Die touristische Nachfrageentwicklung an Zwischenlager-Standorten der BGZ

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Die touristische Nachfrageentwicklung an Zwischenlager-Standorten der BGZ
RUBRIKEN-
                                                                                                      TITEL

                                                                                                   RESEARCH

Die touristische Nachfrageentwicklung
an Zwischenlager-Standorten der BGZ

1. Einleitung
Deutschland ist bei den Deutschen unangefochten das             Urlauber*innen für andere Reiseziele, die ein ungestör-
beliebteste Reiseziel. Im Jahr 2019 zählten die deutschen       teres Natur- und Erholungserlebnis versprechen, ent-
Herbergen ab 10 Betten 495,6 Mio. Übernachtungen in-            scheiden.
ländischer Gäste. Die meisten deutschen Urlauber*innen
entschieden sich, ihren Urlaub in Bayern zu verbringen,         Der Frage, wie sich die touristische Nachfrage an den
gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-                  Standorten ausgewählter BGZ-Zwischenlager in den
Westfalen, Niedersachsen und Berlin. (DTV 2020)                 jeweiligen Kommunen, Landkreisen und Regionen ent-
                                                                wickelt hat, soll in dieser Studie nachgegangen werden.
Natur, Sport und Kultur im Urlaub zu genießen, liegt bei        Für die Datenanalyse hat die BGZ die ift – Freizeit- und
den Deutschen besonders hoch im Kurs. Nach Angaben              Tourismusberatung GmbH beauftragt.
des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) fahren
76 Prozent der Deutschen Rad, wovon 51 Prozent das              Um die möglichen Auswirkungen der Anlagen auf die
Fahrrad auch für Ausflüge und Reisen nutzen. In den             touristische Nachfrage evaluieren zu können, ist zu-
Ferien nutzten deutsche Urlauber*innen 2018 bei 99              nächst ein grundsätzliches Verständnis des Kauf- bzw.
Millionen Ausflügen das Fahrrad. Insgesamt werden die           Reiseentscheidungsverhaltens der potenziellen Reisen-
Radreisen kürzer und spontaner, neben dem Naturerleb-           den wichtig.
nis geht es vielen Reisenden darum, neue Regionen ken-
nenzulernen. (ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse 2018)             2. Reiseentscheidungsverhalten
                                                                Die Entscheidung, wo und wie der Urlaub oder der
Der Tourismus ist in Deutschland ein wichtiger Wirt-            Ausflug verbracht wird, hängt in der Regel von den
schaftsfaktor: Im Jahr 2017 gaben die deutschen Rei-            individuellen Motiven, Interessen, Einstellungen und
senden 224,6 Mrd. Euro für deutsche Urlaubsziele aus.           Erwartungen der Reisenden ab. In Abhängigkeit von
Deutsche Regionen haben daher ein großes Interes-               der Erfahrung aus vergleichbaren Kaufentscheidungen
se daran, für ihre Gäste attraktiv zu sein. Große Bau-          resultiert daraus der Kaufentscheidungstyp (vgl. dazu
projekte und Industrieanlagen, wie zum Beispiel die             Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008: S. 102 ff). Bei der
Zwischenlager der BGZ, könnten dabei als Störfaktor             Reiseentscheidung handelt es sich abhängig von der
wahrgenommen werden und die touristische Nachfra-               Kenntnis und Entfernung des Zielgebiets, der Dauer
geentwicklung negativ beeinflussen, so die Befürch-             und des Preises der Reise meistens um eine extensive
tung. Schlimmstenfalls würden sich die potentiellen             (umfassende, gut informierte) Kaufentscheidung. We-

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Die touristische Nachfrageentwicklung an Zwischenlager-Standorten der BGZ
niger häufig entscheidet der oder die Reisende bei der            Linie auf Informationen, deren primäre Quellen sich in
Auswahl des Urlaubspakets impulsiv und emotional,                 den letzten Jahren grundlegend verändert haben. Das
oder habitualisiert1 („aus Gewohnheit“). Als Hauptkri-            Sammeln von Informationen findet hauptsächlich on-
terien im Entscheidungsprozess für eine Reise haben               line statt, wo der künftige Gast nach einer passenden
sich Destination, Reisethema und Aktivitäten, Quartier            Reise sucht und abhängig von seinem individuellen Set
und Lebensstil herausgebildet.                                    an Kriterien selektiert und sich letztlich für ein Urlaubs-
                                                                  paket entscheidet. Während des sich Informierens wird
Die Entscheidung, wohin die Reise geht, spielt sich größ-         der potentielle Gast auch mit eventuellen Störfaktoren
tenteils in der Phase der Reisevorbereitungen ab. Dabei           am Reiseziel konfrontiert.
ist die Wahl der Destination nicht mehr die erste Ent-
scheidung, auf die weitere Entscheidungen wie Zeit-               Gestützte Befragungen (vorgegebene Antwortmög-
punkt, Dauer, Kosten und Unterkunft folgen, sondern               lichkeiten zur Auswahl) zeigen, dass Kraftwerke und
eine Entscheidung unter vielen, individuellen, hoch fle-          vergleichbare Industrieanlagen von Reisenden als Stör-
xiblen Entscheidungsprozessen unterschiedlicher Hierar-           faktoren wahrgenommen werden. Ungestützte Befra-
chie.                                                             gungen (die Befragten antworten frei), die in Sichtweite
                                                                  von Kraftwerken durchgeführt wurden, zeigen bemer-
Im Urlaub soll es entspannt zugehen, man möchte sich              kenswerterweise hingegen, dass sich kaum ein*e Rei-
vom Alltagsstress erholen und Zeit mit der Familie ver-           sende*r durch die Anwesenheit gestört fühlt: In einer
bringen, gleichzeitig sucht man Abwechslung und „et-              entsprechenden Studie der Fachhochschule Wilhelms-
was zum Erleben“. Deutsche Urlauber*innen im Inland               haven nannten so nur 4,3 Prozent der Befragten „Kraft-
gaben für 2019 an, in ihrem Urlaub hauptsächlich an               werk“ als störendes Landschaftsmerkmal, obwohl sie in
Kultur und Natur interessiert zu sein. Besonders beliebt          sichtbarer Entfernung des Kraftwerks befragt wurden.
sind kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten,               (Hilligweg/Janßen/Kull 2006)
aber auch Aktivitäten in der Natur, wie Spazieren ge-
hen, Wandern und Wassersport, sowie kulinarische An-              Neben Industrieanlagen existiert eine Vielzahl weiterer
gebote und Events. (ebd.) Als Unterkunft bevorzugen               potenzieller Störfaktoren am Reiseziel, die der Gast bei
die deutschen Urlauber*innen überwiegend Hotels und               der Buchung der Reise bewusst oder unbewusst in Kauf
gemietete Ferienwohnungen bzw. -häuser. (ADAC Rei-                nimmt. Dies ist bedingt durch eine begrenzte Kapazität
semonitor 2019)                                                   (zeitlich, finanziell, etc.) bei der Erfassung und Verarbei-
                                                                  tung der entsprechenden Informationen. Wesentlich
Die getroffene Anfangsentscheidung bei der Reiseent-              relevantere Störfaktoren betreffen dabei die Angebots-
scheidung beeinflusst unmittelbar die darauffolgen-               verfügbarkeit (z.B. ausgebuchte Unterkünfte), die die
den Entscheidungen, die sich wiederum wechselseitig               Reiseentscheidung unmittelbar beeinflussen.
beeinflussen. Alle Entscheidungen basieren in erster              Das Reiseentscheidungsverhalten ist ein äußerst kom-

1 Die Gewohnheit bezieht sich auf das Kaufverhalten im Allgemeinen. Habitualisierte Kaufentscheidungen trifft man in der
   Regel über Produkte des täglichen Bedarfs, ohne viel Zeit in die Auswahl oder den Vergleich mit Alternativen zu investieren
   (zum Beispiel bei Lebensmitteln). Vgl. dazu Studyflix.de (Käuferverhalten)

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Die touristische Nachfrageentwicklung an Zwischenlager-Standorten der BGZ
plexer Prozess, der auf all seinen Ebenen von verschie-           auch unter den Kriterien der beliebtesten Urlaubsaktivi-
denen internen und externen Faktoren beeinflusst wird.            täten (Natur und Kultur) betrachtet. Angeboten hat sich
Neben den bereits dargestellten Bestandteilen umfasst             hier die Hinzunahme der Lage des jeweiligen Standor-
er zahlreiche weitere Elemente, wie beispielsweise die            tes an einem großen Fluss und der Rang des jeweiligen
Reisebegleitung und das Anreiseverkehrsmittel.                    Radfernweges3.

3. Tourismus an BGZ-Standorten                                    3.2 Auswertung
3.1. Auswahl der Standorte                                        Am Standort Gorleben (Samtgemeinde Gartow) zählten
Um die touristische Nachfrageentwicklung an einzelnen             im Jahr 2019 die gewerblichen Betriebe mit mehr als 10
BGZ-Standorten genauer zu untersuchen, wurden vorab               Betten 40.760 Übernachtungen, im Kreis Lüchow-Dan-
die Standorte anhand der Kriterien Tourismusintensität            nenberg 268.926 Übernachtungen und in der Reiseregi-
Kommunen („Wie hoch ist die relative Bedeutung des                on Lüneburger Heide 6.839.809. Während die Zahl der
Übernachtungstourismus für die jeweilige Kommune?“)2              Übernachtungen in der Reiseregion seit 2012 stetig an-
sowie Tourismusintensität Landkreis und Reiseregion               gestiegen ist, unterliegen die Übernachtungszahlen im
analysiert. Hierfür wurden die Übernachtungen in ge-              gleichen Zeitraum für Kommune und Landkreis Schwan-
werblichen Betrieben über 10 Betten im Jahr 2019 an               kungen. Im Vergleich mit der Kommune Hitzacker hat
allen BGZ-Standorten nach Kommune, Landkreis und                  sich die touristische Nachfrage in der Standortkommu-
Reiseregion verglichen und folgende Auswahl für die               ne Samtgemeinde Gartow leicht schlechter entwickelt.
weitere Betrachtung getroffen: Gorleben (Samtgemein-              Hauptgrund der Entwicklung ist die Reduzierung der
de Gartow), Neckarwestheim, Würgassen, Lingen, Stade,             Betten bei gleichzeitiger steigender Auslastung.
Unterweser, Brunsbüttel und Grohnde. An den anderen
BGZ-Standorten spielt der Übernachtungstourismus für              Die touristische Nachfrage am Zwischenlager-Standort
die Standortkommunen, Landkreise und Reiseregionen                Neckarwestheim ist zwischen 2012 und 2019 stark an-
eine untergeordnete Rolle. Auch der Tagestourismus                gestiegen: 2012 gab es 8.803 Übernachtungen, 2019
kann an den genannten Standorten relevant sein. Hier-             waren es 22.130. Das ist ein Anstieg um 151 Prozent.
zu liegen allerdings keine verlässlichen Daten für einzelne       Im Landkreis Heilbronn und in der Reiseregion Nörd-
Standorte vor, sondern allenfalls für die jeweiligen Rei-         liches Baden-Württemberg sind die Übernachtungen
seregionen. Die hier untersuchten Standorte sind jedoch           ebenfalls stetig gestiegen, bis 2019 aber nur um 26 Pro-
auch nicht für besondere tagestouristische Attraktionen,          zent. In den Vergleichskommunen Freiberg am Neckar
wie Freizeitparks, Freilichtmuseen, Zoos o.ä., bekannt.           und Gundelsheim sind die Übernachtungszahlen kaum
                                                                  gestiegen oder sogar gesunken. Die Entwicklung der
Des Weiteren wurden Steckbriefe der ausgewählten                  touristischen Nachfrage am Standort Neckarwestheim
Standorte anhand folgender Angaben erstellt: Zahl                 ist im Vergleich also deutlich positiver. Der Hauptgrund
der Einwohner*innen, Zahl der Übernachtungen, Zu-                 hierfür ist die Aufstockung der Bettenzahl bei gleichzei-
gehörigkeit zu Landkreis und Reiseregion; Entwicklung             tiger stark gestiegener Auslastung.
der Ankünfte, Übernachtungen und Aufenthaltsdauer
von 2012 bis 2019; indizierte Entwicklung der Zahl der            Am Standort Würgassen in der Kommune Beverungen
Übernachtungen von 2012 bis 2019 im Vergleich von                 (Region „Teutoburger Wald“) dominieren aus touristi-
Ortskommune, Landkreis und Reiseregion. Die jewei-                scher Sicht die Motive „In der Natur sein“, „Aktiv sein“,
lige Standortkommune wurde außerdem mit einigen                   „Sich aktiv im und am Wasser aufhalten“ und „Kultur-
Kommunen verglichen, die durch einen oder mehrere                 angebote nutzen“ sowie geschäftliche Reisemotive.
Faktoren, wie Lage am Fluss, Einwohnerzahl, Zahl der              Der Region werden daher hohe Kompetenzen in den
Übernachtungen und Entfernung zu Großstädten, mit                 Themenbereichen Natur, Radfahren und Wandern zu-
ihnen vergleichbar sind.                                          geschrieben. Beverungen liegt am Weser-Radweg, laut
                                                                  Radrouten-Ranking des ADFC der beliebteste Radfern-
Angelehnt an die Vorbemerkungen zum Reiseentschei-                weg der deutschen Urlauber*innen 2019 und 2020. Die
dungsverhalten wurden die ausgewählten Standorte                  touristische Nachfrage in Beverungen hat sich seit 2012

2   Gemessen an der Kennziffer Übernachtungen pro 1000 Einwohner*innen.
3 Der ADFC - Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. zeichnet seit 2006 Qualitätsfernrouten für Fahrradtouristen in Deutsch-
   land aus (vgl. dazu www.adfc.de/artikel/adfc-qualitaetsradrouten) und verkündet jährlich den beliebtesten Fernreiseradweg.

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genauso entwickelt wie an den vergleichbaren Kommu-             Am Zwischenlager Unterweser in der Kommune Stad-
nen ohne Zwischenlager, mit leicht steigender Tendenz           land wurden im Jahr 2019 16.975 Übernachtungen ge-
in der Zahl der Übernachtungen (2012: 61.728; 2019:             zählt. Die Übernachtungszahlen unterlagen seit 2012
67.597). Während die Auslastung steigt, ist die Anzahl          leichten Schwankungen, im Gegensatz zu der Ent-
der Betten allerdings gleichbleibend.                           wicklung im Kreis Wesermarsch und in der Reiseregion
                                                                Nordseeküste, wo die Übernachtungszahlen seit 2012
Am Standort Lingen hat sich die Anzahl der Übernach-            immer tendenziell leicht anstiegen. Der Vergleich mit
tungen zwischen 2012 und 2019 um 19 Prozent ge-                 den Kommunen Nordenham und Brake zeigt jedoch
steigert und liegt insgesamt auf einem hohen Niveau:            ebenfalls leichte Schwankungen in der Übernachtungs-
2019 gab es 273.028 Übernachtungen. Die positive                entwicklung. Die Entwicklung der Standortkommune ist
Entwicklung in Lingen entspricht auch der Entwicklung           im Vergleich insgesamt gleich. Die Auslastung der Bet-
im Kreis Emsland und der Reiseregion Grafschaft Bent-           ten ist etwas gesunken, während die Zahl der Betten
heim-Emsland-Osnabrücker Land. Die Aufenthalts-                 gestiegen ist, was auch daran liegen kann, dass Unter-
dauer der Gäste in Lingen hat sich seit 2012 etwas              weser am immer stärker frequentierten Weser-Radweg
verkürzt und zwar von durchschnittlich drei auf durch-          liegt.
schnittlich 2,6 Nächte. Im Vergleich mit der Kommune
Meppen hat sich Lingen insgesamt gleich entwickelt,             Brunsbüttel profitiert stark von der Begeisterung für
wobei sich in Lingen die Anzahl der Betten deutlich             deutsche Urlaubsziele, die naturnahe Aktivitäten ver-
erhöht hat.                                                     sprechen. Die Zahl der Übernachtungen lag 2012 bei
                                                                14.110 und stieg danach sprunghaft an: 2014 waren
Auch am Standort Stade gab es 2019 mehr Übernach-               es bereits 31.030 Übernachtungen. Nach leichten Ein-
tungen als in den sieben Jahren davor (2012: 221.579;           brüchen lag die Zahl 2019 bei 26.883, was einer Stei-
2019: 232.111). Die Hansestadt Stade, der Kreis Sta-            gerung um 91 Prozent seit 2012 entspricht. Weder
de und die Reiseregion Unterelbe-Unterweser entwi-              der Kreis Dithmarschen, noch die Reiseregion Nordsee
ckelten sich jeweils mit steigender Tendenz. Stade liegt        konnten eine so hohe Steigerung erreichen. Die Kom-
am Elberadweg, der im Radrouten-Ranking des ADFC                mune Brunsbüttel liegt an dem beliebten Elberadweg
aktuell auf Platz 2 liegt, also sehr attraktiv für Urlau-       und profitiert von der Lage an der Elbmündung und
ber*innen mit Rad ist, außerdem bietet die Hansestadt           dem Nord-Ostsee-Kanal. Auch im Vergleich mit Ottern-
Stade historische Sehenswürdigkeiten und Kultur. Die            dorf und Glückstadt ist die Entwicklung in Brunsbüttel
Vergleichskommunen Glückstadt und Lüneburg ver-                 deutlich besser. Grund hierfür ist auch, dass sich die An-
zeichnen ebenfalls einen positiven Trend, liegen jedoch         zahl der Betten bei steigender Auslastung erhöht hat.
auf einem insgesamt höheren Niveau als Stade. Die tou-
ristische Nachfrage in Stade hat sich im Vergleich also         Die Kommune Emmerthal, in der der Standort Grohn-
leicht schlechter entwickelt, was hauptsächlich daran           de liegt, verzeichnet eine 55-prozentige Steigerung
liegt, dass die Anzahl der Betten bei steigender Auslas-        der Übernachtungszahlen seit 2014 und zählte zuletzt
tung gleichbleibend ist.                                        13.907 Übernachtungen. Das ist eine deutlich bessere

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Entwicklung im Vergleich zum Kreis Hameln-Pyrmont               am Standort beeinflussen, ist abhängig von den jeweili-
und der Reiseregion Weserbergland. Auch die Ver-                gen Individuen bzw. deren Reisemotiven und -anlässen.
gleichskommunen Bodenwerder und Hessisch Olden-
dorf schnitten erheblich schlechter ab. Attraktiv für           Zu einem entsprechenden Ergebnis kommt die vorlie-
Tourist*innen ist hier insbesondere auch die Lage am            gende Studie. Für keinen der ausgewählten Standor-
sehr beliebten Weser-Radweg und die Aufstockung der             te kann der Einfluss des jeweiligen Zwischenlagers als
Übernachtungsmöglichkeiten.                                     potentieller Störfaktor auf die touristische Nachfrage-
                                                                entwicklung bestätigt werden. An allen Standorten hat
4. Fazit                                                        sich der Tourismus in den letzten acht Jahren tendenziell
Für Natur- und Aktivreisende ist die Landschaft eines           positiv entwickelt und auch im Vergleich mit Kommu-
der zentralen Reiseentscheidungskriterien. Verschiede-          nen ohne Zwischenlager gibt es keine Hinweise, dass
ne Studien und Gutachten haben in der Vergangenheit             sich die Anwesenheit eines Zwischenlagers negativ auf
gezeigt, dass nur wenige Gäste über ein tatsächliches           diese Entwicklung auswirkt. Vielmehr sind es vielfälti-
Störempfinden gegenüber Industrieanlagen am Reiseziel           ge andere Einflussfaktoren, die sich auf die Attraktivi-
verfügen. An industriell geprägten Standorten konnte            tät eines Urlaubsortes und letztlich auf die individuelle
daher auch kein Zusammenhang zwischen der Gegen-                Reiseentscheidung auswirken. Standorte wie Gorleben
wart von Industrieanlagen und der touristischen Nach-           können touristisch sogar von den mit dem Bau und Be-
frageentwicklung nachgewiesen werden. Ob und inwie-             trieb des Zwischenlagers (bzw. Erkundungsbergwerkes)
fern Industrieanlagen den Reiseentscheidungsprozess,            verbundenen Kompensationsmaßnahmen (Wendland
dessen Ergebnis und damit die touristische Nachfrage            Therme u. a.) profitieren.

Literatur- und Quellenverzeichnis
·	Deutscher Tourismusverband (DTV) (2020): Zahlen
   – Daten – Fakten. Das Tourismusjahr 2019 im Rück-
   blick. Berlin: Deutscher Tourismusverband e.V.
·	Hilligweg/Janßen/Kull (2006): Tourismuswirtschaft
   und Windenergieanlagen – Interdependenzen in der
   Fremdenverkehrsgemeinde Wangerland. Fachhoch-
   schule Wilhelmshaven.
·	Meffert, Heribert/Burmann, Christoph/Kirchgeorg,
   Manfred (2008): Marketing. Grundlagen marktorien-            www.adac.de (ADAC Reisemonitor 2019)
   tierter Unternehmensführung. Konzepte - Instrumen-           www.adfc.de/artikel/adfc-qualitaetsradrouten
   te - Praxisbeispiele. Wiesbaden: Betriebswirtschaftli-       www.adfc.de (ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse 2018)
   cher Verlag Dr. Th. Gabler | GWV Fachverlage GmbH.           www.studyflix.de (Käuferverhalten)

Kontakt
BGZ Gesellschaft für
Zwischenlagerung mbH                    Telefon: 0201 2796-0
Frohnhauser Straße 67                   E-Mail: info@bgz.de
45127 Essen                             Web: www.bgz.de                                 @die_bgz

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