(UWO) University of Wisconsin - Oshkosh Erfahrungsbericht - Fall 2017 Sandra Koczula - Hessen:Wisconsin
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University of Wisconsin – Oshkosh (UWO) Erfahrungsbericht Fall 2017 Sandra Koczula Heimathochschule: Universität Kassel Studienfach: Umweltingenieurwesen
Inhaltsverzeichnis 1 Motivation ........................................................................................................................................... 3 2 Vorbereitungsphase ............................................................................................................................ 3 Sprachnachweis .................................................................................................................................. 3 Reisepass ............................................................................................................................................ 3 Visum .................................................................................................................................................. 3 Finanzierungsmöglichkeiten .............................................................................................................. 3 3 Leben in UW Oshkosh ......................................................................................................................... 4 Unterkunft .......................................................................................................................................... 4 Meal-Plan............................................................................................................................................ 5 Kurswahl ............................................................................................................................................. 5 Studium … zurück in der Schule ......................................................................................................... 6 Freizeit ................................................................................................................................................ 6 Einführungswoche .............................................................................................................................. 6 Gastfamilie.......................................................................................................................................... 7 4 Allgemeines ......................................................................................................................................... 7 Wetter................................................................................................................................................. 7 5 Fazit ...................................................................................................................................................... 7 ii | S e i t e
1 Motivation Vorab möchte ich jedem empfehlen, ein Auslandssemester anzustreben. Egal, ob oder wie viele im Gastland belegten Module jemandem an der deutschen Hochschule angerechnet werden, ist es eine Erfahrung, die man so nach dem Studium nicht mehr erleben wird. Zum einem bekommt man die Chance, eine neue Kultur kennenzulernen, die Sprachkenntnisse zu verbessern und vor allem die Möglichkeit, internationale Kontakte zu knüpfen. Trotz der hohen Kosten, die das Auslandssemester mit sich trägt, bekommt man andererseits nie wieder die Chance, für so lange Zeit so günstig die USA besuchen zu dürfen. 2 Vorbereitungsphase Obwohl der Umfang der Bewerbung auf den ersten Blick relativ übersichtlich erscheint, rate ich jedem ausreichend Zeit einzuplanen, denn es kommt ein Berg an Arbeit auf euch zu. Davon solltet ihr euch jedoch nicht abschrecken lassen, denn es lohnt sich! Nachdem ihr eine Zusage vom Hessen-Wisconsin-Programm erhalten habt, werdet ihr vom International-Office, eurer Gastuniversität kontaktiert. Schritt für Schritt erhaltet ihr weitere Informationen, die wie z.B. die Wahl des Meal Plans, das Housing und die Wahl eurer Kurse betreffen. Sprachnachweis Je nach Universität wird ein unterschiedlicher Sprachnachweis gefordert (TOEFL, IELTS, DAAD). Plant auch hierfür rechtzeitig, denn je nach Saison ist mit Wartezeiten zu rechnen. Im Gegensatz zu TOEFL- und IELTS-Test, ist der DAAD-Sprachnachweis an der Universität Kassel kostenfrei. Für meine Universität in Oshkosh war dieser Test ausreichend. Reisepass Zwar genügt für die Bewerbung der Personalausweis, jedoch spätestens für den Visa-Antrag wird dieser benötigt. I.d.R. beträgt die Bearbeitungsdauer für den Reisepass ca. 3 Wochen. Visum Um in der USA studieren zu können, wird das J1-Visum benötigt. Vereinbart auch hier rechtzeitig einen Termin, denn vor allem im Sommer ist mit langen Wartezeiten zu rechnen. Jedoch könnt ihr euch erst bewerben, wenn ihr das DS2019-Formular von der Partneruniversität erhalten habt. Zur Auswahl habt ihr die Botschaft in Berlin oder Frankfurt a.M., wo ihr ein Paar Fragen zu eurem Vorhaben in den USA einem Mitarbeiter auf Englisch beantworten müsst. Ich rate euch möglichst früh am Morgen einen Termin zu vereinbaren, dann müsst ihr nicht lange warten und die Mitarbeiter sind noch nicht so erschöpft und freundlicher. Für das Visum entstehen zusätzliche Kosten. Achtet darauf, dass ihr zum vereinbarten Termin alles notwenige mitbringt, um euch weitere Kosten zu ersparen. Finanzierungsmöglichkeiten Vor Beginn des Auslandssemesters müssen für die Universität in Oshkosh ca. $ 5.340 nachgewiesen werden. Falls ihr nicht so viel Geld auf dem Konto habt, könnt ihr die Kontoauszüge eurer Eltern nutzen. Auch, wenn euch das Inland-BaföG nicht zustehen sollte, heißt es nicht, dass euch das Ausland- BAföG nicht zusteht. Das zuständige Studentenwerk ist in Hamburg. Probieren schadet nicht. 3|Seite
Außerdem werden Reisestipendien durch PROMOS, Anmeldefrist bis Mitte Juni und die Fulbright- Kommission, Anmeldefrist bis Mitte Januar, angeboten. Beachtet jedoch, dass das Geld, vor allem das Auslands-BAföG, im Laufe des Semesters monatlich ausgezahlt wird. Jedoch müssen vor allem die Unterkunft und der Meal-Plan in den ersten Wochen bezahlt werden, was mit Wahl der jeweiligen Möglichkeiten etwa $ 2.000 zu Buche schlägt. Ich habe die Gebühren bar bezahlt. Auf dem Campus stehen Geldautomaten (ATM) zur Verfügung, an denen man gebührenfrei Geld abheben kann. Pro Tag lassen sich maximal $ 400 abheben. 3 Leben in UW Oshkosh Unterkunft Gewohnt habe ich, wie alle anderen internationalen Studenten, im Gruenhagen Conference Center. I.d.R. wohnt man zusammen mit einem Mitbewohner*, wenn man sich kein Einzelzimmer (mit Aufpreis) wünscht. Ich hatte jedoch Glück und musste mir den kleinen Raum nicht teilen. Die Zimmer sind mit allem was zum Leben notwendig ist ausgestattet, aber auch nicht mehr. Es steht für jeden ein Bett, eine Kommode, ein Bücherregal, ein „Schrank“, ein Schreibtisch mit Stuhl zur Verfügung. Eine Mikrowelle und einen Mini-Kühlschrank mir Gefrierfach müssen sich geteilt werden (siehe Fotos weiter unten). Ansonsten gibt es Gemeinschaftsduschen und -toiletten und jedes Stockwerk besitzt einen Gemeinschaftsraum, in dem sich ein Fernseher befindet. *Vor allem in den Wohnheimen sind die amerikanischen Studenten im Durchschnitt deutlich jünger als die deutschen Studenten. 4|Seite
Mein Zimmer lag im südlichen Teil des Gebäudes. Ich konnte zwar im Gegensatz zum nördlichen Teil mein Fenster öffnen, jedoch sind die Zimmer nicht klimatisiert, daher war es im Sommer unerträglich heiß. Im Winter hat die Heizung mein kleines Appartement auf angenehme Zimmertemperatur heizen können. Meal-Plan Auf dem Campus befinden sich Kantinen, in denen man sich mit Hilfe seines Meal-Plans, Titan Dollar oder normalen Geldes ernähren kann. Werktags kommt vor allem die Kantine Blackhawh Commons in Frage, welche Frühstück, Mittagessen und Abendessen anbietet. Am Wochenende ist der Reeve Marketplace geöffnet. Überwiegend wird in allen Kantinen Fastfood angeboten. Zur Auswahl gibt es den Basic Meal-Plan, mit 15 regulären Mahlzeiten pro Woche und 15 zusätzlichen Mahlzeiten und den Deluxe Meal-Plan mit 21 regulären Mahlzeiten pro Woche und 15 zusätzlichen Mahlzeiten. Zudem, je nach Wahl der Abstufung (A, B oder C), erhält man einen Betrag an Titan Dollars, mit welchen auf dem Campus eingekauft werden kann. (Die Titan Dollar werden auf den Studentenausweis geladen und entsprechen vom Wert her den normalen US Dollar) Empfehlen würde ich euch jedoch den Exclusive Plan, da mir das angebotene Essen nicht ganz entsprach. Dieser beinhaltet 50 Mahlzeiten im gesamten Semester und 335 Titan Dollar. Er ist mit $ 813 deutlich günstiger, als die anderen Meal-Plans, kann aber nur gewählt werden, wenn man bereits eine bestimmte Anzahl an Credits erreicht hat. Zusätzlich habe ich meine Lebensmittel, in dem mit dem Bus zu erreichenden Aldi, Target oder Walmart eingekauft (der Bus ist übrigens für Studenten frei). Gegen eine Gebühr von $ 20 konnte man seine Titan Card erweitern und die Küche im Keller vom Gruenhagen Conference Center nutzen. Jedoch ist diese nicht die Sauberste. Kurswahl Obwohl ich mich zum Antritt des Auslandssemesters bereits im Master befand, durfte ich nur Undergraduated Kurse belegen. Der Umfang musste mindestens 12 Units betragen. Seid ihr mit einem Kurs nicht zufrieden, könnt ihr diesen noch innerhalb der ersten 2-3 Wochen wechseln. 5|Seite
Meine gewählten Kurse waren die Folgenden: Fundamental of Engineering Technology, Fundamental of Drawing (Technisches Zeichnen), Limnology, Introduction to Water and Wastewater und Yoga Studium … zurück in der Schule Das Studieren an einer Universität in den USA unterscheidet sich deutlich vom Studium in Deutschland. Es ähnelt eher unserem Schulsystem. Die Vorlesungen finden i.d.R. in Klassenräumen mit 20 bis 30 Studierenden statt und die Dozenten/Professoren kennen die Studenten namentlich. Es gibt eine Anwesenheitspflicht, mündliche Beteiligung und i.d.R. gibt es auch Hausaufgaben. Normalerweise werden pro Fach zwei, manchmal aber auch drei Klausuren geschrieben. In vielen Modulen werden s.g. Quizes (angekündigt oder nicht angekündigt) geschrieben, die einem Mini-Test entsprechen. Alle Leistungen zusammen gehen in die Gesamtnote ein. Je nach Fach kann der Aufwand im Semester deutlich höher sein, da man aber dazu gezwungen ist, regelmäßig was zu tun, kumuliert sich der Lernstoff nicht. Ich hatte in meinen Fächern Glück, da die Dozenten nicht so starke Gewichtung auf mündliche Beteiligung gelegt haben. Größtenteils hatte ich pro Modul zwei Klausuren, nur in einem hatte ich drei. In machen der Module hatten wir Gruppenprojekte, die präsentiert wurden. In dem Modul Limnology hatten wir öfters Exkursionen, u.a. zu dem Chain of Lakes in Waupaca (sehr sehenswert). Anders als man es in Deutschland gewohnt ist, werden die Sitzplätze, die in der ersten Vorlesung gewählt werden, für den Rest des Semesters eingenommen. Freizeit Neben der Uni gibt es genügend Freizeitangebote. Für Sportbegeisterte steht das REC (Fitneststudio) und ein Schwimmbad frei zur Verfügung (bei dem Essensangebot empfehlenswert ;-) ). Im REC werden Fitnesskurse angeboten und es stehen Plätze für Ballsportarten zur Verfügung. Im Sommer kann man die Tennisplätze (Outdoor) nutzen. Das Outdoor Adventure Center (im REC) organisiert vor allem in den wärmeren Monaten kleine Ausflüge an den Wochenenden, aber man kann sich da auch allerlei Geräte ausleihen, wie Fahrräder, Kanus, Inliner, Ski etc. Außerdem existieren etwa 100 unterschiedlichste Clubs, die sich in der ersten Schulwoche beim „Taste of Oshkosh“ vorstellen (an diesem Tag hat jeder Club einen Stand/Tisch auf dem Campus und versucht mit Werbegeschenken anzulocken). Von allerlei Sportangeboten (Boxen, Tennis, Ski- & Snowboard Club, Klettern, …), religiöse Clubs, Debattier-Clubs, politische Clubs und vieles mehr wird angeboten. Zudem ist auf dem Campus ein Theater, in dem von Studenten Theaterstücke aufgeführt werden. Die ISA (International Students Association) organisieret ebenfalls Veranstaltungen und bietet für internationale Studenten einen Ausflug nach Chicago (für $ 5) an. Für Personen, die gerne Feiern gehen, gibt es direkt neben dem Campus drei Clubs mit freien Eintritt (Achtung!, um Alkohol konsumieren zu können liegt das Mindestalter bei 21 Jahren, somit ist dies auch das Mindestalter, um die Clubs betreten zu können. Dies wird sehr streng kontrolliert). Einmal im Monat findet die s.g. Titan Night statt, an der, verschiedene Spiele und Bastelaktionen organisiert werden. Auch von den CA (Aufsichtspersonen auf den Stockwerken) werden zeitweise kleine Events organisiert. Im Großen und Ganzen sollte jeder etwas für seine Freizeit finden können. Einführungswoche Bevor alle anderen Studenten anreisen, wird vom International Office und vom ISA, für die internationalen Studenten eine Einführungswoche veranstaltet. Während dieser Woche bekommt 6|Seite
ihr alles Wichtige noch einmal erklärt. Zusätzlich wird auch auf Themen wie Kulturshock, Kulturunterschiede, Visum, Orientierung, Sicherheit etc. eingegangen. Das International Office und ISA stehen euch ebenfalls während des Semesters als Ansprechpartner zur Verfügung. Sollten egal welche Probleme auftreten, scheut euch nicht beim International Office vorbeizuschauen. Gastfamilie Wir hatten die Möglichkeiten kostenfrei bei einer Gastfamilie für ein paar Tage einzuziehen, für $ 1.350 für 2-3 Wochen bei einer Gastfamilie zu verbringen, mit einem Vorbereitungsprogramm oder erst für die Orientierungswoche anzureisen. Ich habe mich für das Erste entschieden und würde dies auch weiterempfehlen. Man erhält die Möglichkeit bei einer amerikanischen Familie zu leben und deren Kultur etwas näher kennenzulernen. 4 Allgemeines Wetter Als wir ankamen waren es sommerliche 30°C, im Dezember, aber vor allem im Januar, kann die Temperatur dann aber bis -20°C herabfallen, zusätzlich ist das kalte Wetter oftmals von starken Winden begleitet. Von daher werden sowohl sommerliche Kleidung benötigt als auch Winterkleidung. Man sollte jedoch etwas Platz im Koffer lassen, da es ein Outlet in der Stadt gibt, wo mit guten Angeboten gelockt wird. Zudem sollte man wissen, dass die Amerikaner Gebäude, Busse, Bahnen etc. sowohl im Sommer als auch im Winter sehr stark kühlen. Man sollte daher auch im Sommer bei 30°C immer einen Pulli zur Vorlesung mit sich tragen. 5 Fazit Wie bereits zum Beginn erwähnt würde ich jedem empfehlen die Chance zu nutzen und ein Auslandssemester anzustreben. Die Absolvierung eines Auslandssemesters bringt einen akademischen aber auch einen enormen persönlichen Nutzen mit sich. Mir wurde für meinen Master im Umweltingenieurwesen leider keins der absolvierten Module an der Gastuniversität in den USA an meiner Heimathochschule anerkannt. Dies wusste ich jedoch bereits vor dem Antritt des Auslandssemesters und habe mich dennoch für den Auslandsaufenthalt entschieden, denn es war keinesfalls eine verschwendete Zeit. Abgesehen davon, dass sich ein absolviertes Auslandssemester immer sehr gut in den Bewerbungsunterlagen tut und einen Vorteil anderen Bewerbern gegenüber verschafft bringt es auch andere Vorteile. Einerseits habe ich meine Englischkenntnisse deutlich verbessert, was in der heutigen Arbeitswelt in meinen Augen von enormer Bedeutung ist. Zum anderen habe ich die Chance bekommen eine neue Kultur näher kennenzulernen, was mein Leben sehr bereichert hat, denn obwohl man denkt die USA relativ gut zu kennen, wurde ich oftmals vom Gegenteil überzeugt. Doch das wichtigste ist, dass ich sehr gute Freunde gefunden habe, auch wenn es nicht immer einfach ist mit den Amerikanern dauerhafte Freundschaften aufzubauen. Ich habe viele schöne Dinge während des Auslandssemesters erlebt und kennengelernt, aber auch die negativen Erlebnisse haben mir erlaubt sich weiterzuentwickeln. Ich habe auch eine andere Sicht auf einige Dinge in meiner Heimat bekommen und gelernt so manches mehr zu Schätzen zu wissen. Aber es sind Dinge dazugekommen die ich aus den USA vermisse. 7|Seite
Ich hoffe sehr mein Erfahrungsbericht konnte euch einen Eindruck verschaffen und einige Fragen klären. Falls jedoch weitere Frage bestehen/ entstehen könnt ihr mich gerne per Email (sandrak.91@gmx.de) kontaktieren. 8|Seite
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