Die Sekundarstufe in Schottland - Struktur
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Die Sekundarstufe in Schottland Struktur Der schulische Bildungsweg in Schottland gliedert sich im Wesentlichen in zwei Phasen: 1. Primary Education von 5-11 Jahren: insgesamt 7 Schuljahre, Bezeichnung: P1-P7 2. Secondary Education von 12-18 Jahren: insgesamt 6 Schuljahre, Bezeichnung: S1-S6. Schulpflicht besteht bis 16 Jahre bzw. 11 Schuljahre bis S4. Die Jahre S1-S2 dienen der „general education“, die Richtlinien hierfür sind mit denen für die Grundschuljahre P1-P7 in den „national guidelines 5-14“ zusammengefasst. Die Jahre S3-S4 sollen eine Spezialisierung bzw. eine stärker berufsbezogene Ausbildung ermöglichen. Nach S4 erwerben alle Schüler den Standard Grade General Abschluss mit ca. 8 bewerteten Fächern. Nach S5 können Fächer mit einem Higher bzw. nach S6 mit einem Advanced Higher abgeschlossen werden. Normalerweise werden insgesamt 5-6 Fächer für diese Abschlüsse ausgewählt. Die Jahre S5-S6 führen zu einem Abschluss, der ungefähr dem Abitur entspricht. Die Hochschulreife ist mit Ablegen der Highers nach S5 erreicht. Fremdsprachen Bisher wurde mit dem Lernen der ersten Fremdsprache in P6 begonnen, spätestens aber in S1. Diese erste Fremdsprache sollte dann über 6 bzw. 4 Jahre bis zu den Standard Grades in S4 fortgeführt werden. Es läuft eine Initiative, Fremdsprachen generell für alle schon in der Grundschule anzubieten, um allen Schülern die Möglichkeit von sechs Jahren Fremdsprachenlernen zu geben. Ein Curriculum für einen sinnvoll aufgebauten Fremdsprachenunterricht von P6-S4 wird zur Zeit erarbeitet. Schularten Schottland ist in Local Authority Areas gegliedert; die Local Authorities sind in unterschiedlichem Maße für die Schulen in ihrem Gebiet verantwortlich, je nachdem, ob es sich z.B. um eine Local Authority, Independent, Special oder Grant Aided School handelt. Bei diesen Schulen unterscheiden sich die Finanzierungsträger. Linkliste Folgende Liste enthält Links zu Organisationen, die verschiedenste Materialen zum Thema Bildungsträger in Schottland veröffentlichen: - Learning and Teaching Scotland: www.ltscotland.org.uk; weitreichende Informationen zum Curriculum und der Schulstruktur sowie praktische Unterrichtstipps - Scottish Qualifications Authority (SQA): www.sqa.org.uk; verantwortlich für die Erstellung, Durchführung und Bewertung der externen Prüfungen (National Courses); bietet gute kommentierte Linkliste zum Thema Bildung in Schottland - Scottish Executive: www.scotland.gov.uk; Informationen, Rundschreiben und Publikationen von Arbeitsgruppen zum Thema (Aus)Bildung der schottischen Exekutive, z.B. Informationen der „Her Majesty’s Inspectorate of Education (HMIE)“ sowie der „Scottish Executive’s National Qualifications Task Group“ oder dem „Scottish Executive Education Department (SEED)“
- The Quality Assurance Agency for Higher Education: www.qaa.ac.uk; Untersuchungen zur Qualität der Lehre an Schulen und Hochschulen - Times Educational Supplement Scotland: www.tes.co.uk/scotland; Bandbreite von bildungsbezogenen Informationen - Scottish Centre for Information on Language Teaching and Research (Scottish CILT): www.scilt.stir.ac.uk; „Promoting a multilingual Scotland“, Informationen rund ums Sprachenlernen in Schottland - Scottish Association for Language Teaching (SALT): www.saltlangs.org.uk / Association for Language Learning (ALL): www.languagelearn.co.uk: Informationen zu Sprachen an Schulen in Schottland Zur Situation des Fremdsprachenlernens an Sekundarschulen Im November 1996 wurde vom Scottish Council for Research in Education und dem Institut of Education at the University of Stirling eine Untersuchung durchgeführt, deren Ziel es war herauszufinden, warum Schüler Fremdsprachen nach Ablegen der Standard Grades nicht als Higher oder Advanced Higher Kurse bis zum Abitur weiterführen. Zwischen 1976 und 1996 ist die Zahl der Schüler, die eine Fremdsprache als Teil ihrer Abiturprüfung wählten, um 50% gefallen. Ein Grund dafür ist, dass seit den 70er Jahren mehr Kurse als wählbare Abiturfächer angeboten wurden. Ein aktueller Grund für den Rückgang dürfte die Möglichkeit sein, statt Highers nun National Certificate Modules zu absolvieren und sich damit den erreichten Sprachstand zertifizieren zu lassen (dazu siehe Abschnitt zu National Courses und National Units). Insgesamt hat das Fremdsprachenlernen in den letzten beiden Jahrzehnten an Attraktivität verloren, der Trend geht in Richtung Naturwissenschaften (besonders Biologie) und Sozialwissenschaften sowie Fächer, die als direkt Relevant für das Arbeitsleben angesehen werden. Folgende systemische Aspekte werden kritisch angeführt: 1) Besonders in den Schuljahren S3 und S4 lehnen Schüler die Im Curriculum enthaltenen Elemente Grammatik, Auswendig lernen und Sprechen über ihre eigene Person vor der gesamten Klasse ab. 2) Fremdsprachen treten im Curriculum gegen andere Fächer an, es muss oft nach dem Entweder-Oder-Prinzip gewählt werden. 3) Nur die besten Schüler werden von den Lehrern darin unterstützt, eine Fremdsprache weiterzuführen. 4) Fremdsprachenlernen wird weder von den Lehrern selbst, noch den schulischen Berufsberatern oder dem „Schulethos“ als sinnvoll beworben. Die Motivation auf Schülerseite, Fremdsprachen weiterzuführen, ist gering, da die Qualifikation in einer Fremdsprache nicht als ausschlaggebend für Erfolg in der weiteren Ausbildung oder im Beruf gesehen wird. Das Selbstvertrauen der Schüler in ihre linguistischen Fähigkeiten ist gering, da sie bis zu den Standard Grades oft nicht den erhofften Sprachstand erreichen konnten. Bevor eine Wende beim Lernen von Fremdsprachen herbeigeführt werden kann, muss dieses „Climate of Negativity“ beseitigt werden. Von der Schottischen Exekutive ist eine solche Wende auf jeden Fall gewollt, da sich negative ökonomische Folgen bereits abzuzeichnen beginnen. So stellen Firmen inzwischen Muttersprachler für die jeweils gebrauchten Sprachen ein, da es keine Absolventen mit den notwendigen Fremdsprachenkenntnissen in Schottland gibt.
Folgende Empfehlungen wurden ausgesprochen: 1) Mit dem Berufsleben in Verbindung stehende Elemente sollen in den Fremdsprachenunterricht stärker einbezogen werden, z.B. durch Rollenspiele zu verschiedenen Situationen im Berufsalltag oder fächerübergreifende Projekte zusammen mit den Fächern Wirtschaft, Computer, Technik usw. 2) Die Modern Language Departments müssen ihre Fächer stärker als bisher selbst bewerben und sich dem Wettbewerb mit den anderen Fächern stellen. Schüler müssen zu Arbeitsmöglichkeiten sowie den Anforderungen im europäischen Ausland informiert werden. 3) Es muss dem Faktum Rechnung getragen werden, dass die meisten Schüler das Fremdsprachenlernen mit den Standard Grades abschließen, d.h., dass sich dies in der „Abschlussprüfung“ widerspiegeln sollte. 4) Es muss deutlich gemacht werden, dass die Aneignung von linguistischen Fähigkeiten kumulativ ist, dass also ein weiteres Jahr Fremdsprachenunterricht für einen Higher einen besseren Sprachstand bringt. Quelle: Interchange 59, www.scotland.gov.uk/about/ED National Courses und National Units Die sogenannten National Courses, die 1999 eingeführt wurden und zu Advanced Higher, Higher and Intermediate Abschlüssen führen, bestehen aus Modulen, den sogenannten National Units. Ein Unit umfasst 40 Unterrichtsstunden und wird mit einem Test abgeschlossen, der an den Schulen durchgeführt und bewertet wird. Bestandene Unit-Tests weisen nach, dass ein Lerner ein bestimmtes Sprachniveau erreicht hat. Normalerweise bestehen die National Courses aus drei Units, d.h. also aus 120 Unterrichtsstunden, wozu noch 40 Unterrichtsstunden für Einführung, Wiederholung und Vorbereitung auf die externe Abschlussprüfung kommen. Damit die Abschlussprüfung als bestanden gilt, müssen alle Unit- Tests bestanden worden sein. Für die extern und intern abzulegende Abschlussprüfung selbst werden – im Gegensatz zu den Unit-Tests, die als bestanden oder nicht bestanden bewertet werden – Noten vergeben. Durch das neue System der Nationasl Courses und National Units soll zum einen eine schulübergreifende Qualitätssicherung und zum anderen eine Vergleichbarkeit der Abschlüsse sichergestellt werden. Übersicht zur Struktur der National Qualifications Standard Grade National Units National Courses 160 Stunden (120 aus Dauer 2 Jahre 40 Stunden 3 Units + 40 für Wiederholung etc.) Schuljahr / Alter S3, S4 / 14-16 Jahre ab S3 / ab 14 Jahre ab S4 / ab 15 Jahre Access 1,2,3 Foundation Intermediate 1,2 Intermediate 1,2 Studienniveau General Higher Higher Credit Advanced Higher Advanced Higher fortlaufende Unit-Test und Bewertung Bewertung, Prüfung, Unit-Tests, intern National Examination, extern und intern extern und intern
Wichtige Schuljahresdaten in Schottland Januar Februar März April Mai 18.5.04: Externe Standard Grade General und (Advanced) Higher Prüfungen für Deutsch Juni Juli August Mitte August: Prüfungsergebnisse und University Clearances (Vergabe von „Restplätzen“) September Oktober November Dezember
Schülerzahlen für Moderne Fremdsprachen 1. Zahl der Schüler, die Standard Grade Prüfungen ablegt haben. Language/Year 1999 2000 2001 2002 2003* French 37,697 38,362 38,736 39,190 37,987 Italian 675 852 797 688 569 Russian 13 7 10 17 7 German 16,387 15,845 15,748 13,995 13,412 Spanish 2,435 2,911 2,846 3,032 2,779 * Quelle: Zahlen von der Scottish Qualifications Authority (SQA) 2. Zahl der Schüler, die Higher Grade Prüfungen abgelegt haben. 1999 2000 2000 2001 2001 2002 2002 2003* 2003* Advanced Advanced Higher Higher Advanced Advanced Higher Higher Higher Higher Higher (+SCE) (+SCE) Higher Higher (+CSYS) (+CSYS) French 4,244 4194 410 4,354 492 4,771 574 4,886 1,704 German 1,891 2021 148 2,090 254 2,206 252 1,907 296 Italian 200 206 10 198 14 284 23 263 26 Russian 16 17 3 13 3 14 3 23 4 Spanish 804 764 78 860 100 916 143 1,044 132 SCE: Standard Certificate of Education Higher Grade, seit 2000 Higher CSYS: Certificate of Sixth Year Study, seit 2000 Advanced Higher Quelle: National Qualifications Review Report Modern Languages (French, German, Italian, Russian, Spanish)
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