Projektskizze zur Herausforderung "BalkanXpress 2020" - Geplanter Reisezeitraum: 17.08 30.08.2020 - IGS Landau
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Angebot Nr. 3: Herausforderung BalkanXpress 2020 für die Oberstufe IGS Landau Projektskizze zur Herausforderung „BalkanXpress 2020“ Geplanter Reisezeitraum: 17.08. – 30.08.2020
Angebot Nr. 3: Herausforderung BalkanXpress 2020 für die Oberstufe IGS Landau A. Zugrundeliegende Idee Ob katalanische Separatisten in Spanien, Brexit-Befürworter in England oder Gelbwesten in Frankreich: In vielen europäischen Ländern wird heftig darüber gestritten, wer oder was zu Europa gehört und nach welchen Normen und Werten wir leben wollen. Ein erstarkender Rechtspopulismus stellt die Tragfähigkeit der Wertegemeinschaft und ihre Solidarität in Frage. Doch wie erlebt die junge Generation der nach 2000 Geborenen dieses sich verändernde Europa? Welche Vorstellung hat sie von Freiheit und Demokratie? Und wie definiert sie eine europäische Identität in einer sich gerade formenden neuen Weltordnung? In den Staaten Südosteuropas treffen Orient und Okzident, Religionen und Kulturen, Geschichte und Avantgarde aufeinander. Es ist diese Mischung, die die Balkanstaaten so einmalig macht. Europäisch, orientalisch, muslimisch, christlich, jüdisch, subkulturell, weltoffen, chaotisch – der Südosten Europas ist all das zusammen. Die Teilnehmer*innen bereisen 14 Tage lang den Balkan, der eine bewegte Vergangenheit, eine spannende Gegenwart und viel Potenzial für die Zukunft hat. Auf dieser eindrucksvollen Doku-Reise kommen sie in Berührung mit Menschen vor Ort und können auf diese Weise ihr Bild eines gemeinsamen freiheitlichen Europas ergänzen. Vorläufiger Arbeitstitel: BalkanXpress 2020 Themenfeld: Soziale, politische, kulturelle und ökologische Bildungsarbeit vor Ort Vorhabenart: Zugreise mit Portfoliodokumentation Mögliche Reiseetappen mit Programmvorschlägen: 1. Tag: Anreise (Zugfahrt: Karlsruhe - Stuttgart - München – Salzburg – Ljubljana) 2. Tag: „Grüne Stadt Ljubljana“ – Besuch der Stadtverwaltung und Verkehrsbetriebe 3. Tag: Siedlungsspuren und Vogelschutzgebiet im Moor „Ljubljansko Barje“ 4. Tag: Freierkundung Ljubljana (SLO) 5. Tag: Reisetag (Zugfahrt: Ljubljana – Zagreb – Banja Luka – Sarajevo) 6. Tag: Besuch religiöser Einrichtungen (Moschee, Synagoge, Kirche) in Sarajevo 7. Tag: Kriegstunnel-Museum in Ilidža, Jugendtheater von Rijad Gvozden, o.ä. 8. Tag: Freierkundung Sarajevo (BiH) 9. Tag: Reisetag (Zug-/Busfahrt: Sarajevo – Belgrad) 10. Tag: Belgrads Künstlerviertel Skadarlija und Savamala 11. Tag: Die Donauschwaben: Eine deutsche Minderheit in Sombor (Banat) 12. Tag: Freierkundung Belgrad (SRB) 13. Tag: Abreise (Zugfahrt: Belgrad – Budapest - Wien – München – Frankfurt) 14. Tag: - Höhe der Kosten des Herausforderungsprojektes: Max. 750 € pro Teilnehmer*in Teilnehmer*innenzahl: ca. 10-12 Wichtig, Wichtig, Wichtig, Wichtig, Wichtig, Wichtig, Wichtig, Wichtig Anmeldung: Sende deine schriftliche Voranmeldung bis zum 9.12.19 an Dennis Gallinger. Beschreibe darin ausführlich dich und deine Motivation. Bis zum 16.12. ist entschieden, ob du mitfahren kannst. Ein erstes Treffen findet noch vor den Weihnachtsferien statt. Eine Vorabzahlung wird dann ebenso notwendig sein. Weitere Beteiligte sind im Arbeitsprozess zwar nicht fest eingeplant, können dem Projekt aber bei Bedarf beratend zur Verfügung stehen. Wichtig, Wichtig, Wichtig, Wichtig, Wichtig, Wichtig, Wichtig, Wichtig
Angebot Nr. 3: Herausforderung BalkanXpress 2020 für die Oberstufe IGS Landau B. Kurzbeschreibung der Projektziele Die Themenauswahl ist fachlich querschnittlich (trans- und interdisziplinär) ausgestaltet und besitzt eine politikrelevante Zukunftsperspektive. Fünf Dokumentationsschwerpunkte sind den Reiseorten zugeordnet und sollen von je zwei Teilnehmer*innen verantwortlich vor- und nachbereitet werden: Nachhaltige Mobilität, Freiheit der Kunst, Religiöse Toleranz, Kultureller Pluralismus und Ökologie/biologische Artenvielfalt. 1. Schwerpunkt: Nachhaltige Mobilität und Stadtplanung Seit 2016 trägt Ljubljana den Titel die „Grüne Hauptstadt Europas“. Damit wurde sie von der EU für ihr herausragendes Nachhaltigkeitskonzept ausgezeichnet. Dazu gehören die vollkommen autofreie Altstadt sowie ein einmaliges menschen- und umweltfreundliches Konzept der kostenlosen Stadtbeförderung. Mit dem Müll fing alles an: Das neue Trenn- und Entsorgungssystem mit im Boden versenkbaren Containern unterscheidet zwischen Papier-, Verpackung-, Glas-, Bio- und Restmüll. 2014 hatte die slowenische Hauptstadt bereits eine Recyclingrate von 54% des Hausmülls erreicht, 144 mio € haben Stadt und Staat in dieses Projekt investiert – übrigens auch in die Wasserversorgung. Als Verkehrsberuhigungsmaßnahme wurde quasi die gesamte Innenstadt, besonders die vielbefahrene Hauptverkehrsstraße „Slovenska cesta“, in eine Fußgängerzone mit Fahrradwegen verwandelt. Zwischen 2011 und 2015 verringerte sich der Anteil des privaten Autoverkehrs am Verkehrsaufkommen der Stadt von 67% auf 55%, während der Anteil des öffentlichen Nahverkehrs von 13% auf 19% und der der Fahrradfahrer*innen von 20% auf 28% stieg. Unter der Ägide des Bürgermeisters Zoran Janković entstand ferner der 30 km lange Grüne Ring um Ljubljana, auf dem über 4.000 neue Bäume gepflanzt wurden. Bisherige Bilanz: Knapp die Hälfte des Stadtgebietes besteht heute aus Wiesen, Parks und Wald. 2. Schwerpunkt: Religiöse Toleranz und Völkerverständigung Sarajevo gilt als Schnittstelle zwischen dem islamisch geprägten Orient und dem christlichen Abendland. In keiner anderen europäischen Stadt haben unterschiedliche Religionen und Kulturen so lange und meist friedlich neben- und miteinander existiert. Moscheen, Synagogen und Kirchen gehören gleichermaßen zur Identität der bosnischen Hauptstadt. Multikulturalität ist hier kein Modewort, sondern historisch gewachsene Realität. Daran hat selbst die serbisch-nationalistische Belagerung der Stadt in den 1990ern Jahren kaum etwas geändert. Auch wenn die Stadtbevölkerung inzwischen zu fast 80 Prozent muslimisch ist, sind hier junge Frauen in knappen Miniröcken genauso anzutreffen wie ihre in schwarze Burkas gekleideten Altersgenossinnen. Etwa drei Kilometer östlich von Ilidža, einem Vorort von Sarajevo, befindet sich das Kriegstunnel-Museum. Durch den Tunnel wurde die bosnische Hauptstadt während der Belagerung mit Lebensmitteln, Medikamenten, aber auch mit Waffen und Munition versorgt. Für die Bewohner war er die einzige Möglichkeit, die Stadt zu verlassen. Nach dem Ende der Belagerung wurde der Tunnel eingerissen, da das Geld für seine Erhaltung fehlte. Durch den Einsatz der Familie Kolar bleibt die Erinnerung jedoch gewahrt: Sie hatte beim Tunnelbau selbst mitgeholfen und Werkzeug, Material und andere Erinnerungsstücke aufbewahrt.
Angebot Nr. 3: Herausforderung BalkanXpress 2020 für die Oberstufe IGS Landau 3. Schwerpunkt: Freiheit der Kunst und Subkultur Junge Menschen aus aller Welt zieht es seit einigen Jahren in die serbische Hauptstadt Belgrad. Das Stadtbild bietet rein äußerlich eine bizarre Mischung aus bröckelnden klassizistischen Fassaden, Glanzstücken der Moderne und eindrucksvollen Beispielen des Brutalismus – einem Architekturstil aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Neben prunkvollen Gebäuden und repräsentativen Objekten birgt Belgrad romantische Viertel mit halb verfallenen Häusern und an vielen Ecken Zeichen urbaner Subkultur. Das kreative Zentrum liegt im ehemaligen Industrie- und Arbeiterviertel Savamala, das Graffitisprayer und Street-Art-Künstler vor einigen Jahren eingenommen haben. Als die jugoslawische Armee nach der Unabhängigkeitserklärung Sloweniens 1991 ihr Militärgelände in Ljubljana räumte, dauerte es nicht lange, bis die Baracken durch Alternative besetzt waren. Kunst-Kollektive arbeiteten in den Baracken, das ehemalige Gefängnis verwandelte sich in das Celica Art Hostel - „Metelkova mesto“ war geboren. Die spontane Inbesitznahme, die damals von der Regierung keineswegs wohlwollend aufgenommen wurde, konnte in einen geduldigen Dauerausnahmezustand übergehen, was der Zähigkeit der Besetzer und der Einsicht der Ordnungsbehörden zu verdanken ist. 4. Schwerpunkt: Kultureller Pluralismus und Traditionspflege Die sogenannte Slava, der Feiertag des Schutzpatrons der Familie, ist in Serbien ein mit Andacht gepflegter Brauch. Die Herkunft dieser Tradition reicht in die Zeiten zurück, als die Anbeter der heidnischen Gottheiten und Geister einer Familie die Möglichkeit erhielten, zum Christentum überzutreten. Seit dem Jahr 2014 ist „Slava“ eingetragenes, immaterielles UNESCO-Welterbe. In der Vojvodina, der nördlichen Provinz Serbiens, lebten bis 1945 rund 500.000 Menschen deutscher Abstammung. Im Banat waren dies Donauschwaben, die vom 17. bis Ende des 19. Jhs. in Städten wie Subotica, Sombor, Novi Sad und Vršac angesiedelt wurden. Die Siedler kamen aus Franken, Bayern, dem Elsaß, der Pfalz oder Baden und entwickelten Gruppen mit gemeinsamer Kultur und eigenem Dialekt. Nach den Kriegsverbrechen der Wehrmacht wurden viele von ihnen Opfer von Vertreibung, Deportation, Aussiedlung, Zwangsarbeit und Enteignungen. Heute leben in der Vojvodina noch etwa 4.000 Mitglieder der deutschsprachigen Gemeinde. 2007 wurde der Nationalrat der deutschen Minderheit gegründet, der sich der Aussöhnung mit den Nachbarn und der Traditionspflege widmet. 5. Schwerpunkt: Erhalt der Artenvielfalt und Umweltschutz „Ljubljansko barje“ heißt die südwestlich von Ljubljana gelegene Moorfläche mit einer Ausdehnung von etwa 160 km². Das Moor ist archäologisch vor allem durch ein feuergehärtetes Rad-Bruchstück mit Achse interessant, das Fundstück gehört zu den ältesten (ca. 3.300 v. Chr.) im zirkumalpinen Raum. Außerdem sind am Rande des Moors Überreste von 6.600 Jahre alten Siedlungen gefunden worden. Zusammen mit anderen europäischen Pfahlbaustätten zählen sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Naturreservat „Iška morost“ umfasst 65 Hektar der umfangreichsten geschlossen erhaltenen Feuchtwiesen dieser für Zentralslowenien charakteristischen Landschaft. Das Reservat wurde besonders für den Vogelschutz eingerichtet, denn es bildet in dem als Natura-2000-Gebiet nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesenen Moor ein wichtiges Rückzugsgebiet: Dort brüten über die Hälfte aller in Slowenien vorkommenden Vogelarten.
Angebot Nr. 3: Herausforderung BalkanXpress 2020 für die Oberstufe IGS Landau C. Methodische Überlegungen Die Projektgruppe plant und beschließt alle die Finanzierung betreffenden Bestandteile des Projektes mehrheitlich und demokratisch. Das betrifft u.a. die Art der Unterkünfte (Hostels, Jugendherbergen), die Kosten für die Fortbewegung (Interrail-Ticket, Streckentickets in den zu durchquerenden Ländern), Aufwendungen für Besuche und Eintritte vor Ort. Die Teilnehmer*innen organisieren selbständig und verantwortlich Kontakte zu Vertreter*innen von Institutionen, Behörden, Universitäten, NGOs, etc. Sie ordnen sich einem Dokumentationsschwerpunkt zu und gestalten mindestens zwei Begegnungen vor Ort als Gästebesuch (z.B. einer kulturellen Veranstaltung), Interview, Vortrag mit Diskussionsrunde, Rundgang, o.ä. Diese Begegnungen dokumentieren sie begleitend als Portfolio im Sinne einer Bildungsmappe. Dies kann in unterschiedlicher medialer Ausgestaltung erfolgen, z.B. als Reisetagebuch, Länderbericht, Videodokumentation, Installation beim Präsentationsfest, usw. Während der Reiseetappen zwischen den Aufenthalten werden Reflexions- und Dokumentationsphasen gesetzt. Die etwa zweitägige Rückreise könnte dann der Reflexion über das gemeinsame Projekt und über konkrete Präsentationsformen dienen. D. Zeitlicher Ablauf Da Unterkünfte und ggf. weitere Reiseplanungen langfristig organisiert werden müssen, sind Koordinierungstreffen bereits im Oktober/November 2019 notwendig. Die Projektzeiten im zweiten Schulhalbjahr gelten dann vor allem wichtigen Informationen zu den Reiseländern und den Vorbereitungen der individuellen Dokumentationsschwerpunkte. 04.02.2020 Offizieller Auftakt der HF 2020 IGS Landau Abgabe der Bewerbungen bis zum 13.02.2020 28.02.2020 Kennenlernen der Projektgruppe und Vorstellung der IGS Landau Dokumentationsschwerpunkte 18.03.2020 Südosteuropa: Land - Leute - Geschichte IGS Landau 07.04.2020 Organisation der Begegnungen IGS Landau 27.04.2020 Organisation der Begegnungen IGS Landau 14.05.2020 Gut gerüstet? Dann lasst uns in den BalkanXpress steigen! IGS Landau 17.08. – Reiseetappen mit Begegnungen Vor Ort 30.08.2020 (Ljubljana – Sarajevo – Belgrad – und zurück) 04.09.2020 Präsentationsfest IGS Landau
Angebot Nr. 3: Herausforderung BalkanXpress 2020 für die Oberstufe IGS Landau E. Wichtige Adressen und Weblinks 1. Kontakte zu Stadtverwaltung und Verkehrsbetrieben in Ljubljana: www.visitljubljana.com; www.ljubljana.si; www.jhl.si; www.slo-zeleznice.si 2. Low-Cost-Unterkünfte: Private Gästezimmer unter: www.airbnb.de; www.wimdu.de; www.9flats.com Preiswerte Studentenräume: http://erasmusu.com a) In Ljubljana: www.ddb.si; www.dic.si (Studentenwohnheime); www.hostelcelica.com; www.h2Ohostel.com; www.hostel24.si; www.bit-center.net; www.penzion.podlipo.com; www.saxhostelljubljana.com; www.hostel-tresor.si; www.zeppelinhostel.com (Hostels) b) In Sarajevo: www.hostel-tito46.com; www.hostelmoonlight.ba c) In Belgrad: www.hostelfriends.rs; www.skadarlijasunrise.com; www.mangahostel.com; www.klubkej.com; www.arkabarka.net 3. Kontakte zu Schulen in Sarajevo: https://www.pasch-net.de/de/par/spo/eur/bih.html http://treca-gimnazija.edu.ba http://www.peta-gimnazija.edu.ba http://www.obala.edu.ba https://cetvrta-gimnazija.edu.ba 4. Informationen und Kontakt zu deutschen Minderheiten in Serbien: https://www.kulturstiftung.donauschwaben.net https://www.donauschwaben.net http://www.danube-places.eu http://www.gerhardsombor.org/de www.otvorenazona.org Dennis Gallinger d.gallinger@igs-landau.de Landau, im Oktober 2019
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