Das Spital Wallis trifft Massnahmen für die Zukunft
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Das Spital Wallis trifft Massnahmen für die Zukunft Nach vielen Monaten der Instabilität und übermässigen Medienpräsenz zieht das Spital Wallis Bilanz und richtet seine Ziele neu aus, um sein Augenmerk voll und ganz auf den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Gesundheitsleistungen für die Walliser Bevölkerung zu legen. Im Bestreben nach einem qualitativ hochstehenden öffentlichen Gesundheitswesen werden drei Stossrichtungen verfolgt: 1. Patientennähe dank umfassendem Miteinbezug der regionalen sozial- medizinischen Einrichtungen; 2. effiziente Versorgung aller Patientenkategorien mit einem möglichst breiten Behandlungsspektrum; 3. starke Partnerschaften mit den Universitätsspitälern hinsichtlich einer maximalen Nutzung der Kooperationsmöglichkeiten in den verschiedenen Fachbereichen. Als grösste öffentliche Institution des Kantons möchte das Spital Wallis eine partizipative Führung aufbauen, bei der sich alle internen und externen Beteiligten einbringen können, insbesondere bei strategischen Entscheidungen. Dazu muss die Koordination zwischen den verschiedenen Instanzen gestärkt werden, etwa durch Zusammenarbeitsplattformen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Unternehmenskommunikation soll in Zukunft auf einem transparenten Informationsaustausch mit allen Partnern beruhen und den Erwartungen der Bevölkerung und der Mitarbeitenden Rechnung tragen. Das Spital Wallis strukturiert deshalb seine Kommunikationsabteilung um und schafft Plattformen für den regelmässigen Austausch mit den Patientenorganisationen, Sozialpartnern, Parlaments- und Regierungsvertretern und den Medien. Diese Kommunikationspolitik wird ergänzt durch ein neues Risiko- und Krisenmanagement, basierend auf einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheitsdepartement, dem Verwaltungsrat und der Generaldirektion im Rahmen der neu gebildeten strategischen Unterstützungsgruppe. Um die Erreichung der Ziele und die Umsetzung des Aktionsplans 2014 in einem ruhigeren Klima zu ermöglichen, wird der Verwaltungsrat umgebildet, die Rolle der Generaldirektion gestärkt und die Führung und Weiterentwicklung der Zentren (CHVR, ZIWS, SZO) unterstützt.
Stärkung der Rolle der Generaldirektion Im Einvernehmen mit dem umgebildeten Verwaltungsrat wird die Generaldirektion ihren Aktionsplan 2014 weiterverfolgen. Der Akzent liegt dabei auf folgenden Punkten: Ausarbeitung des Unternehmenskonzepts 2015-2020 des Spital Wallis (die medizinisch-pflegerischen Konzepte des CHVR, SZO und ZIWS bilden dabei das Herzstück und werden in enger Zusammenarbeit mit allen betroffenen Abteilungen und Departementen erarbeitet); 0• 0• Aufgleisung der verschiedenen Infrastrukturprojekte (Sterilisationszentrale in Martinach, Spitäler Sitten, Siders, Martinach und Malévoz sowie Einheitsstandort für das Spital im Oberwallis) unter Einbezug aller beteiligten Parteien, sowohl intern (z.B. Kaderärztekollegien) als auch extern (Patientenorganisationen, Politik, Fachhochschulen, Hôpital Riviera-Chablais, Westschweizer Rehabilitationsklinik der Suva); 0• Konsolidierung der Führung und der internen Zusammenarbeit, insbesondere durch: 0◦ die Förderung einer Kultur der Mitbestimmung innerhalb des Spital Wallis, z.B. über die Ärztekollegien und weitere Plattformen; 0◦ die Ausarbeitung neuer Grundlagen für das Krisenmanagement unter Einbezug der Generaldirektion, des Verwaltungsrates und des Gesundheitsdepartements; 0◦ die Förderung der intra- und interinstitutionellen Zusammenarbeit; 0◦ ein neues internes Kommunikationsprogramm; 0◦ eine neue transparente externe Kommunikationspolitik, die den Fokus eher auf die Aufgaben statt auf die Exponenten des Spitals legt; 0◦ die Stärkung der Partnerschaft mit den Patienten, Angehörigen, medizinischen Grundversorgern, anderen Gesundheitseinrichtungen, Universitäten, Hochschulen und dem Kanton. Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis (CHVR) aus der Krise holen Das CHVR befindet sich seit mehreren Jahren in einer Krise, welche im letzten Sommer einen weiteren Höhepunkt erreichte und insbesondere den Standort Sitten betraf. In den letzten Monaten versuchte die Direktion des CHVR, mit verschiedenen Massnahmen gegen bestimmte Ärzte und Pflegemitarbeitende der Situation Herr zu werden. Diese Umstände alarmierten nicht nur den Staatsrat und den Grossen Rat, sondern auch zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Spital Wallis.
Es wurden Bedenken laut, ob die Direktion des CHVR alle Beteiligten genügend in ihre Entscheide einbezogen habe und ob ein solcher Umgang mit dem Personal in Krisensituationen richtig sei. Deshalb bat der neue Verwaltungsrat den Generaldirektor, die Abläufe der letzten Monate innerhalb der Direktion des CHVR näher zu analysieren. Diese Analyse ergab, dass die getroffenen Entscheide sachlich richtig waren, nicht aber die Methode und die Form ihrer Umsetzung. Gestützt vom Verwaltungsrat erwartet der Generaldirektor deshalb von der Direktion des CHVR eine deutliche Verbesserung des Führungsstils. In diesem Sinne muss sie bis Ende 2014 folgende vier Ziele erreichen: 0 Schaffung einer Kultur der Mitbestimmung (partizipative Vorgehensweise); 0 Optimierung des Personalmanagements; 0 aktive Mitarbeit beim Erstellen und Anwenden des Leitbilds für die interne Kommunikation (unter der Federführung der Generaldirektion); 0 aktive Mitarbeit beim Erstellen und Anwenden der Grundlagen für das Risiko- und Krisenmanagement (unter der Federführung der Generaldirektion und koordiniert mit allen Beteiligten des Spital Wallis). Die Erreichung dieser Ziele wird im 1. Quartal 2015 in einer internen Evaluation geprüft. Der entsprechende Bericht wird der Generaldirektion und dem Verwaltungsrat spätestens Ende März 2015 zugestellt. Neubesetzung der vakanten Ärztestellen im CHVR Die drei vakanten Anästhesiearzt-Stellen konnten bereits mit drei Personen von hohem fachlichem Niveau besetzt werden. Ihr Stellenantritt erfolgt gestaffelt zwischen August und November 2014. Der Rekrutierungsprozess für die Nachfolge des Abteilungsleiters ist für den Herbst vorgesehen. Für die frei werdende Stelle in der Chirurgie sind bereits verschiedene Bewerbungen eingegangen, so dass ein nahtloser Übergang wahrscheinlich ist. Die Suche nach zwei Personen mit fundierter Erfahrung in der hochspezialisierten Viszeralchirurgie ist hingegen noch nicht abgeschlossen. Mit Ausnahme dieses Bereichs haben die personellen Veränderungen keine direkten Auswirkungen auf das Angebot der Chirurgie im CHVR. Was die Nachfolge des Leiters der Notfallabteilung angeht, werden momentan die eingegangenen Bewerbungsdossiers geprüft. Am 1. August 2014 wird ein Internist seine Tätigkeit im CHVR aufnehmen und für Anfang 2015 ist die Anstellung eines Nephrologen geplant. Zur Überbrückung arbeitet das Spital Wallis mit dem Waadtländer
Universitätsspital CHUV zusammen. Diese Zusammenarbeit wird durch eine entsprechende Vereinbarung geregelt. Organisatorische Verbesserungen bei den OPs in Sitten Die Engpässe, die in den letzten Wochen bei der Planung der chirurgischen Eingriffe vereinzelt auftraten, werden bald der Vergangenheit angehören. Da in der Sommerzeit verhältnismässig wenig geplante Eingriffe stattfinden, können diese gut bewältigt werden und die Patientenversorgung ist im normalen Rahmen gewährleistet. Ab September werden die Tätigkeiten in den Operationssälen in Sitten umfassend neu organisiert. Dieses Projekt wird von den involvierten Disziplinen Chirurgie, Anästhesie, Notfall und Intensivpflege gemeinsam umgesetzt, unter Einbezug des medizinischen, pflegerischen und administrativen Bereichs des CHVR. Neuerungen in der hochspezialisierten Viszeralchirurgie Im gegenseitigen Einvernehmen haben die Generaldirektionen des Waadtländer Universitätsspitals CHUV und des Spital Wallis entschieden, die bestehende Zusammenarbeitsvereinbarung im Bereich der hochspezialisierten Viszeralchirurgie per 30. Juni 2014 aufzulösen. Dieser Entscheid wurde von den Gesundheitsdepartementen der beiden Kantone genehmigt. Dadurch erhält das Spital Wallis einerseits mehr Flexibilität bei der Anstellung von Spezialisten in diesem Bereich, kann aber andererseits auch neue Partnerschaften mit den Universitätsspitälern eingehen, unter Umständen auch wieder mit dem CHUV. Momentan werden am Spital Wallis keine hochspezialisierten viszeralchirurgischen Eingriffe an Speiseröhre, Leber und Bauchspeicheldrüse durchgeführt. Das Spital Wallis möchte den allgemeinchirurgischen Bereich (97% der Leistungen) stärken und die Behandlungspfade im Bereich der hochspezialisierten Medizin (HSM) fest verankern. Das Spital Wallis hat bis zur Anstellung eines eigenen HSM-Chirurgen die Möglichkeit, die Walliser Patientinnen und Patienten, die einen HSM-Eingriff benötigen (3% der Leistungen), an die Universitätsspitäler weiterzuverweisen. Optimierung der Spitalinfrastrukturen Im Rahmen der vom Staatsrat verlangten Projekte zur Verbesserung der Spitalinfrastrukturen des CHVR hat das Spital Wallis ein erstes Konzept für die Verteilung der Disziplinen auf die verschiedenen Standorte erarbeitet. Dieses Konzept, das sowohl den medizinischen als auch den pflegerischen
Bereich umfasst, befindet sich momentan beim Kaderärztekollegium des CHVR in der Vernehmlassung. Die definitive Version wird der Vorsteherin des Gesundheitsdepartements noch vor Ende Sommer unterbreitet. Unterstützung des Spitalzentrums Oberwallis (SZO) bei der Ausarbeitung des Projekts für einen Einheitsstandort Das SZO verfügt über eine stabile und effiziente Organisation, so dass sich die Direktion des SZO voll und ganz auf die Planung der Zusammenlegung aller Oberwalliser Spitaltätigkeiten an einem einzigen Standort konzentrieren kann. Momentan wird ein medizinisch-pflegerisches Konzept erarbeitet, in das alle Mitarbeitenden des SZO einbezogen werden. Zudem findet ein reger Austausch mit den Behörden und der Bevölkerung statt, um den besten Standort zu finden und Kompensationsmassnahmen für jenen Standort zu bestimmen, der nicht berücksichtigt werden wird. Der Verwaltungsrat und die Generaldirektion unterstützen die Direktion des SZO bei diesem wichtigen Vorhaben für die Oberwalliser Spitalzukunft. Dem ZIWS den Ausbau seiner Partnerschaften ermöglichen Das Zentralinstitut ZIWS ist nicht nur für das Spital Wallis (CHVR und SZO) eine unverzichtbare technisch-wissenschaftliche Stütze, sondern auch für das Hôpital Riviera-Chablais (HRC), die Höhenkliniken, Privatkliniken, Alters- und Pflegeheime, sozial-medizinischen Zentren und zahlreiche Arztpraxen im Wallis. Das ZIWS lebt bereits den Gemeinschaftsgedanken, den das Spital Wallis intern und extern mit den öffentlichen und privaten Partnereinrichtungen fördern möchte. Im Zuge einer Statutenänderung wurde der Stiftungsrat des ZIWS erneuert. Künftig nehmen darin 4 Vertreter des Spital Wallis, 1 Vertreter der Walliser Vereinigung der Alters- und Pflegeheime, 1 Vertreter der Walliser sozial- medizinischen Zentren und 1 Vertreter der HRC-Direktion Einsitz. Der Verwaltungsrat und die Generaldirektion unterstützen das ZIWS bei seiner Weiterentwicklung, insbesondere durch den Abschluss zahlreicher Partnervereinbarungen. Abschliessend gilt es noch darauf hinzuweisen, dass die Bauarbeiten für die Sterilisationszentrale Martinach (Wiederaufbereitung der chirurgischen Instrumente des Spital Wallis und des Hôpital Riviera-Chablais) im Jahre 2015 in Angriff genommen werden. Die Eröffnung ist für 2016 geplant.
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