Suchtprävention bei Soldaten: Konzepte für eine spezifische Arbeits- und Lebenssituation
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Oberstarzt a.D. Dr. med. Wolfgang Lawicki: Sucht und Lebensalter Seminar „Jugendliche und junge Erwachsene am Arbeitsplatz: Konzepte für Schule, Ausbildung und Betrieb 14.11.2006 (14.00 – ca. 17:30 Uhr) Suchtprävention bei Soldaten: Konzepte für eine spezifische Arbeits- und Lebenssituation z Epidemiologische Situation in der Bundeswehr z Spezifische Arbeits- und Lebenssituationen z Direkte Hilfsmöglichkeiten der Vorgesetzten z Position und Konzeption der Bundeswehr z Getroffene Maßnahmen
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Epidemiologie: Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Epidemiologie: Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz Aufschlüsselung nach Laufbahngruppen
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Epidemiologie: Daten und Fakten innerhalb der Bundeswehr Missbrauch illegaler Drogen in der Bundeswehr Jahr Fälle Opiate Kokain Cannabis Amphet- Halluzi- Keine >>davon nähere amine nogene Angaben 1998 2092 143 124 1754 163 102 560 1999 2172 145 200 1805 218 147 560 2000 1951 119 168 1659 208 155 435 2001 1730 82 91 1414 165 103 444 2002 1876 84 79 1200 116 46 674 2003 1743 43 42 988 123 4 636 (Datengrundlage der folgenden Tabelle sind neben den als so genanntes Besonderes Vorkommnis bekannt gewordenen Fällen von Drogenmissbrauch unter anderem Angaben von Soldatinnen und Soldaten im Rahmen ihrer Entlassung beziehungsweise truppenärztliche Feststellungen. Doppelzählungen wurden vermieden, aber Mehrfachnennungen waren möglich.)
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Epidemiologie: Daten und Fakten innerhalb der Bundeswehr Missbrauch illegaler Drogen in der Bundeswehr
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Epidemiologie: Daten und Fakten innerhalb der Bundeswehr Stationäre Diagnostik- und/oder Therapiemaßnahmen in Bundeswehrkrankenhäusern (Jahr 2002) - keine Aufteilung nach schädlichen Konsum oder Abhängigkeit - Grund Fälle BS SaZ GWDL >>davon Alkohol 292 125 104 63 Opioide 7 - 2 5 Cannabis 50 - 9 41 Kokain 4 - 2 2 Multipler 30 - 8 22 Substanzgebrauch BS= Berufssoldaten; SaZ = Zeitsoldaten; GWDL = Grundwehrdienstleistende
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Epidemiologie: Daten und Fakten innerhalb der Bundeswehr Wie oft führen Suchterkrankungen zur Dienstunfähigkeit von Soldaten/-innen oder vorzeitigen Entlassung aus der Bundeswehr? Jahr Fälle Vorübergehend Nicht >>davon nicht wehrdienstfähig (4) wehrdienstfähig (5) 1999 152 72 80 2000 141 72 69 2001 169 96 73 2002 117 70 47 2003 103 62 41 Vorübergehend nicht wehrdienstfähig: Ausmaß des Missbrauchs (bei wahrscheinlicher Abhängigkeit) und der Therapiefähigkeit gegenwärtig nicht sicher beurteilbar/noch laufende oder weniger als ein Jahr zurückliegende Entwöhnungsbehandlung Nicht wehrdienstfähig: u. a. körperliche oder seelische Abhängigkeit von Rauschmitteln und/oder Medikamenten/Zustand nach erfolgloser Entwöhnungsbehandlung mit auf Dauer ungünstiger Prognose
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Spezifische Arbeits- und Lebenssituation • Herausgerissensein aus den bisherigen Lebensverhältnissen / Dienstantritt in der „unbekannten Umgebung“ Bundeswehr • Routinedienst in der späteren Verwendung • Indirekte Folgen der Kasernierung, Kommandierungen in den Einsatz, Besonderheiten und Gefahren des Auslandseinsatzes, „Lagerleben“, eine unbefriedigende Freizeitgestaltung oder die Trennung von Familie, Freunden und Partnern belasten die Soldatin/den Soldaten • Veranstaltungen / Mithalten können beim Trinken
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Spezifische Arbeits- und Lebenssituation • Herausgerissensein aus den bisherigen Lebensverhältnissen / Dienstantritt in der „unbekannten Umgebung“ Bundeswehr • Routinedienst in der späteren Verwendung • Indirekte Folgen der Kasernierung, Kommandierungen in den Einsatz, Besonderheiten und Gefahren des Auslandseinsatzes, „Lagerleben“, eine unbefriedigende Freizeitgestaltung oder die Trennung von Familie, Freunden und Partnern belasten die Soldatin/den Soldaten • Veranstaltungen / Mithalten können beim Trinken
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Direkte Hilfsmöglichkeiten der Vorgesetzten • Vorstellung bei der Truppenärztin/beim Truppenarzt • Einschaltung der Sozialarbeiterin/des Sozialarbeiters • Gespräch mit einer Militärpfarrerin/einem Militärpfarrer, wenn der/die Betroffene dies wünscht. • Kontaktaufnahme mit der Ansprechstelle der Soldatenselbsthilfe gegen Sucht für eine Beratung, Betreuung und Begleitung in Suchtangelegenheiten.
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Position der Bundeswehr Gründe, die einen Suchtmittelmissbrauch nicht zulassen Umgang mit Waffen und Munition Besondere Verantwortung für Menschen Einsatzbereitschaft Pflicht zur Gesunderhaltung Sanktionen bei Betäubungsmittelmissbrauch Grundwehrdienstleistende: Disziplinararrest Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit: Einleitung eines disziplinargerichtlichen Verfahrens Maßnahmen der Prävention Aufklärung und Beratung
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Position der Bundeswehr Gründe, die einen Suchtmittelmissbrauch nicht zulassen Umgang mit Waffen und Munition Besondere Verantwortung für Menschen Einsatzbereitschaft Pflicht zur Gesunderhaltung Sanktionen bei Betäubungsmittelmissbrauch (Näheres unter "Recht") Grundwehrdienstleistende: Disziplinararrest Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit: Einleitung eines disziplinargerichtlichen Verfahrens Maßnahmen der Prävention Aufklärung und Beratung
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Grundlagen der Suchtprävention Richtlinien zur Koordinierung und Steuerung von Maßnahmen der Suchtprävention und -bekämpfung für Soldaten Gründliche und Intensivierung der umfassende Information Stärkung sozialer Zusammenarbeit der Truppe Kompetenz der mit zivilen Disziplinar- Einrichtungen vorgesetzten Weiterbildung nach dem Multiplikatorenprinzip Interministerielle Zentrale Abrufbarkeit Zusammenarbeit / von Unterrichts- BMVg - interne Einrichtung eines materialien und Koordinierungsgruppe Dokumentationszentrums Seminarkonzepten Suchtprävention am Zentrum Innere Führung
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Programme und Maßnahmen der Bundeswehr Suchtprävention und Suchtbekämpfung Die straf- , dienst- und statusrechtlichen Konsequenzen sind in der ZDv 14/3 geregelt. Ausführliche Hilfen für das Handeln der Disziplinarvorgesetzten bei Vorfällen des Missbrauchs illegaler und legaler Suchtmittel enthält der Allgemeine Umdruck Nr. 300 - Führungshilfe für Kommandeure und Einheitsführer - Suchtproblematik Alle präventiven Programme und Maßnahmen der Bundeswehr sollen dazu beitragen, zielgruppenspezifisch in allen Altersgruppen auf die Bewältigung schwieriger Lebensereignisse und Krankheiten vorzubereiten Am Zentrum Innere Führung ist ein Dokumentationszentrum ”Suchtprävention und -bekämpfung” eingerichtet. Der Schwerpunkt des Dokumentationszentrums liegt auf der Multiplikatorenausbildung. Zur Abklärung des Ausmaßes der Suchtproblematik in den Streitkräften sowie zur Evaluation von Präventionsmaßnahmen führt die Bundeswehr systematische Untersuchungen durch.
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Programme und Maßnahmen der Bundeswehr Suchtprävention und Suchtbekämpfung Die straf- , dienst- und statusrechtlichen Konsequenzen sind in der ZDv 14/3 geregelt. Ausführliche Hilfen für das Handeln der Disziplinarvorgesetzten bei Vorfällen des Missbrauchs illegaler und legaler Suchtmittel enthält der Allgemeine Umdruck Nr. 300 - Führungshilfe für Kommandeure und Einheitsführer - Suchtproblematik Alle präventiven Programme und Maßnahmen der Bundeswehr sollen dazu beitragen, zielgruppenspezifisch in allen Altersgruppen auf die Bewältigung schwieriger Lebensereignisse und Krankheiten vorzubereiten Am Zentrum Innere Führung ist ein Dokumentationszentrum ”Suchtprävention und -bekämpfung” eingerichtet. Der Schwerpunkt des Dokumentationszentrums liegt auf der Multiplikatorenausbildung. Zur Abklärung des Ausmaßes der Suchtproblematik in den Streitkräften sowie zur Evaluation von Präventionsmaßnahmen führt die Bundeswehr systematische Untersuchungen durch.
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Truppendienstliche Maßnahmen zur Suchtprävention Aufklärung über Gefährdung bei Drogenkonsum Problembewusstsein bei Soldaten wecken, Abwehrverhalten stärken Ständige enge Zusammenarbeit mit den zivilen Stellen der Drogenberatung am Standort Umfassende Dienstaufsicht und Erkennen von psychisch auffälligen Soldaten Herstellen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit in der Einheit; Verständnis wecken für die Mitverantwortung für den Kameraden Vertrauensperson und Zugführer / Gruppenführer zum Erkennen von Signalen qualifizieren Enge Zusammenarbeit mit Truppenarzt, Militärpfarrer und Sozialarbeiter Bedarfsgerechte Hilfe und gezielte Prävention durch Einschalten von dienstlichen und ggf. zivilen Drogen-/ Suchtberatungsstellen Hilfeleistung durch konsequente Härte und gleichzeitigem Willen zu helfen Gespräch mit dem Betroffenen Ständiges Aufklären über dienstrechtliche und strafrechtliche Konsequenzen des Drogenkonsums
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Sanitätsdienstliche Maßnahmen zur Suchtprävention Umfassende Aufklärung über die Gefährdung Zusammenarbeit mit Drogen-/Suchtberatungsstellen und dem zuständigen Sozialarbeiter Sorgfältiges Überwachen der Ausgabe kritischer Medikamente Einbestellen auffälliger, psychisch anfälliger Patienten Medizinisches Behandeln und Beraten durch den Truppenarzt Maßnahmen zur Therapie in Zusammenarbeit mit Bw- Dienststellen und zivilen Dienststellen.
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Zusammenarbeit zwischen Disziplinarvorgesetzten und Truppenärzten Beide müssen sich in der Wahrnehmung ihrer Aufgaben ergänzen. Der Kommandeur trägt die umfassende Verantwortung auch für die Gesunderhaltung seiner Soldaten. Der Einheitsführer sucht das Gespräch mit dem Truppenarzt, wenn ungewöhnliches Verhalten bei Soldaten feststellt wird. Die Bedeutung der ärztlichen Schweigepflicht ist zu respektieren. Bei speziellen Problemfeldern, wie z.B. Drogengefährdung, ist neben dem Truppenarzt auch der Militärpfarrer, Sozialarbeiter und die Vertrauensperson zu beteiligen. Einen auffälligen Krankenstand erörtert der Truppenarzt mit dem zuständigen Einheitsführer. Der Truppenarzt nimmt regelmäßig an Chefbesprechungen und an der Offizierweiterbildung seines Verbandes teil Der Truppenarzt berät den militärischen Vorgesetzten und beteiligt sich an Suchtpräventionsveranstaltungen
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Getroffene Maßnahmen zur Suchtprävention Über die „Interministerielle Ad-hoc-Arbeitsgruppe“ und die „Koordinierungsgruppe Suchtprävention und -bekämpfung des BMVg“ wird die Suchtprävention und -bekämpfung in der Bundeswehr dem jeweiligen Forschungsstand angeglichen. In den ersten Wochen nach Dienstantritt sind die Soldaten durch den Disziplinarvorgesetzten in Zusammenarbeit mit dem Truppenarzt über die Gefahren des Betäubungsmittelmissbrauchs aufzuklären und aktenkundig zu belehren. Ausbildung für Multiplikatoren "Suchtprävention" am Zentrum Innere Führung. Seminar "Suchtprävention" mit anschließendem Workshop "Kommunikatives Netzwerk" im Lehrgang für angehende Kommandeure an der Offizierschule der Luftwaffe. Einrichtung eines Dokumentationszentrums "Suchtprävention und - bekämpfung" am Zentrum Innere Führung Hilfen - Materialien - Informationen zur Suchtprävention Allgemeiner Umdruck Nr. 300 "Führungshilfe für Kommandeure und Einheitsführer - Suchtproblematik„ Ausbildungsvideo "Drogenprävention„ Lehr- und Ausbildungs-CD´s: Suchtprävention. CUA-Lernprogramm
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Getroffene Maßnahmen zur Suchtprävention Über die „Interministerielle Ad-hoc-Arbeitsgruppe“ und die „Koordinierungsgruppe Suchtprävention und -bekämpfung des BMVg“ wird die Suchtprävention und -bekämpfung in der Bundeswehr dem jeweiligen Forschungsstand angeglichen. In den ersten Wochen nach Dienstantritt sind die Soldaten durch den Disziplinarvorgesetzten in Zusammenarbeit mit dem Truppenarzt über die Gefahren des Betäubungsmittelmissbrauchs aufzuklären und aktenkundig zu belehren. Ausbildung für Multiplikatoren "Suchtprävention" am Zentrum Innere Führung. Seminar "Suchtprävention" mit anschließendem Workshop "Kommunikatives Netzwerk" im Lehrgang für angehende Kommandeure an der Offizierschule der Luftwaffe. Einrichtung eines Dokumentationszentrums "Suchtprävention und - bekämpfung" am Zentrum Innere Führung Hilfen - Materialien - Informationen zur Suchtprävention Allgemeiner Umdruck Nr. 300 "Führungshilfe für Kommandeure und Einheitsführer - Suchtproblematik„ Ausbildungsvideo "Drogenprävention„ Lehr- und Ausbildungs-CD´s: Suchtprävention. CUA-Lernprogramm
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Getroffene Maßnahmen zur Suchtprävention Über die „Interministerielle Ad-hoc-Arbeitsgruppe“ und die „Koordinierungsgruppe Suchtprävention und -bekämpfung des BMVg“ wird die Suchtprävention und -bekämpfung in der Bundeswehr dem jeweiligen Forschungsstand angeglichen. In den ersten Wochen nach Dienstantritt sind die Soldaten durch den Disziplinarvorgesetzten in Zusammenarbeit mit dem Truppenarzt über die Gefahren des Betäubungsmittelmissbrauchs aufzuklären und aktenkundig zu belehren. Ausbildung für Multiplikatoren "Suchtprävention" am Zentrum Innere Führung. Seminar "Suchtprävention" mit anschließendem Workshop "Kommunikatives Netzwerk" im Lehrgang für angehende Kommandeure an der Offizierschule der Luftwaffe. Einrichtung eines Dokumentationszentrums "Suchtprävention und - bekämpfung" am Zentrum Innere Führung Hilfen - Materialien - Informationen zur Suchtprävention Allgemeiner Umdruck Nr. 300 "Führungshilfe für Kommandeure und Einheitsführer - Suchtproblematik„ Ausbildungsvideo "Drogenprävention„ Lehr- und Ausbildungs-CD´s: Suchtprävention. CUA-Lernprogramm
Maßnahmen zur Suchtbekämpfung und Suchtprävention in der Bundeswehr Soldatenselbsthilfe gegen Sucht Mit der „Soldatenselbsthilfe gegen Sucht“ hat sich eine ehrenamtliche Einrichtung innerhalb der Bundeswehr etabliert, die aufgrund ihrer Kompetenz und Akzeptanz in der Bundeswehr zu einem wichtigen Bindeglied zwischen Primär- und Sekundärprävention, insbesondere im Bereich des Alkoholmissbrauchs, geworden ist. Sie arbeitet komplementär mit den Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern und Militärseelsorgern in der Bundeswehr zusammen. Die Soldatenselbsthilfe gegen Sucht ist auch im Internet unter www.soldatenselbsthilfe-sucht-bundeswehr.de zu erreichen, dort finden Sie auch nähere Informationen.
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