ESG-Snapshot Immobilien - Taxonomie - Dezember 2021 EY Real Estate
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Vorwort Liebe Leser:innen, Für diesen Snapshot haben uns 35 Rückmeldungen erreicht. Auf diesem Wege seit diesem März ist die Offenlegungsverordnung möchten wir Sie neben den inhaltlichen umzusetzen und schon steht mit der EU- Erkenntnissen auch motivieren, gemeinsam mit Taxonomie der nächste Eingriff der Europäischen uns die Nachhaltigkeit in unserer Branche Union in den Finanzmarkt bevor. voranzutreiben. Mit der Taxonomie hat sich die EU das Ziel Wir wünschen Ihnen eine spannende, gesetzt, Kapitalflüsse hin zu nachhaltigeren erkenntnisreiche Lektüre und freuen uns auf Investitionen zu leiten. Dabei soll das durchaus auch kontroverse Diskussionen zum Klassifikationssystem mit Kriterien, Thema Nachhaltigkeit in der Schwellwerten und Mindeststandards einen Immobilienwirtschaft. Beitrag leisten. Mit besten Grüßen Der vorliegende ESG-Snapshot befasst sich mit der Frage, wie die Immobilienbranche die Florian Schwalm Dirk Rathlev Anforderungen der EU-Taxonomie aufnimmt und Partner Director welche ersten Handlungsmaßnahmen zu erkennen sind. Dabei dominieren Fragen der Umsetzung der EU-Taxonomie den vorliegenden Snapshot. Wann gilt eine Immobilie als taxonomiekonform, also als „grün“? Was heißt das für die Investmententscheidungen? Wie reagiert die Immobilienwirtschaft?
ESG-Snapshot – Dezember 2021 1 2 3 Kernergebnisse EU-Taxonomie Lenkungs- funktion 4 6 7 Nachhaltige Kontrovers Ansprechpartner:innen Produkte 5 Verkehrswert
Kernergebnisse Unklarheiten im Markt zur EU- Ausschließlich Erste Lenkungsfunktionen für bestehende Taxonomie nachhaltige Produkte Portfolios erkennbar ► 94 % der Befragten können die 15 %- ► 100 % der Befragten gehen davon ► 29 % der befragten Unternehmen wollen die Portfolios um Grenze für taxonomiekonforme Gebäude aus, dass die zukünftige Nachfrage Stranded Assets bereinigen. nicht klar einschätzen. und das Angebot auf nachhaltige ► 85 % gehen davon aus, dass die EU-Taxonomie einen Einfluss Produkte ausgerichtet sein werden. ► Bei 78 % herrscht Unklarheit hinsichtlich auf die An- und Verkaufsentscheidung haben wird. der Anwendung der EU-Taxonomie. Berichterstattung ab Soziale Immobilienfonds Keine Daten zur Messung der Januar 2022 in der zukünftig relevant Auswirkung der Nachhaltigkeit Umsetzungsphase ► 55 % der Befragten sind derzeit dabei, ► 100 % der Befragten sehen ► Alle Befragten sind der Meinung, dass die notwendigen die Anforderungen für die zukünftig auch Immobilienfonds mit vergleichenden Merkmale zur Beurteilung der Auswirkungen Berichterstattung der sozialem Fokus als Schwerpunkt. auf die Rendite fehlen. Offenlegungsverordnung/ EU-Taxonomie ► Zukünftig wird eine Veränderung in den Verkehrswerten umzusetzen. nachhaltiger Immobilien erwartet. ► 39 % der Befragten bemängeln die fehlenden detaillierten Vorgaben. Seite 4
Unklarheit dominiert die Einführung der EU-Taxonomie Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zum Einfluss der EU-Taxonomie zu? (I von II) 3% 3% Es fehlt die notwendige Klarheit, wann eine Immobilie zu den „oberen 15 % 52 % 42 % des nationalen oder regionalen Gebäudebestands“ gehört Es besteht Unklarheit, welche Kriterien eine wirtschaftliche Aktivität bzw. 33 % 45 % 18 % 3% Immobilie erfüllen muss, um als taxonomiekonform zu gelten Starke Zustimmung Zustimmung Wenig Zustimmung Keine Zustimmung Kernaussagen ► Die Grenzen zur Einstufung eines Gebäudes hinsichtlich Taxonomiekonformität ist kurz vor der Einführung der EU-Taxonomie der deutlichen Mehrheit der Befragten unklar. Es bleibt fraglich, wie dies in den vorvertraglichen Informationen und Jahresberichten umgesetzt werden soll.“ ► Es braucht eine Gesamtsensibilisierung der Akteure des Immobilienmarktes hinsichtlich der Anwendungsgrenzen der EU-Taxonomie. Seite 5
Auswirkung des Prinzips der EU-Taxonomie nicht eindeutig Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zum Einfluss der EU-Taxonomie zu? (II von II) Für unsere Artikel-8/9-Produkte kaufen wir nur Objekte, die in einer ESG- 7% 43 % 29 % 21 % Due-Diligence als EU-Taxonomie-konform bewertet werden können Für die Bestandsprodukte wird die Deal-Pipeline durch die 0% 48 % 39 % 13 % Taxonomieanforderungen negativ beeinflusst Wir bereinigen das Portfolio und verkaufen potenzielle Stranded Assets 3 % 26 % 55 % 16 % Die EU-Taxonomie hat/ wird keine Auswirkung auf unsere An- und 0 % 15 % 30 % 55 % Verkaufsentscheidungen haben Starke Zustimmung Zustimmung Wenig Zustimmung Keine Zustimmung Kernaussagen ► Es zeigt sich ein klares Bild bei der Einschätzung des Lenkungsprinzips der EU-Taxonomie. Die Hälfte der befragten Unternehmen möchte taxonomiekonforme Produkte für nachhaltige Fonds kaufen. 85 % gehen von einer (kurz- bis mittelfristigen) Änderung des Ankaufsverhaltens aus. ► Es sind erste Bereinigungen der Portfolios hinsichtlich Stranded Assets zu erkennen. Seite 6
Es gibt nur eine Richtung: nachhaltige Produkte Wie stark stimmen Sie den folgenden Aussagen hinsichtlich des Immobilienmarktes mit Blick auf die nächsten fünf Jahre zu? Anleger werden überwiegend in nachhaltige Immobilienprodukte investieren 48 % 52 % 0% Es werden überwiegend nachhaltige Produkte auf den Markt kommen 45 % 55 % 0% Finanzierende Banken werden nicht nachhaltige Investments nur noch zu 42 % 58 % 0% schlechteren Bedingungen oder gar nicht mehr finanzieren Neben Fonds mit dem Schwerpunkt Klimaschutz werden auch soziale 29 % 71 % 0% Immobilienfonds stärker in den Fokus rücken Starke Zustimmung Zustimmung Wenig Zustimmung Keine Zustimmung Kernaussagen ► Anleger, Manager und finanzierende Banken fokussieren sich ausschließlich auf nachhaltige Produkte. ► Soziale Kriterien werden bei Immobilienfonds relevanter. Seite 7
Umsetzung der Nachhaltigkeit in vollem Gange Haben sich Ihre Investmententscheidungen im Jahr 2021 in einem höheren Maße an nachhaltigen Kriterien orientiert als zuvor? Nein, nachhaltige Investments stehen bei uns nicht im Fokus. 6% 0% 3% Nein, die regulatorischen Anforderungen haben keine erhebliche Veränderung in unseren Investmententscheidungen herbeigeführt, denn wir haben bereits vor 2021 unsere 18 % Investmententscheidungen sehr stark an nachhaltigen Kriterien ausgerichtet. Ja, aber bisher in geringem Maße. Dennoch wollen wir unsere Investmentstrategie für die Zukunft (ab 2022) mehrheitlich auf nachhaltige Produkte ausrichten. 73 % Ja, wir investieren bereits im Jahr 2021 mehr als 50 % in Produkte, die gem. Offenlegungsverordnung als Art. 8 oder besser klassifiziert werden. Keine Angabe Kernaussagen ► Überwiegende Mehrheit will Entscheidungen auf nachhaltige Investmentstrategien ausrichten. ► 18 % der befragten Unternehmen investieren bereits überwiegend in nachhaltige Produkte. Seite 8
Fehlende vergleichende Merkmale zur Bewertung nachhaltiger Immobilien Wie bewerten Sie die Auswirkungen nachhaltiger Kriterien auf den Verkehrswert der Immobilien? Es fehlen die vergleichenden nachhaltigen Merkmale, die für eine Bewertung 24 % 76 % 0% des Verkehrswerts herangezogen werden können Wir gehen davon aus, dass sich nachhaltige Aktivitäten auf jeden Fall positiv 20 % 80 % 0% auf den Verkehrswert auswirken Wir spüren bereits jetzt einen positiven Effekt auf den Verkehrswert 13 % 60 % 0% 27 % Starke Zustimmung Zustimmung Wenig Zustimmung Keine Zustimmung Kernaussagen ► Es fehlt an validen Daten zur Messung der Auswirkungen von Nachhaltigkeitskriterien auf den Verkehrswert. Dennoch spüren 73 % der Befragten bereits erste Effekte auf den Verkehrswert. Inwiefern tatsächlich höhere Preise für nachhaltige Immobilien gezahlt werden, ist zukünftig mithilfe vergleichbarer Daten zu analysieren. Dann kann es von einer subjektiven zu einer objektiven Wahrnehmung kommen. Seite 9
Berichterstattung in der Umsetzungsphase Die ersten Anforderungen der Offenlegungsverordnung und der EU-Taxonomie greifen ab dem 01.01.2022 auch für das Berichtswesen. Wie ist Ihr Status quo? 0% 6% Wir haben die Anforderungen für die Jahresberichte bereits umgesetzt und sammeln die Daten. Wir sind mitten in der Umsetzung und die beteiligten Abteilungen und Dienstleister kennen ihre Aufgaben. 39 % 55 % Wir haben nicht das Gefühl, dass die Anforderungen vollumfänglich realisiert werden können. Es fehlen detaillierte Richtlinien. Keine Angabe Kernaussagen ► Mehr als jedes zweite Unternehmen befindet sich beim Berichtswesen gerade in der Umsetzungsphase. ► 39 % der befragten Unternehmen fehlt eine klare Vorgabe hinsichtlich der Berichterstattung. Seite 10
Teilnehmende Unternehmen Büro 71 % Wohnen 65 % 9% Assets under Management 22 % Handel 32 % < € 500 Mio. 19 % Logistik 26 % € 500 Mio. bis € 1 Mrd. € 1 Mrd. bis € 5 Mrd. Gesundheit 21 % € 5 Mrd. bis € 10 Mrd. Hotel 18 % 22 % > € 10 Mrd. Sonstige 9% 28 % Industrie 6% Asset Management 85 % 12 % Investment Management 79 % Beschäftigte < 25 39 % Portfoliomanagement 76 % 26 bis 100 101 bis 200 Projektentwicklung/Revitalisierung 41 % 40 % > 200 Property Management 32 % 9% Facility Management 9% Seite 11
Kontrovers 1 2 Unklarheit bei Anwendung der EU-Taxonomie Zukünftig ausschließlich nachhaltige Produkte vs. zeitliche Dringlichkeit & erste Änderungen bei den Investmententscheidungen Die EU-Taxonomie startet mit den ersten beiden Die Umfrage hat gezeigt, dass zukünftig Umweltzielen Klimaschutz und Anpassung an den nachhaltige Produkte und eine entsprechende Klimawandel am 1. Januar 2022. Jedoch haben Nachfrage erwartet werden, und auch erste viele Marktteilnehmer die Beantwortung Bewegungen hin zur Bereinigung der Portfolios wesentlicher Fragen noch vor sich. um Stranded Assets sind erkennbar. Dabei sollen die Unternehmen bzw. die Zusätzlich zeigen die Ergebnisse auch, dass die betroffenen Fonds über die jeweiligen grünen EU-Taxonomie kurzfristig einen hohen Einfluss Aktivitäten/Immobilien ab Januar 2022 auf die An- und Verkaufsentscheidung haben berichten. Mit der Unklarheit, wann eine wird. Immobilie nun genau zu den besten 15 % gehört und wann nicht, wird die Immobilienbranche Vor dem Hintergrund der zukünftig erwarteten bisher alleingelassen. Änderungen der Verkehrswerte nachhaltiger Immobilien ergibt sich ein ambivalentes Bild eines Dennoch führt kein Weg daran vorbei, ab Januar Balanceakts zwischen notwendiger Transparenz zu schaffen und Prozesse Transformation und gewohnter Kontinuität. anzupassen. Seite 12
Kontrovers 3 4 Keine Daten zur Messung der Auswirkungen auf Fokussierung auf soziale Immobilien den Verkehrswert vs. Unklarheit hinsichtlich „Social Taxonomy“ vs. Lenkungsfunktion der EU-Taxonomie Kerngedanke der EU-Taxonomie ist die Die Entwicklung der Klassifikation ist weder bei Verlagerung der Geldströme hin zu nachhaltigen der „grünen“ Taxonomie noch im Bereich der Investitionen. Mit der EU-Taxonomie wird nun ein „sozialen“ Taxonomie beendet. Klassifikationssystem der nachhaltigen ökologischen Investitionen geschaffen. Der Markt stellt sich für die Zukunft auf soziale Immobilienfonds ein. In diesem Bereich liegen, Inwieweit hierfür nun auch preisliche neben der ökologischen Transformation, Unterschiede zu erkennen sind, liegt bisher nur erhebliche Aufgaben für die Immobilienbranche. im Bereich der Deutung und subjektiven Wahrnehmung. Die Marktteilnehmenden sind sich Sofern und sobald die EU ein einig, dass es für fundierte Vergleiche schlicht an Klassifikationssystem für soziale Aktivitäten belastbaren Daten mangelt. beschließt, können diese Kriterien einen erheblichen Einfluss auf die sozialen Dennoch zeigt die Umfrage, dass positive Immobilienfonds haben. Auswirkungen für nachhaltige Aktivitäten unisono erwartet werden. Die eingeschlagene Richtung ist also schon deutlich zu erkennen. Nun gilt es antizipativ zu handeln. Seite 13
Für Fragen und Anregungen zum ESG-Snapshot Florian Schwalm Dirk Rathlev Partner Director München Hamburg E-Mail: Florian.Schwalm@de.ey.com E-Mail: Dirk.Rathlev@de.ey.com Telefon: +49 89 14331 17173 Telefon: +49 40 36132 12677 Carolin Haslinde Timo Manssen Manager Senior Hamburg München E-Mail: Carolin.Haslinde@de.ey.com E-Mail: Timo.Manssen@de.ey.com Telefon: +49 40 36132 22341 Telefon: +49 89 14331 10506 Seite 14
EY | Assurance | Tax | Strategy and Transactions | Consulting Die globale EY-Organisation im Überblick Die globale EY-Organisation ist einer der Marktführer in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung und Managementberatung. Mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und unseren Leistungen stärken wir weltweit das Vertrauen in die Wirtschaft und die Finanzmärkte. Dafür sind wir bestens gerüstet: mit hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern, starken Teams, exzellenten Leistungen und einem sprichwörtlichen Kundenservice. Unser Ziel ist es, Dinge voranzubringen und entscheidend besser zu machen — für unsere Mitarbeiter, unsere Mandanten und die Gesellschaft, in der wir leben. Dafür steht unser weltweiter Anspruch Building a better working world. Die globale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Mandanten. Informationen dazu, wie EY personenbezogene Daten erhebt und verwendet, sowie eine Beschreibung der Rechte, die Personen gemäß dem Datenschutzgesetz haben, sind über ey.com/privacy verfügbar. Weitere Informationen zu unserer Organisation finden Sie unter ey.com. In Deutschland ist EY an 20 Standorten präsent. „EY“ und „wir“ beziehen sich in dieser Publikation auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited. © 2021 Ernst & Young Real Estate GmbH All Rights Reserved. ED None Pictures PEXELS Diese Präsentation ist lediglich als allgemeine, unverbindliche Information gedacht und kann daher nicht als Ersatz für eine detaillierte Recherche oder eine fachkundige Beratung oder Auskunft dienen. Obwohl sie mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurde, besteht kein Anspruch auf sachliche Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität; insbesondere kann diese Präsentation nicht den besonderen Umständen des Einzelfalls Rechnung tragen. Eine Verwendung liegt damit in der eigenen Verantwortung des Lesers. Jegliche Haftung seitens der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und/oder anderer Mitgliedsunternehmen der globalen EY-Organisation wird ausgeschlossen. Bei jedem spezifischen Anliegen sollte ein geeigneter Berater zurate gezogen werden. ey.com/de
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