DER KLIMAKRISE ENTGEGENTRETEN - JETZT MUTIG UND KONSEQUENT HANDELN - Forderungen zur 26. Weltklimakonferenz in Glasgow - VENRO
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DER KLIMAKRISE ENTGEGENTRETEN – JETZT MUTIG UND KONSEQUENT HANDELN Forderungen zur 26. Weltklimakonferenz in Glasgow
KERNFORDERUNGEN u Wir fordern die Bundesregierung auf, zu einer inklusiven und partizipativen Klimakonferenz beizutragen. Die Zivilgesellschaft sollte – ungeachtet der Herkunft und der finanziellen Kapazität – an Entscheidungsprozessen beteiligt sein. Dabei gilt es, Verhandlungs- akteuren einzubeziehen, die im Verhandlungsprozess benachteiligt sind, etwa indigene und lokale Bevölkerungsgruppen, Frauen und LSBTIQ, Menschen mit Behinderungen, ältere Men- schen und die Jugend. u Wir fordern die Bundesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass die globalen Emissionen bis 2030 halbiert und alle nationalen Klimaschutzpläne (NDCs) sofort aktualisiert und erhöht werden. Dies gilt insbesondere für den europäischen NDC, um eine Treibhausgas- neutralität bis 2040 anzustreben. u Wir fordern die Bundesregierung auf, sich für einheitliche 5-Jahres-Implementie- rungsperioden und gemeinsame Regeln für die Berichtserstellung einzusetzen. Überdies soll die Bundesregierung dafür einstehen, zivilgesellschaftliche Akteure aktiver in den Prozess 2 der globalen Bestandsaufnahme (Global Stocktake) einzubinden. POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW u Wir fordern die Bundesregierung auf, sich bei Artikel 6 des Pariser Klimaabkom- mens für ambitionierte soziale, ökologische und menschenrechtsbasierte Safeguards einzu- setzen und keine Doppelzählungen oder die Anerkennung von bereits geleisteten Minderun- gen – etwa durch alte CDM-Zertifikate aus dem Kyoto-Protokoll – zuzulassen. u Wir fordern die Bundesregierung auf, die bereitgestellte Klimafinanzierung neu und zusätzlich zu ihren Verpflichtungen der öffentlichen Entwicklungshilfe (ODA) auszurichten und sich dafür einzusetzen, die Mittel global deutlich aufzustocken. Die Verhandlungen über das neue Klimafinanzierungsziel nach 2025 sollten noch dieses Jahr bei der COP26 beginnen.
u Wir fordern die Bundesregierung auf, die konkrete Umsetzung des globalen Anpas- sungsziels voranzutreiben und ausreichende und längerfristige Finanzzusagen für den UN- Anpassungsfonds anzukündigen. Der Anteil der internationalen Klimafinanzierung für Anpas- sungsmaßnahmen sollte dabei von aktuell rund 20 auf 50 Prozent erhöht werden. u Wir fordern die Bundesregierung auf, Zusagen zur Bereitstellung neuer und zusätzli- cher Finanzmittel für Schäden und Verluste zu machen, die über die Zusagen für Minderung und Anpassung hinausgehen. Außerdem sollte die Bundesregierung das Arbeitsprogramm der Task Force on Displacement politisch und finanziell unterstützen mit dem Ziel, klimabedingte Vertreibung zu vermeiden. u Wir fordern die Bundesregierung auf, sich für eine stärkere Priorisierung von Action for Climate Empowerment (ACE) einzusetzen und diese in den nationalen und europäischen Klimaschutzplänen zu verankern. Ziel ist es, Bürger*innen besser über die Folgen von Klima POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW krise und Klimaschutzmaßnahmen zu informieren. u Wir fordern die Bundesregierung auf, mit einem Sofortprogramm Klimaschutz zu beweisen, dass sie Klimaschutz ernst nimmt und einen Pfad festlegt, wie die nationalen Klimaziele sozial gerecht zu erreichen sind. 2021 3
DER KLIMAKRISE ENTGEGENTRETEN – JETZT MUTIG UND KONSEQUENT HANDELN Forderungen zur 26. Weltklimakonferenz in Glasgow Nach zwei Jahren ohne reguläre internationale Klima- die noch offenen Fragen klären, deren Beantwortung verhandlungen findet die 26. Weltklimakonferenz der nötig ist, um die Regeln für die Umsetzung des Pariser Vereinten Nationen (COP26) vom 31. Oktober bis 12. No- Abkommens angemessen auszugestalten. Lücken bei der vember in Glasgow unter besonderen Vorzeichen statt: Anwendung der Regeln sollten sie unbedingt verhindern. Noch immer beeinträchtigt die globale COVID-19-Pande- Ziel sollte es sein, sich auf einen robusten, gemeinsamen mie massiv die Gesundheit und den Alltag von Millionen Zeitrahmen für die Umsetzung der Klimaziele zu einigen. Menschen, vor allem im Globalen Süden. Gleichzeitig Gleichzeitig müssen die Entscheidungsträger*innen Ar- schreitet die Klimakrise immer schneller voran, wie es tikel 6 zur Regelung des internationalen Emissionshan- der erste Teil des 6. Sachstandsberichts des Weltklima- dels ambitioniert ausformulieren. Alle Staaten sollten rates (IPCC) vom August 2021 verdeutlicht hat. ihre überarbeiteten und verbesserten nationalen Klima Auch der Sommer 2021 hat gezeigt: Extremwetter schutzpläne (NDCs) und Langfriststrategien sowie Finan- ereignisse werden immer häufiger und gefährlicher. Wir zierungszusagen nicht nur vorlegen, sondern diese auch haben Starkregen und Hochwasser in Deutschland, Chi- schnellstmöglich durch kurz- und mittelfristige Umset- na und Indien erlebt, Waldbrände im Mittelmeerraum zungspläne ergänzen und Wege zu einer umfassenden und extreme Hitze in Kanada. Die letzten eineinhalb Dekarbonisierung – der Abkehr von fossilem Brennstoff Jahre haben uns vor Augen geführt, wie dringlich die über den Energiesektor hinaus – aufzeigen. Vorsorge in Bezug auf Naturkatastrophen und Pande- Neben den offenen Punkten aus dem Regelbuch des mien ist. Auch während der anhaltenden COVID-19-Pan- Pariser Abkommens müssen insbesondere Anpassungs- 4 demie gilt es, die globale Klimakrise sowie ihre kurz- und maßnahmen und der Umgang mit Schäden und Verlus- langfristigen Folgen bestmöglich einzudämmen. ten im Globalen Süden finanziell besser abgedeckt und POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW Das Jahr 2021 hat aber auch positive Signale für den weiterentwickelt werden. Dazu gilt es, Strategien für Klimaschutz gebracht: Die USA haben sich dem Pariser den Umstieg auf erneuerbare Energien im Globalen Sü- Klimaabkommen wieder verpflichtet. Das Bundesverfas- den durch Finanzierungen, Technologietransfer und Trai- sungsgericht entschied, dass die Klimaziele in Deutsch- ningsmaßnahmen zu unterstützen. land nicht ausreichen. Und Millionen von Menschen gin- Deutschland und die EU tragen für das Gelingen gen weltweit auf die Straße oder demonstrierten im Netz der COP26 eine große Verantwortung. Um ihr gerecht für eine wirksame Klimapolitik. Die Klimakrise erfordert zu werden, muss die EU ihren fairen Beitrag an Emis- schnelles und entschiedenes politisches Handeln für sionsminderungen leisten, durch internationale Klimafi- transformative Klimaschutz- und Anpassungsmaß- nanzierung, aber auch indem sie die Länder unterstützt, nahmen. Die gute Nachricht ist: Die Lösungen zum Um- die über weniger finanzielle Ressourcen verfügen und gang mit der Klimakrise liegen auf dem Tisch. Sie müssen schon jetzt massiv von den Auswirkungen der Klimakrise nun zügig, mutig und konsequent umgesetzt werden – in betroffen sind. Wenn Deutschland und die EU bei den Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Klimaverhandlungen deutlich für einen ambitionierten Die Weltklimakonferenz in Glasgow kann hier zu ei- Klimaschutz einstehen, ermutigen sie auch andere zu nem Meilenstein werden. Dazu müssen die Beteiligten verstärkten Bemühungen.
1 | PRINZIPIEN DER KLIMAGERECHTEN PARTIZIPATION AM UNFCCC-PROZESS Transparenz und Inklusion sind wichtige Themen bei Frauen und LSBTIQ (Menschen, die sich als les- der diesjährigen Klimakonferenz. Die COP26-Präsi- bisch, schwul, bisexuell, transsexuell/transgender, dentschaft hat in ihrem Brief an die Teilnehmenden im intergeschlechtlich und/oder queer identifizieren) Juli bekräftigt, die Konferenz inklusiv zu gestalten. Die sind in den Klimaverhandlungen unterrepräsentiert. COVID-19-Pandemie jedoch erschwert die physischen Um die Verhandlungen inklusiver und diverser zu gestal- Teilnahmemöglichkeiten, insbesondere für Delegati- ten, sollte bei der Teilhabe an den Prozessen der COP onen und zivilgesellschaftliche Organisationen aus sowie der Bildung von Expertise in den nationalen Dele- dem Globalen Süden. Aufgrund der ungleichen Impf- gationen auf eine höhere aktive Beteiligung nicht männ- stoffverteilung, zusätzlicher finanzieller Kosten, langer licher Personen gesetzt werden. Quarantänezeiten, aber auch des erhöhten Aufwands Junge und künftige Generationen werden unverhält- durch pandemiebedingt veränderte Reiserouten wird nismäßig stark von der Klimakrise betroffen sein – es bei der Anreise nach Glasgow große Hindernisse ge- auch durch den vom Klimawandel beschleunigten ben. Auch sind durch die Pandemie die Plätze für Be- Verlust natürlicher Ökosysteme und der Artenviel- obachter*innen reduziert. Das Hygienekonzept der COP falt. Die Verhandlungen müssen daher auch Generatio- ist nicht geeignet, allen eine Teilnahme zu ermöglichen. nengerechtigkeit zum Ziel haben. Es besteht ein großes Risiko, dass Vertreter*innen von Über ACE – Action for Climate Empowerment – sol- Regierungen und der Zivilgesellschaft aus dem Globalen len Bürger*innen über die Folgen von Klimakrise und Süden im Vergleich zu den vorherigen Konferenzen deut- Klimaschutzmaßnahmen informiert werden. ACE und POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW lich unterrepräsentiert sein werden. die sechs Elemente des Doha-Arbeitsprogramms (Bil- Indigene Bevölkerungsgruppen spielen eine wich- dung, Ausbildung, öffentlicher Zugang zu Informationen, tige Rolle für den Natur- und Klimaschutz. Mit ihrem öffentliches Bewusstsein, öffentliche Beteiligung und über Generationen gewonnenen traditionellen Wissen internationale Zusammenarbeit) sind die Schlüssel für können sie wichtige Beiträge für lokale Minderungs- und einen integrativen Prozess. Um die Rechte auf Klimabil- Anpassungsstrategien leisten. Deshalb sollten indigene dung, Zugang zu Informationen und die Beteiligung an Bevölkerungsgruppen und lokale Gemeinschaften aktiv umweltpolitischen Entscheidungen zu fördern, müssen bei der Umsetzung von Klimaschutz- und Anpassungs- besonders vulnerable Bevölkerungsgruppen einbezogen maßnahmen beteiligt werden, insbesondere wenn sie werden. Es ist wichtig, dass diese Bildungskomponente von den Maßnahmen direkt betroffen sind. Die Ergeb- über ACE-Strategien auch in den nationalen Klimaplänen nisse der Plattform für lokale Gemeinschaften und in- (NDCs) verankert wird. digene Bevölkerungsgruppen (Local Communities and Indigenous Peoples Platform, LCIPP) sollten bei den Verhandlungen berücksichtigt werden. 5
WIR FORDERN DIE BUNDESREGIERUNG AUF: u sich für ein inklusives Konzept hinsichtlich des Zugangs zu den Verhandlun- gen einzusetzen. Vor allem Teilnehmende aus Ländern, die auf der sogenannten roten Liste der Länder mit Virusvarianten- oder Hochrisikogebieten stehen, sollten Unterstüt- zung bei Tests und Quarantäne-Übernachtungen vor Ort erhalten. u dafür einzutreten, dass besonders benachteiligte Verhandlungsakteure ange- messen eingebunden werden. Dazu gehören indigene Bevölkerungsgruppen, BIPoC (Black, Indigenous, People of Color), Frauen und LSBTIQ, Menschen mit Behinderungen, ältere sowie junge Menschen. u sich dafür einzusetzen, dass nachhaltige Bildung durch den ACE-Prozess in der globalen Klimaagenda stärkeres Gewicht erhält, indem ACE in die europäischen und nationalen Klimapläne integriert wird. u Geschlechteranalysen (Gender Impact Assessments) in den aktualisierten NDC Deutschlands aufzunehmen, um die Klimaschutzmaßnahmen so inklusiv wie möglich zu gestalten. 6 POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW
2 | AMBITIONSSTEIGERUNG ALLER LÄNDER Auf der Weltklimakonferenz in Madrid 2019 blieb Paris-Jubiläum im Dezember 2020, der Wiedereintritt das nötige Aufbruchssignal aus, die Klimaziele welt- der USA in das Pariser Klimaabkommen und der Cli- weit anzuheben. Durch die coronabedingte Absage mate Leaders Summit im Juni 2021 nicht aufwiegen. der Klimakonferenz im Jahr 2020 fehlte indes das in- Bei der Klimakonferenz in Glasgow muss es nun dar- ternationale politische Moment dazu. Das konnten um gehen, das Tempo bei der Umsetzung von Klima- auch der Climate Ambition Summit zum fünfjährigen schutzmaßnahmen massiv zu erhöhen. Nationale Beiträge zum Klimaschutz Bei der Ambitionssteigerung handelt es sich vor al- Außerdem sind die Länder dazu aufgerufen, Lang- lem um die Erhöhung der national festgelegten Beiträ- friststrategien (LTS) vorzulegen. Diese sollen nicht ge zum Klimaschutz, kurz NDC-Enhancement, sowie nur mit dem Pariser Langfristziel, der Klimaneutralität deren schnelle Umsetzung. Die NDCs (Nationally De- und der 1,5-Grad-Grenze vereinbar sein, sondern auch termined Contributions) beinhalten die Bemühungen Orientierung für die Erhöhung der 2030-Ziele in den der Vertragsstaaten, ihre Emissionen zu verringern NDCs bieten. und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel Da der Schutz und die nachhaltige Nutzung von festzulegen. Bis Ende Juli 2021 haben 110 Länder neue Ökosystemen dazu beitragen, Emissionen zu verrin- oder nachgebesserte NDCs eingereicht. Die Sum- gern beziehungsweise Kohlenstoff zu binden, sollten me dieser Pläne reicht nach einem Bericht des UN- sie einen Teil der nationalen Klimapläne darstellen. POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW Klimasekretariats aber bei Weitem nicht aus, um die Die Rolle der Ökosysteme für die Bekämpfung der 1,5-Grad-Grenze einzuhalten. Trotz der Ankündigun- Klimakrise sowie ihre Bedrohung durch die Erder- gen zur Erhöhung der nationalen Klimaziele seitens der hitzung müssen daher in den Verhandlungen eine USA, Japans, Kanadas und Südafrikas steuert die Welt größere Berücksichtigung finden – ebenso wie auf eine globale Erhitzung um 2,4 bis 3,0 Grad Celsius naturbasierte Lösungen (Nature Based Solutions). bis 2050 zu. Dabei gilt es, die Dialoge zu Ozeanen, Klima, Land Bei der COP26 müssen die Verantwortlichen nun und Anpassung, aber auch das geplante Ständige Fi- die Grundlagen dafür schaffen, die Ambitionslü- nanz-Forum zu naturbasierten Lösungen in menschen- cke zum Erreichen der Ziele von Paris deutlich zu rechtsbasierter Form einzubeziehen. verringern. Zentral dafür ist der Aufruf zur soforti- Wo einzelne Länder bei der Umsetzung der Pariser gen Ambitionserhöhung. Auch die nächste Runde von Klimaziele an ihre Grenzen kommen, können bilaterale NDC-Erhöhungen ab 2025 müssen sie bereits jetzt oder multilaterale Partnerschaften zwischen Ländern vorbereiten. Gleichzeitig gilt es, die Umsetzungslücke neue Möglichkeiten schaffen. Für eine kohärente Um- für die angekündigten Ziele zu schließen und sicherzu- setzung von internationalen Partnerschaften (oder stellen, dass die in den NDCs vorgelegten Ziele durch Paris-Partnerschaften) ist es jedoch auch in Deutsch- effektive Maßnahmenpakete erreicht werden. land nötig, die Klimaaußenpolitik als gemeinsame Auf- gabe verschiedener Ministerien aufzuwerten. 7
WIR FORDERN DIE BUNDESREGIERUNG AUF: u sich dafür einzusetzen, dass alle 2030-Ziele (NDCs) möglichst sofort aktuali- siert und erhöht werden, um die globalen Emissionen bis 2030 halbieren zu können und den 1,5-Grad-Pfad in Reichweite zu bringen. Die globale Bestandsaufnahme im Jahr 2023 sollte diese Bemühungen widerspiegeln. u sich für eine deutliche Erhöhung des europäischen NDC einzusetzen und eine Reduktion der Emissionen um 65 Prozent bis 2030 auf Machbarkeit zu prüfen. Die Treibhausgasneutralität sollte in der EU bis 2040 angestrebt werden. u Länder des Globalen Südens bei der Erstellung, Nachbesserung und Umsetzung der NDCs zu unterstützen, beispielsweise durch den Aufbau von Paris-Partnerschaften. u sich bei der COP26 dafür einzusetzen, dass naturbasierte Reduktionen von Treibhausgasemissionen (inklusive der Senkenleistungen von Ozeanen und durch die Integration in die NDCs), aber auch die Resilienzleistungen von Ökosystemen stärker im UNFCCC-Prozess berücksichtigt werden. 8 POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW
3 | TRANSPARENZ, GEMEINSAMER ZEITRAHMEN UND GLOBALE BESTANDSAUFNAHME Einige der noch offenen Verhandlungspunkte zur Um- 5-Jahres-Rhythmus für die Überarbeitung der NDCs fest. setzung des Pariser Abkommens sind grundlegende Stell- Es ist daher sinnvoll, die Umsetzungszeiträume der NDCs schrauben zur Zielsetzung und Zielüberprüfung. Hier ist auf nationaler Ebene ebenfalls auf fünf Jahre zu begren- es notwendig, eine solide Basis zu schaffen: Hinsichtlich zen. So können die Länder schneller auf wissenschaft- der Transparenz der Prozesse, bezüglich eines gemein- liche Erkenntnisse sowie ökonomische und technologi- samen Zeitrahmens und in Vorbereitung auf die globale sche Veränderungen reagieren und zu niedrig angesetzte Bestandsaufnahme zur Umsetzung des Abkommens gilt Ziele mit Ablauf des Zeitraums nachbessern. es eine Einigung zu erreichen. Die globale Bestandsaufnahme (Global Stocktake) Der Transparenzrahmen des Paris-Abkommens gibt ist das wichtigste Instrument zur Messung des Fort- vor, dass alle Vertragsstaaten im zweijährigen Rhythmus schritts und der Wirkung, die die Umsetzung des Fortschrittsberichte einreichen müssen. Allerdings hat Paris-Abkommens nach sich zieht. Alle fünf Jahre wird man sich noch nicht auf eine einheitliche Berichterstat- der globale Fortschritt hinsichtlich der Maßnahmen für tung geeinigt, die unter anderem über Fortschritte beim Klimaschutz und Anpassung, der Schäden und Verlus- Klimaschutz und bei der Klimafinanzierung Aufschluss te sowie der internationalen Klimafinanzierung anhand geben soll. neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und in Bezug Gleichzeitig gibt es keine Vorgabe für einen gemein- auf Gerechtigkeitskriterien überprüft. Verschiedenste samen Zeitrahmen (Common Timeframes), in dem die Akteure, besonders nicht staatliche Agierende, sollten NDCs umgesetzt sein müssen. Es droht ein Durchei- Beiträge zum Global Stocktake leisten können. Die Leit- nander, wenn manche Länder sich Ziele für die nächs- fragen für die Bestandsaufnahme müssen auch bisher ten fünf, andere für die nächsten zehn Jahre setzen. vernachlässigte Inhalte wie Schäden und Verluste wider- POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW Der Pariser Ambitionsmechanismus legt bislang einen spiegeln. WIR FORDERN DIE BUNDESREGIERUNG AUF: u sich bei der COP26 für einheitliche 5-Jahres-Perioden (Common Timeframes) zur Implementierung der NDCs einzusetzen. u darauf hinzuwirken, dass der gemeinsame Transparenzrahmen mit robusten Regeln ver- sehen wird und insbesondere Berichtsregeln für die Bereitstellung von Klima finanzierung beschlossen werden, bei denen die tatsächliche Klimarelevanz von Fördermaßnahmen transparent beschrieben wird. u sich dafür einzusetzen, dass zivilgesellschaftliche Akteure aktiver im Prozess der globalen Bestandsaufnahme eingebunden werden. Der Fragenkatalog des Global Stocktake indes sollte den Umgang mit Schäden und Verlusten infolge der Klima krise sowie die Empfehlungen des 6. Sachstandsberichts des IPCC zur Rolle von natürli- chen Senken an Land und in den Ozeanen berücksichtigen. 9
4 | HANDEL MIT EMISSIONSMINDERUNGEN – ARTIKEL 6 Der Artikel 6 des Paris-Abkommens setzt Kriterien dem Clean Development Mechanism (CDM) zu verhin- für die bilaterale Übertragung von Emissionsminderun- dern. Um zusätzlichen Klimaschutz durch Artikel 6 zu gen zwischen Staaten (Art. 6.2), für einen zentralen op- erreichen, wurde das Prinzip zur Gesamtminderung von tionalen Markt-Mechanismus (Art. 6.4) und für einen Treibhausgasemissionen (Overall Mitigation of Emissi- Nicht-Markt-Mechanismus (Art. 6.8). ons, OMGE) eingeführt. Dafür sollte ein fester Anteil der Auf der kommenden COP sollen die Regeln der Mecha- gehandelten Emissionsminderungen gelöscht werden. nismen des Artikels 6 beschlossen werden. Entscheidend Für eine nachhaltige Umsetzung der Mechanismen ist hierbei vor allem, dass die Entscheidungsträger*in- aus Artikel 6 ist es notwendig, soziale, ökologische nen Schlupflöcher stopfen, Rechentricks verhindern und und menschenrechtsbasierte Safeguards festzu- menschenrechtsbasierte Standards in die Regularien schreiben, die auch die Partizipationsmöglichkeiten der integrieren. Bei falscher Ausgestaltung der Regeln drohen lokalen Bevölkerung und indigener Gruppen erhöhen. die weltweiten Klimaschutzbemühungen massiv untergraben Die Verpflichtung zu den sogenannten Corresponding zu werden. Die San-José-Prinzipien für einen transparenten Adjustments zur Vermeidung von Doppelzählungen muss und fairen Kohlenstoffmarkt, die Deutschland und die EU bei auch für andere internationale Handelssysteme, wie der COP25 unterstützt haben, bieten hier einen Mindeststan- CORSIA (CO2-Kompensations- und Reduktionssystem für dard, der als Ausgangspunkt gesetzt sein muss. die internationale Luftfahrt, Carbon Offsetting and Reduc- Zu einer klimafreundlicheren Ausgestaltung gehört es tion Scheme for International Aviation), und für private auch, Doppelzählungen von Emissionsminderungen, die Akteure wie Unternehmen eingeführt werden. Zusätzlichkeit der Minderungsmaßnahmen über die nati- Die Ausgestaltung des Artikels 6.8 zu nicht-marktba- onalen Klimapläne hinaus sowie die Verhinderung einer sierten Mechanismen sollte bei der COP26 ebenfalls zu 10 Übertragung von bereits abgegoltenen Minderungen aus einem Abschluss kommen. POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW WIR FORDERN DIE BUNDESREGIERUNG AUF: u sich dafür einzusetzen, dass die Kooperationsmechanismen des Artikels 6 zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze beitragen. Dies muss durch zuverlässig ausge- staltete Corresponding Adjustments gewährleistet werden, die sowohl für Artikel 6.2 und 6.4 als auch für Privatakteure auf dem freien Markt gelten. u sicherzustellen, dass zu handelnde Emissionsminderungen zusätzlich sind und bereits geleistete Minderungen, etwa durch alte CDM-Zertifikate, nicht übertragen werden können. u sich für ambitionierte soziale, ökologische und menschenrechtsbasierte Safeguards in Artikel 6 einzusetzen. u dafür einzustehen, die Erlöse aus Artikel 6 auch für die internationale Klima- finanzierung, insbesondere für Anpassungsmaßnahmen, zur Verfügung zu stellen. u den Artikel 6.8 so auszugestalten, dass Nord-Süd-Partnerschaften für den Klima- schutz als nicht marktbasierte Kooperationsmechanismen anerkannt werden.
5 | DER UMGANG MIT KLIMAWANDELFOLGEN Anpassung an den Klimawandel Das globale Anpassungsziel (Global Goal on Adapta- Bei der COP26 sollte sich die deutsche Regierung tion) unter Artikel 7.1 des Paris-Abkommens richtet sich dafür einsetzen, das globale Anpassungsziel um darauf, die Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit im konkrete Instrumente zur besseren Umsetzung, zur Sinne einer nachhaltigen Entwicklung aller Länder zu Messung des Fortschritts sowie zur Evaluierung der verbessern und Verwundbarkeiten zu verringern. Um Wirkungen zu ergänzen. Dafür braucht es ausreichend dieses Ziel erreichen zu können, müssen die einzelnen finanzielle Mittel, Technologien und Kapazitäten, die Länder ambitionierte Klimaanpassungspläne (NAPs) und auch im Globalen Süden zur Verfügung stehen müssen. Langfriststrategien ausarbeiten. Die Länder des Globalen Denn: Nur eine globale Antwort kann den Umgang mit Südens sollten bei ihrer Umsetzung unterstützt werden, der globalen Erhitzung ermöglichen, die auf 1,5 Grad insbesondere indem mehr Mittel für Anpassungsmaß- begrenzt werden muss, um den Anpassungsbedarf mög- nahmen zur Verfügung gestellt werden. lichst gering zu halten. WIR FORDERN DIE BUNDESREGIERUNG AUF: u neue und vor allem mehrjährige Finanzzusagen für den Adaptation Fund und den Least Developed Countries Fund zu machen. POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW u sich für eine deutliche Steigerung der öffentlichen Klimafinanzierung einzu- setzen und den Anteil für Anpassungsmaßnahmen bis 2025 mit zusätzlichen Mitteln auf 50 Prozent zu erhöhen. Damit sollten von der Klimakrise besonders betroffene Ländergruppen wie das Climate Vulnerable Forum, die kleinen Inselstaaten (Small Development Island States, SDIS) und die ärmsten Länder des Globalen Südens (Least Developed Countries, LDC) bei ihren ambitionierten Anpassungsstrategien unter- stützt werden. Schäden und Verluste Die Anzahl und Auswirkungen klimabedingter Natur- Im Jahr 2020 hat das Internal Displacement Monitoring katastrophen sind in den vergangenen Jahren stark an- Centre (IDMC) 30,7 Millionen neue durch klimatische gestiegen. Der Weltkatastrophenbericht 2020 des Roten Katastrophen begründete Migrationen und Vertreibun- Kreuzes spricht von weltweit 308 Naturkatastrophen im gen erfasst. Drei Viertel der innerstaatlichen Migrations- Jahr 2019, von denen 77 Prozent auf klimatische Verän- bewegungen waren auf Katastrophen zurückzuführen, derungen zurückzuführen sind. Besonders betroffen sind dreimal so viele wie durch Konflikte und Gewalt. Least Developed Countries (LDC) und Small Develop- Klimabedingte Schäden und Verluste sollten die ment Island States (SIDS), dort fordern Klimakatastro- Verhandelnden der COP mit hoher Priorität behan- phen viele menschliche Opfer und zerstören die soziale deln. Dabei ist es wichtig – zusätzlich zu den Extremwet- und wirtschaftliche Infrastruktur. terereignissen, den sogenannten Slow Onset Processes 11
mehr Aufmerksamkeit zu schenken, also dem Anstieg Der 2013 gegründete Internationale Warschau- des Meeresspiegels, den steigenden Temperaturen, der Mechanismus (WIM) hat zur Aufgabe, die Förderung von Ozeanversauerung, dem Gletscherrückgang oder der Maßnahmen und Hilfen, einschließlich Finanzhilfen, bei Land- und Walddegradation. Um besonders gefährdete Schäden und Verlusten durch die Klimakrise zu ermögli- Länder des Globalen Südens ausreichend zu unterstüt- chen. Um diese Aufgabe umsetzen zu können, sind eine zen, muss das Santiago-Netzwerk zur Abwendung, Mini- sichtbare Aufstockung der Finanzierung dieses Mecha- mierung und Bewältigung von Schäden und Verlusten in- nismus durch Industrieländer sowie innovative, verursa- folge des Klimawandels (Santiago Network on Loss and cherbasierte Finanzinstrumente vonnöten. Damage) im Zusammenhang mit den negativen Folgen des Klimawandels in seinem Mandat gestärkt werden. WIR FORDERN DIE BUNDESREGIERUNG AUF: u auf der COP26 erste Zusagen zur Bereitstellung neuer und zusätzlicher Finanz- mittel für Schäden und Verluste zu machen, die über die Zusagen für Minderung und Anpassung hinausgehen. Das Steuerungsgremium des Warschau-Mechanismus soll das Mandat erhalten, mögliche Finanzquellen für neue und zusätzliche Mittel zu identifizieren. u darauf hinzuwirken, dass das noch auszuhandelnde Ziel für die Klimafinanzierung für die Zeit nach 2025 ein separates Unterziel für die Bewältigung unvermeidlicher Schä- den und Verluste erhält. Zudem sollte die Bunderegierung zusätzliches Geld für diesen Bereich bereitstellen. Das Ziel für 2025 sollte nicht mehr auf der Basis von der freiwilligen 12 Zusagen von den Geberländern, sondern ausgehend vom Bedarf festgelegt werden. POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW u dass bei der COP25 angestoßene Santiago Network on Loss and Damage bei der COP26 unter dem Dach der UNFCCC anzusiedeln und mit Finanzmitteln für die konkrete technische Beratung von Regierungen und anderen Akteure in Entwicklungs- ländern auszustatten. Wenn die internationalen Klimaverhandlungen zu langsam erfolgen, müssen Deutschland und die EU Kooperationen mit anderen Ländern suchen, um das Thema der Schäden und Verluste angemessen zu bearbeiten. u das Arbeitsprogramm der Task Force on Displacement der Vereinten Nationen zum Umgang mit klimabedingten Vertreibungen politisch und finanziell zu unterstützen sowie die Umsetzung der Nansen-Initiative zum Schutz vor grenzüberschreitenden Vertreibungen im Kontext von Klimakatastrophen voranzutreiben. Die notwendigen Empfehlungen müssen mit dem Ziel umgesetzt werden, klimabedingte Vertreibung zu vermeiden.
6 | KLIMAFINANZIERUNG 2009 haben sich die Industrieländer dazu verpflichtet, die der Wirtschaftskraft und der Mitverantwortung Deutsch- finanzielle Unterstützung für ärmere Länder bis 2020 auf lands für die Klimakrise eine unzureichende Erhöhung. jährlich 100 Milliarden US-Dollar zu steigern. 2015 wurde Die Verhandlungen über das neue Finanzierungsziel zudem festgelegt, dieses Niveau bis 2025 zu halten. Für die nach 2025 sollen noch dieses Jahr bei der COP26 begin- Zeit danach soll es ein neues Ziel zur Unterstützung ärmerer nen. Das neue Ziel muss weit über die bisherigen Zusagen Länder geben. hinausgehen und den Bedürfnissen der Länder gerecht Die weltweite jährliche Klimafinanzierung lag zuletzt werden, die von der Klimakrise am meisten betroffenen bei rund 80 Milliarden US-Dollar. Nach wie vor ist das sind und über wenige finanzielle Ressourcen verfügen. 100-Milliarden-Ziel also nicht erreicht. Einige Länder Dabei sollten sowohl Anpassung und Minderung als auch haben Zusagen gemacht, darunter auch Deutschland. Schäden und Verluste berücksichtigt werden. Beim G7-Gipfel 2021 in Cornwall versprach die Bun- Die Vertragsstaaten der UN-Klimakonvention, aber desregierung, den deutschen Anteil der internationalen auch private Akteure und Entwicklungsbanken sollten Klimafinanzierung bis spätestens 2025 von derzeit vier sich im November auf ein Ende der Investitionen in Milliarden Euro (an Haushaltsmitteln und Zuschussäqui- fossile Brennstoffe einigen und eine Umverteilung der valenten) auf dann sechs Milliarden Euro jährlich zu Mittel zugunsten klimafreundlicher Investitionen in die erhöhen. Dies ist ein wichtiger Schritt, aber angesichts Wege leiten. WIR FORDERN DIE BUNDESREGIERUNG AUF: POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW u darauf hinzuwirken, dass das 100-Milliarden-Ziel vor allem durch neue Zusa- gen und zusätzlich zur öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit (ODA) erreicht wird. Die Unterstützung von Anpassungsmaßnahmen sollte auf 50 Prozent der gesamten Klimafinanzierung gesteigert werden. u auf der COP26 eine Verdopplung der bisherigen deutschen Klimafinanzie- rung auf acht Milliarden Euro pro Jahr bis 2025 aus Haushaltsmitteln anzukündigen. ährend zusätzliche Mittel für den Umgang mit Schäden und Verlusten bereitgestellt W werden, sollte der Anteil für die Anpassung bis 2025 schrittweise auf 50 Prozent steigen. u sich für ein Ende der Investitionen in fossile Brennstoffe einzusetzen und eine Umverteilung der Mittel zugunsten klimafreundlicher Investitionen in die Wege zu leiten. 13
7 | ÜBER DIE COP26 HINAUSDENKEN Die Umsetzung dessen, was auf der COP26 mit der und längst überfällig. Dazu müssen alle Wiederherstel- internationalen Staatengemeinschaft verhandelt und be- lungsmaßnahmen und Investitionen nach der Pandemie schlossen wird, muss auf nationaler Ebene stattfinden. im Einklang mit dem Pariser Abkommen stehen. Es ist In vielen Ländern gibt es dabei jedoch große Defizi- notwendig, dass die Maßnahmen soziale Ungerechtig- te. Deutschland und die EU müssen ihre globale Ver- keiten beseitigen und die Klimaschutzmaßnahmen so antwortung wahrnehmen und Klimaschutzmaßnah- sozial und gerecht ausgestaltet werden. men „zu Hause“ konsequent umsetzen. Der European Wir fordern die neue Bundesregierung auf, mit ei- Green Deal und das Green Recovery-Programm müssen nem Sofortprogramm und dem Koalitionsvertrag zu hierbei den Rahmen setzen, um Wirtschaft und Gesell- beweisen, dass sie Klimaschutz ernst nimmt und sich schaft schnell anzupassen. Ebenso sollte Deutschland dafür einsetzt, die nationalen Klimaziele zu erreichen. eine Schlüsselrolle beim Aufbau von bi- und multilatera- Mit der deutschen G7-Präsidentschaft 2022 hat die Bun- len Partnerschaften einnehmen mit dem Ziel, das Pariser desregierung zudem die Chance, das Thema auch auf der Klimaabkommen und die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) auf internationalen Bühne voranzutreiben und sich für eine Basis der Menschenrechte umzusetzen. kollektive Erhöhung der Klimaziele und der Klimafinan- Die COVID-19-Pandemie hat die Schwächen unseres zierung durch die G7-Staaten einzusetzen. Diese können Wirtschaftens und unserer Gesellschaften wie unter bei der COP27 im Jahr 2022, die voraussichtlich auf dem einem Brennglas verdeutlicht. Eine Wende hin zu einer afrikanischen Kontinent stattfinden wird, und im Rahmen klimafreundlichen und nachhaltigen Zukunft ist möglich des Global Stocktake 2023 weiter angezogen werden. 14 POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW
IMPRESSUM Herausgeber: Klima-Allianz Deutschland Invalidenstraße 35, 10115 Berlin Telefon: 030 7808995-10 E-Mail: info@klima-allianz.de Internet: www.klima-allianz.de VENRO – Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e. V. Stresemannstraße 72, 10963 Berlin Telefon: 030 2639299-10 E-Mail: sekretariat@venro.org Internet: www.venro.org Redaktion: Elisa de Siqueira, Malte Hentschke-Kemper Inhaltliche Mitarbeit: Sven Harmeling, Jan Kowalzig, Katrin Reißig, Hannah Springer, Rixa Schwarz, Patricia Bohland Endredaktion: Julia Dittmann, Janna Völker Lektorat: Grünes Lektorat | Dr. Agnes Przewozny, Wort und Image | Marina Schröder-Heidtmann POSITIONSPAPIER FORDERUNGEN ZUR 26. WELTKLIMAKONFERENZ IN GLASGOW Foto: Holli/Shutterstock.com Layout: dieprojektoren.de Berlin, Oktober 2021 Dieses Positionspapier wurde im Rahmen des VENRO-Projekts Agenda 2030 entwickelt. Dieses ist gefördert durch Engagement Global mit Mitteln des BMZ. 15
Die Klima-Allianz Deutschland ist das breite gesell- VENRO ist der Dachverband der entwicklungspoliti- schaftliche Bündnis für den Klimaschutz. Mit ihren mehr schen und humanitären Nichtregierungsorganisationen als 140 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Um- (NRO) in Deutschland. Der Verband wurde im Jahr 1995 welt, Kirche, Entwicklung, Bildung, Kultur, Gesundheit, gegründet. Ihm gehören rund 140 Organisationen an. Verbraucherschutz, Wohlfahrt, Sozial, Jugend und Sie kommen aus der privaten und kirchlichen Entwick- Gewerkschaften setzt sie sich für eine ambitionierte lungszusammenarbeit, der Humanitären Hilfe sowie der Klimapolitik und eine erfolgreiche Energiewende auf entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und lokaler, nationaler, europäischer und internationaler Lobbyarbeit. Ebene ein. Ihre Mitgliedsorganisationen repräsentieren Das zentrale Ziel von VENRO ist die gerechte Gestal- zusammen rund 25 Millionen Menschen. tung der Globalisierung, insbesondere die Überwindung der weltweiten Armut. Der Verband setzt sich für die www.klima-allianz.de Verwirklichung der Menschenrechte und die Bewah- rung der natürlichen Lebensgrundlagen ein. www.venro.org
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