Die Humboldtfamilie vor Ort - Deutsche Gesellschaft der ...

 
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Die Humboldtfamilie vor Ort
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Newsletter 1/2020
Inhalt

  2    Die Deutsche Gesellschaft der                    13 Der andere Blickwinkel – das Mentoring-
       Humboldtianer in Coronazeiten                       Programm der DGH
  3    Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die         14 Die DGH-Regionalgruppen in Zeiten von
       Humboldt-Stiftung                                   Corona
  4    Life in a Lockdown – an Indian Scientist's       16 Virtueller Humboldt-Salon
       Perspective
  7    Why Does Knowledge Diversity Matter? My          18 Die DGH
       Cross-Continents Journey as an International
       Scholar
 11 Humboldt-Kolleg: Measuring Nature´s                 18 Impressum
    Wavefields: Alexander von Humboldt´s Time
    and Today

      Die Deutsche Gesellschaft der Humboldtianer in Coronazeiten
Die Pandemie – verursacht durch das Corona-             bekannten Hygienevorschriften), möchten wir
virus SARS-CoV2 – zwingt uns dazu, in diesem            jegliches Restrisiko für unsere Mitglieder und
                          Jahr alle geplanten           deren persönliches Umfeld vermeiden.
                          Aktivitäten unserer
                          Gesellschaft, die             Wir bitten daher alle unsere Mitglieder um
                          mit persönlichem              Verständnis für dieses Vorgehen.
                          Kontakt verbunden             Nach Überwindung der Corona-Pandemie
                          sind, abzusagen,              werden wir selbstverständlich zu dem persön-
                          wenn es nicht                 lichen Modus zurückkehren. Unsere Hoffnun-
                          möglich ist, sie auf          gen liegen hier auf dem kommenden Jahr
                          das Internet zu               2021. Ob bis dahin ein Impfstoff oder eine
                          verlagern.                    wirksame Therapie verfügbar sein wird, lässt
Lutz Cleemann, Vorsitzender                             sich heute allerdings noch nicht vorhersagen.
der DGH, © Lutz Cleemann
                                                        In der Zwischenzeit haben wir auch schon gute
Diese Entscheidung, alle unsere Begegnungen             Erfahrungen mit virtuellen Treffen auf der
zumindest in diesem Jahr nur virtuell durchzu-          Ebene unserer Regionalgruppen gesammelt
führen, ist uns nicht leichtgefallen, da unsere         (siehe Bericht von Stefan Recksiegel, Seite 16).
Gesellschaft von dem persönlichen Kontakt
lebt und diesen fördern möchte.                         Diese Erfahrung hat uns zudem ermutigt,
                                                        erstmals einen Workshop unserer Sprecher-
Auch wenn Veranstaltungen mit bei uns übli-             innen und Sprecher der Regionalgruppen vir-
cher Größenordnung nach und nach wieder                 tuell abzuhalten (Seite 14). Diese Workshops
möglich sein werden (natürlich unter den                sind dem Vorstand für die Weiterentwicklung

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unserer Gesellschaft eine wichtige Orientie-          „Highlight“ des Jahres, der Humboldtabend.
rungshilfe.                                           Ein für unseren gesellschaftlichen Zusammen-
                                                      halt sehr wichtiges Ereignis.
Selbst unsere diesjährige DGH-Jahrestagung
können wir unter den gegebenen Umständen              Natürlich lässt sich eine Veranstaltung wie der
nicht wie gewohnt veranstalten.                       Humboldtabend in der traditionellen Form
                                                      nicht auf das Internet übertragen. Es werden
Aus den oben genannten Gründen haben wir
                                                      aber heute neue virtuelle Formate gesell-
im DGH-Vorstand entschieden, die schon ter-
                                                      schaftlicher Zusammenkünfte angeboten, die
minierte Tagung in Tübingen mit dem bereits
                                                      über reine Videokonferenzen hinausgehen
geplanten Thema und Programm auf nächstes
                                                      und die mehr das gemeinsame Erleben und
Jahr zu verschieben. Die Organisatoren
                                                      das Miteinander in den Mittelpunkt stellen.
Thomas Potthast und Cordula Brand werden
das ermöglichen. Für diese außerordentliche           Um die große zeitliche Lücke bis zur Jahresta-
Flexibilität gilt den beiden unser besonderer         gung 2021 zu überbrücken, haben wir deshalb
Dank.                                                 beschlossen, unsere Mitglieder und Freunde
                                                      der DGH im Herbst zu einer virtuellen Wein-
Natürlich sind wir als eingetragener Verein
                                                      probe einzuladen. Einzelheiten dazu wurden
gesetzlich verpflichtet – so lautet auch unsere
                                                      in dem virtuellen Treffen der Sprecherinnen
Satzung – jährlich eine Mitgliederversamm-
                                                      und Sprecher der Regionalgruppen festgelegt
lung abzuhalten. Dank einer Gesetzesände-
                                                      (siehe Seite 14).
rung (gültig bis Ende 2021) ist es in diesem
Jahr möglich, auch diese nur virtuell zu veran-       Ich bin überzeugt, dass wir alle gemeinsam
stalten. Von dieser Möglichkeit werden wir            diese schwierigen Zeiten der Pandemie gut
Gebrauch machen.                                      überstehen werden.

Mit der Jahrestagung 2020 in Tübingen ent-            Bleiben Sie gesund!
fällt wegen der Corona-Krise zu unserem gro-
ßen Bedauern auch unser gesellschaftliches                     Lutz Cleemann, Vorsitzender der DGH

    Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Humboldt-Stiftung
Die Covid-19-Pandemie stellt uns alle vor die         24.06.2020 live auf unserem YouTube-Kanal
verschiedensten Herausforderungen. Die                verfolgt werden konnte mit Ansprachen von
Humboldt-Stiftung reagiert hier so flexibel wie       Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier,
möglich: Wir arbeiten kontinuierlich daran,           Stiftungspräsident Hans-Christian Pape,
auf die dynamische Situation zu reagieren und         Michelle Müntefering, Staatsministerin im
den behördlichen Vorgaben zu folgen. Veran-           Auswärtigen Amt, sowie Wolf-Dieter Lukas,
staltungen wurden abgesagt oder verschoben.           Staatssekretär im Bundesministerium für Bil-
Wo es möglich ist, versuchen wir, digitale Ver-       dung und Forschung. Der Stream steht auch
anstaltungsformate zu entwickeln: Auswahl-            noch weiter zur Verfügung:
sitzungen werden im Umlaufverfahren oder
                                                      https://www.youtube.com/channel/UCHwD1
per Videokonferenz durchgeführt, Netzwerk-
                                                      p7c37XT4jjW66cp58A
veranstaltungen ebenfalls im virtuellen Raum.
So auch unsere allererste virtuelle Jahresta-         Das Fördergeschäft läuft mit kleinen Ein-
gung, deren Eröffnungsveranstaltung am                schränkungen weiter. Stipendienleistungen

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werden selbstverständlich durchgehend                  Die Bewältigung der Coronavirus-Krise ist ak-
gezahlt. Bei Verzögerungen aufgrund der                tuell eine der global wichtigsten Aufgaben.
Coronavirus-Krise bemühen wir uns, flexibel            Auch das Humboldt-Netzwerk mit Ex-
zu unterstützen. Falls eine Einreise ins Gast-         pert*innen aus unterschiedlichsten Fachge-
land derzeit nicht möglich ist, wird ein Stipen-       bieten und Ländern arbeitet unter Hochdruck
dienstart im Homeoffice im Herkunftsland               daran mit. Zugleich beschäftigt uns schon jetzt
angeboten, sofern dies sinnvoll und umsetzbar          die Frage, welche Erfahrungen, Veränderun-
ist. Dies gilt sowohl in unseren Forschungssti-        gen und auch Lerneffekte aus dieser Krise
pendienprogrammen für Wissenschaft-                    hervorgehen. Die Humboldt-Stiftung befragt
ler*innen aus dem Ausland wie auch für die             hierzu in ihrer Kampagne #ResearchAcross-
Feodor Lynen-Stipendiat*innen aus Deutsch-             Borders Forscher*innen aus ihrem Netzwerk:
land. Zudem kann das Stipendium unterbro-              Wie tragen sie mit ihrer Arbeit zur Bewälti-
chen und der Aufenthalt zu einem späteren              gung der Coronavirus-Krise bei? Welche Be-
Zeitpunkt fortgesetzt werden, sollte sich das          deutung haben internationale Forschungs-
Forschungsvorhaben am Gastinstitut länger-             kooperationen dabei? Und wie könnte die
fristig nicht wie geplant verwirklichen lassen.        Zukunft nach Covid-19 aussehen? In Video-
Dass wir unseren Geförderten hier so flexibel          porträts berichten die Expert*innen.
entgegen kommen können, liegt vor allem
auch an der Unterstützung der geldgebenden             Daneben sammelt die Humboldt-Stiftung un-
Ministerien, denen wir sehr dankbar sind für           ter dem Hashtag #ResearchAcrossBorders
deren große Flexibilität, hier zeitnahe Lösun-         Statements, die für internationale Zusammen-
gen und weitgehende Unterstützung für unse-            arbeit in der Forschung, für Wissenschaftsaus-
re aktuell geförderten Humboldtianer*innen             tausch, Vertrauen und Offenheit werben.
zu erzielen. Bewerbungen und Nominierungen             Denn wir sind überzeugt: Globale Probleme
für unsere Förderprogramme werden selbst-              können nur gemeinsam gelöst werden. In der
verständlich weiterhin angenommen, begut-              Krise und in der Zukunft. Über Ihre Teilnahme
achtet und entschieden.                                an dieser Kampagne würden wir uns freuen!

                                                        Mira Albus, Alexander von Humboldt-Stiftung

           Life in a Lockdown – an Indian Scientist's Perspective
The past few months have tested the resili-            home, to name a few. With a population of 1.3
ence of the human race to its fullest. From            billion people, India has obviously had its
China to the USA through the Middle East and           share of this pandemic and its impact on every
Europe, and from Brazil through South Asia to          aspect of living. As I write this article, India is
Japan as well as Australia and New Zealand –           in its 5th phase of lockdown, the 1st phase hav-
no part of the world has escaped the on-               ing initiated on 25th March 2020. Since then, I
slaught of what we now famously call the               and all my colleagues, not only in my institute
“CORONA VIRUS COVID-19”. Globally, a lot of            (IIT Kharagpur), but also all the academic insti-
new terms have entered our day-to-day com-             tutes in India have been “working from
munication – lockdown, peaking of the virus,           home”.
flattening of the curve, herd immunity, home
                                                       This article is specifically written to share my
quarantine, social distancing, work from
                                                       experience as an Indian scientist, who has

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been forced to stay inside the house, as well          other very useful platform for one-to-one
as provide an insight to my very Indian philo-         video conferencing, which again was quite an
sophical way of dealing with the situation.            interesting experience.
Life in the lockdown has transitioned from the
                                                       Having completed the teaching formalities
euphoric through boredom to the philosophi-
                                                       through which I earn my living, I tried to shift
                           cal. Since the lock-
                                                       focus on some research. But boredom had
                           down initiated in
                                                       already set-in because of weeks of confine-
                           the middle of our
                                                       ment to the house. The Government of India
                           teaching semester,
                                                       kept announcing one phase of lockdown after
                           the first feeling was
                                                       another. Although I have been doing some
                           positive as I thought
                                                       exercises and have managed to balance be-
                           that I would get
                                                       tween health and work, the frustration of not
                           more time for writ-
                                                       having gone to my office and lab began to
                           ing papers.
                                                       bother me. I tried to remain content with
Prof. Dr. Manish A. Mamtani
© private
                                                       time-to-time SKYPE interaction with my group
                                                       members. But not being physically present in
But this euphoria was short-lived since admin-         the lab with a rock slide on the microscope
istrative notifications from the institute in-         stage, or a cylindrical core being subjected to
structed all the faculty to complete the re-           fabric analysis, was amiss. All my life, I have
maining teaching in online-mode. Fortunately,          been a follower of “early to bed and early to
IIT Kharagpur is a residential campus with             rise” habit. The extended lockdown started
most faculty staying on-campus, and we have            affecting my routine and the motivation to
excellent internet facilities (both LAN and Wi-        write a paper or do some academic work be-
Fi). Thus started a unique phase of online-            gan to dip. It was a signal that a break was
teaching, which I must say, I quite enjoyed            needed! Social media, family walks and play-
and I kept discovering new things with every           ing games like UNO and Snakes & Ladders
online class. WEBEX became my favourite                with the family helped me sail through this
platform to teach Structural Geology online to         phase. It is during such situations of life that
55 students. The initial anxiety of not being          one actually realizes the importance of a fami-
able to draw figures while teaching online (like       ly. And I have to confess that I have quite en-
on a board in classroom) ended pretty quickly          joyed spending quality time with my family
when I realized that my laptop screen could            during this lockdown. Also, I have come to
be shared with the participants (students). In         realize that not everyone is unhappy about
no time, I developed a knack for using                 the present global situation. In fact, apart
Microsoft OneNote to draw images of geologi-           from us Homo sapiens, all other species –
cal structures while teaching, for the benefit         animals, birds and reptiles – are apparently
of the students. Within a few days, I was also         enjoying a better quality of life. Because of the
conducting online laboratory classes. The mo-          several weeks of lockdown, the air in Indian
dus operandi had shifted to giving assignments         cities has become much cleaner. The mighty
followed by a discussion. And throughout the           Himalaya and several other hills and moun-
interaction, OneNote was indispensable in              tains can now be sighted from very distant
drawing and explaining the solutions in real           places due to reduced pollution. Social media
time. Eventually, in the middle of May 2020,           are full of images of deer, leopard and several
for the first time I conducted laboratory and          such animals having been sighted in some
viva-voce examinations through SKYPE, an-              Indian cities after decades. This indicates that

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these animals are happy to reclaim their right          whatever comes our way, success or failure, is
to freely roam in regions that once belonged            the only way to remain happy. Any deviation
to them. Vehicular vibrations are minimal and           from this attitude leads to arrogance (ku-
hence reptiles are also having a fun-time.              karma, i.e., bad-karma), thus taking us to the
Rivers, including the Ganga, are much cleaner           path of unhappiness and self-destruction.
and if I was a fish, I would love the present           Krishna also states while narrating the Bha-
situation! Except humans, all other species are         gvad Gita (in Sanskrit) that He manifests him-
apparently happy with the pandemic. This                self in every age on earth, whenever there is a
makes me bow down to the diktat of nature               decline of virtue and increase of vice, so that
and we must accept that this onslaught on the           the pious (good) can be protected, evil can be
human race has a philosophical meaning.                 destroyed and virtue is re-established. Being
                                                        confined to my house during the lockdown,
India and Indian civilization have very deep            Krishna’s narrative has made me think philo-
roots with epics such as the Ramayana and               sophically and has given me the motivation to
Mahabharata that were written prior to 4th              conceptualize this philosophy into a graphic
century BCE; the former being older than the            that I have entitled “THE SECRET OF
latter. Because of this, Indian culture is deeply       HAPPINESS”.
based on “acceptance of what is!”. Indians
even today are brought up with phrases such
as – do your “karma” (duty), remain in the
present, do not worry about the outcome,
accept success or failure by remaining de-
tached from the result, amongst others. The
depiction of events described in the above
epics makes Indian ethos very inward-looking
and guides the human race towards spirituali-
ty. As a student, I myself grew up watching
these epics on Indian television along with my
parents. During the present lockdown, these
epics are being re-telecast on Indian TV chan-
nels and I have been once again enjoying                conceptualized by Manish A. Mamtani (IIT Kharagpur,
watching them, this time along with my wife             India). See the main article for detailed correlation.
and children. It is enlightening to listen to the       Image of Vishnu is from
preaching about karma, acceptance, atman                https://in.pinterest.com/pin/437060338811379523/.

(self), ahankar (arrogance) and re-birth,               The human race has played for far too long
amongst others, made by Krishna (human                  with nature. We have meddled with the envi-
incarnation of Vishnu, the supreme being, who           ronment, ecosystem and our rivers. We have
resides in everyone and everywhere) while               urbanized erratically and have invaded the
reciting the Bhagvad Gita, which forms an               space of other living beings and are now trying
important part of the epic Mahabharata.                 to do the same with other planets. Probably
Having spent most of the past 10 weeks in               the Corona Virus Covid-19 is the present-day
lockdown, it is the preaching of Krishna that           reincarnation of Vishnu, born to re-establish
has saved me from entering a black hole and             some degree of sanity in Homo sapiens so that
helped me remain grounded. I reminded my-               we discipline ourselves to take better care of
self that hard work with humility (su-karma,            Mother Earth and the universe. I take solace in
i.e., good-karma) and humble acceptance of              this philosophical acceptance of the pandemic

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Die Humboldtfamilie vor Ort - Deutsche Gesellschaft der ...
and remain positive that in the near future we           collaborations with German researchers. He is
will come out of this situation more enlight-            an alumnus of the University of Heidelberg,
ened and with renewed positive energy.                   where he completed a part of his doctoral
                                                         research. Prof. Mamtani’s research focuses on
                    Prof. Dr. Manish A. Mamtani
                                                         deformation mechanisms and fabric develop-
Prof. Mamtani is a Professor of Structural               ment in rocks. He has setup a laboratory, Fab-
Geology at the Indian Institute of Technology,           ric Analysis Lab in his institute in India.
Kharagpur (India). He is a DAAD as well as
Humboldt Fellow and has had very strong                  (More information:
                                                         http://www.facweb.iitkgp.ac.in/~mamtani/)

      Why Does Knowledge Diversity Matter? My Cross-Continents
                 Journey as an International Scholar
“It was the best of times, it was the worst of           ing mechanisms, I was always fascinated by
times, it was the spring of hope, it was the             how did researchers figure that out? This
winter of despair…”, Charles Dickens knew it             question motivated me to plan my career in
                              all along! I was           science. Since my undergraduate years at the
                              born and raised in         Geology department of the Salahaddin Uni-
                              Erbil in the Kurdi-        versity-Erbil, I worked systematically to im-
                              stan region of Iraq,       prove my scientific background and acquire
                              where I got the            the necessary skills to become a successful
                              pre-college educa-         researcher. During the summers of the under-
                              tion and Bachelor          graduate years, I invested extra time and
                              of Science in Geo-         effort to improve my English and develop my
                              logy.                      soft skills side-by-side the academic knowl-
Renas I. Koshnaw © private                               edge. I graduated first among my colleagues in
                                                         the Geology department in 2006. While I was
I obtained Master’s and Ph.D. degrees in the             an undergraduate student, I realized early on
Geological Sciences in the United States of              that for a student in an education system that
America and moved to Europe for postdoc-                 is extremely dependent on memorization and
toral research at different institutions in Swit-        a war-torn country that is disconnected from
zerland and Germany. Now, I am at the Georg-             the modern world, mastering the school ma-
August-Universität Göttingen as a Humboldt               terials is not enough to move forward. As the
postdoctoral research fellow. This prolonged             famous saying goes, insanity is doing the same
cross-continents journey has been accompa-               thing over and over and expecting a different
nied by invaluable experiences and challenges            result! After I obtained Bachelor’s degree, it
at many levels.                                          was time to put into practice my childhood’s
                                                         inspirational story by the Iranian writer Samad
I grew up in a bookish home, where science
                                                         Behrangi, the little black fish, a curious river
and education were highly appreciated. Dur-
                                                         fish that leaves its habitat to explore ocean!
ing studying textbooks and reading non-school
books, whenever I came across theories, laws,            After my graduation in 2006, from 2007 to
and description of natural phenomena work-               2009, I worked as teaching assistant at the

                                                     7
Die Humboldtfamilie vor Ort - Deutsche Gesellschaft der ...
Salahaddin-University-Erbil. Meanwhile I was
applying to fellowships abroad, especially in
the USA as its universities have been globally
recognized for quality higher education sys-
tem, particularly in the field of Geology. In
2009, I was awarded an American scholarship,
Iraq Scholars and Leaders Program (ISLP), to
study Masters of Science in the United States.
Later in 2011, I was the only student among
the other ISLP fellows throughout the scholar-
ship program life (2007-2015) that had been
awarded a second fellowship to peruse Ph.D.
Unequivocally, obtaining the ISLP scholarship
was a unique opportunity that brought me on
an exponentially upward path in terms of the
academic development. I successfully com-
pleted the master (2011) and Ph.D. (2016)
programs in the geological sciences at the
Jackson School of Geosciences in the Universi-
ty of Texas at Austin, which was ranked num-           Dr. William L. Fisher and the author, © private

ber 1 in Geology in the USA according to U.S.          Persisting on achieving the goal of getting
News and World Report ranking in 2018, and             educated in one of the top geology programs
number 3 in the world according to Center for          in the world, I had to learn quickly skills that
World University Rankings in 2017. When I              were basics to others, but not to me. Using
was filling the fellowship application, I knew         online videos and resources, I self-taught to
about the reputation of the Geology program            learn how to master writing and reading ob-
in the University of Texas at Austin, therefore        jectively and strategically, critically assess
as an option I wrote it as the first choice. Dr.       scholarly written texts, orally deliver scientific
William L. Fisher, professor of Geology, was           summaries and results. These practices in-
the key person who reviewed my application             creased my working hours significantly, but I
and accepted me as a master student.                   was confident that I am investing in the fu-
                                                       ture. When I was a teenage I remember once
Later, during the Ph.D. program I was co-
                                                       my grandfather talked about his studying ex-
advised by the professors Dr. Brian K. Horton
                                                       perience to become a teacher in the early
and Daniel F. Stockli. As Ph.D. is whole differ-
                                                       1930’s. He was studying under the flame light
ent realm than masters, my advisors played a
                                                       torch, when he was moving away from it, he
vital role in guiding me on how to become an
                                                       could not see the text and when he was com-
independent geoscientist. Starting the gradu-
                                                       ing closer, his face was getting tanned and his
ate school at the University of Texas at Austin
                                                       hair burnt. Over years I learnt that resilience is
was an unprecedented challenge, but the
                                                       the key to success. After I obtained the Ph.D.
challenge accepted! It was a major shift in my
                                                       degree in the University of Texas at Austin, I
academic life. It was the first time giving oral
                                                       concentrated the effort to find an opportunity
presentations, using Microsoft programs such
                                                       in Europe, to collaborate with specific profes-
as Excel and PowerPoint, see and read journal
                                                       sors in the field of my expertise, and to get
articles, and experience critical thinking in
                                                       exposed to different educational models and
education.

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scientific approaches. In 2017, I was awarded           it opens the door for establishing research
the Swiss Government Excellence Scholarship             collaboration between local and international
for postdoctoral research, for which I worked           researchers, and increases the academic ex-
with Dr. Fritz Schlunegger at the University of         change. The Kurdistan region of Iraq for the
Bern. Later, in 2019 I received the Humboldt            most of the second half of the previous centu-
research fellowship for postdoctoral research-          ry has been mostly unexplored due to system-
ers. Now, I am working with Dr. Jonas Kley at           atic oppression and the associated violence by
the Georg-August-Universität Göttingen                  the state. The current superb state of safety
                                                        and security in the Kurdistan region compared
Being educated in Iraq, USA, and Europe was             to the rest of Iraq and some neighbouring
critical to figure out gaps in the higher educa-        countries is a promising environment for
tion in the home universities. Lack of modern           promising future research. Some international
laboratories and technologies can be obvious            researchers have already been publishing very
to anyone that is familiar with the situation in        interesting results such as founding new re-
the less developed countries, however defi-             mains of Neanderthal hominoids remains that
ciency in the undergraduate and graduate                provided constraint on Neanderthals mor-
programs are key issues. Many undergraduate             phology and social behaviour. Other research
students complete their programs without                shown detailed reconstruction of paleoclimate
sufficient technical knowledge, ability of oper-        record for the past 5000 years in the Middle
ating modern technical machines and com-                East based on preserved speleothems in
puter softwares, and without enough commu-              caves, as well as discovery of several new ar-
nication skills to report their job. Graduate           cheological sites. A recent study from the Ohio
programs lack of training on the proper scien-          State University, USA, documented that inter-
tific method and how to formulate founda-               national collaboration directly improves ex-
tional testable research questions and hy-              change of ideas and scientific output. There-
potheses. These drawbacks in the academia               fore, future collaboration between the local
are largely related to the system in place ra-          and international researchers will improve not
ther than the students and professors them-             only higher education capacity, but will push
selves. After operation Iraqi freedom in 2003,
                                                        the forefront of science further.
logistic aspects of universities have been im-
proved to some degrees. However, absence of             Along the academic journey from the Kurdi-
academic freedom and research fund, and                 stan region of Iraq to USA and then Europe, I
paucity of qualified academic leaders to han-           had the opportunity to enhance the depth and
dle such critical transitional period are holding       breadth of my cultural experience. I was lucky
the necessary progress. In some universities in         to meet, interact, and have deep conversa-
the Kurdistan region of Iraq, few models that           tions with numerous nationalities from around
have been proven to be successful are adding            the world. It was very captivating to learn
fundamental year to the undergraduate level             from each other about unspoken cultural
and establishing joint programs between                 rules, various food cuisines, traditional dances
home universities and globally recognized               and music, and hear different languages and
universities abroad, as well as offering work-          try to learn basic words. Tasting smocked beef
shops for university professors. These steps            lean brisket and marshmallow near bonfire
introduce students to the college level skills,         with colleagues in the wilderness of United
and help the academic departments to con-               States, trying fresh Swiss Rösti, and German
nect with alike institutions and update their           Schnitzel were for sure memorable times. It
curricula and teaching methods. Additionally,           was amazing to experience how universal the

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compassion and love are, yet often associated            camps and later executed in southern desert
with fear from unknown, xenophobia, and                  of Iraq. In these attacks on Kurdistan, Iraq’s
generalization. Visiting national parks, histori-        military used chemical weapons extensively. I
cal and cultural sites, ancient and recent histo-        was lucky to be from a main city, but those of
ry museums, art and science museums, and                 my generation who were from villages have to
Nazi concentration camps in different coun-              learn by experience that white smoke means
tries were accompanied by special moments                chemical bomb, do not run downhill or to the
of learning, happiness, and sadness. Reviewing           basement, black smoke is ordinary bomb and
these aspects of human civilization made it              you have slightly a better chance to survive.
clear to see how peace, nature flourishing,              After 75 years from the end of the Second
infrastructure development, and life quality             World War, what is impressively amazing
are associated and how wars and war propa-               about the German people is they are doing
ganda can destroy thousands of years-worth               every effort to show the world how terrible
human efforts and distort millions of people’s           were those crimes of the German Nazi and
mentality.                                               very open to discuss them. This is unique and
                                                         unlike several other nations in the present-day
Last year in August 2019, I was lucky to be on           world with a more or less similar history,
the study tour of the Alexander von Humboldt             which not just unwilling to discuss, but deny-
Foundation and traveling across Germany. It              ing any mass extermination to have occurred.
was great to see the countries´ profile, includ-         Germany is a leading example on how to stand
ing several research centers, high-tech indus-           out from the ashes of war, deal with its prob-
try facility of Volkswagen in Dresden, silver            lems by facing them not disregarding them,
mine in Freiberg, beautiful Rhine valley and             and build a strong industry and economy sup-
Saxonian mountains, museum for recent Ger-               ported by world-class scientific and technolog-
man history in Bonn, and the Nazi concentra-             ical institutions of its own. As someone who
tion camp Buchenwald. Even though I am a                 commenced his scientific journey from Kurdi-
researcher and a geologist, unfortunately, I             stan, from the heart of the Middle East, I con-
found myself related the most to the museum              sider it my responsibility to reward the people
for recent German history and the events that            and institutions that offered me guidance and
took place in the Nazi concentration camp. In            opportunities with my academic success,
1991, I was 8 years old when my family along             among them the Alexander von Humboldt
with two million people escaped the republi-             Foundation. My duty is to tell the world that
can guards of the Saddam Husain’s regime                 we are not warriors by choice, as the iconic
after the uprising of the people of Kurdistan.           Palestinian poet Mahmoud Darwish says: “we
During the late 1980’s, Kurds in Iraq faced
                                                         do love life if we have a chance for it! “
genocide, about four thousand villages and
towns were destroyed, over a hundred thou-                                             Renas I Koshnaw
sand people were taken to concentration

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Humboldt-Kolleg: Measuring Nature´s Wavefields: Alexander von
                   Humboldt´s Time and Today

Participants of the Humboldt-Kolleg © Alejandra Arciniega Ceballos

The subject of our Kolleg was inspired by                        different ways to understand Nature´s wave-
Alexander von Humboldt´s vision of Nature´s                      fields around us.
dynamics, and the aphorism of a Greek soph-
                                                                 Due to the broad range of topics that the con-
ist philosopher of the V century BC, Protago-
                                                                 cept of Nature´s Wavefields covers, we fo-
ras, who asserted that the “Man is the meas-
                                                                 cused on those related to Alexander von
ure of all things: of things which are, that they
                                                                 Humboldt´s interests, derived from his ten-
are, and of things which are not, that they are
                                                                 dency to systematically measure all natural
not”.
                                                                 phenomena. We made the connection with
With this in mind, the theme “Measuring                          those he was able to measure and how we
Nature´s Wavefields: Alexander von Hum-                          measure them today considering the techno-
boldt’s Time and Today” was selected in order                    logical advances. The program covered various
                         to include several                      topics: the Earth´s and space magnetic fields,
                         disciplines on the                      electric wavefield, galvanism, neural waves
                         basis of a sublet fact,                 and human perception, seismic and volcanic
                         most of the time                        wavefields, communications and music.
                         imperceptible to us,
                                                                 Bringing together apparently unconnected
                         that we all are im-
                                                                 topics the Kolleg accomplished its objectives.
                         mersed in wavefields,
                                                                 During the years of Humboldt, scientists in-
                         and we measure and
                                                                 ferred how the world worked based on sur-
                         use wavefields all the
                                                                 face measurements and visual accounts. With
                         time.
                                                                 the advances of technology, we have aug-
Prof. Dr. Alejandra Arciniega                                    mented the range of what we would have
Ceballos © private
                                                                 thought possible 250 years ago. Protagoras’
We scientists delve into the unknown, which                      aphorism becomes relevant when these tech-
lies beyond what we see, hear and feel. We                       nologies enable us to go beyond perception.
measure and investigate wavefields in many                       Humans now rely on machines to measure

                                                           11
and analyze data; however not to interpret               revealing. We saw the evidences of more than
them. Today, we are able to track and capture            26 thousand years of volcanic activity ex-
Nature´s wavefields (e.g. magnetic, acoustic,            plained by a world-class volcanologist, expert
seismic) and in principle to scan the entire             in pyroclastic flow deposits.
planet and the human body, within a wide
range of scales in time and space, and up to a
certain extent, in real time. The understanding
of such wavefields allows us developing effi-
cient monitoring techniques for natural hazard
assessments and more assertive methodolo-
gies in biomedicine and neurosciences, im-
proving educational programs prompting so-
cial well-being as well.

The Kolleg was an outstanding opportunity for
                                                         The group watching an emission of Popocatépetl Volca-
networking, sharing views (and learn about               no. Popocatépetl means smoky mountain in Nahuatl
measuring wavefields) with colleagues from a             language. © Alejandra Arciniega Caballos
variety of disciplines, not only from abroad
                                                         The fieldtrip was a fantastic opportunity for
but from our own university. We directed our
                                                         interaction and networking with potential
scrutiny on the fact that wavefields are eve-
                                                         scientists and was also an excellent opportuni-
rywhere and connect our lives. This resulted in
                                                         ty for experts and non-experts to witness an
interesting and refreshing discussions that
                                                         emission of Popocatepetl. Also, we visited in
offered new perspectives of our own fields
                                                         Cholula the largest pyramid in the world
based on other discipline´s viewpoints and on
                                                         (Quetzalcoatl temple), the tunnels that are
the application of multiple techniques. Sur-
                                                         underneath, and the church built on top of the
prisingly, some colleagues discovered that
                                                         prehispanic temple in colonial times. We en-
they were working with waves all the time
                                                         joyed excellent weather during the whole
without being aware of it. We learned about
                                                         journey.
cutting edge research at the School of Medi-
cine, we had interesting discussions with bio-
technologists, volcanologists and historians,
with a musician and a deep-rock physicist as
well. Philology and the decoding of seismic
signals were also considered in the discus-
sions.

The program included 31 talks: from eleven
Humboldtians, ten young scientists, and ten
worldwide known scientists; the abstracts and
the program are available in the web site                The Great Pyramid of Cholula (Tlachihuatepetl), in the
                                                         state of Puebla, Mexico. © Alejandra Arciniega Caballos
http://Humboldt.geofisica.unam.mx. The
Kolleg was transmitted in real time and talks            We are grateful to the Alexander von Hum-
are still available in the YouTube channel Insti-        boldt Foundation for its confidence, and en-
tute of Geophysics.                                      thusiastic support to our proposal to make
                                                         possible this Kolleg to celebrate the 250th an-
The one-day fieldtrip to the neighborhood of             niversary of Alexander von Humboldt within
Popocatépetl and Iztacíhuatl volcanoes was

                                                    12
the frame of the 75th year of the foundation of         tunity to refresh our views, and know more
the Institute of Geophysics, UNAM. This was             about the multifarious life and legacy of Alex-
the first time that a Kolleg took place in              ander von Humboldt, whose passion for un-
UNAM´s facilities.                                      derstanding Nature has been an inspiration
                                                        for many of us.
At the Kolleg Opening Ceremony, we were
honored with the presence of the German                                   Alejandra Arciniega Ceballos
Ambassador to Mexico, Dr. Peter Tempel, the
                                                        Prof. Dr. Alejandra Arciniega-Ceballos studied
Director of the German Academic Exchange
Service, Dr. Katharina Fleckenstein and the             geophysics at National Autonomous University
Director of the Institute of Geophysics Dr.             of Mexico where she also got her MSc and PhD
                                                        degrees in seismology and physics of the
Hugo Delgado.
                                                        Earth´s interior. After the reawakening of
This Kolleg brought into light three issues:            Popocatepetl Volcano in 1994 she became
1) the importance of not being framed in                specialist in volcano seismology. Her research
one´s own world; 2) the relevance of creating           interests also comprise experimental volcanol-
opportunities to expand connections including           ogy and elasto-acoustic properties of rocks.
young generations and 3) integrate the new              Alejandra is alumni of the Alexander von
digital methodologies in science networking.            Humboldt Foundation and she has been sever-
                                                        al times invited researcher in USA, Germany
Finally, the Humboldt Kolleg at the Institute of        and Italy.
Geophysics, UNAM was an excellent oppor-

      Der andere Blickwinkel – das Mentoring-Programm der DGH
Die Einladung an unsere berufserfahrenen                torinnen und Mentoren bereit, Pläne und Ab-
Mitglieder der Deutschen Gesellschaft der               sichten ihrer Mentees in dieser kritischen Pha-
Humboldtianer, ihre Erfahrungen an junge                se zu hinterfragen und ihnen zu helfen, sich
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die           selbst über eigene Motive, aber auch Hand-
ihr AvH-Stipendium beendet haben, weiterzu-             lungsoptionen, mehr Klarheit zu verschaffen.
geben, ist auf eine große Resonanz gestoßen.
                                                        Mit der Vertiefung von Kenntnissen, Erfahrun-
Seit dem Aufruf zu Beginn dieses Jahres haben           gen über geschriebene und ungeschriebene
sich mehr als 50 unserer fast 400 Mitglieder            Regeln sowohl im Wissenschafts- und Univer-
dem Mentoring-Programm als Mentorinnen                  sitätssektor als auch in anderen beruflichen
und Mentoren angeschlossen.                             Bereichen der Wirtschaft und Verwaltung
                                                        geben die Mentorinnen und Mentoren ihren
Sie stehen bereit, mit ihren Kenntnissen beruf-
                                                        Mentees mehr Sicherheit bei weitreichenden,
licher Chancen und der damit verbundenen
                                                        oft lebensbestimmenden, beruflichen Ent-
Anforderungen, auch über das rein Fachliche
                                                        scheidungen.
hinaus, Stipendiatinnen und Stipendiaten der
AvH in der Phase beruflicher Orientierung als           Vom Ablauf her ist das DGH-Mentoring sehr
Gesprächs- und „Sparring“-Partner zu unter-             unbürokratisch organisiert: Interessierte
stützen.                                                Alumni der Alexander von Humboldt-Stiftung
                                                        erhalten auf eine formlose Anfrage per E-Mail
Aus ihrem eigenen Blickwinkel und ihrer Le-
benserfahrung sind die ehrenamtlichen Men-

                                                   13
hin an den Vorstand der DGH (humboldt-                 In unserer komplexen Welt reicht wissen-
vorstand@mathematik.uni-kassel.de)                     schaftliche Exzellenz allein nicht aus für eine
                                                       erfolgreiche berufliche Karriere. In richtungs-
Zugang zu den beruflichen Profilen der DGH-
                                                       weisende Entscheidungen mit weit in die Zu-
Mentorinnen und -Mentoren, die pass-
                                                       kunft reichenden Folgen müssen auch Fakto-
wortgeschützt auf der Webseite der DGH
                                                       ren einbezogen werden, die auf vielseitiger
(https://www.dgh-ev.org/) unter dem Menü-
                                                       Erfahrung beruhen aber auch auf der Voraus-
punkt „DGH-Mentoring“ hinterlegt sind. Sie
                                                       schau von zukünftigen Chancen und Risiken.
treffen ihre Auswahl und nehmen direkten
                                                       Da sind berufserfahrene Mitglieder der DGH
Kontakt über die in den Profilen angegebenen
                                                       im Vorteil gegenüber den jungen Wissen-
Kontaktdaten auf. Auch jede weitere Kommu-
                                                       schaftlerinnen und Wissenschaftlern, die nach
nikation erfolgt völlig vertraulich ausschließ-
                                                       ihrem Stipendium ihre berufliche Karriere erst
lich zwischen Mentor(in) und Mentee.
                                                       beginnen.
In der praktischen Durchführung umfasst das
                                                       Mit ihrem Engagement sorgen die Mento-
Mentoring anlassbezogene oder regelmäßige
                                                       rinnen und Mentoren der Deutschen Ge-
Kommunikation zwischen Mentee und Men-
                                                       sellschaft der Humboldtianer zudem dafür,
tor(in) über einen bilateral vereinbarten Zeit-
                                                       dass diese wertvollen Erfahrungen nicht verlo-
raum in Form persönlicher Gespräche, von
                                                       rengehen. Sie leisten damit auch einen wichti-
Telefonaten oder auch über elektronische
                                                       gen Beitrag für eine nachhaltige gesellschaftli-
Medien. Auch die Vermittlung geeigneter Kon-
                                                       che Entwicklung in Deutschland und Europa.
takte aus dem Umfeld der Mentorinnen und
Mentoren kann hilfreich sein.                                   Lutz Cleemann, Vorsitzender der DGH
                                                                     Elke Bogner, Beisitzerin der DGH

               Die DGH-Regionalgruppen in Zeiten von Corona
Das zentrale Anliegen der Deutschen Gesell-            und Fredrike Kipper als Vertreterinnen der
schaft der Humboldtianer, die Förderung per-           Alexander von Humboldt-Stiftung am 25. Juni
sönlicher Begegnungen und Kontakte unter               2020 eingeladen, mit dem DGH-Vorstand in
uns Humboldtianern, können wir, während die            einem virtuellen Meeting aktuelle Herausfor-
Corona-Pandemie andauert, nicht mit unseren            derungen und Erfahrungen auszutauschen
üblichen Treffen und gemeinsamen Unterneh-             und neue Ideen zu entwickeln.
mungen unterstützen.
                                                       Humboldt-Lectures, Wanderungen, Stammti-
So sind wir nicht nur gezwungen, unsere dies-          sche, Museumsbesuche, Stadtführungen und
jährige DGH-Jahrestagung in Tübingen auf               anderes mehr haben die Aktivitäten in den
2021 zu verschieben, sondern mussten auch              Regionalgruppen bis Ende des letzten Jahres
das schon für April organisierte Treffen der           geprägt. Alle diese Aktivitäten, über die im
Sprecherinnen und Sprecher unserer Regio-              Einzelnen berichtet wurde, entfallen jetzt in
nalgruppen in Bremen absagen.                          der gewohnten Form.

Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund waren             Die RG Halle-Leipzig bzw. Dresden-Freiberg-
die Sprecherinnen und Sprecher der DGH-                Chemnitz fokussieren sich auf Wanderungen
Regionalgruppen zusammen mit Mira Albus

                                                  14
und Treffen in Gartenlokalen mit einge-               mit seinen berufserfahrenen Mentorinnen
schränkter Teilnehmerzahl.                            und Mentoren aus dem universitären Bereich,
                                                      der Wirtschaft und der öffentlichen Verwal-
Die RG München hat ihren traditionellen Hum-          tung hingewiesen.
boldt-Salon schon zweimal als virtuelles Tref-
fen auf dem Internet veranstaltet. Hier hat           Mira Albus informierte die Sprecherinnen und
sich gezeigt, dass zwar die persönliche Atmo-         Sprecher zudem über das neue Henriette
sphäre und der Smalltalk weitgehend fehlen,           Herz-Scouting-Programm der AvH.
andererseits aber auch DGH-Mitglieder ande-
rer Regionalgruppen unabhängig von der                Angesichts sehr schwieriger, zukünftiger Bun-
                                                      deshaushaltsverhandlungen freut sich die
räumlichen Entfernung teilgenommen haben.
                                                      Stiftung auch sehr über eine Beteiligung aller
Das Problem der Größe von Einzugsgebieten             Humboldtianer an der Twitter-Kampagne
einiger Regionalgruppen wie z.B. RG Ruhrge-           „#ResearchAcrossBorders“.
biet oder RG Saar-Pfalz, das auch angespro-
chen wurde, findet auf diesem Weg vielleicht          Die obligatorische Mitgliederversammlung der
                                                      DGH wird in diesem Jahr am 31. Oktober 2020
eine Lösung, ohne den Zuschnitt der RG ver-
                                                      Corona-bedingt online stattfinden. Das ist
ändern zu müssen.
                                                      dank einer Gesetzesänderung auch für die
Die Reisebeschränkungen für ihre Stipendia-           DGH möglich.
ten stellt auch die Alexander von Humboldt-
                                                      Unser wichtigstes gesellschaftliches Ereignis
Stiftung vor große Anforderungen hinsichtlich
                                                      des Jahres – der Humboldt-Abend – entfällt
flexibler Handhabung der Förderbedingungen.
                                                      mit der Verschiebung der in Tübingen geplan-
Stipendiatinnen und Stipendiaten können               ten DGH-Jahrestagung auf das nächste Jahr
mitunter nach Beendigung ihres Auslandauf-            allerdings. Ein solches Ereignis kann natürlich
enthaltes nicht wie geplant in ihr Heimatland         nicht virtuell veranstaltet werden.
zurückkehren oder ihr Stipendium wegen Ein-
reisebeschränkungen gar nicht erst antreten.          Der DGH-Vorstand hat deshalb vorgeschlagen,
                                                      alle DGH-Mitglieder und Freunde unserer Ge-
Die Stiftung kann den Stipendiatinnen und
Stipendiaten hier teilweise durch Verschie-           sellschaft in diesem Jahr, am Freitag dem 30.
bungen der Stipendienbeginne oder einen               Oktober 2020, zu einer virtuellen Weinprobe
Antritt des Stipendiums im Homeoffice im              einzuladen. Für diesen Vorschlag gab es von
                                                      den teilnehmenden Sprecherinnen und Spre-
Herkunftsland entgegenkommen. Die aktuelle
Situation stellt die jungen Wissenschaftlerin-        cher große Zustimmung. Jörn H. Kruhl,
nen und Wissenschaftler allerdings nicht nur          Geologe und Weinkenner und Sprecher der
                                                      RG Rhein-Main, wird diese Weinprobe „Wein
vor finanzielle Probleme, sie stellt mitunter
                                                      und Gestein“ moderieren. Eine musikalische
ihre ganze Berufs- und Lebensplanung infrage.
                                                      Umrahmung ist noch in der Diskussion.
Für alle diese Probleme kann natürlich auch
                                                      Abschließend: Der Vorstand prüft ein nächstes
die AvH keine Lösung anbieten.
                                                      virtuelles RG-Treffen der Sprecherinnen und
Auf der – natürlich in diesem Jahr auch – vir-        Sprecher im Herbst.
tuellen Jahrestagung der Alexander von Hum-
boldt-Stiftung hat der Generalsekretär der            Michael Schreiber wird erste Ideen für ein
AvH, Enno Aufderheide, in diesem Zusammen-            wieder reguläres Präsenztreffen für März bzw.
                                                      April 2021 entwickeln. Die Realisierbarkeit
hang aber auf das DGH-Mentoring-Programm

                                                 15
wird allerdings von den Entwicklungsaussich-           abhängen.
ten der Corona-Krise im Herbst dieses Jahres
                                                                Lutz Cleemann, Vorsitzender der DGH

                               Virtueller Humboldt Salon
Die Regionalgruppe München veranstaltet pro            Die Aufnahme des Salons ist unter der Adresse
Jahr sechs Humboldt-Salons, bei denen ein              https://users.ph.tum.de/srecksie/humboldt/2
wissenschaftlicher Vortrag zu den verschie-            020505-WolframKoepf-
densten Themen durch ein geselliges Beisam-            HistoryOfThe0/zoom_0.mp4 verfügbar.
mensein mit Wein und Käse ergänzt wird.
                                                       Nach der sehr erfolgreichen Premiere haben
Dieses Format war auch für den Vortrag unse-           wir am 16. Juni zu einem weiteren virtuellen
res Schatzmeisters Wolfram Koepf über "The             Humboldt-Salon eingeladen: Andre Platzer hat
History of the Zero" am 5. Mai geplant, bis die        über "Logical Foundations of Cyber-Physical
Corona-Krise derartige Veranstaltungen auf             Systems" gesprochen, also über Systeme, die
absehbare Zeit unmöglich machte.                       physische Elemente mit Cyber-Elementen
                                                       verbinden. Ein prominentes Beispiel ist das in
Statt den Salon komplett abzusagen, entschie-          jedem Passagierflugzeug installierte Airborne
den wir uns für ein virtuelles Format. Nach
                                                       Collision Avoidance System (ACAS), das den
positiven Erfahrungen mit der Software                 Piloten zweier auf Kollisionskurs befindlicher
"Zoom" in der Lehre luden wir zum "1. virtuel-         Flugzeuge Anweisungen zu Kursänderungen
len Humboldt-Salon" – mit dem Hinweis, dass
                                                       gibt – die in jedem Fall so beschaffen sein
die Teilnehmer diesmal leider für ihren eige-          müssen, dass auch bei Pilotenfehlern sich die
nen Wein sorgen müssen.                                korrigierten Flugbahnen nicht kreuzen.
Dem Nachteil der fehlenden persönlichen                Obwohl wir die Teilnehmerzahl des ersten
Begegnung stand die Möglichkeit gegenüber,             virtuellen Salons nicht wieder erreichen konn-
auch nicht in der Region ansässigen Mitglie-
                                                       ten, ergab sich im Anschluss an den Vortrag
dern die Teilnahme zu ermöglichen, was viele           eine ausgesprochen intensive und anregende
Teilnehmer nutzten. Zu unserer Freude waren
                                                       Diskussion.
auch Mira Albus und Frederike Kipper von der
Stiftung mit dabei. Insgesamt hatte unsere             Die Aufzeichnung dieses Salons ist unter
Zoom-Konferenz 57 Teilnehmer, wobei sich in            http://users.ph.tum.de/srecksie/humboldt/20
vielen Fällen – wie die übrigen Teilnehmer             200616-AndrePlatzer-CyberphysicalSystems/
dank der Videoübertragung sehen konnten -              verfügbar.
sogar mehr als eine Person vor dem Bild-
schirm befand.                                         Auch unser nächster Humboldt-Salon am 17.
                                                       September um 19:30 Uhr wird in virtueller
Deutlich über den im Titel versprochenen In-           Form stattfinden. Lutz Cleemann wird eine
halt hinausgehend präsentierte Wolfram
Koepf nicht nur die Geschichte der Null, son-          aktuelle Umfrage von Allensbach zum Thema
dern auch eine allgemeine Geschichte der               „Wissenschaft und Gesellschaft“ vorstellen,
Zahlen in verschiedenen Kulturen, bei der              die uns gerade in Corona-Zeiten besonders
jeder von uns noch viel Neues lernen konnte.           relevant erscheint.

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Wir freuen uns auf überregionale Teilnehmer!        (meeting ID 94239549694, password 941864)

https://tum-                                          Stefan Recksiegel, Sprecher RG München
conf.zoom.us/j/94239549694?pwd=WHpkMk
UyQVg5SXg4TWRkcWI2azJZZz09

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Die DGH

Die Deutsche Gesellschaft der Humboldtianer            hin gehören dazu auch diejenigen, die in be-
e.V. (DGH), kurz „Humboldt-Club“ genannt, ist          sonderem Maße mit diesen Stipendiatinnen
ein Forum für alle Humboldtianerinnen und              und Stipendiaten verbunden sind, z. B. lang-
Humboldtianer in Deutschland. Sie sind                 jährige Gastgeberinnen und Gastgeber oder
weltweit an internationaler Spitzenforschung           Mitglieder der Auswahlausschüsse, wenn sie
beteiligt und bringen vielfältige kulturelle           ebenfalls Forschung im Ausland betrieben
Erfahrungen nach Deutschland. Dies schafft             haben.
ein Gefühl geistiger Nähe, das die Humboldt-
familie prägt. Wir möchten davon etwas zu-
rückgeben, denn dies hat unser Leben nach-
haltig beeinflusst.
Der Humboldt-Club
 • möchte den persönlichen Kontakt der
   Alumni untereinander über die Stipendi-
   enphase hinaus aufrechterhalten, den
   Austausch untereinander intensivieren
   und gegenseitige Hilfestellungen bei der
                                                       Der amtierende Vorstand (v.l.): Prof. Dr. Wolfram Koepf
   Integration ausländischer und Reintegra-
                                                       (Schatzmeister), Dr. Lutz Cleemann (Vorsitzender), Prof.
   tion deutscher Humboldtianer und Hum-               Dr. Elke Bogner (Beisitzerin), Prof. Dr. Jens Gebauer,
   boldtianerinnen ermöglichen.                        (Beisitzer)
 • steht der Alexander von Humboldt-                   © Deutsche Gesellschaft der Humboldtianer
   Stiftung aus der Perspektive der Alumni
                                                       Der Jahresbeitrag beträgt 55,- €, bei Vorlie-
   beratend zur Seite und sucht den Dialog
                                                       gen einer Einzugsermächtigung 50,- €. Wäh-
   mit anderen Humboldtvereinigungen.
                                                       rend der Förderung durch die AvH ist die
 • setzt sich - gestützt auf vielfältige Erfah-
                                                       Mitgliedschaft beitragsfrei. Die Mitgliedschaft
   rung mit unterschiedlichen Kulturen -
                                                       kann mit dem auf der Webseite herunterlad-
   auch mit der modernen Gesellschaft und
                                                       baren Aufnahmeantrag erworben werden
   ihren aktuellen Veränderungen ausein-
                                                       (https://www.dgh-ev.org/).
   ander. Die Vielfältigkeit der Humboldt-
   familie, die keine fachlichen Schranken
   kennt, bietet dazu idealen Voraussetzun-
                                                       Impressum
   gen.
 • ist regional organisiert, um sicherzustel-          Herausgeber:
   len, dass jeder interessierte Humboldtia-           Deutsche Gesellschaft der Humboldtianer e.V.
                                                       https://www.dgh-ev.org/
   ner mit vertretbarem Aufwand an den
   Aktivitäten der DGH in seiner Nähe                  Redaktion:
   teilhaben kann                                      Dr. Paul Winkler
                                                       Elliehäuser Feldscheide 24
Die Mitgliedschaft im Humboldt-Club steht              37079 Göttingen
                                                       E-Mail: pwinkle@gwdg.de
allen durch die Alexander von Humboldt-
Stiftung (AvH) Ausgewählten offen, unab-
hängig von ihrer Staatsbürgerschaft. Weiter-           Redaktionsschluss für die Ausgabe 2/2020: 30.11.2020

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