Eine Rückschau im Zeitraffer auf die Garnison im Standort Hemer
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Vorwort Die 1937 am Hang des Jübergs von Hemer erbaute Kaserne besaß (bis zur Übernahme durch die Bundeswehr) keine rühmliche Vorgeschichte. Im Zuge des Kriegsverlaufes wurde sie zum Lager für Kriegsgefangene und nach kampfloser Übergabe an amerikanische Einheiten 1945 zum Lazarett. Dieses trug die Bezeichnung „CAMP- ROOSEVELT“ . Nach späterer Nutzung der britischen Rheinarmee als Internierungslager C.I.C. No.7 übernahmen ab Herbst 1946 belgische Besatzungstruppen das Camp und nannten es „CASERNES ARDENNES“ Im Verlauf der politischen Entwicklung und Aufnahme der BRD in die NATO räumten Ende 1955 Besatzungstruppen die in Deutschland eroberten Kasernen und ermöglichten damit der Bundesregierung die Verfügbarkeit über Objekte, die für neu aufzustellende Verbände genutzt werden konnten.
Standortentwicklung: 24. April 1956 Erster Standortkommandant erhielt Unterkunft im belgischen Offizierkasino (zum 01. Okt. wurde dies durch die Bundeswehr erworben und in Soldatenheim umbenannt) 11. Juni 1956 Vorkommandos aufzustellender Verbände bezogen die Kaserne am Jüberg und bereiteten den Einzug weiterer Soldaten vor. 01. Juli 1956 Erstaufgestellte Einheiten kommen nach Hemer. 21. Juli 1956 Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht (12 Mon.)
Erstaufgestellte Einheiten verlegten im Juli 1956 nach Hemer. Panzerbataillon 2 Panzeraufklärungsbataillon 5 2 5 Kompanien (bestehend aus Einheiten der Panzeraufklärer ehemaligen Soldaten der wurden im Juli in Hemer Bundesgrenzschutzabteilungen zusammengezogen und im Bonn, Höxter, Wildflecken und Aug. als Bataillon aufgestellt. Fulda) verlegten am 01. Juli zur späteren Bataillonsaufstellung in die Kaserne am Jüberg in Hemer.
Bereits im Dezember 1956 gab es das erste Gehen. Panzerbataillon 2 Panzeraufklärungsbataillon 5 2 5 Das PzAufklBtl 5 verließ Hemer und verlegte nach Wetzlar.
Dafür rückte das am 06.09.1956 in Schleswig a.d. Schlei von der 3. Panzerdivision aufgestellte Panzerbataillon 2 Panzergrenadierbataillon 13 2 13 am 12.01.1957 (begleitet von einem Heeresmusikkorps) in Hemer feierlich ein und übernahm die Einrichtungen des nach Fritzlar verlegten PzAufklBtl 5.
In den Folgejahren bildeten diese beiden Bataillone mit Schwerpunkt Soldaten für andere Garnisonen aus: Panzerbataillon 2 Panzergrenadierbataillon 13 2 13 Danach erfolgten Personalabgaben von Okt. 1957 bis März 1959 für Neuaufstellungen in anderen Standorten, sodass in Hemer ein ständiges Kommen und Gehen zu verzeichnen war. Schwanewede, Ahlen und Handorf. Koblenz, Engstingen und Lingen
Wegen mehrerer Strukturreformen wechselten im April 1959 die in Hemer stationierten Verbände mehrfach ihre Waffengattungen (Bezeichnungen), so dass nur die wichtigsten Änderungen genannt sein können. Personal / Material ca. 730 Soldaten ca. 78 Ketten - Kfz 13 in 203 ca. 120 Rad - Kfz ca. 580 Soldaten 2 in 204 ca. 92 Ketten - Kfz ca. 105 Rad - Kfz
In den Jahren 1961 und 1962 wurden vier Grundausbildungskompanien aufgestellt. 3 AKp 7 12 AKp 7 AKp 9 11 AKp III 3 Stammpersonal je Ausbildungskompanie: ca. 40 gesamt: ca. 160 Je Quartal und Kompanie wurden ausgebildet: Rekruten: 110 – 160 gesamt: 440 – 640 In folgenden Jahren wurden pro Jahr ca. 1760 – 2560 Rekruten ausgebildet.
Am 15.11.1961 bezog ein Vorkommando der Stabskompanie, der neu aufzustellenden Panzergrenadierbrigade, das Quartier im linken Bereich der Panzerkaserne. Stb 20 Personalstärke: ca. 70 Soldaten Zu diesem Zeitpunkt befanden sich etwa 1900 Soldaten in der Kaserne und es wurden ca. 180 Zivilangestellte beschäftigt.
Am 01.04.1964 erreichte die Stb /StKp PzGrenBrig 20 ihre vorläufige Vollaufstellung Stb 20 mit jeweils einem: - Pionierzug - Aufklärungszug - Panzerjägerzug - Instandsetzungszug - Nachschubzug
Am 20. Mai 1964 wurde die Panzerkaserne, vormals Kaserne am Jüberg, in „Blücher-Kaserne“ umbenannt. Asenberg Lungenklinik
Weitere Umbenennungen folgten. Am 01.04.1965 wurde die Panzergrenadierbrigade20 in Panzerbrigade 20 umstrukturiert. X X Umbenennung in 20 20 Umbenennung in 203 202 Zeitgleich erfolgten Neuaufstellungen in Dülmen in Unna II II 205 206
Fünf Jahre später, am 01.04.1970 wurde die Panzerbrigade 20 in Panzerregiment 100 umbenannt. Damit einhergehend wechselten die unterstellten Verbände ihre Bezeichnung. X Umbenennung in 20 100 Umbenennung in 202 120 Umbenennung in 204 110
In den Jahren von 1967 bis 1970 gab es weitere nennenswerte Veränderungen: Standortverwaltung verlegte nach Iserlohn. Standortkommandantur zog in die Schützenstraße. Standortschießanlage im Duloh wurde stillgelegt und durch die neue Schießanlage in Landhausen ersetzt. Im März 1970 wurden die Ausbildungskompanien als selbständige Einheiten aufgelöst, bzw. den Bataillonen unterstellt.
Nach fünfjähriger Erprobungszeit wurde mit dem 01.04.1975 beginnend das Panzerregiment 100 zur Panzerbrigade 20 umgegliedert . X Umbenennung in 100 20 Damit verbunden waren nachfolgende Änderungen: Umbenennung in 110 202 Umbenennung in 120 203 110 Neuaufstellung zum 5 120 201
Im Zuge der Umgliederung erfolgten im Juni 1976 weitere Veränderungen. Aus dem PiZg, PzJgZg und NschZg wurden folgende Kompanien aufgestellt und später verlegt. Die PzPiKp wurde im Juni 2006 nach Augustdorf verlegt. 200 Die PzJgKp wurde im Mai 1981 nach Wuppertal verlegt, im Mai 1992 nach 200 Hemer zurückverlegt und im Sep. 1996 in Hemer aufgelöst. Die NschKp wurde im Juni 1980 nach Unna verlegt und im Sep.1996 dort 200 aufgelöst.
An dieser Stelle wird daran erinnert, dass die Bw bei größeren Katastrophenfällen stets mit Personal und Material zur Verfügung stand und sofortige Hilfe leistete. Zum Beispiel: 1962 - Flutkatastrophe Hamburg 1964 - Erntehilfe Sauer- und Siegerland 1966 - Erntehilfe Raum Soest 1972 - Weserhochwasser 1973 - Windbruch im Sauerland und - Schneekatastrophe N - Dtschl. 1974 - Waldbrand Niedersachsen 1978 - Schneekatastrophe N – Dtschl. 1997 - Oderhochwasser 2002 - Elbehochwasser Mit Abschluß der Truppenreduzierung werden für die Zukunft diese Hilfskräfte nicht mehr zur Verfügung stehen!
1982-1988 erfolgte eine Grundinstandsetzung der Blücher- 4 5 Kaserne. Neue Unterkünfte wurden errichtet und der StoÜbPl renaturiert. (Ges.Kosten DM 140 Mio.) 2 11 3 Neubauten Nr. 1-5
Einflüsse zum Bestand der Bundeswehr 1989 Fall der Berliner – Mauer / Grenzöffnung 1990 Wiedervereinigung BRD + DDR Personalbestand an Soldaten: - Bundeswehr ca. 500.000 Soldaten - Nationale Volksarmee ca. 360.000 Soldaten - Zusammen ca. 860.000 Soldaten Ab 1993 folgte: - Zwei – plus – Vier – Vertrag - Reduzierung der Gesamtstärke auf maximal 360.000 Soldaten - Reduzierung der West - Alliierten –Truppen - vorerst kein Abzug der SU - Armee – West - Standortschließung/en (über 100 bis zum Jahr 2010) - Abschaffung der Wehrpflicht u.s.w.?
Das Ende der PzBrig 20 nähert sich! Apr. 1992 Umgliederung und Verlegung nach Ahlen. 202 Okt. 1992 Auflösung 201 Jul. 1992 Verlegt zurück nach 200 Hemer
X März 1993 Auflösung von TrTeilen und Unterstellungswechsel zur 20 PzGrenBrig 19 Juni 1993 Unterstellungswechsel zum 200 Nachschub-Regiment 7 Unna Juni 1993 Unterstellungswechsel zur Panzerbrigade 21 Augustdorf 200
Dez. 1993 Soldatenheim schließt und wird in Folge abgerissen. An dieser Stelle entstand das heutige Felsenmeercenter.
1994 wurde die Kaserne nach Auflösung der PzBrig 20 nur noch zur Hälfte von Truppenteilen genutzt. Wenn sich verantwortliche Dienststellenleiter auch darum bemühten, die Blücher-Kaserne durch Unterbringung anderer Einheiten wieder auslasten zu können … 2 Kp vom SanRgt 22 (Hamm) ResLazRgt 74 (Menden) 1 Einheit PIV (Personal-Integrierte-Verwendung Bonn) … so bewirkte letzteres Kommen nichts an der Kostensituation. Der Aufwand bewegte sich in keinem Verhältnis zur Nutzung. Denn! Von ehemals 2.800 Soldaten schrumpfte die Zahl der Aktiven auf ca. 1.300 mit weiteren Reduzierungen.
Juni 2000 Verteidigungsministers Scharping besuchte Hemer. Kommunalpolitiker glaubten, Äußerungen des Ministers als Erhalt des Standortes verstanden zu haben. Erste Einsätze im Kosovo beunruhigten die Bürger Verunsichert führte die Truppe ihren Auftrag weiter fort Nov. 2004 Bekanntgabe durch Verteidigungsminister Struck: „Standort Hemer wird bis 2010 geräumt sein“.
Schon ab Mitte 2005 wurden die noch verbliebenen Einheiten in andere Standorte verlegt oder aufgelöst. Die Räumung der Blücher-Kaserne war nicht mehr aufzuhalten! 23. Januar 2007 Als letzter Verband ging das Panzerbataillon 203. Es verabschiedete sich aus Hemer mit einem feierlichen Ausmarsch und verlegte nach Augustdorf.
Am 02. Okt. 2007 übergab Siegfried Tomczak als Stabs- und Kasernenfeldwebel und zugleich letzter Soldat der Kaserne den Schlüssel an den Bürgermeister der Stadt Hemer.
Hier, im Traditionsraum der Ehemaligenkameradschaft der PzBrig 20 wird die 51- jährige Geschichte der Garnison Hemer in Bild und Ton der Öffentlichkeit präsentiert.
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