit den modernen Kommunikationsmit- teln wie Internet und Handy nicht alleine lassen. Andererseits können sie ihre Erziehungsrolle aber nur unzureichend wahrneh- men, weil sie sich dazu nicht befähigt fühlen. Ziel dieser Broschüre, die in Zusammenarbeit mit Saferinternet.at entstand, ist es nun, die Kompetenz der Eltern und Erziehungs- berechtigten im Umgang mit den neuen Medien zu stärken und ihnen Tipps und Informationen zur sicheren Nutzung zu geben. Johannes Fenz Präsident des Katholischen Familienverbandes 04
Liebe Eltern! Welche Gefahren lauern im Internet? Wie kann ich mein Kind und mich im Internet schützen? Wie können Handykosten begrenzt werden? Wie mache ich mein Kind fit für Internet und Handy? In dieser Broschüre von Saferinternet.at und dem Katholischen Familienverband Österreich finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen, die sich Eltern zum Thema Internet und Handy in der Familie stellen. Dabei geht es nicht nur um Patentrezepte, sondern vor allem um eine Unterstützung für Sie als Eltern bei der (Medien)Erziehung. Damit Ihr Kind fit wird für eine Welt, in der Kommunikationstech- nologien immer wichtiger für Schule, Beruf und Freizeit werden. Eines vorweg: Je mehr Sie sich für die Internet- und Handynutzung Ihrer Kinder interessieren, umso besser können Sie mit ihnen darüber reden, sie unterstützen und anleiten. Mit dem Griff zu dieser Broschüre haben Sie schon den ersten Schritt dazu gemacht! Wenn Sie Fragen zum Thema haben, besuchen Sie die Saferinter- net.at Website www.saferinternet.at oder kontaktieren Sie uns per E-Mail: beratung@saferinternet.at. Eine informative Lektüre wünscht Ihnen DI Ronald Hechenberger Saferinternet.at - Österreichische Informations- und Koordinierungsstelle für sichere Internetnutzung 05
Einleitung Internet und Handy Internet und Handys spielen in unserem Wie kann der Familien-PC vor Viren Alltag eine große Rolle. Denken wir nur geschützt werden? Wie können persön- daran, wie wir mit Freunden und liche Daten geschützt werden? Arbeitskollegen kommunizieren; denken wir an die vielen neuen Formen der In dieser Broschüre, die der Katholische Online-Unterhaltung, an die einfachere Familienverband Österreich in Koopera- Informationssuche oder an das immer tion mit Saferinternet.at erstellt hat, er- beliebtere Einkaufen im Internet. halten Eltern konkrete Antworten. Die Broschüre gibt einen Überblick über die Für viele Eltern bedeuten diese neuen Chancen und Risiken von Internet und „Online-Medienwelten“ eine Menge Handy, enthält Empfehlungen und unbeantworteter Fragen. Ab welchem Hinweise für einen sinnvollen Umgang Alter können oder sollen Kinder im mit Handy und Internet innerhalb der Internet surfen? Wie können Kinder Familie und gibt viele praktische Tipps ihrem Alter entsprechend vor uner- in Bezug auf Online-Risiken. wünschten und ungeeigneten Angeboten geschützt werden? Wie kann verhindert Weiterführende und laufend aktualisier- werden, dass das Handy zur Kostenfalle te Informationen zum Thema sind auf wird? Was ist zu beachten, wenn Kinder der Website www.saferinternet.at zu und Jugendliche im Internet einkaufen? finden. 07
Enter Das Internet Das Internet – auch Web oder Netz Die Besonderheiten genannt – ist ein weltweites Netzwerk des Internets von Computern, in dem verschiedenste Dienste angeboten werden. Der wichtig- Das Internet ist global ste ist zweifelsohne das World Wide Web Wenn Sie etwas im Internet veröffent- (WWW) mit seinen Millionen von lichen ist es weltweit aufrufbar. Sie Internetseiten (auch Websites genannt). können ohne Kostenunterschied mit Das WWW nutzen Sie, indem Sie einen Personen aus der ganzen Welt per so genannten Browser starten (wie die E-Mail in Kontakt treten. Verbindungs- Programme Internet Explorer oder kosten fallen nur zwischen Ihnen und Firefox) und dort die Adresse (URL) dem Anbieter von Internet-Zugängen, der gewünschten Website eintippen, auch Provider genannt, an; egal ob Sie z.B. http://www.saferinternet.at oder Websites aus Österreich oder Australien http://www.familie.at. aufrufen. Nachdem das Internet global ist, können Sie beim Einkaufen im Andere Dienste des Internets sind Internet auch die Preise international beispielsweise E-Mail und Chat. Das vergleichen. E-Mail, oft auch nur mehr Mail genannt, ist eine briefartige Nachricht, Veröffentlichen ist einfach die elektronisch über Computernetz- Sie können im Vergleich zu herkömm- werke übertragen wird. Der Chat leitet lichen Medien Ihre Inhalte im Internet sich vom englischen „to chat“, also mit geringem Aufwand publizieren, „plaudern“ ab und ist schriftliche indem Sie eine Website ins Internet Kommunikation in Echtzeit. stellen. 08
Das unterstützt einerseits das grund- keine bestimmten „Sendezeiten“. In der legende Menschenrecht auf freie Regel ist immer alles zugänglich. Inter- Meinungsäußerung; andererseits können netnutzer können daher selbst bestimmt auch leicht unwahre, für Kinder und im Internet „surfen“ und sind an kein Jugendliche ungeeignete oder sogar ille- „Programm“ gebunden. Umgekehrt gale Inhalte verbreitet werden. können Sie auch nicht davon ausgehen, dass - wie beim Fernsehen - am Nach- Oft ist es auch schwierig, den Wahrheits- mittag nur kindergerechte Inhalte an- gehalt von Inhalten im Internet zu über- geboten werden. prüfen. Das Faszinierende an den neuen (Scheinbare) Anonymität Online-Welten für Kinder und Im Chat, per E-Mail oder in Foren ist es Jugendliche ist: einfach, eine erfundene Identität anzu- nehmen. Andere Internetnutzer können > Kommunizieren mit Freunden: dies nicht überprüfen. Aus technischer E-Mail, Instant Messaging, SMS, Sicht hat die Anonymität aber ihre Telefonieren Grenzen. Daher können bei Straftaten > Unterhaltung, Entspannung, Ab- Internetnutzer sehr wohl über die Inter- tauchen in andere Welten - allein net-Adresse ausgeforscht werden. und mit anderen: Spiele > Entdeckerdrang, Neugierde, das Es ist immer alles verfügbar Internet als „Tor zur Welt“: Surfen Anders als beim Fernsehen oder im > Suchen, finden, informieren, selbst Radio gibt es für bestimmte Inhalte bestimmen, was man anschaut: 09
Das Internet Links und Suchmaschinen nutzen, „Googeln“ > Freunde finden, diskutieren, sich austauschen und helfen, flirten: Chats, Foren > Per Internet und Handy sich selbst oder Dinge, die einem wichtig sind, präsentieren („Das bin ich - Das kann ich“): eigene Homepage einrichten, Blog, Logo, Klingelton, Fotos FAKTEN 66% der Österreicher haben Zugang zum Internet. (Quelle: Austria Internet Monitor 4. Qu. 2005). In der Altersgruppe der 6- bis 8-Jähri- gen haben 55% einen Zugang zum Internet; von den 13- bis 19-Jährigen sind es schon 90%. (Quelle: market Institut, Umfrage ZM1015, 06/07 2005; GfK Online Monitor 2005 3. Quartal). 10
Das Internet Linktipps für Eltern und Kinder Link-Tipps „Was ist das Internet?“ für Erwachsene: Einführung für Eltern und Kinder: www.internet-abc.de Das Internet-ABC ist eine werbefreie Plattform für den Einstieg ins Internet. Hier finden Kinder, Eltern und Pädagogen Tipps für den sicheren Umgang mit dem Internet. Internet-Glossar: www.iglossar.de Das iGlossar ist ein Internetlexikon, das die wichtigsten Begriffe rund um das Internet kurz erklärt. Link-Tipps „Was ist das Internet?“ für Kinder: Einführung für Kinder und Eltern: www.internet-abc.de Surfen wie die Profis – Tipps zum sicheren und gekonnten Umgang mit dem Internet: http://www.fsm.de/inhalt.doc/Internet_Guide_Kinder.pdf Der Datenweg durchs Internet: http://www.wdrmaus.de/sachgeschichten/internet/ index.phtml?Seite=alle 11
Handy: Mehr als nur ein Telefon schnellem Internet-Zugang, mit einer Vielzahl von Spielen sowie integrierter In diesem Abschnitt finden Sie einige Digital-Kamera und MP3-Player schon wichtige Merkmale der Mobilfunkkom- fast eine Selbstverständlichkeit. munikation. Im Kapitel „Tipps: Das Handy sicher nutzen“ (Seite 37) gibt > Die Kosten sind schwer es dann konkrete Empfehlungen zur einzuschätzen sicheren Handynutzung. Viele Eltern klagen über hohe Handy- rechnungen. Zum vielen Telefonieren Rund zwei Drittel der schulpflichtigen kann auch noch kommen, dass Kindern Kinder haben nach Angaben der Eltern die Tarife für Telefonate in andere ein eigenes Handy1. Für den Kontakt Handynetze nicht immer bewusst sind. mit Freunden ist das Handy scheinbar Vor dem Handyzeitalter gab es die Post unersetzlich geworden – ganz zu schwei- als einzigen Telefonanbieter. Damit gen von der Begeisterung für Features waren die Gebühren leichter einschätz- wie Klingeltöne und Handylogos. bar und Eltern konnten die Benutzung des Festnetztelefons besser kontrollie- Handys bieten immer mehr Funktiona- ren. Neben den Gesprächsgebühren litäten. Galten eine Zeit lang Telefonie- können auch noch Handykosten z.B. für ren und SMS-Schreiben als die üblichen Mehrwert-SMS, spezielle Klingeltöne Anwendungen, so sind Handys mit oder Handylogos anfallen. 12
FAKTEN Nach Angaben der Eltern haben rund zwei Drittel der schulpflich- tigen Kinder ein eigenes Handy. (Quelle: market Institut, Umfrage Z1039, September 2005) 73 Prozent der österreichischen Eltern glauben, dass Handys eine große Gefahr für Überschuldung darstellen. Umgekehrt treffen aber nur 20 Prozent der Eltern Verein- barungen in Bezug auf die Handy- nutzung. Wenn es ums Fernsehen > Kommunikation per Funk geht, haben immerhin mehr als die Die drahtlose Mobilkommunikation Hälfte der Eltern Vereinbarungen führt zu einer flexibleren Anwendung. mit ihren Kindern getroffen. Knapp Es ist kein fester Telefon- oder Inter- zwei Drittel (64 Prozent) haben netanschluss mehr notwendig. Die Tech- Angst, dass Handystrahlen nik des Mobilfunks führt aber bei vielen gesundheitliche Auswirkungen Eltern zu Fragen über mögliche gesund- haben könnten. heiltliche Auswirkungen (vgl. Seite 40). (Quelle: market Institut, Umfrage Z1039, September 2005) > Telefonieren und Internet-Surfen Eine deutsche Untersuchung zeigt, wird privat dass 17 Prozent der Jugendlichen Anders als das Festnetztelefon oder der zwischen 12 und 19 Jahren, die Internetzugang am Familiencomputer zumindest einmal im Monat Fern- kann das Handy überall verwendet sehen, aufgrund von Fernsehwer- werden. Damit können Eltern viel bung schon einmal kostenpflichti- schwerer kontrollieren, wann und mit ge Handytöne und Logos bestellt wem ihre Kinder telefonieren bzw. haben. welche Seiten sie im Internet aufrufen. (Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund 1 Quelle: market Institut, Umfrage Z1039, September 2005 Südwest, JIM-Studie 2005) 13
Internet und Handy in der Familie Medienerziehung ist mehr als nur tech- Diskutieren Sie mit Ihren Kindern über nische Vorkehrungen zu treffen wie etwa Vor- und Nachteile von Handy und Filterprogramme zu installieren. Zwar Internet. können technische Hilfsmittel – insbe- sondere bei jüngeren Kindern – eine Wichtige Fragen im Rahmen der Unterstützung sein; sie führen leider oft Medienerziehung: dazu, dass sich Eltern in einer scheinba- > Wie gehe ich mit Risiken in der ren Sicherheit wiegen und wirken damit Familie um? sogar kontraproduktiv. > Wie sieht eine altersgerechte Internet- und Handy-Nutzung aus? Voraussetzung für eine sichere Nutzung > Welche Inhalte sind für meine ist, dass einerseits ein Bewusstsein für Kinder ungeeignet? die Risiken geschaffen und andererseits > Wie wichtig ist eine partnerschaft- Kindern und Jugendlichen ein entspre- liche Gesprächsbasis mit meinen chendes Verhalten vermittelt wird. Tref- Kindern? Wie gut gelingt es mir, fen Sie daher mit Ihren Kindern Verhal- so eine Basis im Alltag aufrecht zu tensvereinbarungen. Wichtig dabei ist, erhalten? dass Sie in ihren Handlungen konse- > Wie bewerte ich mediale Erfahrun- quent bleiben und familienintern verein- gen im Vergleich zu Erfahrungen, barte Regeln auch selbst einhalten. die ich im „echten Leben“ mache? 14
Tipps für eine sinnvolle Nachdem Ihre Kinder die ersten Erfah- Medienerziehung rungen mit der Bedienung von Compu- tern gesammelt haben, können Sie Ihren Eine Ahnung haben Internet-Zugang beispielsweise so ein- Verschaffen Sie sich Grundkenntnisse richten, dass nur einige wenige ausge- über das Internet und dessen Risiken. suchte Seiten zugänglich sind. Vgl. dazu Erwachsene, die nur verbieten oder das auch: Tipps im Kapitel „Ungeeignete Internet bloß kritisieren, ohne selbst Inhalte“ (Seite 24). eine Ahnung zu haben, werden nicht ernst genommen. Wenn Ihr Kind älter ist, sollte es mehr Freiräume bekommen und auch selbst- Am Anfang dabei sein ständig surfen können. Es empfiehlt Machen Sie die ersten Online-Erfahrun- sich, den Computer an einem zentralen gen gemeinsam mit Ihrem Kind. Ermög- Platz in der Wohnung aufzustellen. Wenn lichen Sie den Zugang zu neuen Medien Ihr Kind im Wohnzimmer und nicht im schon in jungen Jahren. Kinder können Kinderzimmer online ist, fällt es Ihnen sich leicht und schnell in die komplexe leichter, öfter einen Blick darauf zu Welt der neuen Medien hineinversetzen. werfen. Das regt ihr Denken an und die kogni- tive Entwicklung wird gefördert.2 Vergessen Sie dabei nicht, dass Tipps und Informationen für Kinder immer 2 Quelle: Prof. Dr. Stefan Aufenanger, „Fit für die Zukunft – mit Internet?“ an deren Interessen und Vorwissen in der Broschüre „Ein Netz für Kinder – Surfen ohne Risiko?“, online im Internet: http://www.jugendschutz.net/pdf/Ein_Netz_fuer_Kinder.pdf. anknüpfen sollen. 15
Internet und Handy in der Familie Auf altersgerechte Nutzung achten Gesamtbudget der wöchentlichen Eine Schlüsselfrage der Eltern lautet: Medienzeit im Verhältnis zu anderen „Wie sieht eine altersgerechte Internet- Aktivitäten im Blick zu haben. Eine Nutzung aus?“. Dazu möchten wir zu strikte tägliche Regelung schafft Ihnen folgende Empfehlungen geben:3 Frustrationen. bis 3 Jahre: Kinder haben in dieser ab 12 Jahre: Die Spielvorlieben Altersstufe – wenn überhaupt – lediglich mancher Jugendlicher erscheinen uns ein punktuelles Interesse. Die virtuellen Erwachsenen manchmal unheimlich. Welten werden nur ansatzweise wahr- Es gibt Jugendliche, die ganze Nach- genommen. mittage in virtuelle Online-Welten abtauchen können. Empfehlung: Entdecken Sie gemein- sam mit dem Kind gelegentlich fünf bis Empfehlung: Denken Sie daran, wie es zehn Minuten den Computer. ist, ein Buch zu verschlingen oder sich in einer Tätigkeit, die man mit Leiden- 4 bis 6 Jahre: Die Kinder beginnen schaft ausübt, zu verlieren. Geraten Sie die Spiel- und Lernwelten langsam daher nicht gleich in Panik, wenn hin zu verstehen. und wieder ein ganzes Wochenende nur gespielt wird. Es besteht kein Grund zur Empfehlung: Der „Spielplatz Compu- Sorge, solange die Freunde, die Haus- ter“ sollte im Schnitt nicht länger als aufgaben und das Familienleben nicht 30 Minuten pro Tag genutzt werden. zu kurz kommen oder nur zeitweise vernachlässigt werden. 7 bis 11 Jahre: Die medialen Welten faszinieren zunehmend. Gemeinsame Interessieren Sie sich Computernachmittage können über Informieren Sie sich über die Online- die Maßen lange dauern. Anders als Aktivitäten Ihrer Kinder. Eltern, denen beim Fernsehen gibt es aber keine die Internetvorlieben ihrer Kinder egal begrenzten Sendetermine. Die digitalen sind, verlieren die Glaubwürdigkeit, Welten sind nur solange absolut „in“, wenn es um neue Medien geht. Außer- solange nichts Anderes interessanter ist. dem sind sie kaum in der Lage, ihren Kindern eine ausreichende Orientie- Empfehlung: An besonderen Tagen rungshilfe zu geben. darf auch länger gespielt werden. 3 Quelle: Der richtige Dreh im WWW, Seite 6, Online im Internet: Für Eltern ist es aber wichtig, das http://www.gmk-net.de/pdf/Dreh_im_www.pdf. 16
WANN BRAUCHT MEIN KIND EIN HANDY? Ihr Kind gibt Ihnen mit Sicherheit Signale, wann es ein Handy haben möchte. Reagieren Sie darauf, reden Sie mit ihm und klären Sie ab, warum es das Handy haben will und was es darüber weiß. Sagen Sie auch, wie Sie dazu stehen und begründen Sie das. Besprechen Sie Für uns Erwachsene sind die Interessen die Zuständigkeiten wie Kauf, und Vorlieben der Kinder im Internet Handykosten und Aufbewahrung. manchmal schwer zu verstehen. Wer beispielsweise noch nie ein Computer- Mit dem Wechsel von der Volks- spiel gespielt hat, kann nicht nachvoll- schule in eine weiterführende ziehen, wie fesselnd es sein kann und Schule wollen viele Kinder ein wie schnell man da „hineinkippen“ Handy. Das häufigste Argument: kann. Verurteilen Sie Ihr Kind nicht vor- „Die anderen haben auch alle schnell! Lassen Sie sich die Faszination eines.“ Der Wechsel in die Haupt- von Computerspielen erklären. Wenn Sie schule oder in ein Gymnasium das Kind und seine Interessen ernst stellt einen wichtigen Schritt in der nehmen, werden auch Ihre Einwände Entwicklung des Kindes dar. Mit leichter akzeptiert. Es zeugt von Respekt, dem Kauf eines Handys unterstüt- wenn sich Erwachsene auch einmal von zen Sie diesen Schritt. Für das Kind den Kindern etwas erklären lassen. bedeutet es, ein wenig mehr Eigen- verantwortung zu übernehmen. Regeln vereinbaren Beispielsweise lernt es, mit den mit Vereinbaren Sie verbindliche Regeln für der Handynutzung verbundenen die Nutzung von Internet und Handy. Kosten umzugehen.4 Damit solche Regeln auch Erfolg haben, müssen sie kindgerecht formuliert und 4 Quelle: Tipps für Eltern auf handywissen.info, Online im Internet: die Sinnhaftigkeit nachvollziehbar sein. http://www.handywissen.info.dd12528.kasserver.com/ 17
Internet und Handy in der Familie Beispiele für Vereinbarungen: > Welche Daten online eingegeben Kindern und Jugendlichen können Sie werden sollen und welche nicht schon erklären, warum die Seiten un- > Bei Online-Einkäufen Rück- geeignet sind und was Sie darüber sprache halten denken. > Keine E-Mail-Anhänge öffnen > Wie viele Stunden am Tag die Achten Sie auch darauf, dass Sie bei Kinder online sein dürfen Ihren Kindern keine Schuldgefühle erzeugen. Sie könnten dadurch die Vorbild sein Rolle als vertrauensvolle Ansprech- Kinder brauchen und lernen an Vor- person verlieren. bildern. Das sind in den ersten Jahren zweifellos die Eltern. Später werden Wann es genug ist Eltern immer stärker von Klassen- Achten Sie auf Alarmsignale! Wenn kameraden, Freunden etc. abgelöst. Ihr Kind den persönlichen Kontakt zu Vergessen Sie nicht: Kinder sind immer Altersgenossen abbricht, sich keine auch ein Spiegelbild. In der Art wie Sie Freunde oder Freundinnen mehr als Elternteil mit Internet und Handy melden, die bisherigen Hobbys plötzlich umgehen, wird es auch Ihr Kind nutzen. uninteressant oder völlig andere Perso- Leben Sie den Umgang vor, den Sie nen auf einmal ganz wichtig werden, auch von Ihrem Kind erwarten. besteht Handlungsbedarf. Das Kind ist in die Online-Welt hineingekippt. Ihre Darüber reden Aufgabe ist es nun, es wieder herauszu- Wenn Kinder im Internet unerwünschte holen und den Medienkonsum zu Inhalte wie Gewalt, Rassismus oder beschränken. Pornographie finden, sind sie meist irritiert und ratlos. In dieser Situation Medienkompetenz fördern hilft es ihnen sehr, wenn Erwachsene Für Erwachsene ist es erstaunlich, mit ihnen darüber sprechen und auch wie viel Kinder und Jugendliche über ihre eigenen Gefühle offen aussprechen. Internet und Handy wissen und wie spielerisch sie mit den neuen Technolo- Nehmen Sie Rücksicht auf das Alter der gien umgehen. Dabei geht es vor allem Kinder. Bei jüngeren Kindern ist es viel- darum, sich zu informieren, über die leicht zielführender und einfacher, wenn verschiedenen Angebote Bescheid zu Sie nur sagen, dass diese Websites für wissen und die Programme bedienen sie noch nicht geeignet sind. Älteren zu können. 18
> http://www.saferinternet.at/themen/medienerziehung.php Weniger sicher sind Kinder und Jugend- Netz stellen oder mit Blogs arbeiten zu liche, wenn es um die Risiken von können. Internet und Handy geht. Mangelnde Erfahrung, Leichtgläubigkeit und Medienkompetenz kann nur durch die Neugier führen bei jungen Internet- aktive Auseinandersetzung mit dem Nutzern immer wieder zu problemati- Internet gestärkt werden. Wenn Eltern schen und manchmal sogar gefährlichen ihren Kindern das Internet verbieten Situationen. oder stark einschränken, haben Kinder auch keine Chance, im Umgang mit den Medienkompetent sein bedeutet, Risiken fit zu werden. Fördern Sie die Medienangebote kritisch hinterfragen Medienkompetenz Ihrer Kinder, indem zu können. Einschätzen zu können, wie Sie sie begleiten und sich aktiv mit den vertrauenswürdig die Inhalte sind; Risiken auseinander setzen. welche Interessen dahinter stecken können oder beurteilen zu können, wie Weiterführende Informationen zum mit Wahrheit und Realität umgegangen Thema Medienerziehung finden Sie auf wird. Medienkompetenz heißt auch, der Saferinternet.at Website unter Medien selbst als Sprachrohr nutzen http://www.saferinternet.at/themen/ zu können, eine eigene Website ins medienerziehung.php. 19
Das Internet sicher nutzen 20
In diesem Kapitel finden Sie konkrete E-Mail-Adressen bei Gratis- Tipps zur sicheren Internetnutzung. anbietern nutzen Auf den Schutz persönlicher Daten oder Richten Sie für Netz-Aktivitäten eine ungeeignete Inhalte wird ebenso einge- zweite E-Mail-Adresse bei einem Gratis- gangen wie auf problematische Kontak- anbieter wie GMX,Yahoo! oder Hotmail te, das Online Einkaufen oder auf ein. Wählen Sie eine Adresse, die keinen Sicherheitstipps für den Computer. Rückschluss auf Ihren wirklichen Namen zulässt. Diese Adresse können Ergänzende Informationen und Sie für Eintragungen auf Websites, in Empfehlungen finden Sie laufend Foren, Gästebüchern etc. verwenden. aktualisiert auf der Saferinternet.at Website www.saferinternet.at. E-Mail-Adressen, die im Netz öffentlich zugänglich sind, werden oft für Spam- E-Mails missbraucht. Wenn Sie an Ihre Schutz persönlicher Daten Zweitadresse von einem E-Mail-Gratis- anbieter zu viele Spam-Nachrichten Tipps für Sie und Ihre Kinder, damit bekommen, können Sie diese E-Mail- persönliche Daten sicher sind: Adresse einfach wieder aufgeben. Keine persönlichen Daten Spam-Mails ungeöffnet löschen bekannt geben Antworten Sie nie auf Spam-Mails; Geben Sie im Internet – wenn möglich weder um Fragen aus den E-Mails zu – keine persönlichen Daten wie Name, beantworten noch um mitzuteilen, dass Adresse, Telefonnummer, Geburts- man diese lästigen Zusendungen nicht datum, Kreditkartennummer, Konto- mehr will. Mit einer Antwort bestätigen nummer etc. bekannt. Sie nur, dass es sich um eine gültige E-Mail-Adresse handelt. Spam-Mails Kinder informieren kommen am besten ungeöffnet in den Erklären Sie Ihren Kindern, warum sie Papierkorb. mit persönlichen Daten vorsichtig umgehen sollen. Vereinbaren Sie Regeln, Website und Blog überprüfen wann und unter welchen Umständen sie Überprüfen Sie Ihre Website und Ihren persönliche Daten im Internet bekannt Blog, ob Angaben über Sie aufscheinen, geben dürfen. die Sie eigentlich nicht öffentlich 21
Das Internet sicher nutzen bekannt geben wollen. Ihre Website und ?%^&*@#$()[]\;:"/,.< Ihr Blog sind weltweit frei zugänglich > ~ ) in Frage. und über Suchmaschinen einfach zu finden. Kinder und Jugendliche sind > Wählen Sie Zeichenfolgen, die Sie sich dessen oft nicht bewusst und ver- sich merken, die andere aber schwer öffentlichen immer wieder freizügig erraten können! persönliche Informationen. > Benutzen Sie verschiedene Passwör- Viele Fotos, Musikstücke, Videos etc. ter für verschiedene Anwendungen. sind urheberrechtlich geschützt! Auf der Das gilt besonders für kritische eigenen Website dürfen Sie nur veröf- Websites wie etwa Online-Shops. fentlicht werden, wenn der Hersteller dem ausdrücklich zugestimmt hat. Für > Mit einem Passwortcheck können Websites - auch für private - gibt es in Sie beispielsweise überprüfen, Österreich eine so genannte Offenle- wie sicher Ihr Passwort ist (z.B. gungspflicht nach dem Mediengesetz. https://passwortcheck.datenschutz. Danach sind Name und Wohnort - nicht ch/check.php). aber die genaue Adresse - leicht auffind- bar auf der Website anzugeben.5 > Weitere Tipps zum sicheren Umgang mit Passwörtern finden Sie unter: Sichere Passwörter verwenden http://www.saferinternet.at/ und geheim halten themen/datenschutz.php#pwd Verwenden Sie sichere Passwörter und geben Sie Passwörter niemals bekannt. Vorsicht bei Phishing-Attacken! Die wichtigsten Empfehlungen in Bezug Phishing (Passwort + Fishing) nennt auf Passwörter: man den Trick, mit gefälschten E-Mails Geheimdaten etwa für das Online- > Verwenden Sie Passwörter, die aus Banking, für Auktionshäuser oder mindestens sechs bis acht Buch- Online-Shops von Nutzern heraus- staben, Zahlen und Sonderzeichen zulocken. Internet-Nutzer erhalten bestehen. Variieren Sie dabei mit beispielsweise ein E-Mail mit der Groß- und Kleinschreibung, als Aufforderung, die Website einer Bank Sonderzeichen kommen z.B.- + = ! aufzusuchen und dort das eigene Konto 22
> Sonderzeichen für Passwörter: - + = ! ? % ^ & * @ # $ ( ) [ ] \ ; : " / , . < > ~ ) zu überprüfen. Im E-Mail ist meist auch > Die E-Mails sind meist in eine Web-Adresse angegeben. Unter schlechtem Deutsch verfasst. dieser Adresse findet sich eine Website, > Die Internet-Adresse (URL) wird die der tatsächlichen Bank-Website beim Aufrufen der Seite ausge- täuschend ähnlich ist, aber von Betrü- blendet. gern betrieben wird. Diese hoffen > Die vertrauten Login-Seiten weisen darauf, dass User ihre Bankdaten dort überraschende Änderungen auf. eingeben. Die Website der Betrüger verschwindet in der Regel nach wenigen So können Sie sich schützen: Stunden oder Tagen aus dem Internet. > Keine Links in E-Mails von Banken und Anbietern anklicken, auf deren Merkmale von Phishing E-Mails: Website Sie sich identifizieren > Seriöse Unternehmen und Banken müssen. Banken treten in der Regel verlangen niemals vertrauliche Daten nicht von sich aus mit ihren wie Passwort oder Transaktionsnum- Kunden per E-Mail in Kontakt. mern per E-Mail. > Keine vertraulichen Daten wie > Die im E-Mail angegebene Internet- Login-Daten oder Passwörter per Adresse weicht von der Internet- E-Mail oder Telefon bekannt geben. Adresse Ihrer Bank ab. Beispiel: > Adresszeile beim Browser nicht www.nelbanking.at statt ausblenden. www.netbanking.at > Überraschende Änderungen der vertrauten Login-Seiten sofort dem Betreiber melden. 5 Detaillierte Informationen welche Angaben auf einer privaten Homepage alle zu machen sind, gibt es in der Saferinternet.at > Vertrauliche und persönliche Daten Broschüre „Safer Surfing“. Kostenlos zum Herunterladen unter ausschließlich über SSL-verschlüssel- http://www.saferinternet.at/files/SAFERSURFING.pdf oder zum Bestellen auf www.saferinternet.at. te Seiten bekannt geben. 23
Das Internet sicher nutzen SSL-verschlüsselte Seiten erkennen über Surfziele und –zeiten vereinbaren, Sie daran, dass am unteren Browser- gemeinsam mit den Kindern im Inter- rand ein geschlossenes Vorhänge- net surfen und sich deren Lieblingssei- schloss erscheint und in der ten zeigen lassen. Gemeinsame Erfah- Adresszeile "https://" statt "http://" rungen beim Internet-Surfen ermögli- verwendet wird. chen es, sowohl positive wie auch nega- > Sicherheitsupdates des verwendeten tive Erlebnisse bei der Internet-Nutzung Browsers laufend durchführen. zu teilen. Und Sie haben als Eltern die Chance, Kinder bei der Internet- Nutzung gezielt anzuleiten. Ungeeignete Inhalte Wenn Sie Regeln über Online-Aktivitä- Viele Eltern sorgen sich, dass ihre ten vereinbaren, vergessen Sie nicht, Kinder beim Surfen auf Inhalte stoßen, dass Regeln nur wirksam sind, wenn die für sie ungeeignet oder gar illegal Kinder und Jugendliche die Regeln sind. Diese Sorgen sind berechtigt. verstehen und ihre Berechtigung akzep- Schließlich kann jeder mit relativ einfa- tieren. chen Mitteln im Internet alles veröffent- lichen. Diese wunderbare Freiheit des Eine 100%ige Garantie für sicheres weltweiten Publizierens hat auch Schat- Surfen gibt es nicht; genauso wenig wie tenseiten. So ist es schwer zu verhin- im „richtigen“ Leben. Mit guter Beglei- dern, dass Anbieter für Kinder ungeeig- tung und gezielten Maßnahmen können nete Inhalte wie Pornografie, Gewalt, Sie problematische Internet-Erlebnisse Geschmacklosigkeiten oder Rassismus/ minimieren. Auf das Internet zu verzich- Extremismus ungeschützt ins Netz stel- ten oder die Nutzung radikal einzu- len. Obwohl Websites mit kinderporno- schränken, ist keine Lösung. Werden Sie grafischen Inhalten oder nationalsoziali- aktiv: Bereiten Sie Ihre Kinder auf die stischem Gedankengut in Österreich Risiken vor und seien Sie bei ihren illegal sind, tauchen sie auf. Entdeckungsreisen nicht zu kritisch. Die wichtigsten Tipps: Melden Sie illegale Inhalte an www.stopline.at Nehmen Sie sich Zeit und In Österreich sind Webseiten mit kinder- begleiten Sie Ihre Kinder beim pornographischen und rechtsradikalen Internet-Surfen Inhalten illegal. Melden Sie solche Sie können mit den Kindern Regeln Webseiten an www.stopline.at. 24
> Filterprogramme: www.saferinternet.at/themen/unerwuenschteinhalte.php Das ist eine österreichische Meldestelle, auch Seiten gesperrt, die gar keine die eng mit dem Bundeskriminalamt bedenklichen Inhalte aufweisen. Eine und mit internationalen Behörden Übersicht über Filterprogramme und kooperiert. Informationen zur Funktion von Filter- programmen gibt es auf der Safer- Filterprogramme internet.at Website www.saferinternet.at/ Filterprogramme sind gerade bei kleinen themen/unerwuenschteinhalte.php. Kindern hilfreich. Mit einem Filterpro- gramm erreichen Sie, dass von Ihrem Es ist auch möglich, bei Suchmaschinen Computer aus nur bestimmte Websites einen Filter einzustellen. Google aufrufbar sind; welche aufrufbar sind, (www.google.at) bietet zum Beispiel bestimmen Sie. Für kleine Kinder sind den „Safesearch“-Filter,Yahoo! diese Filterprogramme zusätzlich eine (www.yahoo.de) den Familienfilter. Orientierungshilfe, da der Großteil der Diese Einstellungen können leicht deak- Websites für sie sowieso gänzlich unin- tiviert werden. Verwenden Sie Kinder- teressant ist. suchmaschinen, z.B. www.blinde- kuh.de. Wenn Ihre Kinder älter werden, können Sie Filterprogramme verwenden, die Pop-ups sind Fenster im Browser- Seiten mit bestimmten Stichworten Programm, die zusätzlich zu einer auf- sperren. Dieser Schutz ist trügerisch, gerufenen Seite geöffnet werden. In denn Jugendliche können diese Pop-ups werden häufig für Kinder unge- Programme umgehen, indem sie die eignete Inhalte angezeigt. In den Brow- Programme deaktivieren oder bei ser-Programmen gibt es Einstellungen Freunden surfen. Außerdem werden oft diese zu blockieren. Beim Microsoft 25
Das Internet sicher nutzen P Internet Explorer: Es gibt auch die Möglichkeit, die Inter- >> Menüpunkt Extras / Popupblocker; net-Nutzung auf eine gezielte Auswahl beim Mozilla Firefox: von Websites zu beschränken und alle >> Menüpunkt Extras / Einstellungen / anderen Internet-Seiten sperren zu Inhalt / „Pop-up Fenster blockieren“. lassen. Informationen dazu finden Sie auf der Saferinternet.at Website im Bereich unerwünschte Inhalte Geeignete Angebote (www.saferinternet.at/themen/ auswählen unerwuenschteinhalte.php). Bei jüngeren Kindern sind die Eltern Für Ihr Kind kann es auch eine Hilfe die ersten Ansprechpersonen, wenn sein, wenn Sie ihm eine eigene einge- es darum geht, sie bei ihren ersten schränkte Benutzerberechtigung für den Interneterfahrungen zu begleiten. Computer anlegen. So können Sie Ihm Später wird diese Rolle mehr und mehr einen kindergerecht konfigurierten von Freunden und Klassenkameraden Browser zur Verfügung stellen und übernommen. verhindern, dass sich Ihr Kind z.B. Programme aus dem Internet installiert. Wenn Ihr Kind noch sehr jung ist, em- pfiehlt es sich, Favoriten bzw. Lesezei- chen anzulegen. Problematische Kontakte, Belästigungen und Spam Diese Maßnahme ist auch eine gute Orientierungshilfe, denn für die Jüng- Das Internet bietet eine Vielzahl von sten sind die meisten Internet-Seiten Möglichkeiten, mit Bekannten und ohnedies nicht interessant. Freunden per E-Mail in Kontakt zu treten und Kontakte trotz weiter Entfer- Richten Sie für Ihr Kind eine geeignete nungen aufrecht zu erhalten. Ebenso Startseite ein. So eine Startseite kann können über das Internet neue, ganz etwa www.blinde-kuh.de, die Suchma- unbekannte Leute kennen gelernt schine für Kinder, oder die Lieblings- werden. Das ist freilich nicht immer seite Ihres Kindes sein. unproblematisch. Bei Kontaktaufnah- 26
EMPFEHLENSWERTE KINDERSEITEN www.saferinternet.at/tipps/ kinder.php unterstützt Kinder mit Tipps und Infos, damit sie im Internet sicher unterwegs sind. www.kinder.at schützt die Kinder beim Surfen, indem sie nur auf bestimmte men mit völlig fremden Personen gibt Seiten zugreifen können. Damit es zwei Problemgruppen: können Kinder auch unbeauf- sichtigt surfen. Die eine Gruppe sind Personen bzw. Kontaktaufnahmen, die vor allem lästig www.blindekuh.de sind und deren Inhalte meist auch für ist die erste deutschsprachige Kinder ungeeignet sind. Typische Bei- Suchmaschine für Kinder. spiele dafür sind Absender von Spam- E-Mails. Es ist ärgerlich, wenn der www.dji.de/www-kinder- Posteingangsordner mit unerwünschten seiten/338 Nachrichten angefüllt ist und die wichti- ist die Datenbank "Websites gen Meldungen untergehen. Oft haben für Kinder" des deutschen Spam-Nachrichten auch betrügerische Jugendinstituts. oder pornographische Inhalte. Bei der zweiten Gruppe von proble- www.seitenstark.de matischen Kontaktaufnahmen handelt ist die Arbeitsgemeinschaft es sich um Belästigungen und vernetzter Kinderseiten. Beschimpfungen im Chat oder in Instant Messaging Programmen. Im www.internauten.de/12.0.html Extremfall kann es auch zu Kontaktan- bietet jede Menge Information und bahnungen durch Pädophile kommen. Surftipps für Kinder. 27
Das Internet sicher nutzen BEISPIELE FÜR MODERIERTE CHATS Chats Betreute Chats und klare Regeln gibt es auf Österreichs größter Online-Community für Jugendliche: www.stars4kids.at Die wichtigsten Tipps: Betreuter Chat und Online-Foren im Online-Bekanntschaften Bereich „Treff-Punkt“ des Kidsweb: niemals alleine treffen www.kidsweb.at/ Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die index.php?page=chat Risiken, wenn es Online-Bekanntschaf- ten von Angesicht zu Angesicht treffen Zahlreiche moderierte Chats will. Um unangenehme Überraschungen finden sich in der Broschüre zu verhindern, vereinbaren Sie mit „Chatten ohne Risiko?“: Ihrem Kind, dass bei solchen Treffen www.jugendschutz.net/pdf/ immer eine erwachsene Vertrauensper- chatten_ohne_Risiko.pdf son dabei sein soll. Moderierte Chats Chatten zählt zu den beliebtesten Online-Beschäftigungen von Kindern Belästigungen und und Jugendlichen. Experten nennen als Schikanen Untergrenze für das Chatten 14 Jahre. Kinder sollten beim Chatten in der Lage Internet und Handy werden immer sein, mit problematischen Situationen wieder missbraucht, um andere umzugehen. Beschimpfungen, Belästi- Kinder zu ärgern und zu schikanieren. gungen und Anmache kommen Da werden Kinder von anderen in Chats immer wieder vor. Kindern – natürlich gibt es das auch unter Erwachsenen – per E-Mail, Ein guter Einstieg in das Chatten sind Instant Messages oder SMS beschimpft, so genannte moderierte Chats. Modera- gemeine Fotos, die mit dem Handy toren sind in der Lage Störenfriede zu aufgenommen wurden, weitergeschickt erkennen. Wenn es notwendig ist, oder im Internet veröffentlicht, unter können sie diese auch aus dem Chat falschem Namen Gerüchte oder Lügen werfen. verbreitet etc. 28
Das Internet sicher nutzen Das ist alles nicht neu. Aber durch die > Versuchen Sie herauszufinden, wer Online-Medien kommen zwei neue hinter den Schikanen steckt. Bitten problematische Aspekte hinzu. Einer- Sie Ihr Kind Beweise zu sichern, seits fühlen sich Personen, die andere indem beispielsweise Chatprotokolle schikanieren, durch eine scheinbare oder SMS gespeichert werden. Anonymität sicherer; andererseits verla- gert sich die Belästigung auch stärker in > Empfehlen Sie Ihrem Kind, auf die Privatsphäre der Betroffenen. Handy Belästigungen nicht zu reagieren. und Internetzugang sind ja auch zu Reaktionen freuen die Übeltäter, Hause im „sicheren“, eigenen Zimmer weil sie damit ihr Ziel erreicht verfügbar. haben. Verhaltenstipps für Eltern > Gehen Sie den Vermutungen nach. > Genau überlegen, an wen sensible Wenn die Übeltäter Kinder sind, persönliche Daten wie Handynum- nehmen Sie mit deren Eltern mer, E-Mail-Adresse oder Fotos Kontakt auf; wenn sich der Täter- weitergegeben werden. Diskutieren kreis auf die Mitschüler beschränkt, Sie mit Ihrem Kind das Problem wenden Sie sich an die Schule bzw. und ermuntern Sie es, sollte es Pro- an den Klassenlehrer. Selbstver- bleme geben, mit Ihnen darüber zu ständlich können Sie auch die sprechen. Solche Schikanen erzeugen Mobilfunktbetreiber kontaktieren. zum Teil beträchtlichen psychischen Wenn auch kriminelle Handlungen Druck. Da ist es wichtig, dass Kinder vorliegen, schalten Sie die Polizei ein. nicht alleine gelassen werden. Rea- gieren Sie aber im Ernstfall nicht mit > Wenn es keine andere Möglichkeit einem Handy- oder Internetverbot. gibt, ändern Sie E-Mail-Adresse Kinder neigen dann dazu, ihre oder Handynummer. Probleme lieber zu verschweigen. Maßnahmen gegen Spams > Wenn Ihr Kind emotional verstört Einen 100%-igen Schutz gegen Spams ist, plötzlich keine Lust hat bestimm- gibt es nicht. Es gibt aber Werkzeuge, te Freunde zu treffen, die schulischen so genannte Spamfilter, die eine gute Leistungen abfallen oder Freizeit- Hilfe gegen Spams sind. Spamfilter aktivitäten uninteressant werden, können im eigenen E-Mail-Programm sind das Alarmzeichen. Achten Sie aktiviert werden und/oder beim E-Mail- darauf und beobachten Sie Ihr Kind. Provider. 29
Das Internet sicher nutzen Vorbeugende Maßnahmen: Saferinternet.at Website unter www.saferinternet.at/themen/ > Es ist ratsam mindestens zwei spam.php. E-Mail Adressen zu haben. Die eine verwenden Sie „privat“ für Mails an Freunde, Verwandte oder Kollegen. Online Einkaufen Mit der zweiten können Sie an die Öffentlichkeit gehen, in Foren Einkaufen übers Internet wird immer posten, sich in Gästebücher eintra- beliebter. Flugtickets, Parkscheine, gen oder sich auf einer Website Bücher, Digitalkameras online zu kaufen registrieren lassen. Wenn Sie über ist nicht nur bequemer, sondern oft die zweite Adresse zu viele Spam- auch günstiger. Der Grund dafür ist, E-Mails erhalten, löschen Sie diese dass der Online-Vertrieb für viele Unter- und melden Sie eine neue an. nehmen billiger ist und die Konsumen- ten besser, schneller und leichter ver- > Antworten Sie nie auf Spam–Mails; gleichen können. auch nicht um sich zu beschweren. Damit bestätigen Sie dem Spam- Probleme beim Kaufen gibt es im Inter- versender, dass Ihre E-Mail-Adresse net ebenso wie im Geschäft: unseriöse aktiv ist. Anbieter, unsichere Zahlungsmethoden, Betrüger bei Online-Auktionen, uner- > Vermeiden Sie, dass Ihre E-Mail- wünschte Mehrwert-Handydienste etc. Adresse auf Ihrer Website aufscheint. Nur: Beim Online-Einkauf kommen ein „Tarnen“ Sie Ihre E-Mail Adresse, paar Faktoren dazu, die die Kriminalität damit sie für Programme, die das erleichtern: Anonymität im Internet Web durchsuchen, nicht erkennbar oder betrügerische Anbieter im Ausland, ist. Verwenden Sie beispielsweise wo Sie von Österreich aus nie zu Ihrem anstatt eines Textes eine Grafik, in Recht kommen. der die E-Mail-Adresse eingebettet ist oder schreiben Sie „max dot Betroffen davon sind vermehrt auch mustermann at xy dot at“ anstelle Kinder, weil die Konsumenten im Inter- von max.mustermann@xy.at. net immer jünger werden. Vereinbaren Sie mit Ihren Kindern, dass Sie Online- Weiterführende Informationen zum Geschäfte nur nach Rücksprache mit Thema Spam finden Sie auf der Ihnen abschließen sollen. 30
FAKTEN 26% der Österreicher, die über Shopping 14 Jahre sind, haben in den letzten drei Monaten über das Internet Produkte oder Dienst- leistungen gekauft (Quelle: INTEGRAL, AIM - Austrian Internet Monitor, Tipps fürs Online-Einkaufen rep. Österr. ab 14 Jahren, Juli bis September 2005) Nur bei seriösen Online-Shops einkaufen Garantie gibt es keine, aber ein paar > Die Leistungsmerkmale der angebo- Kriterien, an denen „seriöse“ Online- tenen Produkte und die Garantie- Shops zu erkennen sind. Die wichtigsten bedingungen sind genau und über- Merkmale6: sichtlich online abrufbar. > Der Produktpreis enthält - aufge- > Zunächst gilt: bekannte, etablierte schlüsselt - sämtliche Zusatzkosten Unternehmen agieren auch online für Lieferung, Verpackung, bestimm- seriös. te Zahlungsformen etc. > Der Anbieter identifiziert sich > Es ist eine technisch sichere, für eindeutig durch: den Konsumenten nachvollziehbare - Firmenname Zahlungsmöglichkeit gewährleistet. - Anschrift > Jede Bestellung wird vom Anbieter - Telefonnummer per E-Mail bestätigt. - evtl. Kontaktperson und > Ein Rücktrittsrecht wird dem - in Österreich mittels Firmen- Konsumenten ausdrücklich zuge- buchnummer. standen und die Bedingungen dafür > Der Anbieter stellt leicht zugängliche werden genau erläutert. und transparente Vertragsbedingun- gen für den Online-Einkauf bereit. 6 Quelle: Internet Ombudsmann www.ombudsmann.at 31
Das Internet sicher nutzen Kassa > Die Lieferzeit (aufgegliedert in Abwicklungszeit beim Versender und Postweg) ist exakt angegeben. > Bezahlung per Vorauskassa > Angebote erfolgen in der jeweiligen Das Hauptproblem ist die Bezahlung Landessprache. per Vorauskasse. Wenn der Vertragspart- ner kassiert hat, aber nicht liefert, haben In Österreich können Sie auf jeden Sie Schwierigkeiten Ihr Geld zurück- Fall Shops, die mit dem E-Commerce zubekommen. Einige Versteigerungs- Gütezeichen zertifiziert sind, vertrauen. plattformen haben so genannte Käufer- Sie wurden mittels strenger Kriterien schutzprogramme. Sie springen unter von neutraler Stelle geprüft. bestimmten Bedingungen bis zu einem Informationen dazu finden Sie auf gewissen Betrag – meist sind es www.guetezeichen.at. ca. 200,00 Euro – ein. Außerdem werden oft auch Treuhandsysteme an- Vorsicht bei Gratisangeboten! geboten, die Sie insbesondere bei Seien Sie besonders skeptisch, wenn größeren Beträgen in Anspruch nehmen Sie mit Gratisangeboten und Gewinn- sollten. Der Käufer überweist den Geld- spielen gelockt werden. Gratisangebote betrag auf ein treuhändisch verwaltetes sind nur vermeintlich gratis, in der Konto. Wenn die Ware in einwandfreiem Hektik werden per Mausklick die Zustand angekommen ist, wird der „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“ Kaufbetrag an den Verkäufer weiter- oder Teilnahmebedingungen akzeptiert geleitet. ohne sie gelesen zu haben. Und unwis- sentlich wird dann ein Vertrag abge- > Unbekannter Vertragspartner schlossen, der hohe laufende Kosten Ein weiteres Problem: Sie wissen nichts verursachen kann. oder nur sehr wenig über Ihren Vertrags- partner, da Sie ihn meist nur über ein Online-Versteigerungen Pseudonym kennen. Einige Versteige- Online-Versteigerungen – etwa auf ebay rungsplattformen haben ein Bewer- oder One Two Sold – werden immer tungssystem, das einen ersten Eindruck beliebter. Die Möglichkeit, ein Schnäpp- vermittelt. Wenn der Verkäufer gewerb- chen zu ergattern und der Spaß am lich tätig ist, gelten für ihn was Rück- Versteigern, locken. Trotzdem sollten trittsrecht, Informationspflicht etc. dabei mögliche Probleme nicht über- betrifft, die gleichen Regeln wie für sehen werden. Versandhandelsunternehmen. 32
Das Internet sicher nutzen Bis 7 Jahre: Kinder bis 7 Jahre sind gänzlich > Eingeschränktes Rücktrittsrecht geschäftsunfähig. Sie können nur kleine- Bei Auktionen von „Privat zu Privat“ re Bargeschäfte des täglichen Lebens gibt es – im Gegensatz zu gewerblichen tätigen, wie eine Schokolade oder eine Anbietern bei Versteigerungen – in der Wurstsemmel kaufen. Regel kein Rücktrittsrecht. Ausnahme: nachgewiesene Fehlbeschreibungen 7 bis 13 Jahre: durch den Anbieter. In diesem Fall ist es Jugendliche dürfen bis zu ihrem möglich, vom Vertrag zurück zu treten. 14. Geburtstag nur kleine alltägliche Geschäfte abschließen. Geschäfte über > Warenbeschreibungen lesen das Internet sind keine alltäglichen. Lesen Sie die Warenbeschreibungen Kinder benötigen dafür immer die ausführlich und genau. Es ist schon Zustimmung eines Elternteils bzw. vorgekommen, dass nur die Erziehungsberechtigten. Darüber hinaus Verpackungsschachtel, nicht aber können sie Geschenke annehmen, die das Produkt angeboten wurde. mit keinerlei (künftigen) Kosten verbun- den sind. > Garantieansprüche Was beim Kauf im Geschäft gilt, gilt 14 bis 18 Jahre: auch für Online-Geschäfte: Allfällige Zwischen ihrem 14. und 18. Geburtstag Garantieansprüche können nur mit dürfen Jugendliche ihr eigenes Ein- der Originalrechung geltend gemacht kommen - sofern vorhanden - bzw. ihr werden. Achten Sie darauf, dass Sie mit Taschengeld prinzipiell nach eigenem der ersteigerten Ware auch die Original- Ermessen ausgeben. rechnung erhalten. Sobald Geschäfte aber den Lebensun- Kinder und Jugendliche haben terhalt von Jugendlichen gefährden, besondere Rechte beim Einkaufen: müssen sie von einem Elternteil geneh- Personen über 18 Jahre können ohne migt werden. Bestellen Jugendliche Einschränkung Geschäfte abschließen. immer wieder Sachen auf Pump und Bis zum 18. Geburtstag ist das ohne übersteigen die Ratenzahlungen das Zustimmung des Elternteils nur Einkommen bzw. das Taschengeld, ist beschränkt möglich. Wie viel sie tun für weitere Geschäfte jedenfalls die dürfen, ist vom Alter abhängig. Zustimmung eines Elternteils nötig. 33
Das Internet sicher nutzen Die gesetzlichen Bestimmungen sind nur bekannt, wenn der Anbieter die entscheidend, wenn es zu beurteilen gilt, Daten verschlüsselt überträgt. Ob das ob überhaupt ein gültiges Geschäft der Fall ist erkennen Sie daran, dass am zustande gekommen ist oder nicht. unteren Browserrand ein geschlossenes Wenn die oben genannten Bedingungen Vorhängeschloss erscheint und in der nicht zutreffen, ist der Vertrag nur Adresszeile "https://" statt "http://" schwebend gültig. Das heißt: Wenn die verwendet wird. Schicken Sie Kredit- Erziehungsberechtigten mit dem karteninformationen niemals unver- Vertragsabschluss nicht einverstanden schlüsselt per E-Mail. sind, ist dieser als ungültig anzusehen. Sämtliche Zahlungsforderungen aus Akzeptieren Sie bei Auktionen niemals diesem Vertrag sind dann hinfällig. Vorauskasse. Nehmen Sie die von Aukti- Wichtig ist, dass es bei Online-Bestel- onsplattformen angebotenen Treuhand- lungen ein generelles Rücktrittsrecht systeme in Anspruch. gibt. Ab dem Zeitpunkt der Lieferung ist es möglich, innerhalb von sieben Eine für E-Commerce entwickelte Werktagen vom Vertrag zurückzutreten. Zahlungsvariante sind Prepaid-Karten, Unter bestimmten Bedingungen verlän- in Österreich zum Beispiel die „paysafe- gert sich diese Frist, in Sonderfällen – card“. Diese Karte können Sie online bei verderblichen Waren, Zeitschriften oder in Geschäften kaufen. Beim Bezah- etc. – entfällt das Rücktrittsrecht. len müssen Sie dann Ihren PIN-Code Ausführliche Informationen dazu gibt es eingeben. Der Vorteil: Die Zahlungen in der Broschüre „Safer Surfing“ von sind auf das Kartenguthaben begrenzt. Saferinternet.at7. Eine andere Möglichkeit ist das Bezah- len mit paybox. Dabei brauchen Sie Zahlungen im Internet keine sensiblen Daten wie Kreditkarten- Die herkömmlichen Bezahlungssysteme nummern oder Kontoverbindungen – Überweisungen, Lastschriftabbuchun- weitergeben. Beim Bezahlen mittels gen, Zahlung mit Kreditkarte oder per paybox wird Ihr Handy zur elektroni- Nachnahme – sind auch im Internet schen Geldbörse. Als paybox-Nutzer möglich. Achtung: Geben Sie Ihre geben Sie Ihre Handynummer oder Zahlungsinformationen auf Websites Wunschnummer an. Paybox ruft Sie an, nennt Ihnen Betrag und Empfänger und 7 Kostenlos zum Herunterladen unter bittet Sie um Bestätigung der Zahlung. http://www.saferinternet.at/files/SAFERSURFING.pdf oder zum Bestellen auf www.saferinternet.at. Die Bestätigung erfolgt mittels Eingabe 34
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