Die Paläodiät - zurück in die Zukunft!?
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
E R N Ä H R U N G ST R E N D S Die Paläodiät – zurück in die Zukunft!? Alexander Ströhle und Andreas Hahn1 Die Steinzeiternährung, auch als «Paleo-Diet» oder «paläolithische Ernährung» bezeichnet, stösst in den letzten Jahren auf wachsende Resonanz. Inzwischen ernährt sich auch in den D-A-CH-Ländern eine wachsende Zahl von Menschen nach dem «Steinzeitprinzip». Zu dieser Entwicklung hat die Veröffentlichung einer Reihe von populärwissenschaftlichen Büchern beigetragen (1–4), die geradezu einen «Paläohype» (5) ausgelöst haben. Anhänger der Ernäh- rung nach dem Steinzeitprinzip postulieren, dass nur so der menschliche Organismus ernährt Alexander Ströhle wird, wie es seiner evolutionär-genetischen Anlage entspricht. Wie eine moderne Ernährung nach dem Steinzeitprinzip aus ernährungsphysiologischer und -medizinischer Sicht zu bewer- ten ist, wird im Beitrag untersucht. Grundsätze und Lebensmittelauswahl Nicht verzehrt werden sollten hingegen Hülsen- früchte, Getreide und Milch von Säugetieren (Kuh-, Das Konzept der Steinzeiternährung geht davon aus, Ziegen und Schafsmilch) sowie alle daraus hergestell- dass sich die für die Absorption und den Stoffwechsel ten Erzeugnisse wie Backwaren und Milchprodukte. relevanten Körpermerkmale im Verlauf der Mensch- Auch wird empfohlen, auf Süsswaren, Limonade und werdung (Hominisation) als Anpassung an eine prä- ähnlich stark verarbeitete «Industrielebensmittel» zu historische Nahrungsumwelt, nämlich die der Alt- verzichten (1, 14, 15). steinzeit (Paläolithikum; archäologische Epoche im Meist sind die Ernährungsempfehlungen eingebun- Andreas Hahn Zeitraum von 2,4 Millionen bis 10 000 Jahre vor den in ein umfassendes «Paläo-Lifestyle-Konzept». heute), ausgebildet haben. Da Evolution im Allgemei- Neben der «richtigen» Ernährung werden regelmäs- nen und komplexe Anpassungsprozesse im Besonde- sige körperliche Aktivität (Ausdauer- und Kraftsport ren sehr lange Zeiträume in Anspruch nehmen, sind im Wechsel), Aufenthalt in der Natur mit Besonnung die Stoffwechselfunktionen des modernen Menschen, sowie ausreichenden Ruhe- und Schlafphasen emp- so die These, noch immer genetisch auf die Ernäh- fohlen (3, 14). rungsweise des Paläolithikums «programmiert». Nur eine Kost, die sich an der ursprünglichen Ernährung Ernährungsphysiologische Bewertung der Menschen in der Altsteinzeit orientiert, so das Insgesamt ist das Credo, ist «artgerecht» und also gesund, weil nur sie Eine moderne Steinzeiternährung, wie sie in Indus- Nährstoffprofil mit den genetisch determinierten Nahrungsbedürf- trieländern empfohlen und praktiziert wird, ist eine einer modernen nissen des Menschen übereinstimme. Bei genauer omnivore Kostform, meist mit einem hohen Fleisch- Analyse ist die Annahme allerdings nicht stichhaltig und Fischanteil, ergänzt um Gemüse, Obst und Nüsse Paläoernährung (zur biotheoretischen Kritik siehe [6–13]). (16). als günstig Der Theorie entsprechend wird bei einer Ernährung Je nach Ausrichtung – hoher Anteil pflanzlicher zu beurteilen. nach dem Steinzeitprinzip empfohlen, ausschliesslich Lebensmittel wie stärkereiche Knollenfrüchte, Ge- «artgerechte» Lebensmittel zu verzehren, also Pro- müse und Nüsse von etwa 70 Prozent der Nahrungs- dukte, die bereits in der Altsteinzeit konsumiert wur- menge versus hoher Anteil vom Tier stammender den. Dazu zählen Frucht- und Knollengewächse sowie Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Innereien, Eier; bis etwa Blattgemüse, Beeren, Nüsse und Samen, Insekten, 70% der Nahrung) – kann die Aufnahme der Haupt- Vogeleier, Fisch und (Wild-)Fleisch sowie Innereien nährstoffe stark variieren. Üblicherweise handelt es (Leber, Herz, Niere, Hirn) und – in geringen Mengen sich bei der Steinzeiternährung um eine proteinreiche – Honig. Teilweise gibt es prozentuale Empfehlungen (19–35 Energie%) Kost mit niedrigen bis moderaten zur Aufnahme von Fleisch und Fisch in Relation zu Anteilen an Kohlenhydraten (20–40 Energie%) und pflanzlichen Lebensmitteln im Mengenverhältnis von vergleichsweise hohen Anteilen an Fetten (etwa 1 1:1 (1), wenngleich nur wenig über die tatsächliche 40 Energie%). Die Zufuhr an einfach ungesättigten Gottfried-Wilhelm-Leibniz Universität Hannover, Institut für Lebensmittelwis- und zudem höchst variable Relation der verschiede- Fettsäuren, langkettigen Omega-3-Fettsäuren ist im senschaft und Humanernährung nen Lebensmittel in der Steinzeit bekannt ist. Vergleich zu den Empfehlungen von Fachgesellschaf- 16 Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 2|2019
E R N Ä H R U N G ST R E N D S ten hoch, ebenso der Omega-3: Omega-6-Quotient (etwa 2:1); die Zufuhr an gesättigten Fettsäuren mit etwa 7,5 Energieprozent hingegen relativ gering. Be- dingt durch den reichlichen Verzehr von Gemüse, werden mit der Steinzeitkost üblicherweise ver- gleichsweise hohe Mengen an Ballaststoffen (> 30 g/ Tag) zugeführt, vorwiegend in löslicher Form. Durch das Meiden von konzentrierten, hoch verarbeiteten Kohlenhydratträgern wie isoliertem Zucker und Ge- treideprodukten aus niedrig ausgemahlenen Mehlen, wird eine geringe glykämische Last von 60 bis 70 er- zielt (17). Gleichzeitig weist eine moderne Steinzeitkost eine hohe Nährstoffdichte für die meisten Mineralstoffe und Vitamine auf. Dies betrifft die Mehrzahl der zur Gruppe der B-Vitamine (B1, B2, B6, B12 und Niacin) zählenden Mikronährstoffe, die Mengenelemente Kalium und Magnesium sowie die Spurenelemente Eisen, Zink, und Selen. Demgegenüber werden nur geringe, aber ausreichende Mengen an Natrium und Abbildung: Zufuhr an ausgewählten Vitaminen und Mineralstoffen bei einer Ernährung nach dem Paläoprinzip Chlorid zugeführt (Abbildung). Gemessen an den (17), basierend auf Daten von (16). RDA: Recommended Dietary Allowance Ernährungsempfehlungen der Fachgesellschaften können sich Versorgungslücken bei Kalzium (berech- nete Ist-Zufuhr: 360–600 mg/Tag) (18–20) und Jod drom. Mit Ausnahme von einer Studie (28) wies die (20, 21) ergeben. Bei ausreichender Zufuhr von grü- Paläodiät einen geringeren Kohlenhydrat- und einen nen Blattgemüsen und Konsum von «hartem», das höheren Proteinanteil auf als die Kontrolldiät (Ener- heisst kalziumreichem Trink- und Mineralwasser, ist gie% Paläo: 32–40 Kohlenhydrate und 22–30 Protein; Kalzium jedoch kein kritischer Nährstoff (17). Zur Energie% Kontrolle: 42–52 Kohlenhydrate und 17– Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit 20); entsprechend war auch die glykämische Last Jod wird die Einnahme eines Jodsupplements emp- unter «Paläo» nur etwa halb so hoch wie in der Kon- fohlen (21). Weitere ernährungsphysiologische Merk- trollgruppe (26). male einer Paläoernährung sind in Tabelle 1 zusam- Wie Tabelle 2 zeigt, sind die Ergebnisse der Einzelstu- mengefasst. dien uneinheitlich. Bei der Gewichtsabnahme und Insgesamt ist das Nährstoffprofil einer modernen Reduktion des Taillen- beziehungsweise Bauchum- Paläoernährung als günstig zu beurteilen. Kritisch zu fangs schneidet die Paläoernährung zwar tendenziell werten hinsichtlich des Risikos für kolorektale Tumo- etwas besser ab als die Kontrolldiät; die Unterschiede ren ist allerdings die hohe Fleischzufuhr («rotes» sind jedoch nicht immer signifikant. Dies trifft auch Fleisch) und eine damit verbundene Aufnahme an Hämeisen, heterocyclischen Aminen und polycycli- schen Aromaten, die beim Braten und Grillen entste- Tabelle 1: hen. In einer Fall-Kontroll-Studie war ein Paläoernäh- Ausgewählte ernährungsphysiologische Charakteristika einer Ernährung rungsmuster jedoch nicht mit einem erhöhten, nach dem Paläoprinzip (17) sondern einer nicht signifikant verminderten Inzi- denz für kolorektale Adenome assoziiert (Q5 vs. Q1: Säurelast OR 0,71; 95%-KI: 0,50–1,02) (22). Auch gibt es keine • Bedingt durch die hohe Zufuhr an Basenäquivalenten wie Magnesium und Kalium bei gleichzeitig ge- überzeugenden Belege, dass der Verzehr von naturbe- ringer Zufuhr des Säureäquivalents Chlorid, ist die Steinzeitkost meist durch eine negative potenzielle lassenem rotem Fleisch das Dickdarmkrebsrisiko er- Säurelast gekennzeichnet, das heisst, sie wirkt im Organismus alkalisierend. Voraussetzung hierfür höht – im Gegensatz zu verarbeiteten Fleischwaren ist der reichliche Verzehr von Obst, Blatt- und Wurzelgemüse bei gleichzeitiger Begrenzung des Fleisch- (23, 24). und Fischkonsums auf etwa maximal 40 Prozent der Gesamtnahrung. • Wird die Säurelast einer Paläodiät allerdings via Urinparameter ermittelt und nicht auf Basis der Nähr- Ernährungsmedizinische Bewertung stoffzufuhr berechnet, dann zeigt sich ein leicht azidifizierender Effekt. Bislang existieren sieben kleinere kontrollierte (18– Bioaktive Substanzen 20, 25–28) und eine unkontrollierte Stoffwechselstu- • Mit einer Steinzeiternährung werden – bedingt durch die hohe Zufuhr an Gemüse, Obst und Nüssen die (29), in der die gesundheitlichen Effekte einer – reichlich sekundäre Pflanzenstoffe, insbesondere Carotinoide, Polyphenole und Phytosterine zuge- Steinzeitkost überprüft wurden (Tabelle 2). Die Inter- führt. ventionsdauer in den Einzelstudien variierte zwischen • Mit dem reichlichen Verzehr von Fisch, Muskelfleisch, Eiern und Innereien erfolgt eine hohe Zufuhr zehn Tagen und zwei Jahren. Eingeschlossen in die an bioaktiven Stoffen wie L-Carnitin, Taurin, Cholin, Creatin und Carnosin. Studien wurden übergewichtige Personen und/oder • Durch das Meiden von Hülsenfrüchten und Getreiden liegt die Aufnahme an Lektinen, Proteoaseinhi- Patienten mit Typ-2-Diabetes beziehungsweise ge- bitoren und Phytoestrogenen vergleichsweise niedrig. störter Nüchternglukose oder metabolischem Syn- Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 2|2019 17
Tabelle 2: Interventionsstudien zum Effekt einer Paläodiät bei Personen mit Übergewicht, gestörter Glukosetoleranz beziehungsweise metabolischem Syndrom – Charakteristika und Kernergebnisse Autor und Land Studienteilnehmer Intervention Nährstoffrelation der Diäten Kernergebnisse Lindeberg et al. (2007) 38 Männer (mittleres Alter: 65 Jahre [Gruppe A]; 12 Wochen; Gruppe A: Gruppe A (nach 12 Wochen): • Mittlerer Gewichtsverlust in beiden Gruppen um 5 kg Schweden (26) 57 Jahre [Gruppe B]; 29 ausgewertet) mit Paläodiät vs. Gruppe B: • Energiezufuhr: 1344 kcal/Tag (Gruppe A vs. B -3,8 kg; A vs. B p-Wert=0,3) ischämischer Herzkrankheit und Hüftumfang > 94 cm Mediterrane Ernährung; • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: 40:28:27 Energie% • Mittlere Reduktion Taillenumfang in Gruppe A -6,6 cm und sowie gestörter Glukosetoleranz oder jeweils ad libitum • Alkohol: 4 Energie%; Ballaststoffe 21 g/Tag; GL: 65/Tag in Gruppe B -2,9 cm; (Gruppe A vs. B p-Wert=0,03). manifestem Diabetes mellitus Gruppe B (nach 12 Wochen): • Mittlerer Reduktion des 120-Minuten-Plasmawerts in Gruppe A: • Energiezufuhr: 1795 kcal/Tag –3,3 mmol und in Gruppe B -0,9 mmol/l (Gruppe A vs. B, • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: 52:20:25 Energie% p-Wert = 0,003). • Alkohol: 2 Energie%; Ballaststoffe 27 g/Tag; GL: 122/Tag • Keine signifikanten Gruppenunterschiede bei Nüchternglukose und -insulin, HbA1C-Wert, HOMA-Index Jönsson et al. (2009) 17 Erwachsene (mittleres Alter: 66 Jahre [Gruppe A]; 6 Monate; Gruppe A (nach 6 Monaten): Verglichen mit Gruppe B resultierte die Paläodiät nach 3 Monaten Schweden (19) 63 Jahre [Gruppe B] mit Typ-2-Diabetes Gruppe A: Paläodiät vs. • Energiezufuhr: 1581 kcal/Tag in signifikant stärkerer Reduktion Gruppe B: Ernährung nach • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: • des HbA1c-Wertes (–0,4%; p = 0,01) den ADA-Leitlinien; 32:24:39 Energie% • der Triglyzeridwerte (–0,4 mmol/l; p = 0,003) jeweils ad libitum • Alkohol: 3 Energie%; Ballaststoffe 22 g/Tag; GL: 63/Tag • des diastolischen Blutdrucks (–4 mmHG; p = 0,03) Gruppe B (nach 6 Monaten): • des Körpergewichts (–3,0 kg; p = 0,01) und • Energiezufuhr: 1878 kcal/Tag BMI (–1 kg/m2; p = 0,04) • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: 42:20:34 Energie% • signifikant höheren HDL-Werten (+0,08 mmol/l; p = 0,03). • Alkohol: 1 Energie%; Ballaststoffe 27 g/Tag; GL: 111/Tag • keine signifikanten Gruppenunterschiede bei Gesamt- und LDL-Cholesterol, CRP, systolischer Blutdruck, Nüchternglukose und -insulin, Homa-Index und AUC-Glucose0–120min sowie AUC-Insulin0–120min Frassetto et al. (2009) 9 Erwachsene (mittleres Alter: 38) mit 10 Tage, vorab 3 Tage Normale Ernährung: Unter der Paläodiät signifikante Reduktion USA (29) einen mittleren BMI von 27,8 kg/m2 normale Ernährung • Energiezufuhr: k.A. • des systolischen (–2,6 mmHG) und diastolischen (–3,4 mmHg) (Tag –2 bis 0), gefolgt von • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: Blutdrucks (p = 0,01) mit verbesserter Dehnungsfähigkeit Erhöhung der Kalium- und 44:18:38 Energie% (4,35 mm) der Blutgefässe (p = 0,05) Ballaststoffzufuhr über Paläodiät: • der Plasma-Insulinspiegel nach OGTT (Insulin AUC –39 %; 7 Tage, dann Paläodiät • Energiezufuhr: k.A. (p = 0,006) für 10 Tage • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: • des Gesamt-Cholesterols (–16%; p = 0,007), des LDL (–22%; 38:30:32 Energie% p = 0,003) und des VLDL-Cholesterols (–35%; p = 0,01) und der Triglyceride (–35%; p = 0,01) • Keine signifikanten Effekte bei HDL-Cholesterol, Nüchternglukose und HOMA-Index
Mellberg et al. (2014) 70 übergewichtige, postmenopausale Frauen 2 Jahre; Gruppe A (nach 24 Monaten): • Mittlerer Verlust an Fettmasse in Gruppen A um –4,6 kg und Schweden (27); (mittleres Alter: 59 Jahre [Gruppe A]; Gruppe A: Paläodiät vs. • Energiezufuhr: 1600 kcal/Tag in Gruppe B um –2,9 kg (A vs. B p-Wert = 0,095), begleitet von Nachauswertungen: 60 Jahre [Gruppe B]) Gruppe B: Ernährung nach • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: einem Abfall lipogeneseassoziierter Metaboliten Otten et al. (2016) (53) den Vorgaben des NNR 34:22:40 Energie% (u.a. Expression von Lipoproteinlipase (LPL), Fettsäuresynthase und Blomquist et al. (54) (Nordic Nutrition Gruppe B (nach 24 Monaten): und Diglycerid-Acyltransferase 2) Recommendations), • Energiezufuhr: 1768 kcal/Tag • Mittlere Reduktion des BMI in Gruppe A um 2,5 kg/m2 und jeweils ad libitum • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: in Gruppe B um 1,4 kg/m2 (A vs. B p-Wert = 0,059) 43:17:34 Energie% • Mittlere Reduktion der Triglyzeridspiegel in Gruppe A um –0,23 mmol/ und in Gruppe B um –001 mmol/l (A vs. B p-Wert = 0,004) • Mittlere Reduktion des Fettgehalts der Leber in Gruppe A um 50% und um 49% in Gruppe B (A vs. B > 0,05) • Keine signifikanten Gruppenunterschiede bei Taillenumfang, Nüchterninsulin und -glukose, systolischer und diastolischer Blutdruck, Herzfrequenz, hsCRP, Gesamt-, LDL- und HDL-Choles- terol, Nüchternglukose und HOMA-Index und der mittleren renalen Stickstoffausscheidung Boers et al. (2014) 34 Erwachsene (mittleres Alter 52 Jahre •2 Wochen; Gruppe A: Gruppe A: Verglichen mit Gruppe B kam es unter der Paläodiät zu einer Niederlande (18) [Gruppe A]; 55 Jahre Gruppe B]) mit Paläodiät vs. Gruppe B: • Energiezufuhr: 2072 kcal/Tag signifikant stärkeren Reduktion ≥ 2 Merkmalen des metabolischen Syndroms Ernährung gemäss • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: 32:24:41 Energie% • des Körpergewichts (–1,3 kg; A vs. B p = 0,001) Vorgaben des DHC • Ballaststoffe: 34 g/Tag und BMI (–0,5 kg/m2; A vs. B p = 0,01) • Ausgabe von isokalori- Gruppe B: • des systolischen (–9,1 mmHG; p = 0,02) und diastolischen schen Mahlzeiten zu • Energiezufuhr: 2069 kcal/Tag Blutdrucks (–5,2 mmHG; p = 0,04) Beginn mit zusätzlichen • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: 50:17:29 Energie% • der Triglyzeridwerte (–0,9 mmol/l; p = 0,00) und des Quotienten Snacks für Personen, die • Ballaststoffe: 28 g/Tag aus Triglyzeriden und HDL (–12; p = 0,00) > 2 kg Gewicht verloren • keine signifikanten Gruppenunterschiede bei Bauchumfang, haben ohne zu hungern Nüchternglukose und -insulin, HOMA-Index, LDL-Cholesterol, (Gruppe A: n = 7; hsCRP, TNFa, und der intestinalen Permeabilität Gruppe B: n = 2) (Laktulose-Mannitol-Test) Masharani et al. (2015) 24 Erwachsene (50–69 Jahre 21 Tage (3 Tage Anlaufs- Gruppe A: • Signifikanter Abfall von Fructosamin in Gruppe A USA (28) mit Typ-2-Diabetes mellitus zeiternährung, dann 14 • Energiezufuhr: 3001,5 kcal/Tag (–1,3 mmol/l) vs. +0,6 mmol/l in Gruppe B (p = 0,06) Tage Testdiät) Gruppe A: • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: 58:19:27 Energie% • Keine signifikanten Gruppenunterschiede bei Körpergewicht, Paläodiät vs. Gruppe B: Gruppe B: systolischem und diastolischem Blutdruck, HbA1c, Ernährung nach den ADA- • Energiezufuhr: 3000,5 kcal/Tag Nüchternglukose, Insulinsensitivität (gemessen via Leitlinien • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: 54:20:29 Energie% euglykämischem Hyperinsulin-Clamp), Gesamt-, LDL- und HDL-Cholesterol und Triglyzeride
Genoni et al. (2016) 39 Frauen (mittleres Alter 47 Jahre) 4 Wochen; Gruppe A: Gruppe A (nach 4 Wochen): Verglichen mit Gruppe B kam es unter der Paläodiät zu einer Australien (20) mit einen mittleren BMI von 27,0 kg/m2 Paläodiät vs. Gruppe B: • Energiezufuhr: 1400 kcal/Tag signifikant stärkeren Reduktion von Ernährung nach Vorgaben • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: 28:27:40 Energie% • Körpergewicht absolut (–2,0 kg; A vs. B p = 0,01) und der australischen Gruppe B (nach 4 Wochen): relativ (–2,63%; A vs. B p = 0,01) Ernährungsempfehlungen • Energiezufuhr: 1591 kcal/Tag • Fettmasse absolut (–1,68 kg; A vs. B < 0,01) und (AGHE) jeweils ad libitum • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: 41:22:33 Energie% relativ (–1,34%; A vs. B p < 0,05) • Bauchumfang –1,9 cm (A vs. B p = 0,01) • Keine signifikanten Unterschiede bei fettfreier Körpermasse, systolischem und diastolischem Blutdruck, Plasmagesamt, LDL- und HDL-Cholesterol, Nüchternglukose und -insulin, Konzentration an C-reaktivem Protein und Serum-Triglyzeride Otten et al. (2018) 32 Erwachsene (mittleres Alter: 60) 12 Wochen; Gruppe A: Gruppe A (nach 12 Wochen): • Mittlere Reduktion des BMI in beiden Gruppen um 2,3 kg/m2 Schweden (25) mit einen mittleren BMI von 31 kg/m2 Paläodiät mit Empfehlung • Energiezufuhr: 1655 kcal/Tag (p < 0,001) und der Fettmasse um 5,7–6,5 kg (p < 0,001) und Typ 2 Diabetes zur körperlichen Aktivität • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: 31:24:46 Energie% • Mittlere Reduktion des HbA1c-Werts in beiden Gruppen um 1% vs. Gruppe B: Paleodiät mit Gruppe B (nach 12 Wochen): (p < 0,01) begleitetem Bewegungs- • Energiezufuhr: 1676 kcal/Tag • Mittlere Absenkung der Nüchtern-Glukose und der peripheren programm. Ernährung • Relation Kohlenhydrate/Protein/Fett: 31:24:41 Energie% Insulinsensitivität in Gruppe A um 0,9 mmol/l bzw. jeweils ad libitum 2,05 mg × kg–1 × min–1 (p < 0,05) und in Gruppe B um 2,0 mmol/l bzw. 1,15 mg × kg–1 × min-1 (p < 0,01) • Mittlerer Verlust an Leberfett um 74% (p < 0,001) in Gruppe A und um 32% (nicht signifikant) in Gruppe B
E R N Ä H R U N G ST R E N D S für Surrogatmarker des kardiovaskulären Risikos wie sterblichkeit assoziiert (22). Auf der anderen Seite gibt Lipidprofil, Parameter des Insulin- und Glukosestoff- es keine Hinweise, dass entsprechend zubereitete wechsels sowie den arteriellen Blutdruck zu. «neolithische» Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Voll- Eine Metaanalyse von vier der in Tabelle 2 aufgeführ- korn- und Milchprodukte per se gesundheitsschädlich ten Studien konnte nur für zwei Kenngrössen – Tail- sind. Vielmehr wächst die Zahl der Befunde, die für lenumfang und Plasmatriglyzeride – einen signifikan- Milch- und Vollkornprodukte vorteilhafte Effekte auf ten Vorteil für die Paläoernährung nachweisen, Stoffwechsel und Gesundheit dokumentieren (47–50). verglichen mit der Kontrollgruppe (30). Eine «postmoderne», liberalisierte Steinzeitkost, die Insgesamt schneiden Paläodiäten in puncto Lipid- die Vorteile der «klassischen» Steinzeiternährung profil, Blutdruck und Parameter des Glukosestoff- (energiearme und wenig verarbeitete Lebensmittel) wechsels im Schnitt nicht besser ab, als dies für andere mit den Vorteilen eines massvollen Konsums von Kostformen mit geringer glykämischer Last unter Milchprodukten, insbesondere Sauermilcherzeugnisse Einbezug von Hülsenfrüchten, pflanzlichen Ölen, und traditionell verarbeitete Vollkornprodukte (Sau- Milchprodukten und Vollkorn nachgewiesen wurde erteigbrote; Hafererzeugnisse), kombiniert, scheint so- (31–42). mit für die meisten Menschen die empfehlenswertere Beachtenswert sind ferner die Stoffwechseleffekte Variante zu sein. Bei Unverträglichkeiten, zum Beispiel unter einer vegetarischen Kost – gewissermassen das Milchallergie und Glutensensitivitäten, sind die ent- nutritive Gegenstück zur Paläoernährung (kein sprechenden Lebensmittel selbstverständlich zu mei- Fleisch und Fisch, dafür Hülsenfrüchte, Vollkorn und den. Die für die Paläoernährung charakteristische ggf. Milch). Metaanalysen von Interventionsstudien strikte und generelle Ablehnung von Getreideproduk- dokumentieren für die vegetarischen Ernährungs- ten, Milch und Hülsenfrüchten ist ernährungsphysio- muster einen signifikant stärkeren Blutdruckabfall logisch dagegen nicht zu begründen. (–4,8 mmHg systolisch und –2,2 mmHg diastolisch) Unabhängig von den präventiven Effekten einer (43) und eine deutlichere Senkung des HbA1C-Wertes Paläoernährung stellt diese für Patienten mit metabo- (–0,39 %) (44) im Vergleich zur Kontrollgruppe. lischem Syndrom eine geeignete therapeutische Diät- Besonders vorteilhafte Veränderungen auf das Kör- variante dar (51), aber nicht die einzige. Ähnliche pergewicht und das Lipidprofil wurden unter einer oder noch bessere Effekte lassen sich mit einer koh- kohlenhydratreduzierten veganen Ernährung («Öko- lenhydratreduzierten, mediterranen Ernährung oder Atkins-Diät») mit hohem Fett- und Proteinanteil auf einer Ernährung nach dem OmniHeart-Prinzip mit der Basis von Nüssen, pflanzlichen Ölen und Soja- so- reichlich Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen so- wie Getreideprotein beobachtet (45, 46). wie Milchprodukten, qualitativ hochwertigen Speise- ölen (Oliven- und Rapsöl) Fisch, Geflügel und Voll- Fazit korn erzielen (52). Zusammenfassend ist eine Ernährungsweise nach dem Korrespondenzautor: Steinzeitprinzip mit moderatem Fleischverzehr als Dr. Alexander Ströhle Gottfried-Wilhelm-Leibniz Universität (LUH) Hannover Dauerkost geeignet, weil Getreide, Hülsenfrüchte und Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung Milchprodukte keine für den Menschen «essenziellen Am Kleinen Felde 30 Lebensmittel» sind. Auch war ein paläoähnliches D-30167 Hannover Ernährungsmuster in einer Beobachtungsstudie mit E-Mail: stroehle@nutrition.uni-hannover.de einer Follow-up-Periode von im Mittel sechs Jahren IU: Internationale Einheiten; RE: Retinol-Äquivalenten; mg: Milligramm mit einer reduzierten kardiovaskulären und tumorbe- dingten Mortalität sowie einer verminderten Gesamt- 18 Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 2|2019
E R N Ä H R U N G ST R E N D S Literatur: 26. Lindeberg S, Jönsson T, Granfeldt Y, Borgstrand E, Soffman J, Sjö- 1. Cordain L: The Paleo Diet: Lose Weight and Get Healthy by Eating the ström K et al.: A Palaeolithic diet improves glucose tolerance more than a Food You Were Designed to Eat. John Wiley, New Jersey, 2002. Mediterranean-like diet in individuals with ischaemic heart disease. Dia- 2. Cordain L: The Paleo Answer: 7 Days to Lose Weight, Feel Great, Stay betologia 2007; 50 (9): 1795–1807. Young. Houghton Mifflin Harcourt, Boston, 2011. 27. Mellberg C, Sandberg S, Ryberg M, Eriksson M, Brage S, Larsson C 3. Cordain L, Friel J: The Paleo Diet for Athletes: The Ancient Nutritional et al.: Long-term effects of a Palaeolithic-type diet in obese postmeno- Formula for Peak Athletic Performance. Rodale, Emmaus, 2005. pausal women: a two-year randomized trial. Eur J Clin Nutr 2014; 68 (3): 4. Richter N: Paleo-Steinzeit-Diät: ohne Hunger abnehmen, fit und 350–357. schlank werden – Power for Life. 115 Rezepte aus der modernen Stein- 28. Masharani U, Sherchan P, Schloetter M, Stratford S, Xiao A, Sebas- zeitküche mit Fleisch, Fisch & Gemüse. Glutenfrei & laktosefrei. 10. Auf- tian A et al.: Metabolic and physiologic effects from consuming a hunter- lage, Christian Verlag GmbH, München, 2018. gatherer (Paleolithic)-type diet in type 2 diabetes. Eur J Clin Nutr 2015; 5. Pitt CE: Cutting through the Paleo hype: The evidence for the Palaeo- 69 (8): 944–948. lithic diet. Aust Fam Physician 2016; 45 (1): 35–38. 29. Frassetto LA, Schloetter M, Mietus-Synder M, Morris RC, Sebastian 6. Ströhle A: Der moderne Mensch, ein Gefangener des Paläolithikums? A: Metabolic and physiologic improvements from consuming a paleo- Eine kritische Analyse der evolutionsmedizinischen Mismatch-Theorie. lithic, hunter-gatherer type diet. Eur J Clin Nutr 2009; 63(8): 947–955. Naturw Rdsch 2012; 65: 1–13. 30. Manheimer EW, van Zuuren EJ, Fedorowicz Z, Pijl H: Paleolithic nu- 7. Ströhle A, Hahn A: Essen wie in der Steinzeit – Darwin als ultimativer trition for metabolic syndrome: systematic review and meta-analysis. Am Ernährungsratgeber? Teil 1: Vom Paleokonzept zum Anpassungspara- J Clin Nutr 2015; 102 (4): 922–932. digma. Schweiz Z Ernährungsmed 2014; 14: 41-49. 31. Elhayany A, Lustman A, Abel R, Attal-Singer J, Vinker S: A low car- 8. Ströhle A, Hahn A: Essen wie in der Steinzeit – Darwin als ultimativer bohydrate Mediterranean diet improves cardiovascular risk factors and Ernährungsratgeber!? Teil 2: Auf der Suche nach «der» paläolithischen Er- diabetes control among overweight patients with type 2 diabetes melli- nährung – paläoökologische Befunde. Schweiz Z Ernährungsmed 2014; tus: a 1-year prospective randomized intervention study. Diabetes Obes 14: 33–41. Metab 2010; 12 (3): 204–209. 9. Ströhle A, Hahn A: Essen wie in der Steinzeit – Darwin als ultimativer 32. Jones JL, Fernandez ML, McIntosh MS, Najm W, Calle MC, Kalynych Ernährungsratgeber!? Teil 3: Auf der Suche nach «der» paläolithischen Er- C et al.: A Mediterranean-style low-glycemic-load diet improves varia- nährung – ethnologische Befunde. Schweiz Z Ernährungsmed 2014; 34– bles of metabolic syndrome in women, and addition of a phytochemical- 41. rich medical food enhances benefits on lipoprotein metabolism. J Clin Li- 10. Ströhle A, Hahn A: Essen wie in der Steinzeit – Darwin als ultimati- pidol 2011; 5 (3): 188–196. ver Ernährungsratgeber!? Teil 4: Fragen der Evolutionsgenetik und prä- 33. Jones JL, Comperatore M, Barona J, Calle MC, Andersen C, McIn- ventiv-medizinisches Potenzial der Paläodiät. Schweiz Z Ernährungsmed tosh M et al.: A Mediterranean-style, low-glycemic-load diet decreases 2015; 2: 1–7. atherogenic lipoproteins and reduces lipoprotein (a) and oxidized low- 11. Turner BL, Thompson AL: Beyond the Paleolithic prescription: incor- density lipoprotein in women with metabolic syndrome. Metab Clin Exp porating diversity and flexibility in the study of human diet evolution. 2012; 61(3): 366–372. Nutr Rev 2013; 71 (8): 501–510. 34. Nuttall FQ, Schweim K, Hoover H, Gannon MC: Effect of the Lo- 12. Knight C: «Most people are simply not designed to eat pasta»: evolu- BAG30 diet on blood glucose control in people with type 2 diabetes. Br J tionary explanations for obesity in the low-carbohydrate diet movement. Nutr 2008; 99(3): 511–519. Public Underst Sci 2011; 20 (5): 706–719. 35. Gower BA, Goss AM: A lower-carbohydrate, higher-fat diet reduces 13. Ulijaszek SJ, Mann N, Elton S: Evolving Human Nutrition: Implica- abdominal and intermuscular fat and increases insulin sensitivity in tions for Public Health. 1. Auflage, Cambridge University Press, New adults at risk of type 2 diabetes. J Nutr 2015; 145 (1): 177S–183S. York, 2012. 36. Gannon MC, Nuttall FQ: Control of blood glucose in type 2 diabetes 14. O’Keefe JH, Cordain L: Cardiovascular disease resulting from a diet without weight loss by modification of diet composition. Nutr Metab and lifestyle at odds with our Paleolithic genome: how to become a 21st- (Lond) 2006; 3: 16. century hunter-gatherer. Mayo Clin Proc 2004; 79(1): 101–108. 37. Gannon MC, Hoover H, Nuttall FQ: Further decrease in glycated he- 15. Lindeberg S: Paleolithic diets as a model for prevention and treat- moglobin following ingestion of a LoBAG30 diet for 10 weeks compared ment of Western disease. Am J Hum Biol 2012; 24 (2): 110–115. to 5 weeks in people with untreated type 2 diabetes. Nutr Metab (Lond) 16. Cordain L: The Nutritional Characteristics of a Contemporary Diet 2010; 7: 64. Based Upon Paleolithic Food Groups. JANA 2002; 5: 15–24. 38. Afaghi A, Ziaee A, Afaghi M: Effect of low-glycemic load diet on 17. Ströhle A, Behrendt I, Behrendt P, Hahn A: Alternative Ernährungsfor- changes in cardiovascular risk factors in poorly controlled diabetic pa- men, Teil 2: Paleo-Ernährung - Naturgeschichte trifft moderne Stoffwech- tients. Indian J Endocrinol Metab 2012; 16 (6): 991–995. selforschung. Aktuel Ernahrungsmed 2016; 41(02): 120–138. 39. Lerman RH, Minich DM, Darland G, Lamb JJ, Schiltz B, Babish JG et 18. Boers I, Muskiet FA, Berkelaar E, Schut E, Penders R, Hoenderdos K al.: Enhancement of a modified Mediterranean-style, low glycemic load et al.: Favourable effects of consuming a Palaeolithic-type diet on cha- diet with specific phytochemicals improves cardiometabolic risk factors racteristics of the metabolic syndrome: a randomized controlled pilot- in subjects with metabolic syndrome and hypercholesterolemia in a ran- study. Lipids Health Dis 2014; 13: 160. domized trial. Nutr Metab (Lond) 2008; 5: 29. 19. Jönsson T, Granfeldt Y, Ahrén B, Branell UC, Pålsson G, Hansson A et 40. Klemsdal TO, Holme I, Nerland H, Pedersen TR, Tonstad S: Effects of al.: Beneficial effects of a Paleolithic diet on cardiovascular risk factors a low glycemic load diet versus a low-fat diet in subjects with and with- in type 2 diabetes: a randomized cross-over pilot study. Cardiovasc Dia- out the metabolic syndrome. Nutr Metab Cardiovasc Dis 2010; 20 (3): betol 2009; 8: 35. 195–201. 20. Genoni A, Lyons-Wall P, Lo J, Devine A: Cardiovascular, Metabolic 41. Esposito K, Maiorino MI, Petrizzo M, Bellastella G, Giugliano D: The Effects and Dietary Composition of Ad-Libitum Paleolithic vs. Australian effects of a Mediterranean diet on the need for diabetes drugs and re- Guide to Healthy Eating Diets: A 4-Week Randomised Trial. Nutrients mission of newly diagnosed type 2 diabetes: follow-up of a randomized 2016; 8 (5). trial. Diabetes Care 2014; 37 (7): 1824–1830. 21. Manousou S, Stål M, Larsson C, Mellberg C, Lindahl B, Eggertsen R 42. Gadgil MD, Appel LJ, Yeung E, Anderson CAM, Sacks FM, Miller ER: et al.: A Paleolithic-type diet results in iodine deficiency: a 2-year rando- The effects of carbohydrate, unsaturated fat, and protein intake on mea- mized trial in postmenopausal obese women. Eur J Clin Nutr 2018; 72(1): sures of insulin sensitivity: results from the OmniHeart trial. Diabetes 124–129. Care 2013; 36 (5): 1132–1137. 22. Whalen KA, McCullough M, Flanders WD, Hartman TJ, Judd S, Bo- 43. Yokoyama Y, Nishimura K, Barnard ND, Takegami M, Watanabe M, stick RM: Paleolithic and Mediterranean diet pattern scores and risk of Sekikawa A et al.: Vegetarian diets and blood pressure: a meta-analysis. incident, sporadic colorectal adenomas. Am J Epidemiol 2014; 180 (11): JAMA Intern Med 2014; 174 (4): 577–587. 1088–1097. 44. Yokoyama Y, Barnard ND, Levin SM, Watanabe M: Vegetarian diets 23. Ströhle A, Wolters M, Hahn A: Rotes Fleisch – vom wertvollen Nähr- and glycemic control in diabetes: a systematic review and meta-analysis. stofflieferanten zum kanzerogenen Agens? Ernährung im Fokus 2015; 9 Cardiovasc Diagn Ther 2014; 4 (5): 373–382. (15): 268–274. 45. Jenkins DJA, Wong JMW, Kendall CWC, Esfahani A, Ng VWY, Leong 24. Bernstein AM, Song M, Zhang X, Pan A, Wang M, Fuchs CS et al.: TCK et al.: Effect of a 6-month vegan low-carbohydrate («Eco-Atkins») Processed and Unprocessed Red Meat and Risk of Colorectal Cancer: diet on cardiovascular risk factors and body weight in hyperlipidaemic Analysis by Tumor Location and Modification by Time. PLoS ONE 2015; adults: a randomised controlled trial. BMJ Open 2014; 4 (2): e003505. 10(8): e0135959. 46. Jenkins DJA, Wong JMW, Kendall CWC, Esfahani A, Ng VWY, Leong 25. Otten J, Stomby A, Waling M, Isaksson A, Söderström I, Ryberg M et TCK et al.: The effect of a plant-based low-carbohydrate («Eco-Atkins») al.: A heterogeneous response of liver and skeletal muscle fat to the diet on body weight and blood lipid concentrations in hyperlipidemic sub- combination of a Paleolithic diet and exercise in obese individuals with jects. Arch Intern Med 2009; 169(11): 1046–1054. type 2 diabetes: a randomised controlled trial. Diabetologia 2018; 61 (7): 1548–1559. Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 2|2019 19
E R N Ä H R U N G ST R E N D S 47. Schwingshackl L, Hoffmann G, Lampousi A-M, Knüppel S, Iqbal K, Schwedhelm C et al.: Food groups and risk of type 2 diabetes mellitus: a systematic review and meta-analysis of prospective studies. Eur J Epi- demiol 2017; 32 (5): 363–375. 48. Schwingshackl L, Schwedhelm C, Hoffmann G, Lampousi A-M, Knüp- pel S, Iqbal K et al.: Food groups and risk of all-cause mortality: a syste- matic review and meta-analysis of prospective studies. Am J Clin Nutr 2017; 105 (6): 1462–1473. 49. Schwingshackl L, Schwedhelm C, Hoffmann G, Knüppel S, Laure Pre- terre A, Iqbal K et al.: Food groups and risk of colorectal cancer. Int J Cancer 2018; 142 (9): 1748–1758. 50. Bechthold A, Boeing H, Schwedhelm C, Hoffmann G, Knüppel S, Iqbal K et al.: Food groups and risk of coronary heart disease, stroke and heart failure: A systematic review and dose-response meta-analysis of pro- spective studies. Crit Rev Food Sci Nutr 2017; 1–20. 51. Tarantino G, Citro V, Finelli C: Hype or Reality: Should Patients with Metabolic Syndrome-related NAFLD be on the Hunter-Gatherer (Paleo) Diet to Decrease Morbidity? J Gastrointestin Liver Dis 2015; 24(3): 359– 368. 52. Schwingshackl L, Chaimani A, Hoffmann G, Schwedhelm C, Boeing H: A network meta-analysis on the comparative efficacy of different dietary approaches on glycaemic control in patients with type 2 diabetes melli- tus. Eur J Epidemiol 2018; 33 (2): 157–170. 53. Otten J, Mellberg C, Ryberg M, Sandberg S, Kullberg J, Lindahl B et al.: Strong and persistent effect on liver fat with a Paleolithic diet during a two-year intervention. Int J Obes (Lond) 2016; 40 (5): 747–753. 54. Blomquist C, Chorell E, Ryberg M, Mellberg C, Worrsjö E, Makovei- chuk E et al.: Decreased lipogenesis-promoting factors in adipose tissue in postmenopausal women with overweight on a Paleolithic-type diet. Eur J Nutr 2018; 57(8): 2877–2886. 20 Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 2|2019
Sie können auch lesen