Die Produktstrategie der DVB AG - Diskussionsgrundlage zum zukünftigen ÖPNV in Dresden - BUND Dresden
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Die Produktstrategie der DVB AG Diskussionsgrundlage zum zukünftigen ÖPNV in Dresden Andreas Hoppe Gruppe Verkehrsplanung Dresden, August 2020
Vorwort Dresden braucht eine gesellschaftliche Diskussion über den Stadtverkehr in der Zukunft, über eine Mobilitätswende und wie Mobilität in der Zukunft „Wer nicht weiß, wo er hin finanziert werden kann. will, darf sich nicht wundern, wenn er woanders ankommt.“ Die Produktstrategie der DVB AG ist dafür eine Diskussionsgrundlage. Mark Twain, Schriftsteller 2
Agenda 1. Herausforderungen des Dresdner ÖPNV 2. Wo hat der ÖPNV Chancen (Potenziale)? 3. Die Produktstrategie der DVB AG 4. Empfehlungen zur Vorgehensweise 5. Fazit 3
Der Dresdner ÖPNV steht aktuell vor zahlreichen Herausforderungen: 1. einer wachsenden Stadt (steigender Fahrzeug- und Personalbedarf), 2. wachsenden Kundenerwartungen (mehr Qualität, mehr Wettbewerbsfähigkeit), 3. wachsenden gesellschaftlichen Anforderungen (mehr Nutzen, „Mobilitätswende“), 4. einem steigenden Finanzierungsbedarf (mehr Kosten), 5. NEU Bewältigung der Pandemiefolgen (Chancen & Risiken im Mobilitätsverhalten)… 230 230 ÖPNV Modal Split 30% Die LH Dresden hat gemäß 210 Stadtratsbeschluss aus 03/2019 das Mio. Fahrgäste pro Jahr Ziel, bis zum Jahr 2030 im ÖPNV 195 ÖPNV Modal Split 25% 190 einen Modal Split von 25 bis 30 182 180 ÖPNV Modal Split 21% Prozent zu erreichen. 170 175 168 163 Als Modal Split wird der Anteil der 153 20 150 148 26 zurückgelegten Wege aller Verkehrs- 137 138 träger bezeichnet. Demnach hat der 130 2000 2005 2010 2015 2018 2020 2025 2030 36 ÖPNV heute einen Anteil von 20 18 Entwicklung (grün) und Prognose (gelb) der Fahrgastzahlen der DVB AG Prozent aller Wege in der Stadt. 5
Apropos Pandemie: Sie kann und wird das Mobilitätsverhalten und damit Mobilitätsstrategien verändern. Die Pandemie kann allerdings nicht den kommunalen und volkswirtschaftlichen Nutzen des ÖV1 im Vergleich zum MIV2 auf den Kopf stellen. Aktuell haben wir eine Verkehrsnachfrage von 80 Prozent zum Vorjahreszeitraumes. Allerdings hat Wochenfeine Entwicklung der der ÖPNV auch Chancen: Verkehrsnachfrage im Vergleich zum Vorjahr 120% ◼ Entzerrung von Verkehrsspitzen 100% ◼ ÖPNV: mehr Effizienz (Ressourcenauslastung) 80% ◼ MIV: weniger Spitzenstundenverkehr führt 60% zu weniger Verkehrsflächenbedarf Grau: Schulferien 2019 40% ◼ Neue Mobilitätsformen (Car- & Bikesharing, Gelb: Schulferien 2020 20% On Demand) rücken durch mehr individuelle Flexibilität stärker in den Fokus 0% 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 ◼ Bargeldloser Vertrieb („Selbständige“ Nachfrage Kalenderwoche Einführung) ◼ … 1. ÖV – öffentlicher Verkehr 6 2. MIV – motorisierter Individualverkehr
Wenn wir mehr Fahrgäste für den ÖPNV gewinnen wollen, müssen wir das Angebot konsequent an Kundenanforderungen ausrichten. Und das ÖPNV-Angebot muss für die Kunden wettbewerbsfähig zum MIV sein. Was ist unseren ÖPNV-Kunden wichtig? Wichtigkeit der Leistungsmerkmale – TOP15 von 33 Leistungsmerkmalen Anschlüsse/Umsteigen Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit Linien- und Streckennetz Taktfrequenz Freundlichkeit Personal Kundenorientierung Abendverkehrsangebot Preis-Leistungs-Verhältnis persönliche Beratung Service-Zentren Das Verkehrsmittelwahlverhalten der Schnelligkeit der Beförderung Bürger wird maßgeblich von Fahrplanauskunft Internet subjektiven Faktoren geprägt. Je Nachtverkehrsangebot wichtiger ein Faktor ist, um so Tarifsystem größer ist sein Einfluss auf die Informationen, Durchsagen, Pläne - Fahrzeug Verkehrsmittelwahlentscheidung. Information bei Störungen 7 Quelle: TNS Infratest, DVB-Kundenbarometer 2018; Korrelation Globalzufriedenheit mit Einzelmerkmalen
Wir können im ÖPNV neue Fahrgäste gewinnen, wenn wir für eine Leichtigkeit des Reisens von der Quelle bis zum Ziel sorgen. Deshalb investieren wir mit verschiedenen Maßnahmen in die Qualitäten, die unseren Kunden wichtig sind. Neue Angebote auch von/nach Echtzeitinformationen von der Online-Besetzt- Netzsteuerung, dyn. dem Umland, On-Demand- Quelle bis zum Ziel (dyn. graderfassung, Verbindungsauskunft Verkehre, Flexibilität im Angebot, Wegeleitung), mehr Kapazität, mit 95% Anschluss- Mobilitätsgarantie… Neue Medien… mehr Flexibilität… sicherheit… Fairtiq-Preise und ABO-Online über ÖV-Vorrang, QLSA, Fahrerassistenz- Multimodale Verbindungsauskunft, Smartphone, Be-In/Be-Out: autom. systeme, dyn. Fahrpläne und Netzausbau, dynamische Fahrpreisabrechnung… Fahrgastinformationssysteme… Straßenraumfreigabe… und vieles mehr…
Die LH Dresden hat ein Pendlerproblem. Von und nach dem Umland hat der ÖPNV nur vergleichsweise geringe Verkehrsanteile. Gemeinde mit ÖV-Pendleranteil [%] von / nach DD Klipphausen1 Keine Direktverbindung 0,6 Radeburg 308, 477 1,5 Wilsdruff1 333 2,5 Ottendorf-Okrilla2 SB33, 317 7,3 Moritzburg 477 9,0 Radeberg2 RE1+2, RB, 308 13,3 Freital S3, RE3, RB, A, 66 14,0 Pirna S1+2, RE20, G/L, H/S 17,0 Weinböhla S1, 4 28,4 Radebeul S1, RE15+18+50, 4 29,0 Das ÖPNV-Angebot zwischen Dresden und dem Heidenau S1+2, RE19+20, 86, H/S 35,1 Umland ist für Pendler attraktiver zu gestalten. 10 1) Untersuchungen mit Aufgabenträger läuft 2) Umsetzungsreifes Konzept liegt vor
Auch innerhalb des Stadtgebiets hat der ÖPNV insbesondere bei tangentialen Stadtteilverbindungen Nachteile in den Verkehrsanteilen gegenüber dem MIV. ◼ Hoher Handlungsbedarf, ÖPNV-Anteil 30 Prozent ◼ Klotzsche – Pieschen – Cotta Lösung: Handlungsbedarf besteht vor ◼ Cotta – Prohlis – Leuben tangentiale allem bei tangentialen ◼ Prohlis - Blasewitz Buslinien Stadtteilverbindungen. Hier ◼ Handlungsbedarf, ÖPNV-Anteil >30 bis 50 Prozent sind neue Bahn- und ◼ Cotta – Plauen – Prohlis Busverbindungen empfohlen. Lösung: ◼ Cotta – Altstadt ◼ Pieschen – Neustadt Neue Direkt- verbindungen ◼ Klotzsche – Neustadt ◼ Prohlis – Altstadt Umstellung von Bus- auf ◼ Blasewitz – Leuben Bahnbetrieb ◼ Loschwitz – Blasewitz MIV-Push- ◼ Loschwitz – Altstadt Maßnahmen? ◼ Loschwitz - Neustadt 11
Die Unterschiede in den Verkehrsanteilen (Modal Split) zeigen sich besonders deutlich im Zuge von Elbbrücken: Ein Vergleich zwischen den Verkehrsmengen des ÖPNV (in den Grafiken blau) und des MIV (rot) zeigt diversen Handlungsbedarf. Quelle: Verkehrsmodell LH Dresden / DVB AG, Analyse 2017 • Zu geringe ÖPNV-Anteile im Zuge der Flügelwegbrücke und Waldschlößchenbrücke ➔ neue ÖPNV-Angebote • Zu hohe MIV-Anteile im Zuge der Carolabrücke / Innenstadt (?) ➔ Verkehrsberuhigung Innenstadt (?) 12
Die Dresdner Innenstadt hat ein Verkehrsproblem. Jeder zweite PKW möchte hier lediglich durchfahren (grün: Quelle-Ziel-Verkehr, rot: Durchgangsverkehr). ◼ Die Grafik zeigt die Prognose 2030 der LH Dresden mit Quelle-Ziel-Verkehren (grün) und Durchgangs- verkehren (rot) des MIV in der Innenstadt. ◼ Die Große Meißner Straße und die Nord-Süd- Verbindung werden mit bis zu 50 Prozent MIV- Durchgangsverkehren belastet. Quelle: Verkehrsmodell der LH Dresden/DVB AG/VVO Kfz-Durchgangsverkehre sind auf tangentiale Verkehrswege oder 13 vorzugsweise auf Verkehrsträger des Umweltverbundes zu verlagern.
Besonders kritisch ist der Pirnaische Platz in der Leistungsfähigkeit für den ÖPNV in Folge der hohen Gesamtverkehrsbelastung ◼ Pro Stunde gibt es 32 Freigaben der ÖV-Signale ◼ Pro Freigabe können 2 Züge den Knotenpunkt passieren ◼ Theoretische Leistungsfähigkeit = 64 Fahrten/h ◼ Realistische Leistungsfähigkeit = 51 Fahrten/h (80% der theoretischen Kapazität) ◼ Standardbelegung Süd – Nord = 36 Fahrten/h (Linien 3/E3, 7, 12, 75 im 10‘-Takt, Linie 62 im 7,5‘-Takt) Bei 40 Fahrten pro Stunde & Richtung = LOS C Eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit des ÖPNV (Einzelfahrten mit LOS E/F). kollidiert hier mit der MIV-Belastung. Entweder der Kfz- Bei > 50 Fahrten pro Stunde & Richtung = LOS F Verkehr wird reduziert oder am Pirnaischen Platz sind (ÖV-Stau auf Hst.-Zufahrt, siehe Foto) zwei weitere Bahnsteigleise zu bauen. 14
An diversen Innenstadtknoten haben die Verkehrsträger des Umweltverbundes schlechtere Verkehrsqualitäten (höhere Wartezeiten) als der MIV. Quelle: VISSIM-Simulation der VCDB im Auftrag der DVB, 2018 Lichtsignalanlagen sollten innerhalb von Orts- und Stadtteilzentren eine maximale Umlaufzeit von 90 Sekunden haben (heute bis 120 Sekunden), um Wartezeiten der Verkehrsträger des Umweltverbundes zu reduzieren. 15
Die Reisegeschwindigkeit zwischen ÖPNV und MIV ist in Dresden nicht wettbewerbsfähig im Sinne des Verkehrsmittelwahlverhaltens der Nutzer. Das tägliche Reisezeitbudget beeinflusst das Verkehrsmittelwahlverhalten der Bürger maßgeblich. Wenn wir eine Verkehrswende wollen, muss der ÖV schneller und/oder der MIV langsamer werden. 16
Reisezeitnachteile hat der ÖV ggü. dem MIV in nahezu allen Relationen, bis auf die Leipziger Straße, wo der ÖV durch dynamische Straßenraumfreigaben priorisiert wird. ÖPNV-Kenngrößen Vorher Nachher (2,6 km, 5 Haltestellen) 2002 2009 Beförderungszeit 7 Minuten weniger Fahrzeit stadtwärts 10:19 min 06:20 min landwärts 09:21 min 06:30 min Beförderungs- 8 km/h schneller! geschwindigkeit stadtwärts 15,4 km/h 25,1 km/h landwärts 17,3 km/h 24,9 km/h Verkehrsqualität stadtwärts E B landwärts D B Der ÖPNV sollte grundsätzlich bei straßenbündigen ÖPNV-Strecken Pulkführer durch dynamische Straßenraumfreigaben werden. 17
Wir haben massiven zustandsbedingten Ausbaubedarf Gleisschleife Weixdorf im Dresdner Gleisnetz. An 40% der Infrastruktur Umfahrung Hp. Weixdorf Bad besteht Handlungsbedarf. Mehr als 25% des Umfahrung Industriepark Klotzsche Gleisnetzes sind mindestens 25 Jahre alt. Königsbrücker Landstraße Hier nicht enthalten ist der vergleichbar große Handlungsbedarf Meißner Straße (Radebeul) im Busstreckennetz. Königsbrücker Straße Wir müssen mehr investieren, Großenhainer Straße 2 Bautzner Straße/Bautzner Landstraße dafür brauchen wir konsens- Hamburger Str./Schäferstr. 1 3 fähige Ausbauplanungen... Warthaer Str./Gleisschleife Leutewitz Lübecker Straße/Altcotta 4 Gerokstraße/Blasewitzer Straße/Loschwitzer Straße 5 6 Steinbacher Straße 7 Schillerplatz 8 Tolkewitzer Str./L.-Hartmann-Str. 1 EÜ Hansastr./Hst. Bf. Neustadt (Hansastr.) 2 Bischofsplatz/Bischofsweg Kesselsdorfer Str. Freiberger Str. Wehlener Str./Alttolkewitz/ 3 Rothenburger Straße/Görlitzer Straße Nürnberger Str. Österreicher Str. 4 Neustädter Markt 5 Ostraallee/Hst. Am Zwingerteich 6 Hst. Synagoge Berthold-Haupt-Straße/ 7 Güntzstraße Gleisschleife Kleinzschachwitz 8 Hst. Fetscherplatz Cäcilienstr./Reicker Str./Altreick 18 Gleisschleife Niedersedlitz
Der Planungs- und Entscheidungsprozess von Infrastrukturanlagen wird aktuell den Herausforderungen unserer Zeit nicht gerecht. Evolvierende Ziele, fehlende Ressourcen, unzureichende (Projekt-)Strukturen, keine Koordinierung, zu wenig Transparenz… Teilprozess Meilensteine Offene Grundsatzfragen 1 Rahmenbedingungen Ziele, Welche messbaren Ziele verfolgen wir in der Kommune? Rahmenbedingungen Wie schaffen wir notwendige Ressourcen und Strukturen? 2 Analyse Handlungsbedarf, Was sind kommunale Handlungsprioritäten für Ausbauvorhaben Planungsprioritäten und Unterhaltungsmaßnahmen? 3 Planungsprozess Aufgabenstellung, Wer übernimmt die Koordinierung von Planungsprozessen? Es fehlt Variantenvergleich, Transparenz. Wer ist der Kümmerer für ein Stakeholder- Vorzugsvariante Marketing? 4 Entscheidungsprozess Zustimmung Wie erreichen wir einen bestmöglichen gesellschaftlichen Konsens? Was muss die Politik entscheiden (und was ggf. nicht)? 5 Betriebs-/ Genehmigung, Wie beschleunigen wir Genehmigungsverfahren? Bauvorbereitung & Bau Bau Wie organisieren wir die Verkehrsführung im Bau („Fahren & Bauen“ sollte ein Grundsatz werden) 6 Betrieb Umsetzung, Welche Qualitäten sind uns wichtig und wie sichern wir diese Qualitätssicherung nachhaltig?
Die Produktstrategie der DVB AG 3
Die Produktstrategie der DVB AG reagiert auf Herausforderungen des Marktes, auf gesellschaftliche Herausforderungen und auf Unternehmensziele. Die Produktstrategie: ◼ …zeigt, mit welchen Maßnahmen mehr Fahrgäste und mehr Verkehrsanteile (Modal Split) im ÖPNV gewonnen werden können. ◼ …zeigt, welcher Nutzen mittel- und langfristig mit welchen Ressourcen (personell, technisch und wirtschaftlich) möglich ist. ◼ …bildet die Basis zur Diskussion über zukünftige Mobilitätskonzeptionen. Die Produktstrategie ist Teil der Unternehmensstrategie der DVB AG. 21
Mit unserer Produktstrategie kann der ÖPNV seine Verkehrsanteile von 20 auf 26 Prozent bis zum Jahr 2030 verbessern. Die Produktstrategie der DVB AG führt zu einer Modal-Split-Verbesserung der Verkehrsträger des Umweltverbundes gegenüber dem MIV um 10 Prozent.
Mit unserem Strategiepapier zeigen wir Handlungsfelder und empfehlen eine Prioritätensetzung von Angebots- und Infrastrukturmaßnahmen. ◼ Angebotsausbau Straßenbahn ◼ Streckenausbauprioritäten Prioritätenliste ◼ Streckenneubauprioritäten Verkehrsinfrastruktur ◼ Neue Linien, Takt- und Einsatzzeiten ◼ Angebotsausbau Bus Prioritätenliste ◼ Neue Premiumbuslinien Verkehrsangebot ◼ Pendlerkonzeptionen ◼ Integration neuer Mobilitätsformen ◼ Car- & Bikesharing ◼ On Demand ◼ Priorisierung der Verkehrsträger des Umweltverbundes (Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV) ◼ Verlässlichkeit, Anschlusssicherheit, Vorrang ◼ Push-&-Pull-Maßnahmen ◼ Tarife & Finanzierung des ÖPNV 23
Bestandteil der Produktstrategie sind Angebotsprioritäten gewichtet nach Nutzeffekten. Maßnahmen im Verkehrsangebot Neue Modal Split Denkbare Fahrgäste/Tag Wirkung ÖV Umsetzung Angleichung der Rahmenbedingungen ÖPNV-MIV + 60.000 + 2,7 % 2025 - 2030 Erhöhung Reisegeschwindigkeit im ÖPNV (+ 2 km/h) + 20.000 + 1,1 % ab 2020 Busnetz West mit neuer Buslinie 67 + 13.000 + 0,6 % 2024 Taktverdichtungen Linien 3, 6, 7, 11, 13 + 7.300 + 0,5 % 2023 – 2028 Erhöhung der Verlässlichkeit (Ziel Anschlusssicherheit 95%) + 7.000 + 0,4 % 2020-2025 Neubaustrecke K.-Marx-Straße - Flughafen mit neuer Linie 17 + 5.300 + 0,2 % 2028 – 2030 Busnetz Nord-Ost mit veränderten Buslinien 64 und 65 + 4.900 + 0,2 % 2025 Neubaustrecke Löbtau - Strehlen, Linien 7 und 9 über TUD + 4.500 + 0,2 % 2025 - 2027 On-Demand-Verkehr (Ziel Mobilitätsgarantie) + 3.600 + 0,1 % 2020-2025 Neubaustrecke Strehlen – Blasewitz mit neuer Linie 14 + 2.600 + 0,2 % 2028 – 2030 Busnetz Nord mit besser Stadt-Umland-Verknüpfung (Linie 78) + 2.300 + 0,1 % 2022 Verlängerung Linie 8 nach Tolkewitz + 2.300 + 0,2 % 2028 Neubaustrecke Plauen – Johannstadt mit neuer Linie 5 + 2.000 + 0,2 % 2028 - 2030 Linienänderung Linien 1, 10, 68 mit P+R Messe + 1.700 + 0,1 % 2020/21 Verlängerung Linie 13 nach Kaditz + 1.300 + 0,1 % 2022 Summe +40 Mio./Jahr Grün: bereits beschlossene oder in 24 Realisierung befindliche Maßnahme
Das mit Abstand größte ÖPNV-Potenzial bieten MIV-Push-Maßnahmen. Nur mit dem Zusammenspiel von MIV-Push-und-ÖV-Pull-Maßnahmen können wettbewerbsfähige Qualitäten für die Bürger und hohe Nutzeffekte für die Kommune erreicht werden. Maßnahme Neue Vermiedene Modal Split Fahrgäste CO2- Wirkung pro Jahr Emissionen ÖPNV (durch eingesparte Kfz-Fahrten) pro Jahr Vorrang und Erhöhung der +6,4 Mio. -4.620 t. +1,1 % Parkraumbewirtschaftung Ausbau ÖPNV Reisegeschwindigkeit des Verkehrsberuhigung von ÖV steht nicht im Stau ÖPNV Stadt(teil)zentren Attraktive Rad-/Fußwege Anpassung der +17,8 Mio. -70.350 t +2,7 % Rahmenbedingungen für Keine höhere Altern. Mobilitätsangebote den privaten PKW-Verkehr Straßenkapazität (MIV-Push-Maßnahmen) Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement Wir wollen eine lebenswerte Stadt. Dafür brauchen die Verkehrsträger des Umweltverbundes insbesondere in Stadt(teil)zentren mindestens vergleichbar gute, idealerweise bessere Qualitäten als der MIV. 25
Mit MIV-Push-Maßnahmen können vor allem Stadt(teil)zentren von Kfz-Verkehren entlastet und Verkehrsverlagerungen zum ÖPNV erreicht werden. Entlastungen im Kfz-Verkehr Fahrgastgewinne im ÖPNV Im Prognosebeispiel wurde unterstellt, dass sich die Anbindungszeit von Kfz- Wegen um „nur“ 5 Minuten erhöht. +3.000 FG/d (ÖPNV) +5.000 FG/d (SPNV) 26
Mit dem Ausbau des ÖPNV (Pull-Maßnahmen) können wir 22 Mio. Fahrgäste p. a. gewinnen. Zusätzlich sind 19 Millionen Euro jährlich für den laufenden Betrieb notwendig. 27
Das größte Potenzial von ÖPNV-Pull-Maßnahmen bietet der Aus- und Neubau des Straßenbahnnetzes und des Straßenbahnangebotes ◼ Linien 7, 8 und 9: Der Abschnitt Löbtau – Strehlen ist in der Umsetzungsplanung. ◼ Linie 14: Für den Abschnitt Strehlen – Blasewitz laufen Machbarkeitsuntersuchungen. ◼ Linie 5: Für den Abschnitt Plauen – Johannstadt hat für den Abschnitt Johannstadt die Vorplanung begonnen. ◼ Linie 11: Für den Abschnitt Bühlau, Ullerdorder Platz bis Rossendorfer Straße, laufen Vorplanungen. ◼ Linie 17: Die Karl-Marx-Straße in Klotzsche hat ein vergleichsweise hohes Fahrgastpotential. Hier wollen wir eine Straßenbahnstrecke prüfen. ◼ Linien 3, 6, 7, 11 und 13: Taktverdichtungen 28
Wir beschaffen 30 neue Stadtbahnwagen um mittelfristig mehr Kapazitäten zu schaffen. Mit der derzeitigen Beschaffung von 30 neuen Stadtbahnwagen lösen wir mittelfristige Kapazitätsprobleme. Für Angebotserweiterungen, insbesondere für neue Straßenbahnlinien, ist die Beschaffung weiterer Fahrzeuge notwendig. Jahr 2020 2022 2025 2030 2031ff Summe Fahrzeugbedarf 170 175 186 199 221 inkl. Reserve Summe Fahrzeugbestand 171 185 196 196 196 gemäß DVB-Produktstrategie
Der neue Stadtbahnwagen wird bis zum Jahr 2023 auf den Linien 2, 10 und 3 zum Einsatz kommen. Notwendig, aber mittelfristig nicht machbar, ist der Einsatz auf der 7. Einsatz neuer Stadtbahn- 2029 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2030 wagen möglich ab: 1 2021 2022 2 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 2023 31) 11 11 11 11 12 12 12 12 2024 Ri. Weinböhla 4 2025 6 nach 2025 71) 20 20 20 20 20 20 81) 12 12 12 12 9 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 11 12 13 Ver- fügbar 1 19 30 30 30 30 302) 302) 302) 302) Ein- setzbar 12 22 33 33 53 53 66 66 66 66 1) Mit Umsetzung des Stadtbahnprogramms „Dresden 2020“ verkehrt die Linie 8 zwischen Hellerau und Tolkewitz. Die Linien 3 und 7 verkehren im 7,5-Minutentakt. 2) Werden Taktverdichtungen gemäß Produktstrategie umgesetzt benötigen wir insgesamt 40 neue Stadtbahnwagen – ohne neue Straßenbahnlinien (5, 14, 17).
Mittelfristig benötigt die Linie 7 einen 7,5‘-Takt. Langfristig ist ein 5‘-Takt wahrscheinlich, der dann auch mit einer neuen Linie 17 über eine neue Straßenbahnstrecke K.-Marx-Straße realisiert werden kann. Szenario A Taktverdichtung 7,5‘-Takt Pennrich - Weixdorf + 1.900 Fg./Tag Szenario B Klotzsche: Taktverdichtung +4.000 FG/d 5‘-Takt Wölfnitz - Klotzsche + 2.400 Fg./Tag Szenario C Taktverdichtung 5‘-Takt mit neuer Linie Wölfnitz - Flughafen + 5.300 Fg./Tag NSV: +5.100 FG/d
Mit einer neuen Bustangente über die Waldschlößchenbrücke (Verlängerung der Linie 65) kann der ÖPNV +1,5 Mio. zusätzliche Fahrgäste pro Jahr gewinnen. Veränderungen im DVB-Liniennetz 65 ◼ Verlängerung der Buslinie 65 über die Waldschlößchenbrücke nach 64 Pieschen ◼ Verlegung des Linienweges der Linie 64 in Striesen ◼ Ersatz der Linien 74 und 76 durch die Linie 65 65 Jägerpark Effekte Waldschlößchen 20‘-Takt ◼ +1,5 Mio. zusätzliche Fahrgäste pro Jahr ◼ +3 Busse, 19 Fahrer*innen ◼ +0,6 Mio. € Finanzierungsbedarf pro Jahr Planungsstand ◼ Liniennetzkonzeption in Abstimmung mit Stadtplanungsamt ◼ Offen: Sicherung der Finanzierung und Straßenbau Augsburger-/ Tittmannstraße und Stauffenbergallee Anmerkung zum Beschlusspunkt 3.1.c.iii: Mit der dargestellten Verlängerung der 64 65 Linie 65 wird die Kombination der Buslinie 74 und 76 Gegenstandslos.
Mit neuen Bustangenten über die Flügelwegbrücke (Linie 67, 73) kann der ÖPNV +4 Mio. zusätzliche Fahrgäste pro Jahr gewinnen. 80 Veränderungen im DVB-Liniennetz 73 70 ◼ Einrichtung der neuen Buslinie 67 als schnelle und direkte Stadtteilverbindung 67 ◼ Veränderungen auf den Linien 70, 73, 79, 80, 85, 87, 92 80 Elbepark Trachenberge 70 Effekte ◼ +4,0 Mio. zusätzliche Fahrgäste pro Jahr ◼ +6 Busse, 50 Fahrer*innen 67 73 ◼ +1,8 Mio. € Finanzierungsbedarf pro Jahr 87 Cotta Planungsstand ◼ Stadtratsvorlage vsl. im Jahr 2021 Löbtau ◼ Umsetzung: 85 ◼ im Jahr 2024, 1. Stufe mit Linien ohne Straßenausbau ◼ Offen, 2. Stufe mit Linien mit Straßenausbau 87 ◼ Offen: Sicherung der Finanzierung und Straßenbau 85 Zschertnitzer Straße, Döbelner Straße, Wendel-Hipler-Straße TU Dresden 67 85 87 Anmerkung zum Beschlusspunkt 3.1.g: Mit den dargestellten Führungen der Linien 87 Gruna 73 und 87 werden die Erschließungsdefizite Döbelner Str. und Naußlitz beseitigt.
Mit neuen Busverbindungen ins Umland, hier mit einer neuen Linie 78 im Dresdner Norden, können wir MIV-Pendler für den ÖPNV gewinnen. Ziele ◼ Steigerung der Fahrgastnachfrage durch Ottendorf- 78 Okrilla ◼ Bessere ÖPNV-Anbindung der Industriestandorte (z. B. Bosch) im Dresdner Norden 77 Marsdorf Veränderungen im DVB-Liniennetz Industrie- ◼ Einrichtung der neuen Buslinie 78 gebiet Nord Wilschdorf, ◼ Erweiterung der Linie 77, Einkürzung der Linie 70 77 Industriegebiet 78 Flughafen Effekte 77 ◼ +0,6 Mio. zusätzliche Fahrgäste pro Jahr Bf. Klotzsche ◼ +4 Standardbusse, +21 Fahrer*innen 70 78 Radeberg ◼ +0,8 Mio. € Finanzierungsbedarf pro Jahr Infineon Nord 77 Planungsstand In Abstimmung mit dem VVO und den ◼ Stadtratsbeschluss im Frühjahr/Sommer 2020 vorgesehen Landkreisen finden Untersuchungen für weitere ◼ Inbetriebnahme: 2022 Relationen statt. ◼ Vorlaufbetrieb der Linie 78 zwischen Airportpark und Bf. Klotzsche bereits ab 2021 (Erschließung von Bosch) 34
Mit der Digitalisierung und Vernetzung von Verkehrsmanagementprozessen, Infra- strukturen und Verkehrsträgern werden neue Verkehrs- und Lebensqualitäten möglich. Wir wollen, dass die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger inter- und multimodal zu deren Zufriedenheit erfüllt werden, durch eine digitale Information, Steuerung und Lenkung der Verkehre von der Quelle bis zum Ziel, mit einem wettbewerbsfähigen ÖPNV und einem MIV der genau dort fahren und parken kann, wo er dies „schmerzfrei“ für sensible öffentliche Räume tun kann. Geplante und in Umsetzung befindliche Anwendungen multimodaler Verkehrsdaten ▪ Verlässlicher und leistungsfähiger ÖPNV (QLSA) ▪ Kundenorientiertes und betriebsoptimales Fahren (COSEL) ▪ Multi-/Intermodale Verbindungsauskunft ▪ Verkehrsträgerübergreifende Verkehrsinformationen ▪ Intelligentes Störungsmanagement (ISM) 35
Ein Beispiel für die Digitalisierung von Verkehrsmanagementprozessen: Wir werden bis zum Jahr 2023 in allen Bahnen und Bussen eine Online-Besetztgraderfassung installieren. Nutzeffekte einer Online-Besetztgraderfassung: ◼ Verbesserung der Verkehrssteuerung & Pünktlichkeit ➢ Verbesserung der Ankunfts- und Abfahrtsprognosen u. a. an LSA durch genauere Prognose der Haltestellenaufenthalts- und damit der Fahrzeiten ➢ Frühzeitige Erkennung und Vermeidung von Pulkfahrten ➢ Auslastungsorientierte Wichtung von ÖV-Fahrzeugen untereinander ◼ Höhere Kundenzufriedenheit ➢ Höhere Pünktlichkeit und Anschlusssicherheit ➢ Bessere Genauigkeit der dynamischen Verbindungsauskunft und der Anschlussvermittlung ➢ Wahloption der Fahrt nach der Platzqualität durch Bereitstellung und Prognose der Auslastung unserer Fahrzeuge in der digitalen Verbindungsauskunft ◼ Mehr Flexibilität im Betrieb ➢ Transparenz der Verkehrsmittelauslastung ➢ gezielter Einsatz von Verstärkerfahrten ➢ Bessere 36
Wir wollen in der Stadt den eigenen PKW-Besitz reduzieren, deshalb bieten wir Sharing-Angebote und schaffen Schnittstellen zwischen ÖPNV, Fahrrad und PKW. 1. Mobilitätspunkt Pirnaischer Platz 37
On-Demand-Verkehre können Erschließungsdefizite beseitigen und bieten gleichermaßen Chancen, neue Mobilitätsmärkte zu erschließen und damit allen Bürgern eine bessere öffentliche Mobilität anzubieten. Nahörtliche Ergänzung Unsere Vision für Dresden Neuer Mobilitätsmarkt zwischen zum ÖPNV ist eine Mobilitätsgarantie: ÖPNV und Taxi Egal wo du gerade bist und egal ◼ Zu-/Abbringer im Sinne der wann du mobil sein willst, in ◼ Kundengewinnung vom Auto durch ersten/letzten Meile maximal 10 Minuten sind wir da! Bündelung von Fahrtwünschen mit ◼ Erschließungs- und nahörtliche unattraktiver ÖV-Verbindung ▪ Ergänzung in Zeiten und Räumen Verbindungsdefizite mit Takt >10 Minuten durch On- ◼ bequemlichkeits- und ◼ Zeitliche Bedienlücken des ÖV Demand-Verkehre schnelligkeitsorientierte, zahlungsbereite Nutzer ◼ Ersatz Alita / Quartierbus ▪ Verbindungen mit ÖV- Direktverbindung Takt
Die Machbarkeit von On-Demand-Verkehren testen wir in einem zweistufigen Pilotbetrieb, gefördert mit Mitteln des Bundes. Stufe 1 (ab 2021) Pilotgebiet ◼ Das On-Demand-System wird vereinfacht eingeführt (noch nicht alle Funktionen verfügbar) ◼ Die Auskunft und Buchung erfolgt über eine separate App oder über Telefon ◼ Im Nahbereich (Zu- und Abbringer) entstehen für ÖPNV-Kunden keine Zusatzkosten Stufe 2 (ab 2022) ◼ Auskunft und Buchung wird in die neue multimodale Auskunftsplattform integriert, es können jetzt auch Reiseketten (Linienverkehr + On- Demand) verauskunftet und gebucht werden ◼ Straßenbahn, Bus und On-Demand sichern Anschlüsse in Echtzeitqualität ◼ Das On-Demand-System kann schlecht ausgelastete Linienverkehre ersetzen 39
Empfehlungen zur Vorgehensweise 4
Wir brauchen eine breite Diskussion vor Ort, vor allem in den Stadt(teil)zentren, wie sich Bürger, Politik und Verwaltung den Stadtverkehr der Zukunft vorstellen. ◼ Welche Mobilitätskonzeptionen sind vor Ort zweckmäßig, umweltgerecht, stadtverträglich und gesellschaftlich konsensfähig? ➢ Wir möchten mit den Bürgern vor Ort, in den Stadtbezirken, über zukünftige Mobilitätskonzeptionen diskutieren. ➢ Wir empfehlen eine gesellschaftliche Diskussion über die „Mobilitätswende“ ◼ Wie sichern wir die Finanzierung neuer Mobilitätsangebote in der Zukunft? ➢ Wir empfehlen eine gesellschaftliche Diskussion über zukünftige Finanzierungsoptionen des ÖPNV. Quelle: DNN vom 07./08.12.2019
Parallel zu den Diskussionen über zukünftige Mobilitätskonzeptionen wollen wir für relevante Einzelmaßnahmen mit vergleichsweise hoher Betroffenheit frühzeitige Beteiligungsverfahren durchführen. Kommunikationsmaßnahmen Informationsziel Beteiligungs-/ Aufgaben- Vorhaben/ Maßnahme Informations- Varianten- Vorzugs- Linien- Zeitraum Werkstatt- und veranstaltung vergleich variante angebot verfahren Zielstellung Pillnitzer Straße/ Striesener Straße (Linie 5) x x (x) IV/2020 Pfotenhauer Straße (Linie 5) x II/2021 Korridoruntersuchung Gruna – Blasewitz (Linie 14) x x III/2020 Kesselsdorfer Straße 3. BA (R.-R.-Str.– J.-Vahlteich-Str.) x x IV/2020 Nöthnitzer Straße x x III/2020 Königsbrücker Landstraße (K.-M.-Straße – Arkonastr.) x x II/2020 Tittmannstaße (Linie 64), ggf. in Kombi mit Linie 65 x (x) x x IV/2020 Augsburger Straße (Linie 65), ggf. in Kombi mit Linie 64 x (x) x x III/2020 Güntzstraße (Linie 5) (x) x x II/2020 Bautzner Landstraße mit Ullersdorfer Platz (Linie 11) x x III/2020 Warthaer Straße x x IV/2020 Linie 67 Strehlen – Löbtau – Cotta – Mickten – Trachau x x I/2021 … 42
Apropos Finanzierung: Die Nutzer finanzieren den ÖPNV heute zu ca. 60 Prozent. Eine Mobilitätswende braucht neue Finanzierungsstrategien für den ÖPNV. Ist-Zustand: Nutzer finanzieren ÖV zu ca. 60 % Planzustand?: Nutznießer finanzieren ÖV mit und entlasten Nutzer Als Nutznießer werden diejenigen bezeichnet, die von einem guten ÖPNV profitieren, wie z. B. die Kommune, Handel, Gewerbe, Industrie, Wohnungsgesellschaften oder PKW-Fahrer usw. 43 Quelle: Kostenloser Nahverkehr, Marcus Gottfried, 2018
Ein 365-€-Ticket reduziert die Fahrgelderlöseinnahmen um ca. 30 Mio. €/a, bei vergleichsweise marginalen Nachfragesteigerungen von bestenfalls zwei Prozent. Ein 365-Euro-Ticket setzt funktionierende Rahmen- London Wien Dresden bedingungen voraus, die in Dresden komplett offen sind: ◼ Der ÖPNV ist in der Finanzierung gesichert über alternative Quellen. Heute trägt der Dresdner Nutzer ca. 60% der Kosten. In Wien wurden z. B. die Einnahmen aus den Parkgebühren direkt in den ÖPNV reinvestiert. 21 20 27 26 ◼ Der ÖPNV hat einen hohen Wert und Nutzen für 2 44 7 39 36 die Region (u. a. an Verkehrsanteilen). 18 34 27 So erschweren viele Städte die PKW-Fahrt in die Innenstadt durch MIV-Push-Maßnahmen wie z. B. City- ➢ City-Maut ➢ Parkraumbe- Der Dresdner Maut, Verkehrsberuhigung, Parkraumbewirtschaftung etc. ➢ Parkraumbe- wirtschaftung ÖPNV ist heute ◼ Der ÖPNV ist kapazitiv und qualitativ ausgebaut wirtschaftung ➢ 365-Euro-Ticket gut, allerdings ➢ dichtes Schnell- ➢ fußwegaffine nicht gut genug und verfügt über notwendige Ressourcen bahnnetz Stadtstrukturen (Fahrzeuge, Personale, Infrastrukturen, Finanzierung…). für die Zukunft. 44
Fazit 5
Wir haben im Dresdner ÖPNV große Chancen, weitere Fahrgäste und Verkehrs- anteile zu gewinnen. Dafür brauchen wir eine gesellschaftliche Diskussion über zukünftige Mobilitätsstrategien. Und genau für diese Diskussion brauchen wir Sie. Entwicklung ausgewählter Kenngrößen: Fahrgäste: + 40 Mio. €/Jahr Kfz-Fahrten: - - 50 Mio. Fahrten/Jahr Modal Split: - ÖPNV + 6 Prozent - Radverkehr + 2 Prozent - Fußgänger + 2 Prozent - MIV - 10 Prozent Investitionsbedarf: ca. + 500 Mio. € Zuschussbedarf: ca. + 19 Mio. €/Jahr1) 46 1) Im aktuellen Mittelfristplan der DVB AG sind davon bereits 4,7 Mio. Euro berücksichtigt.
Wir stehen für Diskussionen und Rückfragen sehr gern zur Verfügung. Vielen Dank verkehrsplanung@dvbag.de 48
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