Dorfinnenentwicklungskonzept Günne | Protokoll Bürgerforum - Gemeinde Möhnesee

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DIEK Günne | Protokoll Bürgerforum

Dorfinnenentwicklungskonzept Günne | Protokoll Bürgerforum
Ort: Antonius-Saal Günne , Westricher Weg
Datum: 9. November 2016; 19-21.15 Uhr

TeilnehmerInnen:
Hans Dicke (Bürgermeister Gemeinde Möhnesee)
Egbert Nölle (Ortsvorsteher Günne)
Burkhard Schulte (Fachbereichsleiter Bauwesen Gemeinde Möhnesee)
Regina Betten (Gemeinde Möhnesee)
Klaus Dünschede (Gemeinde Möhnesee)
Franz Becker (1. Vorsitzender Zukunft Günne e.V.)
Helen Abraham (2. Vorsitzende Zukunft Günne e.V.)
Horst Schönweitz (pesch partner architekten|stadtplaner)
Felix Kutzera (pesch partner architekten|stadtplaner)
Julian Schäfer (pesch partner architekten|stadtplaner)

Die weiteren TeilnehmerInnen sind in einer Teilnahmeliste eingetragen, die diesem Protokoll im An-
hang beigefügt ist.

Begrüßung
Begrüßung durch Herrn Burkhard Schulte und Herrn Egbert Nölle.

Präsentation
Zu Beginn führte Herr Schönweitz mit einer Präsentation in den Abend ein und erklärte den Ablauf der
Veranstaltung. Nach einer kurzen Darlegung der Rahmenbedingungen der öffentlichen Förderung erläu-
terte er dabei die Ausgangslage der Gemeinde Möhnesee und des Ortsteils Günne. Die Einführung be-
zog sich auf historische, aktuelle, aber auch zukünftige Herausforderungen der Ortsentwicklung. Spezi-
ell wurden dabei Aspekte der Bevölkerungs-, Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur innerhalb des Untersu-
chungsgebiets genauer dargelegt. Abschließend legte Herr Schönweitz die Ausgangssituation sowie
Stärken und Schwächen zu den Themen Ortskern Günne, Versorgung und Infrastruktur, Freizeit und
Tourismus, Wohnen in Günne und Zusammenleben dar. Die Erläuterung der fünf Themen bildeten die
Grundlage für die anschließende Diskussion an den Thementischen.

Bürgerdialog
Nach der Präsentation fand ein Austausch der Bürger statt, die in fünf Gruppen eingeteilt und unter An-
leitung von Vertretern der Gemeinde, des Vereins Zukunft Günne e.V. und des Planungsbüros pesch
partner GmbH Anregungen und Hinweise geäußert haben. Folgende Aspekte wurden eingebracht:

                                     Gefördert durch den Europäischen
                                     Landwirtschaftsfonds für die Entwick-
                                     lung des ländlichen Raums (ELER)
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Gruppe 1 | Ortskern Günne (Leitung: Horst Schönweitz)
Wo stehen wir heute?
     -    leerstehende Gebäude (Haus „Kleine“, Garagen am Hotel Wenner) stören das Ortsbild
     -    Soester Straße und „Im Grund“ sind Durchgangsstraßen auf denen zu schneller und zu viel Ver-
          kehr abgewickelt wird
     -    die Abbiegebeziehung an der Ecke „Im Grund“/Soester Straße ist ungünstig
     -    Soester Straße als Nadelöhr im Bereich des Lebensmittelmarktes „Horn“
     -    „Im Grund“ ist zu dunkel und unattraktiv
     -    Parkplatzsituation um die Schützenhalle ist unbefriedigend
     -    Fußwege an der Schützenhalle sind unbefestigt
     -    Lebensmittelmarkt im südlichen Ortsbereich fehlt
     -    Platz an der St. Antonius Kirche ist sehr attraktiv
     -    es fehlen Sitzmöglichkeiten
Welche Zielvorstellungen haben wir? / Was muss getan werden, damit wir die Ziele erreichen?
     -    insgesamt soll die Ortsmitte zwischen Schule, Schützenhaus, Einzelhandel an der Soester
          Straße und St. Antonius Kirche gestalterisch und funktional aufgewertet und als „Dorfmitte“
          erkennbar gemacht werden
     -    im Bereich Haus „Kleine“ ist ein offener Treffpunkt/Platz vorstellbar
     -    die leerstehende Garagen am Hotel Wenner sollten abgerissen werden (kann mit der Straßen-
          erneuerung „Im Grund“ verbunden werden)
     -    Aufwertung des Dorfplatz mit bspw. einem Springbrunnen, besserer Durchwegung zur Schule
          und Sitzmöglichkeiten
     -    Lebensmittelgeschäft im Bereich des Bauprojektes „Wohnen am Weiher“ schaffen
     -    „Im Grund“ verkehrsberuhigen (Tempo 30), Einsicht aus der Wiesenstraße muss verbessert
          werden
     -    Stellplätze und Fußwege an der Schützenhalle befestigen
     -    Trafohäuschen (Im Grund 3-5) stört und sollte versetzt werden
     -    Aufenthaltsfläche am Luther Hof vergrößern, Parkplatzfläche im Gegenzug verringern

                                     Gefördert durch den Europäischen
                                     Landwirtschaftsfonds für die Entwick-
                                     lung des ländlichen Raums (ELER)
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Gruppe 2 | Versorgung und Infrastruktur (Leitung: Franz Becker)
Wo stehen wir heute?
     -    gut ausgebaute soziale Infrastruktur (Grundschule, Kindergarten, Jugendtreff, Senioren-
          heim/Altenpflege)
     -    LIZ als attraktiver Anziehungspunkt
     -    Katholische und evangelische Kirche vorhanden
     -    gute medizinische Versorgung mit einem Allgemeinarzt und einer Physiotherapie
     -    Zwei Bäcker, teilweise mit Grundversorgung
     -    Gastronomische Angebote, wie Müller, einer Pizzeria, Wolf‘s Revier, Café Solo sind vorhanden
     -    Sparkasse im Ort
     -    Breites Angebot Gewerbetreibender (Kfz-Werkstatt, Werbedesign, Elektro- und Sanitärinstalla-
          teur, Friseur, Tischler)
     -    öffentliche Verkehrsanbindung nach Soest wird positiv, die nach Arnsberg verbesserungswür-
          dig bewertet
     -    Bürgerbus und schneller Autobahnanschluss wird als Stärke gesehen
     -    großes Freizeitangebot (diverse Vereine, Sportplatz, Spielplätze, Freizeitpark, Tennisplätze)

Welche Zielvorstellungen haben wir? / Was muss getan werden, damit wir die Ziele erreichen?
     -    Erhalt des vorhandenen Status und der Angebotsvielfalt wird als wichtig erachtet
     -    Attraktivität Günnes und dörfliche Anbindung entscheidend vom Erhalt der Schule und der Kita
          abhängig
     -    Modernisierung der Freizeitanlage erforderlich
     -    eine Umfrage zum Bedarf der Freizeitanlage kann die Annahme verbessern
     -    Verbesserung der öffentlichen Anbindung in Richtung Arnsberg, Körbecke, Neheim (Abspra-
          che/Verhandlung mit den öffentlichen Verkehrsbetrieben vorausgesetzt)
     -    Beleuchtung am Ausgleichweiher installieren
     -    Ausbau der Lebensmittelversorgung, beispielsweise über ein mobiles Angebot oder ein Ange-
          bot nach dem Motto „Bürger helfen Bürgern“, „Klönen und shoppen“ oder „Mitnahmebank“
     -    eine aktive Internetpräsenz (z.B. über Facebook oder eine App) kann die Angebote bündeln
          und verbreiten
     -    die Nachfolge des Allgemeinarztes muss frühzeitig geklärt werden. Hierfür sollten Anreize ge-
          schaffen werden, um die ärztliche Versorgung sicher zu stellen

                                     Gefördert durch den Europäischen
                                     Landwirtschaftsfonds für die Entwick-
                                     lung des ländlichen Raums (ELER)
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Gruppe 3 | Freizeit und Tourismus (Leitung: Klaus Dünschede)
Wo stehen wir heute?
     -    Freizeitanlage
     -    Spielplätze
     -    Sport- und Tennisplatz, Sporthalle
     -    LIZ
     -    Schifffahrt, Segelclub
     -    Sperrmauer als überregionaler Anziehungspunkt, der aber auch viel von der Bevölkerung ge-
          nutzt wird
     -    Hauptfußwegeverbindung zur Staumauer führen über die Soester Straße, die Straße „Zum Wei-
          her“, den Westricher Weg, der Straße „Am Hassenbruch und der Straße „Am Zuckerberg“
     -    Rundweg um den Ausgleichsweiher wird viel genutzt
     -    die Beschilderung wird als nicht mehr zeitgemäß angesehen
     -    Sitzmöglichkeiten fehlen

Welche Zielvorstellungen haben wir? / Was muss getan werden, damit wir die Ziele erreichen?
     -    Freizeitanlage
              - die verschiedenen Nutzungen müssen besser aufeinander abgestimmt werden
              - die Anlage muss für Skater ertüchtigt werden
              - Sichtbarkeit verbessern (ist aktuell zugewachsen; von der Sperrmauer/vom Weiher
                  nicht zu sehen; Hinweisschilder/Beschilderung fehlt)
              - Bau einer Seilbahn zwischen der Freizeitanlage und dem Heinrich Lübke Haus
              - Fußballgolf zieht Touristen an und sollte bestehen bleiben
     -    Ausgleichweiher
              - Sitzplätze mit Wasserblick fehlen
              - eine Seebühne für kulturelle Veranstaltungen wäre denkbar
              - die Schießanlage des Schützenvereins könnte öffentlich nutzbar gemacht werden, um
                  weitere Nutzer und Gäste anzuziehen
              - die Südliche „Halbinsel“ könnte thematisch ausgebaut werden
     -    Ausweitung des Fuß-/Wanderwegenetzes inklusive einheitlicher Beschilderung und Auswei-
          sung im Internet. Mögliche Routen:
              - Heinrich Lübke Haus – Staumauer (mit Panoramapunkt in Richtung des Weihers)
              - Weiher – LIZ
              - Dorfkern – Westenberg
              - Brüningsen – Hude
              - Arnsberger Wald – Fliegerhaus
     -    die Verbindung zwischen der Sperrmauer und dem Ortskern muss gestärkt und ausgebaut wer-
          den
     -    die Etablierung neuer Veranstaltungen im Umfeld des Weihers, der Sperrmauer und der Frei-
          zeitanlage könnte weitere Touristen anziehen und die Dorfgemeinschaft stärken (z.B. Weih-
          nachtsmarkt, Sommerfest, Open-Air-Kino…)

                                     Gefördert durch den Europäischen
                                     Landwirtschaftsfonds für die Entwick-
                                     lung des ländlichen Raums (ELER)
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     -    Möblierung/Ausrüstung/seniorengerechte Spielgeräte im öffentlichen Raum ergänzen und dem
          Mobiliar am Seepark Körbecke anpassen
     -    eine Direkte Shuttle-Verbindung zwischen der Sperrmauer und dem Seepark Körbecke wäre
          denkbar (evtl. auch nur saisonal)
     -    zusätzliche Parkplätze am Spielpaltz „Hude“ und an der B 516 mit Beschilderung in Richtung
          Ortskern und Staumauer
     -    Etablierung einer Hotelnutzung im Gebäudekomplex Pantel oder im Bereich des Weihers und
          der Freizeitanlage
     -    Überregionales Werbe-/Marketingkonzept für Günne würde die Aufmerksamkeit erhöhen
     -    ein Fahrradverleih (bspw. am LIZ) wäre denkbar
     -    ein Lichtkonzept für die Sperrmauer und entlang des Rundweges um den Ausgleichsweiher
          würde die Attraktivität des Ortes positiv beeinflussen (Promenade beleuchten, neue Lichttech-
          nik, künstlerische Illumination…)

                                     Gefördert durch den Europäischen
                                     Landwirtschaftsfonds für die Entwick-
                                     lung des ländlichen Raums (ELER)
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Gruppe 4 | Wohnen in Günne (Leitung: Helen Abraham)
Wo stehen wir heute?
     -    es fehlt an Wohnraum für 1- und 2-Personenhaushalte
     -    Wohnungen sind aktuell sehr teuer
     -    die Nachfrage nach Wohnungen zwischen 50 und 60 m² ist aktuell sehr hoch
     -    seniorengerechte Wohnungen fehlen
     -    kaum Eigentumswohnungen vorhanden (insbesondere für Familien mit zwei Kindern)
     -    es besteht die Sorge, dass Neubauprojekte, wie etwa das Projekt „Wohnen am Weiher“, zu Seg-
          regationsprozessen führen können
     -    es fehlt an Informationen zum Umbau des ehemaligen Hotel Wenner
     -    das Parkplatzangebot in der Straße „Im Grund“, am Friedhof und an der Schützenhalle ist ver-
          besserungswürdig

Welche Zielvorstellungen haben wir? / Was muss getan werden, damit wir die Ziele erreichen?
     -    die Schaffung eines attraktiven Wohnumfeldes wird als wichtiges Ziel angesehen, alte und
          neue Bewohner an Günne zu binden
     -    es fehlt an Aufenthaltsflächen im Ortskern
     -    bei der Zuteilung der Grundstücke/Wohnungen sollten immer erst die Einheimischen und dann
          Neubürger einbezogen werden
     -    das zukünftige Wohnungsangebot sollte insbesondere kleinere und barrierefreie Wohnungen
          umfassen. Auch könnten vorhandene Wohnungen seniorengerecht umgebaut werden, um das
          zukünftige Angebot abzudecken. Viele Bewohner Günnes möchten im Ort alt werden, wodurch
          das Thema besondere Bedeutung gewinnt
     -    Einkaufsmöglichkeiten müssen verbessert und ergänzt werden
     -    ein mobiler Rewe-Wagen ist bereits vorhanden, allerdings müssen die Einwohner besser über
          dessen Angebote und Zeiten informiert werden
     -    eine Informationsplattform, die die Nachfrage nach Wohnraum, Wohnqualität oder auch allge-
          meine Informationen über das Wohnangebot in Günne beinhaltet, wäre ein Hilfestellung für
          alte und neue Bürger
     -    Anwohner sollten über Fördermöglichkeiten informiert werden
     -    die Beleuchtung entlang der Hauptstraßen und um den Weiher sollte verbessert werden
     -    neue Parkplätze könnten im Bereich des Friedhofes, auf der Pentel-Wiese oder auf dem Grund-
          stück Thiele entstehen

                                     Gefördert durch den Europäischen
                                     Landwirtschaftsfonds für die Entwick-
                                     lung des ländlichen Raums (ELER)
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Gruppe 5 | Zusammenleben (Leitung: Felix Kutzera)
Wo stehen wir heute?
     -    es fehlt ein sozialer Treffpunkt im Ort, wie es früher bspw. die Kneipe war
     -    das Vereinsleben ist intakt, allerdings fehlen „aktive“ Mitglieder, die sich im Verein einbringen.
          Insbesondere in der Alterspanne zwischen 30-50 Jahren fehlen Mitglieder
     -    es fehlen Personen, die Verantwortung innerhalb der Vereine, aber auch darüber hinaus für
          das soziale Leben Günnes übernehmen.
     -    es wird als schwierig angesehen, Personen auf das soziale Leben in Günne aufmerksam zu ma-
          chen. Wie holt man die Leute ab?
     -    vielen Mitgliedern fehlt zwischen Job und Familie die Zeit für ein aktives Vereinsleben. Das
          Problem wird aber nicht nur für Günne, sondern allgemein-gesellschaftlich gesehen
     -    es bestehen viele soziale und kulturelle Veranstaltungen im Ort

Welche Zielvorstellungen haben wir? / Was muss getan werden, damit wir die Ziele erreichen?
     -    Etablierung eines neuen Treffpunkts
              - Treffpunkt muss ein „neutraler“ Ort sein, der keinem Verein zugehörig erscheint
              - Treffpunkt muss ein zentraler Ort sein, der schnell und gut zu erreichen ist (bspw. am
                  Dorfplatz)
              - Café oder Kneipe mit wechselndem Angeboten und Veranstaltungen
              - sozialer Ort an dem verschiedene Generationen, unabhängig von Vereinszugehörig-
                  keit, sich austauschen können
     -    Vereine und ehrenamtliche Tätigkeiten müssen besser miteinander verzahnt werden
     -    die Kommunikation muss gestärkt werden
     -    Verantwortung in wichtigen Positionen muss besser verteilt werden
     -    die Bildung eines Dachvereins, der die Vereine und das soziale Leben allgemein „verwaltet“,
          wird als Möglichkeit gesehen, das soziale Leben besser miteinander zu verbinden und zu orga-
          nisieren. Der Verein Zukunft Günne e.V. wurde hierfür exemplarisch genannt
     -    eine Plattform zur besseren Vernetzung des sozialen Lebens in Günne (bspw. ein Newsletter,
          ein schwarzes Brett, ein Internetportal, eine App…) kann Interessen und Angebote sammeln
          und verteilen

                                     Gefördert durch den Europäischen
                                     Landwirtschaftsfonds für die Entwick-
                                     lung des ländlichen Raums (ELER)
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