Detektion und Reaktion - Microsoft Exchange Schwachstellen TLP:WHITE - hrz.tu ...

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Microsoft Exchange Schwachstellen

Detektion und Reaktion
CVE-2021-26855, CVE-2021-26857, CVE-2021-26858, CVE-2021-27065
TLP:WHITE

Änderungshistorie
         Version             Datum                    Name                       Beschreibung
 Initiale Version v1.0     08.03.2021    Bundesamt für Sicherheit in     Ergänzende Informationen
                                         der Informationstechnik         zur BSI Warnmeldung

 v1.1                      09.03.2021    Bundesamt für Sicherheit in     Ergänzungen zu
                                         der Informationstechnik         Detektionsmöglichkeiten,
                                                                         Korrektur bei URLs

 v1.2                      09.03.2021    Bundesamt für Sicherheit in     Aufnahme weiterer Quellen
                                         der Informationstechnik

 v1.3                      09.03.2021    Bundesamt für Sicherheit in     Aufnahme weiterer
                                         der Informationstechnik         Detektionsmöglichkeiten und
                                                                         Quellen

 v1.4                      09.03.2021    Bundesamt für Sicherheit in     Aufnahme weiterer
                                         der Informationstechnik         Detektionsmöglichkeiten
                                                                         sowie Hinweis auf ACS-Seite
                                                                         zu APT-Dokumenten

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Service-Center (Telefon): 0800 2741000
Service-Center (E-Mail): service-center@bsi.bund.de
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Sicherheitsvorfall/Unternehmen/Online-Meldung/online-meldung_node.html

Für die Zielgruppen und Partner des BSI gelten darüber hinaus die üblichen Meldewege.

© Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik 2021
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Inhalt
1        Die Intention der Täter....................................................................................................................................................................................4
2        Wie kann ich erkennen, ob ich betroffen bin?.....................................................................................................................................5
    2.1            Auslesen von E-Mails mittels CVE-2021-26855 ......................................................................................................................6
    2.2            Auffälligkeiten in den ECP Server Logs .......................................................................................................................................6
    2.3            Suche nach Webshells ..........................................................................................................................................................................6
    2.4            Web Log User Agents ............................................................................................................................................................................8
3        Wie kann ich weitere Aktivitäten detektieren? ...................................................................................................................................9
Literaturverzeichnis ................................................................................................................................................................................................. 11
Abkürzungsverzeichnis .......................................................................................................................................................................................... 12

3                                                                                                                                      Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
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1          Die Intention der Täter
Aktuell werden die Exchange-Schwachstellen von mehreren Tätergruppen ausgenutzt, die laut öffentlicher
Berichte von Sicherheitsfirmen in der Vergangenheit mit Informationsbeschaffung in Verbindung gebracht
wurden. Ziele waren damals Think-Tanks, Universitäten und Nicht-Regierungs-Organisationen sowie
Kanzleien und Rüstungsfirmen. Die betroffenen Organisationen waren in der Regel in Nordamerika ansässig
und sind bis dahin offenbar sehr gezielt ausgesucht worden (vgl. z.B. [Mic2021a]).

Spätestens seit Bekanntwerden der Schwachstellen hat sich das Verhalten der Täter jedoch stark geändert.
Nun werden die Exploits massenhaft gegen Tausende von Zielen eingesetzt - offenbar weltweit.

Es ist bisher unklar, ob die geänderte Vorgehensweise auch mit geänderten Intentionen und Zielen
einhergeht. Es ist sowohl denkbar, dass das Ziel weiterhin Informationsbeschaffung ist und die Exploits mit
maximaler Wirkung eingesetzt werden sollten, bevor Sicherheitsteams weltweit Patches einspielen können.
In diesem Fall wird nur ein Bruchteil der kompromittierten Organisationen für die Täter interessant sein - sie
benötigen aber zunächst Zeit, um ihre Opfer zu triagieren. Aber auch das Szenario, dass die Täter die Exploits
nun finanziell motiviert verwenden und in späteren Schritten relativ großflächig Ransomware oder ähnliches
nachladen, ist plausibel (vgl. z.B. auch [CIS2021b]).

Man darf davon ausgehen, dass Sicherheitsfirmen und Medien zeitnah berichten werden, sobald sichtbare
Effekte wie Ransomware festgestellt werden. Solange dies nicht der Fall ist, sollte die Hypothese beibehalten
werden, dass es sich um Informationsbeschaffungs-Aktivitäten handelt.

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik                                                               4
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2             Wie kann ich erkennen, ob ich betroffen bin?
Die Schwachstellen erlauben es den Tätern, Mails auszulesen, beliebige Dateien in Serververzeichnisse zu
schreiben und eigenen Code auf dem Server auszuführen. Auf diese drei Möglichkeiten sollte geprüft
werden. Dafür eigenen sich die im Folgenden beschriebenen Methoden.

     Hinweis
    Die im Folgenden beschriebenen Methoden lassen sich zum Teil automatisiert durch Skripte und
    geeignete Software überprüfen. Dazu zählen z.B.:

    •    Microsoft Test Skript: https://github.com/microsoft/CSS-Exchange/tree/main/Security
         Das Tool enthält alle IOCs, die in dem Microsoft Blogpost beschrieben werden:
         https://www.microsoft.com/security/blog/2021/03/02/hafnium-targeting-exchange-servers/
    •    Microsoft Support Emergency Response Tool (MSERT): Microsoft Defender hat den Microsoft Safety
         Scanner (MSERT.exe) aktualisiert, um mögliche Ausnutzungen der Microsoft Exchange
         Schwachstellen zu detektieren. Das Tool kann von Administratoren für Server genutzt werden, die
         nicht von Microsoft Defender geschützt werden (Hinweis: Das Tool muss mit dem Argument „/N“
         gestartet werden, wenn eventuelle Funde nicht direkt gelöscht werden sollen: msert.exe /N):
         https://msrc-blog.microsoft.com/2021/03/05/microsoft-exchange-server-vulnerabilities-
         mitigations-march-2021/
    •    Microsoft IOC Feed: Microsoft veröffentlicht bekannte Hashes und maliziöse Dateipfade in einem
         eigenen Feed. Die Daten sind in JSON und CSV erhältlich:
         https://raw.githubusercontent.com/Azure/Azure-
         Sentinel/master/Sample%20Data/Feeds/MSTICIoCs-
         ExchangeServerVulnerabilitiesDisclosedMarch2021.csv und
         https://raw.githubusercontent.com/Azure/Azure-
         Sentinel/master/Sample%20Data/Feeds/MSTICIoCs-
         ExchangeServerVulnerabilitiesDisclosedMarch2021.json
    •    MISP: Organisationen, die in einem Malware Information Sharing Portal (MISP) Verbund
         angeschlossen sind, finden im MISP-Event "HAFNIUM - Mass attack on Microsoft Exchange Servers"
         (UUID: b7636c3e-a515-436b-a646-5ebd750df006) weitere Informationen.
    •    Sigma: Das Sigma Team hat eine Regel veröffentlicht, welche zur Detektion der Exchange
         Schwachstellen genutzt werden kann:
         https://github.com/SigmaHQ/sigma/blob/master/rules/web/web_exchange_exploitation_hafnium.y
         ml
    •    YARA: Siehe [Rot2021a], [Rot2021b] und [Rup2021]. Als Alternative können auch die Yara Scanner
         Thor Lite 1 (https://www.nextron-systems.com/thor-lite/) oder Loki
         (https://github.com/Neo23x0/Loki) genutzt werden
    •    CERT.LV Detektions-Skript für Webshells: Das lettische CERT hat ebenfalls ein eigenes Skript
         veröffentlicht, mit welchem nach Webshells im Kontext Hafnium gesucht werden kann:
         https://github.com/cert-lv/exchange_webshell_detection
    •    Logsuche mit Bordmitteln: Eric Capuano hat einige Beispielaufrufe bereitgestellt, die zur ersten
         schnellen Suche in Logs genutzt werden können:
         https://gist.github.com/ecapuano/13386852fb80beac4561f2bed569095e

1
    https://www.nextron-systems.com/2021/03/06/scan-for-hafnium-exploitation-evidence-with-thor-lite/

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik                                                                               5
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2.1        Auslesen von E-Mails mittels CVE-2021-26855
Die Ausnutzung der o.a. Schwachstelle kann mittels Log-Einträgen nachvollzogen werden. Im Fall von
Outlook on the Web/Outlook Web App (OWA) nutzen die Täter POST-Anfragen auf statische Inhalte unter
dem Pfad /owa/auth/Current/themes/resources. Mit speziell präparierten SOAP-Payloads ist es den Tätern
dann möglich, E-Mails ohne Authentifizierung zu exfiltrieren.

2.2        Auffälligkeiten in den ECP Server Logs
Hinweise für die Ausnutzung der Remote Code Execution Schwachstelle können sich in den Exchange Control
Panel (ECP) Server Logs finden (in der Regel finden Sie die Logs unter \Logging\ECP\Server\), da die Ausnutzung im Kontext des Set-OabVirtualDirectory ExchangePowerShell
cmdlet stattzufinden scheint [Vol2021].

Es empfiehlt sich daher nach dem String
S:CMD=Set-OabVirtualDirectory.ExternalUrl='"
zu suchen (Hinweis: Der String könnte so oder so ähnlich aussehen).

2.3        Suche nach Webshells
Ein typisches Vorgehen der Täter ist es, mit Ausnutzung der RCE-Schwachstelle eine Webshell auf dem Server
zu hinterlassen, um weitere Befehle auszuführen.

   Wichtiger Hinweis
  Durch die sehr breite Ausnutzung der Schwachstelle ist davon auszugehen, dass nicht nur die Webshells
  zum Einsatz kommen, über die kürzlich im Kontext der Gruppe Hafnium durch Microsoft und Volexity
  berichtet wurde.

Mindestens die folgenden Webshells wurden bereits im Zusammenhang mit der Ausnutzung der Exchange-
Schwachstelle beobachtet:

     •    SIMPLESEESHARP
     •    SPORTSBALL
     •    China Chopper
     •    ASPXSPY
     •    reGeorg

Daher ist es sinnvoll, sowohl spezifisch als auch generisch nach Webshells zu suchen:

     •    Die YARA-Regeln unter [Rot2021b] helfen bei der Suche nach Webshells im Kontext Hafnium.
     •    Die YARA-Regeln unter [Rup2021] helfen bei der Suche nach generischen Webshells.

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik                                                                  6
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Im Zusammenhang mit den Exchange Schwachstellen sind zudem ASPX-Dateien in den folgenden
Verzeichnissen und Unterverzeichnissen [Vol2021] auffällig 2:

         •    \inetpub\wwwroot\aspnet_client\
         •    \\FrontEnd\HttpProxy\ecp\auth\
              (lediglich TimeoutLogoff.aspx ist legitim)
         •    \\FrontEnd\HttpProxy\owa\auth\Current\
         •    \\FrontEnd\HttpProxy\owa\auth\\

Etwas aufwändiger ist die Suche in folgendem Verzeichnis, das bei einer Standard-Installation ASPX-Dateien
enthält. Webshells können auch in diese legitimen Dateien eingefügt werden, indem eine einzige Zeile ergänzt
wird.

         •   \\FrontEnd\HttpProxy\owa\auth\
              (Dateien, die nicht mehr dem Stand der Standard-Installation entsprechen)

Bei Internet Information Service (IIS)-Webservern werden ASP-Dateien zu temporären Bibliotheken
kompiliert. Die Dateien mit dem Namen app_web__[a-zA-Z0-9]{8}.dll können auch eine mögliche Webshell
enthalten (siehe nachfolgende YARA-Regel).

    rule apt_Hafnium_Compiled_Webshell {
        meta:
        description = "Triggers on suspicious compiled ASP DLL files with JScriptEvaluate call. Results does not have
    to be related to Hafnium cluster."
          author = "Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik"
          date = "2021-03-05"
        strings:
          $regex1 = /\~\/aspnet_client\/system_web\/[a-zA-Z0-9]{8}\.aspx/ ascii wide fullword
          $regex2 = /App_Web_[a-zA-Z0-9]{8}.dll/ ascii wide fullword
          $regex3 = /aspnet_client_system_web_[a-zA-Z0-9]{8}_aspx/ ascii wide fullword
          $s1 = "OAB" ascii wide
          $s2 = "JScriptEvaluate" ascii wide
        condition:
          uint16(0) == 0x5a4d and filesize < 40KB and all of them
    }

2
  Die NCC Group hat ein GitHub Respository veröffentlicht, in dem sie die Hashwerte der Dateien in den Exchange-
Installationsverzeichnissen aus den Installationspaketen zur Verfügung stellen, was ggf. als Abgleich für die Suche nach Webshells
hilfreich sein kann: https://github.com/nccgroup/Cyber-Defence/tree/master/Intelligence/Exchange
(vgl. auch https://twitter.com/NCCGroupInfosec/status/1368466300515844096).

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik                                                                                    7
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2.4        Web Log User Agents
Volexity erwähnt auch einige User-Agents, die zwar nicht als eindeutige Indikatoren für eine
Kompromittierung zu verstehen sind, jedoch als weitere Anhaltspunkte dienen können, wenn ein
Kompromittierungsverdacht besteht [Vol2021].

POST Requests zu den Dateien in den Ordnern unter /owa/auth/Current

DuckDuckBot/1.0;+(+http://duckduckgo.com/duckduckbot.html )
facebookexternalhit/1.1+(+http://www.facebook.com/externalhit_uatext.php )
Mozilla/5.0+(compatible;+Baiduspider/2.0;++http://www.baidu.com/search/spider.html )
Mozilla/5.0+(compatible;+Bingbot/2.0;++http://www.bing.com/bingbot.htm )
Mozilla/5.0+(compatible;+Googlebot/2.1;++http://www.google.com/bot.html
Mozilla/5.0+(compatible;+Konqueror/3.5;+Linux)+KHTML/3.5.5+(like+Gecko)+(Exabot-Thumbnails)
Mozilla/5.0+(compatible;+Yahoo!+Slurp;+http://help.yahoo.com/help/us/ysearch/slurp )
Mozilla/5.0+(compatible;+YandexBot/3.0;++http://yandex.com/bots )
Mozilla/5.0+(X11;+Linux+x86_64)+AppleWebKit/537.36+(KHTML,+like+Gecko)+Chrome/51.0.2704.103+Safari/537.36

Auffällige User-Agents im Kontext der Ausnutzung der /ecp/ URLs

ExchangeServicesClient/0.0.0.0
python-requests/2.19.1
python-requests/2.25.1

Auffällige User-Agents im Kontext des Post-Exploitation-Zugriffs auf Webshells

antSword/v2.1
Googlebot/2.1+(+http://www.googlebot.com/bot.html )
Mozilla/5.0+(compatible;+Baiduspider/2.0;++http://www.baidu.com/search/spider.html )

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik                                                                 8
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3          Wie kann ich weitere Aktivitäten detektieren?
   Wichtiger Hinweis

  Eine weitergehende Kompromittierung der Domäne ist durch die im Standard vorhandenen hohen
  Rechte der Exchange Server im Active Directory verhältnismäßig einfach möglich. Es sollte auf eine
  weitergehende Kompromittierung des ADs bspw. mit den Rechten des Exchange Servers oder durch
  Hinzufügen von neuen Benutzern mit hochprivilegierten Rechten geprüft werden.
  Es ist möglich, dass die Active Directory Datenbank (ntds.dit) bspw. über ein nach außen verfügbares
  Exchange-Verzeichnis ausgeleitet wurde.

Dumpen von Credentials aus dem Speicher

Die Angreifer verwenden u.a. Procdump, um den LSASS Prozessspeicher zu dumpen:

C:\windows\temp\procdump64 -accepteula -ma lsass.exe C:\windows\temp\lsass

Das Dumpen des LSASS Prozessspeichers via Procdump hinterlässt ein Artefakt in Form eines „EulaAccepted“-
Eintrags mit dem Wert „1“ in der Registry unter HKEY_USERS\\Software\Sysinternals\ProcDump, welches auf dem betroffenen Server geprüft werden kann.

Laut [Vol2021] wurde der LSASS Prozessspeicher in manchen Fällen auch mit Hilfe von comsvcs.dll gedumpt,
da comsvcs.dll als LOLBin nativ auf den Servern vorhanden ist:

rundll32 C:\windows\system32\comsvcs.dll / MiniDump lsass.dmp

Alternativ verwenden die Täter auch eine spezielle Variante von Mimikatz. Diese wurde mit dem
Dateinamen CreateRemoteThreadTest.exe und dem SHA-256-Hash
173ac2a1f99fe616f5efa3a7cf72013ab42a68f7305e24ed795a98cb08046ee1 verwendet [Rap2021].

Staging

In einigen Fällen haben die Täter Daten, die sie stehlen wollen, per 7Zip in ZIP-Archiven zusammengefasst
[Mic2021b]. Die Existenz unerwarteter ZIP-Dateien (mit meist kurzen Namen und in Verzeichnissen wie
"ProgramData\" kann daher ein Hinweis auf Exfiltration sein.

Nachladen von Tools

Vereinzelt haben die Täter PowerCat von Github heruntergeladen und verwendet. Es kann daher geprüft
werden, ob die URL https://raw.githubusercontent.com/besimorhino/powercat/master/powercat.ps1 in den
Log-Daten auftaucht. Falls PowerCat nicht von den Administratoren selbst verwendet wird, kann geprüft
werden, ob die Datei powercat.ps1 auf dem System vorhanden ist.

Umbenennen von cmd.exe

Bei Bedarf haben die Täter die cmd.exe in "ProgramData\" kopiert und ggf. umbenannt.

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik                                                                 9
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DLL-Side-Loading

Um weitere Backdoors zu installieren, verwenden die Täter DLL-Side-Loading. Zu diesem Zweck wird eine
legitime Anwendung (wie z.B. AppLaunch.exe) in einen kurzen Dateinamen umbenannt und zusammen mit
einer maliziösen DLL in ein Verzeichnis wie "ProgramData\" kopiert. Die Existenz einer unerwarteten Datei
mit zweistelligem Dateinamen und .exe-Dateiendung zusammen mit einer DLL kann also ein Hinweis auf
Aktivität der Täter sein.

Weitere spezifische Hinweise

Weitere sehr detaillierte Hinweise (auf Englisch) finden sich auch unter [Blu2021], [Ham2021], [Fir2021] und
[CIS2021a], [CIS2021b].

Weitere generische Hinweise

Viele weitere Hinweise zur Detektion von Advanced Persistent Threats sowie zur Reaktion bei Hinweisen auf
eine Kompromittierung finden Sie auch in den nachfolgend aufgeführten BSI-Publikationen:

TLP:AMBER Advanced Persistent Threats – Teil 3 Detektion
Technische und organisatorische Maßnahmen für die Vorfallsbearbeitung
Anlassbezogene und akute Hilfestellungen, BSI 2021

TLP:WHITE, in Teilen TLP:AMBER Advanced Persistent Threats – Teil 4 Reaktion
Technische und organisatorische Maßnahmen für die Vorfallsbearbeitung
Anlassbezogene und akute Hilfestellungen, BSI 2021

TLP:GREEN Advanced Persistent Threats – Teil 5 Reaktion
Strategische Maßnahmen zur Reaktion für das Management
Wo zieht man im Angriffsfall rote Linien?, BSI 2021

   Hinweis
  Weitere Informationen zu den genannten APT-Dokumenten finden Sie unter:
  https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Unternehmen-und-Organisationen/Informationen-und-
  Empfehlungen/Empfehlungen-nach-Gefaehrdungen/APT/apt.html
  Bitte beachten Sie, dass die Dokumente aufgrund der Einstufung z.T. nur über den internen Bereich der
  ACS bzw. nur im internen INSI-Bereich der ACS verfügbar sind.

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik                                                                 10
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Literaturverzeichnis

 Blu2021    Blue Team Blog, Microsoft Exchange Zero Day’s – Mitigations and Detections,
            https://blueteamblog.com/microsoft-exchange-zero-days-mitigations-and-detections

 CIS2021a   Cybersecurity & Infrastructure Security Agency (CISA), Alert (AA21-062A) Mitigate Microsoft
            Exchange Server Vulnerabilities, https://us-cert.cisa.gov/ncas/alerts/aa21-062a

 CIS2021b   Cybersecurity & Infrastructure Security Agency (CISA), Remediating Microsoft Exchange
            Vulnerabilities, https://us-cert.cisa.gov/remediating-microsoft-exchange-vulnerabilities

 Fir2021    FireEye, Threat Research: Detection and Response to Exploitation of Microsoft Exchange Zero-
            Day Vulnerabilities, https://www.fireeye.com/blog/threat-research/2021/03/detection-
            response-to-exploitation-of-microsoft-exchange-zero-day-vulnerabilities.html

 Ham2021    John Hammond, Rapid Response: Mass Exploitation of On-Prem Exchange Servers,
            https://www.huntress.com/blog/rapid-response-mass-exploitation-of-on-prem-exchange-
            servers

 Mic2021a   Microsoft, New nation-state cyberattacks, https://blogs.microsoft.com/on-the-
            issues/2021/03/02/new-nation-state-cyberattacks/

 Mic2021b   Microsoft, HAFNIUM targeting Exchange Servers with 0-day exploits,
            https://www.microsoft.com/security/blog/2021/03/02/hafnium-targeting-exchange-servers/

 Rap2021    Rapid7, https://blog.rapid7.com/2021/03/03/rapid7s-insightidr-enables-detection-and-
            response-to-microsoft-exchange-0-day/

 Rot2021a   Florian Roth, apt_hafnium_log_sigs.yar, https://github.com/Neo23x0/signature-
            base/blob/master/yara/apt_hafnium_log_sigs.yar

 Rot2021b   Florian Roth, apt_hafnium.yar, https://github.com/Neo23x0/signature-
            base/blob/master/yara/apt_hafnium.yar

 Rup2021    Arnim Rupp, gen_webshells.yar, https://github.com/Neo23x0/signature-
            base/blob/master/yara/gen_webshells.yar

 Vol2021    Volexity, Operation Exchange Marauder: Active Exploitation of Multiple Zero-Day Microsoft
            Exchange Vulnerabilities, https://www.volexity.com/blog/2021/03/02/active-exploitation-of-
            microsoft-exchange-zero-day-vulnerabilities/

11                                                                Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
TLP:WHITE
                                                                                          Abkürzungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

 BSI    Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

 DLL    Dynamic Link Library

 ECP    Exchange Control Panel

 IIS    Internet Information Service

 IOC    Indicators of Compromise

 MISP   Malware Information Sharing Platform

 OWA    Outlook Web App

 RCE    Remote Code Execution

12                                                            Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
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