Die Bergpredigt - handlungsorientierte Zugänge in acht Abschnitten - handlungsorientierte Zugänge in acht ...

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Die Bergpredigt - handlungsorientierte Zugänge in acht Abschnitten

Bild: Tiberias, die Stadt auf dem Berg pixabay

Inhalt:
Bildungsplanbezug
Die Bergpredigt im Überblick
Einführung
Theologische Gedanken
Handlungsorientierte Zugänge
Übungen zum Ankommen
(M)eine Rede an die Menschheit
Die Seligpreisungen
Salz und Licht
Gewaltlosigkeit und Feindesliebe
Das Vaterunser
Sorgen
Die goldene Regel
Das Haus bauen

Ideen von Frauke Liebenehm und Karl-Heinz Held
Frauke.Liebenehm@elk-wue.de Karl-Heinz.Held@elk-wue.de

Fortbildung für Religionslehrkräfte in Ulm, Blaubeuren und Biberach

April 2020

   Die Bergpredigt handlungsorientiert 2020 SD Ulm und Biberach       1
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Bildungsplanbezug evangelische Religion:
        inhaltsbezogene Kompetenzen
        Sekundarstufe 7-9
3.2.2.(2) Welt und Verantwortung
Möglichkeiten für einen christlich verantworteten Umgang mit ethischen
Herausforderungen (z. B. Armut, Reichtum, Sexualität, Krieg und Frieden, Online-Verhalten,
Lebensanfang und Lebensende) erläutern
3.2.5.(4) Jesus Christus
sich mit aktuellen oder biblischen Beispielen für die Nachfolge Jesu Christi auseinandersetze
        Sekundarstufe 10
3.3.1 (2) Mensch
Konsequenzen (z. B. Menschenwürde, Opfer-Täter-Ausgleich, Diakonie, Inklusion) aus der
biblischen Sichtweise des Menschen aufzeigen
3.3.2 (1) Welt und Verantwortung
den herausfordernden und zusprechenden Charakter der Bergpredigt zu Fragen christlicher
Lebensgestaltung (z. B. Gebet, Gewalt, Macht, Geld, Besitz, Sexualität, Verzicht, Sorge) in
Beziehung setzen

       Prozessbezogene Kompetenzen
Deutungsfähigkeit
2.2.4 den Geltungsanspruch biblischer und theologischer Texte erläutern und sie in
Beziehung zum eigenen Leben und zur gesellschaftlichen Wirklichkeit setzen
2.3.1 Urteilsfähigkeit
deskriptive und normative Aussagen unterscheiden und sich mit deren Anspruch
auseinandersetzen

   Die Bergpredigt handlungsorientiert 2020 SD Ulm und Biberach                         2
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Die Bergpredigt im Überblick
                                                                                                     Wie sich die neue….           …im Alltag auswirkt.
                                                                                                   Spenden     M Mth 6,1-4+20      Richten           Mth 7, 1-6
                                                                               Mth 5, 3-12                                         (Splitter/Balken im Auge)
                                                               Selig sind….

                                                                                                                                     Bitten          Mth 7,7-11
                                                                               Mth 5, 13 -16    Mth 6, 5-15                          Klopfen
                                                                                                                         Die
                                                                                Salz- und                                Abbaer-
                                                                                                Das
                                                                                Lichtworte                               fahrung
                                                                                                Vaterunser                          Die goldene Regel Mth 7,12
                                                                                                                         von
                                                                                                                         Jesus
                                                                                                                                                  Mth 7,13-23
                                                                                Mth: 5, 17-48                                        Vom Handeln nach Gottes
                                                                                                                                             Willen
                                                                                                      …..Gerechtigkeit….

Die Bergpredigt handlungsorientiert 2020 SD Ulm und Biberach
                                                               „      „Ich aber sage euch…“                                         Ein Gleichnis:   Mth 7,24-29
                                                                                                      Vom Fasten  Mth 6,16-34

3
                                                                     Die neue Gerechtigkeit!          Vom Sammeln                   Haus auf Fels, Haus auf Sand
                                                                                                      Vom Sorgen
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Einführung: Die Bergpredigt
FWU - „Die Bergpredigt“ Kurzfilm (24 min.) Film aus dem Ökumenischen Medienladen
https://onlinebuchung.oekumenischer-medienladen.de/mzdetail/44385
und in der Medienstelle

Theologische Gedanken
Die Bergpredigt steht im Evangelium des Matthäus, in den Kapiteln fünf bis sieben. Im
Evangelium des Lukas steht die sogenannte Feldrede (Lukas 6, 20-49) – eine verkürzte Form
der Bergpredigt. Vermutlich wurde die Bergpredigt nie in dieser Form von Jesus gehalten. Es
handelt sich vermutlich um die Zusammenstellung verschiedener Jesusworte bzw.
Ausschnitte aus seinen Predigten.
In der Bergpredigt wird beschrieben, wie es in Gottes neuer Welt zugehen wird. Diese neue
Welt fängt mit Jesus an! Im Zentrum steht das Vaterunser. Aus dieser engen Beziehung
heraus lebt und handelt Jesus. Er fordert uns auf seinem Beispiel zu folgen und jetzt schon
Schritte hin auf eine neue Welt zu tun, in der Gerechtigkeit und Liebe im Mittelpunkt stehen.
Immer im Wissen um den festen Glaubensgrund bei Gott.

Handlungsorientierte Zugänge

Die Übungen in der Hinführung zu einem Textausschnitt der Bergpredigt und zur Erarbeitung
und Vertiefung orientieren sich besonders an den Grundlagen des „bewegten
Religionsunterricht“ nach Elisabeth Buck. Es geht um die Möglichkeit für „Schülerinnen und
Schüler, mit religiösen Themen und Fragen umzugehen und sie in leiblichen
Handlungsvollzügen zu untersuchen, verschiedene räumliche und geistige Perspektiven zu
gewinnen, zu deuten und zu werten und sich eigener Standpunktmöglichkeiten gewahr zu
werden. Erkenntnis ist mehr, als was in Sprache gefasst werden kann. 'Erkennen' ist eine
veränderte Sicht- und Erlebnisweise durch eine Reorganisation der Achtsamkeit.“1
Viele Konzepte und Grundlagen von Rhythmik und Heilpädagogik gehen vom Dreischritt
„erleben - erkennen - benennen“ aus und unterstützen die Handlungsorientierung in vielen
pädagogischen und religionspädagogischen Konzepten.2

1
    Elisabeth Buck 2018 in einer Fortbildungsveranstaltung in Ulm
2
    s. auch Methode „Jeux Dramatiques“
     Die Bergpredigt handlungsorientiert 2020 SD Ulm und Biberach                       4
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Übungen zum Ankommen
Entweder - oder3
Sich entscheiden müssen

Die TeilnehmerInnen sammeln sich in der Mitte des Raumes. Ich nenne zwei Alternativen,
zwischen denen sie sich entscheiden müssen. Die TeilnehmerInnen gehen dann entweder
zur Fenster - oder zur Türseite des Raumes. Dort tauschen sie sich darüber aus, warum sie
sich so entschieden haben. Wichtig: es gibt kein dazwischen. Nur ein entweder oder!

Beispiel:
Bist du eher ein Wald oder ein See?
Berg oder Tal?
Messer oder Löffel?
Himmel oder Erde?
Stadt oder Land?
Sonne oder Mond?
Kreis oder Quadrat?

Bitte keine wertenden Begriffe oder Symbole verwenden.

Bezug zur Bergpredigt:
Sagt einfach ›Ja, Ja‹ oder ›Nein, Nein. Jedes weitere Wort kommt vom Bösen. Mt 5, 37
Jesus fordert die Menschen in seiner Bergpredigt auf, sich zu entscheiden. Eindeutig zu
handeln.
»Niemand kann gleichzeitig zwei Herren dienen! Entweder wird er den einen hassen
und den anderen lieben“ Mt 6,24
Wer sich für Jesus entscheidet, entscheidet sich für seinen Weg. Es ist ein Weg des Handelns
»Nicht jeder, der zu mir sagt: ›Herr, Herr!,‹ wird in das Himmelreich kommen –sondern wer
den Willen meines Vaters im Himmel tut. Mt 7,20
Damit folgt Jesus in seiner Radikalität den Reden von Mose in Deuteronomium 7, 12ff
Entscheidet euch für das Leben, fordert er da von seinem Volk. Und das heißt: handelt
danach und haltet alle diese Gebote. Jesus fordert „Seid vollkommen, wie euer Vater im
Himmel vollkommen ist!« Mt 5,48. Klingt in dieser Forderung nach Vollkommenheit nicht
auch das Zutrauen mit? Die Freunde lieben, das können auch die Heiden. Ihr schafft es, auch
die Feinde zu lieben, vollkommen zu sein, weil ihr an mich glaubt. Weil Gott euer
himmlischer Vater ist.

3
    Idee: Klaus W. Volpel, Interaktionsspiele für Jugendliche, Band 2
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Übungen zum Ankommen
Unvollständige Sätze4

Die Spielleiterin wirft einer TeilnehmerIn einen Ball zu und bittet sie, einen Satz zu
vervollständigen. Die Teilnehmerin wiederholt den Satzanfang, bringt den Satz zu Ende und
wirft den Ball einer anderen TeilnehmerIn mit derselben Aufforderung zu. So geht das noch
ein drittes Mal, bis der Ball wieder zur Spielleitung zurückgeht und ein neuer Satzanfang die
Runde macht.

Vorschläge für Satzanfänge:
Mein Lieblingsessen ist...
Meine Eltern sollten manchmal...
Morgens denke ich...
Meinem besten Freund würde ich gern sagen...
Ich glaube daran, dass...
Ich werde richtig wütend, wenn...
Ich mache mir gerade Sorgen um...

Bezug zur Bergpredigt
Wie wird der Satz enden? Wir alle haben unterschiedliche Erwartungen, Erfahrungen,
Voraussetzungen, Wünsche, Träume. Wir haben alle eine Basis, einen Grund. Der erste Teil
des Satzes zeigt diesen gemeinsamen Grund: wir alle kennen diese Situation, diese Erfahrung
und im zweiten Teil vervollständigt jeder auf ihre Weise und aus ihrer Sicht. Das kann
überraschend sein, komisch, unerwartet und erhellend für die anderen.
Ihr wisst, dass gesagt worden ist... ich sage euch aber.... Mt 5: in den Antithesen beendet
Jesus die bekannten Sätze auf seine Weise. Überraschend, besonders, unerwartet und
erhellend. Dabei hebt Jesus kein Wort aus der Tora auf, er verdeutlicht und bestätigt es noch
einmal neu.5

Im Folgenden stellen wir unsere Zugänge und Unterrichtsvorschläge für ausgewählte
Abschnitte der Bergpredigt vor. Alle Bibeltexte sind der basisbibel6 entnommen.

4
  Idee: Klaus W. Volpel, Was mir wichtig ist. Werteklärung mit Jugendlichen, Salzhausen 2007
5
  s. Frank Crüsemann Das Alte Testament als Wahrheitsraum des Neuen 2011
6
  https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/basisbibel/bibeltext/ Deutsche
Bibelgesellschaft. auch als Print-Ausgabe erhältlich

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(M)eine Rede an die Menschheit

Matthäus 5
1 Als Jesus die Volksmenge sah, stieg er auf den Berg.
Er setzte sich und seine Jünger kamen zu ihm.
2 Jesus begann zu reden und lehrte sie:

Handlungsidee:
Vorbereitungen, um eine Rede halten:
Gang durch das Klassenzimmer, schweigend: Jeder in seinem Tempo, verschiedene
Geschwindigkeiten ausprobieren, Kontakt aufnehmen zu den anderen oder Kontakt
vermeiden.
Wenn einer stehen bleibt, bleiben alle stehen, die das bemerken.
Wenn einer stehen bleibt, zeigen wir mit dem Finger auf den, von dem wir annehmen, er
war der erste, der stehengeblieben ist.
Auswertung: Im Mittelpunkt stehen, aufeinander achten.
„Hört mir zu!“ dabei murmeln, sagen, ein Podest oder Hocker stehen im Raum, wer möchte
stellt sich auch dort drauf und probiert den Satz.
Auswertung: Was fällt auf? Wie fühle ich mich? Was ist angenehm / unangenehm? Wie
verändert sich meine Haltung?

Aufgabe:
Das ist eine einmalige Gelegenheit: Morgen wird dir die ganze Menschheit für zwei Minuten
zugeschaltet. Was hast Du der Welt zu sagen? Halte die Rede vor der Klasse oder nimm
deine Rede auf.

Sicherung / Vertiefung
Schreibe die Themen der großen Reden der Klasse auf.
Welche Rede hat dich überzeugt? War es der Inhalt? Oder der Auftritt?

Zusatz / Differenzierung
Suche im Internet nach großen Reden zu Euren Themen. Vergleiche mit Euren Reden.
Warum sind es besonders junge Frauen, die in den letzten Jahren „Reden an die
Menschheit“ gehalten haben?

   Die Bergpredigt handlungsorientiert 2020 SD Ulm und Biberach                      7
Die Seligpreisungen

Matthäus 5
3 »Glückselig sind die, die wissen, dass sie vor Gott arm sind.
Denn ihnen gehört das Himmelreich.
4 Glückselig sind die, die an der Not der Welt leiden.
Denn sie werden getröstet werden.
5 Glückselig sind die, die von Herzen freundlich sind.
Denn sie werden die Erde als Erbe erhalten.
6 Glückselig sind die, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit.
Denn sie werden satt werden.
7 Glückselig sind die, die barmherzig sind.
Denn sie werden barmherzig behandelt werden.
8 Glückselig sind die, die ein reines Herz haben.
Denn sie werden Gott sehen.
9 Glückselig sind die, die Frieden stiften.
Denn sie werden Kinder Gottes heißen.
10 Glückselig sind die, die verfolgt werden, weil sie tun, was Gott will.
Denn ihnen gehört das Himmelreich.
11 Glückselig seid ihr, wenn sie euch beschimpfen, verfolgen und verleumden – weil ihr zu mir
gehört.
12 Freut euch und jubelt! Denn euer Lohn im Himmel ist groß!
Genauso wie euch haben sie früher die Propheten verfolgt.

Handlungsidee:
Hinführung: Gratuliert euch gegenseitig. Lobt euch für das, was ihr gut könnt. Je nach
Unterrichtssituation mit einem Lob aufeinander zugehen oder im Kreis ein Lob nach rechts
weitergeben.
Auswertung: was fiel schwer, was leicht? Wie ist es, wenn ich ein Lob bekomme?

Aufgabe: (GA) Sortiert Fotos1 von Menschen - wer sind die Glücklichen und Gesegneten und
welche sind die Unglücklichen?

Lest die Seligpreisungen - bleibt Eure Ordnung bestehen?
Wie fühlen sich die Menschen, die diese Worte hören?
Was sagen sie? Nimm den Platz eines dieser Menschen ein und sprich aus, was er / sie denkt
oder schreibe in eine Sprechblase und klebe sie zu dem Bild.

Sicherung und Vertiefung:
„Jesus redet von einer neuen Ordnung.“ Erkläre diesen Satz

Zusatz / Differenzierung: > https://www.youtube.com/watch?v=P2IRWI85W_A
Präsentationen beginnen - Wie gelingt es Jesus, seine Zuhörer zu fesseln?
Welche Einstiegsideen benutzt Jesus bei seiner Bergpredigt

1
    Fotokartei z.B. „Seht den Menschen“ o.ä.
     Die Bergpredigt handlungsorientiert 2020 SD Ulm und Biberach                       8
Salz und Licht

Matthäus 5,
13 »Ihr seid das Salz der Erde:
Wenn das Salz nicht mehr salzt, wie kann es wieder salzig werden?
Es ist nutzlos!
Es wird weggeworfen und von den Menschen zertreten.
14 Ihr seid das Licht der Welt:
Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben!
15 Es zündet ja auch niemand eine Öllampe an und stellt sie dann unter einen Tontopf.
Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt.
16 So soll euer Licht vor den Menschen leuchten.
Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.«

Handlungsidee:
Hinführung
Brot ohne Salz gebacken wird geteilt. Wie schmeckt euch das? Macht das satt?

Salz und Lichtmeditation an zwei Stationen AB / Meditation
Auf einem Tisch brennt eine Kerze - gelbe Tonpapierstreifen Impuls: Wozu ist Licht gut?
Auf einem Tisch ist grobes Meersalz in einer Schale - weiße Tonpapierstreifen Impuls: Wozu
ist Salz gut?

Sicherung / Vertiefung

Schreibe die Gedanken der Klasse zu Salz und Licht auf

EA: Kennst Du Menschen, die solche Bedeutung / Eigenschaft haben wie Salz?
Kennst Du Menschen, die solche Eigenschaften und Bedeutung haben wie Licht?
Porträtiert einen solchen Menschen.
GA: Erklärt den anderen, warum ihr diese Eigenschaften dem Menschen zuschreibt.

Zusatz / Differenzierung / Rückbezug
Schreibe einen Text / Gebet:
Lass mich Salz / Licht sein, wenn...
Ich kann Licht / Salz sein, wo...

   Die Bergpredigt handlungsorientiert 2020 SD Ulm und Biberach                           9
Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt

  Nimm das Salz, fühle das Körnchen -
   spüre die grobe Struktur und die Härte.
  Probiere es, schmecke das Salz.
  Überlege: Ein Essen ohne Salz - kann das
  schmecken?
  Ein versalzenes Essen ist ungenießbar.
  Ohne Salz, ohne Würze -
  wie wäre das Leben?

  Was bedeutet Salz?

Betrachte die Kerze, sieh auf die Flamme,
fühle die Wärme.
Überlege: in der Dunkelheit leuchtet ein
Licht. In der Kälte wärmt ein Licht.
Ohne Licht, ohne Wärme -
wie wäre das Leben?

Was bedeutet Licht?

  Die Bergpredigt handlungsorientiert 2020 SD Ulm und Biberach   10
Gewaltlosigkeit und Feindesliebe

Bibeltext Matthäus 5,
38 »Ihr wisst, dass gesagt worden ist: ›Auge um Auge und Zahn um Zahn!‹
39 Ich sage euch aber: Wehrt euch nicht gegen Menschen, die euch etwas Böses antun!
Sondern:
Wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, dann halte ihm auch deine andere Backe
hin!
40 Und wenn dich jemand verklagen will, um deine Kleider als Pfand zu bekommen,
dann gib ihm auch noch den Mantel dazu!
41 Und wenn dich jemand dazu zwingt, seine Sachen eine Meile zu tragen,
dann geh zwei Meilen mit ihm!
42 Wenn dich jemand um etwas bittet, dann gib es ihm!
Und wenn jemand etwas von dir leihen will,
sag nicht ›Nein‹.«
43 »Ihr wisst, dass gesagt worden ist:
›Liebe deinen Nächsten und hasse deinen Feind!‹
44 Ich sage euch aber: Liebt eure Feinde!
Betet für die, die euch verfolgen!
45 So werdet ihr zu Kindern eures Vaters im Himmel!
Denn er lässt seine Sonne aufgehen über bösen und über guten Menschen.
Und er lässt es regnen auf gerechte und auf ungerechte Menschen.

Handlungsidee
Wenn du den Text gelesen hast, spiel etwas mit deinen Händen:
Schau dir die Innen- und Außenseite an. Nimm die Finger wahr. Schließe die Finger zu einer
Faust – ganz fest. Öffne die Faust und nimm wahr:
Entspannung und Anspannung, Härte und Sanftheit ….

Aufgabe
Auf dem Blatt siehst du vier Fäuste:
Verändere das Bild mit Schere, Klebstoff und Farben, so dass ein „Friedensbild“ entsteht.

Vertiefung / Sicherung
Sich nach einem Streit versöhnen können. Was ist dazu nötig? Ergänze die Sätze:
Unrecht einsehen. Auf den Anderen zugehen. …….

Zusatz / Differenzierung
Stellt ein Standbild zum Thema Streit bzw. Versöhnung machen. Was fällt Euch auf?

  Die Bergpredigt handlungsorientiert 2020 SD Ulm und Biberach                         11
Die Bergpredigt handlungsorientiert 2020 SD Ulm und Biberach   12
Das Vaterunser

Matthäus 6,
9 So sollt ihr beten:
›Unser Vater im Himmel, dein Name soll geheiligt werden.
10 Dein Reich soll kommen. Dein Wille soll geschehen.
Wie er im Himmel geschieht, so soll er auch auf der Erde Wirklichkeit werden.
11 Gib uns das Brot, das wir für heute brauchen!
12 Und vergib uns unsere Schuld – so wie wir denen vergeben haben,
die uns gegenüber schuldig geworden sind.
13 Und stelle uns nicht auf die Probe, sondern rette uns vor dem Bösen.‹
14 Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater
euch auch vergeben.
15 Wenn ihr den Menschen aber nicht vergebt, dann wird euer Vater euch eure Verfehlungen
auch nicht vergeben.

Handlungsidee
Impuls: Meine Familie kann ich mir nicht aussuchen...
Und doch heißt es, wir sollen zu Gott sagen: Unser Vater. Wenn wir alle einen Vater haben,
sind wir doch Geschwister?
Wie ist denn das in einer Familie? Was erwartet ihr von einem guten Vater / einer guten
Mutter? Was erwarten Mutter und Vater von den Kindern? Was erwartet die Geschwister
voneinander?

Hinführung: Im Kreis stehen - aufeinander zugehen und den anderen beschuldigen / sich
gegenseitig beschuldigen. Ohne Antwort abzuwarten, einfach umdrehen und weggehen.
Alternative / Spiel: Dem anderen die Schuld geben - ein schwerer Stein wird mit der
Beschuldigung überreicht (genug Steine dabeihaben). Abwarten, was passiert: vielleicht wird
der Stein weitergereicht oder weggepackt.
Auswertung im Gespräch
Übung Teil 2: Aufeinander zugehen und dem anderen die Schuldsteine wieder abnehmen -
Reaktion abwarten - holen die Einzelnen sich ihre Schuldsteine auch zurück?
Auswertung im Gespräch (was ist mit der Schuld, die weitergereicht wurde? Kann der
Schuldiger sie jetzt wieder wegnehmen?)

Aufgabe:
Baut und gestaltet mit Legematerial die Beziehungen in einer idealen Familie.
Baut und gestaltet mit Legematerial die Beziehung von Gott und den Menschen
(untereinander)
Gebt euren Bildern eine Überschrift und stellt sie den anderen vor.

Vertiefung / Sicherung
Zeichnet die gelungensten beiden Beziehungsbilder ab und erklärt in kurzen Stichworten.

Zusatz / Differenzierung:
1. Schreibt eine kurze Geschichte vom Vergeben können.
2. Das Kind eines Vaters hat ein Recht auf das Erbe. Was bedeutet das für uns, wenn wir
Kinder Gottes sind?

  Die Bergpredigt handlungsorientiert 2020 SD Ulm und Biberach                        13
Sorgen
Matthäus 6
25 Darum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euer Leben –
was ihr essen oder trinken sollt.
Oder um euren Körper – was ihr anziehen sollt.
Ist das Leben nicht mehr als Essen und Trinken? Und ist der Körper nicht mehr als Kleidung?
26 Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht,
sie sammeln keine Vorräte in Scheunen: Und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.
Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?
27 Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht,
sein Leben nur um eine Stunde verlängern?
28 Und warum macht ihr euch Sorgen, was ihr anzieht?
Seht euch die Wiesenblumen an: Sie wachsen, ohne zu arbeiten
und ohne sich Kleider zu machen.
29 Ich sage euch: Nicht einmal Salomo in all seiner Herrlichkeit
war so schön gekleidet wie eine von ihnen.
30 Gott macht die Wiesenblumen so schön.
Und dabei gehen sie an einem Tag auf und werden am nächsten Tag im Backofen verbrannt.
Darum wird er sich noch viel mehr um euch kümmern.
Ihr habt zu wenig Vertrauen!
31 Macht euch also keine Sorgen!
Fragt euch nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen?
32 Um all diese Dinge dreht sich das Leben der Heiden.
Euer himmlischer Vater weiß doch, dass ihr das alles braucht.
33 Strebt vor allem anderen nach seinem Reich
und nach seinem Willen – dann wird Gott euch auch das alles schenken.
34 Macht euch also keine Sorgen um den kommenden Tag – der wird schon für sich selber
sorgen. Es reicht, dass jeder Tag seine eigenen Schwierigkeiten hat.«

Handlungsidee
Hinführung: Was geht dir bei diesen Worten durch den Kopf? „raffen – hamstern – gieren –
einsacken – ansammeln – anhäufen – speichern - scheffeln – einheimsen – annektieren –
schnappen - an sich reißen – nehmen -ausbeuten – zulangen – wegnehmen - ………..
Kennst du ähnliche Wörter? Schreibe diese dazu. (Tafel)
Übung: Rechtes Sorgen hat etwas mit fürsorglich sein, hergeben können und Barmherzigkeit
zu tun. Streck deine Hand in den Krug und versuche zu hamstern (eine ganze Faust voll zu
nehmen)
Auswertung: Was passiert?
Was passiert, wenn du dich bescheidest (weniger nimmst?)

Aufgabe
Sammelt Sorgen und Ängste in der Klasse. Welche Sorgen kannst du nachvollziehen?
Vertiefung / Sicherung Es ist genug für alle da! Denke an die Hamsterkäufe wegen der
Corona-Krise. Welche Gründe hatten Menschen so viel einzukaufen? Was würde Jesus zu
ihnen sagen?

Zusatz / Differenzierung Wie lebt es sich in der „Villa Sorgenfrei“? Schreibe und male /
gestalte mit Bildern aus Zeitschriften

  Die Bergpredigt handlungsorientiert 2020 SD Ulm und Biberach                             14
Die goldene Regel

Matthäus 7,
12 »Genau so, wie ihr behandelt werden wollt,
behandelt auch die anderen!
Denn so steht es im Gesetz und bei den Propheten.«

Handlungsidee
Hinführung
Wenn du auf einen anderen mit dem Finger zeigst und ihn aufforderst: „Tu‘ doch, mach
doch……!“ – dann zeigen drei Finger auf dich zurück. Probier’s aus!

Sucht aus den Bildern / Themen eine Situation aus und erarbeitet dazu ein Rollenspiel / ein
Standbild. Beachtet dabei die goldene Regel

Themen: Menschlichkeit Gewaltlosigkeit Gerechtigkeit Ehrlichkeit Gleichberechtigung von
Mann und Frau
Bilder fehlen noch

Aufgabe
Schreibe die „Goldene Regel“ mit deiner Formulierung (auf Schwäbisch, …..) auf!
Idee: Schreibe die „goldene Regel“ in verschiedenen Fassungen und Sprache auf.

Vertiefung / Sicherung
Warum wird die Regel wohl „Goldene Regel“ genannt?

Zusatz / Differenzierung
Die Golden Regel gibt es in allen Weltreligionen.
In dem folgenden Video erfährst du, welche weiteren Regeln/Werte/wichtige Dinge für das
Zusammenleben…..von Wissenschaftlern/Gelehrten….gefunden wurden.
www.sternsinger.de/mag-weltreligionen

  Die Bergpredigt handlungsorientiert 2020 SD Ulm und Biberach                         15
Das Haus bauen

Matthäus 7
24 »Wer diese meine Worte hört und sie befolgt, ist wie ein kluger Mann,
als er sein Haus baute:
Er errichtete es auf felsigem Boden.
25 Dann kam ein Wolkenbruch. Die Flüsse traten über die Ufer, die Stürme tobten
und rüttelten an dem Haus.
Doch es stürzte nicht ein – denn es war auf Fels gebaut.
26 Wer diese meine Worte hört und sie nicht befolgt, ist wie ein dummer Mann,
als er sein Haus baute:
Er errichtete es auf sandigem Boden.
27 Dann kam ein Wolkenbruch. Die Flüsse traten über die Ufer, die Stürme tobten
und prallten gegen das Haus.
Da stürzte es ein – es fiel völlig in sich zusammen.«

Handlungsidee
Hinführung: - in Gruppen ein Haus bauen auf Bauklötzen: eins auf Sand. Eins auf einer
Steinplatte. Auswertung: Ein Bauplan ohne Grundlage... Zum klugen Planen gehört ...
Übung in der Gruppe: Alt. 1: Baut eine Menschenpyramide auf Polstern und Kissen
Alt. 2: Jeux Dramatiques zum Bibeltext
Auswertung Impuls: es fiel völlig zusammen

Aufgabe:
Schreibe für einen Ratgeber / nimm ein Ratgeber - Video für auf: Ein Projekt planen: worauf
es ankommt.

Vertiefung / Sicherung:
Zeichne dein Haus auf einem Felsen und schreibe in den Felsen, worauf du bauen kannst.

Zusatz / Differenzierung / 0
1. „Gib weiter, was du gelernt. Stärke. Beherrschung. Hm. Aber Schwäche, blinder Eifer,
Versagen ebenso. Ja, Versagen, ganz besonders. Der größte Lehrer Versagen ist. Hm, Luke.
Wir sind, worüber sie hinauswachsen. Das ist die wahre Bürde aller Meister.“
— Yoda zu Luke Skywalker

               Meister Yoda erklärt Luke Skywalker, worauf es ankommt. Meint er das
               Gleiche wie Jesus mit dem Hausbau? Schreibe auf.

2. Singt das Lied: Wohl denen, die da wandeln...
(EG 295)

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