Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
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Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock https://www.vde-nordbayern.de/nb-de/facharbeit-regional/arbeitskreis-digitalisierung-nachhaltigkeit (Zugriff:09.02.21)
„Nachhaltige Entwicklung und Nachhaltigkeit als Thema im Sozialkundeunterricht“ Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Seit wann spricht man von Nachhaltigkeit? (nach I. Pufé: „Was ist Nachhaltigkeit? Dimensionen und Chancen“, BpB, 2014) - Der Begriff der Nachhaltigkeit geht auf den Freiberger Oberberghauptmann Carl von Carlowitz (1645–1714), damals in Bezug auf die Waldwirtschaft, zurück; - Ziel: Sicherstellung, dass ein regeneratives, natürliches System in seinen wesentlichen Eigenschaften dauerhaft erhalten bleibt. - Bis heute existiert kein einheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit, ihrem Wesen und ihrem Nutzen. Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Begriffsklärung Der Brundtland-Bericht von 1987 definiert Nachhaltige Entwicklung als eine „… Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können.“ (Volker Hauff, Unsere gemeinsame Zukunft : der Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung,1987, S. 46) - Rolle der gerechten Verteilung von Wachstum und Wohlstand auf der Erde wird unterstrichen; Nachhaltigkeit bedeutet, nicht Gewinne zu erwirtschaften, die dann in Umwelt- und Sozialprojekte fließen, sondern Gewinne bereits umwelt- und sozialverträglich zu erwirtschaften. (Iris Puffé: Was ist Nachhaltigkeit? Dimensionen und Chancen, BpB, 2014, S. 4) Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Unterscheidung zwischen ➢ „Nachhaltige Entwicklung“: Prozess gesellschaftlicher Veränderung und ➢ „Nachhaltigkeit“: angestrebtes Ziel, Zustand, Ende des Prozesses. Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Die Dimensionen der Nachhaltigen Entwicklung: - Ökologie - Ökonomie - Soziales Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Ökologische Nachhaltigkeit „Die ökologische Nachhaltigkeit verlangt nach einer maßvollen Nutzung unserer natürlichen Lebensgrundlagen, sodass diese dauerhaft fortbestehen können. Ökonomisch ausgedrückt, soll von den Zinsen und nicht dem Naturkapital selbst gelebt werden. Themen wie Umweltschutz, Ressourcenschonung, und Erhaltung der Artenvielfalt stehen hier im Fokus.“ (Ariane Kropp, Grundlagen der Nachhaltigen Entwicklung, Springer, 2019, S. 11) Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Soziale Nachhaltigkeit Schwerpunkte: globales System und die Verteilungsgerechtigkeit. Ziel: Ausgleich zwischen menschlichen Bedürfnissen und den Potenzialen und Ressourcen der Natur. Ebenen der sozialen Nachhaltigkeit nach Zimmermann (2016, S.14): - Integration: Vernetzung und Anerkennung kultureller Unterschiede, die anstelle von Ausgrenzung erfolgen sollte; - Dauerhaftigkeit: umfasst die Sicherung des sozialen Friedens und des Rechtes auf Bildung, auf Sicherheit sowie Risikovermeidung; - Verteilungsgerechtigkeit: soziale Gerechtigkeit innerhalb der Generationen (sowohl national, zwischen Arm und Reich, als auch international, zwischen den Industrie- und Entwicklungsländern) und zwischen den Generationen (Altersversorgung, Familien- unterstützung); - Partizipation: entspricht der Forderung nach Mitsprache und Mitentscheidung aller Mitglieder der Gesellschaft. (Fr. M. Zimmermann (Hrsg.): Nachhaltigkeit wofür? Von Chancen und Herausforderungen für eine nachhaltige Zukunft; Springer, 2016, S. 14) Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Ökonomische Nachhaltigkeit Begriff: „Ökonomische Nachhaltigkeit beschreibt die Maximierung des ökonomischen Ertrags bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der benötigten Eingangsressourcen. Merkmale: Die ökonomische Nachhaltigkeit wird häufig als Bedingung einer nicht nachlassenden ökonomischen Wohlfahrt interpretiert. Dies setzt voraus, dass die zur Erreichung einer bestimmten Wohlfahrt benötigten Ressourcen auch weiterhin und mindestens in gleichwertiger, vorzugsweise in besserer Güte verfügbar sind. Unter Ressourcen versteht man in diesem Zusammenhang die zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügbaren Güter, Waren, Kapital oder Dienste. (…)“ https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/oekonomische-nachhaltigkeit-53449 (Zugriff: 15.02.2021) Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Modelle für Nachhaltige Entwicklung 1. Das Drei Säulen – Modell 2. Das integrative Nachhaltigkeitsmodell 3. Das Vorrang - Modell Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Das Drei – Säulen - Modell Dieses Modell „stellt die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit als nebeneinander positionierte Säulen dar, die gemeinsam das Dach „Nachhaltigkeit“ tragen. (…) Ziel ist es, Ökonomie, Ökologie und Soziales gleichrangig und gleichberechtigt zu betrachten“ https:// klimaschutz.neustadt.eu/Ziele-Umsetzung/Klimawandel-Nachhaltigkeit/Nachhaltigkeitsmodelle/ (Zugriff: 15.03.2020) Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Das integrative Nachhaltigkeitsmodell „Die Dimensionen werden (…) als sich teilweise überschneidende Kreise dargestellt. Nur in der Mitte dieser drei Kreise ist echte nachhaltige Entwicklung möglich.“ https://klimaschutz.neustadt.eu/Ziele-Umsetzung/Klimawandel-Nachhaltigkeit/Nachhaltigkeitsmodelle/ (Zugriff: 15.03.2021) Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Das Vorrangmodell („starke Nachhaltigkeit“) „Während das Drei-Säulen-Modell und das integrative Nachhaltigkeitsmodell (…) auf die Gleichrangigkeit der drei Nachhaltigkeitsdimensionen abzielen, nimmt das Vorrangmodell eine eindeutige Gewichtung vor: Ökologie vor Soziales, vor Ökonomie.“ https://klimaschutz.neustadt.eu/Ziele-Umsetzung/Klimawandel Nachhaltigkeit/Nachhaltigkeitsmodelle/ (Zugriff: 15.03.2021) Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung - Sustainable Development Goals (SDGs) ist ein globaler Plan zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands und zum Schutz unseres Planeten. Im Jahr 2015 beschlossen 193 Staaten, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung bis zum Jahr 2030 erreichen zu wollen. Man sollte davon ausgehen, dass alle Länder Entwicklungsländer sind. Daraus resultiert ein politischer Auftrag zur Realisierung der SDGs in Deutschland. Jedes der 17 Ziele wird durch weitere Unterziele konkretisiert. Insgesamt gibt es 169 dieser Unterziele. Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Ziele für nachhaltige Entwicklung – Sustainable Development Goals (SDGs) Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Der „ökologische Fußabdruck“ Er quantifiziert die Frage, wie viel erneuerbare Ressourcen der menschliche Konsum von Produkten und Dienstleistungen benötigt. Wir alle hinterlassen ihn – durch Ernährung, Konsum, Energieverbrauch, Heizung und Mobilitätsverhalten. Der Fußabdruck ist ein komplexer Nachhaltigkeitsindikator, der beschreibt, wie viel Fläche ein Mensch benötigt, um seinen Bedarf an Ressourcen zu decken. 1,7 Erden bräuchte die Weltbevölkerung, um ihren aktuellen Lebensstil aufrecht zu erhalten. https://www.welthungerhilfe.de/lebensmittelverschwendung/was-ist-der-oekologische- fussabdruck/ - Zugriff: 16.03.2021 http://www.goodworks.social/de/nachhaltigkeit/oekologische-dimension.html (15.02.21) Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
https://www.welthungerhilfe.de/lebensmittelverschwendung/was-ist-der-oekologische-fussabdruck/ Zugriff: 16.03.2021 Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Umsetzung des Themas Nachhaltige Entwicklung im (Sozialkunde-)Unterricht ➢ Inhalte: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) - hat das Ziel, Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln zu befähigen. - Begriffe, Dimensionen und Modelle der Nachhaltigen Entwicklung, - Probleme/ umstrittene Sachverhalte, Fälle, Konflikte, globale Zusammenhänge analysieren und diskutieren, - Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele Nachhaltiger Entwicklung durch Vorgaben der Politik, Innovationen aus Wissenschaft und nachhaltiger Wirtschaft, Nachhaltigkeits-Projekte, jeden Einzelnen bzw. seinen ökologischen Fußabdruck,… Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
Methodisches Vorgehen im Unterricht - durch Makromethoden: Talkshow, Projekte, Exkursionen, z. B. nachhaltig einkaufen im Supermarkt/ in einem „Unverpackt-Laden“, „Konsum- und globalisierungskritische Stadtrundgänge“… Mögliche Ansprechpartner*innen: z. B. Ökohaus Rostock - Herr Adelwin Südmersen, Sobi (Soziale Bildung) Rostock – im Peter Weiß Haus, verquer: Bildungsprojekt in Vorpommern zum Globalen Lernen, ANU: Arbeitsgemeinschaft Natur und Umweltbildung Mecklenburg- Vorpommern e.V., Akademie für Nachhaltige Entwicklung M-V (ANE) - Peter Adolphi, Bildungsatlas mit weiteren Anbietern und Angeboten. Dr. Manuela Meyerfeldt, Universität Rostock
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