DIE NOT IST DA UND ES BRAUCHT HELFER*INNEN MIT GROSSEM HERZ - AWO Sachsen
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Neues aus unserem Arbeiterwohlfahrt Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Kreisverband Verband Annaberg/Mittleres Erzgebirge e.V. Chemnitz und Umgebung e.V. V. l. n. r. Franz Scheible (Stiftung Solidarität), Melanie Hinkel (Projekt Ländlich Bunt), Saskia Kuban (Bürgerhaus Drebach), Foto: Bürgerhaus Drebach DIE NOT IST DA UND ES BRAUCHT HELFER*INNEN MIT GROSSEM HERZ WIR HOFFEN AUF IHRE UNTERSTÜTZUNG! D ie Stiftung »Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut« ist seit März 2020 unermüdlich, wenn es darum geht, die Not von Menschen, die durch die Corona- Pandemie besonders betroffen sind, zu mildern. So wurde unter anderem ein Solidarpaket in Form von 20,00 Euro-Einkaufsgutscheinen aufgelegt, die wir ge- zielt an Personen mit geringem Einkommen versenden. Mit dem Gutschein kann man Lebensmittel oder Drogerieartikel kaufen. Wir erleben täglich die Notwendig- keit dieser Hilfe, weil zusätzliche Kosten für Desinfektionsmittel, Mundschutz und andere Verteuerungen das Budget schmälern. Die stille Dankbarkeit – »Endlich denkt man auch an uns« – ist groß. Der Bedarf steigt und auch mit wenig Geld kann viel erreicht werden. Jeder Euro zählt! Wir als AWO Kreisverband möchten dieses Angebot auch für die Bürgerschaft im Erzgebirgskreis initiieren. Wir wollen Spenden aus der Region für die Region für ein regionales Solidarpaket sammeln. Wer im Erzgebirge spendet, unterstützt Erzgebirgler*innen in finanzieller Notlage. Wir hoffen auf Ihre Unterstützung! www.solidarpaket.de 2_2020 AWO Kreisverband Annaberg/Mittleres Erzgebirge e. V. I Sylvina Schmidt, Vorsitzende | Gabelsbergerstrasse 6 | 09456 Annaberg-Buchholz | Tel. 03733 188050 | Fax 03733 188055 | post@awo-annaberg.de
| Verbandsleben Verbandsleben | WILLKOMMEN IN UNSERER MITTE RABENSTEIN Im Januar 2020 haben unsere Gäste einen Ausflug In der Tagespflege ist kein Tag wie der andere in das Besucherbergwerk »Felsendome« in Chemnitz- Rabenstein unternommen. Ein eindrucksvolles Labyrinth aus Höhlen und Grotten brachte alle zum Staunen. Im sogenannten Marmorsaal konnten unsere Gäste herrlichen Klängen klassischer Musik lauschen. Nicht nur die Akustik in diesem Teil des Besucherberg- werks ist besonders schön, sondern auch der Bergsee und der verschiedenfarbige Marmor. Dieser Saal kann sogar für Trauungen reserviert werden, woran sich einer unserer Gäste auch gern zurückerinnerte, weil seine Tochter dort geheiratet hat. Der Rundgang wurde von Ab dem 23. März blieben beide Tages- zum Beispiel sehr gern und auch die einer Führung begleitet, in der sowohl viele geologi- pflegen geschlossen. Die Mitarbei Biografiearbeit nimmt einen wichtigen sche als auch historische Fakten erzählt wurden. Es war ter*innen fanden in den kommenden Stellenwert ein. Dabei erzählen unsere für alle ein sehr gelungener Ausflug. Wochen in unseren Sozialstationen Gäste viel von früher.« Was sich die und Pflegeheimen ein neues Tätig- Senior*innen nicht nehmen lassen keitsfeld. Die Gäste der Tagespflege wollen, ist die Zubereitung ihres eige- blieben zuhause. Trotzdem ist der nen Salates. »Also bekommen eben alle Kontakt nicht abgerissen, wurden ihr eigenes Schälchen und schneiden Beliebtes Ausflugsziel im Sommer: die Parkeisenbahn im Chemnitzer Küchwald Briefe geschrieben und telefoniert, ihr eigenes Obst und Gemüse.« und bei Bedarf Hilfestellung durch Die Wochen der Schließung bedeu- unsere Sozialstationen vermittelt. teten gleichzeitig auch einen Bruch Erst im Juni ging es wieder los, ge- innerhalb der Besucherschaft. »Einige nauer gesagt am 8. Juni. Allerdings Gäste sind nach der Öffnung nicht wie- erforderten die Abstandsregelungen der gekommen, weil sie zu sehr abge- nun ein Herabsetzen der verfügbaren baut haben«, beschreibt Katja Schmitt Plätze. So können aktuell in der die Situation und Anett Viehweger Stollberger Straße täglich nur 14 statt ergänzt: »Wir haben schon bemerkt, In der Tagespflege wird nicht nur gesungen und dass bei dem einen oder anderen Gast 16 und im »Haus Sonne« lediglich gespielt, sondern auch gehandwerkt. So wurde zum Beispiel im vergangenen Jahr der Eingangsbe- 9 statt 12 Besucher*innen betreut in der Zeit ohne Aufenthalt in der reich in der Stollberger Straße neu gestaltet. werden. »Wir müssen derzeit sogar Tagespflege gewisse Fähigkeiten nach- Fotos: AWO Chemnitz gelassen haben«. Aber sie ist optimis- Kundenanfragen ablehnen«, berichtet Anett Viehweger, Leiterin der Tages- tisch: »Mit regelmäßiger Übung N ach dem Motto »So viel Selbst- pflege in der Stollberger Straße. verbessern wir das wieder!« Die Tagespflege »Haus Sonne« bietet mit ihren hellen und freundlichen Räumen für jede(n) Besucher*in das passende Plätzchen. ständigkeit wie möglich, so viel Für beide Einrichtungen zählt den- Hilfe wie nötig« können in unseren noch: Alle sind froh, dass sie wieder beiden Tagespflegen von Montag bis geöffnet haben. »Die Besucher*innen Freitag jeweils 16 bzw. 12 Personen sind froh, dass sie wieder kommen kön- betreut werden. Im Mittelpunkt der nen«, erzählt Katja Schmitt, Leiterin Arbeit steht ein Betreuungsverständnis, vom »Haus Sonne«. »Sie waschen bzw. das sich an den Stärken und Poten desinfizieren sich sofort die Hände, tialen der Gäste orientiert. Gleichzeitig wenn sie das Haus betreten und neh- entlastet der Besuch einer Tagespflege men auch die Mund-Nasen-Bedeckung die pflegenden Angehörigen und klaglos in Kauf.« Natürlich wirken schafft ihnen Freiräume. Die Mitarbei sich das Coronavirus und die damit ter*innen gestalten die Tage abwechs- verbunden Einschränkungen auf die lungsreich: Es wird gespielt, die Zeitung Arbeit der Mitarbeiter*innen aus. (vor-)gelesen, Gedächtnistraining ge- »Das gemeinsame Kochen und Backen macht, gemeinsam gebacken – und entfällt zum Beispiel«, bedauert Anett auch der Sport kommt nicht zu kurz. Viehweger. »Genauso die Angehörigen- Darüber hinaus gibt es Ausflüge und nachmittage. Stattdessen machen wir Spaziergänge in die nähere Umgebung. viel Sport, Zeitungsschau und Gedächt- Beide Einrichtungen haben gemütliche nisspiele.« Katja Schmitt bestätigt: Sitzplätze im Freien. »Wir versuchen, alle Beschäftigungen Mit Beginn der Corona-Krise im möglichst kontaktlos durchzuführen. Die Terrasse in der Stollberger Straße lädt zum Verweilen ein. Im Sommer finden hier auch die Gemeinsames Backen macht den Besucher*innen viel Spaß. Durch die aktuellen Beschränkungen können solche Aktivitäten beiden tierischen Mitbewohner Schlappi und Floh ein Plätzchen im Grünen. zurzeit leider nicht durchgeführt werden. März 2020 kehrte plötzlich Ruhe ein: Musikrätsel machen die Besucher*innen 2_2020 2_2020 II AWO Kreisverband Chemnitz und Umgebung e. V. AWO Kreisverband Chemnitz und Umgebung e. V. III Gunter Voigt, Vorsitzender | Clara-Zetkin-Straße 1 | 09111 Chemnitz | Tel. 0371 6956100 | Fax 0371 6956105 | kontakt@awo-chemnitz.de Gunter Voigt, Vorsitzender | Clara-Zetkin-Straße 1 | 09111 Chemnitz | Tel. 0371 6956100 | Fax 0371 6956105 | kontakt@awo-chemnitz.de
| Verbandsleben »WIR MÜSSEN MIT ALLEM RECHNEN – AUCH MIT DEM GUTEN« Trotz Krise starker Zusammenhalt Das Besuchsfenster ermöglichte den Bewohner*innen den persönlichen K ontakt zu ihren Angehörigen. Fotos: Ines Krauße D ieser Satz ging mir über viele Wochen nicht aus dem Kopf. Mit dieser Einstellung hat unser Team Frühstück und Abendbrot wurden von unserem Team gemacht. In dieser Zeit haben alle an einem Strang gezogen. haltung aller Hygienemaßnahmen ein Kontakt möglich wurde. Das wurde gut angenommen. Jetzt können die Bewoh des AWO Altenpflegeheimes »Anton Von der Einrichtungs- und Pflege- ner*innen wieder Spaziergänge unter- Günther« die schlimmen Herausfor dienstleitung über die Mitarbeiter*innen nehmen und Besuche der Angehörigen derungen während der Corona-Krise der Betreuung und der Haustechnik, sind auch zu den Besuchszeiten wieder bestens gemeistert. jeder hat im Einsatz im Küchenbereich möglich. Es war eine sehr harte Zeit. Ein Mit- sein Bestes gegeben. So hart diese Zeit auch war, ich bin arbeiter unserer Einrichtung wurde Auch die Heimbewohner*innen dankbar, diese erleben zu dürfen. Es positiv getestet. Daraufhin wurden wurden für 14 Tage isoliert. Die Reak war ermutigend zu sehen, wie alle an alle Kontaktpersonen für 14 Tage in tionen waren völlig unterschiedlich. einem Strang gezogen haben, jede*r Quarantäne geschickt. Innerhalb Es gab viel Verständnis, aber auch das war für die anderen da. Ich würde mir von 30 Minuten musste die Speisen- Gegenteil. Nach dem völligen Lock- wünschen, dass auch nach der Corona- versorgung für die Bewohner*innen down versuchten wir Regelungen zu Krise diese Werte erhalten bleiben. neu organisiert werden. Schnelle Hilfe finden, wie wir den Kontakt zwischen Eines haben wir uns nicht nehmen erhielten wir vom Wohn- und Pflege- den Bewohner*innen und ihren Ange- lassen, so belastend die Zeit auch war: zentrum Annaberg-Buchholz, das hörigen ermöglich können. Wir haben jeden Tag gelacht! uns unkompliziert mit täglich 60 Mit- Unsere Idee war ein Besuchsfenster. tagessen für unsere Bewohner*innen Im Erdgeschoss unseres Hauses wurde // Ines Krauße, Leiterin des unterstützte. ein Bereich geschaffen, wo unter Ein- Altenpflegeheims »Anton Günther« 2_2020 IV AWO Kreisverband Annaberg/Mittleres Erzgebirge e. V. Sylvina Schmidt, Vorsitzende | Gabelsbergerstrasse 6 | 09456 Annaberg-Buchholz | Tel. 03733 18805-0 | Fax 03733 18805-5 | post@awo-annaberg.de
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