Die Sozialversicherung gewährleistet soziale Sicherheit
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In Zeiten von Corona © famveldman-stock.adobe.com Die Sozialversicherung gewährleistet soziale Sicherheit Die fünf Sozialversicherungsträger ÖGK, PVA, cherungsträgern wird nun so viel wie möglich aus SVS, BVAEB und AUVA sowie der Dachverband dem Home-Office gearbeitet, vor Ort sind nur Not- der Sozialversicherungsträger haben aufgrund der betriebe eingerichtet. Corona-Pandemie rasch reagiert und die Organisa- tionen im März innerhalb von zehn Tagen vom Normalbetrieb auf „Corona-Modus“ umgestellt. Versicherte können in der Corona-Krise nun teleme- Bestmögliche Versorgung für Versicherte Das Wichtigste für alle Versicherten und das Ge- dizinische Krankenbehandlungen von Ärzten, He- sundheitssystem ist: Die Kernprozesse sind gut ab- bammen, Psychotherapeuten und Psychologen, z. B. gesichert und die Sozialversicherung funktioniert. via Videokonferenz oder Telefon, in Anspruch neh- Die Aufgaben und Ziele der umfassenden Maßnah- men – diese können wie eine in der Ordination er- men, die aufgrund der Corona-Pandemie entwickelt brachte Leistung abgerechnet werden. Außerdem und umgesetzt worden sind, können unter den Prin- wurde es in dieser Ausnahmesituation ermöglicht, zipien „Soziale Sicherheit gewährleisten, Ärzte ent- dass das Krankschreiben sowie die Verschreibung lasten, Mitarbeiter schützen und Verbreitung ein- von Medikamenten telefonisch beim Arzt ‚klappt‘. dämmen“ zusammengefasst werden. Letzteres ist insbesondere eine Erleichterung für die über 1,1 Million Personen in Dauermedikation. Darü- ber hinaus gab es Erleichterungen bei den Bewilli- So sind die Kundencenter der Sozialversicherungs- gungen für Medikamente sowie die Krankentranspor- Service trotz Notbetrieb träger physisch zwar geschlossen worden – die Ser- te, Heilbehelfe und Hilfsmittel. Die Sozialversiche- vices sind jedoch weiter verfügbar, so z. B. digital rung kümmert sich so um die bestmögliche Versor- oder telefonisch, per Mail oder Einwurf in die Post- gung der Versicherten in dieser speziellen Situation. boxen. In sämtlichen österreichischen Sozialversi- Fortsetzung auf Seite 94
AKTUELL PA N D E M I E U N D S O Z I A L E S I C H E R H E I T Fortsetzung „In Zeiten von Corona“: ler – oder auch bei der Pflege – zu unterstützen. Auch helfen die Sozialversicherungsträger den zahlreichen Einfacher Zugang Betrieben finanziell durch ihre unterstützenden Maß- Auch der einfache Zugang zum Gesundheitssystem nahmen: Sie reichen von der Stundung, Ratenzahlung bleibt unbürokratisch bestehen, so ist z. B. die Über- und Beitragsänderung für die Versicherten der Sozial- gangsfrist für Fotos auf der e-card von drei auf fünf versicherung der Selbständigen (SVS) bis zur Mög- Monate verlängert worden: Rund 20.000 Personen lichkeit der Stundung der Beiträge für Mitarbeiter sind bereits seit Anfang des Jahres darüber informiert durch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK). worden, dass sie aktuell ein Foto für ihre neue e-card Die zahlreichen Umstellungen waren auch eine Feuer- bringen müssen. Diese Personen haben nun wegen taufe für das neue Sozialversicherungssystem, das erst der Corona-Pandemie länger dafür Zeit – da die Fo- seit Jänner 2020 besteht. Das Zusammenspiel der fünf toregistrierungsstellen geschlossen haben müssen. SV-Träger läuft – das ist gerade in dieser Situation von Innerhalb der fünfmonatigen Übergangsfrist sind zentraler Bedeutung. Die umfassenden Gesamtauswir- Arztbesuche noch mit der alten e-card oder mit Versi- kungen der Corona-Krise auf die Sozialversicherung cherungsnummer und Lichtbildausweis möglich. sind mit dem heutigen Wissensstand jedoch noch nicht gänzlich abzuschätzen, Prognoserechnungen Rehabilitations- und Behandlungs- dazu finden zu Redaktionsschluss gerade statt. einrichtungen für Corona rüsten Ebenso sind umgehend Maßnahmen für die Patien- Aber das Wichtigste ist und bleibt tensicherheit gesetzt und der ambulante Rehabilita- die Gesundheit! tions-Betrieb eingestellt worden. Rehabilitations- und Alles Gute wünschen Behandlungseinrichtungen der Sozialversicherung wir Ihnen und Ihren Familien! werden für die Krise gerüstet, um im Notfall die Spitä- Dialog zur Kinder- und Jugendverpflegung Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, eine Gelegenheit geschaffen, sich mit sog. Stake- Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), die holdern aus den Bereichen Bildung, Gesundheit, Österreichische Agentur für Gesundheit und Er- Gemeinschaftsverpflegung und Politik zu vernetzen, nährungssicherheit (AGES), der Dachverband von anderen zu lernen und Ihr Wissen weiterzugeben. der österreichischen Sozialversicherung (DVSV) Stefan Wallner, Generalsekretär im Sozialministeri- und der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) luden um, bekräftigte in seinen einleitenden Worten stell- zum Austausch für eine gesunde Kinder- und Ju- vertretend für Bundesminister Rudolf Anschober die gendverpflegung. Bedeutung eines gesundheitsförderlichen und nach- haltigen Verpflegungsangebotes, das in den Schul- Am Dienstag, den 10. März 2020 fand im Dachver- bzw. Betreuungsalltag integriert werden muss. band der österreichischen Sozialversicherung ein DI Martin Brunninger, Büroleiter des DVSV, wies breiter Dialog mit dem Ziel statt, all jene Möglich- in seiner Begrüßung, darauf hin, dass es Ziel der keiten aufzuzeigen, wie ein gesundheitsförderliches Sozialversicherung sei, gesunde Verhaltensweisen Verpflegungsangebot in Kinderbetreuungseinrich- zu fördern. Gesunde und ausgewogene Ernährung tungen und Schulen gelingen kann. Es war damit sind für die Entwicklung unserer Kinder notwendig 94 S O Z I A L E S I C H E R H E I T 3/2020
ERNÄHRUNG VON KINDERN UND JUGENDLICHEN AKTUELL und im Kindesalter können wir die Prägung von Ess- Mag. Dr. Klaus Ropin, Geschäftsbereichsleiter des Gewohnheiten nachhaltig beeinflussen. Zu diesem FGÖ, rief dazu auf, die Charta „Kinder essen ge- Zweck wurde vor über elf Jahren das Programm sund“, die Prinzipien im Bereich Kinderernährung „Richtig essen von Anfang an!“ (REVAN), eine Ko- festlegt, zu unterstützen (siehe oben) und dem Beispiel operation von BMSGPK, AGES und dem damaligen von Bundesminister Rudolf Anschober zu folgen, der Hauptverband, ins Leben gerufen. REVAN erarbei- diese tags zuvor als Erster unterzeichnet hatte. tet wissenschaftliche basierte Empfehlungen und Dr. Stefan Storcksdieck genannt Bonsmann vom stellt Informationsmaterialien sowie österreichweit Joint Research Centre der Europäischen Kommissi- kostenlose Workshops für Schwangere, Stillendende on in Ispra (Italien), verwies in seinem Eröffnungs- und Eltern von Kindern bis zum Alter von zehn Jah- vortrag auf zahlreiche Werkzeuge, Empfehlungen ren zur Verfügung. und Umsetzungshilfen der europäischen Kommissi- 3/2020 S O Z I A L E S I C H E R H E I T 95
AKTUELL ERNÄHRUNG VON KINDERN UND JUGENDLICHEN on zur Verbesserung der Verpflegung von Kindern. dische Kindergärten wurde ein Leitfaden erstellt, der Mag. Rita Kichler (FGÖ) berichtete über die Initia- Wirte, Caterer und Betriebsküchen bei der gesund- tive „Kinder essen gesund“. Im Rahmen dieser wer- heitsförderlichen Gestaltung des Essensangebotes den nützliche Tools verbreitet, für Eltern, Pädago- unterstützen soll. Eine Begleitung bei der Umset- ginnen und Pädagogen, Essensverantwortliche und zung wird zusätzlich angeboten. Gemeinschaftsverpfleger in Kindergärten, Horten l Frische Bio-Verpflegung für Kinder und Schulen. Die Förderung von vier wissenschaft- der Gemeinde Seeham in Salzburg lich fundierten Projekten, österreichweite Veranstal- Kindergartenkinder, Kleinkinder und Volksschüler/- tungen sowie eine breit angelegte Öffentlichkeitsar- innen des Kinderhauses in Seeham werden mit einer beit stehen im Fokus. Vormittagsjause aus rein biologischen Zutaten und Eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung zum Teil auch mit einem frisch gekochten Mittages- ist wichtig für das gesunde Heranwachsen von sen versorgt. Ein- bis zweimal in der Woche können Kindern und Jugendlichen. Kinderkrippen, Kinder- die Kindergartenkinder auch mit den Köchinnen ge- gärten, Horte und Schulen können daher mit einem meinsam backen oder kochen. gesundheitsförderlichen Verpflegungsangebot einen l Vitalküche und H2NOE-Wasserschule wesentlichen Beitrag leisten. Die Verwirklichung in Niederösterreich gelungener Verpflegungskonzepte kann jedoch viel- Im Rahmen des Programms „Vitalküche“ des NÖGUS fältige Herausforderungen mit sich bringen: ange- können Schulen (wie auch Kindergärten und Horte) fangen von der Wahl der passenden Verpflegung, der gemeinsam mit Verpflegungsbetrieben kostenlose attraktiven und leistbaren Gestaltung der Speisen bis Prozessbegleitung (bis zu zwei Jahre lang) für ein hin zur Einbindung aller Beteiligten. ausgewogenes Speisen- und Getränkeangebot und Zahlreiche Initiativen, Projekte und Programme diverse Begleitangebote in Anspruch nehmen. arbeiten seit langem an der Optimierung der Ver- Im Programm „H2NOE-Wasserschule“ wird ge- pflegung von Kindern und Jugendlichen. Einige zielt dabei unterstützt, dass am Schulvormittag aus- gut funktionierende Praxis-Beispiele wurden vor- schließlich Wasser getrunken wird. gestellt. Gemeinsam wurde in Workshops der Frage l Fokus Ernährung – Von der Jause nachgegangen, welche Faktoren für die erfolgreiche bis zum Mittagessen in Salzburg Realisierung einer gesundheitsförderlichen Verpfle- Schulen im Bundesland Salzburg werden durch gung in Kinderbetreuungseinrichtungen und Schu- AVOS, der Gesellschaft für Vorsorgemedizin, bei der len entscheidend sind. Bei dieser Veranstaltung war Optimierung der Verpflegungssituation unterstützt. die Möglichkeit zum interaktiven Austausch zu fol- Im Fokus steht die verhältnispräventive Tätigkeit genden Projekten gegeben: nach ernährungswissenschaftlichen Richtlinien. Mit l Gesundes Mittagessen im Kindergarten allen Beteiligten werden Lösungsansätze geschnürt – Gesunde Kindergärten im Burgenland und passende Maßnahmen geplant. Für die Optimierung der Verpflegung in burgenlän- l Mimi isst! Herausforderungen in der Gemeinschaftsverpflegung von Kindern in der Steiermark Ziel des Projekts „Mimi isst!“ von Styria vitalis war es, mit dem Verpflegungsdreieck von Verpflegungs- anbieter, belieferter Einrichtung und Kindergarten- bzw. Schulerhalter ein gemeinsames Verpflegungs- konzept zu entwickeln. Fazit des Tages Diese Dialog-Veranstaltung hat dazu beigetragen, dass sich die verschiedenen Stakeholder vernet- zen konnten, gute und zukunftsträchtige Initiativen sichtbar wurden sowie ein gemeinsamer Grundstein für die weitere Zusammenarbeit im Sinne eines ge- sunden Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen gelegt wurde. Die Vorträge und Ergebnisse sind unter folgendem Link abrufbar: https://akademie.ages.at/dialog_kinder-_ v.l. Mag. Dr. Klaus Ropin (FGÖ), Dr. Alexandra Wolf-Spitzer (AGES), Stefan und_jugendverpflegung/downloads.html Wallner (BMSGPK) und Büroleiter DI Martin Brunninger (DVSV). Mag. Bettina Maringer (Dachverband) 96 S O Z I A L E S I C H E R H E I T 3/2020
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