Eine Reise durch's Autoland Sachsen - Wie Felix feststellte, dass die Zukunft des Autos schon vor seiner Haustür anfängt - Standort Sachsen
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
AUTO! Eine Reise durch’s Autoland Sachsen Wie Felix feststellte, dass die Zukunft des Autos schon vor seiner Haustür anfängt.
Na Alter, alles gut bei dir? ... flüstert Felix zur Begrüßung. Dann wirft er einen prüfen- WILLKOMMEN IM „AUTOLAND SACHSEN“ den Blick in den Innenraum des DKW F1, vor fast 90 Jahren gebaut im sächsischen Zwickau. Alle Kraftfahrzeuge aus dem „Autoland Sachsen“ sorgen seit über 100 Jahren für Mobilität. paar Wochen zieht es Felix von der Westsächsischen Hoch Von hier aus haben Innovationen wie die Linkslenkung oder der Frontantrieb in Serie schule Zwickau ins August-Horch-Museum – und immer ihren internationalen Siegeszug angetreten. Heute gehört das verweilt er am längsten bei „seinem“ DKW. Einige von Felix’ Kommilitonen behaupten, „Autoland Sachsen“ mit fünf Fahrzeug- und Motorenwerken er würde mit dem Oldtimer Fachgesp räche führen; bisher hat von Volkswagen, BMW und Porsche sowie rund 780 Felix dies noch nicht dementiert ... Zulieferern, Ausrüstern und Dienstleistern der Branche WERKE zu den deutschen Top-Standorten. Etwa jeder achte in Deutschland gebaute Pkw kommt aus Sachsen. EN FA OR HR T ZE O UG- BZW. M ZU IE L FE RER Steigen Sie ein: www.autoland.sachsen.de – Oder scannen Sie den QR-Code. Und schon geht’s los! SACHSEN SCHRIEB SCHON FRÜH AUTOGESCHICHTE Zuerst war es nur eine vage Idee. Doch dann ließ sie Felix nicht mehr los: Das Auto der Zukunft – Welche 1900 „Coswiga“ heißt der erste sächsische Pkw, gebaut in Coswig. AUDI wird in Sachsen Technologien und Wertschöpfungsketten braucht es dafür? Wie weit ist die Entwicklung? 1910 geboren – in Zwickau gegründet vom Autopionier August Horch (unter der lateini- 1932 schen Version seines Nachnamens) – Horch, Audi, DKW und Wanderer vereinen sich zur „Auto-Union“ in Chemnitz. Ihr Markenzeichen – die vier verschränkten Ringe. Lenk- Kann das traditionsreiche „Autoland Sachsen“ auch rad links, Schalthebel mittig – was für die meisten Autofahrer heute selbstverständlich ist, die Zukunft des Automobils 1921 tritt ab von Sachsen (Audi-Werke) aus seinen globalen Siegeszug an. Frontantrieb mitbestimmen? 1931 in Serie – gibt’s weltweit erstmalig im DKW F1 aus Sachsen. Leichtbau mit Duro- 1955 plast – Der erste deutsche Pkw mit serienmäßiger Kunststoffkarosse ist der Sachsen- Felix, der angehende Wirtschaftsingenieur, begann zu 1990 ring P 70 (später „Trabant“). Die Renaissance des „Autolandes Sachsen“ wird von recherchieren, verbrachte halbe Nächte vorm Computer. Warf alles hin, begann von vorn. Allein mit Theorie würde VW eingeleitet. Mit der Gründung der Volkswagen Sachsen GmbH in Zwickau (heute Stand- es nicht getan sein, das weiß Felix. Er will, er muss – Sehen, Anfassen, Begreifen. Es wird um konkrete Wertschöpfungs- orte auch in Chemnitz und Dresden) Herzlich Willkommen! Weitere Autokonzerne setzen ketten gehen – rund um neue Werkstoffe, alternative Antriebe 2002 auf Sachsen, Porsche ab 2005 , Daimler seit , BMW ab 2009 mit der und automatisiertes Fahren. Und darum, Autos kostengünstig und ressourcenschonend herzustellen. Das Auto der Zukunft Produktion von Li-Ion-Batterien (Accumotive). „made in Saxony“ wird zu seinem Projekt. Zu seinem Diplom- Projekt. 2 3
Plötzlich steht Jenny am Fahrradständer vor Sachsen steht auch bei der zweiten auto- 36,9 % Anteil am Auslandsumsatz dem Museum neben mobilen Revolution auf der „Pole Position“. der sächsischen Industrie ihm, seine ehemalige Die Innovationsfelder von heute heißen WG-Mitbewohnerin. moderne Hybrid- und Elektromobilitäts- „Hi Felix! Ich dachte, lösungen, Entwicklungen für das autonome dein Diplom-Projekt ist Fahren, Leichtbau im effizienten Material- das Auto der Zukunft. mix, ressourceneffiziente Produktionstech- Was suchst du denn bei den Veteranen?“ Jenny nologien sowie neue Verkehrskonzepte. mit ihrer spöttischen Hier arbeiten Industrie und Forschung Art! Felix lächelt. „Inge- Hand in Hand und treiben Lösungen für nieurtechnische Inspira- eine nachhaltige Mobilität voran. tion. Wusstest du zum Beispiel, dass mit dem Das war 1931. DKW F1 der weltweit Aber weißt du auch, was die erste Serien-Pkw mit Frontantrieb aus Sach- sächsische Fahrzeugtechnik heute sen kam?“ zu bieten hat? Dass alles, was ein Auto braucht, bei uns produziert wird? 95.000 27 % Beschäftigte in der sächsischen Autoindustrie Anteil am Industrieumsatz Sachsens Jenny und Felix sitzen noch einige Stunden zusam 80 % bei Zulieferern men, Rot- davon wein mit Blick auf den Zwickauer Dom. Natürlich sprech en sie DIE FACHKRÄFTE nicht nur über Fahrzeugtechnik „made in Saxony“ – aber auch. Schließlich haben sie sich eine ganze Weile nicht geseh en ... VON MORGEN Jenny hatte nach ihrem Diplom-Studium der Kraftf Die Automobilindustrie ist zugleich der Motor des verarbeitenden Gewerbes in Sachsen. ahrzeug- bildet das „Autoland Sachsen“ technik mehrere Angebote bekommen: aus Stuttgart, Die über 95.000 Beschäftigten, davon mehr als 80 % in der Zulieferindustrie, erbringen aus nicht nur in Zwickau aus. Wolfsburg, aus München. Alles Orte, die bei Felix Assoz iationen über ein Viertel der sächsischen Industrieproduktion. Von A wie Antrieb bis Z wie Zube- hervorrufen – denn wird nicht dort das Auto der Zukun ft ge- hör können die Automobilzulieferer in Sachsen nahezu alle für ein Fahrzeug notwendigen baut? Andererseits hatte sich Jenny letztlich für Volksw agen Komponenten und Teile sowie die erforderlichen Produktionsausrüstungen entwickeln und in Zwickau entschieden – was einige im Freundeskrei s gar nicht fertigen. verstanden, auch Felix zweifelte. Doch Jennys Entsch eidungen waren schon immer wohlüberlegt. 4 5
MUST SEE ! RECHERCHIEREN SIE nach Unternehmen im „Autoland Sachsen“. tz abrik, Chemni E3-Forschungsf tz (MERGE) 2 TU Chemni Germany) TU D re sd en (ILK, 5G Lab 3 demie Freiberg 4 TU Bergaka Kamenz Schau dich um, Felix! Freiberg Jennys Aufforderung klingt ihm noch im Ohr, als er eine Woche später morgens Quelle: Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH sein E-Bike besteigt. Ein paar Tage wird er unterwegs sein im „Autoland Sachsen“, wie das Bundesland manchmal genannt wird. Jenny hat ihm eine Liste zusammen- gestellt und groß und rot MUST SEE ! dar- über geschrieben: Firmen und Forschungs- zentren von Zwickau bis Kamenz, von Leip- zig bis Freiberg. Felix blieb kurz der Mund offen stehen – diese Vielfalt, diese Kompe- DIESE KARTE tenz, diese Visionen hatte er vor seiner KÖNNEN SIE Haustür nicht erwartet. Er wird nicht über- all vorbeischauen können, aber einige Ter- DOWNLOADEN mine sind vereinbart und die Route ist ge- plant. Felix surrt davon. 6
Uni- Chemnitz, Reichenhainer Straße, Technische versität. Endlich! Felix ist ziemlich gesch afft, auch – WERKSTOFFMIX MIT DER ANWENDUNG IM BLICK te Strec ke im Satte l saß wenn er nicht die gesam eben sein Gewic ht. Und genau Darüber muss ich so ein E-Bike hat Keine Autostunde von MERGE entfernt befindet sich das zweite große Leichtbau-Zentrum dem hat das größte europäische Zentrum für unbedingt auch mit nitz Jenny sprechen. in Sachsen: das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) an der TU Dresden. Hier Leichtbauforschung MERGE an der TU Chem 100 Forsc her und geht es darum, auf Basis der gesamten Bandbreite der (Verbund-)Werkstoffpalette innova- den Kampf angesagt. Über Techniker arbeiten an Lösungen zur Gewic hts- tive Leichtbaustrukturen zu entwickeln und zur Serienreife zu bringen. Der aktuelle Star optim ierun g gerad e im Fahrz eugb au – das des Hauses ist kompakt, zeigt eine knuf- spart Rohstoffe und Energie. fige Frontpartie und heißt FiF. Das be- Foto: TU Dresden / Institut ILK Am Ende des Tages weiß Felix, deutet „Funktionsintegrativer Fahrzeug- wie neuartige Leichtbauteile systemträger“ und steht für einen Trans- kosten- und ressourcen- porter im urbanen oder innerbetrieb- schonend hergestellt werden lichen Bereich. Das Spannende am FiF können. Und wie viele Leicht- ist seine neuartige Textil-Thermoplast- baumaterialien für’s Auto es tatsächlich gibt. Das will Felix Bauweise. Die tragende Fahrzeugstruktur unbedingt noch vertiefen, wenn er wurde auf sechs hochintegrierte Bauteile an einem der nächsten Tage den reduziert. FiF ist zudem mit einem in die Leichtbau-Campus der TU Dresden textilen Komponenten integrierten Sen- und die Carbonteilefertigung im sornetzwerk durchsetzt, das die Daten- BMW-Werk Leipzig besucht. kommunikation übernimmt. LEICHT, LEICHTER, LEICHTER IN SERIE MAGNESIUM PRODUZIEREN Foto: TU Bergakademie Freiberg In Freiberg haben Entwickler das leich- Leichtbau ist wichtig für das teste Konstruktionsmetall ins Visier ge- Foto: TU Chemnitz / MERGE kraftstoffsparende „Auto der nommen – Magnesium. Die TU Berg- Zukunft“. Aber die Herstel- akademie Freiberg hat sich der Entwick- lung von Verbundwerkstoff- lung von Umformtechniken für Magne- Bauteilen ist komplex und sium-Flachprodukte verschrieben. Diese teuer. Die Lösung dieses Pro- sind als kostengünstiges Leichtbaumaterial blems hat sich Europas größ- für die Verwirklichung moderner Kons- ter Leichtbau-Cluster „MERGE - Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustruktu- truktionskonzepte gefragt. Eine weltweit ren“ an der TU Chemnitz zum Ziel gesetzt. Hier fusionieren 100 Wissenschaftler und einzigartige Prototypenanlage in industrie- IDEEN FÜR DAS Techniker aus den Bereichen Maschinenbau, Mathematik, Elektrotechnik, Physik, Chemie nahem Maßstab dient der Erforschung AUTO VON MORGEN und Informatik ihr Know-how. Heute noch getrennte Prozesse bei der Verarbeitung von von Gieß- und Bandwalz-Technologien liefern im „Autoland Sachsen“ Metallen, Kunststoffen und Textilien sollen zu einer großserienfähigen, ressourceneffizien- zur Herstellung von Magnesiumblech. zahlreiche FuE-Einrichtungen. ten Technologie zusammengeführt werden. Ein „MERGE up!“ getaufter Systemdemonstra- Um das immense Potenzial des Werk- tor zeigt exemplarische Entwicklungen – z. B. 50 % leichtere Faserkunststoff-Aluminium- stoffes weiter zu erschließen, wird eine schaum-Felgen oder einen Leichtbausitz im Multi-Material-Design. Alle Komponenten Pilotanlage zur Herstellung von Magne- sind mittels großserientauglicher Hybridverfahren hergestellt. Garantiert! siumdraht aufgebaut. 8 9
Rezept für ein ULTRALEICHT DANK CARBON Sandwich Foto: TU Dresden / Institut ILK Ein Stahl-Konzern auf dem Weg in die „leichte“ Zukunft. Das ist ThyssenKrupp – u. a. mit unzerstörbares Hilfe sächsischer Leichtbau-Kompetenzen. Besonders eng ist die Zusammenarbeit mit dem Institut ILK der TU Dresden. Gemeinsam wurde mit dem InEco®-Konzeptfahrzeug ein ultra leichtes Elektroauto entwickelt. Dank einer Mischung aus crash- Die Entwicklung serientauglicher Leichtbau-Lösungen für Fahrzeugstrukturen, kompatiblem Stahl und leichtem kohlenstofffaserverstärk- die im Falle einer Kollision die Insassen schützen sollen – dafür bündeln die tem Kunststoff in Karosserie und Chassis wiegt „InEco®“ drei Technischen Universitäten Chemnitz, Dresden und Freiberg ihre Kräfte. weniger als 900 Kilogramm – inklusive Batterien, Das gemeinsame Vorhaben nennt sich „hybCrash – Seriennahe Technologien versteht sich. Seit 2013 konzentriert ThyssenKrupp für hochbelastete hybride Multilayer-Crashstrukturen“. Das hochgesteckte Ziel: die Aktivitäten im Bereich CFK nahe Dresden. DAS Rezept zu entwickeln für ein unzerstörbares Sandwich aus einem textilen Während das Tech Center Carbon Composites Grundgerüst, einer Kunststoffverstärkung für Festigkeit und einer Schicht Leicht- konzernweit laufende CFK-Projekte bis zur metall für biegsamen Schutz beim Unfall. Und das Ganze bitte auch noch Serienreife betreut, liegt das Hauptaugenmerk preiswerter in der Serienfertigung als herkömmliche Bauteile. Möglich? Ja! – der ThyssenKrupp Carbon Components GmbH Wenn die drei sächsischen Leichtbau-Unis ihre individuellen Kompetenzen (ein Joint-Venture mit einem ILK-Spin-off) auf in einen Topf werfen. Und damit noch nicht genug: „hybCrash“ ist nur der der Entwicklung und Produktion von Fahr- Anfang der Zusammenarbeit. Im Oktober 2017 gründeten die Universitäten zeug-Komponenten wie z. B. CFK-Aluminium- Chemnitz, Dresden und Freiberg gemeinsam den Verein „Leichtbau-Allianz Leichtbaufelgen. Diese bringen bis zu 40 Pro- Sachsen“. zent weniger auf die Waage als herkömmliche Alu-Felgen. ERSTE CFK-TEILEFERTIGUNG IN SERIE Das 2005 eröffnete BMW-Werk Leipzig ist eine der modernsten und nachhaltigsten Automobilfabriken der Welt – mit aktuell etwa 5.300 Mitarbeitern. Mehr als 980 Fahrzeuge rollen täglich vom Band, darunter über 120 Fahrzeuge der Modelle BMW i3 und i8. Letztere zeichnen sich nicht nur durch ihren alter- nativen Antrieb aus, sondern auch durch ihre Karos- serien aus dem Leichtbaumaterial CFK. Erstmalig wurde hierfür eine Großserienproduktion für Fahr- gastzellen aus CFK realisiert und damit die Zukunft Fotos: BMW AG (3) der Automobilproduktion revolutioniert. 10 11
DAIMLERS PREMIUM-E-BATTERIE-FABRIK Die Bundeskanzlerin war in Kamenz, der sächsische Ministerpräsident ebenfalls und natürlich auch Daimler-Chef Dieter Zetsche. Grund des Gipfeltreffens im Mai 2017: Foto: IAV GmbH die feierliche Grundsteinlegung für eine der größten und modernsten Batteriefabriken der Welt. Damit setzt die Daimler AG neue Maßstäbe in der internationalen Automobil- industrie. Bei der Daimler-Tochter Accumotive in Kamenz entsteht mit einer Investition von rund 500 Millionen Euro bereits die zweite Fabrik für Lithium-Ionen-Batterien. „Die Batteriefabrik in Kamenz ist ein wichtiger Bestandteil in der Umsetzung unserer Elektrooffensive. Bis 2022 werden wir bereits mehr als zehn reine Elektroautos in Serie Foto: Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG haben. Auch die Hybridisierung unserer Flotte treiben wir konsequent weiter voran.“ – so Dieter Zetsche. Klarer kann ein Standort-Bekenntnis nicht ausfallen … VON DRESDEN NACH PARIS MIT NUR EINER BATTERIELADUNG Das ist die Vision der Entwickler im Projekt „EMBATT“. Nahe Chemnitz arbeiten die Spezi- alisten für elektromobile Fahrzeugkonzepte von der IAV GmbH, die Produktionstechnik- Experten von ThyssenKrupp SE und die Materialprofis vom Fraunhofer-Institut IKTS gemein- sam an einem revolutionären Batteriekonzept. Sie lassen sich dabei vom bipolaren Aufbau einer Brennstoffzelle inspirieren und stapeln die einzelnen Batteriezellen großflächig direkt übereinander. Das spart Platz und Gewicht. Mehr Akkus passen in ein Auto. Und es ver- doppelt die Reichweite eines „Stromers“ auf 1.000 Kilometer. Autobauer weltweit blicken mit größtem Interesse nach Sachsen … Nachmittags fährt er dann nach Dresden. Nach dem Besuch der ANTRIEB IN SACHEN Gestern war er noch in Leipzig. Heute geht’s in die entgegengesetzte Ecke von „Gläsernen Manufaktur“ über- BRENNSTOFFZELLE Sachsen. Gern wäre Felix mit dem E-Bike nachtet er bei einem Freund, um Das Netzwerk „HZwo“ an zu seinem Termin beim Batterie-Produ- am nächsten Tag weitere Ter- der TU Chemnitz arbeitet zenten Accumotive in Kamenz erschie- mine in und um die sächsische mit Industriepartnern an nen. Doch dafür ist diese Strecke zu Landeshauptstadt anzusteuern. ‚Krass, wie kurz hier die Wege der Großserientauglichkeit lang und so steigt er wieder in den Zug. Bei der Daimler-Tochter Accumotive sind’, sinniert Felix während der von wasserstoffbasierten werden seit 2010 Lithium-Ionen-Batte- Bahnfahrt nach Dresden, ‚und Brennstoffzellen-Antrieben. rien für automobile Anwendungen gefer- wie viel es innerhalb von ein tigt. Dass „sein“ Auto der Zukunft ein paar Tagen in Sachen Zukunfts- „Stromer“ sein würde, ist Felix von An- auto zu erfahren gibt!’ fang an klar gewesen. Dass ein Konzern An diesem Abend ist es Jenny, wie Daimler seine Batterien in Sachsen die ihn anruft. „bestellt“, begeistert ihn. 12 13
Fotos: Volkswagen AG (2) VW UND SACHSEN: GEMEINSAM (ELEKTRO)MOBIL produktion in Sachsen. 2020 wird von Zwickau aus der kompakte Volkswagen I.D. als ers- tes Fahrzeug der neuen E-Auto-Generation auf den Markt kommen. Auch die „Gläserne Der VW-Konzern engagiert sich seit mehr als 25 Jahren in Sachsen. Die Volkswagen Sach- Manufaktur“ in Dresden ist Teil des VW-Zukunftskonzeptes. Gemäß einer Vereinbarung sen GmbH beschäftigt im Fahrzeugwerk Zwickau, im Motorenwerk Chemnitz und in der mit der sächsischen Landeshauptstadt soll Dresden zur Modellstadt für nachhaltige und in- „Gläsernen Manufaktur“ Dresden rund 10.000 Mitarbeiter. Auf die einzigartige Kompetenz tegrierte urbane Mobilität werden. Die „Gläserne Manufaktur“ im Herzen der Stadt wird des „Autolandes Sachsen“ setzt VW auch im Rahmen seiner Elektromobilitäts-Offensive: zum „Center of Future Mobility“ ausgebaut: Besuchern bietet sie eine interaktive Erlebnis- Bis 2019 wird das Fahrzeugwerk Zwickau mit einer Investitionssumme von 1 Milliarde Euro welt zum Thema. Seit April 2017 wird hier der e-Golf gefertigt und ein Inkubator für Start- umstrukturiert. Damit konzentriert der VW-Konzern seine gesamte elektromobile Serien- ups aus dem Sektor Mobilitätsdienstleistungen ist in die Manufaktur integriert. SONNENDACH UND Damit ist das Unternehmen offizieller Kooperationspartner von BMW im Be- LATERNENPARKEN reich Elektromobilität. Die Leipziger EINMAL ANDERS Leuchten GmbH entwickelt und pro- duziert Stromlademodule, mit denen Auch ein „Stromer“ muss tanken. Damit Elektro- Straßenlaternen zu Ladestationen nach- mobilität wirklich alltagsfähig wird, sind clevere gerüstet werden können. Und die Ex- Ideen für eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur ge- perten der EA Systems Dresden GmbH Foto: Heliatek GmbH, Fotograf André Wirsig fragt. Die Sachsen sind auch hier auf der richtigen planen und realisieren die Integration Spur. So entwickelt der weltweite Technologiefüh- der Elektromobilität in komplexe Netz rer für großflächige OPV-Solarfolien, die Dresdner infrastrukturen und haben zu diesem Heliatek GmbH, gemeinsam mit dem Automobil- Zweck sowohl eine ganzheitliche Simu- zulieferer Webasto ein solaraktives Autodach-Sys- lations-Software für Energiesysteme wie Foto: BMW Group tem. Die Sonne in den (e)Tank bringt auch die So- auch die „easyCharge“-Ladestationen larwatt GmbH aus Dresden, die u. a. komplette mit intelligenter Ladeleistungsregelung Solar-Carports für private Nutzer anbietet. entwickelt. 14 15
Foto: Intenta GmbH Felix früh auf den Beinen. Beschwingt Zwei Tage später – zurück in Zwickau – ist h vor sich hin pfeifend und ganz ohne rollt er erneut Richtung Chemnitz, gelegentlic r zum Thema, als Felix die Intenta Fahrerassistenzsystem. Dieses wird erst späte Hier werd en Software-Komponenten speziell für GmbH in Chemnitz besuchen darf. dies ist eine Besonderheit – auf der Straße Fahrerassistenzsysteme entwickelt und – dafür eine Sondergenehmigung. Felix ist erprobt; das (Auto-)Land Sachsen erteilte isch. Sicher, in absehbarer Zeit wird es beeindruckt, aber auch noch ein wenig skept gebe n. Doch ganz ohne Fahrer? Vielleicht wird hochautomatisiert fahrende Autos NTIK noch klarer, zu denen er sich das ja nach seinen Besuchen bei IAV und NAVE . jetzt ganz schnell auf den Weg machen muss SCHLAUE BEIFAHRER AUS CHEMNITZ „Chemnitz sollte für maximal drei Jahre eine berufliche Station sein. Das hatte ich meiner Frau versprochen, als ich „Die TU Chemnitz bot in unseren 2000 mit meinem Studienkollegen Basel Themenbereichen beste Bedin- Fardi hierher kam, um an der TU zu gungen. Bei der Gründung von promovieren. Mittlerweile sind mehr als Intenta 2011 kam uns gar nicht 15 Jahre vergangen und wir haben hier die Idee, es woanders zu tun als mit unseren Familien den Arbeits- und in Chemnitz. Die Region bietet Lebensmittelpunkt gefunden.“ viel, gerade für Start-ups im Hochtechnologiebereich. Wir be- Dr. Heiko Cramer, Mit-Gründer und Leiter des kamen Unterstützung von der Bereichs Automotive der Intenta GmbH Chemnitz Uni, dem Gründernetzwerk Sa- xeed und dem Technologie Cen- trum Chemnitz. Ebenso haben uns die Fördermöglichkeiten des Landes Sachsen geholfen. Wir haben die Ent- scheidung für Chemnitz nie bereut und bringen von hier aus unsere Software – insbesondere Lösungen zur automatisierten Umfelderkennung – für Fahrerassistenzsysteme in Serie. Erfolg- reich! In nur fünf Jahren sind wir von sechs auf TOP-STANDORT FÜR GRÜNDER 160 Mitarbeiter gewachsen.“ Sachsen unterstützt Start-ups tatkräftig: Dr. Basel Fardi, Mit-Gründer und Leiter des Bereichs mit einer hohen Anzahl an Gründungs- SmartSensor der Intenta GmbH Chemnitz und Ideenwettbewerben und einer vielfältigen Technologieförderung. 16 17
Foto: 5G Lab Germany VERKEHRSMELDUNG AUF DER A4 IN SACHSEN – AUTO OHNE FAHRER UNTERWEGS Bereits seit 20 Jahren be- schäftigt sich die IAV GmbH am Standort Chemnitz / Stoll- berg mit dem Thema auto- matisiertes Fahren. Heute entwickelt IAV Systeme, die einem Auto sagen, welche Schlüsse es aus den Informa- tionen seiner Kameras und Sensoren ziehen soll. Wie das funktioniert, zeigt IAV in einem Versuchsfahrzeug: Die WENN FAHRZEUGE SICH „ECHT“ UNTERHALTEN Foto: IAV GmbH Fahrerassistenz-Funktionen nutzen die Seriensensoren … dann haben die Nachrichtentechniker den entscheidenden Schritt zur Realisierung der des Versuchsträgers. Hinzu Vision vom autonomen Fahren eingeleitet. Sensoren können nicht um die Kurve sehen, kommt noch ein seriennaher Pkw müssen miteinander und mit Verkehrsregelungssystemen kommunizieren können. Laserscanner als Abstandssensor. Die Auswertung dieser Sensoren in Kombination mit er- Dazu bedarf es Technologien zur Echtzeit-Übertragung von großen Datenmengen. weiterten Regelungsalgorithmen ermöglicht zukünftig ein chauffiertes Fahren. Schon Führend sind auf diesem Gebiet die Forscher vom „5G Lab Germany“ der TU Dresden. mehrfach hat der hochautomatisiert fahrende VW Golf die A4 zwischen Chemnitz und Sie arbeiten gemeinsam mit Industriepartnern wie Nokia, Deutsche Telekom, Ericsson, Dresden gemeistert. Bosch, Telemotive sowie BMW und Volkswagen am Mobilfunkstandard der Zukunft. AUCH IM DICHTESTEN STADTVERKEHR DEN ÜBERBLICK BEHALTEN „AUTOLAND SACHSEN“ Ok – (teil)autonomes Fahren auf der Autobahn funktioniert bereits. Also in gut struktu- MEETS „SILICON SAXONY“ rierten Umgebungen, in denen es nur weiße Linien und gar keine Personen oder Ampeln gibt. Doch im dichten Stadtverkehr mit vielen Interagierenden ist die Fahrzeugortung häu- Starker Automobil-Standort und fig beeinträchtigt und damit die Navigation gestört. Genau hier kommt das Chemnitzer Europas größter Mikroelektronik / IKT-Cluster – ein schlagkräftiges Start-up NAVENTIK ins Spiel: Die Firma, eine Ausgründung aus der TU Chemnitz, hat zur Team auf dem Weg in die auto- präzisen Umwelterkennung von Fahrzeugen in urbanen Gebieten eine Software entwi- mobile Zukunft. ckelt. Diese erkennt Stör- und Fehlerquellen, analysiert sie und gleicht sie aus. Darüber hi- Foto: NAVENTIK GmbH naus ermöglicht die Software auch die Nutzung weiterer Sensordaten des Autos zur Orts- bestimmung. Damit wird selbst dann eine Position ermittelt, wenn das direkte Signal der Satelliten gestört ist. Das Ergebnis: Mit NAVENTIK-Software behält das autonome Fahr- zeug auch im Stadtverkehr souverän den Überblick. 18 19
SMART, SMARTER, E HOCH DREI Wenn Fertigungsexperten wissen wollen, wie sie die „smarte“ Produktion von morgen gestalten sollen, dann finden sie wegweisende Antworten in Chemnitz. VERNETZT SCHNELLER Hier arbeitet bereits die Fabrik der Zukunft. Im Rah- LÖSUNGEN FÜR DIE UNTERWEGS men des Fraunhofer-Leitprojektes „E3-Produktion“ SMARTE PRODUKTION Foto: Jürgen Lösel / Fraunhofer-Institut IWU Innovativer, flexibler, kosteneffizienter denken Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts IWU Mit 200 Jahren Tradition ist – wer im heutigen Wettbewerb bestehen die industrielle Produktion neu. Gemeinsam mit In- Sachsen die Wiege des deutschen will, sucht sich am besten verlässliche dustriepartnern erproben sie ihre innovativen Ideen Maschinenbaus. Und heute Partner. Zum Beispiel im Netzwerk Auto- seit 2014 in der „Forschungsfabrik Ressourceneffizien- Heimat für leistungsstarke mobilzulieferer Sachsen (AMZ). te Produktion“. Die drei E stehen für Technologieent- Partner in der Automatisierung. wicklungen zur Energie- und Ressourceneinsparung in der Produktion, für die emissionsneutrale Fabrik und für die Einbindung des Menschen in die Produktion. PORSCHE – „CONNECTED CAR“ IM FOKUS Doch nicht nur in der Produktion ist Porsche „smart“. Gemeinsam mit der TU Dresden werden unterschied- Die Mehrzahl der Porsche-Fahrzeuge trägt Prinzip der „schlanken“ Fabrik: Eine flexible liche Funktionen für das „Connected Car“ erforscht. seit 2002 das Herkunftszeichen „Made in Arbeitsorganisation, ein logistisches Kon- Dafür ist ein Porsche Panamera auf einer Versuchs- Saxony“. Neben dem sportlichen Gelände- zept mit maximal einem Tag Materialvor- strecke im Dresdner Stadtverkehr unterwegs. wagen Cayenne und der Sport-Limousine lauf sowie eine hohe Komplexität in der Ein Schwerpunkt des Projektes: Entwicklung und Test Panamera wird auch der kompakte SUV Montage ermöglichen, dass drei Baureihen von hochautomatisierten Fahrerassistenzsystemen, die Macan im Porsche-Werk Leipzig gefertigt. in einer Produktionslinie montiert werden das Fahrverhalten eines Porsche an den aktuellen Die rund 4.100 Mitarbeiter leben dabei das können. Straßenzustand anpassen sollen. Fotos: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG (3) 20 21
Na, glaubst du jetzt, chsen“ dass das „Autoland Sa rasant in die Zukunft unterwegs ist? Dahinter stehen wir. Für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Sachsen werben wir aus Überzeugung. Aber noch lieber lassen wir Taten sprechen: Wir unterstützen die Ansiedlung und das Wachstum von Unternehmen, helfen bei der Erschließung neuer Märkte im In- und Ausland, initiieren Netzwerke zwischen Wirtschaft und Forschung, stoßen Spätabends, als er in seinem überregionale Zusammenarbeit an ... WG-Zimmer die Reise durch’s al „Autoland Sachsen“ noch einm er im Sie sehen: Für Sachsen geben wir alles – auch für Ihr Vorhaben. Riskieren Sie einen Revue passieren lässt, sieht Geiste wieder Jennys Lächeln . Blick hinter die Kulissen. Wir freuen uns auf Ihren Anruf unter +49-351-2138 0. t, war um du hier ge- „Ich weiß jetz bist “ sag t Felix leise, „be i blieben ten !“. www.standort-sachsen.de diesen glänzenden Aussich – an Morgen wird er sie besuchen plat z im VW -We rk ihrem Arbeits Zwicka u ... Impressum Textredaktion in Gestaltung Druck Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH Zusammenarbeit mit VOR Werbeagentur GmbH, Stoba-Druck GmbH, Ina Reichel, Chemnitz Dresden Lampertswalde Bertolt-Brecht-Allee 22 www.autoland-sachsen.com www.vor-dresden.de www.stoba-druck.de 01309 Dresden Herausgeber Tel. +49-351-2138 0 Wirtschaftsförderung Holger Oertel, Dresden Illustrationen Stand: März 2018 Fax +49-351-2138 399 Sachsen GmbH www.dresdner-verlag.de Peter Ernst, Dresden www.ernstillustriert.de info@wfs.saxony.de www.wfs.sachsen.de 22
AUTOLAND SACHSEN WERKE EN FA OR HR T ZE O UG- BZW. M 27 % Anteil am Industrieumsatz Sachsens ZU IE L FE RER 36,9 % Anteil am Auslandsumsatz der sächsischen Industrie 95.000 Beschäftigte in der sächsischen Autoindustrie davon 80 % bei Zulieferern Steigen Sie ein: www.autoland.sachsen.de – Oder scannen Sie den QR-Code. Und schon geht’s los!
Sie können auch lesen