Die besten Syrah-Weine der Rhone - Weinauslese
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Kochen & Geniessen D E G U S TAT I O N Die besten Syrah-Weine der Rhone Weinkeller | Peter Keller | 25.4.2021 Gehört zu den edelsten Rebsorten: reife Syrah-Traube. (Bild: Getty Images) Das Wallis bietet ebenso exzellente Weine wie der nördliche Teil der Rhone. Das zeigt eine vergleichende Degustation von 20 Weinen dieser Sorte. Ein Quartett schwingt obenaus. Wo Wasser dahinströmt, stehen Rebberge. Das gilt auch für die Rhone, einen der bedeutendsten Flüsse Europas. Sie entspringt am Furka-Pass, iesst das Wallis hinunter in Richtung Frankreich. In Lyon wendet sich der Fluss nach Süden, wo er bei Marseille das Mittelmeer erreicht. In der «Grande Nation»
nden sich die berühmtesten Weinanbaugebiete entlang des Stroms, die nördliche, mittlere und südliche Rhone. SPONSORED CONTENT Von Hand gebrautes Bier Die Liebe zum Handwerk zeichnet die Arbeit der Valaisanne-Brauer aus. Die Abschnitte könnten unterschiedlicher nicht sein. Im Norden keltern die Winzer grösstenteils reinsortige Weine, während im Süden Cuvées aus mehreren Varietäten Trumpf sind. In der erstgenannten Region ist Syrah die einzige zugelassene rote Traube. Bei den Weissen fokussiert man sich vor allem auf Viognier, Marsanne und Roussanne. Im Süden werden über 20 Sorten kultiviert, namentlich die roten Mourvèdre, Grenache, Cinsault und auch Syrah. Die berühmteste aller Appellationen ist mit Sicherheit Châteauneuf-du-Pape, wo nicht weniger als 13 verschiedene Varietäten zugelassen sind. Im nördlichen Teil, um bei den Rotweinen zu bleiben, sind wohl Hermitage und Côte-Rôtie die beiden bekanntesten Herkunftsorte. Es heisst, dass der erstgenannte Ort die Wiege der Syrah-Rebe sei. Die beiden Gegenden liefern in jedem Fall die prestigeträchtigsten (und teuersten) Gewächse aus dieser edlen Rebsorte. Aber auch Cornas, Saint-Joseph und Crozes-Hermitage sind nicht zu verachten. Sie pro tieren ebenso von perfekten Voraussetzungen für den Rebbau: Ein kontinentales, warmes Klima, atemberaubende Steilhänge von bis 65 Grad sowie Schiefer- und Granitböden sorgen für langlebige Weine, die in den besten Jahren gut und gerne 20 Jahre und älter werden können. Spezialität im Wallis Syrah gedeiht indessen ebenso gut im Wallis. Das grösste Anbaugebiet der Schweiz ist quasi zur zweiten Heimat der bereits im Jahr 1926 eingeführten Rebsorte geworden. Ihr Anteil von 3,5 Prozent an der gesamten Reb äche von über 5000 Hektaren ist zwar relativ bescheiden. Aber der Anteil ist steigend, weil die Konsumenten und Konsumentinnen zunehmend stärker nach
diesen Weinen, die inzwischen ein exzellentes Niveau erreicht haben, nachfragen. Auch in der Weinregion um Genf gibt es entsprechende Beispiele zu nden. Steile Rebberg-Lage im Wallis: Die Lese der Trauben ist eine strenge und aufwendige Arbeit. (Bild: Christophe Bott / Keystone) Nun, wer keltert die besseren Weine, die Schweiz oder Frankreich? Um dies herauszu nden, haben wir 20 auf dem Markt erhältliche Weine bis zu einem Preis von 50 Franken je Flasche ausgewählt. Die Sommelière Ramona Reich und der Schreibende haben die Crus mit verdeckten Etiketten verkostet und bewertet. Der hochwertige und interessante Vergleich endete, um im Fussball-Jargon zu sprechen, mit einem leistungsgerechten Unentschieden. Je zwei Weine aus beiden Ländern scha ten es in die Endrunde unseres Vergleichs.
Ein exzellentes Syrah-Quartett: S Y R A H V I E I L L E S V I G N E S 2 0 1 7, W E I N G U T S I M O N M AY E , WA L L I S Die Reben wachsen auf kiesigen Kalksteinböden. Geerntet wird lediglich ein Ertrag von 30 Hektolitern pro Hektare. Die Reifung findet in 300-Liter-Holzfässern sowie Betontanks statt. Das Resultat ist ein sortentypischer, hochwertiger, dichter und eleganter Syrah mit dem typischen Duft von schwarzen Beeren, Pfeffer und Gewürzen. Endet mit einem langen Nachhall. Sehr gute Zukunftsaussichten, 18/20, 39 Fr.; simonmaye.ch
S A I N T- J O S E P H 2 0 1 7, D O M A I N E L E S A L E X A N D R I N S , F R A N K R E I C H Der Wein wird glücklicherweise «nur» in gebrauchten Barriques ausgebaut, so dass keine störenden Holznoten auszumachen sind. Im Gegenteil: Er überzeugt mit einer vielschichtigen Aromatik von dunklen Waldbeeren, würzigen und mineralischen Noten, ist im Gaumen mittelschwer, mit reifen Gerbstoffen und einer guten Säure ausgestattet, elegant, saftig, langanhaltend und gut balanciert. 18/20, 35 Fr.; weinauslese.ch
C R OZ E S - H E R M I TAG E V V L E S C R O I X 2 0 1 7, D O M A I N E DAV I D R E Y N AU D, F R A N K R E I C H VV bedeutet Vieilles Vignes, in diesem Fall handelt es sich um rund 55-jährige Rebstöcke. Die Erträge sind gering: 35 bis 40 Hektoliter pro Hektare. Der jugendliche Wein verfügt über ein grosses Reife-Potenzial von mehr als zehn Jahren. Ihn zeichnen eine komplexe Aromatik, ein mittelschwerer, eleganter Körper, präsente, Tannine, eine reife Säure, eine gute Struktur sowie ein langes Finale aus. 17,5/20, 32 Fr.; cavesa.ch
S Y R A H 2 0 1 8 , D E N I S M E R C I E R , WA L L I S Dieser Wein ist eine der Walliser Referenzen in Sachen Syrah und stets an der Spitze zu finden. Der Ausbau erfolgt in Barriques. Der gelungene Syrah stammt aus einem warmen Jahr, wirkt aber weder opulent noch dominieren überreife Fruchtnoten. Er ist zwar kräftig, aber kann ebenso mit schöner Eleganz, guter Struktur und perfekter Balance punkten. Gutes Reife-Potenzial. Ein strahlender Syrah, wie das Weingut zu Recht schreibt. 17,5/20, 50 Fr.; denismercier.ch Zwei Schweizer und Franzosen teilen sich die Ehre Dieses Quartett bildet die Spitze der Degustation, bei der nur vereinzelte Weine durchschnittlich abschnitten. Die höchste Bewertung erhielten der französische Saint Joseph 2017 der Domaine Les Alexandrins sowie der Syrah Vieilles Vignes 2017 des Weinguts Simon Maye aus dem Wallis. WERBUNG
Namentlich die hohe Bewertung des französischen Weins ist eine Überraschung. Der Betrieb wurde erst vor wenigen Jahren gegründet und kann auf das Engagement der bekannten Familie Perrin aus dem Châteauneuf-du-Pape (Château de Beaucastel) zählen. Der exzellent gelungene Saint-Joseph wächst auf den Granitböden der Gegend. Der am höchsten bewertete Syrah aus dem Wallis zählt zu Recht zu den bekanntesten Weinen aus dieser Sorte. Das Weingut Simon Maye in Saint- Pierre-de-Clages wurde bereits 1948 gegründet und umfasst heute eine Reb äche von zehn Hektaren. Der Syrah Vieilles Vignes wächst auf kiesigen Kalksteinböden und ist praktisch in jedem Jahr ein sicherer Wert im Weinkeller.
Jean-François Maye und sein Sohn Raphaël: Ihr Syrah ist top. (Bild: PD) Hinter dem Sieger-Duo folgen mit sehr geringem Abstand der Franzose Crozes-Hermitage VV Les Croix 2017 der Domaine David Reynaud sowie der Walliser Syrah 2018 des Walliser Spitzen-Weinguts Denis Mercier. Ersterer wird nach biodynamischen Grundsätzen gekeltert. WERBUNG Der Winzer begann mit dem eigenen Weingut im Jahr 2000, besitzt heute Rebberge im Umfang von 20 Hektaren und hat weitere acht Hektaren dazu gepachtet. Gleich hoch bewertet wurde Syrah von Mercier. Dieser 1982 gegründete Betrieb aus Sierre gehört zur Elite im Schweizer Weinbau – ein
Verdienst von Denis und Anne-Catherine Mercier. Sie werden inzwischen tatkräftig durch ihre Tochter Madeleine unterstützt. Seit zwei Jahren werden in den sieben Hektaren grossen Rebbergen keine chemischen Mittel mehr eingesetzt. Weitere Empfehlungen Neben diesem Quartett sind uns weitere Weine positiv aufgefallen. Gerade drei Walliser Gewächse verfehlten den «Final» nur ganz knapp. Zu diesem Trio zählen der Syrah Prés des Pierres 2019 von Didier Joris (17/20, 42 Fr.; didier- joris.ch), der Cayas 2017 von Jean-René Germanier (17/20, 42 Fr.; jrgermanier.ch) sowie der Syrah Quintessence 2018 von Benoît Dorsaz (17/20, 30 Fr.; benoit-dorsaz.ch). Die gleiche Punktzahl erhielt der französische Crozes-Hermitage Clos des Grives 2018 der Domaine Combier (48 Fr.; suedhang.com). Degustationen sind stets eine Momentaufnahme. Würden die Weine zu einem Essen serviert, könnte das Resultat durchaus anders ausfallen. Aber für das siegreiche Quartett legen wir die Hand ins Feuer. GENUSS WEINE AUS DER MAREMMA Rosé ist ein guter Teure Kultweine und Apéro-Wein im preiswerte Alternativen Sommer Kulinarik-Newsletter Wir schicken Ihnen die besten Rezepte, Gastro-Trends und Weintipps aus «NZZ Bellevue» einmal pro Woche per E-Mail: Jetzt kostenlos abonnieren. Mehr aus Kochen & Geniessen Mehr aus NZZ Bellevue Copyright © Neue Zürcher Zeitung AG. Alle Rechte vorbehalten. Eine Weiterverarbeitung, Wiederverö entlichung oder dauerhafte Speicherung zu gewerblichen oder anderen Zwecken ohne vorherige ausdrückliche Erlaubnis von Neue Zürcher Zeitung ist nicht gestattet
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