DREHBUCH zur ordentlichen virtuellen Vertreterversammlung 10.- 12. Mai 2021 - EPPINGEN.org

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DREHBUCH

                    zur ordentlichen
                       virtuellen
               Vertreterversammlung
                    10.- 12. Mai 2021

Drehbuch vVV 2021                       Seite 1
HERR STEINMANN

TOP 1
Begrüßung und Tagesordnung

Meine sehr verehrten Damen und Herren Vertreter,
sehr geehrte Gäste,

im Namen von Aufsichtsrat und Vorstand begrüße ich Sie ganz herzlich zur
ordentlichen Vertreterversammlung der Volksbank Kraichgau eG für das
Geschäftsjahr 2020.

Seit mehr als einem Jahr überschattet die Corona-Pandemie nun unseren
Alltag. Eigentlich hätte ich Sie heute gerne wieder persönlich im Rahmen
einer Präsenzveranstaltung begrüßt. Vor dem Hintergrund der anhalten-
den Corona-Situation haben Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank Kra-
ichgau beschlossen, die ordentliche Vertreterversammlung für das Jahr
2020 erneut in virtueller Form durchzuführen. Somit schützen wir nicht nur
Sie als Vertreterinnen und Vertreter, sondern auch alle anderen Teilnehme-
rinnen und Teilnehmer vor einer möglichen Infektion.

Gleichzeitig stellen wir damit sicher, dass die erforderlichen Beschlüsse für
das abgeschlossene Geschäftsjahr 2020 wirksam gefasst werden und die
Bank ihren Geschäftsbetrieb weiterführen kann.

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Gerne hätten wir im Rahmen dieser Vertreterversammlung auch die Be-
schlüsse zur Verschmelzung mit der Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt eG
auf die Tagesordnung genommen.

Allerdings müssen wir aufgrund der Vorgaben des Registergerichts Mann-
heim die Beschlüsse zur Verschmelzung mit der Volksbank Bruhrain-Kraich-
Hardt eG in einer Präsenzvertreterversammlung herbeiführen. Deshalb ist
eine zweite, dann außerordentliche Vertreterversammlung in Präsenzform
im Sommer 2021 geplant. Den Termin werden wir Ihnen rechtzeitig be-
kanntgeben. Entsprechende Informationen zum Stand der Fusion erhalten
Sie unter TOP 6 der Tagesordnung.

Die Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt eG konnte aufgrund der wesentlich
geringeren Anzahl der Vertreterinnen und Vertreter eine Präsenzvertreter-
versammlung am vergangenen Mittwoch, 05. Mai 2021, durchführen. Bei
dieser Versammlung haben die Vertreterinnen und Vertreter der Volks-
bank Bruhrain-Kraich-Hardt mit der erforderlichen Mehrheit die Verschmel-
zung mit unserer Volksbank Kraichgau eG beschlossen.

Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter,

es freut uns sehr, dass Sie sich die Zeit nehmen und an unserer virtuellen
Vertreterversammlung teilnehmen. Wir bedanken uns für Ihre Bereitschaft,
dass Sie für Ihre Volksbank Verantwortung übernommen haben. Gerade in
dieser außergewöhnlichen Zeit ist es dieses Engagement, das uns als Genos-
senschaft auszeichnet.

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Wir im Aufsichtsrat und Vorstand sind sicher, dass wir Ihnen auch mit dieser
digitalen Form einen guten Überblick über die Entwicklung unserer Bank im
Geschäftsjahr 2020 geben können.

Leider mussten wir auch im vergangenen Jahr von Mitgliedern, Vertreterin-
nen und Vertretern sowie von ehemaligen Mitgliedern des Aufsichtsrats
und des Vorstands Abschied nehmen. Stellvertretend hierfür nenne ich
Herrn Günter Rehbock, Vorstandsvorsitzender der ehemaligen Volksbank
Bad Rappenau. Auch im Rahmen der in diesem digitalen Format stattfin-
denden Vertreterversammlung möchte ich Sie bitten, mit mir gemeinsam
kurz dieser Verstorbenen zu gedenken.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ohne zu viel vorweg zu nehmen:

die Volksbank Kraichgau eG konnte im Geschäftsjahr 2020 angesichts nach
wie vor schwieriger Rahmenbedingungen in allen wesentlichen Geschäfts-
bereichen erfreulich abschließen.

Die Bank hat ihre starke Marktposition in der Region weiter gefestigt. Die
Bilanzsumme beträgt 4,81 Milliarden Euro. Ihre Bank hat sich einmal mehr
– insbesondere im Kreditgeschäft - als Partner der privaten Kunden und des
gewerblichen Mittelstandes unter Beweis gestellt. Das gute Betriebsergeb-
nis nach Bewertung belegt die gute Entwicklung.

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Ausführliche Informationen hierzu erfahren Sie in den Videos der Vor-
stände unter Tagesordnungspunkt 2 „Bericht des Vorstands“.

An dieser Stelle möchte ich Ihnen bekanntgeben, dass der Aufsichtsrat be-
schlossen hat, Herrn Holger Neubauer, der derzeit als Bereichsleiter und Pro-
kurist für die Firmenbank Wiesloch zuständig ist, mit Wirkung vom 1. Okto-
ber 2021 zum ordentlichen Vorstandsmitglied zu bestellen. Er wird die Vor-
standsnachfolge von Herrn Thomas Geier antreten, der nach über 20-jähri-
ger Vorstandstätigkeit am Jahresende in die Freistellungsphase seiner Al-
tersteilzeit geht. Mit Holger Neubauer rückt eine Führungskraft aus dem
eigenen Haus in das Vorstandsteam auf. Holger Neubauer wird sich unter
dem Tagesordnungspunkt 2 in einem separaten Video persönlich vorstel-
len.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich möchte nun auf einige Regularien eingehen:

Unsere Satzung sieht vor, dass die Vertreterversammlung durch den Vor-
stand einberufen wird.

Zwischen dem Zugang der Einladung und dem Tag der Vertreterversamm-
lung muss eine Frist von mindestens 2 Wochen liegen. Bereits bei der Einbe-
rufung sollen die Gegenstände der Beschlussfassung bekannt gegeben
werden.

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Ich stelle hierzu fest:

Zu der diesjährigen virtuellen Vertreterversammlung wurden die Vertrete-
rinnen und Vertreter per Post und per E-Mail am 21. April 2021 eingeladen.

Dieser Einladung beigefügt waren

   • die Tagesordnung mit den Beschlusspunkten, über die die Vertreter-
        versammlung zu befinden hat
sowie
   • der Vorschlag zur Verwendung des Jahresüberschusses 2020

Die Einladung zur Vertreterversammlung ist zusätzlich durch Veröffentli-
chung in der Rhein-Neckar-Zeitung - Gesamtausgabe Heidelberg und Sins-
heim- sowie in der Heilbronner Stimme -Ausgabe KraichgauStimme- in der
jeweiligen Ausgabe vom 22. April 2021 erfolgt.

Für alle Mitglieder und Vertreter lagen
   • der Jahresabschluss zum 31.12.2020,
   • der Lagebericht
sowie
   • der Bericht des Aufsichtsrats

seit dem 21. April 2021 in den Hauptstellen in Wiesloch und Sinsheim zur
Einsichtnahme aus.

Ich stelle zusammenfassend fest:

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Die Frist- und Formbestimmungen nach Gesetz und Satzung für die Einla-
dung zur Vertreterversammlung und die Bekanntgabe des Jahresabschlus-
ses wurden beachtet.

Die angesprochenen Unterlagen lagen ordnungsgemäß aus.

Nach § 35 der Satzung unserer Genossenschaft sind auch bei einer virtuellen
Versammlung Beschlüsse zu Beweiszwecken ordnungsgemäß zu protokol-
lieren.

Herrn Gerd Refior - Leiter der internen Revision der Bank - ernenne ich zum
Wahlleiter, Herrn Markus Epp zum Stimmzähler und Frau Beatrice Rebholz
zur Schriftführerin.

Die diesjährige Vertreterversammlung sieht folgende Tagesordnung vor:

TOP 1        Eröffnung und Begrüßung

TOP 2        Bericht des Vorstands über das Geschäftsjahr 2020, Vorlage des
             Jahresabschlusses zum 31.12.2020 sowie Vorschlag zur Verwen-
             dung des Jahresüberschusses

TOP 3        Bericht des Aufsichtsrats über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr
             2020 gemäß § 38 Abs. 1 GenG

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TOP 4        Bericht über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung und Erklä-
             rung des Aufsichtsrates hierzu sowie Beratung über den Um-
             fang der Bekanntgabe des Prüfungsberichtes

TOP 5        Beschlussfassungen über
             a) den Umfang der Bekanntgabe des Prüfungsberichtes
             b) die Feststellung des Jahresabschlusses zum 31.12.2020
             c) die Verwendung des Jahresüberschusses 2020
             d) die Entlastung der Mitglieder des Vorstandes für das Ge-
                    schäftsjahr 2020
             e) die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrates für das Ge-
                    schäftsjahr 2020
             f) die Aufhebung der beschlossenen Änderung von § 10 Abs.
                    2 der Satzung

TOP 6        Information zur geplanten Verschmelzung mit der Volksbank
             Bruhrain-Kraich-Hardt eG

Weitere Anträge zur Tagesordnung sind nicht eingegangen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Sie haben auch dieses Jahr die Gelegenheit, Fragen und Anregungen zu den
einzelnen Tagesordnungspunkten direkt schriftlich im Portal an Vorstand
und Aufsichtsrat zu richten. Nutzen Sie hierzu bitte die Kommentarfunktion
unter jedem Tagesordnungspunkt. Die Beantwortung durch den Vorstand

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und den Aufsichtsrat erfolgt zeitnah im Versammlungsportal, längstens bis
Dienstag, 11. Mai 2021, 17.00 Uhr.

An dieser Stelle erläutere ich Ihnen nochmals den durch das virtuelle Format
bedingten anderen Ablauf dieser Vertreterversammlung.

Die Versammlung ist untergliedert in einen ersten Teil: Bericht und digitaler
Dialog sowie in einen zweiten Teil, dem Abstimmungstag, an dem Sie Ihr
Votum zu den einzelnen Tagesordnungspunkten abgeben können.

In einem zweiten Video erläutern wir Ihnen die Details zu den einzelnen
Phasen sowie die Regularien der Abstimmung.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

wir wünschen Ihnen mit diesem Video und den weiteren Inhalten eine in-
teressante und informative Vertreterversammlung

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TOP 2
Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 2020 und Vor-
lage des Jahresabschlusses 2020

HERR ZANDER

Liebe Mitglieder der Vertreterversammlung, meine sehr geehrten Damen
und Herren,

im Namen meiner Vorstandskollegen, Herrn Thomas Geier und Herrn Klaus
Bieler, begrüße ich Sie recht herzlich zu unserer diesjährigen Vertreterver-
sammlung, die wir aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie erneut in
virtueller Form durchführen müssen.

Im Rahmen des Tagesordnungspunktes 2 „Bericht des Vorstandes über das
Geschäftsjahr 2020“ werden wir in drei Videosequenzen über das Ge-
schäftsjahr berichten. In den beiden nachfolgenden Videos wird zunächst
Herr Geier auf die volumenmäßige Entwicklung und die Vertriebsergeb-
nisse in den einzelnen Geschäftsfeldern eingehen. Herr Bieler wird in der
dritten Sequenz die erfreulichen Ertragszahlen des Geschäftsjahres präsen-
tieren. Insbesondere wird er auch den Gewinnverwendungsvorschlag vor-
stellen.

In meinem Referat möchte ich Ihnen einen Überblick zur wirtschaftlichen
Lage sowie einen kurzen Einblick in die Zahlen der genossenschaftlichen
Finanzgruppe geben. Danach freue ich mich, Ihnen einige strategische
Überlegungen der sich uns stellenden Herausforderungen aufzuzeigen.
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Liebe Vertreterinnen und Vertreter,

können Sie sich noch an das alte „Normal“ erinnern? An die Zeit vor März
2020? Vieles hat sich geändert und wird auch in Zukunft das alte „Normal“
nicht mehr wiederbringen. Daran wird auch ein Impfstoff nichts ändern. Es
hat einige Branchen hart getroffen und die Schwachstellen in unserem Wirt-
schaftssystem schonungslos offengelegt.

Krisen haben dies mal so an sich, sie zeigen aber auch immer einen Weg in
eine neue Zukunft. Man muss sich nur aufmachen, alte Denkmuster durch-
brechen und den Mut und die Zuversicht haben, dass das neue Normale
viele Chancen bietet.

Die genossenschaftliche Idee ist sehr präsent, sie zeigt sich an der Rückbe-
sinnung auf ökologische und soziale Werte, den Schutz der Gemeinschaft
und in der Fähigkeit Veränderungen gut zu meistern.

Ein stabiles Fundament mit Zuversicht für die Zukunft.

Liebe Vertreterinnen und Vertreter,

nachfolgend möchte ich Ihnen einen kurzen Überblick zur wirtschaftlichen
Gesamtsituation, zur Lage der genossenschaftlichen Finanzgruppe und zur
Lage Ihrer Volksbank geben.

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Das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in Deutschland stand 2020
im Zeichen der Corona-Pandemie.

Die globale Virusverbreitung sowie die dagegen ergriffenen Maßnahmen
ließen, die bereits vorher eingetretene konjunkturelle Abschwächung in
eine schwere Rezession münden.

Das Bruttoinlandsprodukt brach gegenüber dem Vorjahr um 4,9 Prozent
ein. In den Monaten März und April kam es bundesweit zu einem weitge-
henden Stillstand des Wirtschaftslebens. Schutzmaßnahmen, wie Kontakt-
beschränkungen und Grenzschließungen führten zu Unterbrechungen von
Produktions- und Lieferketten.

Nach Lockerungen dieser Maßnahmen setzte Mitte des Jahres eine merkli-
che Belebung ein, deren Auftriebskräften allerdings zum Jahresende auf-
grund deutlich zunehmender Infektionszahlen und den erneut verschärften
Schutzmaßnahmen spürbar nachließen.

Mit dem Ziel, die wirtschaftlichen Härten der Krise abzufedern, wurden
weltweit und in Deutschland staatliche Hilfsprogramme aufgelegt.

Unsere Kunden haben von diesen Maßnahmen Gebrauch gemacht, wir ha-
ben Kredite in Höhe von 70,8 Millionen Euro Corona-Soforthilfen an unsere
Kunden vergeben. Darüber hinaus haben wir mit über 1.000 Kunden
corona-bedingte Ratenaussetzungen vereinbart.

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Digitale und hybride Geschäftsmodelle profitieren von der Krise. Wir stellen
eine schnelle und nachhaltige Erholung in den Technologieindustrien fest.

Nachhaltig angeschlagen bleiben aber die Bereiche Touristik, Hotel und
Gaststätten, Teile des Einzelhandels sowie Bahn- und Flugverkehr, um nur
einige zu nennen.

Eine rasante Entwicklung zur E-Mobilität ist feststellbar.

Die Börse hat nach April 2020 in den Rallye-Modus geschaltet und hat neue
Höchststände im DAX und dem Dow-Jones-Index erreicht.

Die Notenbanken haben im Rahmen Ihrer Zins- und Liquiditätspolitik stabi-
lisierende Maßnahmen eingeleitet.

Auch wenn das Wirtschaftswachstum 2020 in Deutschland gegenüber dem
Vorjahr deutlich einbrach, konnten die 814 Volks- und Raiffeisenbanken im
zurückliegenden Geschäftsjahr weiter kräftig in allen Bereichen zulegen.

So stiegen die bilanziellen Kundenforderungen in der genossenschaftlichen
Finanzgruppe um 6,2 Prozent auf 665 Milliarden Euro.

Die bilanziellen Kundeneinlagen legten um 7,6 Prozent auf 791 Milliarden
Euro zu.

Die addierte Bilanzsumme aller Genossenschaftsbanken stieg im Jahr 2020
erstmals über die Marke von 1 Billion Euro.

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Die guten Wachstumsraten beweisen das Vertrauen der Mitglieder und
Kunden in das Geschäftsmodell der Genossenschaftsbanken.
Das bilanzielle Eigenkapital konnte mit einem deutlichen Plus von 4,1 Pro-
zent auf 57 Milliarden Euro gesteigert werden.

Die Genossenschaftsbanken verfügen damit über ausreichende Wachs-
tumsspielräume, um den Kreditwünschen von Privat- und Firmenkunden
gleichermaßen – auch in der Pandemie – gerecht zu werden.

Bis dato ist unsere Volksbank gut durch die Krise gekommen. Wir konnten
in allen wesentlichen Geschäftsbereichen weiter zulegen. Mit einer Bilanz-
summe von 4,8 Milliarden Euro gehören wir zu den großen Volksbanken in
Baden-Württemberg und belegen in diesem Jahr Platz 3. Auch auf Bundes-
ebene sind wir mit Rang 18 unter den 814 Instituten auf den vorderen Rän-
gen zu finden.

Die starke Marktposition der Bank im Privat- und Firmenkundengeschäft,
die Nähe zum Kunden und die gute Branchendiversifikation unterstützen
die solide Entwicklung unserer Bank. Unsere Risikovorsorge im Kreditge-
schäft zeigt sich nach wie vor erfreulich. Eine abschließende Beurteilung, ob
Kreditausfälle zu erwarten sind, wird sich wohl erst in den Jahren
2021/2022 zeigen.

Unsere Eigenanlagen haben die Krise gut gemeistert und haben deutlich
von der Erholung an den Börsen profitiert.

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Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Vertreterinnen und Vertre-
ter,

Zum Schutz unserer Mitarbeitenden, Kunden und Mitglieder haben wir um-
fangreiche Schutzvorrichtungen eingeführt, die wir stetig auf Ihre Wirksam-
keit überprüfen.

Wir haben die räumliche Trennung von kritischen Bereichen, wie z. B. dem
ServiceCenter und dem IT-Management vorgenommen. Unsere Mitarbei-
tenden nutzen verstärkt die Möglichkeit von Homeoffice. Unser Angebot
„Mobiles Arbeiten“ wird stark und sehr gut angenommen. Es finden kaum
Präsenzveranstaltungen statt, die Forcierung der Nutzung von digitalen
Medien – auch in der internen Kommunikation – wird vorangetrieben. Wir
führen flächendeckend Schnelltests durch und achten auf die Einhaltung
der AHA-Regeln.

Im Jahr 2020 hatten wir einen intensiven Austausch zur Gesamtlage Ihrer
Volksbank mit der Bundesbank und der BaFin. Wir haben eine gute Ge-
samtbeurteilung erhalten.

Natürlich haben wir auch die Empfehlung zur Nichtausschüttung der Divi-
dende intensiv diskutiert. Ich freue mich, dass wir Ihnen für das Jahr 2020
einen Dividendenvorschlag von 4 + 4 Prozent unterbreiten können.

Wir holen somit -wie versprochen- auch die Dividendenzahlung aus dem
Geschäftsjahr 2019 nach. Die Ausschüttung wird im Mai 2021 erfolgen.

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Auch im Jahr 2020 hat die Bank Verantwortung für die Region übernom-
men. Spenden in der Größenordnung von ca. 300.000 Euro an Einrichtun-
gen der Bereiche Sport, Kinder, Jugendliche und Bildung sowie Kultur und
Soziales wurden übergeben.

Seitens der Volksbank Kraichgau Stiftung sind zusätzliche 17 Projekte mit
einem Gesamtbetrag in Höhe von 20.000 Euro gefördert worden.

Aus unserem Nachhaltigkeitsfonds der Bank sind weitere 40.000 Euro ge-
flossen. Hier gibt die Bank 25 Prozent der Verwaltungsvergütung zur För-
derung regionaler Projekte weiter.

Meine sehr geehrten Vertreterinnen und Vertreter,

lassen Sie mich noch einen Blick in die Zukunft wagen.

Corona hat eine neue Realität geschaffen und wird auch in Zukunft unsere
Außenwelt nachhaltig verändern. Welchen Einfluss hat Corona auf die gro-
ßen Megatrends?

Wir erleben zurzeit eine Paradoxie von Beschleunigung und Entschleuni-
gung, die auch von Relevanz für unser Geschäftsmodell als genossenschaft-
liche Regionalbank ist.

Welche Trends haben sich deutlich verstärkt und beschleunigt?

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Der digitale Umbau unserer Gesellschaft schreitet mit Riesenschritten voran,
erstaunlich schnell haben auch wir uns digitale Fähigkeiten angeeignet und
erweitert, aus unserem menschlichen Bedürfnis heraus mit Freunden, Eltern
oder im Beruf aktiv in Kontakt zu bleiben.

Der Wunsch nach Nachhaltigkeit und ökologischem Wirtschaften wird prä-
senter.

Auch wächst in der Krise der Wunsch nach Sicherheit und Gesundheit.

Hybrides Lernen an Schulen und Universitäten wird genauso zum Thema
wie „New Work“. Sie sehen das am Interesse unserer Mitarbeitenden an
Homeoffice-Arbeitsplätzen.

Aber es entsteht auch ein neues Denken in Werten und Verantwortung.

Die Mobilität wird regionaler. Eine Rückbesinnung auf nationale/regionale
Stärken anstatt nur „Globalisierung“ findet statt.

Wenn Sie diese Punkte ein wenig auf sich wirken lassen, dann finden sich
sehr viele positive Aspekte und Werte, die fester Bestandteil unserer genos-
senschaftlichen Organisation sind. Das macht mich sehr zuversichtlich und
bestätigt, dass wir bereits auf dem richtigen Weg waren und dies auch in
Zukunft sein werden.

Voraussetzung hierfür ist, dass wir die Veränderungen in unserer Außen-
welt in unserer Bank adaptieren. Hierzu ist es notwendig, dass wir unsere

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Potenziale bei Kunden, Partnern und in unserer Organisationsstruktur he-
ben. Darauf haben wir unsere Strategieagenda 2030, die wir 2018 begon-
nen haben, ausgerichtet.

Was treibt uns an?

Wir wollen eine regionale Flächenbank bleiben, die bestmögliche Dienstleis-
tungen für Kunden und Mitglieder bereitstellt. Wir wollen nicht die beste
Bank werden, aber die Beste für die Region. Wir wollen unseren Mitarbei-
tenden sichere Arbeitsplätze bieten. Wir möchten ökologische und soziale
Standards setzen. Hierzu sind wir auf einem guten Weg.

Meine sehr verehrten Vertreterinnen und Vertreter,

zuletzt möchten wir den Menschen danken, die zum Erfolg der Bank im
Jahr 2020 ihren Beitrag geleistet haben.

Unser besonderer Dank geht:

   • an unsere Mitarbeitenden
   • an den Aufsichtsrat und die von Vertrauen geprägte Zusammenar-
      beit.
   • an unsere Führungsmannschaft
   • an unsere Kollegen der Verbundunternehmen und dem BWGV
   • an die Presse

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Liebe Mitgliedervertreter, Mitglieder und Kunden, vielen Dank für Ihr Ver-
trauen in einem außergewöhnlichen Jahr 2020
Sollten Sie zu meinen Ausführungen weitere Fragen oder Anregungen ha-
ben, nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion unter diesem Tagesord-
nungspunkt. Der Aufsichtsrat und der Vorstand werden Ihre Fragen zeitnah
im Versammlungsportal bis längstens Dienstag, 11. Mai 2021, 17.00 Uhr, be-
antworten.

Vielen Dank für Ihre Verbundenheit.

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HERR GEIER

Sehr geehrte Damen und Herren,

auch von mir einen digitalen Gruß an Sie.

Ja, wer hätte gedacht, dass auch 2021, noch ganz im Zeichen der Pandemie,
eine weitere virtuelle Vertreterversammlung nötig sein wird. Unsere tägli-
che Arbeit fand 2020 bis heute unter gänzlich veränderten Bedingungen
statt: Masken tragen, regelmäßiges Lüften, kleine Teilnehmerzahlen bei Ter-
minen und immer eine unterschwellige Unsicherheit haben auch wir Bänker
verspürt. Im April und Mai des vergangenen Jahres, hatten wir teilweise
geschlossene Filialen.

Und trotz dieser Unwegsamkeiten sind wir sehr stolz auf unsere Leistungs-
bilanz 2020. Unsere volumensmäßige Entwicklung ist gut. Unser Eigenkapi-
tal konnten wir trotz des starken Wettbewerbs weiter stärken und die po-
sitive Tendenz fortsetzen.

Die Bilanzsumme ist um 80 Millionen Euro auf 4,8 Milliarden Euro angestie-
gen, maßgeblich getrieben durch die Ausweitung des Kundenkreditvolu-
mens.

Unsere Kundennähe im Privat- und im Firmenkundenbereich, die wir auch
in diesen Zeiten pflegen, ist das Fundament für den Ausbau unserer Markt-
position und unsere solide Weiterentwicklung.

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Meine Damen und Herren,

die Wirtschaft in der Metropolregion Rhein-Neckar sowie im Heilbronner-
Land präsentiert sich trotz der konjunkturellen Verwerfungen robust und
widerstandsfähig. Gleichwohl ist in 2021 der finanzielle Druck auf die Un-
ternehmen teilweise enorm.

Unsere Kundenkredite stiegen um 126 Millionen Euro auf 3,3 Milliarden
Euro an. Das Breitengeschäft verzeichnete einen Zuwachs von über 310 Mil-
lionen Euro oder 10,6 Prozent.

Das Neukreditgeschäft mit gewerblichen Kunden beträgt 365 Millionen
Euro. Darin enthalten sind auch 154 Förderkredite sogenannte Coronakre-
dite mit einem Volumen von 71 Millionen Euro. Die Kreditvergaben an Fir-
menkunden betraf schwerpunktmäßig Unternehmensfinanzierungen des
regionalen Mittelstands in Form von Liquiditätsbereitstellungen und Bau-
trägertätigkeiten in unserer Region. Stundungsmaßnahmen bzw. Raten-
aussetzungen wurden 1.019 Stück gewährt. Diese Vorgehensweisen er-
leichterte unseren Unternehmen und Gewerbetreibenden die Bewältigung
der Lockdowns.

Das Kreditvolumen im privaten Segment liegt mit 506 Millionen Euro auf
Rekordhöhe. Im Jahr 2019 waren dies 369 Millionen Euro.

Im Geschäftsjahr war eine ungebrochene rege Nachfrage nach langfristigen
Immobilienkrediten zu verzeichnen – trotz gestiegener Preise auf dem

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Immobilienmarkt. In unserem Geschäftsgebiet reden wir von bis zu 10 Pro-
zent Preissteigerung innerhalb eines Jahres.

Unser Baufinanzierungscenter hat 1.700 neue Kredite mit einem Volumen
von 265 Millionen Euro abgeschlossen. Die qualitativ hochwertige Beratung
und die Einbindung von Fördermöglichkeiten wird von unseren Kunden
sehr geschätzt. Im ergänzenden Plattformgeschäft Genopace/Baufinex für
Immobilienfinanzierungen, das sowohl Kunden aus der Region aber auch
Kreditvermittler nutzen, wurde ein Abschlussvolumen von 43 Millionen
Euro produziert. Die sehr hohe Nachfrage ist auch im ersten Quartal dieses
Jahres gegeben. Und das trotz weiter steigenden Kaufpreisen, auch be-
dingt durch die aktuellen Lieferengpässe bei Baumaterialien und deutlichen
Teuerungsraten in diesen Segmenten.

Die bilanziellen Kundeneinlagen zeigen sich im Berichtsjahr aufgrund des
Abflusses bei institutionellen Kunden rückläufig. Der Rückgang beträgt 164
Millionen Euro. Der verwaltete Bestand beträgt zum Jahresende 3,85 Milli-
arden Euro. Im privaten Segment verzeichnete die Bank dagegen einen An-
stieg in Höhe von 174 Millionen Euro oder 6,3 Prozent. Dieser hohe Mittel-
zufluss ist Ausdruck der momentanen Situation. Im Angesicht der Pandemie
ist die Sparquote bis heute deutlich erhöht. Das Konsumverhalten gedros-
selt.

Unsere Kunden suchen alternative, ertragreiche Anlagen im Hinblick auf die
immer noch anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB. Die qualifizierte Bera-
tung mit dem Fokus Wertpapier- und Vermögensverwaltungskompetenz
ist wesentlicher Baustein unserer Marken- und Produktstrategie.

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Zum Jahresende verwalteten wir 1,6 Milliarden Euro an Wertpapierbestand
für unsere Kunden. Das gesamte verwaltete Anlagevolumen für unsere
Kunden betrug knapp 6 Milliarden Euro.

Erfreulich ist der Zuspruch bei unseren Vermögensverwaltungen, dem In-
vestment Consulting und unserem Kraichgau Nachhaltigkeitfonds. Hier ist
der Bestand um 70 Prozent (+ 205 Millionen Euro) auf 500 Millionen Euro
angewachsen. Im Durchschnitt erzielen wir für unsere Anleger eine deutlich
über der Inflationsrate liegende Rendite.

Belohnt wird die erfolgreiche Arbeit unserer Bank im Segment Vermögens-
verwaltung durch die Auszeichnung mit 5 Sternen für die Anlagestrategie
„MultiAsset“ des renommierten Controlling-Unternehmens first-five aus
Frankfurt. Hier behauptet sich die Bank gegen einige der bekanntesten Ver-
mögensverwalter.

Mit der neuen digitalen Vermögensverwaltung Kraichgau-Weitblick stellen
wir auch im Breitengeschäft eine Anwendung für jedermann zur Verfü-
gung.

Im Vermittlungsgeschäft konnten wir überdurchschnittliche Zuwächse im
Kapital- und Rentenversicherungsgeschäft erreichen und unser Ziel wurde
mit einem Abschlussvolumen in Höhe von 63 Millionen Euro deutlich über-
troffen.

Das Bauspargeschäft hat mit 137 Millionen Euro Abschlussvolumen unsere
Erwartungen erfüllt.

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Im Kompositgeschäft haben wir unser Ziel mit 111 Prozent getoppt. Ledig-
lich beim Abschlussvolumen für Easy-Credit (Kleinkonsumkredite) liegen wir
unter unseren Planungen.

Zu dieser erfreulichen Entwicklung haben unsere starken Partner der ge-
nossenschaftlichen Finanzgruppe beigetragen – besonders die Union In-
vestment, die Bausparkasse Schwäbisch Hall und die R + V Versicherungs-
gruppe.

Zum Verbund gehören aber auch unsere beiden eigenen Töchter, die Krai-
chgau Immobilien GmbH und die Kraichgau Reisen GmbH.

Unsere Kraichgau Immobilien GmbH konnte mit einem Vermittlungsvolu-
men von 52 Millionen Euro, bei den Provisionserlösen und mit 209 vermit-
telten Objekten auf hohem Niveau zulegen und profitiert natürlich von
dem Immobilienboom.

Eingebrochen sind dagegen aus nachvollziehbaren Gründen die Umsätze
der Kraichgau Reisen GmbH. Die Mitarbeitenden befinden sich seit März
2020 in Kurzarbeit. Mit einem Jahresverlust von 80 Tausend Euro wird ein
Teil der in den Vorjahren angesammelten Rücklagen verbraucht. Auch 2021
wird sich diese Situation nicht deutlich verbessern. Eine Trendwende in der
Reisebranche erwarten wir erst im nächsten Jahr.

Für das laufende Jahr sind wir sehr zuversichtlich, unsere ambitionierten
Ziele zu erreichen.

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Ein weiterer Meilenstein wird die Ausrichtung unseres Filialgeschäftes auf
die Zukunft sein. Hier haben wir eine echte Herausforderung zu meistern.

Es gilt, unsere regionalen Wettbewerbsvorteile als der persönliche An-
sprechpartner für unsere Kunden aufrecht zu erhalten bzw. auszubauen.
Dies mit effizienten Kosten und Prozessen, um unsere Erträge künftig wei-
ter ausbauen zu können. Wir müssen die Marktbearbeitung in den einzel-
nen Segmenten nach Effizienz- und Wachstumsgesichtspunkten aufstellen.
Somit stellen wir sowohl digitale Kanäle als auch weiterhin den persönlichen
Berater zur Verfügung. Dies natürlich in unterschiedlicher Ausprägung.

Als Bank ist eine unserer Kerndienstleistungen die Beratung. Hier gibt es
eine klare Erwartungshaltung des Kunden. Objektiv möchte er eine gute
Beratung und einen fairen Preis, subjektiv ein gutes Gefühl. Die Heraus-for-
derung ist klare Standards zu formulieren, die eingehalten werden. Digital,
einfach und schnell für die Beratung des täglichen Bedarfs, persönlich, auf
die jeweilige Lebenssituation zugeschnitten.

In unserem Filialstandortkonzept geben wir die Antwort auf veränderte
Kundenfrequenzen und Kundentransaktionen in der Flächenbank. Unser Fi-
lialnetz ist schon seit Jahren im Vergleich mit anderen Instituten sehr eng-
maschig, so dass wir hier permanent die Produktivität und Effizienz auf den
Prüfstand stellen müssen. Wir werden Schließungen wie in Adelshofen nicht
vermeiden können.

Selbstverständlich bleiben wir eine ländliche Flächenbank, deren Zweigstel-
lennetz immer noch ausgeprägt vorhanden sein wird.

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Verehrte Mitglieder,
geschätzte Kunden, liebe Geschäftsfreunde,

wie Sie aus den Worten von Herrn Steinmann und aus der Presse erfahren
haben, werde ich Ende 2021 aus dem Vorstand ausscheiden und in die pas-
sive Altersteilzeitphase eintreten. Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, für
das konstruktive, vertrauensvolle Miteinander in diesen mehr als zwei Jahr-
zehnten. Es war mir eine Freude für unsere Volksbank Kraichgau und damit
auch für Sie arbeiten zu dürfen.

Worum ich Sie bitten möchte ist, bringen Sie auch meinem designierten
Nachfolger Holger Neubauer und dem neu formierten Vorstand das gleiche
Vertrauen entgegen, dass Sie mir all die Jahre zuteilwerden ließen.

Herzlichen Dank und bleiben Sie gesund!

Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter,

sollten Sie zu meinen Ausführungen weitere Fragen oder Anregungen ha-
ben, nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion unter diesem Tages-ord-
nungspunkt. Der Aufsichtsrat und der Vorstand werden Ihre Fragen zeitnah
im Versammlungsportal bis längstens Dienstag, 11. Mai 2021, 17.00 Uhr, be-
antworten.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

Drehbuch vVV 2021                                                     Seite 26
HERR BIELER

Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter,

mein Vorstandskollege Matthias Zander hat Ihnen das gesamtwirtschaftli-
che Umfeld und die Herausforderungen beschrieben, in dem sich auch un-
sere Volksbank befindet. Herr Geier präsentierte Ihnen die Leistungsbilanz
unseres Vertriebes.

Ich freue mich, Ihnen die ertragsbezogene Entwicklung des Geschäftsjahres
2020 darzustellen und über ein erfolgreiches Jahr zu berichten.

Der Zinsüberschuss hat sich um 1,1 Millionen Euro erhöht und beträgt 68,4
Millionen Euro.

Unser Zinsergebnis erfuhr infolge der Ausweitung des Kundenkreditvolu-
mens im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Anstieg.
Bei weiter anhaltendem Niedrigzinsniveau wirkt die Prolongation des aus-
laufenden Festzinsgeschäftes der Kundenforderungen auch in dieser Be-
richtsperiode belastend, ebenso beim Neugeschäft.

Die bankseitig aus Offenmarktgeschäften mit der Deutschen Bundesbank
sowie bei Großkunden und institutionellen Kunden vereinnahmten Nega-
tivzinsen verzeichneten hingegen einen Anstieg.

Einerseits ist das Zinsergebnis durch eine im Vorjahresvergleich höhere Aus-
schüttung aus dem Spezialfonds positiv, andererseits durch den Wegfall von

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Beteiligungserträgen, insbesondere der Dividende der DZ Bank, negativ be-
einflusst.

Das Provisionsergebnis war leicht rückläufig und beträgt nun 27,8 Millionen
Euro. Allerdings wurde der für das Berichtsjahr erwartete Planwert deutlich
übertroffen. Ich verweise an dieser Stelle auf die Ausführungen von Herrn
Geier zu den guten Vertriebsergebnissen im Berichtsjahr beim Vermitt-
lungsgeschäft mit den Verbundpartnern, der R+V Versicherung und der
Bausparkasse Schwäbisch Hall sowie auf das erfreulich verlaufende Wertpa-
piergeschäft und der eigenen Vermögensverwaltung.

Zusätzliche Erträge aus dem Zahlungsverkehr und der Kontoführung stabi-
lisierten das Provisionsergebnis fühlbar.

Dagegen standen wiederum höhere Provisionsaufwendungen, welche sich
im Wertpapiergeschäft sowie bei den Kreditvermittlungen ergaben.

Unsere Großkunden und institutionellen Kunden tragen weiterhin zum gu-
ten Provisionsergebnis bei.

Die Verwaltungsaufwendungen haben sich um 0,9 Millionen Euro auf 60,6
Millionen Euro reduziert.

Der leichte Rückgang des Personalaufwandes liegt in dem im Vorjahresver-
gleich niedrigeren Mitarbeitendenstand begründet, welcher sich aus der
natürlichen Fluktuation und in Folge von Altersteilzeitvereinbarungen
ergab.

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Zusätzlich wirkten Veränderungen bei den Urlaubsrückstellungen innerhalb
dieser Position aufwandsentlastend.

Die anderen Verwaltungsaufwendungen bewegen sich auf Vorjahresni-
veau. Der Vorjahreswert war wiederum von den einmaligen Fusionskosten
mit der Raiffeisenbank Kraichgau zusätzlich beeinflusst. Wir haben Verschie-
bungen bei den Sachkosten vorgenommen, um den Aufwand zu reduzie-
ren. Investitionen haben wir zurückgestellt und weniger Instandhaltungs-
kosten aufgewendet. Ebenso konnten Reisekosten eingespart werden.
Dem standen höhere Aufwendungen vor allem für die IT gegenüber.

Die gesamten Verwaltungsaufwendungen insgesamt blieben schließlich 0,9
Millionen Euro unter dem Vorjahreswert.

Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen im An-
lagevermögen haben sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung stellte sich nominell günstiger als in
der Planung und gegenüber dem Vorjahr dar; relativ gesehen zur Bilanz-
summe gesehen, ist es stabil!

Vor dem Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen sind wir mit un-
serem Ergebnis vor Bewertung von 33,1 Millionen Euro zufrieden.

Hinweisen möchte ich an dieser Stelle, dass wir unser Ergebnis nur aufgrund
stetig steigender Geschäftsvolumina nahezu stabil halten können.

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Wir müssen aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase in der Folge mit
einem Rückgang im Betriebsergebnis rechnen. Sie sehen – eine echte Her-
ausforderung für uns, die es zu meistern gilt.

Erneut können wir über ein positives Bewertungsergebnis berichten.

Nach wie vor stellt sich das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft erfreu-
lich dar. Auch in diesem Jahr – im 6. Jahr in Folge – weisen wir ein positives
Bewertungsergebnis aus. Wir haben bisher keine größeren Belastungen aus
der Corona-Krise und dem konjunkturellen Umfeld. Wir beobachten die Si-
tuation dennoch mit kritischem Blick und erwarten auch Belastungen im
Kreditgeschäft in den kommenden Monaten.

Das Bewertungsergebnis der bankeigenen Wertpapiere wird mit minus 1,05
Millionen Euro ausgewiesen. Innerhalb der Wertpapierbewertung waren
maßgeblich die marktzinsinduzierten Abschreibungen auf über pari erwor-
bene Wertpapiere hierfür ursächlich.

Durch die Umwidmung von Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB in den
Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB in Höhe von 5,0 Milli-
onen Euro (im Vorjahr waren dies: 10,0 Millionen Euro) wird das gesamte
Bewertungsergebnis positiv beeinflusst und in der G+V mit 5,4 Millionen
Euro ausgewiesen.

Die vorzeitige Anwendung des IDW RS BFA 7 hinsichtlich der Ermittlung
von Pauschalwertberichtigungen führte im Berichtsjahr zu einer Zuführung

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von 5,04 Millionen Euro. Der Aufwand wurde mit einer entsprechenden
Auflösung von Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB neutralisiert.

Danach ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 38,3 Millionen Euro.

Die Auflösung eben erwähnter Vorsorgereserven prägt - analog dem Vor-
jahr - das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit.

Entsprechend zeigt sich die Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisi-
ken gemäß § 340g HGB, welche in vorgenannter Höhe von 5,0 Millionen
Euro auf diese Umwidmung von Vorsorgereserven zurückzuführen ist.
Durch die Umwidmung wird das harte Kernkapital gestärkt, dem auch die
Aufsicht eine immer höhere Bedeutung beimisst.

Sehr geehrte Mitgliedervertreter,

nun einige Ausführungen zum Steueraufwand.

Der Steueraufwand resultiert aus dem Ergebnis der gewöhnlichen Ge-
schäftstätigkeit. Verschiedentliche Abweichungen zum steuerlichen Ergeb-
nis, bspw. aus der Auflösung bereits versteuerter Rückstellungen oder Aus-
schüttungen aus Fonds, prägen auch in diesem Jahr die steuerliche Ge-
winnermittlung. Diese waren aufgrund ihres Umfangs auch für den im Vor-
jahr vergleichsweise geringeren Steueraufwand begründend.

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Das Ergebnis nach Steuern ermöglicht uns eine weitere Stärkung des Fonds
für allgemeine Bankrisiken unter Einbeziehung der Umwidmung in Höhe
von 22,0 Millionen Euro.

Der Jahresüberschuss beträgt 7,36 Millionen Euro und liegt auf dem guten
Niveau der Vorjahre. Zur Zukunftssicherung wollen und müssen wir auch in
diesem Jahr das Eigenkapital unserer Bank weiter stärken.

Nach der Vorwegzuweisung zu den Rücklagen von 2,15 Millionen Euro so-
wie unter Hinzurechnung des Gewinnvortrages vom Vorjahr in Höhe von
1,19 Millionen Euro verbleibt ein Bilanzgewinn von 6,39 Millionen Euro. Der
erhöhte Gewinnvortrag vom Vorjahr steht im Zusammenhang mit der nicht
ausgeschütteten Dividende des Geschäftsjahres 2019 für die Mitglieder im
Jahr 2020.

Sehr geehrte Mitgliedervertreter, ich stelle Ihnen nun den Gewinnverwen-
dungsvorschlag vor, der auch die Ausschüttung der Dividende an die Mit-
glieder beinhaltet.

Wie bereits Herr Zander ausgeführt hat, hatten wir einen regelmäßigen
Austausch zur Gesamtsituation und Ertragslage Ihrer Volksbank mit der
Bundesbank und der BaFin. In den Gesprächen wurde auch über die Aus-
schüttung von Dividenden im Kontext der Corona-Situation diskutiert. Die
allgemein zurückhaltende Auffassung zur Ausschüttung wurde seitens der
Aufsicht bekräftigt. Allerdings haben wir auch in diesen Gesprächen ein gu-
tes Zeugnis erhalten und sind gemeinsam mit dem Aufsichtsrat zum

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Ergebnis gekommen, dass wir Ihnen für das Jahr 2020 den folgenden Ge-
winnverwendungsvorschlag unterbreiten möchten.

Selbstverständlich sollen auch unsere Mitglieder an der weiterhin positiven
Entwicklung unserer Bank teilhaben, so dass Vorstand und Aufsichtsrat die
im aktuellen Zinsumfeld weit überdurchschnittliche Dividende von 4,00 Pro-
zent sowie einem Bonus in Höhe von 4,00 Prozent – quasi als nachgeholte
Dividende für das Geschäftsjahr 2019 – in diesem Jahr ausschütten möch-
ten. Über den Gewinnverwendungsvorschlag entscheiden Sie heute unter
Tagesordnungspunkt 5c. Zahlungstag der Dividende ist in diesem Jahr nach
Ihrer, sofern positiven, Beschlussfassung am Freitag, 14. Mai 2021.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Vertreterinnen und Vertreter,

soweit die wesentlichen Zahlen der Geschäftsentwicklung im Jahr 2020, mit
denen wir zufrieden sind.

Ich möchte mit der Berichterstattung zur wichtigen Position, der Eigenka-
pitalausstattung, fortfahren.

Ihre Bank verfügt über eine gesunde Eigenkapitalbasis.

Mit der Steigerung des wirtschaftlichen Eigenkapitals um 18 Millionen auf
insgesamt 434,7 Millionen Euro, hier dargestellt einschließlich der zu geneh-
migenden Gewinnverwendung, sind wir gut gerüstet für die stets steigen-
den Anforderungen des Gesetzgebers.

Drehbuch vVV 2021                                                      Seite 33
Der Zuwachs des Eigenkapitals ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der
Ergebnisrücklagen sowie auf die Zuführung zum Fonds für allgemeine Ban-
krisiken zurückzuführen. Dabei richten wir unser Hauptaugenmerk auf die
Stärkung des Kernkapitals, und zwar insbesondere auf Rücklagendotierun-
gen aus Unternehmensgewinnen.

Die gute Eigenkapitalbasis ermöglicht uns, die Anforderungen der Kunden
für wirtschaftlich vertretbare Kreditwünsche gerne zu erfüllen.

Die gesetzlichen Anforderungen zur Eigenkapitalausstattung sind nicht nur
eingehalten, sondern übererfüllt.

Sehr geehrte Damen und Herren,

sollten Sie zu meinen Ausführungen weitere Fragen oder Anregungen ha-
ben, nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion unter diesem Tagesord-
nungspunkt. Der Aufsichtsrat und der Vorstand werden Ihre Fragen zeitnah
im Versammlungsportal bis längstens Dienstag, 11. Mai 2021, 17.00 Uhr, be-
antworten.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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HERR NEUBAUER

Sehr geehrte Vertreterinnen, sehr geehrte Vertreter,
werte Geschäftsfreunde und Gäste,

gerne hätte ich mich Ihnen persönlich im Rahmen einer Vertreterversamm-
lung in Präsenz vorgestellt.

Dies ist aufgrund der Pandemie leider nicht möglich. Deshalb nutze ich diese
Möglichkeit, damit Sie einen ersten Eindruck von mir erhalten, den wir dann
hoffentlich bald in persönlichen Gesprächen vertiefen können.

1975 wurde ich in Sinsheim geboren, bin somit 46 Jahre alt, verheiratet mit
meiner Frau Meike und Vater eines Sohnes im Alter von 16 Jahren und einer
Tochter mit 14 Jahren. Ich bin in Angelbachtal aufgewachsen und lebe bis
heute sehr gern in dieser Gemeinde.

Mein Ausbildungsweg begann klassisch:

Nach der Mittleren Reife an der Realschule in Östringen absolvierte ich in
den Jahren 1991 bis 1994 bei der Volksbank für das Angelbachtal in Rau-
enberg meine Ausbildung zum Bankkaufmann, heute durch Fusion ein Teil
unserer Genossenschaftsbank. Zuerst im Anlagebereich tätig, wechselte ich
1996 in die Kreditberatung für Privat- und Firmenkunden. Seitdem prägt
die Betreuung im Kreditbereich meinen beruflichen Werdegang.

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Als Prokurist habe ich ab dem Jahr 2004 das Privat- und Firmenkundenkre-
ditgeschäft der Bank verantwortet. Im Jahr 2007 wurde ich in den Vorstand
der Volksbank für das Angelbachtal berufen.

Im Zuge der Fusion mit der Volksbank Wiesloch im Jahr 2008 übernahm ich
als Prokurist und Bereichsleiter die zentrale Kreditbetreuung. Ein Bereich,
der überwiegend die Sanierung von Kreditengagements betreut und auch
für die Unternehmensinsolvenzen zuständig ist.

Nach weiteren zwei Jahren übernahm ich als Bereichsleiter die Firmenkun-
denbank in Wiesloch und verantworte diese nun bereits im 11. Jahr.

Sie sehen meine sehr geehrten Damen und Herren, seit insgesamt 17 Jahren
trage ich Verantwortung im Kreditbereich dieser Bank bzw. deren Vorgän-
gerinstitute und war in dieser Zeit auch in drei Fusionen aktiv involviert.

Neben meiner beruflichen Tätigkeit habe ich ein Studium an der heutigen
„Frankfurt School of Finance“ mit insgesamt 8 Semestern, zuerst als Bank-
fachwirt und dann als Bankbetriebswirt absolviert, bevor ich mein Studium
als diplomierter Bankbetriebswirt abgeschlossen habe.

Im Rahmen der genossenschaftlichen Weiterbildung besuchte ich anschlie-
ßend das Genossenschaftliche Bankführungsseminar an der Akademie
Deutscher Genossenschaften in Montabaur, das die Grundlage für die fach-
liche Vorstandskompetenz ist.

Drehbuch vVV 2021                                                       Seite 36
Meine sehr geehrten Damen und Herren,

am 01. September kann ich auf eine 30-jährige Betriebszugehörigkeit zu-
rückblicken und bin durchaus stolz auf das, was wir in den vergangenen
Jahren in der Volksbank Kraichgau erreicht haben.

Ich bin hoch motiviert für meine neue Aufgabe und werde alles daranset-
zen, dass unsere Bank weiterhin erfolgreich bleibt. Denn diese Volksbank
Kraichgau ist für mich nicht nur ein Kreditinstitut, sondern das Ergebnis des
Engagements und der Erfolg unserer Mitarbeitenden, unserer Mitglieder
und Kunden.

Danke auch Ihnen, werte Vertreterinnen und Vertreter, für Ihr ehrenamtli-
ches Engagement in unserer Genossenschaft!

Ich hoffe, ich konnte Ihnen, auch in virtueller Form, die Person Holger Neu-
bauer etwas näherbringen und freue mich auf ein baldiges persönliches
Wiedersehen.

Ihr
Holger Neubauer

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TOP 3
Bericht des Aufsichtsrates über seine Tätigkeit im Geschäfts-
jahr 2020 gemäß § 38 Abs. 1 GenG

Sehr geehrte Damen und Herren,

unter diesem Tagesordnungspunkt stellen wir Ihnen den Bericht des Auf-
sichtsrates über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2020 zur Verfügung. Wie
Sie dem nachfolgenden Bericht entnehmen können, ist der Aufsichtsrat sei-
nen Aufgaben nach Gesetz und Satzung nachgekommen. In insgesamt 7
Aufsichtsrats- und 22 Ausschusssitzungen konnten wir eine Anwesenheits-
quote von 86 Prozent verzeichnen.

Sollten Sie Fragen und Anregungen zum Bericht des Aufsichtsrates haben,
nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion unter diesem Tagesordnungs-
punkt. Der Aufsichtsrat und der Vorstand werden Ihre Fragen zeitnah im
Versammlungsportal bis längstens Dienstag, 11. Mai 2021, 17.00 Uhr, be-
antworten.

Drehbuch vVV 2021                                                  Seite 38
BERICHT DES AUFSICHTSRATES:

Sehr geehrte Mitglieder, Kunden und Geschäftsfreunde der Volksbank
Kraichgau,

die Tätigkeit des Aufsichtsrates der Volksbank Kraichgau eG im Geschäfts-
jahr 2020 war mit geprägt durch die allgemeinen und wirtschaftlichen Aus-
wirkungen der Covid-19 Pandemie. Im Rahmen von sieben Sitzungen hat
er sich über die Lage und Entwicklung sowie über den allgemeinen Ge-
schäftsverlauf der Bank, insbesondere im Zusammenhang mit der Corona-
Pandemie, regelmäßig, zeitnah und umfassend unterrichtet. Darüber hinaus
wurde der Aufsichtsrat und die von ihm gebildeten Ausschüsse, die insge-
samt 21 Mal tagten, über wesentliche Themen und die strategische Aus-
richtung einschließlich der Unternehmensplanung informiert. In Entschei-
dungen von grundlegender Bedeutung waren die Gremien unmittelbar
eingebunden. Über die Ausschusstätigkeiten hat sich der Gesamtaufsichts-
rat regelmäßig informieren lassen. Darüber hinaus stand ich als Aufsichts-
ratsvorsitzender zusammen mit meinem Stellvertreter, Thomas Essenpreis,
dem ich an dieser Stelle herzlich danke, in einem engen Informations- und
Gedankenaustausch mit dem Vorstand.

Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand war von einer en-
gen, regelmäßigen und vertrauensvollen Kommunikation geprägt. Dieser
vertrauensvollen und offenen Zusammenarbeit kommt bei der erfolgrei-
chen Bewältigung aktueller und künftiger Herausforderungen eine ent-
scheidende Bedeutung zu.

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Der Aufsichtsrat ist im Berichtsjahr den ihm nach Gesetz, Satzung und Ge-
schäftsordnung obliegenden Aufgaben nachgekommen. Das Gremium
nahm seine Überwachungsfunktion wahr und fasste die in seinen Zustän-
digkeitsbereich fallenden Beschlüsse. Dies beinhaltete auch die Befassung
mit der Prüfung nach § 53 GenG. Weiter hat der Aufsichtsrat den geson-
derten, nicht finanziellen Bericht nach § 289 b HBG geprüft. Darüber hinaus
hat er die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers überwacht. Dazu gehörte
auch, dass keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen von Personen, die das
Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, erbracht wurden. Bei zulässigen
Nichtprüfungsleistungen lagen die erforderlichen Genehmigungen vor.

Auch die Entwicklung der Volksbank Kraichgau eG war im Berichtsjahr ge-
prägt durch die Sondersituation im Zusammenhang mit der Covid-19 Pan-
demie. Die zur sicheren Fortsetzung des Geschäftsbetriebs erforderlichen
umfangreichen und organisatorischen Vorkehrungen waren zu treffen, um
den (gesellschafts-)rechtlichen Vorgaben sowie der Erwartungshaltung der
deutschen und europäischen Bankenaufsicht im Zusammenhang mit Covid-
19 Rechnung zu tragen.

Wie bereits die Vertreterversammlung 2020 wird auch die ordentliche Ver-
treterversammlung 2021 Corona-bedingt virtuell stattfinden müssen. Da-
neben bereitet die Bank eine außerordentliche Vertreterversammlung vor,
in deren Rahmen die Beschlüsse zur Verschmelzung mit der Volksbank
Bruhrain-Kraich-Hardt eG möglichst noch vor der Sommerpause 2021 her-
beigeführt werden sollen.

Drehbuch vVV 2021                                                    Seite 40
Der vorliegende Jahresabschluss 2020 der Volksbank Kraichgau eG sowie
der Lagebericht wurden vom Baden-Württembergischen Genossenschafts-
verband e.V. geprüft. Die Abschlussprüfer haben den Bestätigungsvermerk
in uneingeschränkter Form erteilt. Über das Prüfungsergebnis wird in der
ordentlichen Vertreterversammlung im Mai 2021 berichtet.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vor-
schlag für die Verwendung des Jahresüberschusses geprüft. Der Vorschlag
für die Verwendung des Jahresüberschusses – unter Einbeziehung des Ge-
winnvortrages – entspricht den Vorschriften der Satzung der Bank. Der
Aufsichtsrat empfiehlt der Vertreterversammlung, den vom Vorstand vor-
gelegten Jahresabschluss zum 31.12.2020 festzustellen und die vorgeschla-
gene Verwendung des Jahresüberschusses zu beschließen.

Satzungsgemäß fand im Berichtsjahr die turnusmäßige Wahl des Aufsichts-
rates der Volksbank Kraichgau eG statt. Neu in das Gremium gewählt wur-
den Frau Nicole Ries aus Bad Rappenau und Herr Joachim Förster aus Wall-
dorf. Der Aufsichtsrat gratuliert Frau Ries und Herrn Förster zur Wahl und
freut sich auf eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die
verbliebenen 14 von der Vertreterversammlung zu wählenden Aufsichts-
ratsmitglieder, die sich ausnahmslos wieder zur Wahl gestellt hatten, wur-
den durch die Vertreterversammlung im Amt bestätigt. Zugleich freut sich
der Aufsichtsrat auch über die Zusammenarbeit mit den neu hinzugewähl-
ten Arbeitnehmervertreterinnen und -vertretern, Tanja Holzwarth, Andreas
Barth und Alexander Prochnow-Ast.

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Zur erfolgreichen Entwicklung unserer Bank haben alle Mitarbeitenden bei-
getragen. Für ihre engagierte Unterstützung und den hohen persönlichen
Einsatz – insbesondere unter den besonderen Herausforderungen der Co-
vid-19 Pandemie - bedanken wir uns ausdrücklich. Dem Vorstand gilt unser
Dank für seine Leistung im Geschäftsjahr 2020 sowie für die zukunftsorien-
tierte Ausrichtung. Unser Dank gilt allen Mitgliedern, Kundinnen und Kun-
den so-wie Vertreterinnen und Vertretern für ihre Treue zur Bank. Wir bit-
ten unsere Mitglieder und Geschäftsfreunde weiter um ihr Vertrauen für
unser Haus und freuen uns auf eine erfolgreiche und konstruktive Zusam-
menarbeit im Interesse und zum Wohle unserer Bank und aller Beteiligten.

Wiesloch/Sinsheim, im Mai 2021

Otto Steinmann
Aufsichtsratsvorsitzender

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TOP 6
Information über die Verschmelzung mit der Volksbank Bruh-
rain-Kraich-Hardt eG

HERR ZANDER

Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter,

in unserer letzten Vertreterversammlung im November 2020 haben wir
Ihnen unsere Sichtweise und die Schritte für die Bewältigung der Heraus-
forderungen regionaler Banken aufgezeigt. Vor dem Hintergrund der Ver-
änderungstreiber Technologie und Innovation, dem veränderten Kunden-
verhalten, der sich politisch und regulatorisch stellenden Anforderungen
und im Umfeld der makro- und sozioökonomischen Rahmenbedingungen
ist es notwendig, die Leistungsfähigkeit unserer Genossenschaftsbank auf
Dauer zu sichern und weiter auszubauen.

Neben einer starken Marke mit genossenschaftlichen Werten ist die regio-
nale Nähe zu unseren Kunden ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil. So stel-
len wir den Versorgungsauftrag in der Fläche sicher. Diesem Anspruch kön-
nen wir auf Dauer und langfristig nur innerhalb größerer Verbünde und
zukunftsfesten Strukturen bewältigen.

Dies war Motivation für die Unterzeichnung eines Letter of Intent im Som-
mer des letzten Jahres mit dem Ziel des Zusammenschlusses mit der Volks-
bank Bruhrain-Kraich-Hardt. Die beiden Geschäftsgebiete grenzen im süd-
westlichen Teil der eingeblendeten Karten aneinander an.

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Unsere Vision ist die Stärkung unserer regionalen genossenschaftlichen Flä-
chenbank zwischen den Ballungszentren mit regionaler Verwurzelung auf
die Kunden, Mitglieder und Mitarbeiter stolz sein können. Wir sind damit
akzeptierter Partner in der Region, wir haben die Kraft unsere Kompetenz
am Markt zu zeigen und können damit weiterwachsen und sind letztlich
durch das Heben von Synergien der regionale Spieler mit substanzieller
Größe.

Unsere gemeinsame Bilanzsumme beträgt auf Basis der Jahresabschlüsse
2020 ca. 6 Milliarden Euro. Die Kundenforderungen liegen bei 3,9 Milliarden
Euro und die Kundeneinlagen belaufen sich auf etwa 4,9 Milliarden Euro.
Unsere neue Bank hat knapp 88.000 Mitglieder. In der Fläche stehen wir
unseren Kunden in über 50 Geschäftsstellen zur Verfügung. Insgesamt be-
schäftigen wir ca. 760 Mitarbeitende.

Im Rahmen einer gemeinsamen Eckwertplanung für die nächsten 5 Jahre
haben wir Ertrags- und Einsparpotenziale untersucht und dabei auch Fusi-
onskosten berücksichtigt. Nach Berücksichtigung aller Effekte kann die
neue Volksbank ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis von knapp 0,67
Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme in 2025 erreichen. Der Zins-
überschuss wird auch weiterhin unter Druck bleiben. Stabilisierend wirken
sich die von beiden Banken gemeinsam geplanten Marktbearbeitungsthe-
men aus. Gleichzeitig erwarten wir eine Steigerung des Ergebnisbeitrages
aus den Eigenanlagen. Der bereits in den Einzelplanungen der beiden Häu-
ser eingerechnete Zuwachs an zusätzlichen Provisionserträgen wird durch
die Hebung von Erträgen aus den Kontoführungsentgelten und der

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