Dokumentation - "Weißense er ges talt en Weißense e" Zukunftswerkstatt
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Zukunftswerkstatt "Weißense er ges talt en Weißense e“ 28. und 29. November 2008 Aula der Primo Levi Schule, Haus B Dokumentation Kristina Nauditt & Gerd Wermerskirch www.argo-team.de
Impressum Herausgeber: Planungsgruppe der Zukunftswerkstatt Weißensee & Bezirksamt Pankow von Berlin AG Ressortübergreifende Planung und Vernetzung Dokumentiert von Judith Gleitze, Kristina Nauditt, Gerd Wermerskirch Moderation: Kristina Nauditt & Gerd Wermerskirch Boppstr. 6 10967 Berlin www.argo-team.de Fotos: Jürgen Kirschke Judith Gleitze Wermerskirch & Nauditt Film: Team mitgestalter initiative weißensee, Maude Fornaro-Jouck Tonaufnahmen: Toni Scharke und Conrad Bredemeier Berlin, den 3. Dezember 2008 Unterstützt und gefördert durch das Programm Soziale Stadt & der Senatverwaltung von Berlin
Inhalt Einleitung 05 1. Beginnen und Hineinfinden: 09 Vergangenheit Reflexion 2. Kritikphase: 21 Trendanalyse Antworten heute und morgen Reflexion 3. Zukunftsphase: 31 Entwurf unserer Zukunft – Weißensee 2020 Entwicklung der Galerie Galerie der Zukunft Reflexion 4. Realisierungsphase: 43 Gemeinsamkeiten herausarbeiten Konsens Verantwortungsübernahme – Maßnahmeplanung 5. Abschlussrunde 59 Teilnehmer/innen und Autorenverzeichnis
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www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 5 Einleitung In der Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ kamen für 12 arbeitsintensive Stunden etwa 70 Bürger/innen zusammen, um am letzten Wochenende im November 2008 die Zukunft Weißensees zu gestalten, neue Kontakte zu knüpfen, die Vergangenheit zu beleuchten, die Gegenwart kritisch zu analysieren, die Zukunft zu erforschen, um schließlich in einem abgestimmten Verfahren die Projekte auszuwählen, die Weißensee nach vorn bringen und damit Verantwortung für das Gemeinwesen zu übernehmen. Am Freitagabend wurden in einer Trendanalyse die Stärken und Schwächen Weißensees untersucht und priorisiert. Als wichtigste Entwicklungslinie wurde dabei die Situation von Jugendichen, vor allem die mangelnden Kulturangebote mit 43 Punkten herausgefiltert. 37 Punkte bekam die Situation von Kindern und Familien, die durch Zuzug v.a. aus dem Prenzlauer Berg alteingessesene Weißenseeer zu verdrängen drohen, aber auch eine Entwicklung hin zu einem kinderfreundlichen Kiez unterstützen und dadurch auch den Druck auf die Schulen erhöhen. Als weiteren großen Trend über Weißensee hinaus wurde die Globalisierung genannt, die auch in Weißensee dazu führt, das soziale Widersprüche zunehmen (30 Punkte). Als positiver Trend wurde die Entstehung eines Kulturgewerbezentrums gesehen, den es zu unterstützen gilt. (22 Punkte) Nach einer vertiefenden analyse dieser Trends und der Zukunftsphase einigten sich alle Teilnehmenden konsensual auf folgende Hauptziele: 1. Verantwortung für meinen Stadtteil übernehmen! 2. Potentiale nutzen für Weißensee! 3. Multikulturalität: Vielfalt der kulturellen Einrichtungen in Weißensee. 4. Grünes Weißensee: Alternative Energien und Verkehrsberuhigung
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 6 Getreu dem vorab formulierten Zielen, bildeten sich im Anschluß 10 Arbeitsgruppen, die sich neu zusammen fanden, oder sich an diesem Wochenende erweiterten: Verein für Weißensee Blumenfest Kongress „Kulturwirtschaft in Weißensee“ Park- und Grünflächenpatenschaft in Weißensee Öffentliches Wohnzimmer / Partizipation der Bürger/innen im Kiez Soziokulturelles Zentrum + Nachbarschaftszentrum – Café Probemöglichkeiten für Bands Skatepark Lokale Medien Offene Lernlandschaften Ein Kernziel der Zukunftswerkstatt ist es, weitere Einwohner/innen von Weißensee genauso zu begeistern, wie es die Teilnehmenden waren und in die gegründeten und bestehenden Arbeitsgruppen zu integrieren. Ein klarer Aufruf zum Mitmachen und Mitgestalten. Es lohnt sich, denn viele kreative interessante Menschen warten darauf, dass alle Potentiale in Weißensee genutzt werden. Es gibt noch viele Projekte und Ideen, die darauf warten umgesetzt zu werden. Der Hintergrund Der Bezirk Pankow ist einer der drei Pilotbezirke im Projekt „Rahmenstrategie soziale Stadt“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. In diesem Rahmen wurden 2008 die Strukturen, Verfahren und Prozesse einer ressortübergreifenden Sozialraumorientierung im Bezirksamt erprobt. In der Anfangsphase wurde von der eigens gegründeten Arbeitsgruppe innerhalb der Verwaltung (AG Ressortübergreifende Planung & Vernetzung) für die Erprobung der ressortübergreifenden Arbeit die Bezirksregion Weißensee (IX) ausgewählt. Dabei sollten interessierte Bürger und Bürgerinnen in den Prozess einbezogen werden, um Entwicklungsstrategien für Weißensee zu
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 7 erarbeiten und umzusetzen. Dazu wurde das ARGO-Team beauftragt. Dies geschah mit Hilfe von zwei Miniwerkstätten mit der Verwaltung und mit Akteuren und Akteurinnen aus Weißensee. Aus beiden Werkstätten fanden sich dann Mitstreiter/innen, die ab September eine große Zukunftswerkstatt vorbreiteten. Parallel hierzu wurden/werden vom Bezirksamt Pankow vier Mikroprojekte gefördert. Die Erfahrungen der Mikroprojekte fließen in die sozialraumorientierte Gemeinwesenarbeit mit ein. Die Macher/innen der Mikroprojekte waren ebenfalls in die Vorbreitung und Durchführung der Zukunftswerkstatt eingebunden. Was ist eine Zukunftswerkstatt? Eine Zukunftswerkstatt ist ein Konzept, das auf die Zukunftsforscher Robert Jungk und Norbert Müllert zurückgeht. Beiden ging es darum, dass die Planung der Zukunft in die Hand von Bürgern und Bürgerinnen gehört und nicht unbekannten Expert/innen oder Eliten anvertraut werden kann. Dabei ist eines ihrer Leitsätze, „wer sich beschwert, raubt nur Energie“. Eine Zukunftswerkstatt kann klein oder groß sein, d.h. sie kann mit 10 Personen gemacht werden oder mit 80 bis 100. Dieses sozial- kreative Konzept beinhaltet immer drei Kernphasen. Kritik, Utopie und Realisierung. Das methodische Design wird je nach Zielgruppe, Ziel und Zeit entwickelt. Was ist in Weißensee geschehen? Den Ablauf können Sie der obenstehenden Agenda entnehmen. Nicht-Teilnehmer seien hier vorgewarnt bei der Lektüre der Dokumentation. Sie versucht den Prozess für die Teilnehmer/innen nachzuvollziehen und ist deshalb ähnlich ungewöhnlich wie eine Zukunftswerkstatt selbst. Es wird von uns nur dokumentiert, d.h. auf Lyrik (bis auf die Einleitung) verzichtet. Diese Dokumentation ist in erster Linie ein Medium zur Ergebnissicherung und für die, die dabei waren ein Andenken, denn daran sollten Sie denken. Der Überblick über den Inhalt In Kapitel 1. Beginnen und Hineinfinden haben Sie die Chance sich an das Gewesene in Weißensee zu erinnern, viele Stichpunkte werden sie finden, die als Gedächnisstütze dienen können bei Ihrer eigenen Reise in die Vergangenheit. Dabei werden Sie auch feststellen, dass ganz „normale“ Menschen im positiven Sinne mit gemacht haben. In Kapitel zwei finden Sie dann die Entwicklungslinien bzw. die Trends, die auf Weißensee zu kommen. Sie wurden von den Teilnehmenden identifiziert. Darauf aufbauend gab es am Samstagmorgen einen Austausch der anwesenden Interessengruppen, was haben z.B. Politik und Verwaltung bisher als Antworten auf die Herausforderungen der Gegenwart gegeben und wie könnte eine zukünftige Antwort aussehen. Was machen die Kulturschaffenden, wie sehen dies die Bürger/innen oder Jugendlichen, was sagen die sozialen Einrichtungen etc. Aus den zukünftigen Antworten lassen sich erste strategische Linien erkennen. Diese wurden in der Zukunftsphase (Kap. 4) visionär ausgeschmückt und in Zeichnungen und Installationen dargestellt. Hier kann sich der externe Leser frei bewegen und
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 8 seinen Assoziationen freien Lauf lassen, so wie es die Teilnehmenden taten. Eine Lösung wurde dabei sehr deutlich herausgearbeitet: Wenn sich die Weißenseeer auf ihr kreatives Potential besinnen und es rauslassen, dann wird sich viel verändern. In Kapitel 5 erwartet Sie dann die Ernte. Hier wird dokumentiert, wie der Weg zur einem Konsens war und wie dieser aussah. Daran anschließend sind die Verantwortlichen für die jeweiligen Projekte und die Umsetzung der Ideen mit Ihren Plänen abgebildet. Hier finden Sie die jeweiligen Ansprechparnter/innen, damit Sie wissen, wen Sie ansprechen können und damit die Zukunftswerkstattler/innen an ihre Vorhaben erinnert werden. Im Spätsommer / Herbst findet aller Voraussicht nach ein Folgetreffen statt. Dort wird dann von den gegründeten Arbeitsgruppen über die erreichten Erfolge berichtet. Die Möglichkeit sich dem Prozess anzuschließen ist jederzeit gegeben. In der Abschlussrunde wurde die Zukunftswerkstatt von den Teilnehmenden bewertet, dies haben wir auf Band mitgeschnitten und für alle noch mal in Text gesetzt. Damit alle besser miteinander kommunizieren können haben wir ans Ende die Teilnehmerliste gestellt. Dunkelblau sind Erläuterungen und Hinweise, die diese Dokumentation für Dritte nachvollziehbarer gestalten sollen. Schwarz ist das rein Dokumentarische. Dank Vielen Dank an den Bezirksbürgermeister Herrn Köhne sowie an Frau Caspers von der Zukunftswerkstatt Heinersdorf für ihre warmen und aufmunternden Worte zu Beginn. Besonderer Dank geht an Frau Müller von der Faktura gGmbH für das wundervolle Catering und die Begleitung am Samstag. Ohne Herrn Bischof von der Primo-Levi-Schule, die uns ihre Aula vertrauensvoll überließ, wäre wahrscheinlich gar nichts gegangen. Für die Tontechnik zeichneten Toni Scharke und Conrad Bredemeier verantwortlich. Hermann Meyn hat im Vorfeld kräftig mit angepackt. Euch allen von der Primo-Levi-Schule tausend Dank, Ihr ward klasse!. Viel Spaß beim Studium Ihr ARGO-Team: Judith Gleitze, Kristina Nauditt & Gerd Wermerskirch
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 9 1. Beginnen und Heineinfinden Rückblick in die Vergangenheit Beim Rückblick in die Vergangenheit geht es vor allem darum, sich gemeinsam ein Bild von der Welt, den Werten und der eigenen Geschichte zu machen. Er dient der Gruppengründung und der Klärung der gemeinsamen Basis, die für die Weiterarbeit eine notwendige Bedingung darstellt. Bei der 1. Aufgabe wurden dabei zunächst die alle verbindenden, historischen Erfahrungen deutlich, sowohl auf persönlicher als auch in der größeren Perspektive. Sehr intensiv wurde die Vergangenheit Weißensees bearbeitet. In einem ersten Schritt überlegten die Teilnehmenden an gemischten Tischen allein, welche persönlichen, weltweiten und lokalen Ereignisse für Sie wichtig waren, dann wurden die Ereignisse auf die Tafeln übertragen. Die Arbeitsaufgabe lautete: 1. Überlegen Sie zunächst für sich allein, welche persönlichen, weltweiten und lokalen Ereignisse für Sie so eindrucksvoll und wichtig waren, dass sie in Ihrem Augen denkwürdige Meilensteine und/oder Wendepunkte darstellten. Tragen Sie in den nächsten Minuten in die folgenden Seiten stichwortartig Ereignisse ein in Bezug auf: - Ihre persönliche Vergangenheit - Die Vergangenheit Ihres Umfeldes (Gesellschaft, Wirtschaft, Politik…) - Die Vergangenheit Weißensees 2. Übertragen Sie dann bitte Ihre Stichworte auf die Moderationstafeln, die Sie an den Wänden des Konferenzraumes finden. Persönliche Vergangenheit bis 1989 Was taten/erlebten Sie? (Warum war es wichtig?) - wohnen und arbeiten in W’see - Kinder sind in W’see groß geworden - Heirat - Viel Sport in Vereinen ! Kontakte in W’see - 1965-69 Abi an Erw. Paul Oesterreich- Oberschule (heute Primo Levi Gymnasium), gleichzeitig Besuch d. Berufsfachschule Gartenbau (Buschallee) - 1966/67 Leitung einer AG „Junge Naturforscher“ in einer „Naturstation“ Falkenberger Str. bei Konrad Banz - selbstbetr. Jugendzentrum in Dtl. entdeckt - Soz.kulturzentren entdeckt, erlebt - erster Belinbesuch mit der Stasi im Schlepptau - Ausreise und Zurückkommen - Aufenthalt in GB ! Veränderung - Umzug nach München ! Jobsituation
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 10 - Studium / 2. Bildungsweg ! Zukunft - Berufseinstieg ! techn. Dir. ! Promot. - Heirat, Kinder, Hausfrau - Viel Sport - Schülervertretung - Schülersprecher - Wehrdienst - Ausland (USA) - Schulabschluß - Erste Berufserfahrungen - Ca. 1975: Bettina Wegner tritt im „Kramladen“ in der Langhansstr. Auf. Gäste: Klaus-Lenz-Blasorchester, Jurek Becker u.a. B. Wegner leitet den Kramladen. - 1. Liebe - 1. Scheitern - Industriestandort - Niles - Radiostern - Kurze Wege zur Arbeit und mehr Zeit für Familie - Leben auf den Hinterhöfen - Langhanstanz (Nr. 23), Jugendclubs, Bspl. Trabeckstr. - Gießerei (heute wieder) - Max Steinke Fischräucherei - Klemens-Gottwald Allee - Berliner Allee Protokollstrecke - Häuser waren nur bis zum 1. Stock gestrichen Persönliche Vergangenheit bis 2001 - 1994 Umzug von Bln Mitte nach Weißensee (Musikantenviertel) (Untermieter) nach Rückübertragung an Hausbesitzer umbaubedingter Umzug in die Lehderstr. 1998 - 1991 Abi Paul Oesterreich Schule - 1992 Arbeit in Weißensee - 1999 Wohnen und arbeiten in Wsee - Verbesserung der Wohnqualität - Sportvereine -Teilnahme in W’see - Schönere Wohnungsunterbringung mit dem Park - Viele Nachbarn ziehen weg (wg.Arbeit o. Hausbau) - 1993 Entdeckung der parallelen Schulen in FR. + Animationsgruppen, Entdeckung selbstverw. Schulen, Abi + von der Provinz nach Paris > Filmstudium - Gründungsphase Bürgerbüro Weißensee - Eigene Firmengründung
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 11 - BVV-Mitglied - Studienabschluss - 2 Umzüge - 2 x Gastspiel d. Kabaretts „die Reiszwecken“ in Hong-Kong 1991 + 1992 - 2001 Ankunft in Berlin - 1996 Zuzug nach Pankow - Start der Selbstständigkeit - erste Schritte in soz. Wohlf. Pflege Persönliche Vergangenheit ab 2001 Tisch 1 - 2002 Tochter – 2004 selbst. –Gründung Init. Mitgestalten 2007: Ideen umsetzen!!! – 2008 - Ausbild. Prozessmoderatorin/Beteiligung von Kindern u. Jd. " Wünsche von WeißenseerInnen gesammelt, Kultur auf der Straße – D „Wünsche aus Weißensee“ - in Weißensee/Ankunft - Filmstudium - Studium Sozpäd. - Rentner ! Aktivitäten/Kontakte außerhalb W’see, ehrenamtl. Mitarbeit bei UNICEF - Ehrenamtlich im Förderverein Kulturhaus Weißensee - 2002 Mitarbeit in Naturschutzstation am Faulen See (ABM) - Möglichkeiten wahrnehmen - „Landflucht“ - ab 2004 Engagement für ein Kultur-Bildungs-Zentrum im alten Kinderkrankenhaus (Hansastr.) - 2005 lerne den ersten alternativen Künstler vor der ehem. Brauerei neben dem Kulturhaus „Peter Edel“ kennen (Norbert, Spitzname „Loki“), der eine Art happening vor dem ehem. Pförtnerhaus der Brauerei veranstaltet und in Farben, Recycling u. Texten schwelgt. - BVV-Pankow - Finanzkrise - Geburt 2. Kind - Seit 2006 auch zum Teil Arbeit in Weissensee - Die Söhne machen ihre Uniabschlüsse - 2006 Wiederbelebung Max Steinke Fischfabrik - Umzug nach Prenzlauer Berg – neue Berliner Eindrücke - ………………………. - Start Arbeit Werkstatt beh. Menschen
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 12 - Aufbau Kiez - Webseiten - 2005 Umfrage zu Leben in W’see - 2008 Ausrichtung Frühlingsfest - Seit 2006 in WS - Selbstständigkeit seit 2007 - Handwerksprojekt - Hunde-Problem? - Seit 1993 in Weißensee - Geboren HIER Stadt Teil Vergangenheit des Umfelds bis 1989 Was geschah? (Warum war es wichtig?) -1970: Die Bürger mischen sich mehr ein > Gemeinwesenarbeit - Emanzipation, andere Erziehung - Tschernobyl - Mauerfall - Ende der DDR - Beginn der Ära Kohl - Boykott der olympischen Spiele in Moskau (1980) - Spionage der Nachbarn - Solidarität - Stillstand, Stagnation, wirtschaftlicher Rückgang - Wende: Sturm der Veränderung in (fast) allen Lebensbereichen ! Hoffnungen, Befürchtungen - Nachbarschaft - Soziale Kontrolle - Umweltbewegung (die „Grünen) werden salonfähig - Stasi - Die goldene Hausnummer - 1986 ohne Hohenschönhausen aber mit Karow - Begabtenförderung Vergangenheit des Umfelds bis 2001 - Währungsunion von Mark in DM - Macht der Medien (Internet, Handy…) - Vom Kollektivismus zum Individualismus = Werteneuorientierung/Identitätsfindungen - 1. Golfkrieg und Deutschland führt Krieg Krankenhaus gesichert - Berliner Haushaltssituation immer prekärer - Grundgesetzgeltung 3.10.1990 (positiv)
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 13 - Morde an MigrantInnen - Wohlstand erhöht sich merklich (Nato, Wohnraum, Konsum, Reisen) - 1990 UN Kinderrechtskonvention von D unterschrieben - 1991 neues SGB VIII – mehr Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Jugendhilfe + Arbeit + Kooperation der verschiedenen Ressorts als „muß“ - Regierung Rot/Grün - erhöhte Arbeitslosigkeit - Einigungsvertrag (Umsetzungen) - Runde Tische - Alternativ zum Kapitalismus - Freiheit, Einheit, Grundrechte Vergangenheit des Umfelds ab 2001 - Agenda 21 ! zukunftsfähiges Berlin gestalten > Beteiligung von „kleinen“ und „Großen“ als Querschnittsaufgabe > Mehr für Fußgänger + soziales Miteinander + Öko? - Globalisierung + Festung Europa ! Sicherheitsfanatismus - Finanzkrise // Hartz IV//! Zwangsarbeit - Klimapolitik - Rundherum - Bildungssystem ! Schulstreik - Rot-rot im Senat und fast nichts wird besser - Weltoffenheit ! Möglichkeiten (Was will ich? + wie reagiert die Gesellschaft?) - Einzug NPD in viele Landtage – erschreckend! - ATTAC – Umweltbewusstsein wächst - ! Nachhaltigkeitsdenken wird Thema für Politiker - Obamisiert, Community organizing auch in BRD, *2001 - Beschluß Atomausstieg - 2. Währungsunion von DM –EUR - Anschläge des 11. September " Sündeböcke finden + gesellschaftspolitische Diskussionen um öffentlichen Raum - Senat rot/rot - BND zieht nach (Ost) Berlin - Schändungen jüdischer Einrichtungen (Antisemitismus) - 2008 Kinderrechte nicht in der GG übernommen - zu viele Schließungen in der Jugendarbeit! (Verschuldungen) - Kinderschutz neu im Fokus
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 14 Vergangenheit Weißensee bis 1989 Welche Geschichten, Ereignisse spielen für die Vergangenheit Weißensees eine Rolle? Denken Sie an einschneidende Ereignisse in Weißensee. - Vergnügen in W. - Schlossm, Etablissement… - Trabrennbahn - Municipalviertel - Bühring, Faupel etc (viele Gebäude in W) `30er Jahre - 1920 Eingemeindung nach Berlin - Stasi - Kunsthochschule wird gebaut - `20er ! Film (Calligariplatz) + gute kult. Vergangenheit (Schauspiel/Kunst) - Sandmännchen - Viele Betriebe (Handwerk, Industrie etc.) ! Leben + Arbeiten - Niles-West – spazieren gehen - Krankenhäuser – Kinder KKH - Billy Graham (Prediger) -- ? -- - Radrennbahn - Rennbahn (Konzerte) - Rolling Stones alle Großen - `86 Bezirksreform (Hohenschönhausen geht weg) -- Blankenburg dazu??? – Karow, Heinersdorf kommen von Pankow dazu - Protokollstrecke `88 ren./san. - Stasi in Liebermannstr. - Engagement zur Erneuerung der DDR - Erste Sanierung in den 60er Jahren (Höfe zur besseren Nachbarschaftsentwicklung, Fassadensanierung) - Ordentliches geist- und kulturreiches Blumenfest - Hoher Aufenthaltswert v. Weissen See / Milchhäuschen/ P. Edel…) - Gute Geschäftslage / sehr viele kleine Gewerbetreibende + Handwerk - Berliner Allee (KGA) als Magnet - Allmähl. Zerfall - Sanierungs stand dringend an Vergangenheit Weißensee bis 2001 - Starkes rechtsradikales Engagement, z.B. Schändung d. jüdischen Friedhofs - Blumenfest – schlechter werdend – peinlich! - Sanierung + Modernisierung Wohnungsbestand + Wohnumfeld ! Bauboom & Verfall nebeneinander - ! Aufwertung teilweise sehr hohe ???steigerung - Strukturwandel
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 15 - Industrie ! Dienstleistung - Ausbau der Infrastruktur - Spazieren geh’n - Gründung der IG City Weißensee e.V. - Gründung Freizeithaus - Aufbau demokr. Verwaltung - Bauboom zerstört das Weißenseer Flair - 1994 Bertroffenenvertretung „Komponistenviertel“ - Weißensee ! Pankow ! Rückgang der industriellen Flächen + Betriebe - Alle bekommen (k) ein Shoppingcenter ! Weißensee zum Glück nicht ! Pech für Ws ! Nö! Vergangenheit Weißensee ab 2001 - Ausbau neue Musikschulstandort/Volkshochschule - Fortgesetztes neonazistisches Engagement bis heute (Sozialabbau - konflikt + Friedhofsschändigungen) - Kultur- und Bildungszentrum Weißensee - Immer noch furchtbares Blumenfest! (! ab 20009 bestimmt besser dank Zukunftswerkstatt) - Sanierung Komponistenviertel - Fontäne geht aus # $ - kommt in 09 wieder # / Sponsoren gefunden… - Gründung Verein für W’see/ -spazieren geh’n - Vielfalt der Einzelhandelstruktur Berliner Allee bricht weg ! Ausbildung Monostruktur (Banken, Billigläden) - Kaum noch Identifizierung mit Wohnumfeld - Fehlinvestition DGZ - Schließung Kulturhaus - Freilichtbühne soll abgegeben werden (an Liegenschaftsfonds) - Geht zwischen Pankow & Prenzl. Berg unter - Politisch im Abseits - Berl. A. ! Bankenstraße (12) + 1 ! Geschäfte - Antonplatz Nord/Süd - Bildungszentrum am Antonplatz neu - Spielplatz Borodinstr., Gounodstr., Mahlerstr. wird erweitert - Sanierung Kita Lindenallee - Grüner Hering - Kulturwirtschaft fängt an zu kommen: Goldleistenfabrik, ECC, Sepp maier, 2RaumWohnung - Zuzug vieler junger Familien - Entspr. Aufkeimend – sozio-kulturelle Angebote (aber lange noch nicht genügend) - 100 Jahre Evangelische Freikirchl. Gemeinde `07
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 16 - PRIMA ! W’see beginnt ihre kult.-künstl. Vergangenheit wieder zu beleben u. damit seinen besonderen Charakter! - Immer mehr Init. in Weißensee: Leerstandsinit., Mitgestalter, KuBiZ… - Starke Ökumene! Austausch in den Arbeitsgruppen Es folgt eine gemeinsame Arbeit in gemischten Gruppen an den Tischen, in dem jeder Tisch die Geschichte aus einer anderen Perspektive betrachtet: Persönliche Vergangenheit Tisch 1,2,3 Wenn Sie sich die Notizen zu unseren persönlichen Vergangenheiten vergegenwärtigen, welche Geschichten können Sie dann über uns - die Menschen hier im Raum – erzählen? Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus dieser Geschichte für Weißensee ziehen? Vergangenheit von Weißensee Tisch 4,5,6 Wenn Sie die Notizen zur Vergangenheit von Weißensee untersuchen, welche Geschichte können Sie uns dann über Ihre Vergangenheit, insbesondere in Bezug auf die Zusammenarbeit und die Gestaltung Weißensees erzählen? Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus dieser Geschichte für die Zusammenarbeit in Weißensee und die Gestaltung des Stadtteils ziehen? Vergangenheit des Umfeldes (Gesellschaft, Wirtschaft, Politik) Tisch 7,8,9 Wenn Sie die Notizen zur Vergangenheit des Umfeldes lesen, welche Geschichte können Sie uns dann über die letzten Jahrzehnte erzählen? Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus dieser Geschichte für Weißensee ziehen? Die Schlussfolgerungen: Persönliche Vergangenheit Tisch Nr. 1 Bis 1989 Versch.: nur 1 Mitgl. wohnt und arbeitet in Weißensee Kulturhaus Peter-Edel war Magnet
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 17 Kontakte in Weißensee / Sportvereine 1990-2001 Fete für Kinder (KGA) Gärtnerei / Blumenfest Beruflicher Umbruch Arbeitslosigkeit Verbesserung der Wohnqualität (teilweise) – Umzug nicht immer freiwillig Viele Nachbarn ziehen weg (wg. Arbeit/Hausbau) Sportvereine – breites Angebot Ab 2001 Einkaufskultur verschlechtert (z.B. kleine Händler „sterben“) Kind wird hier groß Billigere Miete Stärkere Vereinzelung Kiezatmosphäre war verbindlicher in der Zeit davor Tisch Nr. 2 Eindrücke: Unter den Teilnehmenden wenig „Zugezogene“ 1989: Persönlicher Wandel/Bruch bis 2001: persönliche Orientierung: Familiengründung, Hausbau, Firmengründung nach 2001: Orientierung „nach außen“ bürgerschaftliches Engagement Tisch Nr. 3 Früher ! bis 1989 vieles sehr schön - Blumenfest ! „heute“: weniger kommerziell, Akzente auf Ursprünge ohne zu kopieren - Jugendclubs mit differenziert., umfangreich. Programmen - Wohnungsnahe Industrie (Zeit für Familie und EHE) - Nah ins Grüne + Vergnügen ! alles zu Fuß machbar - Lebensqualität „schöner“ - SCHLUßFOLGERUNG: Ziel-WUNSCH Vergangenheit Weißensee Tisch Nr. 4 - vor `89 hatte W’see blühendes Leben (zentrale Steuerung) - nach der Wende: - Sanierungsgebiet Komp.viertel - Spielplätze - VHS/Bildungszentrum - Gestaltung Antonplatz Bündelung d. Initiativen + Vereine
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 18 - soziokult. Leben fördern: Cafès, Orte der Begegnung + Netzwerk Kulturen entwickeln Schlussfolgerung: - Charakter von W’see als besonders grüner + kult. Standort wieder beleben + Selbstbewusstsein entwickeln + dies im Großbezirk kommunizieren Tisch Nr. 5 - Weißenseer sind kreativ zu allen Zeiten - Arbeiten + Wohnen nahe beieinander - Früher: Film ! Wandel heute: Multimedia - Früher: Gewerbe ! Wandel Dienstleistung - 1.1.209 Haushaltssperre – GELD! Tisch Nr. 6 - Weißensee ist nach wie vor ein vergessener Ort (Stiefmütterchenstatus) - Kulturelle/emotionale Mitte fehlt - Bauboom & Verfall nebeneinander - Sehr unterschiedliche Sozialräume (z.B. Langhansstr. vs. Komponistenviertel) Der Einfluss der weltweiten Ereignisse auf Weißensee Tisch Nr. 7 - kein gravierender Bewohneraustausch - dadurch – verbindendes Element – Identifikation mit Weißensee - starke Identität vs. wenig Außenkommunikation - Fremdes und Unklares wird eher „abgewehrt“ - Weltläufigkeit fehlt - Für eine Millionenstadt erstaunlich provinziell - Gute Einkommensstruktur, Homogenität Tisch Nr. 8 - Mauerfall - Berliner Allee ! keine Protokollstrecke - Berliner Allee verliert an Bedeutung als Einkaufstraße - Wiedervereinigung führt zu Schließung der Grossbetriebe und Handwerksbetriebe - Abwanderung junger Leute - Gefühlte soziale „Schwäche“ (! Objektivität?) - Keine Verbesserung der Verweilqualität in öffentlichen Grünanlagen ! mehr zivile Verantwortung (Parks) - Weniger qualitativ hochwertige Geschäfte in der Berliner Allee - Berliner Alle „ausschließlich“ Ausfallstrasse ! Verkehr
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 19 - Berliner Allee als „Grenze“ Tisch Nr. 9 Bis 1989 - 1986 ohne Hohenschönhausen, aber mit Karow ! Identitätsverlust! - Wohnungsmangel ! Abwanderung - Solidarität, Nachbarschaft ! goldene Hausnummer ! Hausgemeinschaften ! Kultur ! Jugendklub Bis 2001 - Abwanderung der Industrie - Änderung der wirsch. Situation - Hohe Dynamik - Ansiedlung „Darßer Borgen“ Ab 2001 - Schulsystem ! Schließungen - Großes Medieninteresse an Jüdischem Friedhof - Privatisierung Wohnungswirtschaften (Holländer Viertel) - Zuwanderungen - Wohnungsneubau Reflexion Was hat die Geschichte Weißensees mit der aktuellen Situation im Stadtteil zu tun? Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für die Gestaltung der Zusammenarbeit in Weißensees ziehen? Reflexion im Plenum: - mehr als ein Drittel „alte“ Weißenseer im Raum, also eine qualifizierte Minderheit - Sooo viele Zugezogene! - Nicht nur gefühlter Unterschied von 1989 bis heute sondern auch realer - Großes Feld identischer Wahrnehmungen, darauf können wir aufbauen! - Themen im Raum entsprechen der Wunschsammlung der Mitgestalterinitiative, z.B. Wunsch nach mehr offenen Begegnungen - Ausländische Mitbürger/innen sollten mehr einbezogen und mitgenommen werden. - Warum macht Weißensee so wenig aus seinen Parks? Es muss daraus mehr machen. - Der Nordosten Berlins ist einmalig für eine Hauptstadt. - Gemeinsame Vision zu entwickeln kostet erst mal kein Geld!
www.argo-team.de: Dokumentation Zukunftswerkstatt „Weißenseer gestalten Weißensee“ vom 28 & 29.11.2008 20 - Langhansviertel: starke städtebauliche Missstände > demnächst Sanierungsgebiet. - Es gibt viele Ideen, man muss gucken, wo man zusammenarbeiten kann - Es sollte sich in Richtung Gemeinsinn und Gemeinwohl entwickeln und vor dem Eigenen stehen.
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