Die Sozialversicherung gewährleistet soziale Sicherheit

Die Seite wird erstellt Laurin Heil
 
WEITER LESEN
Die Sozialversicherung gewährleistet soziale Sicherheit
In Zeiten von Corona

                                                                                                               © famveldman-stock.adobe.com
            Die Sozialversicherung
         gewährleistet soziale Sicherheit
Die fünf Sozialversicherungsträger ÖGK, PVA,           cherungsträgern wird nun so viel wie möglich aus
SVS, BVAEB und AUVA sowie der Dachverband              dem Home-Office gearbeitet, vor Ort sind nur Not-
der Sozialversicherungsträger haben aufgrund der       betriebe eingerichtet.
Corona-Pandemie rasch reagiert und die Organisa-
tionen im März innerhalb von zehn Tagen vom
Normalbetrieb auf „Corona-Modus“ umgestellt.           Versicherte können in der Corona-Krise nun teleme-
                                                       Bestmögliche Versorgung für Versicherte

Das Wichtigste für alle Versicherten und das Ge-       dizinische Krankenbehandlungen von Ärzten, He-
sundheitssystem ist: Die Kernprozesse sind gut ab-     bammen, Psychotherapeuten und Psychologen, z. B.
gesichert und die Sozialversicherung funktioniert.     via Videokonferenz oder Telefon, in Anspruch neh-
Die Aufgaben und Ziele der umfassenden Maßnah-         men – diese können wie eine in der Ordination er-
men, die aufgrund der Corona-Pandemie entwickelt       brachte Leistung abgerechnet werden. Außerdem
und umgesetzt worden sind, können unter den Prin-      wurde es in dieser Ausnahmesituation ermöglicht,
zipien „Soziale Sicherheit gewährleisten, Ärzte ent-   dass das Krankschreiben sowie die Verschreibung
lasten, Mitarbeiter schützen und Verbreitung ein-      von Medikamenten telefonisch beim Arzt ‚klappt‘.
dämmen“ zusammengefasst werden.                        Letzteres ist insbesondere eine Erleichterung für die
                                                       über 1,1 Million Personen in Dauermedikation. Darü-
                                                       ber hinaus gab es Erleichterungen bei den Bewilli-
So sind die Kundencenter der Sozialversicherungs-      gungen für Medikamente sowie die Krankentranspor-
Service trotz Notbetrieb

träger physisch zwar geschlossen worden – die Ser-     te, Heilbehelfe und Hilfsmittel. Die Sozialversiche-
vices sind jedoch weiter verfügbar, so z. B. digital   rung kümmert sich so um die bestmögliche Versor-
oder telefonisch, per Mail oder Einwurf in die Post-   gung der Versicherten in dieser speziellen Situation.
boxen. In sämtlichen österreichischen Sozialversi-                                  Fortsetzung auf Seite 94
Die Sozialversicherung gewährleistet soziale Sicherheit
AKTUELL         PA N D E M I E U N D S O Z I A L E S I C H E R H E I T

                     Fortsetzung „In Zeiten von Corona“:                        ler – oder auch bei der Pflege – zu unterstützen. Auch
                                                                                helfen die Sozialversicherungsträger den zahlreichen
                     Einfacher Zugang                                           Betrieben finanziell durch ihre unterstützenden Maß-
                     Auch der einfache Zugang zum Gesundheitssystem             nahmen: Sie reichen von der Stundung, Ratenzahlung
                     bleibt unbürokratisch bestehen, so ist z. B. die Über-     und Beitragsänderung für die Versicherten der Sozial-
                     gangsfrist für Fotos auf der e-card von drei auf fünf      versicherung der Selbständigen (SVS) bis zur Mög-
                     Monate verlängert worden: Rund 20.000 Personen             lichkeit der Stundung der Beiträge für Mitarbeiter
                     sind bereits seit Anfang des Jahres darüber informiert     durch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK).
                     worden, dass sie aktuell ein Foto für ihre neue e-card     Die zahlreichen Umstellungen waren auch eine Feuer-
                     bringen müssen. Diese Personen haben nun wegen             taufe für das neue Sozialversicherungssystem, das erst
                     der Corona-Pandemie länger dafür Zeit – da die Fo-         seit Jänner 2020 besteht. Das Zusammenspiel der fünf
                     toregistrierungsstellen geschlossen haben müssen.          SV-Träger läuft – das ist gerade in dieser Situation von
                     Innerhalb der fünfmonatigen Übergangsfrist sind            zentraler Bedeutung. Die umfassenden Gesamtauswir-
                     Arztbesuche noch mit der alten e-card oder mit Versi-      kungen der Corona-Krise auf die Sozialversicherung
                     cherungsnummer und Lichtbildausweis möglich.               sind mit dem heutigen Wissensstand jedoch noch
                                                                                nicht gänzlich abzuschätzen, Prognoserechnungen
                     Rehabilitations- und Behandlungs-                          dazu finden zu Redaktionsschluss gerade statt.
                     einrichtungen für Corona rüsten
                     Ebenso sind umgehend Maßnahmen für die Patien-                   Aber das Wichtigste ist und bleibt
                     tensicherheit gesetzt und der ambulante Rehabilita-                      die Gesundheit!
                     tions-Betrieb eingestellt worden. Rehabilitations- und                  Alles Gute wünschen
                     Behandlungseinrichtungen der Sozialversicherung                     wir Ihnen und Ihren Familien!
                     werden für die Krise gerüstet, um im Notfall die Spitä-

     Dialog zur Kinder- und Jugendverpflegung

                     Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit,            eine Gelegenheit geschaffen, sich mit sog. Stake-
                     Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), die                 holdern aus den Bereichen Bildung, Gesundheit,
                     Österreichische Agentur für Gesundheit und Er-             Gemeinschaftsverpflegung und Politik zu vernetzen,
                     nährungssicherheit (AGES), der Dachverband                 von anderen zu lernen und Ihr Wissen weiterzugeben.
                     der österreichischen Sozialversicherung (DVSV)             Stefan Wallner, Generalsekretär im Sozialministeri-
                     und der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) luden              um, bekräftigte in seinen einleitenden Worten stell-
                     zum Austausch für eine gesunde Kinder- und Ju-             vertretend für Bundesminister Rudolf Anschober die
                     gendverpflegung.                                           Bedeutung eines gesundheitsförderlichen und nach-
                                                                                haltigen Verpflegungsangebotes, das in den Schul-
                     Am Dienstag, den 10. März 2020 fand im Dachver-            bzw. Betreuungsalltag integriert werden muss.
                     band der österreichischen Sozialversicherung ein           DI Martin Brunninger, Büroleiter des DVSV, wies
                     breiter Dialog mit dem Ziel statt, all jene Möglich-       in seiner Begrüßung, darauf hin, dass es Ziel der
                     keiten aufzuzeigen, wie ein gesundheitsförderliches        Sozialversicherung sei, gesunde Verhaltensweisen
                     Verpflegungsangebot in Kinderbetreuungseinrich-            zu fördern. Gesunde und ausgewogene Ernährung
                     tungen und Schulen gelingen kann. Es war damit             sind für die Entwicklung unserer Kinder notwendig

94   S O Z I A L E   S I C H E R H E I T              3/2020
Die Sozialversicherung gewährleistet soziale Sicherheit
ERNÄHRUNG VON KINDERN UND JUGENDLICHEN                                     AKTUELL

und im Kindesalter können wir die Prägung von Ess-    Mag. Dr. Klaus Ropin, Geschäftsbereichsleiter des
Gewohnheiten nachhaltig beeinflussen. Zu diesem       FGÖ, rief dazu auf, die Charta „Kinder essen ge-
Zweck wurde vor über elf Jahren das Programm          sund“, die Prinzipien im Bereich Kinderernährung
„Richtig essen von Anfang an!“ (REVAN), eine Ko-      festlegt, zu unterstützen (siehe oben) und dem Beispiel
operation von BMSGPK, AGES und dem damaligen          von Bundesminister Rudolf Anschober zu folgen, der
Hauptverband, ins Leben gerufen. REVAN erarbei-       diese tags zuvor als Erster unterzeichnet hatte.
tet wissenschaftliche basierte Empfehlungen und       Dr. Stefan Storcksdieck genannt Bonsmann vom
stellt Informationsmaterialien sowie österreichweit   Joint Research Centre der Europäischen Kommissi-
kostenlose Workshops für Schwangere, Stillendende     on in Ispra (Italien), verwies in seinem Eröffnungs-
und Eltern von Kindern bis zum Alter von zehn Jah-    vortrag auf zahlreiche Werkzeuge, Empfehlungen
ren zur Verfügung.                                    und Umsetzungshilfen der europäischen Kommissi-

                                                                   3/2020       S O Z I A L E          S I C H E R H E I T   95
Die Sozialversicherung gewährleistet soziale Sicherheit
AKTUELL               ERNÄHRUNG VON KINDERN UND JUGENDLICHEN

                             on zur Verbesserung der Verpflegung von Kindern.        dische Kindergärten wurde ein Leitfaden erstellt, der
                             Mag. Rita Kichler (FGÖ) berichtete über die Initia-     Wirte, Caterer und Betriebsküchen bei der gesund-
                             tive „Kinder essen gesund“. Im Rahmen dieser wer-       heitsförderlichen Gestaltung des Essensangebotes
                             den nützliche Tools verbreitet, für Eltern, Pädago-     unterstützen soll. Eine Begleitung bei der Umset-
                             ginnen und Pädagogen, Essensverantwortliche und         zung wird zusätzlich angeboten.
                             Gemeinschaftsverpfleger in Kindergärten, Horten         l Frische Bio-Verpflegung für Kinder
                             und Schulen. Die Förderung von vier wissenschaft-          der Gemeinde Seeham in Salzburg
                             lich fundierten Projekten, österreichweite Veranstal-   Kindergartenkinder, Kleinkinder und Volksschüler/-
                             tungen sowie eine breit angelegte Öffentlichkeitsar-    innen des Kinderhauses in Seeham werden mit einer
                             beit stehen im Fokus.                                   Vormittagsjause aus rein biologischen Zutaten und
                             Eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung          zum Teil auch mit einem frisch gekochten Mittages-
                             ist wichtig für das gesunde Heranwachsen von            sen versorgt. Ein- bis zweimal in der Woche können
                             Kindern und Jugendlichen. Kinderkrippen, Kinder-        die Kindergartenkinder auch mit den Köchinnen ge-
                             gärten, Horte und Schulen können daher mit einem        meinsam backen oder kochen.
                             gesundheitsförderlichen Verpflegungsangebot einen       l Vitalküche und H2NOE-Wasserschule
                             wesentlichen Beitrag leisten. Die Verwirklichung           in Niederösterreich
                             gelungener Verpflegungskonzepte kann jedoch viel-       Im Rahmen des Programms „Vitalküche“ des NÖGUS
                             fältige Herausforderungen mit sich bringen: ange-       können Schulen (wie auch Kindergärten und Horte)
                             fangen von der Wahl der passenden Verpflegung, der      gemeinsam mit Verpflegungsbetrieben kostenlose
                             attraktiven und leistbaren Gestaltung der Speisen bis   Prozessbegleitung (bis zu zwei Jahre lang) für ein
                             hin zur Einbindung aller Beteiligten.                   ausgewogenes Speisen- und Getränkeangebot und
                             Zahlreiche Initiativen, Projekte und Programme          diverse Begleitangebote in Anspruch nehmen.
                             arbeiten seit langem an der Optimierung der Ver-        Im Programm „H2NOE-Wasserschule“ wird ge-
                             pflegung von Kindern und Jugendlichen. Einige           zielt dabei unterstützt, dass am Schulvormittag aus-
                             gut funktionierende Praxis-Beispiele wurden vor-        schließlich Wasser getrunken wird.
                             gestellt. Gemeinsam wurde in Workshops der Frage        l Fokus Ernährung – Von der Jause
                             nachgegangen, welche Faktoren für die erfolgreiche         bis zum Mittagessen in Salzburg
                             Realisierung einer gesundheitsförderlichen Verpfle-     Schulen im Bundesland Salzburg werden durch
                             gung in Kinderbetreuungseinrichtungen und Schu-         AVOS, der Gesellschaft für Vorsorgemedizin, bei der
                             len entscheidend sind. Bei dieser Veranstaltung war     Optimierung der Verpflegungssituation unterstützt.
                             die Möglichkeit zum interaktiven Austausch zu fol-      Im Fokus steht die verhältnispräventive Tätigkeit
                             genden Projekten gegeben:                               nach ernährungswissenschaftlichen Richtlinien. Mit
                             l Gesundes Mittagessen im Kindergarten                  allen Beteiligten werden Lösungsansätze geschnürt
                                – Gesunde Kindergärten im Burgenland                 und passende Maßnahmen geplant.
                             Für die Optimierung der Verpflegung in burgenlän-       l Mimi isst! Herausforderungen in der
                                                                                        Gemeinschaftsverpflegung von Kindern
                                                                                        in der Steiermark
                                                                                     Ziel des Projekts „Mimi isst!“ von Styria vitalis war
                                                                                     es, mit dem Verpflegungsdreieck von Verpflegungs-
                                                                                     anbieter, belieferter Einrichtung und Kindergarten-
                                                                                     bzw. Schulerhalter ein gemeinsames Verpflegungs-
                                                                                     konzept zu entwickeln.

                                                                                     Fazit des Tages
                                                                                     Diese Dialog-Veranstaltung hat dazu beigetragen,
                                                                                     dass sich die verschiedenen Stakeholder vernet-
                                                                                     zen konnten, gute und zukunftsträchtige Initiativen
                                                                                     sichtbar wurden sowie ein gemeinsamer Grundstein
                                                                                     für die weitere Zusammenarbeit im Sinne eines ge-
                                                                                     sunden Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen
                                                                                     gelegt wurde.
                                                                                     Die Vorträge und Ergebnisse sind unter folgendem
                                                                                     Link abrufbar:
                                                                                     https://akademie.ages.at/dialog_kinder-_
     v.l. Mag. Dr. Klaus Ropin (FGÖ), Dr. Alexandra Wolf-Spitzer (AGES), Stefan      und_jugendverpflegung/downloads.html
     Wallner (BMSGPK) und Büroleiter DI Martin Brunninger (DVSV).                                 Mag. Bettina Maringer (Dachverband)

96    S O Z I A L E          S I C H E R H E I T              3/2020
Sie können auch lesen