ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION - Schulz-Kirchner Verlag

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ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION - Schulz-Kirchner Verlag
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Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de

                                                                                                                                                                                                                               UND REHABILITATION

                                                                                                                                                                                                                               WISSENSCHAFT
                                                                                                                                                                                                                               PRAXIS
                                                                                                                                                                                                                               BERUFSPOLITIK

                                                                                                                                                                                                                               Zwischenmenschliche
                                                                                                                                                                                                                               Konflikte kindgerecht
                                                                                                                                                                                                                               sichtbar machen, Seite 14

                                                                                                                                                                                                                               Psychiatrie-Erfahrene
                                                                                                                                                                                                                               im Dialog, Seite 18

                                                                                                                                                                                                                               Inklusion:
                                                                                                                                                                                                                               Neue Wege gehen, Seite 21

                                                                                                                                                                                                                               Berufspolitik:

                                                                                                                                                                                                                                                                   Ko
                                                                                                                                                                                                                               Wer, wie, was..., Seite 28

                                                                                                                                                                                                                                                                  ent mpet
                                                                                                                                                                                                                                                                Ble  wic enz
                                                                                                                                                                                                                                                               Au nded
                                                                                                                                                                                                                                                                 sbi    klu -
                                                                                                                                                                                                                                                                           ng
                                                                                                                                                                                                                                                                     ldu Lear
                                                                                                                                                                                                                                                                        ng nin

                                                                                                                                                                                                                                                                              2.0
                                                                                                                                                                                                                                                                          ,S
                                                                                                                                                                                                                                                                             eit g in d
                                                                                                                                                                                                                                                                                e2
                                                                                                                                                                                                                                                                                   4 er pr
                                                                                                                                                                                                                                                                                          ak
                                                                                                                                                                                                                                                                                            tis
                                                                                                                                                                                                                                                                                               che
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  n

                                                                                                                                                                      Schulz-Kirchner Verlag GmbH · Postfach 12 75 · D-65502 Idstein · Postvertriebsstück · Entgelt bezahlt · D 6483 · ISSN 0942-8623 · 55. Jahrgang
ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION - Schulz-Kirchner Verlag
Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de

                                                                                                                                                                                                                               Fachpublikationen
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                                                                                                                                                                                                                               Fachzeitschriften

                                                                                                                                                                                                                                                                                                     VED bei Kindern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Verbale Entwicklungsdyspraxie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     und kindliche Sprechapraxie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Ein Ratgeber für Eltern

                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Bei Kindern mit verbaler Entwicklungsdyspraxie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     (VED) oder kindlicher Sprechapraxie ist die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Aussprache beeinträchtigt. Verantwortlich dafür
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     sind Störungen auf der Ebene der Sprechbewe-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     gungsplanung und -programmierung. Während
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     das expressive Sprachvermögen meist schwer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     betroffen ist, sind die Sprachverständnisleis-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     tungen altersgemäß bzw. entsprechen dem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     kognitiven Entwicklungsstand des Kindes. Die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Kommunikation mit den Betroffenen verläuft
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     schwierig und der ungünstige Einfluss auf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     weitere sprachliche Entwicklungsbereiche wie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Wortschatz, Satzbau und Schriftspracherwerb
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     ist vorprogrammiert.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Um Kinder mit Sprechstörungen, ob angeboren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     wie bei der verbalen Entwicklungsdyspraxie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     oder erworben wie bei der kindlichen Sprecha-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     praxie, frühzeitig zu erkennen und korrekt zu
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     behandeln, erläutert die Autorin zunächst die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     grundlegenden Zusammenhänge zwischen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Sprache und Sprechen in der kindlichen Ent-
                                                                                                                                                                                                                                                     Sinikka Föllner                                 wicklung, um dann über Ursachen, Früherken-
                                                                                                                                                                                                                                                     beendete 2006 ihre Ausbildung zur Logopädin.    nung und Möglichkeiten der Diagnostik und
                                                                                                                                                                                                                                                     Im Anschluss daran nahm sie das Studium         Therapie zu informieren.
                                                                                                                                                                                                                                                     der Lehr- und Forschungslogopädie in Aachen
                                                                                                                                                                                                                                                     auf, das sie 2011 mit einem Diplom abschloss.
                                                                                                                                                                                                                                                     Seitdem ist Sinikka Föllner an Schulen und      Ratgeberreihe für Angehörige, Betroffene und
                                                                                                                                                                                                                                                     Hochschulen für Logopädie tätig.                Fachleute
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Sinikka Föllner, 56 Seiten, 1. Auflage 2016,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     kartoniert: ISBN 978-3-8248-1156-4,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     E 9,49 [D], E-Book: ISBN 978-3-8248-9971-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     5, E 6,99 [D]
                                                                                                                                                                                                                               Leseprobe/Inhaltsverzeichnis:
                                                                                                                                                                                                                               http://www.schulz-kirchner.de/fileslp/
                                                                                                                                                                                                                               foellner_ved.pdf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                     www.schulz-kirchner.de/shop
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     bestellung@schulz-kirchner.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Tel. +49 (0) 6126 9320-0

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Schulz-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kirchner
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Verlag
ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION - Schulz-Kirchner Verlag
Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Editorial

                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebe Leserinnen und Leser,
                                                                                                                                                                                                                               Daniela Ottinger
                                                                                                                                                                                                                               Chefredakteurin                              jedes Mal, wenn ich von unserer neuen Rubrik erzähle, schaue ich in leuchtende
                                                                                                                                                                                                                                                                            Augen. Die Allermeisten überlegen kurz, schmunzeln und fangen sofort an zu spru-
                                                                                                                                                                                                                               d.ottinger@et-reha.dve.info                  deln. Sie haben mindestens einen besonderen Moment aus ihrem Berufsalltag vor
                                                                                                                                                                                                                                                                            Augen, an den sie sich direkt erinnern. Eines meiner persönlichen Highlights reicht
                                                                                                                                                                                                                                                                            zurück in meine Ausbildung:

                                                                                                                                                                                                                                                                                In meinem Psychiatrie-Praktikum hielt sich einer meiner Klienten
                                                                                                                                                                                                                                                                                für eine Maschine. Auf dem Weg zum Therapieraum überquerten
                                                                                                                                                                                                                                                                                wir einen sonnigen Innenhof, auf dem ein alter Roller stand. Mein
                                                                                                                                                                                                                                                                                Klient blieb unvermittelt stehen, klopfte dem Roller auf die Sitzbank
                                                                                                                                                                                                                                                                                und fragte ihn: „Na Alter, wie viel hast du schon auf ’m Tacho?

                                                                                                                                                                                                                                                                            Zahlreiche erfreuliche, erheiternde und berührende Augenblicke sind schon bei mir
                                                                                                                                                                                                                                                                            eingegangen. Haben Sie auch eine Lieblingsanekdote? Dann freue ich mich, wenn
                                                                                                                                                                                                                                                                            auch Sie unsere kleine Rubrik mit Leben füllen!

                                                                                                                                                                                                                                                                            Gespannt Ihre

                                                                                                                                                                                                                               Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.                                      Et Reha 55. Jg., 2016, Nr. 1, Hrsg. DVE            3
ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION - Schulz-Kirchner Verlag
Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de

                                                                                                                                                                                                                               Inhalt
                                                                                                                                                                                                                               03 Editorial
                                                                                                                                                                                                                               06 Infothek                                            32   Recht und Soziales
                                                                                                                                                                                                                               06 Menschen mit geistiger Behinderung                       Entgeltfortzahlung an Urlaubs- und Feiertagen
                                                                                                                                                                                                                                  auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt
                                                                                                                                                                                                                               06 Leitfaden zur Finanzierung von Weiterbildung
                                                                                                                                                                                                                               06 Besser sehen und arbeiten am Computer               35   Rezensionen
                                                                                                                                                                                                                               07 DVE Themen und Trends
                                                                                                                                                                                                                               10 Assistenzsystem easierLife mit Innovationspreis       -    Basale Stimulation® –
                                                                                                                                                                                                                                  ausgezeichnet                                       		     Palliative Care für Einsteiger, Band I
                                                                                                                                                                                                                               10 Fingerzirkus – eine App für die Feinmotorik           -    Leben mit Parkinson –
                                                                                                                                                                                                                                                                                      		     Achterbahn für Fortgeschrittene
                                                                                                                                                                                                                               10 Auszeit vom Alltag
                                                                                                                                                                                                                               11 Silverlighting – ein Lichtsystem zur Verbesserung
                                                                                                                                                                                                                                  des Wohlbefindens bei Demenz
                                                                                                                                                                                                                               11 Mein besonderer Moment in der Ergotherapie
                                                                                                                                                                                                                                                                                      37   DVE Akademie
                                                                                                                                                                                                                               		                                                          Entwickeln Sie sich weiter – mit den Seminaren der DVE
                                                                                                                                                                                                                               12 Wissenschaft                                             AKADEMIE! Gewinnen Sie neue Impulse und Anregungen
                                                                                                                                                                                                                               12   Auch ältere Menschen profitieren von intensiver        für Ihre tägliche Arbeit!
                                                                                                                                                                                                                                    Neurorehabilitation
                                                                                                                                                                                                                               12   Geeignete Medienangebote bei Demenz untersucht
                                                                                                                                                                                                                               13   Kopf- oder Bauchentscheidung hängt von der
                                                                                                                                                                                                                                    Fragestellung ab

                                                                                                                                                                                                                               14 Praxis
                                                                                                                                                                                                                               14   Emotionen und zwischenmenschliche
                                                                                                                                                                                                                                    Konflikte kindgerecht sichtbar machen                  DVEaktuell – die Beilage für DVE-Mitglieder
                                                                                                                                                                                                                               18   Psychiatrie-Erfahrene im Dialog
                                                                                                                                                                                                                               21   Neue Wege gehen
                                                                                                                                                                                                                               24   Kompetenzentwicklung 2.0                                 DVEaktuell
                                                                                                                                                                                                                               28 Berufspolitik                                              Für mehr Forschung in der Ergotherapie
                                                                                                                                                                                                                               28   Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum…                    Verbund für Ausbildung und Studium
                                                                                                                                                                                                                                                                                             in den Therapieberufen
                                                                                                                                                                                                                               32 Recht und Soziales
                                                                                                                                                                                                                                                                                             Rentenversicherungspflicht für freiberuflich tätige
                                                                                                                                                                                                                                                                                             Ergotherapeuten
                                                                                                                                                                                                                               35 Infothek
                                                                                                                                                                                                                                                                                             ... und vieles mehr!
                                                                                                                                                                                                                               35   Rezensionen
                                                                                                                                                                                                                               37   DVE AKADEMIE
                                                                                                                                                                                                                               38   Veranstaltungen

                                                                                                                                                                                                                               39 Annoncen kompakt
                                                                                                                                                                                                                               39   Termine + Seminare
                                                                                                                                                                                                                               44   Verschiedenes
                                                                                                                                                                                                                               44   Stellenangebote

                                                                                                                                                                                                                               47 Vorschau/Impressum                                         Die nächste Ausgabe von DVEaktuell
                                                                                                                                                                                                                                                                                             erscheint im März 2016.

                                                                                                                                                                                                                               4       Et Reha 55. Jg., 2016, Nr. 1, Hrsg. DVE                          Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.
ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION - Schulz-Kirchner Verlag
ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION wird regelmäßig an
                                                                                                                                                                                                                                                                                 IBR, IBZ, CARELIT, CINAHL, EMBASE, OTDBASE und ZPID zur
Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                 bibliografischen Auswertung verschickt.

                                                                                                                                                                                                                                                                            14     Emotionen und zwischenmenschliche
                                                                                                                                                                                                                                                                                   Konflikte kindgerecht sichtbar machen
                                                                                                                                                                                                                                                                                   Das Therapiematerial SCRIBILITY

                                                                                                                                                                                                                                                                                   Meike Munder

                                                                                                                                                                                                                                                                            18     Psychiatrie-Erfahrene im Dialog
                                                                                                                                                                                                                                                                                   Das Peer-Support-Programm

                                                                                                                                                                                                                                                                                   Isabell Drove, Laura Langer, Kerstin Sommer

                                                                                                                                                                                                                                                                            21     Neue Wege gehen
                                                                                                                                                                                                                                                                                   Inklusion im Sportverein

                                                                                                                                                                                                                                                                                   Thomas Berger

                                                                                                                                                                                                                                                                            24     Kompetenzentwicklung 2.0
                                                                                                                                                                                                                                                                                   Blended Learning in der praktischen Ausbildung

                                                                                                                                                                                                                                                                                   Heike Lagemann

                                                                                                                                                                                                                               Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.                       Et Reha 55. Jg., 2016, Nr. 1, Hrsg. DVE   5
ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION - Schulz-Kirchner Verlag
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                                                                                                                                                                                                                               Menschen mit geistiger Behinderung
                                                                                                                                                                                                                               auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt                                                                        Spitzen Sie Ihre Stifte und
                                                                                                                                                                                                                               (hnw) Zur Erforschung der beruflichen Integration von Menschen mit geistiger                            schreiben Sie für uns!
                                                                                                                                                                                                                               Behinderung wurde an der Universität Würzburg das 3-jährige Forschungsprojekt                           Wenn Sie Lust haben, einen
                                                                                                                                                                                                                               „Menschen mit geistiger Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“, kurz                                                        Beitrag
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       für die ERGOTHERAPIE UND
                                                                                                                                                                                                                               MEGBAA, durchgeführt. Zum einen ging es um die Nachhaltigkeit der vermittelten                                                         REHABILI-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       TATION zu verfassen, sch
                                                                                                                                                                                                                               Beschäftigungsverhältnisse, zum anderen um die Lebensqualität der vermittelten                                                    icken Sie uns
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ihre Idee oder Ihr Manuskrip
                                                                                                                                                                                                                               Arbeitnehmer. Im September 2015 wurden die Ergebnisse des Forschungsprojekts                                                           t einfach
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      per E-Mail! Ihrer Fantasie
                                                                                                                                                                                                                               MEGBAA auf einer Fachtagung vorgestellt.                                                                                            sind (fast)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      keine Grenzen gesetzt. Ger
                                                                                                                                                                                                                               Viele Informationen zur Tagung wie beispielsweise die Präsentationsfolien der Refe-                                                  ne prüfen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      wir, ob wir Ihr Thema veröffe
                                                                                                                                                                                                                               renten sind online unter www.sonderpaedagogik-g.uni-wuerzburg.de  Forschung                                                         ntlichen
                                                                                                                                                                                                                               MEGBAA abrufbar.                                                                                       können. Sie müssen kein ver
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     sierter
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Schreiber sein – wir helfen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    auch Ein-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     steigern, einen Beitrag zu
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  publizieren.
                                                                                                                                                                                                                               Leitfaden zur Finanzierung                                                                            Wir freuen uns auf Sie, den
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   n die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Zeitschrift lebt durch Ihre
                                                                                                                                                                                                                               von Weiterbildung                                                                                     Sprechen Sie mich einfach
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Themen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   an!
                                                                                                                                                                                                                               Fort- und Weiterbildungen sind teuer. Doch für Bildungshungrige gibt es zahlreiche                    Daniela Ottinger, Chefredak
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                teurin
                                                                                                                                                                                                                               Unterstützungsangebote: vom Bund, vom Land, vom Arbeitgeber und vom Finanz-                           d.ottinger@et-reha.dve.inf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               o
                                                                                                                                                                                                                               amt als Steuerrückzahlung. Der Leitfaden „Weiterbildung finanzieren“ der Stiftung                     Telefon 0711/91 25 74 71
                                                                                                                                                                                                                               Warentest zeigt, welche Zuschüsse Arbeitnehmer, Arbeitslose, Berufsrückkehrer
                                                                                                                                                                                                                               und Selbstständige für Weiterbildungen bekommen können. Er erklärt außerdem,
                                                                                                                                                                                                                               welche Fördertöpfe Bund und Länder bieten, wie Arbeitnehmer ihre Chefs von
                                                                                                                                                                                                                               Finanzspritzen für Weiterbildungen überzeugen können und welche Kreditarten
                                                                                                                                                                                                                               sich zur Finanzierung eignen. Auch einzelne Bundesländer lassen Geld für Bildung
                                                                                                                                                                                                                               springen. Aktuell spendieren acht Bundesländer Zuschüsse.
                                                                                                                                                                                                                               Die vier Zielgruppen Arbeitnehmer, Arbeitslose, Berufsrückkehrer und Selbststän-
                                                                                                                                                                                                                               dige sind im Leitfaden durch eine farbliche Markierung den jeweiligen Förderpro-           Ihr Feedback ist willkommen!
                                                                                                                                                                                                                               grammen zugeordnet, die sie in Anspruch nehmen können. Dies erleichtert es, den            Schreiben Sie uns, was Ihnen gefallen hat, worüber Sie sich är-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          gern oder auch, was Ihnen unklar geblieben ist. Leserbriefe ge-
                                                                                                                                                                                                                               für sich passenden Fördertopf schnell zu finden. (pm)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          ben ausschließlich die Meinung der Verfasser wieder, Kürzungen
                                                                                                                                                                                                                               Der Leitfaden steht kostenlos im Internet zur Verfügung unter test.de/weiterbildung/       müssen wir uns vorbehalten. redaktion@et-reha.dve.info
                                                                                                                                                                                                                               finanzieren

                                                                                                                                                                                                                                                                                             Besser sehen und arbeiten am Computer
                                                                                                                                                                                                                                                    ?                   ?
                                                                                                                                                                                                                                                            ?                                (hnw) Ein kostenloses Online-Beratungstool hilft Ihnen dabei, Ihren Bildschirmar-
                                                                                                                                                                                                                                                                                             beitsplatz individuell optimal einzurichten. Das Beratungstool wurde vom Leibniz-

                                                                                                                                                                                                                                        ?                                    ?               Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund entwickelt. Es führt Schritt für
                                                                                                                                                                                                                                                                                             Schritt, leicht verständlich und dabei wissenschaftlich fundiert durch die optimale
                                                                                                                                                                                                                                                                                             Einstellung für Stuhl, Tisch, Tastatur, Licht und Monitor. Das Beratungstool wurde
                                                                                                                                                                                                                                                                                             in Zusammenarbeit mit einer Optikerin entwickelt. Die unterschiedlichen Bedürf-
                                                                                                                                                                                                                                                                                             nisse von Brillenträgern finden daher besondere Berücksichtigung.

                                                                                                                                                                                                                                                                                             Das Beratungstool finden Sie unter ergonomic-vision.ifado.de

                                                                                                                                                                                                                                   Die kostenlosen Downloadmaterialien zu unserer Fachzeitschrift ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION sind in den Down-
                                                                                                                                                                                                                                   loadbereich SKVdirect des Schulz-Kirchner Verlags umgezogen! Ab sofort finden Sie Zusatzmaterial, Literaturverzeichnisse,
                                                                                                                                                                                                                                   Jahresinhaltsverzeichnisse und Ähnliches unter www.download.schulz-kirchner.de

                                                                                                                                                                                                                                   Zum Auffinden der gewünschten Materialien wählen Sie in SKVdirect in der Navigation ERGOTHERAPIE UND REHABLITATION an
                                                                                                                                                                                                                                   und dann den gewünschten Unterpunkt, zum Beispiel Fachartikel  Jahrgang  2015  Ausgabe 09

                                                                                                                                                                                                                               6        Et Reha 55. Jg., 2016, Nr. 1, Hrsg. DVE                                                Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.
ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION - Schulz-Kirchner Verlag
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                                                                                                                                                                                                                               Gehe zurück auf Los!
                                                                                                                                                                                                                               …und schaffe keine Grundlohnsumme ab

                                                                                                                                                                                                                               (al) Die Überschrift kommt vielen von Ihnen        verstanden werden. Inhalt-
                                                                                                                                                                                                                               sicherlich durch die entsprechende Ereignis-       lich ist das ein Schritt in
                                                                                                                                                                                                                               karte aus Monopoly® bekannt vor. So ähn-           die richtige Richtung, vor
                                                                                                                                                                                                                               lich ging es auch Ende November/Anfang             allem aber die endgültige
                                                                                                                                                                                                                               Dezember 2015 zu. Wie schon an anderer             strukturelle Öffnung der
                                                                                                                                                                                                                               Stelle berichtet, schien die Abschaffung der       Gesundheitstelematik unter
                                                                                                                                                                                                                               Grundlohnsummenbindung für den Heilmit-            anderem für die Ergothe-
                                                                                                                                                                                                                               telbereich im Kontext der Verabschiedung           rapie. Ebenso geregelt ist
                                                                                                                                                                                                                               des eHealth-Gesetzes in greifbare Nähe ge-         die Zusammenarbeit der
                                                                                                                                                                                                                               rückt. Gemeinsam mit einer gut formulierten        Aufsichtsbehörden mit dem
                                                                                                                                                                                                                               Schiedsregelung gegenüber den Krankenkas-          zukünftigen elektronischen
                                                                                                                                                                                                                               sen war alles bis in die entscheidenden Gre-       Gesundheitsberuferegister.
                                                                                                                                                                                                                               mien der Koalitionsfraktionen vorgerückt, um       Für dieses wiederum wurde
                                                                                                                                                                                                                               im letzten Moment des Gebens und Nehmens           ebenfalls noch im Dezem-
                                                                                                                                                                                                                               doch abgelehnt zu werden – sehr enttäuschend.      ber der Entwurf eines so-
                                                                                                                                                                                                                               Dennoch zeigt sich, dass die Problematik, die      genannten Staatsvertrages
                                                                                                                                                                                                                               wir beschreiben, in der Politik angekommen         diskutiert, sodass die ausgebende Stelle für die   bis zum 31.12.2017 unserer Modellklausel für
                                                                                                                                                                                                                               ist. Wir finden also mit unserer Kontinuität       Heilberufeausweise, die unsere Eintrittskarte in   die Ausbildung an Hochschulen. Ein Thema,
                                                                                                                                                                                                                               und Glaubwürdigkeit durchaus Gehör. Auch           die Gesundheitstelematik darstellen, bald Ge-      das ganz oben steht auf der Agenda des DVE
                                                                                                                                                                                                                               wenn immer die Gefahr besteht, im Finale von       stalt annehmen wird.                               für das gerade begonnene Jahr.
                                                                                                                                                                                                                               Gesetzgebungsverfahren mit verschiedenen           Neu in 2016 ist die Aufnahme der Ergothera-        Nicht zu vergessen der weitere Einsatz für die
                                                                                                                                                                                                                               Interessenlagen und begleitenden Anträgen,         pie in die endgültige Fassung des Operationen      überfällige Abschaffung der Grundlohnsum-
                                                                                                                                                                                                                               die in keinerlei inhaltlichem Zusammenhang         - und Prozedurenschlüssels (OPS) 2016 für die      menbindung. Wie oben beschrieben gibt es
                                                                                                                                                                                                                               stehen, hinten herunterzufallen. Aber wie          Ziffern 8-982 Palliativmedizinische Komplex-       das Bewusstsein in der Politik, dass die Heil-
                                                                                                                                                                                                                               heißt es so schön: hinfallen, aufstehen, Kro-      behandlung und 8-98e Spezialisierte stationäre     mittelerbringer ein wichtiger Baustein der
                                                                                                                                                                                                                               ne richten, weitergehen. Sehen wir also nach       palliativmedizinische Komplexbehandlung. So-       Patientenversorgung sind und notwendige
                                                                                                                                                                                                                               vorne in das Jahr 2016, denn es gibt ja noch       mit werden ergotherapeutische Leistungen in        Pflege ermöglichen, entlasten, verzögern und
                                                                                                                                                                                                                               eine weitere Karte: rücke vor bis auf Los, ziehe   der Palliativversorgung im stationären Bereich     auch verhindern können. In Zeiten des Fach-
                                                                                                                                                                                                                               4.000 DM ein (zumindest in meiner Variante         abrechenbar, womit sich die Ergotherapie auch      kräftemangels in allen Gesundheitsberufen ein
                                                                                                                                                                                                                               von Anfang der 1970er-Jahre, also weit vor         hier etablieren kann (siehe „Ergotherapie in der   wichtiger Aspekt. Von daher besteht durchaus
                                                                                                                                                                                                                               dem Euro).                                         palliativen Versorgung“, Et Reha 12/2015, S.7).    die Hoffnung, mit unserer Forderung nach bes-
                                                                                                                                                                                                                               So ist das eHealth-Gesetz Anfang Dezember          Anfang des Jahres steht nunmehr auch die Be-       serer Bezahlung noch in dieser Legislaturperi-
                                                                                                                                                                                                                               2015 mit einigen interessanten Details nunmehr     richterstattung des Bundesministeriums für         ode Gehör zu finden. Hier werden wir, gerade
                                                                                                                                                                                                                               verabschiedet worden. Der lesende Zugriff auf      Gesundheit (BMG) an den Bundestag zur Eva-         auch im Schulterschluss mit dem Spitzenver-
                                                                                                                                                                                                                               die Notfalldaten mit Zustimmung des Patienten      luation der Modellklausel im Berufsgesetz an.      band der Heilmittelverbände, alle Karten zie-
                                                                                                                                                                                                                               ist für uns vorgesehen. Darunter sollen die Not-   Diese dient der Vorbereitung der Diskussion        hen, die das politische Geschäft erfordert.
                                                                                                                                                                                                                               falldaten im Sinne einer kleinen Patientenakte     um die Abschaffung der bisherigen Befristung

                                                                                                                                                                                                                               Medizinische Versorgung von Flüchtlingen
                                                                                                                                                                                                                               (yg/rk)Bei den Ergotherapeuten vor Ort spielt      es die ersten Krankenkassen, die Versiche-         natürlich ehrenamtliches ergotherapeutisches
                                                                                                                                                                                                                               das Thema Flüchtlinge eine zunehmende Rol-         rungskarten ausgeben. Somit gelten oft diesel-     Engagement zum Beispiel im präventiven Be-
                                                                                                                                                                                                                               le. Verschiedenste Anfragen haben die DVE-         ben Regelungen wie bei anderen Versicherten        reich nicht aus. Die Grenze zur ergotherapeu-
                                                                                                                                                                                                                               Geschäftsstelle dazu erreicht, sodass sich der     auch. DVE-Mitglieder erhalten weitere Hin-         tischen Heilbehandlung ist jedoch zwingend
                                                                                                                                                                                                                               DVE intensiv damit auseinandersetzt. Dabei         weise dazu über das Merkblatt „Abrechnung          zu beachten (siehe Merkblatt „Behandlung
                                                                                                                                                                                                                               sind zwei Themenschwerpunkte zu beobach-           mit Menschen in besonderen Lebenslagen“            ohne Verordnung/Alternative Leistung“).
                                                                                                                                                                                                                               ten:                                               erhalten.
                                                                                                                                                                                                                               In erster Linie drehen sich die Fragen um          Ein weiterer Fragenkreis dreht sich um die         Weitere Informationen finden DVE-Mitglieder
                                                                                                                                                                                                                               mögliche Abrechnungsregeln, die bei medi-          ehrenamtliche Arbeit mit Flüchtlingen. Hier        unter www.dve.info  Downloads  Merk-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     blätter  Merkblätter zur Ambulanten Versor-
                                                                                                                                                                                                                               zinisch notwendigen Therapien zu beachten          muss klar betont werden, dass Ergotherapie in      gung (AV)  MB13 AV und unter www.dve.info
                                                                                                                                                                                                                               sind. Da die meisten Flüchtlinge bisher nicht      Deutschland im Krankheitsfall nur mit einer         Downloads  Merkblätter  Merkblätter zu
                                                                                                                                                                                                                               krankenversichert sind, muss die Kostenüber-       ärztlichen Verordnung und ansonsten nicht          sonstigen Fragen (SO)  MB 48 SO
                                                                                                                                                                                                                               nahme vor Therapiebeginn mit dem zuständi-         erbracht werden darf – und zwar unabhän-
                                                                                                                                                                                                                               gen Sozialamt geklärt werden. Allerdings gibt      gig davon, ob sie bezahlt wird. Dies schließt

                                                                                                                                                                                                                               Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.                                                      Et Reha 55. Jg., 2016, Nr. 1, Hrsg. DVE           7
ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION - Schulz-Kirchner Verlag
Infothek
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                                                                                                                                                                                                                               Neue Leitlinien erschienen

                                                                                                                                                                                                                               (cm) Gleich vier neue Leitlinien (LL), an de-       dieser      Altersgruppen:       Fütterstörungen,    dikulärer Symptomatik, konservative und re-
                                                                                                                                                                                                                               nen sich der DVE beteiligt hatte, wurden im         Schlafstörungen, persistierendes exzessives          habilitative Versorgung“ stellt eingangs sämt-
                                                                                                                                                                                                                               letzten Quartal 2015 veröffentlicht.                Schreien, Regulationsstörungen, Ausschei-            liche Therapieformen überblicksartig vor. Sie
                                                                                                                                                                                                                               Von der Bedeutung her ist die S3-LL „Unipo-         dungsstörungen,        depressive      Störungen,    orientiert sich im weiteren Aufbau an den ver-
                                                                                                                                                                                                                               lare Depression“ sicher die wichtigste – sowohl     Angststörungen, Anpassungsstörungen, post-           schiedenen Krankheitsstadien (akut, subakut,
                                                                                                                                                                                                                               thematisch als auch im Hinblick auf ihren           traumatische Belastungsstörungen, Bindungs-          postoperativ und chronifizierungsgefährdet).
                                                                                                                                                                                                                               Stellenwert als Nationale VersorgungsLeitlinie      störungen, ADHS/HKS sowie ODD. Ergothe-              Die Ergotherapie hat in dieser LL ab Seite 36
                                                                                                                                                                                                                               (NVL). Sie wurde von der Bundesärztekam-            rapie ist in dieser Leitlinie bei den assoziierten   ein eigenes Kapitel und wird mit unterschied-
                                                                                                                                                                                                                               mer (BÄK), der Kassenärztlichen Bundesver-          Therapien angesiedelt (Langfassung S.30) und         lichen inhaltlichen Schwerpunkten für alle
                                                                                                                                                                                                                               einigung (KBV), der Arbeitsgemeinschaft der         bei Regulationsstörungen und gezielter Indi-         Phasen der Erkrankung empfohlen. Als Maß-
                                                                                                                                                                                                                               Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesell-        kation auch beim persistierenden exzessiven          nahmen benannt werden dabei das ergothera-
                                                                                                                                                                                                                               schaften (AWMF) sowie der Deutschen Ge-             Schreien empfohlen. Auch bei anderen Er-             peutische Funktionstraining, ADL-Training,
                                                                                                                                                                                                                               sellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie,      krankungen wie etwa ADHS wird Ergothe-               Hilfsmittelberatung, Wahrnehmungstraining
                                                                                                                                                                                                                               Psychosomatik und Nervenheilkunde (DG-              rapie als ergänzende Therapieoption bei Ein-         sowie Arbeitsplatztraining und -beratung, wo-
                                                                                                                                                                                                                               PPN) gemeinsam herausgegeben. Der DVE               schränkungen der Aktivitäten und Teilhabe            bei Beratungen ggf. auch aufsuchend erfolgen
                                                                                                                                                                                                                               konnte sich auch bei der jetzigen Aktualisie-       aufgeführt.                                          können. Inhaltlich ebenfalls für Ergothera-
                                                                                                                                                                                                                               rung leider wieder nur im Rahmen des öffent-                                                             peuten relevant ist das Kapitel zur multipro-
                                                                                                                                                                                                                               lichen Kommentierungsverfahrens beteiligen.         Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und         fessionellen Gesundheitsbildung und Patien-
                                                                                                                                                                                                                               Erfreulicherweise wurden aber zahlreiche            Orthopädische Chirurgie (DGOOC)publi-                tenedukation.
                                                                                                                                                                                                                               der von uns eingereichten Vorschläge umge-          zierte die Aktualisierung der S2k-LL „Rehabi-
                                                                                                                                                                                                                               setzt. So fand zum Beispiel die Teilhabe als        litation nach Majoramputation an der unteren         Wir bedanken uns an dieser Stelle noch ein-
                                                                                                                                                                                                                               patientenrelevantes Therapieziel eine deutlich      Extremität (proximal des Fußes)“ mit starker         mal ganz herzlich bei allen Mandatsträgern
                                                                                                                                                                                                                               stärkere Berücksichtigung. Darüber hinaus           Verzögerung (Stand: 09/2013!). Erfreulich ist        und Beteiligten!
                                                                                                                                                                                                                               wurden die Aussagen zur Ergotherapie enger          die klare Ausrichtung dieser konsensbasier-          - S3-LL Unipolare Depression: Claudia Mei-
                                                                                                                                                                                                                               am Heilmittelkatalog und an der Heilmittel-         ten LL auf die Teilhabe und die entsprechend           ling, Dr. Renée Oltman, Andreas Pfeiffer
                                                                                                                                                                                                                               Richtlinie orientiert. Der Abschnitt zur Er-        deutliche Formulierung des LL-Ziels, näm-              und Reimund Klier
                                                                                                                                                                                                                               gotherapie konnte inhaltlich klarer auf Alltag      lich „die Behebung von Teilhabestörungen             - konsensbasierte S2-Leitlinie Psychische
                                                                                                                                                                                                                               und Betätigung ausgerichtet werden (Langfas-        der betroffenen Patienten“. Die LL folgt im            Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und
                                                                                                                                                                                                                               sung S. 127). Trotz erster Evidenz hat die Ergo-    Aufbau dem Ablauf der Behandlung/Reha                  Vorschulalter: Silke Scholz, Nicola Bareis
                                                                                                                                                                                                                               therapie in der NVL keine eigene Empfehlung         und gibt Hinweise zu geeigneten Assessment-          - S2k-LL Rehabilitation nach Majoramputa-
                                                                                                                                                                                                                               und wird in der Behandlung der unipolaren           Instrumenten für die Therapieevaluation. Die           tion an der unteren Extremität (proximal
                                                                                                                                                                                                                               Depression lediglich als „unterstützendes           Ergotherapie und ihre spezifischen Aufgaben            des Fußes): Connie Koesling, Heike Fuhr
                                                                                                                                                                                                                               Therapieverfahren“ eingestuft (ebd.). Für die       werden genauer dargestellt. Vom Aufbau, vor          - S2k-LL Bandscheibenvorfälle mit radiku-
                                                                                                                                                                                                                               nächste Aktualisierung (voraussichtlich 2020)       allem aber auch vom Umfang her ist diese LL            lärer Symptomatik, konservative und reha-
                                                                                                                                                                                                                               bleibt es deshalb unser Ziel, bereits in der Kon-   mit ihren 26 Seiten als wirklich nutzerfreund-         bilitative Versorgung: Martina Freundt
                                                                                                                                                                                                                               sensgruppe mitzuarbeiten. Schließlich sind          lich zu bewerten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die vorgestellten Leitlinien finden Sie unter
                                                                                                                                                                                                                               wir als Berufsgruppe an der Therapie dieser                                                              www.awmf.org  „Leitlinien“  „Leitlinien-
                                                                                                                                                                                                                               Klientel maßgeblich beteiligt. Erst dadurch ist     Die andere ebenfalls konsensbasierte S2k-LL          Suche“ Suchbegriff eingeben (z. B. Unipolare
                                                                                                                                                                                                                               ein repräsentatives Expertengremium für den         der DGOOC „Bandscheibenvorfälle mit ra-              Depression)
                                                                                                                                                                                                                               Anwenderkreis der Leitlinie gewährleistet.

                                                                                                                                                                                                                               Beinah zwei Jahre nach Verabschiedung durch
                                                                                                                                                                                                                               die Vorstände der Deutschen Gesellschaft für
                                                                                                                                                                                                                               Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychoso-               Das Plus für DVE-Mitglieder
                                                                                                                                                                                                                               matik und Psychotherapie (DGKJP) erschien              Die ergotherapierelevanten Inhalte der vorgestellten Leitlinien können Sie
                                                                                                                                                                                                                               Ende 2015 die konsensbasierte S2-Leitlinie             noch genauer in der zugehörigen DVE-Einschätzung nachlesen. Loggen Sie
                                                                                                                                                                                                                               „Psychische Störungen im Säuglings-, Klein-            sich ein unter www.dve.info und klicken auf „Ergotherapie“  „Leitlinien“ 
                                                                                                                                                                                                                               kind- und Vorschulalter“. Sie widmet sich              „Leitlinienarbeit des DVE“  „Liste der veröffentlichten Leitlinien“
                                                                                                                                                                                                                               den zwölf wichtigsten psychischen Störungen

                                                                                                                                                                                                                               8        Et Reha 55. Jg., 2016, Nr. 1, Hrsg. DVE                                                     Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.
ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION - Schulz-Kirchner Verlag
Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de
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                                                                                                                                                                                                                               Assistenzsystem easierLife mit
                                                                                                                                                                                                                               Innovationspreis ausgezeichnet
                                                                                                                                                                                                                               (hnw) easierLife ist ein Assistenzsystem für ältere Menschen und Pfle-
                                                                                                                                                                                                                               gebedürftige, bei dem ein herkömmlicher Hausnotrufknopf um ein
                                                                                                                                                                                                                               Sensorsystem erweitert ist. Dieses Sensorsystem erkennt kritische Si-
                                                                                                                                                                                                                               tuationen, zum Beispiel wenn ein allein lebender Mensch abends nicht
                                                                                                                                                                                                                               wie geplant nach Hause zurückkehrt, morgens nicht wie gewohnt
                                                                                                                                                                                                                               aufsteht oder wenn er gestürzt ist. Angehörige und Betreuer werden
                                                                                                                                                                                                                               dann automatisch informiert, zum Beispiel mit einer Mitteilung auf das
                                                                                                                                                                                                                               Smartphone. Wer welche Informationen erhält und einsehen kann, lässt
                                                                                                                                                                                                                               sich detailliert entsprechend der Versorgungssituation einstellen. Das
                                                                                                                                                                                                                               System kann einfach und schnell nachträglich in jede Wohnumgebung
                                                                                                                                                                                                                               installiert werden. Herkömmliche Systeme informieren Angehörige
                                                                                                                                                                                                                               und Betreuer nur, wenn der Hilfebedürftige den Notrufknopf bei sich
                                                                                                                                                                                                                               trägt und betätigt. Das easierLife-System ist besonders in solchen Si-
                                                                                                                                                                                                                               tuationen von Vorteil, in denen die Person selbst nicht mehr um Hilfe
                                                                                                                                                                                                                               rufen kann.
                                                                                                                                                                                                                               Das Assistenzsystem ist aktuell mit dem Landesinnovationspreis des
                                                                                                                                                                                                                               Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Entwickelt hat
                                                                                                                                                                                                                               das System das junge Karlsruher Unternehmen easierLife, das 2014         easierLife-Assistenzsystem aus. easierLife soll auch für professionelle
                                                                                                                                                                                                                               aus dem FZI Forschungszentrum Informatik ausgegründet wurde.             Pflegedienstleister einen wertvollen Beitrag leisten, um die Situation in
                                                                                                                                                                                                                               Gestärkt durch die Auszeichnung geht das easierLife-Team nun das         der Betreuung und Pflege zu entspannen.
                                                                                                                                                                                                                               nächste Projekt an: Gemeinsam mit der AWO Karlsruhe Land als Part-
                                                                                                                                                                                                                               ner stattet das Team eine Einrichtung des Betreuten Wohnens mit dem      www.easierlife.de

                                                                                                                                                                                                                               Fingerzirkus –
                                                                                                                                                                                                                               eine App für die Feinmotorik                                                 Auszeit vom Alltag
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            (hnw) Besonders Familien, in denen ein Kind mit Behinde-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            rung lebt, brauchen manchmal eine Auszeit vom Alltag, um
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            den Akku wieder aufzuladen und neue Energie zu sammeln.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Eine Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten eines
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Reha- oder Kuraufenthalts, wertvolle Hinweise für die Bean-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            tragung und was sonst noch bei der Vorbereitung zu beachten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ist, bietet die Broschüre „Auszeit vom Alltag“, die bei der Bun-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            desvereinigung der Lebenshilfe bestellt werden kann.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Auszeit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   vom Alltag
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Mutter / Vater-Kind-Kuren: Hinweise

                                                                                                                                                                                                                               (hnw) Das Tabletspiel „Fingerzirkus“ wurde von und mit Ergothera-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   und Tipps von Eltern für Eltern von
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Kindern mit Behinderung

                                                                                                                                                                                                                               peuten entwickelt, um die Feinmotorik zu beüben. Die App umfasst
                                                                                                                                                                                                                               fünf Übungen. Beübt werden können der Pinzettengriff, selektives Fin-
                                                                                                                                                                                                                               gertippen, die Drehung des Handgelenks, das Überkreuzen der Kör-
                                                                                                                                                                                                                               permittellinie sowie kreisende Bewegungen einzelner Finger. Die Spiele
                                                                                                                                                                                                                               haben einen hohen Aufforderungscharakter und eignen sich für Kinder
                                                                                                                                                                                                                               und Erwachsene. Therapeuten können über einen separaten Zugang
                                                                                                                                                                                                                               Spielverläufe einsehen und Einstellungen anpassen. Die von der Firma
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Weitere Informationen zum
                                                                                                                                                                                                                               Fingers in Motion entwickelte App ist sowohl für das Betriebssystem          Thema finden Sie auch unter:
                                                                                                                                                                                                                               Android als auch für ipads als Praxis- oder Klinikversion erhältlich.        www.lebenshilfe.de  Themen
                                                                                                                                                                                                                               Gratislizenzen können an entlassene Klienten weitergegeben werden,           und Recht  Familie, Kindheit,
                                                                                                                                                                                                                               damit sie selbstständig zuhause weiter üben können.                          Jugend  Auszeit vom Alltag

                                                                                                                                                                                                                               www.fingers-in-motion.de

                                                                                                                                                                                                                               10      Et Reha 55. Jg., 2016, Nr. 1, Hrsg. DVE                                               Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.
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                                                                                                                                                                                                                               Silverlighting –
                                                                                                                                                                                                                               ein Lichtsystem zur Verbesserung
                                                                                                                                                                                                                               des Wohlbefindens bei Demenz
                                                                                                                                                                                                                               (hnw) Licht wirkt sich direkt auf das Wohlgefühl aus, prägt den
                                                                                                                                                                                                                               Schlaf-Wach-Rhythmus und hat insbesondere bei älteren Men-
                                                                                                                                                                                                                               schen Auswirkungen auf das Sehvermögen und die Farbwahr-
                                                                                                                                                                                                                               nehmung. An Demenz erkrankte Menschen reagieren mit Unsi-
                                                                                                                                                                                                                               cherheit und Unruhe auf unzureichende Beleuchtungssituationen.
                                                                                                                                                                                                                               Das Projekt Silverlighting des Fraunhofer Instituts UMSICHT in
                                                                                                                                                                                                                               Oberhausen untersucht die Wirkung einer angepassten Beleuch-
                                                                                                                                                                                                                               tung auf die mit Demenz einhergehenden Symptome. Es werden
                                                                                                                                                                                                                               stationäre und ambulant einsetzbare Beleuchtungslösungen ent-
                                                                                                                                                                                                                               wickelt, die den Schlaf-Wach-Rhythmus unterstützen. Dies soll        Mein besonderer Moment
                                                                                                                                                                                                                               zu einer Verstetigung des Tagesablaufs und zur Verbesserung
                                                                                                                                                                                                                               des allgemeinen Wohlbefindens führen. Durch interaktive Kom-         in der Ergotherapie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mein Glücksmoment dauert nun schon 30 Jahre! Ich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    habe einen Beruf, der mir täglich neu gefällt, mich he-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    rausfordert, mich fit hält, der zur Lebensqualität an-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    derer Menschen einen positiven Beitrag leistet, der den
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Krankenversicherungen das Sparen ermöglicht - und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der umweltverträglich ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Marlis Schauer, Stuttgart

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich war gerade neu aus dem Süden des Landes ins
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ruhrgebiet gezogen und saß bei der Nachbesprechung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    der Sichtstunde einer meiner Schülerinnen. Meine Kritik
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    kam auf ihre Art der Kommunikation mit dem Klienten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    zu sprechen. Sie schaute mich irritiert an und fragte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    daraufhin: „Watt woll‘n Se?“
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Inga Junge, Enzberg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Einer meiner Klienten (Mitte 40) wollte einen warmen
                                                                                                                                                                                                                                Das dynamische Beleuchtungssystem SILVERlighting bildet den         Tee trinken, wusste aber nicht, wie man den Wasser-
                                                                                                                                                                                                                                Tagesverlauf des Sonnenlichts nach.                                 kocher bedient und Tee zubereitet. Wir übten Woche
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    für Woche. Mittlerweile macht er ohne Hilfe Tee. Und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    zwar nicht nur für sich, sondern auch für alle anderen
                                                                                                                                                                                                                               ponenten integriert sich das System möglichst unauffällig in den     Klienten! Ich finde es toll, mit jemandem gemeinsam
                                                                                                                                                                                                                               Alltag, während für das Pflegepersonal alle Funktionen auf einem     auf ein Ziel hinzuarbeiten und Zeuge eines langen, aber
                                                                                                                                                                                                                               Endgerät vereint sind. Die Systeme fokussieren gleichermaßen         stetigen Entwicklungsprozesses zu sein.
                                                                                                                                                                                                                               physiologische Wirkungen, jahreszeitliche Einflüsse und Sicher-      Nicole Gundert-Greiffendorf, Düsseldorf
                                                                                                                                                                                                                               heitsaspekte wie etwa Brandsensoren. Das übergeordnete Ziel ist,
                                                                                                                                                                                                                               die Selbstständigkeit, Sicherheit und Mobilität der an Demenz
                                                                                                                                                                                                                               Erkrankten zu erhöhen. Erste Prototypen des Systems werden
                                                                                                                                                                                                                               zunächst in stationären Pflegeeinrichtungen installiert, bevor die
                                                                                                                                                                                                                               Wirkung des zirkadianen Lichts in einem nächsten Schritt im per-
                                                                                                                                                                                                                               sönlichen Umfeld zu Hause getestet wird.
                                                                                                                                                                                                                               www.umsicht.fraunhofer.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ihnen fällt spontan auch eine Situation ein? Dann
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        schreiben Sie uns gleich unter Angabe Ihres Na-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        mens und Wohnortes eine E-Mail an redaktion@
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        et-reha.dve.info mit dem Betreff „Mein besonderer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Moment“. Die Redaktion behält sich Auswahl, Kür-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        zung und redaktionelle Bearbeitung der Beiträge vor.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wir freuen uns auf Ihre Erlebnisse!

                                                                                                                                                                                                                               Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.                                           Et Reha 55. Jg., 2016, Nr. 1, Hrsg. DVE    11
Wissenschaft
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                                                                                                                                                                                                                               Auch ältere Menschen profitieren von intensiver Neurorehabilitation
                                                                                                                                                                                                                               Ältere Menschen erhalten nach einem Schlaganfall oft nur eine be-          an der St. Mauritius Therapieklinik in Meerbusch. Eine intensive
                                                                                                                                                                                                                               schränkte geriatrische Rehabilitation. Jüngere Menschen hingegen be-       Neurorehabilitation bis an die Leistungsgrenze sollte laut der Wissen-
                                                                                                                                                                                                                               kommen meist eine intensive Neurorehabilitation. Grund hierfür ist         schaftler somit vor allem bei geriatrischen Menschen öfter zum Ein-
                                                                                                                                                                                                                               die Vorstellung, Ältere würden von einer intensiven Behandlung we-         satz kommen. Für ihre Arbeit wurden die Wissenschaftler mit dem
                                                                                                                                                                                                                               nig profitieren – eventuell sogar überfordert sein. Diese These haben      mit 30.000 Euro dotierten Forschungspreis der Fürst Donnersmarck-
                                                                                                                                                                                                                               Forscher jetzt widerlegt. Die Rehabilitations-Wissenschaftlerin Dr. lic.   Stiftung ausgezeichnet. (pm)
                                                                                                                                                                                                                               phil. Bettina Studer hat bei mehr als 2.300 Patienten gemessen, wie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Eine ausführliche Zusammenfassung der Studie ist in der für DVE-Mit-
                                                                                                                                                                                                                               gut sich Betroffene nach einem Schlaganfall durch vier Wochen inten-       glieder kostenlos zugänglichen EBP-Datenbank zu finden: www.dve.info
                                                                                                                                                                                                                               sive Neurorehabilitation erholen. Die Ergebnisse der Verlaufsstudie         EBP-Datenbank
                                                                                                                                                                                                                               belegen, dass die Kombination aus Physio-, Ergo-, Sport- und Sprach-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Studie
                                                                                                                                                                                                                               therapie Menschen über 80 Jahren genauso gut hilft wie Menschen            Knecht et al. Old benefit as much as young patients with stroke from high-
                                                                                                                                                                                                                               zwischen 65 und 80 und Menschen unter 65 Jahren. Unabhängig vom            intensity neurorehabilitation: cohort analysis. Journal of Neurology, Neu-
                                                                                                                                                                                                                               Alter bringt jede Stunde mehr an Therapie ein Mehr an Erholung und         rosurgery and Psychiatry. doi: 10.1136/jnnp-2015-310344
                                                                                                                                                                                                                               ein Weniger an Pflegeabhängigkeit. Durchgeführt wurde die Studie

                                                                                                                                                                                                                               Geeignete Medienangebote bei Demenz untersucht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die Medienangebote von „Ilses weite Welt“ für demenziell erkrankte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Menschen waren Bestandteil einer erstmalig in dieser Form durch-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          geführten Pilotstudie zur Mediennutzung in den verschiedenen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Erkrankungsstadien der Demenz. Das Ergebnis ist für Pflegeexper-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          ten keine Überraschung: Eine „Dauerberieselung“ durch wahllos
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          eingeschaltete Fernsehformate erfüllt nicht den Zweck, Erkrankte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          adäquat zu beschäftigen. Tatsächlich überfordern diese Medienan-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          gebote die Betroffenen sehr häufig. Eine deutlich bessere Reaktion –
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          sogar in einem fortgeschrittenen Stadium der Demenz – zeigten die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Patienten in der Studie bei Medienangeboten mit sehr langsamen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Bildschnitten und handlungsarmen Alltagsszenen, die „einem Blick
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          aus dem Fenster“ gleichen. Gegenstand der Studie war auch die Re-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          sonanz auf die Medien aus „Ilses weite Welt“, die als gut geeignet
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          eingestuft wurden. (pm)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zur Studie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          www.demenz-support.de  Suche „Medienevaluation“
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          www.ilsesweitewelt.de

                                                                                                                                                                                                                               12       Et Reha 55. Jg., 2016, Nr. 1, Hrsg. DVE                                                 Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.
Wissenschaft
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                                                                                                                                                                                                                               Kopf- oder Bauchentscheidung hängt von der Fragestellung ab
                                                                                                                                                                                                                               Jeans oder Stoffhose? Laptop oder Tablet? Schulmedizin oder Homöo-        zen wir bei Themen wie Medizin, Elektronik und Urlaub eher auf wis-
                                                                                                                                                                                                                               pathie? Wie entscheiden Menschen über solche Fragen: wissensbasiert       sensbasierte Abwägungen, so die Ergebnisse der Studie. Laut Thorsten
                                                                                                                                                                                                                               oder intuitiv? Gibt es den reinen Kopf- und den reinen Bauchentschei-     Pachur, dem Erstautor der Studie, kann man nicht von dem Kopf- oder
                                                                                                                                                                                                                               der? Wie wir im Alltag entscheiden, hängt nicht so sehr davon ab, wel-    dem Bauchentscheider sprechen, wie häufig angenommen wird. Statt-
                                                                                                                                                                                                                               cher Entscheidungstyp wir sind. Vielmehr spielt der Inhalt der Ent-       dessen bevorzugen Menschen je nach Inhaltsbereich die eine oder die
                                                                                                                                                                                                                               scheidung eine große Rolle und ob wir uns in dem Bereich auskennen.       andere Entscheidungsart – ganz unabhängig vom Geschlecht. Die be-
                                                                                                                                                                                                                               Das zeigen die Ergebnisse einer Studie des Max-Planck-Instituts für       vorzugte Entscheidungsart hängt davon ab, wie man seine eigene Kom-
                                                                                                                                                                                                                               Bildungsforschung in Berlin und der Universität Basel. Für die Studie     petenz in dem betreffenden Bereich einschätzt. Sieht man sich in einem
                                                                                                                                                                                                                               wurden 149 (davon 102 weibliche) Studenten zunächst gefragt, ob sie       Bereich nicht so sehr als Experte, entscheidet man lieber wissensbasiert.
                                                                                                                                                                                                                               generell eher intuitiv oder eher wissensbasiert Entscheidungen treffen.   Dies könnte laut Pachur auch bedeuten, dass ältere Menschen aufgrund
                                                                                                                                                                                                                               Zusätzlich machten sie Angaben darüber, wie sie bei Entscheidungen        ihrer größeren Erfahrung mehr zu Bauchentscheidungen neigen als
                                                                                                                                                                                                                               in bestimmten Alltagsbereichen vorgehen. Die Forscher fragten dabei       jüngere. (pm)
                                                                                                                                                                                                                               nach Partnerwahl, Kleidung, Restaurants, Medizin, Elektronik und Ur-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Studie
                                                                                                                                                                                                                               laub. Zuletzt schätzten die Teilnehmer ihre eigene Expertise in den je-   Pachur T, Spaar M (2015). Domain-specific preferences for intuition and
                                                                                                                                                                                                                               weiligen Bereichen ein. Während wir bei Kleidung, Restaurants und der     deliberation in decision making. Journal of Applied Research in Memory
                                                                                                                                                                                                                               Partnerwahl eher intuitiv, also aus dem Bauch heraus, entscheiden, set-   and Cognition. doi:10.1016/j.jarmac.2015.07.006

                                                      Bio- & Neurofeedback mit einem Gerät
                                                                        Bio- und Neurofeedback für moderne Anwendungen in den Bereichen
                                                                        Aufmerksamkeit, Stressreduktion, muskuläre Reedukation und vieles mehr.
                                                                        Die Vorteile der Minddeld® Master Geräte:
                                                                         modularer Geräteaufbau
                                                                         kosteneffizient
                                                                         deutsche Software / deutsches Handbuch
                                                                         Softwareupdates und telefonischer Support
                                                                        Max. Konngurationsmöglichkeit: 6 Kanal EEG · SCP (DC fähig) · 2 Kanal EMG · EDA (Hautleitwert) ·
                                                                        Temperatur · Puls · Atmung · Neurofeedback und Biofeedback Software · verschiedene Softwaremodule

                                                                                  OFFIZIELLER
                                                                           SCHULUNGSPARTNER

                                                                                     Infobroschüre bestellen und persönliche Beratung unter:
                                                                                                                                                                                                                               Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.                                                    Et Reha 55. Jg., 2016, Nr. 1, Hrsg. DVE           13
                                                                                     www.mindfield.de oder Telefon 0 25 65 / 406 27 27
Praxis
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                                                                                                                                                                                                                               Emotionen und zwischenmenschliche
                                                                                                                                                                                                                               Konflikte kindgerecht sichtbar machen
                                                                                                                                                                                                                               Das Therapiematerial SCRIBILITY
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Meike Munder

                                                                                                                                                                                                                               Streit in der Familie, Hänseleien auf dem Pau-
                                                                                                                                                                                                                               senhof, Tadel vom Lehrer. Kindern fällt es oft
                                                                                                                                                                                                                               schwer, Konfliktprozesse zu verstehen. Noch
                                                                                                                                                                                                                               schwerer ist es, diese in Worte zu fassen. Ein
                                                                                                                                                                                                                               neues Therapiematerial unterstützt Kinder
                                                                                                                                                                                                                               dabei, ihre Gefühle in Bildern auszudrücken,
                                                                                                                                                                                                                               Spannungsfelder zu veranschaulichen und
                                                                                                                                                                                                                               Handlungsoptionen zu finden.

                                                                                                                                                                                                                               Ein zunehmend wichtiger werdendes Arbeits-
                                                                                                                                                                                                                               feld pädiatrischer Ergotherapie ist die Förde-
                                                                                                                                                                                                                               rung sozio-emotionaler Kompetenzen. Diese
                                                                                                                                                                                                                               resultieren aus einem Lernprozess, der sich
                                                                                                                                                                                                                               durch die gesamte Kindheit zieht. Im Verlauf
                                                                                                                                                                                                                               seiner Entwicklung lernt ein Kind, die eigenen
                                                                                                                                                                                                                               Gefühle wahrzunehmen, sie zu benennen, ihre
                                                                                                                                                                                                                               Ursachen zu verstehen sowie sie sozial adäquat    verstehen. Ihr Verständnishorizont umfasst       gewicht von annähernd zwei Kilogramm. Das
                                                                                                                                                                                                                               zu steuern und auszudrücken. Gelingt dies, so     auch Fragen wie „Was war in einer problema-      robust gestaltete Therapiematerial besteht aus
                                                                                                                                                                                                                               sind zugleich die Grundlagen dafür gelegt, die    tischen Situation der Auslöser?“, „Wie habe      2 x 22 beidseitig bedruckten und magnetisch
                                                                                                                                                                                                                               Gefühle und Reaktionen anderer nachzuvoll-        ich mich in diesem Moment gefühlt?“, „Wie        haftenden Strichmännchen, die Gefühle wie
                                                                                                                                                                                                                               ziehen und damit umgehen zu können. All           habe ich daraufhin reagiert?“, „Was hat dies     Freude, Trauer, Angst und Scham, Ärger,
                                                                                                                                                                                                                               diese Fähigkeiten sind wesentliche Vorausset-     bei meinem Gegenüber ausgelöst?“ und „Wie        Ablehnung und Widerwille, Interesse und
                                                                                                                                                                                                                               zungen für förderliche soziale Beziehungen        wäre die Situation verlaufen, wenn ich in die-   Neugier sowie das allgemeine Energielevel in
                                                                                                                                                                                                                               in der Familie, mit Gleichaltrigen sowie in       sem Moment hätte anders handeln können?“         jeweils drei verschiedenen Intensitätsgraden
                                                                                                                                                                                                                               Institutionen wie Kindergärten, Horteinrich-      Dies individualisiert abzubilden ist mit auf     darstellen. Hinzu kommen eine Reihe von
                                                                                                                                                                                                                               tungen oder Schulen.                              prototypische Situationen hin standardisier-     Symbolen sowie ein magnetisches White-
                                                                                                                                                                                                                                                                                 ten Arbeitsmaterialien wie Gefühlskarten und     board im praktischen Format DIN A4, das als
                                                                                                                                                                                                                               Konfliktprozesse verstehen                        Bilderbüchern jedoch nicht möglich. Keines       Arbeitsfläche dient.
                                                                                                                                                                                                                               Ergotherapeutische Praktiker begegnen heu-        dieser Hilfsmittel ermöglicht die konkrete       Die Strichmännchen werden auf kleineren,
                                                                                                                                                                                                                               te immer mehr Kindern, deren mangelnde            Veranschaulichung tatsächlicher Konfliktla-      mit identischen Zeichnungen versehenen und
                                                                                                                                                                                                                               Emotionsregulation ihre Umwelt und die            gen und Spannungsfelder in der Erlebniswelt      nach Gefühlen sortierten Whiteboards aufbe-
                                                                                                                                                                                                                               Kinder selbst auf eine harte Probe stellt. Um     des Kindes. Auch lassen sich reale Ereignisse-   wahrt. Diese können neben der eigentlichen
                                                                                                                                                                                                                               hier Lösungen zu finden, ist es grundsätzlich     quenzen nicht in einer Weise abbilden, die es    Arbeitsfläche platziert werden. Dies ermögli-
                                                                                                                                                                                                                               wichtig, das Kind dafür zu sensibilisieren, wie   dem Kind erlaubt, die eigenen Beiträge zum       cht dem Kind einen schnellen Zugriff und ver-
                                                                                                                                                                                                                               sich welche Emotion anfühlt und wie man sie       Konfliktgeschehen aus der Außenperspektive       meidet langwieriges Suchen. Die auf weißes
                                                                                                                                                                                                                               benennt. Auch sollte es verstehen, dass diese     zu sehen.                                        PVC gedruckten Figuren haften auch auf
                                                                                                                                                                                                                               Gefühle unterschiedlich intensiv ausgeprägt                                                        metallenen Flipcharts und größeren White-
                                                                                                                                                                                                                               sein können und wie man diese Unterschiede        Wie man mit „Scribility“                         boards. Dies ist von Vorteil, wenn komplexe
                                                                                                                                                                                                                               sprachlich differenzieren kann. Zur Unterstüt-    arbeiten kann                                    Zusammenhänge mit „Scribility“ visualisiert
                                                                                                                                                                                                                               zung werden hierzu häufig Bildkarten, pro-        Ursprünglich für den Bereich der verhaltens-     werden sollen, für die eine größere Darstel-
                                                                                                                                                                                                                               totypische und altersgerecht illustrierte Ge-     therapeutisch orientierten Psychotherapie        lungsfläche benötigt wird.
                                                                                                                                                                                                                               schichten, Arbeitsblätter, Spiele sowie andere    für Kinder und Jugendliche entworfen, eröff-
                                                                                                                                                                                                                               standardisierte Arbeitsmaterialien herangezo-     net das von Georg und Burkhard Piller ent-       Strichmännchen mit hohem
                                                                                                                                                                                                                               gen. Diese dienen in erster Linie dazu, vorhan-   wickelte Therapiematerial „Scribility“ auch      Aufforderungscharakter
                                                                                                                                                                                                                               dene Wahlmöglichkeiten zu veranschaulichen        für Ergotherapeuten neue Möglichkeiten. Es       Bezogen auf eine konkrete Problemsituati-
                                                                                                                                                                                                                               und so die Unterscheidungsfähigkeit des Kin-      hilft auf neue Weise sichtbar zu machen, was     on kann das Kind zunächst einzelne Figuren
                                                                                                                                                                                                                               des zu fördern.                                   sonst oftmals im Verborgenen bleibt. Gelie-      für sich selbst und andere Beteiligte auswäh-
                                                                                                                                                                                                                               Insbesondere für Schulkinder ist es jedoch        fert werden die Arbeitsmaterialien in einer      len. Bereits dies fördert die Fähigkeit, eigene
                                                                                                                                                                                                                               wichtig, auch den Konfliktprozess selbst zu       mattsilbernen Metallbox mit einem Gesamt-        Emotionen und die Gefühlslagen anderer dif-

                                                                                                                                                                                                                               14                          Munder M. Emotionen und zwischenmenschliche Konflikte Et Reha 55. Jg., 2016, Nr. 1: 14-17, Hrsg. DVE
Praxis
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                                                                                                                                                                                                                               ferenziert wahrzunehmen und zu benennen.            die Bedingungszusammenhänge seiner eige-          zurückgelegt werden. Einer erneuten Nutzung
                                                                                                                                                                                                                               Analog zur psychotherapeutischen Sandspiel-         nen Emotionen zu verstehen. Ein derartiges        steht nichts mehr im Wege.
                                                                                                                                                                                                                               therapie kann das Kind die Figuren auf dem          Vorgehen führt fast immer zu alltagsnahen
                                                                                                                                                                                                                               Whiteboard auch in räumliche Beziehungen            Ansatzpunkten für therapeutische Interven-        Flexibel einsetzbar
                                                                                                                                                                                                                               zueinander setzen. Dadurch werden bereits zu        tionen. Die Therapeutin kann mit dem Kind         Die Flexibilität des Arbeitsmaterials ermög-
                                                                                                                                                                                                                               Beginn wichtige Informationen über das Be-          zum Beispiel alternative Prozessverläufe einer    licht pädiatrisch arbeitenden Praktikern viel-
                                                                                                                                                                                                                               ziehungssystem sichtbar, das den kindlichen         Konfliktsituation entwickeln – samt einem         fältige Möglichkeiten, die letztlich nur durch
                                                                                                                                                                                                                               Reaktionen zugrunde liegt. Steht die Fami-          erwünschteren Ausgang. Das Kind entwirft          die Kreativität des Kindes und der Therapeu-
                                                                                                                                                                                                                               lie zusammen oder stehen die Eltern bei den         gewissermaßen am „Reißbrett“ Handlungs-           tin begrenzt werden. Die folgenden Beispiele
                                                                                                                                                                                                                                                           Geschwistern? Ist       alternativen. Es kann eigene Ambivalenzen         illustrieren einen Ausschnitt, wie sich das
                                                                                                                                                                                                                                                           das Kind Teil seiner    sichtbar machen und Lösungen dafür suchen.        Therapiematerial in der ergotherapeutischen
                                                                                                                                                                                                                                                           Klasse oder sieht es    Da alle Figuren doppelt vorhanden sind, kön-      Praxis einsetzen lässt.
                                                                                                                                                                                                                                                           sich in einer Au-       nen auch Wechsel der Wahrnehmungspositi-
                                                                                                                                                                                                                                                           ßenseiterposition?      on dargestellt werden. Dieselbe Situation kann
                                                                                                                                                                                                                                                           Zusätzlich lassen       auf dem Arbeitsfeld mit vertauschten Rollen        Gefühle erkennen, differenzieren und
                                                                                                                                                                                                                                                           sich sowohl die Fi-     und Gefühlslagen danebengelegt werden. Dies        benennen
                                                                                                                                                                                                                                                           guren und die Ar-       fördert die Entwicklung von Empathie, da es
                                                                                                                                                                                                                                                           beitsfläche mit den     dem Kind vor Augen führt, wie es ihm selbst       Kinder entwickeln im Lauf ihrer Entwicklung
                                                                                                                                                                                                                                                           mitgelieferten, was-    an der Stelle des anderen ergehen würde.          eigene Kategorien für erlebte Impulse und
                                                                                                                                                                                                                                                           serlöslichen White-     Aufgrund der Haptik des Materials, seiner         Stimmungen. Eigene Emotionen einem Bild
                                                                                                                                                                                                                                                           board-Markern in        magnetischen Eigenschaften sowie seiner in-       zuzuordnen und angemessen zu benennen
                                                                                                                                                                                                                                                           unterschiedlichen       dividuellen Gestaltbarkeit ist es sowohl für      kann dem Kind leichter fallen, als lediglich
                                                                                                                                                                                                                                                           Farben bemalen.         Kinder als auch für Jugendliche und Eltern        abstrakt über Gefühle zu sprechen. Insbe-
                                                                                                                                                                                                                                                           Jede Figur kann         attraktiv. Arbeitet man mit mehreren Fami-        sondere Kinder mit Asperger-Syndrom kön-
                                                                                                                                                                                                                                                           so anhand signifi-      lienmitgliedern, so fördern das gemeinsame        nen durch den Umgang mit dem Material in
                                                                                                                                                                                                                               kanter Merkmale mit wenigen Strichen zu ei-         Gestalten und die oft lustigen karikaturartigen   hohem Maße profitieren, da die Figuren ihre
                                                                                                                                                                                                                               ner konkreten Person aus der Lebenswelt des         Ergänzungen überdies auch das Arbeitsklima.       Gefühle deutlich und sozusagen schnörkellos
                                                                                                                                                                                                                               Kindes umgestaltet werden. Dies erhöht den          Alle entstandenen Bilder können anschlie-         ausdrücken. Kinder können lernen, dass Ge-
                                                                                                                                                                                                                               Aufforderungscharakter für Kinder und er-           ßend kopiert oder eingescannt werden. Dies        fühle unterschiedlich stark, verschieden lang
                                                                                                                                                                                                                               leichtert den Einstieg in die Arbeit. Denn: Das     erleichtert nicht nur die Dokumentation: Das      anhaltend, in bestimmten Situationen sinn-
                                                                                                                                                                                                                               Kind kann die Darstellung der Problemsituati-       Kind kann seine Bilder auch zur Orientie-         voll, in anderen jedoch eher kontraproduktiv
                                                                                                                                                                                                                               on aktiv für sich selbst passend machen.            rung, als Erinnerungsstütze, zum Einkleben        sind, da sie in der Regel auch beim Gegenüber
                                                                                                                                                                                                                               Wie von selbst stimuliert die Personalisierung      in sein Tagebuch oder verbunden mit einer         Gefühle auslösen. Sie können verstehen, dass
                                                                                                                                                                                                                               der Figuren auch begleitende Kommentare des         konkreten Aufgabe mit nach Hause nehmen.          viele Gefühle leicht selbst verändert werden
                                                                                                                                                                                                                               Kindes. Vorsichtiges Nachfragen hilft, weitere      Auf diese Weise kann der Transfer des Ge-         können, während intensive Gefühle oft nicht
                                                                                                                                                                                                                               Aufschlüsse über die Problemlage zutage zu          lernten gesichert und das Gelernte mühelos in     direkt steuerbar sind. Beides geht mit jeweils
                                                                                                                                                                                                                               fördern. Wichtiges kann man auch in Form            den Alltag integriert werden.                     unterschiedlichen Handlungsoptionen ein-
                                                                                                                                                                                                                               von Sprechblasen, Denkblasen, Gegenstän-            Ist das Bild auf ein anderes Medium übertra-      her. „Scribility“ bietet hier sehr anschauliche
                                                                                                                                                                                                                               den, Hintergründen oder einfachen Symbolen          gen, können die Materialien in kurzer Zeit        Möglichkeiten der emotionalen Skalierung
                                                                                                                                                                                                                               auf dem Arbeitsfeld festhalten. So lassen sich      gereinigt und wohlsortiert in die Metallbox       (Abb. 1).
                                                                                                                                                                                                                               neben Grundhaltungen, Gefühlslagen und Be-
                                                                                                                                                                                                                               ziehungen auch emotionale Verläufe, Gedan-
                                                                                                                                                                                                                               ken, Äußerungen, Eskalationskreisläufe und
                                                                                                                                                                                                                               vieles mehr anhand tatsächlicher Erlebnisse
                                                                                                                                                                                                                               spielerisch visualisieren.

                                                                                                                                                                                                                               Handlungsalternativen am
                                                                                                                                                                                                                               Reißbrett entwerfen
                                                                                                                                                                                                                               Auf diese Weise entwickeln sich zunehmend
                                                                                                                                                                                                                               konkrete Situationsbilder, kleine Szenen und
                                                                                                                                                                                                                               manchmal sogar kleine Geschichten. Die Fi-
                                                                                                                                                                                                                               guren stellen für das Kind nun nicht mehr nur
                                                                                                                                                                                                                               eine Situation dar – sie bilden tatsächlich seine
                                                                                                                                                                                                                               eigene Situation ab. Dies erhöht nicht nur die
                                                                                                                                                                                                                               Identifikationsbereitschaft des Kindes mit dem
                                                                                                                                                                                                                               Bild. Es versetzt das Kind auch in die Lage,
                                                                                                                                                                                                                               Erlebtes gleichsam von außen zu betrachten
                                                                                                                                                                                                                               und zu reflektieren. Es lernt, sich selbst als                 Abb. 1 Anschauungsbeispiel für Skalierung (Quelle: Robert Stephan /
                                                                                                                                                                                                                               Teil eines größeren Ganzen zu begreifen sowie                  www.filmmann.de)

                                                                                                                                                                                                                               Munder M. Emotionen und zwischenmenschliche Konflikte Et Reha 55. Jg., 2016, Nr. 1: 14-17, Hrsg. DVE                                              15
Praxis
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 können daraus Hoffnungslosigkeit, Vermei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 dung oder gar offene Verweigerung entstehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Die achtjährige Klara hat beispielsweise auf-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 grund erheblicher Teilleistungsstörungen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 schon seit längerem massive Probleme in der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Schule. Für die Erledigung schriftlicher Auf-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 gaben braucht sie außergewöhnlich lange. Sie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 befindet sich deshalb in ergotherapeutischer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Behandlung. Nach Aussage der Mutter wirkt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Klara in den letzten Wochen stark in sich ge-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 kehrt. Sie klagt über Bauchschmerzen und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 möchte nicht mehr zur Schule gehen. Trotz al-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 ler Versuche seitens der Eltern ist sie aber nicht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 bereit, über ihren offensichtlichen Kummer zu
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 sprechen.
                                                                                                                                                                                                                                          Abb. 2 Anschauungsbeispiel Theo (Quelle: Meike Munder)                                 Nachdem die Mutter den Therapieraum ver-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 lassen hat, beginnt Klara, sich über den in-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 direkten spielerischen Einstieg mit „Scribi-
                                                                                                                                                                                                                                Sich auf emotionale Spurensuche begeben         greift zögernd zu einer traurigen Figur. „Oh“,   lity“ langsam zu öffnen. Offenbar waren ihre
                                                                                                                                                                                                                                                                                antwortet die Therapeutin, „was ist denn da      Schwächen inzwischen auch den Mitschülern
                                                                                                                                                                                                                               Ein spannendes Thema für Kinder, Jugend-         passiert?“ Theo legt eine wütende Figur neben    aufgefallen. Drei Jungen ihrer Klasse hatten
                                                                                                                                                                                                                               liche und Eltern: Warum ist jemand in einer      sich, die er als seine Schuldirektorin kenn-     daraufhin damit begonnen, sie zu hänseln
                                                                                                                                                                                                                               Situation wütend, zornig oder traurig gewor-     zeichnet. Es gab einen Tadel! Und schon ist er   und abfällige Bemerkungen über sie zu ma-
                                                                                                                                                                                                                               den? Wie war die Ausgangssituation? Was          mitten im Thema! Wie dieser Tadel zustande       chen. Nachdem das Eis gebrochen ist, beginnt
                                                                                                                                                                                                                               geschah dann? Welche anderen Reaktionen          kam, welche anderen Schüler beteiligt waren      sie – angeregt durch unterstützende Fragen
                                                                                                                                                                                                                               hätten zur Lösung des Problems beitragen         und welchen weiteren Verlauf die Situation       der Therapeutin – ihr Erleben in der Klasse
                                                                                                                                                                                                                               können? Die aktive Auseinandersetzung des        genommen hatte, wird mithilfe der Arbeits-       zu legen. Rahmensetzung hierfür ist die Idee,
                                                                                                                                                                                                                               Kindes mit dem Material unterstützt es da-       materialien differenziert herausgearbeitet.      die Gemeinheiten der anderen „in ein Bild zu
                                                                                                                                                                                                                               rin, sich intensiv mit dem oftmals schwierigen   Theo erkennt eigene und fremde Anteile und       bannen“. Im Verlauf der Arbeit fallen Klara
                                                                                                                                                                                                                               Thema auseinanderzusetzen.                       lotet zusammen mit der Therapeutin ande-         mehr und mehr Details ein. Auch wird über-
                                                                                                                                                                                                                               Der elfjährige Theo beispielsweise kommt         re Möglichkeiten des Verhaltens aus, die mit     deutlich, wie traurig und hilflos sie in solchen
                                                                                                                                                                                                                               leicht missgelaunt zur Therapiestunde. Er ant-   einiger Wahrscheinlichkeit zu positiveren Er-    Situationen ist.
                                                                                                                                                                                                                               wortet sehr zurückhaltend auf die Frage, wie     gebnissen führen (Abb. 2).                       Als die wesentlichen Elemente der Situation
                                                                                                                                                                                                                               es ihm derzeit gehe und was er in der Woche                                                       erfasst sind, ermuntert die Therapeutin Klara
                                                                                                                                                                                                                               erlebt habe. Solche Fragen findet er doof!        Eigene Fähigkeiten und Ressourcen               dazu, möglicherweise nicht genutzte Ressour-
                                                                                                                                                                                                                               Also gibt er die kurze und schnelle Antwort       erkunden                                        cen zu identifizieren. Wie könnte sich Klara
                                                                                                                                                                                                                               „Alles okay!“ Die Therapeutin formuliert die                                                      in diesen Momenten selbst schützen? Wel-
                                                                                                                                                                                                                               gleiche Frage nur wenig später mit „Scribili-    Menschen finden in emotional belastenden         che anderen Kinder könnte sie um Hilfe bit-
                                                                                                                                                                                                                               ty“: „Theo schau doch mal, welche der Figuren    Situationen oft nur eingeschränkt Zugang zu      ten? Welche Stärken haben diese Kinder und
                                                                                                                                                                                                                               hier erzählt etwas über deine letzte Woche?“     wirksamen Bewältigungsstrategien. Wieder-        wie könnten ihre „Verbündeten“ diesen Jungs
                                                                                                                                                                                                                               Überrascht gerät Theo ins Nachdenken und         holen sich solche Situationen zu häufig, so      Einhalt gebieten? Klaras Miene hellt sich auf,

                                                                                                                                                                                                                               Abb. 3a, b Anschauungsbeispiel Klara (Quelle: Meike Munder)

                                                                                                                                                                                                                               16                         Munder M. Emotionen und zwischenmenschliche Konflikte Et Reha 55. Jg., 2016, Nr. 1: 14-17, Hrsg. DVE
Urheberrechtlich geschütztes Material. Copyright: Schulz-Kirchner Verlag, Idstein. Vervielfältigungen jeglicher Art nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags gegen Entgelt möglich. info@schulz-kirchner.de

                                                                                                                                                                                                                               Fachpublikationen
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                                                                                                                                                                                                                                                    Ihr Fachverlag für die
                                                                                                                                                                                                                                                    Ergotherapie

                                                                                                                                                                                                                                                    Fachpublikationen
                                                                                                                                                                                                                                                    K Spektrum Ergotherapie
                                                                                                                                                                                                                                                    K Neue Reihe Ergotherapie
                                                                                                                                                                                                                                                    K Edition VITA ACTIVA
                                                                                                                                                                                                                                                    K Reihe Basiswissen Therapie
                                                                                                                                                                                                                                                    K Ratgeberreihe
                                                                                                                                                                                                                                                    K Einzelausgaben
                                                                                                                                                                                                                                                    K Wissenschaftliche Schriften

                                                                                                                                                                                                                                                    Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne
                                                                                                                                                                                                                                                    unser Gesamt-Titelverzeichnis.

                                                                                                                                                                                                                                                    Leseproben/Inhaltsverzeichnisse:
                                                                                                                                                                                                                                                    http://www.schulz-kirchner.de/shop/

                                                                                                                                                                                                                                                    Fachzeitschriften
                                                                                                                                                                                                                                                    K ERGOTHERAPIE UND REHABILITATION
                                                                                                                                                                                                                                                    K ergoscience
                                                                                                                                                                                                                                                      Wissenschaftliche Forschung in der Ergotherapie

                                                                                                                                                                                                                                                    Ihre Vorteile als Abonnent
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                                                                                                                                                                                                                                                      Aufschlag
                                                                                                                                                                                                                                                    - für jedes neue Jahresabonnement eine
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                                                                                                                                                                                                                                                    - ausgewählte Produkte aus dem Schulz-
                                                                                                                                                                                                                                                      Kirchner Verlag zu Sonderkonditionen

                                                                                                                                                                                                                                                    Probeexemplar ergoscience:
                                                                                                                                                                                                                                                    http://www.schulz-kirchner.de/
                                                                                                                                                                                                                                                    ergotherapie/zeitschrift_ergoscience.htm

                                                                                                                                                                                                                                                    www.schulz-kirchner.de/shop
                                                                                                                                                                                                                                                    info@schulz-kirchner.de
                                                                                                                                                                                                                                                    Tel. +49 (0) 6126 9320-0

                                                                                                                                                                                                                                                                                           Schulz-
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kirchner
                                                                                                                                                                                                                                                                                           Verlag
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