Eine Rückschau im Zeitraffer auf die Garnison im Standort Hemer

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Eine Rückschau im Zeitraffer auf die Garnison im Standort Hemer
Eine Rückschau im Zeitraffer

     auf die Garnison

    im Standort Hemer

       © 5/2012 Bruno Beekhuis
Eine Rückschau im Zeitraffer auf die Garnison im Standort Hemer
51 Jahre

„Kommen und Gehen“
Eine Rückschau im Zeitraffer auf die Garnison im Standort Hemer
Vorwort
  Die 1937 am Hang des Jübergs von Hemer erbaute Kaserne
    besaß (bis zur Übernahme durch die Bundeswehr) keine
rühmliche Vorgeschichte. Im Zuge des Kriegsverlaufes wurde sie
zum Lager für Kriegsgefangene und nach kampfloser Übergabe
 an amerikanische Einheiten 1945 zum Lazarett. Dieses trug die
             Bezeichnung „CAMP- ROOSEVELT“ .
     Nach späterer Nutzung der britischen Rheinarmee als
  Internierungslager C.I.C. No.7 übernahmen ab Herbst 1946
    belgische Besatzungstruppen das Camp und nannten es
                  „CASERNES ARDENNES“

Im Verlauf der politischen Entwicklung und Aufnahme der BRD in
    die NATO räumten Ende 1955 Besatzungstruppen die in
  Deutschland eroberten Kasernen und ermöglichten damit der
  Bundesregierung die Verfügbarkeit über Objekte, die für neu
       aufzustellende Verbände genutzt werden konnten.
Eine Rückschau im Zeitraffer auf die Garnison im Standort Hemer
Zu diesen Arealen zählte auch die Kaserne
     im Standort Hemer in Westfalen.
Eine Rückschau im Zeitraffer auf die Garnison im Standort Hemer
Standortentwicklung:

                        24. April 1956
 Erster Standortkommandant erhielt Unterkunft im belgischen
Offizierkasino (zum 01. Okt. wurde dies durch die Bundeswehr
          erworben und in Soldatenheim umbenannt)

                       11. Juni 1956
Vorkommandos aufzustellender Verbände bezogen die Kaserne
 am Jüberg und bereiteten den Einzug weiterer Soldaten vor.

                         01. Juli 1956
       Erstaufgestellte Einheiten kommen nach Hemer.

                         21. Juli 1956
      Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht (12 Mon.)
Eine Rückschau im Zeitraffer auf die Garnison im Standort Hemer
Erstaufgestellte Einheiten verlegten im Juli 1956
                         nach Hemer.

      Panzerbataillon 2         Panzeraufklärungsbataillon 5

      2                                 5

Kompanien (bestehend aus            Einheiten der Panzeraufklärer
ehemaligen Soldaten der             wurden im Juli in Hemer
Bundesgrenzschutzabteilungen        zusammengezogen und im
Bonn, Höxter, Wildflecken und       Aug. als Bataillon aufgestellt.
Fulda) verlegten am 01. Juli zur
späteren Bataillonsaufstellung in
die Kaserne am Jüberg in Hemer.
Bereits im Dezember 1956 gab es das erste Gehen.

Panzerbataillon 2       Panzeraufklärungsbataillon 5

2                            5

                          Das PzAufklBtl 5 verließ
                          Hemer und verlegte nach
                          Wetzlar.
Dafür rückte das am 06.09.1956 in Schleswig a.d. Schlei
         von der 3. Panzerdivision aufgestellte

   Panzerbataillon 2       Panzergrenadierbataillon 13

   2                            13

                       am 12.01.1957 (begleitet von einem
                       Heeresmusikkorps) in Hemer
                       feierlich ein und übernahm die
                       Einrichtungen des nach Fritzlar
                       verlegten PzAufklBtl 5.
In den Folgejahren bildeten diese beiden Bataillone mit
     Schwerpunkt Soldaten für andere Garnisonen aus:

      Panzerbataillon 2       Panzergrenadierbataillon 13

     2                             13

Danach erfolgten Personalabgaben von Okt. 1957 bis März 1959
         für Neuaufstellungen in anderen Standorten,
           sodass in Hemer ein ständiges Kommen
               und Gehen zu verzeichnen war.

Schwanewede, Ahlen und Handorf.
                             Koblenz, Engstingen und Lingen
Wegen mehrerer Strukturreformen wechselten im April 1959 die in
    Hemer stationierten Verbände mehrfach ihre Waffengattungen
(Bezeichnungen), so dass nur die wichtigsten Änderungen genannt sein
                               können.

                                            Personal / Material
                                            ca. 730 Soldaten
                                            ca. 78 Ketten - Kfz
 13                 in 203                  ca. 120 Rad - Kfz

                                            ca. 580 Soldaten
  2                 in 204                  ca. 92 Ketten - Kfz
                                            ca. 105 Rad - Kfz
In den Jahren 1961 und 1962 wurden vier
      Grundausbildungskompanien aufgestellt.

3
    AKp    7   12   AKp 7           AKp   9   11   AKp III
                                3

     Stammpersonal je Ausbildungskompanie:
        ca. 40          gesamt: ca. 160
    Je Quartal und Kompanie wurden ausgebildet:
    Rekruten: 110 – 160       gesamt: 440 – 640

In folgenden Jahren wurden pro Jahr ca. 1760 – 2560 Rekruten
                        ausgebildet.
Am 15.11.1961 bezog ein Vorkommando der Stabskompanie,
     der neu aufzustellenden Panzergrenadierbrigade,
    das Quartier im linken Bereich der Panzerkaserne.

                 Stb                  20

              Personalstärke: ca. 70 Soldaten

Zu diesem Zeitpunkt befanden sich etwa 1900 Soldaten in der
 Kaserne und es wurden ca. 180 Zivilangestellte beschäftigt.
Am 01.04.1964 erreichte die Stb /StKp PzGrenBrig 20
           ihre vorläufige Vollaufstellung

             Stb                 20

                  mit jeweils einem:
                     - Pionierzug
                  - Aufklärungszug
                  - Panzerjägerzug
               - Instandsetzungszug
                   - Nachschubzug
Am 20. Mai 1964
 wurde die Panzerkaserne, vormals Kaserne am Jüberg,
            in „Blücher-Kaserne“ umbenannt.

                                              Asenberg
Lungenklinik
Weitere Umbenennungen folgten.
 Am 01.04.1965 wurde die Panzergrenadierbrigade20 in
           Panzerbrigade 20 umstrukturiert.
          X                                       X

                        Umbenennung in
 20                                      20

                         Umbenennung in
203                                  202

           Zeitgleich erfolgten Neuaufstellungen
      in Dülmen                               in Unna
            II                                     II

205                                  206
Fünf Jahre später, am 01.04.1970 wurde die
Panzerbrigade 20 in Panzerregiment 100 umbenannt.
   Damit einhergehend wechselten die unterstellten
             Verbände ihre Bezeichnung.

         X

                       Umbenennung in

  20                             100

                       Umbenennung in

 202                             120

                       Umbenennung in
204                               110
In den Jahren von 1967 bis 1970
         gab es weitere nennenswerte Veränderungen:

           Standortverwaltung verlegte nach Iserlohn.

       Standortkommandantur zog in die Schützenstraße.

 Standortschießanlage im Duloh wurde stillgelegt und durch die
          neue Schießanlage in Landhausen ersetzt.

      Im März 1970 wurden die Ausbildungskompanien als
selbständige Einheiten aufgelöst, bzw. den Bataillonen unterstellt.
Nach fünfjähriger Erprobungszeit wurde mit dem 01.04.1975
  beginnend das Panzerregiment 100 zur Panzerbrigade 20
                        umgegliedert .           X
                           Umbenennung in

100                                         20
      Damit verbunden waren nachfolgende Änderungen:

                            Umbenennung in
110                                       202

                            Umbenennung in
120                                       203

             110          Neuaufstellung zum
  5          120                          201
Im Zuge der Umgliederung erfolgten im Juni 1976 weitere
   Veränderungen. Aus dem PiZg, PzJgZg und NschZg
wurden folgende Kompanien aufgestellt und später verlegt.

                    Die PzPiKp wurde im Juni 2006 nach
                    Augustdorf verlegt.
 200

                    Die PzJgKp wurde im Mai 1981 nach
                    Wuppertal verlegt, im Mai 1992 nach
 200                Hemer zurückverlegt und im Sep. 1996
                    in Hemer aufgelöst.

                    Die NschKp wurde im Juni 1980 nach
                    Unna verlegt und im Sep.1996 dort
 200                aufgelöst.
An dieser Stelle wird daran erinnert, dass die Bw bei größeren
Katastrophenfällen stets mit Personal und Material zur Verfügung
                stand und sofortige Hilfe leistete.

 Zum Beispiel:   1962   -   Flutkatastrophe Hamburg
                 1964   -   Erntehilfe Sauer- und Siegerland
                 1966   -   Erntehilfe Raum Soest
                 1972   -   Weserhochwasser
                 1973   -   Windbruch im Sauerland und
                        -   Schneekatastrophe N - Dtschl.
                 1974   -   Waldbrand Niedersachsen
                 1978   -   Schneekatastrophe N – Dtschl.
                 1997   -   Oderhochwasser
                 2002   -   Elbehochwasser

  Mit Abschluß der Truppenreduzierung werden für die Zukunft
       diese Hilfskräfte nicht mehr zur Verfügung stehen!
1982-1988 erfolgte eine
Grundinstandsetzung der Blücher-         4        5
Kaserne. Neue Unterkünfte wurden
errichtet und der StoÜbPl renaturiert.
(Ges.Kosten DM 140 Mio.)

           2            11
  3

                                             Neubauten Nr. 1-5
Einflüsse zum Bestand der Bundeswehr
1989 Fall der Berliner – Mauer / Grenzöffnung
1990 Wiedervereinigung BRD + DDR
                  Personalbestand an Soldaten:
-   Bundeswehr ca. 500.000 Soldaten
-   Nationale Volksarmee ca. 360.000 Soldaten
-   Zusammen ca. 860.000 Soldaten

Ab 1993 folgte:
- Zwei – plus – Vier – Vertrag
- Reduzierung der Gesamtstärke auf maximal 360.000 Soldaten
- Reduzierung der West - Alliierten –Truppen
- vorerst kein Abzug der SU - Armee – West
- Standortschließung/en (über 100 bis zum Jahr 2010)
- Abschaffung der Wehrpflicht u.s.w.?
Das Ende der PzBrig 20 nähert sich!

            Apr. 1992 Umgliederung und
                      Verlegung nach Ahlen.
202

            Okt. 1992 Auflösung
201

            Jul. 1992 Verlegt zurück nach
200                    Hemer
X
          März 1993 Auflösung von TrTeilen und
                    Unterstellungswechsel zur
20
                    PzGrenBrig 19

          Juni 1993   Unterstellungswechsel zum
200                   Nachschub-Regiment 7 Unna

          Juni 1993   Unterstellungswechsel zur
                      Panzerbrigade 21 Augustdorf
200
Dez. 1993 Soldatenheim schließt und wird in Folge abgerissen.
An dieser Stelle entstand das heutige Felsenmeercenter.
1994 wurde die Kaserne nach Auflösung der PzBrig 20 nur noch
             zur Hälfte von Truppenteilen genutzt.
    Wenn sich verantwortliche Dienststellenleiter auch darum
  bemühten, die Blücher-Kaserne durch Unterbringung anderer
           Einheiten wieder auslasten zu können …
2 Kp vom SanRgt 22 (Hamm)
ResLazRgt 74 (Menden)
1 Einheit PIV (Personal-Integrierte-Verwendung Bonn)

 … so bewirkte letzteres Kommen nichts an der Kostensituation.

  Der Aufwand bewegte sich in keinem Verhältnis zur Nutzung.
                            Denn!
  Von ehemals 2.800 Soldaten schrumpfte die Zahl der Aktiven
         auf ca. 1.300 mit weiteren Reduzierungen.
Juni 2000
     Verteidigungsministers Scharping besuchte Hemer.

               Kommunalpolitiker glaubten,
Äußerungen des Ministers als Erhalt des Standortes verstanden
                         zu haben.

      Erste Einsätze im Kosovo beunruhigten die Bürger

    Verunsichert führte die Truppe ihren Auftrag weiter fort

                       Nov. 2004
      Bekanntgabe durch Verteidigungsminister Struck:

       „Standort Hemer wird bis 2010 geräumt sein“.
Schon ab Mitte 2005
 wurden die noch verbliebenen Einheiten in andere Standorte
                   verlegt oder aufgelöst.

Die Räumung der Blücher-Kaserne war nicht mehr aufzuhalten!

                       23. Januar 2007
      Als letzter Verband ging das Panzerbataillon 203.

              Es verabschiedete sich aus Hemer
mit einem feierlichen Ausmarsch und verlegte nach Augustdorf.
Am 02. Okt. 2007 übergab Siegfried Tomczak

als Stabs- und Kasernenfeldwebel und zugleich letzter Soldat der
 Kaserne den Schlüssel an den Bürgermeister der Stadt Hemer.
Hier, im Traditionsraum
          der Ehemaligenkameradschaft der PzBrig 20
wird die 51- jährige Geschichte der Garnison Hemer in Bild und
                Ton der Öffentlichkeit präsentiert.
Zuletzt unser Tip für weitergehende Informationen:
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