Erfahrungsbericht Dublin Institute Of Technology - vom im Wintersemester 2010/2011 Studiengang

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Erfahrungsbericht Dublin Institute Of Technology - vom im Wintersemester 2010/2011 Studiengang
Erfahrungsbericht
                 vom
  Dublin Institute Of
    Technology
            im
  Wintersemester 2010/2011

           Studiengang
Verfahrenstechnik Papier und Verpackung

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Inhaltsverzeichnis
1Vorbereitungen....................................................................................................................................2
  1Erasmus, Stipendien, Bafög...........................................................................................................2
  2Anreise...........................................................................................................................................3
2Wohnen, Transport & Reisen..............................................................................................................3
3Studieren.............................................................................................................................................4
  1Dublin Institute Of Technology.....................................................................................................4
  2Betreuung.......................................................................................................................................4
  3School Of Languages.....................................................................................................................5
  4Societies.........................................................................................................................................5
  5Nützliche Links..............................................................................................................................5

1 Vorbereitungen

1        Erasmus, Stipendien, Bafög
Dieser Teil soll das Grundlegende Prozedere erklären und einen Überblick geben, welche
Möglichkeiten ein Student der Hochschule München hat über das Erasmus-Programm ins
europäische Ausland zu kommen und finanzielle Unterstützung zu erhalten. Es handelt
sich nur um ein Beispiel und hat nicht den Anspruch vollständig zu sein.
Grundsätzlich gilt an der Hochschule München, dass der Austausch nur mit Partnerhoch-
schulen der jeweiligen Fakultät möglich ist. Das Wechseln zu einer Partnerhochschule
einer anderen Fakultät ist aus formellen Gründen unmöglich, wie ich persönlich auch
erkennen musste. Falls die Wunschhochschule kein Partnervertrag mit der HS München
hat, gibt es die Möglichkeit über das Erasmus „Free Mover“ Programm einen Minivertrag
zwischen den Hochschulen abzuschließen. Dieses ist der sinnvollste Weg, wenn eine
ganz bestimmte Universität angezielt wird. Dies kann ich empfehlen und so würde ich es
heute machen, wenn ich nochmal die Chance dazu hätte.
Ansonsten sind die Partnerhochschulen der Fakultät aber ein guter Anlaufpunkt, zumin-
dest was die fachliche Orientierung betrifft. Dennoch, selbst innerhalb einer Fakultät kann
es verschiedene Studiengänge geben, die fachlich nicht verwandt sind, was zu Problemen
bei der Bewerbung führen kann. Beispielsweise Druck- und Medientechnik bzw. Versor -
gungstechnik in der Fakultät 5. Auch hier gilt grundsätzlich die Regel, dass nur Partner-
hochschulen der Studienrichtung besucht werden dürfen. Aber selbst innerhalb eines Stu-
diengangs gibt es noch Unterschiede, je nach Schwerpunktwahl. Beispielsweise war es
mir und zwei meiner Mitstudentinnen mit dem Schwerpunkt Verpackungstechnik nicht
möglich bei unseren Kommilitonen der Papierherstellung einen Austausch nach Finnland
oder Schweden zu machen, da der zuständige Professor aus dem Schwerpunkt Papier
seine eigenen „Sprösslinge“ bevorzugt, was ich bis zu einem gewissen Grad verstehen
kann. Und Partnerhochschulen in unserem Fachbereich gab es bisher nicht. Hätten wir
also in München bleiben sollen? Dies schien mir angesichts der Vielzahl von Partnerhoch-
schulen, mit der das International Office wirbt, lachhaft und geradezu absurd. Was blieb
uns drei also übrig als immer wieder mit den Angestellten des Büros zu diskutieren, diese
zu belagern und zu den zuständigen Professoren zu gehen, zu kämpfen, um Fachfremd
zu wechseln. Dabei hatte ich, als männlicher Student Glück, dass meine beiden Kommili-
tonen weiblich, blond und attraktiv waren. Denn ohne ihre Argumente wäre es mir nie
gelungen nach Dublin zu kommen. Bis kurz vor Semesterbeginn war unsicher, ob wir an
die Partnerhochschule kommen dürfen. Es hatte damals den Anschein als wäre ein Aus-

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tausch ins Ausland und interdisziplinäres Studieren auch im Jahr 2011 noch eine unüber-
brückbare Schwierigkeit. Allerdings gibt es wohl Ausnahmen und unser Austausch war
eine davon.
Bein Erasmusaustausch sollten (theoretisch) Professoren die Studenten auswählen und
vorschlagen, die sie für hinreichend kompetent beurteilen. Praktisch hat aber auch der
Student die Fähigkeit den jeweiligen Professor zu überzeugen, das er der richtige für
diesen Austausch ist. Das ist gängige Praxis und sollte nicht unbekümmert geschehen, da
eventuelle Misserfolge nicht auszuschließen sind.
Das Thema zum Bafög wird nur grob skizziert. Für einen Antrag im Ausland gibt es jeweils
ein Studentenwerk innerhalb Deutschlands das diese bündelt. Im Falle Irland ist es bei-
spielsweise das Studierendenwerk in Köln. Je früher der Antrag gestellt wird, umso früher
wird er bearbeitet und der Bescheid wird versandt. Falls man Bafög-Bezugsberechtigter
ist, erhält man 50% des Betrags als Darlehen und die andere Hälfte als Geschenk. Als
Faustregel sollte man seinen Antrag 6 Monate vor Antritt abgeben. Es ist nicht weiter tra-
gisch, wenn der Antrag bei der ersten Einsendung nicht vollständig ist, da fehlende Doku -
mente nachgereicht werden können. Jedoch ist das Datum des Eingangs entscheidend für
die Bearbeitung.
Stipendien gibt es viele unterschiedliche. Jede, der großen Parteien unterstützt eins, sowie
katholische und evangelische Kirchen und Organisationen. Die HS München bietet auch
eins an. Der deutsche akademische Austauschdienst (DAAD) hat sehr viele verschiedene.
Jedoch reichen 6 Monate nicht aus, um sich für die meisten Stipendien zu bewerben. Auch
hier gilt die Faustregel: je früher desto besser. Am besten bewirbt man sich im dritten
Semester, also nach dem Grundstudium, unabhängig vom Austausch. Neben den Noten
sind vor allem soziales, politisches oder gesellschaftliches Engagement das Augenmerk,
wonach die Schirmherren die Stipendiaten auswählen. Der Bewerbungsprozess läuft ähn-
lich wie bei einem Beruf über Anschreiben und Bewerbungsbogen, gefolgt von Vorstel-
lungsgesprächen und eventuelle Assessment Center.

2    Anreise
Wie der Name des DIT schon sagt befindet es dich in Dublin. Die Hauptstadt der Republik
Irlands hat einen Hafen für Schiffe, allerdings kein Personenverkehr von Fähren, sondern
nur Kreuzfahrten, und einen Flughafen. Die Anreise vom Festland Europas per Zug ist aus
logischen Gründen nicht möglich. Am billigsten kann man mit RyanAir fliegen. Von Mem-
mingen (Allgäu) aus direkt nach Dublin. Daneben gibt es noch die ehemals nationale iri-
sche Airline namens AerLingus, die von München aus fliegen. Billige Flüge sind bereits ab
20 Euro möglich (siehe Links). Wer gerne sein Auto mitbringen will, kann über England
oder Frankreich die Fähren nehmen und kommt meist in Rosslare an, das 150 km südlich
von Dublin liegt.

2 Wohnen, Transport & Reisen
In Dublin gibt es Studentenwohnheime, die entweder vom DIT oder einer der anderen Uni -
versitäten bzw. Hochschulen, z.B Trinity College, UCD, DCU, etc. oder privat geführt
werden. Die Wohnheimzimmer kosten im Schnitt 100 Euro pro Woche und sind meistens
Zimmer, die zur zweit bewohnt werden.
Daneben gibt es Wohnungen und Apartments, die auch als WG geführt werden. Der Fluss
Liffey trennt Dublin in eine Nord- und eine Südhälfte. Nördlich sind die Zimmer etwas bil -
liger als südlich. Wer nahe am Stadtkern wohnen will, sollte mit rund 400 Euro pro Monat

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Kaltmiete rechnen. Weiter außerhalb kosten die Zimmer aber immer noch 300 Euro pro
Monat.
Der Stadtkern kann bequem zu Fuß oder mit dem Rad erkundet werden. In Dublin wird die
Zahl der mietbaren Räder immer größer. Es gibt ein ausgeklügeltes System von „Zapf-
säulen“, wo Räder vermietet und zurückgegeben werden können. Die Zahl von Radwegen
in der Stadt ist im Vergleich zu München sehr gering und falls es welche gibt, muss man
sie sich oft mit Bussen teilen. Die Busse haben nämlich ihre eigenen Fahrspuren, aber der
aber auch Taxis häufig fahren.
Die Zahl der öffentlichen Verkehrsmittel ist sehr knapp. Neben einer Vielzahl von Bussen
gibt es nur noch zwei Tramlinien. Außerhalb des Stadtkerns verkehrt noch das DART, die
wie eine S-Bahn die Vororte an die Stadt verbindet. Hier können nah gelegene und sehr
ansehnliche Küstenorte bereist werden, wie Howth oder Bray.
Für den regionalen Verkehr stehen Busse und Züge zu Verfügung. Wobei die Busse meist
den Kostenvorteil besitzen. Daneben werden auch Autos zu europäisch durchschnittlichen
Konditionen vermietet. Das lohnt sich, wenn man nicht nur Städte sondern auch ganze
Landschaften bereisen will. Und das sollte in Irland nicht ausgelassen werden.

3 Studieren

1    Dublin Institute Of Technology
In Irland ist die Studiensituation ähnlich wie in Deutschland. Während es in Deutschland
Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften (ehemals Fachhoch-
schulen) gibt, heißen sie auf der grünen Insel „University“ und „Institue Of Technology“.
Das DIT hat vor im Jahr 2017 einen neuen, groß angelegeten Campus im Norden Dublins
zu eröffnen. Bislang sind die Studenten nach Fachgebieten ein- und über die Stadt aufge -
teilt. Die Standorte heißen wie die Straßen in der sie sich befinden. Beispielsweise ist der
Studiengang Transportwesen im DIT Bolton Street im nördlichen Teil von Dublin, wohin-
gegen Betriebswirtschaft und Tourismus im südlichen Teil in der Augnier Street zu finden
ist. Bei Wahl der Kurse sollte darauf geachtet werden, dass genug Zeit vorhanden ist, um
die Gebäude zu wechseln. Auch 15 Minuten reichen oft nicht dazu aus.
Die Kurse im DIT sind sehr klassenartig: wenig Studenten kommen auf einen Lehrer, diese
werden geduzt, meist ist Anwesenheit verlangt und per Liste kontrolliert. Zur Hälfte des
Semesters gibt es eine „Review Week“, d.h. es gibt eine Woche keine Vorlesungen und
die Studenten sind angehalten den Stoff zu wiederholen. Damit dies auch geschieht gibt
es in fast allen Fächern Projekte, Themen, Essays, Berichte, Aufgaben, usw. zu bear-
beiten oder verfassen. Diese werden eingesammelt und benotet und gehen meist zu 30%
in die Gesamtnote ein. Auch die Endnoten werden in Prozent angegeben, wobei 40%
benötigt sind um eine Klasse zu bestehen (entspricht einer Vier in unserem System) und
alles über 70% ein exzellent, also eine Eins ist.

2    Betreuung
Der Kontakt zum „teacher“, wie sie dort genannt werden, also zu den Professoren ist her-
vorragend. Nach jeder Stunde stehen sie für Fragen und Anregungen zu Verfügung. Auch
außerhalb der Vorlesung gibt es Sprechzeiten und die E-Mail-Adressen sind meist
bekannt, bzw. können ganz einfach über die Homepage des Institutes erfahren werden. Es
gibt also einen direkten Kontakt zu den Dozenten.

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Die spezielle Betreuung der Erasmus-Studenten findet auch vielen Kanälen statt. Es gibt
einerseits einen direkten Ansprechpartner im Fachbereich, der zwischen 20 und 30 Aus -
tauschern betreut. Zweitens gibt es übergeordnete Betreuer, die alle Erasmus-Studenten
des DIT zu Veranstaltungen, meist per Mail einladen oder Ausflüge organisieren.
Falls es Fragen oder Probleme gibt, lässt sich schnell jemand finden der ein offenes Ohr
dafür hat oder gerne weiterhilft.

3       School Of Languages
An der school of languages werden Disziplin-übergreifend Fächer angeboten. Größtenteils
sind es Sprachkurse beispielsweise in Englisch, aber auch Französisch, Deutsch oder
Russisch. Aber es gibt auch Kurse zu besuchen, die sich mit der Geschichte, Politik, also
mit der Kultur Irland befassen. Letztgenannter Kurs ist unbedingt zu empfehlen, da man
einerseits (wie auch in den Sprachkursen) verschiedene Austauschstudenten kennen
lernen kann, aber auch viel über die Iren als Volk und ihre Eigenheiten und Wurzeln
erfährt. Außerdem war unser Dozent ein hervorragender Sprecher, der über eine Hand voll
Sprachen verfügt und seine Studenten auch gerne Mal kollektiv auf ein Bier einlädt, um sie
besser kennen zu lernen.

4       Societies
Zu guter Letzt möchte ich über eine Besonderheit am Studium in Irland berichten, den
Societies. In Irland ist es üblich neben dem Studium sich auch in solchen Gruppierungen
zu engagieren. Es gibt eine Vielzahl an Gruppen, z.B. jede Menge verschiedener Sport -
arten, alle Arten von Hobbys und Leidenschaften können in der Gruppe organisiert
werden. Der Mitgliedsbeitrag von diesen Societies ist meist 2 Euro im Semester und es
wird sich regelmäßig getroffen. Ich persönlich war in einem Sport, nämlich dem Ultimate
Frisbee, der Drama-Society, einer Theatergruppe, der Ingenieursvereinigung und auch die
Erasmusstudenten haben ihre eigene Gruppe. Neben dem Vorteil dass man seinen Inter-
essen nachgehen kann, und dies meist in einem geordneten Rahmen, lernt man viele
andere Studenten kennen, kann also gut Netzwerken und es gibt einen weiteren klaren
Vorteil: der Kontakt zu irischen, einheimischen Studenten. Allzu oft läuft man Gefahr sich
in seiner Erasmsusgruppe abzusondern. Eben durch solche Societies war es mir möglich
mit Iren zu reden und ihre Sichtweisen zu erlernen. Oft haben sie auch eine Menge Tipps
und Erfahrungen, die es in dieser konzentrierten Form nur schwer zu erhalten sind.

5       Nützliche Links
    •    http://www.ryanair.com/de (irische Billigfluggesellschaft)
    •    http://www.aerlingus.com/home/index.jsp (ehemalige irische-nationale Fluggesell-
         schaft)
    •    http://www.daft.ie/ (Für Wohnungssuchende)
    •    http://www.dublinbus.ie/ (Der Bus in Dublin)
    •    http://www.buseireann.ie/ (Regionalbus)
    •    http://www.dit.ie/ (Homepage des DIT)

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