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Die Folgen des Klimawandels in unserer Region und mögliche Handlungsansätze Michael Baldenhofer Dipl. Agr. Ing. Regionalmanager ILE-Bodensee e. V.
„Jemand, der sagt, es gebe keine "Gebt mir saubere, schöne und Erderwärmung, muss mir erklären, gesunde Luft - nicht immer diesen warum das Eis an den Polkappen alten Quatsch über Klimawandel schmilzt. Er muss mir erklären, warum (Erderwärmung). Ich kann diesen der Meeresspiegel steigt. Das sind Unsinn nicht mehr hören." Fakten, die keinen anderen Schluss (Twitter, 28.01.2014) zulassen, als den, dass sich unser Planet erwärmt.“ (ZEIT, 02/2017) Donald Trump Mojib Latif 45. Präsident der USA Klimaforscher
Der globale Klimawandel Hauptverursacher ist der Mensch - vorrangig durch die Zunahme von Treibhausgasen (vornehmlich Kohlendioxid (CO²)) • Anstieg der mittleren Temperatur der Erde um ca. 0,74 °C im vergangenen Jahrhundert, weiterer Anstieg mit einer Rate von 0,2°C/10 Jahre • 11 der letzten 12 Jahre (1995-2006) gehören zu den wärmsten Jahren seit Beginn der instrumentellen Messungen • Anstieg des Meeresspiegels im 20. Jahrhundert um 0,17 m • Intensivierung des Wasserkreislaufs (Zunahme der Wasserdampfsättigung in der Atmosphäre, Zunahme der kontinentalen Niederschläge um 5 – 10 %) • Zunahme der extremen Trockengebiete der Erde von derzeit 3 % auf 30 % • Abschmelzen der Gletscher der Polkappen und Gebirge, Abnahme der Schneebedeckung um 10 % • Zeitlich frühere Blütezeit, Ankunft von Zugvögeln, Brutbeginn (Vögel)
Der globale Klimawandel Der Klimawandel stellt sich in verschiedenen Erdregionen unterschiedlich dar. Paradoxon: Nördliche Hemisphäre emittiert die größten Mengen an Treibhausgasen und kommt gemäß der Prognosen glimpflich davon. Wirtschaftlich schwächere Länder, die bereits jetzt unter Wasserknappheit und Überflutungen leiden, werden dem Klimawandel am stärksten ausgesetzt sein. Verstärkte Fluchtbewegungen aufgrund von Klimaveränderungen sind zu erwarten!
Prognosen für Europa und den Alpenraum (UNO-Klimabericht) • Gletscherschwund hält an, die Dauer schneebedeckter Flächen und Wintertourismus nehmen ab • Überschwemmungen werden generell und Überflutungen im Küstenbereich zunehmen • Mehrheit der Organismen und Ökosysteme hat Schwierigkeiten, sich den veränderten Umweltbedingungen anzupassen • Aussterben von bis zu 60 % der Arten (je nach Region, bei hohen Emissionsszenarien) • Abnahme der Sommerniederschläge in Zentral- und Osteuropa Druck auf die Ressource Wasser Gesundheitsrisiko durch Hitzewellen im Sommer • Nordeuropa: weniger Heizgradtage, höhere Ernteerträge und gesteigerte Produktion des Waldes ABER auch: vermehrte Überschwemmungen im Winterhalbjahr und ansteigender Druck auf die Ökosysteme
Merkmale des Klimawandels in der Bodenseeregion • Lufttemperatur im Durchschnitt 1,2 °C höher als in den vergangenen drei Jahrzehnten (bis 2050 bis zu 3 Grad prognostiziert) • Wassertemperatur Seeoberfläche um 1,1 °C wärmer, verändertes Mischungs- und Schichtungsverhalten des Wassers sowie Sauerstoff- und Stoffaustausch • Häufung von Wetterextremen (Hochwasser, Hagel, Murgänge, extreme Trockenperioden, starke Stürme, Temperaturextreme, vermehrte Spätfröste u.a.) • Ungünstigere Niederschlagsverteilungen • Veränderte Jahreszeiten (Juni, September, Oktober deutlich wärmer und trockener, Winter im Durchschnitt wärmer) • Vermehrtes Auftreten von Temperaturpeaks, also der Anzahl heißer Tage, sowie größere Differenz zwischen Tages- und Nachttemperaturen an warmen und heißen Tagen im Sommer und höhere Anzahl der Frosttage
Folgen des Klimawandels in unserer Region • Gesundheitliche Belastung für den Menschen (Hitzewellen, Atemwegserkrankungen, …) • Höherer Druck durch Schädlinge und Schaderreger • Auftreten von Neobiota in Flora und Fauna (z. B. Ambrosia, asiatische Tigermücke, japanische Buschmücke) • Verstärkung des Pflanzenwachstumspotenzials durch höhere Kohlendioxid-Konzentration • Möglichkeit zum Anbau von bisher nicht einheimischen Pflanzenarten • Veränderte Pegelstände des Bodensees (niedriger im Sommer, höher im Winter Auswirkungen auf Ökosysteme in Flachwasserzone) • Veränderungen bei der Fischpopulation • Auswirkungen auf den Tourismus
Handlungsmöglichkeiten
Handlungsmöglichkeiten Klimawandel und Auswirkungen Prävention Anpassung (Reduzierung CO²- Emission) (Adaption)
Politisch-strategische Handlungsansätze • Reduzierung des Kohlendioxidausschusses (Prävention) • Neuorientierte Stadtplanung (Renaturierung, Freiluftschneisen, …) • Natur- und Gewässerschutz • Anpassung der Landwirtschaft (Fruchtartenwahl und Fruchtfolge- gestaltung, Bodenbearbeitung und Bodenschutz, Pflanzenernährung, Düngung und Humusreproduktion, Bewässerung/ Wassermanage- ment, Pflanzenschutz, Haltung und Fütterung von Nutztieren…) • Möglichkeiten und Grenzen einer Mehrfachnutzung (Trinkwasser, Bewässerung, hygienische Probleme) des Wasserspeichers Bodensee werden aktuell erörtert • Projekt „Seewandel“ der IGKB erforscht die Auswirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt im Bodensee
Individuelle Handlungsmöglichkeiten • bewusster konsumieren: weniger Lebensmittel, Dinge, … wegwerfen/verschwenden • Dinge gemeinsam nutzen „sharing economy“ • regional und saisonal einkaufen • Bio-Produkte nutzen • weniger und bewusster Fleisch essen • Mobilität kritisch überdenken (ÖPNV, Fahr- rad, E-Mobil, Flug- und Schiffsreisen…) • Nutzung regenerativer Energien • Einsatz energiesparender Geräte
ILE-Bodensee e. V. Regionalmanagement Michael Baldenhofer Winterspürer Straße 25 78333 Stockach Tel. 07771/916244-4 E-Mail: michael.baldenhofer@ile-bodensee.de Internet: www.ile-bodensee.de Facebook: www.facebook.com/ile.bodensee
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