Evangelische Theologie - Johanneum
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Evangelische Theologie Curriculum der seminaristischen Ausbildung zum hauptamtlichen Verkündigungsdienst (Evangelisation, Jugendarbeit, Gemeindepädagogik) Stand: 01.01.2020 Evangelistenschule Johanneum Melanchthonstraße 36 42281 Wuppertal 0202/31700 info@johanneum.net www.johanneum.net
Inhalt Vorwort Seite 1 Charakterisierung der Ausbildung Seite 2 Ausbildungsordnung Seite 3 Praktikumsordnung Seite 6 Exemplarischer Stundenplan Seite 10 Exemplarischer Tagesablauf Seite 11 Prüfungsordnung Seite 12 Übersicht: Namen, Qualifikationen und Fächer der Lehrkräfte Seite 14 Übersicht: Fächerkanon und Stundenverteilung (1. bis 3. Jahr) Seite 16 Beschreibung der einzelnen Fächer Griechisch des NT Seite 19 Hebraisch des AT Seite 20 AT-Proseminar: Einfuhrung in die Exegese Seite 23 Exegese AT: Genesis Seite 24 Einfuhrung in das AT Seite 25 Geschichte Israels in biblischer Zeit Seite 26 Theologie des AT Seite 27 Einfuhrung in das NT Seite 28 NT-Proseminar Seite 30 Neutestamentliche Zeitgeschichte Seite 31 Exegese NT - Matthausevangelium Seite 32 Exegese NT - Johannesevangelium/Offenbarung des Johannes/ Hebräerbrief Seite 33 Exegese NT - Romerbrief Seite 34 Theologie des NT Seite 35 Systematische Theologie (Dogmatik) Seite 37 Systematische Theologie (Ethik) Seite 38 Studienwoche Judentum / Islam Seite 39 Religionswissenschaft Seite 40 Apologetik Seite 41 Kirchengeschichte I Seite 43 Kirchengeschichte II Seite 44 Praktische Theologie Seite 47 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Homiletik I - Basis Seite 49 Homiletik II - Anwendung Seite 50 Evangelistische Homiletik Seite 51 Rundfunk– und Medienhomiletisches Seminar Seite 52 Digitale (Medien-)Bildung Seite 53 Diakoniewissenschaft Seite 55 Gemeindepadagogik Seite 56 Kirchlicher Unterricht Seite 57 Religionspadagogik – Methodik / Didaktik Seite 58 Seelsorge Seite 59 Aszetik / Spiritualitat Seite 60 Padagogik Seite 63 Psychologie Seite 64 Soziologie Seite 65 Studienwoche „Leitung von Freizeiten“ Seite 67 Erzahlen Seite 68 Stimmbildung und Sprechtraining Seite 69 Trainerseminar Explore Seite 70 Erlebnispadagogik Seite 71 Musik Seite 73 Sport Seite 74 Gemeindepraktikum Seite 77 Großveranstaltungen / Missionale Seite 78 Freizeitpraktikum Seite 79 Theologie - erfahrungsbezogen Seite 81 Systematische Theologie (Arbeitsgemeinschaften) Seite 82 Studienreise Israel Seite 83 Philosophie Seite 84 Ubungsleiterlehrgang - Sport Seite 85 Rettungsschwimmen (DLRG-Silber) Seite 86 Band-Workshop Seite 87 Gitarren-Workshop Seite 88 Anerkennungsjahr Seite 91 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Vorwort Das Ausbildungskonzept der Evangelistenschule Johanneum ist in Kurze mit folgenden Stichworten zu beschreiben: Theologie lernen Gemeinschaft leben Menschen erreichen Eine pragnante Zusammenfassung von Grundinformationen uber das Johanneum bie- tet folgender Lexikonartikel: Johanneum (in Wuppertal). Die „Evangelistenschule Johanneum“ wurde 1886 in Bonn gegrundet und arbeitet seit 1893 in Wuppertal. Grunder waren der Praktische Theolo- ge Theodor Christlieb („Die Bildung evangelistisch begabter Manner zum Gehilfen- dienst am Wort und dessen Angliederung an den Organismus der Kirche“, 1888) und der Bahnbrecher der Evangelisation, Elias Schrenk. Als erste seminaristisch- theologische Ausbildungsstatte in Deutschland hat das Johanneum bisher etwa 1700 Absolventen (seit 1992 auch Frauen) ausgebildet, die im hauptamtlichen Verkundi- gungsdienst der Evangelischen Kirche und ihr verbundener freier Werke und Verban- de (z.B. dem Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM), EC, Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband) tatig sind. Das Johanneum ist ein innerkirchliches freies Werk, das sich aus Spenden finanziert. Theologisch ist es dem reformatorisch orientierten Pietismus zuzurechnen. (Quelle: Art. „Johänneum“, in: Religion in Geschichte und Gegenwärt, Bd. 4, 4. Aufl., Tubingen 2001, Sp. 563.) Die Evangelistenschule Johanneum e.V. ist Mitglied im Diakonischen Werk, in der Ar- beitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD) in der EKD, in der Konferenz Missio- narischer Ausbildungsstatten (KMA) in der EKD und im Evangelischen Gnadauer Ge- meinschaftsverband. Die Ausbildung ist kirchlich anerkannt und entspricht dem Be- schluss des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 19. Juli 1979. 1 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Charakterisierung der Ausbildung Die Ausbildung ist in der vom Rat der EKD in Auftrag gegebenen Studie „Perspektiven fur diakonisch-gemeindepadagogische Ausbildungs- und Berufsprofile. Tatigkeiten – Kompetenzmodell - Studium" (EKD-Texte 118, hg. vom Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, September 2014) charakterisiert als „Missionarisch- padagogisches Ausbildungs- und Studiengangsprofil" (EKD Text 118, Seite 119-123). In dem genannten EKD-Dokument finden sich in Bezug auf dieses Ausbildungsprofil noch folgende Informationen (Seite 119-123): „Qualifikationsniveau des Abschlusses (DQR): Niveau 6“ „Kirchliche Anstellungsfähigkeit wird erworben mit dem Abschluss: Kolloquium / Abschlussprufung“ „Form der Berufung in den kirchlichen Dienst: Einsegnung / in einigen Gliedkirchen Ordination“ „Kontextuelle Hintergründe, motivationale und theologische Antriebs- momente und Leitideen der Ausbildungsstätte: Die Ausbildungseinrichtung bildet nicht nur fur gemeindepadagogische / dia- konische Berufsfelder, sondern auch fur pastorale Aufgaben („Prediger / -in“, „Pästor / -in“, „Städtmissionär / -in“, „Evängelist / -in“ etc.) in innerkirchlichen freien Werken aus. Dieser Bezug bestimmt das Ausbildungskonzept, das nicht ohne weiteres vergleichbar ist mit Ausbildungs- und Studiengangen, die spe- ziell auf gemeindepadagogische / diakonische Berufsfelder in der Kirche vor- bereiten.“ „Weitere Bemerkungen zu organisatorischen Merkmalen des Studien- ganges bzw. der Ausbildung: Typisch fur diese Ausbildung ist die verbindliche seminaristische Form des Studiums. Die Studierenden leben und arbeiten in einer kommunitatsahnli- chen Gemeinschaft, die nicht nur das Studium, sondern auch den gesamten Ta- gesablauf bestimmt. Typisch ist weiterhin der institutionelle Charakter der Ausbildungseinrichtung als freies Werk, das weder staatliche noch kirchliche Gelder erhalt und sich vor allem uber Spenden finanziert.“ Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 2
Ausbildungsordnung Die Evangelistenschule Johanneum bietet eine vierjahrige Ausbildung an zum Ver- kundigungsdienst und gemeindepadagogischen Dienst in den evangelischen Landes- kirchen und den ihnen verbundenen freien Werken und Verbanden. Die Facher- schwerpunkte liegen in Evangelischer Theologie, Gemeindepadagogik, Humanwissen- schaften und Allgemeinbildung. Berufsziele sind: Gemeindediakon/in Gemeindepadagoge/Gemeindepadagogin Jugendreferent/in Gemeinschaftspastor/in Prediger/in Stadtmissionar/in Mitarbeiter/in in evangelischen Jugendwerken wie CVJM, EC, cjb, ejw Katechet/in Missionar/in Die Ausbildung geschieht in den ersten drei Jahren in seminaristischer Form. Das 4. Jahr ist das Anerkennungsjahr. Das seminaristische Ausbildungskonzept ist eine Be- sonderheit im kirchlichen Ausbildungswesen und findet sich sowohl im evangelischen als auch im katholischen Bereich. Fur das Johanneum heißt dies: In den ersten drei Jahren besteht die Ausbildung aus einem ganzheitlichen Konzept von Leben und Ler- nen. Die Studierenden wohnen auf dem Campus der Ausbildungsstatte und nehmen an einem geregelten Tagesablauf teil, der nicht nur den Unterricht, sondern auch das ge- meinsame Leben (Mahlzeiten, Andachten, Freizeitgestaltung, freiwillige Aktivitaten) betrifft. Dies geschieht in einem verbindlichen kommunitatsahnlichen Rahmen, der den Bewerberinnen und Bewerbern bekannt ist und zu dem sie sich bewusst bereit er- klaren. Zu dieser gemeinsamen Lebensform gehort auch die regelmaßige Mitarbeit im Bereich der Hauspflege und Hausgestaltung („regelmaßige Mitarbeit; vgl. Seite 9). Nach dem 1. Jahr gibt es fur die Studierenden des ersten Kurses eine verbindliche Zeit der Mitarbeit im praktischen und technischen Bereich mit einer Dauer von 20 Arbeits- tagen („Block-Mitarbeit“; vgl. Seite 9). Die präktischen Einsätze werden vom Häusväter des Johanneums angeleitet und koordiniert. Das gemeinsame Leben wird von den Dozentinnen und Dozenten des Johanneums be- gleitet und gehort substanziell zum Ausbildungskonzept. Von dieser Basis aus gibt es in den ersten drei Jahren einen klassischen Schulbetrieb, dessen Inhalte aus dem Lehrplan erkennbar sind. Der Unterricht erfolgt in drei Trimestern pro Jahr. Das Unterrichtsjahr beginnt jeweils am 1. September. Das erste Trimester dauert bis zu den Weihnachtsferien (Beginn je- weils ca. 22. Dezember). Das zweite Trimester beginnt ca. am 6. Januar und dauert bis eine Woche vor Ostern. Das dritte Trimester beginnt eine Woche nach Ostern und dau- ert bis zur zweiten Woche im Juli (ca. 10. Juli). 3 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Folgende Ferienzeiten sind ublich: Herbstferien (eine Woche), Weihnachtsferien (zwei Wochen), „Fäschingsferien“ (eine hälbe Woche), Osterferien (zwei Wochen), „Pfingst- bzw. „Mäi“-Ferien (eine hälbe Woche), Sommerferien (näch dem 1. Jähr vier Wochen; nach dem 2. Jahr sechs Wochen). Pro Trimester gibt es ca. 10 Unterrichtswochen mit taglichem Unterricht (6 Tage in der Woche). Von Montag bis Freitag gibt es fur jeden Kurs ca. 22 Wochenstunden ver- bindlichen Unterricht a 60 Minuten. Samstags betragt die Unterrichtszeit im ersten und zweiten Trimester zwei Unterrichtsstunden a 60 Minuten, im dritten Trimester ist samstags individuelle Studienzeit. Die Unterrichtszeiten und Pausen sind dem bei- gefugten exemplarischen Stundenplan zu entnehmen (vgl. Seite 10). Die Gesamtzahl der Unterrichtswochen pro Jahr einschließlich der Praktika wahrend der seminaristischen Ausbildungszeit liegt bei 40 Wochen. Davon sind ca. 30 Wochen klassischer Schulbetrieb in dem oben beschriebenen Umfang und ca. 10 Wochen Un- terricht in Form von Studienwochen, besonderen Studieneinheiten und Praktika (vgl. Seite 9). Die inhaltliche Ausrichtung des seminaristischen Teils (1. bis 3. Jahr) ist dabei folgen- dermaßen gestaffelt: 1. Jahr: Grundlagen / Methodenkenntnis: Einfuhrung in theologisches Denken und Arbeiten und in humanwissenschaftliche Fragestellungen Wer wir sind, was wir mitbringen (Erfahrungen, Einsichten, Fragen); Einfuhrung in Lerntechnik, Selbstorganisation und Zeitmanagement; Einfuhrungsveranstaltungen in den Fachern Biblische Theologie und Systematische Theologie; Intensives Sprachstudium (neutestamentliches Griechisch); Erste Einfuhrung in die Humanwissenschaften; Erste Praktika in den Bereichen Gemeindearbeit und Diakonie. 2. Jahr: Vertiefung / Methodenanwendung: Neben den im 1. Kurs erlernten werden weitere Methodenkenntnisse vermittelt und eingeubt (Methoden der Exegese, der Predigtlehre, systematische Erschließung eines Themas etc.) Grundlagen Bibelwissenschaften (AT und NT), Systematische Theologie (Dogmätik, Ethik, Religionswissenschäften), Kirchengeschichte, Präktische The- ologie (Homiletik, Religionspadagogik, Gemeindepadagogik, Seelsorge); Grundlagen Human- und Gesellschaftswissenschaften; mehrere Praktika (Schulpraktikum, Freizeitpraktikum). Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 4
3. Jahr: Anwendung / Vorbereitung auf die Praxis: Neben dem Unterricht in den exegetischen, historischen, systematischen und praktisch- theologischen Fachern sowie in den Humanwissenschaften (Padagogik, Psychologie, So- ziologie) ist mehr Zeit fur das selbststandige Studieren vorgesehen (eigene Schwer- punkte setzen, eigenstandige Seminararbeiten). Mit dem Blick auf die kunftige Berufstatigkeit sind praxisorientierte Facher (Praxis der gottesdienstlichen und situationsbezogenen Verkundigung, Praxis der Jugendarbeit, Praxis der Seelsorge) und Praktika (abschließendes Gemeindepraktikum, Verkundi- gungspraktikum im Bereich Jugendevangelisation „Worttransport“, Hospitationswoche Gemeindepadagogik; vgl. Seite 9) vorgesehen. Nach dem 3. Jahr ist der seminaristische Teil der Ausbildung beendet. Ein Zwischen- zeugnis gibt Auskunft uber die Ergebnisse der schriftlichen und mundlichen Prufungen. Die Absolventinnen und Absolventen werden kirchlich eingesegnet (Anfang Juli). Sie beginnen in der Regel am 1. September ihr Anerkennungsjahr im kirchlichen Dienst. 4. Jahr – Anerkennungsjahr: Das Anerkennungsjahr, das gleichzeitig das 1. Berufsjahr ist, dient der schrittweisen Erschließung des Arbeitsfeldes. Dabei geht es um die Umsetzung von theoretischem Wissen in praktisches Handeln. Dazu helfen z.B. supervisorische Begleitung vor Ort, die Mentoringwochen mit ihren fachspezifischen Einheiten und ein Kommunikations- training. Uber Struktur und Inhalte des Anerkennungsjahres informiert eine gesonderte Aufstellung am Ende des Curriculums (vgl. Seite 91ff.). 5 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Praktikumsordnung §1 Ziele der Praktika und Überblick 1. Die Praktika (und besonderen Studieneinheiten, die Praxisaspekte haben bzw. der Personlichkeitsbildung dienen), sind vollgultige Bestandteile der Ausbildung. Sie vertiefen die Unterrichtsinhalte, dienen der praxisorientierten Einubung und der Entdeckung individueller Begabungen. 2. Diese Praktikumsordnung bezieht sich auf die Praktika und besonderen Studien- einheiten, die in die drei Jahre der seminaristischen, d.h. schulischen Ausbildung an der Evangelistenschule Johanneum gehoren. 3. Wahrend der dreijahrigen seminaristischen Ausbildung findet – eingeteilt in drei Trimester – jahrlich ca. 30 Wochen klassisch schulischer Unterricht statt. Daruber hinaus gibt es jahrlich ca. 10 Wochen mit besonderen Studieneinheiten und Praktika, die im Curriculum als solche unter der Kategorie (Unterrichts-)Form gekennzeichnet sind. §2 Vorbereitung, Begleitung und Evaluierung der Praktika 1. Die Praktika gehoren zum verbindlichen Ausbildungsplan. 2. Die Ableistung des jeweiligen Praktikums erfolgt fur alle Studierenden eines Ausbildungsjahrganges gleichzeitig. 3. Sie werden im Unterricht inhaltlich und theoretisch vorbereitet. 4. Die Praktikantinnen und Praktikanten werden von den Lehrkraften des Johanneums bzw. von dazu beauftragten kompetenten Personen begleitet. 5. Die Praktikantinnen und Praktikanten erhalten Aufgaben, die sie wahrend des Praktikums zu bearbeiten haben. 6. Zur Evaluierung sind seitens der Praktikantinnen und Praktikanten schriftliche Arbeiten vorzulegen. Außerdem findet nach Abschluss des jeweiligen Praktikums eine personliche und auch gruppenorientierte Auswertung statt. §3 Formen der Praktika 1. Einige der Praktika finden in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Unterrichts- geschehen statt. Andere erfordern einen Einsatz an einem anderen Ort – in Wuppertal selbst oder daruber hinaus. Folgende Einheiten sind direkt mit dem schulischen Unterricht im Johanneum verbunden und bilden eine dazu begleitende Praxiserfahrung: Religionspadagogisches Praktikum Seelsorgepraktikum Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 6
Seminar Begleitung trauernder Menschen Stimmbildung und Sprechtraining Trainerseminar „Explore“ Folgende Praktika werden vom Standort der Schule aus wahrgenommen (mit Prasenz der Praktikantinnen und Praktikanten in Wuppertal): Sozial-Diakonie-Praktikum Hospitationswoche Gemeindepadagogik Erlebnispadagogik Folgende Praktika finden außerhalb an anderen Orten statt: Jugendevangelisation „Worttransport“ Aszetik / Spiritualitat: Einfuhrung ins gemeinsame und geistliche Leben Aszetik / Spiritualitat: Theologie und Biographie Aszetik / Spiritualitat: Retraite und Selbstwahrnehmung Aszetik / Spiritualitat: Retraite und Dienstvorbereitung Studienwoche „Leitung von Freizeiten“ Drei Gemeindepraktika Freizeitpraktikum Großveranstaltung / Missionale Rundfunk- und Medienhomiletisches Seminar §4 Organisatorische und rechtliche Regelungen 1. Die Praktikantinnen und Praktikanten sind wahrend ihrer Praktika uber die Berufsgenossenschaft versichert. Dienstliche Fahrten sind durch die Dienstreise- kaskoversicherung des Johanneums abgedeckt. 2. Die Praktikantinnen und Praktikanten erhalten in keinem Fall finanzielle Zu- wendungen von den Praktikumsstellen. 3. Die Fahrtkosten zu den Praktikumsstellen werden teils von den Praktikantinnen und Praktikanten, teils vom Johanneum getragen. 4. Uberschreiten die Fehlzeiten 20% des gesamten Praktikums, entscheidet das Dozentenkollegium, ob das Praktikum anerkannt werden kann. §5 Übersicht über die Praktika Aus der folgenden Liste sind die Bezeichnung, die inhaltliche Ausgestaltung und die Dauer der Praktika erkennbar. Eine Besonderheit stellen die zuletzt genannten Einheiten „regelmaßige Mitarbeit“ und „Block-Mitärbeit“ där, durch die der besondere Chäräkter der Ausbildung im Johän- neum zum Ausdruck kommt, die Lernen und praktisches Gemeinschaftsleben mit- einander verbindet. 7 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Art des Praktikums Inhaltliche Ausgestaltung Dauer (Kurzbeschreibung) Aszetik / Spiritualitat Reflexion der bisherigen Lebens- 4 Täge, „Einfuhrung ins gemeinsäme geschichte; Ubungen zur Gruppen- 32 Stunden, und geistliche Leben“ findung; Impulse zum gemeinsamen im 1. Trimester (vgl. Seite 60) geistlichen Leben Aszetik / Spiritualitat Selbst- und Gruppenreflexion zum bis- 5 Täge, „Theologie und Biogräphie“ herigen Ausbildungsweg und zur per- 32 Stunden, (vgl. Seite 60) sonlichen Entwicklung im 4. Trimester Aszetik / Spiritualitat Retraite sowie Selbst- und Gruppen- 5 Täge, „Reträite und Selbstwährneh- reflexion nach 2/3 der seminaristi- 32 Stunden, mung“ schen Ausbildung und nach dem Frei- im 7. Trimester (vgl. Seite 60) zeitpraktikum Aszetik / Spiritualitat Retraite sowie angeleitete Sichtung des 5 Täge, „Reträite und Dienstvorberei- personlichen und geistlichen Ertrags 32 Stunden, tung“ der seminaristischen Ausbildung; Vor- im 9. Trimester bereitung auf die berufliche Anfangs- (vgl. Seite 60) phase Gemeindepraktika Wahrnehmen des Arbeitsalltags einer 3 x 2,5 Wochen, Gemeinde; gestalten und durchfuhren 300 Stunden, zielgruppenorientierter Angebote (von im 1., 4., 7. Trimester Kindern bis Senioren); Gestaltung und Durchfuhrung von Gottesdiensten; Be- (vgl. Seite 77) suchsdienste Sozial-Diakonie-Praktikum Einwochige Hospitation in einem 5 Täge, exemplarischen Arbeitsbereich der 40 Stunden, Diakonie bzw. kommunalen Sozialar- im 2. Trimester beit; Reflexionseinheiten uber den so- zialen und diakonischen Auftrag der (vgl. Seite 55) Christen Großveranstaltung / Vorbereitung (3 Blocktage) und Durch- 3 x 4 Täge, Missionale fuhrung (1 Tag) des Kinder- und 24 Stunden, Jugendprogramms (bis zu 150 Kinder im 2., 5., 8. Trimester im Alter von 4-12 Jahren; bis zu 1.300 Jugendliche im Alter von 13-17 Jahren) bei der Großveranstaltung (vgl. Seite 78) „Missionäle“ in der Kolner Messe Erlebnispadagogik Einfuhrung in die theoretischen 4 Täge, Grundlagen, Kennenlernen und Reflek- 32 Stunden, (vgl. Seite 71) tieren von Kooperationsubungen im 3. Trimester Religionspadagogisches Einwochiges Praktikum mit Hospi- 5 Täge, Praktikum tation an einer Grundschule; Refle- 30 Stunden, xions- und Auswertungsgesprache; im 5. Trimester Erstellen eines eigenen Stundenent- (vgl. Seite 58) wurfs; Durchfuhrung einer Lehrprobe. Stimmbildung und Sprech- Gruppenunterricht und individuelle 3 Täge, training Sprechubungen unter Anleitung einer 13 Stunden, (vgl. Seite 69) Logopadin im 6. Trimester Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 8
Art des Praktikums Inhaltliche Ausgestaltung Dauer (Kurzbeschreibung) Freizeitpraktikum Mitarbeit bei einer i.d.R. zweiwochigen 2 Wochen, Jugendfreizeitmaßnahme 80 Stunden, (vgl. Seite 79) nach dem 6. Trimester Jugendevangelisation Einblick in Vorarbeit, Durchfuhrung und 7 Blocktäge, „Worttränsport“ Nacharbeit einer Jugendevangelisation; 50 Stunden, (vgl. Seite 51) eigene Verkundigung bei Jugendabenden im 7. Trimester Hospitationswoche Hospitation bei verschiedenen Projekten 5 Täge, Gemeindepadagogik missionarischer/sozial-diakonischer Jugend- 40 Stunden, und Gemeindearbeit im westdeutschen Bal- im 8. Trimester (vgl. Seite 56) lungsraum Seelsorgepraktikum Unterrichtsbegleitendes Praktikum: 20 Stunden, Seelsorgegesprache im Altenheim oder im 8. und 9. Trimester Krankenhaus, d.h. 10 Gesprache, davon 5 dokumentiert in Gesprachsprotokollen (vgl. Seite 59) (Verbätims) Rundfunk– und Kennenlernen verschiedener Senderprofile 3 Täge, Medienhomiletisches und ihre Bedeutung fur die Rundfunkhomi- 20 Stunden, Seminar letik; Ausarbeitung einer Radioandacht und im 8. Trimester Aufnahme in einem Rundfunkstudio der (vgl. Seite 52) Evangelischen Kirche im Rheinland Seminar „Begleitung Einblick in die Begleitung sterbender und 1 Täg, trauernder Menschen“ trauernder Menschen; Auseinandersetzung 5 Stunden, mit Fallbeispielen und Verbalisierung eige- im 9. Trimester (vgl. Seite 59) ner Erfahrungen und Angste Studienwoche „Leitung Kennenlernen von theologisch- 8 Täge, von Freizeiten“ padagogischen Ansatzen zur Begrundung 56 Stunden, der Freizeitarbeit; Auseinandersetzung mit 1 x in 3 Jähren Umbruchen in der Freizeit-Welt; Einfuhrung in und Einubung von Wassersportarten (vgl. Seite 67) (Segeln, Surfen, Känu, etc.) Trainerseminar Kennenlernen des Gesamtkonzeptes 4 Täge, Explore „Explore“; Durchfuhrung: Gäbentest, Person- 18 Stunden, lichkeitstest (DISG); Fahigkeitenworkshop; im 9. Trimester Werteworkshop; individuelle Auswertung der Tests; Erwerb einer Lizenz zur eigen- (vgl. Seite 70) standigen Durchfuhrung des Kurses Block-Mitarbeit 4 Wochen Händwerks-, Gärten- und Reno- 4 Wochen, vierungsarbeiten in den Sommerferien nach 160 Stunden, (vgl. Seite 3) dem 1. Schuljahr nach dem 3. Trimester Regelmaßige Mitarbeit Beteiligung am wochentlichen Gebaude- 3 Stunden pro Woche, management, in Werkstatt, Garten, Buro, insges. 315 Stunden, (vgl. Seite 3) Bibliothek etc. des Johanneums 1. bis 3. Jähr 9 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag 1. 2. 3. 1. 2. 3. 1. 2. 3. 1. 2. 3. 1. 2. 3. Alle Kurse 8.15 - 9.15 ENT PPS EHo Erz Kirchenge. Gr PPS Stud Erz Kirchenge. Mu Rel JA 9.25 – 10.25 Gr Romerbrief ENT Romerbrief PPS Rel Stud PPS Romerbrief ATE GI JA ab Nov. 10.45 - 11.45 PPS Romerbrief Gr Sys PPS Erz Sys Stud Gr Sys Se Gr GP Sys Ubungspredigt Exemplarischer Stundenplan 11.55 - 12.55 ATE GI PPS ATE GI Ethik ENT GI Stud Gr Hom Se ENT GP TAT ab 14.00 Sport 16.15 - 17.15 ATE PPS Apol 17.25 - 18.25 Erz PTh Apol Abkürzungen: Apol: Apologetik (Garschagen) // ATE: AT Proseminar (Dr. Werth) // ENT: Einführung in das NT (Dr. Jäger) // EHo: Evangelistische Homiletik (Göttler) // Erz: Erzählen (Walter-Krick) // Ethik (Dr. Jäger) // GI: Geschichte Israels (Volkening) // GP: Gemeindepädagogik (Göttler mit Walter-Krick u.a.) // Gr: Griechisch (Volkening) // Hom: Homiletik (Dr. Werth) // JA: Praxis der Jugendarbeit (Göttler, mit Walter) // Kirchengeschichte (Noack) // Mu: Musik (Angela Höcht) // Römerbrief (Dr. Werth) // PPS: Pädagogik, Psychologie, Soziologie (Walter-Krick) // PTh: Praktische Theologie (Dr. Jäger) // Rel: Religionspädagogik (Denker) // Se: Seelsorge (Walter-Krick) // Sport (Rapsch) // Stud: Studienzeit // Sys: Systematische Theologie (Dr. Jäger) // TAT: Theologie des AT (Dr. Werth) Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 10
Exemplarischer Tagesablauf Das Johanneum ist in seinem Ausbildungskonzept ganzheitlich orientiert und bemuht sich, die Aspekte des theologischen Studiums und der Personlichkeitsbildung miteinan- der zu vernetzen. Als historisch-theologischer Referenzrahmen kann hier auf Dietrich Bonhoeffers Schrift „Gemeinsames Leben“ verwiesen werden. Aus der folgenden Ubersicht ist grob erkennbar, wie fur die Studierenden ein Tagesab- lauf im Johanneum aussieht. Die Studierenden sind vor ihrer Bewerbung durch eine In- formationswoche uber dieses Konzept informiert und suchen mit ihrer Bewerbung ge- nau diese Verbindung von theologischem Studium und gemeinsamem Leben. Uhrzeit Tätigkeit 7.15 – 7.45 Gemeinsames Fruhstuck im Speisesaal 7.45 – 8.05 Gemeinsame Andacht im Andachtsraum 8.15 – 12.55 Unterricht (4 x 60-Min.-Einheiten zzgl. Pau- sen) 13.00 Gemeinsames Mittagessen 14.00 – 16.00 Erledigung von Gemeinschaftsaufgaben: Mitarbeit in der Hauswirtschaft (Putzen) – pro Woche 1 Stunde, handwerkliche Arbeiten im Haus und im Gar- ten des Johanneums – pro Woche 2 Stunden 14.00 – 16.00 (nur dienstägs) Sportunterricht 16.15 – 18.25 (nur donnerstägs) Unterricht (2 Einheiten zu je 60 Minuten) 18.30 Gemeinsames Abendessen Verbindliches Abendprogramm (tägeweise wechselnd): montags: 20.00 – 21.30 verbindliche Gemeinschaftsabende der jewei- ligen Kurse dienstags: 22.00 Komplet (liturgische Abendandacht) mittwochs: 18.00 Kurzgottesdienst donnerstags: 21.00 – 22.00 Gemeinschaftstreffen der jeweiligen Kurse freitags: 20.00 – 21.30 Gebetsabend (Gemeinschaftstreffen der ge- samten Lerngemeinschaft einschl. der Dozie- renden) Das Gemeinschaftsleben findet auch samstags und sonntags statt, was insgesamt beson- ders durch die gemeinsamen Mahlzeiten zum Ausdruck kommt. In zwei von drei Tertia- len ist auch samstagvormittags Unterricht. 11 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Prüfungsordnung 1. In der Ausbildung an der Evangelistenschule Johanneum geht es um die Vermitt- lung von Lernstoff (Wissen), die Verknupfung von Gelerntem mit schon Gewuss- tem (Verstehen) und die Befahigung zu selbststandiger Arbeit (sinnvolle Anwen- dung des Verstandenen mit Hilfe von Methoden). Diese drei Bereiche sind Gegen- stand der Lernkontrolle. 2. Diese Lernkontrolle geschieht zum einen standig in den einzelnen Studienkursen und Unterrichtsreihen. Durch die kleinen Studienkurse (ca. 15 Studierende), die weitgehend kursweise unterrichtet werden (ca. 22 Wochenstunden a 60 Minuten) und die verhaltnismaßig große Zahl der Dozentinnen und Dozenten (6 hauptamtli- che Lehrkrafte und einige Lehrbeauftragte) sind optimale Bedingungen fur eine standige Lernkontrolle vorhanden. 3. Zum anderen geschieht die Lernkontrolle mit Hilfe von Klausuren mundlichen Prufungen benoteten Referaten schriftlichen Seminararbeiten Praktika, teils mit fachlicher Reflexion und Durchfuhrungsbericht. 4. Fur die Bewertung der Prufungen wird ein Notenschlussel von sehr gut (1) bis un- genugend (6) angewendet. Prufungen mit den Ergebnissen 1 (sehr gut) bis 4,5 (äusreichend) gelten äls beständen. Die Noten läuten: bis 1,5 = sehr gut; von 1,6 bis 2,5 = gut; von 2,6 bis 3,5 = befriedigend; von 3,6 bis 4,5 = ausreichend; von 4,6 bis 5,5 = mangelhaft; von 5,6 bis 6,0 = ungenugend. 5. Mit jeweils fachspezifischer Gewichtung sind der Lernstoff, die Reflexion des Stof- fes und die erworbenen methodischen Fahigkeiten Gegenstand der Prufungen. 6. Wenn keine ausreichenden Ergebnisse erzielt werden, muss die Prufung wieder- holt werden. Eine nochmalige Wiederholung ist ausgeschlossen. In jedem Schul- jahr durfen hochstens zwei Prufungen wiederholt werden. Bei bestandener Wie- derholungsprufung kann maximal die Note 4,0 erteilt werden. 7. Sollten die Prufungsleistungen im Verlauf eines Unterrichtsjahres in zwei Pru- fungen mangelhaft sein oder eine Nachprufung nicht bestanden werden, gilt das Unterrichtsjahr als nicht bestanden. Das Dozententeam kann in Absprache mit dem Vorstand der Evangelistenschule Johanneum das „consilium abeundi“ ertei- len. Ein Schuljahr kann nur einmal wiederholt werden. Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 12
8. Tauschungsversuche fuhren zum Nicht-Bestehen der jeweiligen Prufung. Eine Wie- derholung der Prufung ist ausgeschlossen. 9. Das zustandige Referat des Landeskirchenamts der Evangelischen Kirche im Rhein- land (EKiR) hat jederzeit Zugriff auf Prufungsthemen und Prufungsergebnisse. 10. Jede / jeder Studierende unterzieht sich einmal jahrlich einem Kolloquium mit dem Dozententeam, in dem unter anderem die bisher erzielten Prufungsleistungen dis- kutiert werden. 11. Schriftliche Hausarbeiten werden nur angenommen, wenn die „Vorgaben zur for- malen Gestaltung aller schriftlichen Arbeiten an der Evangelistenschule Johanne- um“ beachtet werden. Eine Fristuberschreitung bei der Abgabe fuhrt zur Nicht- Annahme. In Hartefallen kann ein Antrag auf Fristverlangerung gestellt werden, uber den das Dozententeam entscheidet. 12. Nach Beendigung des dritten Jahres (schulisch-seminaristischer Teil der Ausbil- dung) wird eine Endnote fur die bisher erbrachten Leistungen festgestellt. Damit ist der seminaristische Teil der Ausbildung abgeschlossen und die Voraussetzung zum Beginn des Anerkennungsjahres gegeben. 13. Wahrend des Anerkennungsjahres sind mehrere Berichte anzufertigen. Zum Ab- schluss-Kolloquium ist ein ausfuhrlicher Bericht anzufertigen und vorzulegen, der von der Prufungskommission im Vorfeld des Kolloquiums gelesen wird. Das Kollo- quium wird unter Berucksichtigung der schriftlichen Kolloquiumsarbeit abgenom- men und benotet von Dozentinnen und Dozenten der Evangelistenschule Johanne- um und der Evangelischen Kirche im Rheinland, vertreten durch eine vom Landes- kirchenamt beauftragte Person. 14. Das Kolloquium ist bestanden, wenn die schriftliche Arbeit und die im Gesprach er- kennbare Reflexionsfahigkeit mit mindestens ausreichend (4) bewertet werden. Bei Nichtbestehen kann das Anerkennungsjahr wiederholt werden. 15. Nach bestandenem Kolloquium wird den Absolventinnen und Absolventen das Ab- schlusszeugnis ausgehandigt, das die Noten fur den seminaristischen Teil der Aus- bildung (s. Punkt 11) und fur das Anerkennungsjahr (s. Punkt 12 und 13) enthalt, zusammen mit der kirchlichen Urkunde uber die kirchliche Anerkennung. 16. Die Prufungsordnung und die „Vorgäben zur formälen Gestältung äller schriftli- chen Arbeiten an der Evangelistenschule Johanneum“ sind den Studierenden vor Beginn der Ausbildung bekannt. 13 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Übersicht: Namen, Qualifikationen und Fächer der Lehrkräfte Angestellte Dozentinnen und Dozenten Name vorhandene Qualifikation Fächer (mit Seitenzahl im Cur- riculum) Gunther, Kai Ausbildung an der Evangelistische Homiletik (S. 51), Evangelistenschule Johanneum, Rundfunk– und Medienhomile- diverse Fortbildungen tisches Seminar (S. 52), Gemeindepraktikum (S. 77) Hocht, Christoph Ausbildung an der Gemeindepadagogik (S. 56), Evangelistenschule Johanneum Großveranstaltungen/Missionale (S. 78), Gemeindepraktikum (S. 77) Jager, Dr. Stefan S. M.A. Missionswissenschaft, Einfuhrung in das NT (S. 28f), Promotion Evangelische Theologie des NT (S. 35), Theologie Systematische Theologie/Dogmatik (S. 37), Systematische Theologie/Ethik (S. 38), Studienwoche Judentum/Islam (S. 39), Religionswissenschaft (S. 40), Praktische Theologie (S. 47), Gemeindepadagogik (S. 56) Philosophie (S. 84) Volkening, Astrid Ausbildung an der Griechisch des NT (S. 19), Evangelistenschule Johanneum, Hebraisch (S. 20), B.A. Evangelische Theologie Einfuhrung in das AT (S. 25), Geschichte Israels (S. 26), Neutestamentl. Zeitgeschichte (S. 31) Walter-Krick, Diplom-Padagogin, Diakoniewissenschaft (S. 55), Martina diverse Fortbildungen Gemeindepadagogik (S. 56), Seelsorge (S.59), Padagogik (S. 63), Psychologie (S. 64), Soziologie (S. 65), Erzahlen (S. 68), Trainerseminar Explore (S. 70) Großveranstaltung/Missionale (S. 78) Werth, Dr. Martin Magister Evangelische AT-Proseminar (S. 23), Theologie, Theologie des AT (S. 27), Promotion Evangelische NT-Proseminar (S. 30), Theologie Exegese NT/Matthaus (S. 32), NT-Lekture (S. 33), Exegese NT / Romer (S. 34), Homiletik I (S. 49), Homiletik II (S. 50), Exegese AT: Genesis (S. 24) Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 14
Jager, Dr. Stefan S. s.o. Systematische Theologie/ Ar- Werth, Dr. Martin beitsgemeinschaften (S. 82) Gastdozenten Alle Dozenten s.o. Aszetik/Spiritualitat (S. 60), Kursbegleitung, Mentoring Ständige Lehrbeauftragte Name vorhandene Qualifikation Fächer (mit Seitenzahl im Curriculum) Dauner, Mirjam Logopadin Stimmbildung und Sprech- training (S. 69) Denker, Judith Pfarrerin im Schuldienst Kirchlicher Unterricht (S. 57) Religionspadagogik (S. 58) Garschagen, Julia Ausbildung an der Apologetik (S. 41) Evangelistenschule Johanneum M.A. in Biblical Studies und Systematics Grensemann, Klaas Diakon, Theologie – erfahrungsbezogen Theaterpadagoge (S. 81) Halfmann, Achim Medienpadagoge, Digitale (Medien-) Bildung M.A. (S. 53) Hocht, Angela Lehrerin, Musik (S. 73) Studium Musik fur Lehramt Jungermann, Matthias Diplom-Figurenspieler Theologie – erfahrungsbezogen (S. 81) Kehrberger, Jurgen Diakon, Theologie – erfahrungsbezogen Fachlicher Leiter des EJW i.R., (S. 81) Dozent fur sozialtherapeutisches Rollenspiel Klein, Matthias Ausbildung an der Erlebnispadagogik (S. 71) Evangelistenschule Johanneum, Natursport– u. Erlebnispadagoge Mattenklott, Volker Diplom-Sozialarbeiter, Studienwoche „Leitung von Segellehrer Freizeiten“ (S. 67) Noack, Holger Pfarrer Kirchengeschichte I (S. 43), Kirchengeschichte II (S. 44) Rapsch, Markus Ausbildung an der Sport (S. 74), Evangelistenschule Johanneum, Ubungsleiterlehrgang – Sport staatl. anerkannter Erzieher, (S. 85) diverse Fortbildungen NN DLRG-Trainer Rettungsschwimmen (DLRG) (S. 86) 15 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Übersicht: Fächerkanon und Stundenverteilung (1. bis 3. Jahr) Erläuterungen: In der folgenden Ubersicht sind die Facher und Stunden des seminaristischen Unter- richts („Kontakt“) und der Praktika („Praktikum“) des 1. bis 3. Unterrichtsjahres dar- gestellt. Die Zahlen stellen 60-Minuten-Einheiten dar. In Bezug auf die Praktika findet sich auf Seite 8ff. eine Präktikumsordnung. Am Ende der Ubersicht wird auf das Anerkennungsjahr verwiesen, das auf den Seiten 91ff. genauer dargestellt ist. Schuljahr I II III Kon- Prak- Selbst- Kon- Prak- Selbst- Kon- Prak- Selbst- Workload takt tikum studium takt tikum studium takt tikum studium gesamt Sprachliche Fächer Griechisch des NT 180 150 330 Hebraisch des AT 10 15 25 Zwischensumme 180 150 10 15 355 Biblische Fächer Altes Testament AT-Proseminar: Einfuhrung in die Exegese 30 15 45 Exegese AT: Genesis 60 30 90 Einfuhrung in das AT 60 60 120 Geschichte Israels in biblischer Zeit 30 20 50 Theologie des AT 40 40 80 Zwischensumme 90 45 90 80 40 40 385 Neues Testament Einfuhrung in das NT 60 60 120 NT-Proseminar 60 30 50 140 Neutestamentliche Zeitgeschichte 10 10 20 Exegese NT - Matthausevangelium 40 30 70 Exegese NT - Johannes-evangelium/ Offenbarung des Johannes/ Hebraerbrief 20 15 20 15 70 Exegese NT - Romerbrief 40 30 70 Theologie des NT 30 40 70 Zwischensumme 120 90 70 105 90 85 560 Systematische Fächer Systematische Theologie (Dogmätik) 90 45 20 140 295 Systematische Theologie (Ethik) 60 20 80 Studienwoche Judentum/Islam 30 10 40 Religionswissenschaft 20 20 40 Apologetik 24 20 44 Zwischensumme 30 10 90 45 124 200 499 Kirchengeschichte Kirchengeschichte I 90 45 135 Kirchengeschichte II 90 45 135 Zwischensumme 90 45 90 45 270 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 16
Schuljahr I II III Kon- Prak- Selbst- Kon- Prak- Selbst- Kon- Prak- Selbst- Workload takt tikum studium takt tikum studium takt tikum studium gesamt Praktische Theologie Praktische Theologie 10 10 50 50 120 Homiletik I - Basis 60 70 130 Homiletik II - Anwendung 30 30 30 60 150 Evangelistische Homiletik 10 20 60 50 140 Rundfunk- und Medienhomileti- sches Seminar 10 10 20 Digitale-(Medien)Bildung 40 40 80 Diakoniewissenschaft 16 40 10 66 Gemeindepadagogik 40 10 82 40 20 192 Kirchlicher Unterricht 20 5 25 Religionspadagogik - Methodik/ Didaktik 40 30 15 85 Seelsorge 10 60 20 35 125 Aszetik/Spiritualitat 32 32 72 136 Zwischensumme 148 40 65 272 30 145 274 130 165 1269 Humanwissenschaftliche Fächer Padagogik 90 25 115 Psychologie 30 20 60 55 165 Soziologie 60 15 75 Zwischensumme 90 25 90 35 60 55 355 Praktische Fächer Studienwoche "Leitung v. Freizei- ten" 28 28 56 Erzahlen 40 30 70 Stimmbildung und Sprechtraining 13 13 Trainerseminar Explore 16 2 18 Erlebnispadagogik 32 32 Zwischensumme 72 30 13 44 30 189 Sonstige Fächer Musik 10 5 15 Sport 30 30 60 Zwischensumme 40 5 30 75 Sonstige Praktika Gemeindepraktikum 130 20 130 40 130 40 490 Großveranstaltung / Missionale 32 32 32 96 Freizeitpraktikum 80 50 130 Zwischensumme 162 20 242 90 162 40 716 Wahlfächer Kontakt Selbststudium Workload Theologie - erfahrungsbezogen 48 48 Systematische Theologie (AG) 15 15 Studienreise Israel 84 14 98 Philosophie 15 15 30 Ubungsleiterlehrgang - Sport 102 10 112 Rettungsschwimmen (DLRG-Silber) 15 15 Band-Workshop 6 2 8 Gitarren-Workshop 6 4 10 Zwischensumme 207 31 336 Anerkennungsjahr Kontakt Selbststudium Workload 151 276 427 Endsumme 5451 17 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Sprachliche Fächer Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 18
Griechisch des NT Dauer Trimester Form Relevanz Workload: 330 Kontaktzeit: 180 3 Trimester 1.-3. Trimester Unterricht Pflicht Selbststudium: 150 Ziele Die Studierenden sind mit Wortschatz und Grammatik des Koine-Griechisch so vertraut, dass sie gangige ntl. Texte eigenstandig ubersetzen und in die theologische Arbeit einbringen. Arbeitsformen Unterrichtsgesprach, Einzel– und Gruppenarbeit, Vortrag Inhalte Das NT ist auf Griechisch verfasst. Die gute Kenntnis der griechischen Sprache ist eine grundle- gende Voraussetzung der exegetisch-theologischen Arbeit in den weiteren exegetischen und homiletischen Fachern. Lernergebnisse Kenntnisse zentrales Vokabular zum Koine-Griechisch spezifische Formen- und Satzlehre des Koine-Griechisch Kenntnis verschiedener Ubersetzungs-Systematiken Lernergebnisse Kompetenzen Ubersetzung und syntaktische Analyse mittelschwerer Texte des NT und anderer Koine- Texte Verstandnis fur die exegetische Relevanz philologischer Uberlegungen und philologische Ur- teilsfahigkeit Forschungs- und Kommunikationskompetenz durch reflektierte Sprachwahrnehmung Bezug zu anderen Fächern Das Bestehen der Unterrichtseinheit und die Anwendung der erworbenen Kompetenzen ist die Voraussetzung fur die Methodik der Exegese im Allgemeinen. In den exegetischen Veran- staltungen zum Matthausevangelium , Romerbrief, Johannesevangelium, Hebraerbrief und zur Offenbarung des Johannes werden die Griechischkenntnisse regelmaßig angewandt und ver- tieft. Basisliteratur Kassuhlke, Rudolf: Kleines Worterbuch zum Neuen Testament, 4. Aufl., Stuttgart 2005. Novum Testamentum Graece, 28. Aufl., Stuttgart 2013. Schoch, Reto: Griechisch Lehrgang zum Neuen Testament, 2. Aufl., Tubingen 2013. Siebenthal, Heinrich von: Griechische Grammatik zum Neuen Testament, Neubearbeitung, Gie- ßen 2011. Ergebnissicherung Begleitende Tests, Zwischenprufung, Abschlussklausur 19 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Hebräisch des AT Dauer Trimester Form Relevanz Workload: 25 Kontaktzeit: 10 1 Trimester 6. Trimester Unterricht Pflicht Selbststudium: 15 Ziele Die Studierenden sollen die Grundsprache des AT wahrnehmen, in ihrer Besonderheit verste- hen und exemplarisch ins Deutsche ubersetzen konnen. Arbeitsformen Vortrag, Unterrichtsgesprach, Ubungen Inhalte Das AT ist als „Hebraische Bibel“ gemeinsames Glaubensdokument von Judentum und Chris- tentum. Es ist in hebraischer, teils aramaischer Sprache geschrieben und gehort in den semiti- schen Sprachraum. Die Sprache bietet den besten Zugang zu der Art des Denkens und der Kul- tur. Das gilt auch fur das Hebraische in besonderer Weise. Darum sind Grundkenntnisse des Hebraischen nicht nur wichtig fur die Exegese, sondern auch fur das grundsatzliche Verstand- nis des Judentums, seiner Geschichte und der Hebraischen Bibel. Lernergebnisse Kenntnisse die hebraische Sprache im Kontext semitischer Sprachen Schrift– und Lautlehre hebraische Wortkunde hebraische Grammatik : Formenlehre und Syntax Lernergebnisse Kompetenzen das AT als ein Dokument hebraischen Denkens einordnen konnen Hilfsmittel zur Ubersetzung von Texten kennen und anwenden konnen hebraische Texte lesen und aussprechen konnen die wichtigsten hebraischen Begriffe (Verben und Nomen) von ihren Wurzeln her ableiten konnen einen einfachen hebraischen Text mit Hilfsmitteln erschließen konnen hebraische Lieder in der Gemeinde- und Unterrichtspraxis anwenden und sprachlich erkla- ren konnen Bezug zu anderen Fächern Grundkenntnisse des Hebraischen sind notwendig fur die Exegese und Theologie des AT. Der Vergleich mit der griechischen Sprache ist erhellend fur das Verstandnis beider Sprachen. Hebraisch-Kenntnisse sind hilfreich fur das Verstehen des Judentums und fur daraus entsprin- gende philosophische Richtungen. Basisliteratur Biblia Hebraica Stuttgartensia, Stuttgart 2004ff. Ernst, Alexander B.: Kurze Grammatik des Biblischen Hebraisch, Neukirchen-Vluyn 2008. Schneider, Wolfgang / Mommer, Peter: Debarim - Ubungsbuch und Beiheft. Ubungsbuch fur den Unterricht in Biblischem Hebraisch, Bochum 2014. Ergebnissicherung Vier schriftliche Tests. Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 20
Biblische Fächer Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 22
AT-Proseminar: Einführung in die Exegese Dauer Trimester Form Relevanz Workload: 45 Kontaktzeit: 30 1 Trimester 1. Trimester Unterricht Pflicht Selbststudium: 15 Ziele Darstellung der Theologie als Wissenschaft und Praxis unter besonderer Berucksichtigung der historischen Bibelwissenschaft (Methoden der Exegese des Alten Testaments) Arbeitsformen Vortrag, Unterrichtsgesprach, Arbeitsgruppen Inhalte An den Anfang der Beschaftigung mit Theologie gehoren die Einordnung des Faches in den allgemeinen Wissenschaftskanon sowie die Differenzierung der klassischen theologischen Dis- ziplinen (Altes Testament, Neues Testament, Kirchengeschichte, Systematische Theologie, Praktische Theologie). Dies geschieht im Hinblick auf die Praxis der Kirche im okumenischen Kontext. Grundlegend fur die eigene fachliche Beschaftigung mit den Quellen der Kirche sind eine Ein- fuhrung in die Hermeneutik und eine grundliche Vermittlung der Methoden historischer Bibel- auslegung. Dazu gehoren die Darstellung synchroner und diachroner Zugange zum Alten Tes- tament und insbesondere die Arbeitsschritte, die zum diachronen Bereich gehoren, z.B. Uber- setzung bzw. Ubersetzungsvergleich, Textkritik (Sichtung und Evaluierung unterschiedlicher handschriftlicher Uberlieferungen), literarische Analyse, Form– und Gattungsgeschichte, Re- daktionsgeschichte. Hierbei werden der analytische und der synthetische Weg aufeinander be- zogen. Lernergebnisse Kenntnisse Theologie im Kontext der Wissenschaftstheorie Grundwissen uber die Geschichte der Theologie und ihre Einzeldisziplinen Voraussetzungen, Hilfsmittel und Methoden der historisch-kritischen Bibelauslegung Lernergebnisse Kompetenzen theologische Fragestellungen im Dialog mit anderen Wissenschaften und im Kontext kirchli- cher Praxis erkennen konnen einen biblischen Text mit Hilfe der oben genannten Arbeitsschritte methodisch erschließen konnen Bezug zu anderen Fächern Die Methodenkenntnis wird in der direkt anschließenden Einheit „Genesis“ angewendet. Basisliteratur Barth, Karl: Einfuhrung in die evangelische Theologie, 7. Aufl., Zurich 2010. Becker, Uwe: Exegese des Alten Testaments, 4. Aufl., Tubingen 2015. Gertz, Jan Christian u.a.: Grundinformationen Altes Testament, 6. Aufl. Stuttgart 2019 Jung, Martin H.: Einfuhrung in die Theologie, Darmstadt 2004. Kreuzer, Siegfried u.a. (Hg.): Proseminar Altes Testament, 2. Aufl., Stuttgart 2005. Utzschneider, Helmut / Nitsche, Stefan Ark: Arbeitsbuch literaturwissenschaftliche Bibelausle- gung, 4. Aufl., Gutersloh 2014. Ergebnissicherung Klausur 23 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Exegese AT: Genesis Dauer Trimester Form Relevanz Workload: 90 Kontaktzeit: 60 2 Trimester 2.+3. Trimester Unterricht Pflicht Selbststudium: 30 Ziele Die „biblische Urgeschichte“ (Genesis 1-11) soll literaturgeschichtlich und theologisch er- schlossen werden. Arbeitsformen Vortrag, Unterrichtsgesprach, Gruppenarbeit Inhalte Das erste Buch der Bibel („Genesis“) ist grundlegend fur das Verstandnis des Judentums und des Christentums. Die historische Exegese bemuht sich um die Erhellung der Entstehungsge- schichte des Buches und um die Erklarung seines Inhaltes. Dies geschieht exemplarisch an den Kapiteln 1-11, die zu den am haufigsten diskutierten Abschnitten biblischer Uberlieferung ge- horen. Sie enthalten klassische Texte zur Kosmologie (Schopfungslehre), Anthropologie (Lehre vom Menschen) und zu Grundfragen der Ethik (Mann/Frau, Gender, Frieden, Okologie). Sie werden unter Berucksichtigung der altorientalischen Religionsgeschichte und der judischen Auslegungstradition mit den Mitteln der historischen Exegese betrachtet. Lernergebnisse Kenntnisse bibelkundliche und historische Einordnung des Buches Genesis Kenntnis der Forschungsgeschichte und der wichtigsten Hypothesen Grundkenntnisse der Religionsgeschichte der Umwelt des AT unter besonderer Berucksich- tigung des "Enuma elisch" und des "Gilgamesch-Epos" exegetische Ergebnisse der Genesis-Forschung Lernergebnisse Kompetenzen das Buch Genesis in seiner Bedeutung fur Judentum und Christentum beschreiben konnen die biblische Urgeschichte selbststandig mit den Hilfsmitteln der historischen Bibelwissen- schaft exegetisch erforschen konnen die biblische Kosmologie angesichts der orientalischen Schopfungsmythen und der gegen- wartigen Welterklarungsversuche darstellen konnen gegenwartige Fragestellungen im Bereich von Schopfungs-/Natur-Wahrnehmung und An- thropologie mit Aussagen aus Genesis 1-11 verknupfen konnen Bezug zu anderen Fächern Genesis 1-11 hat eine wichtige Wirkungsgeschichte im NT. Fur zentrale Fragen der Dogmatik (Kosmologie, Anthropologie, Härmätiologie) und Ethik ist die Urgeschichte ein Bäsistext. Ge- nesis 1-11 ist fur die Religionspadagogik ein Standard-Thema. Als Ausgangspunkt judischer und christlicher Theologie ist der Text zudem von Bedeutung fur die vergleichende Religions- wissenschaft und den interreligiosen Dialog. Basisliteratur Jung, Martin H.: Einfuhrung in die Theologie, Darmstadt 2004. Schule, Andreas: Die Urgeschichte (Genesis 1-11), Zurich 2009. Seebass, Horst: Genesis I. Urgeschichte Genesis 1-11, 3. Aufl.; Neukirchen-Vluyn 2009. Plaut, Gunther W. (Hg.): Bereschit - Genesis. Die Tora in judischer Auslegung Bd. 1, 4. Aufl., Gu- tersloh 2011. Westermann, Claus: Genesis Bd. 1, 4. Aufl., Neukirchen-Vluyn 1999. Ergebnissicherung Klausur Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 24
Einführung in das AT Dauer Trimester Form Relevanz Workload: 120 Kontaktzeit: 60 2 Trimester 5.+6. Trimester Unterricht Pflicht Selbststudium: 60 Ziele Die Studierenden sollen die vielfaltigen Inhalte des AT wahrnehmen, (ein-)ordnen und sich einpragen. Arbeitsformen Unterrichtsgesprach, Einzel– und Gruppenarbeit, Vortrag Inhalte Dieser einleitungswissenschaftliche Durchgang durch die Hebraische Bibel fokussiert sich auf die Besonderheiten der einzelnen Textgruppen und Bucher. Dabei werden Aspekte der Entste- hungs– und Uberlieferungsgeschichte genauso in den Blick genommen wie Aufbau und inhalt- liche Schwerpunkte der Schriften. Auch die alttestamentliche Hermeneutik gehort zum Gegen- stand dieses Faches. Lernergebnisse Kenntnisse Umfangreiche Bibelkunde durch Unterricht und eigenstandige AT-Lekture sowie Wissen uber die historischen Hintergrunde der atl. Schriften Kenntnisse verschiedener hermeneutischer Zugange zum AT und Bewusstsein fur deren Aus- wirkungen im Dialog mit Judinnen und Juden Grundinformation uber Aufbau und Entstehung des hebraischen Kanons Lernergebnisse Kompetenzen reflektierte Wahrnehmung der Vielfalt und der jeweiligen Eigenart der atl. Bucher Fahigkeit, die bibelkundlichen Grundlagen fur theologische Problemstellungen durch geziel- tes Suchen und Finden biblischer Themen und Texte in reflektierter Weise selbststandig zu erarbeiten Umgang mit Fachliteratur Bezug zu anderen Fächern Nach der erarbeiteten Geschichte Israels ist die Einfuhrung in das AT ein wichtiger Zwischen- schritt fur die Gesamtsicht einer Theologie des AT. Die einleitungswissenschaftlichen Kompe- tenzen sind zudem eine notwendige Voraussetzung fur die homiletische Arbeit an atl. Einzel- texten. Basisliteratur Behrens, Achim: Das Alte Testament verstehen, Gottingen 2013 Gertz, Jan Christian (Hg.): Grundinformation Altes Testament, 6. Aufl., Gottingen 2019 Rosel, Martin: Bibelkunde des Alten Testaments, 9. Aufl., Neukirchen-Vluyn 2015. Schmitt. Hans-Christoph: Arbeitsbuch zum Alten Testament, 3. Aufl., Gottingen 2011 Zenger, Erich / Frevel, Christian: Einleitung in das Alte Testament, 9. Aufl., Stuttgart 2015. Ergebnissicherung Referate, Abschlussklausur 25 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Geschichte Israels in biblischer Zeit Dauer Trimester Form Relevanz Workload: 50 Kontaktzeit: 30 1 Trimester 4. Trimester Unterricht Pflicht Selbststudium: 20 Ziele Die Studierenden sollen einen Uberblick uber die Geschichte Israels in biblischer Zeit gewin- nen, um die Schriften der Hebraischen Bibel vor ihrem historischen Hintergrund wahrnehmen und verstehen zu konnen. Arbeitsformen Unterrichtsgesprach, Einzel– und Gruppenarbeit, Vortrag Inhalte Die Bibel als Norm christlicher Theologie ist historisch entstanden und bedingt. Dies wird be- sonders deutlich am AT, das eine Entstehungszeit von rd. 1.000 Jahren aufweist. Bevor exege- tisch oder homiletisch mit atl. Texten gearbeitet werden kann, ist das historische Umfeld Isra- els im Vorderen Orient zu erfassen und zu bewerten. Lernergebnisse Kenntnisse Die Studierenden verfugen uber ein breites Uberblickswissen uber die gesamte Geschichte Israels vom 2. Jt. v. Chr. bis zu Alexander dem Großen; an vielen Stellen haben sie außerdem umfangreiche De- tailkenntnisse erworben. wissen um die historische Bedingtheit von Texten, konnen „Entstehungszeit“ und „Textwelt“ unterscheiden und haben sich exemplarisch mit Fragen der Uberlieferungs– und Redaktions- geschichte befasst. Lernergebnisse Kompetenzen Die Studierenden konnen Quellen der Geschichte Israels (vor allem d. bibl. Befund, außerbibl. Texte und archaol. Erkenntnisse) einordnen und reflektiert miteinander in Beziehung setzen. sind kompetent im Umgang mit unterschiedlicher Literatur zur Geschichte Israels. sind sprachfahig in den Themenfeldern „Glaube und Geschichte“ / „Wahrheit und Historizi- tat“. Bezug zu anderen Fächern Eine gute Kenntnis der Geschichte Israels und die Kompetenz, diese Geschichte differenziert zu bewerten, ist eine zentrale Voraussetzung, die einzelnen historisch bedingten Aussagen des AT in einer Theologie des AT zusammenzufuhren und fur homiletische sowie gemeindepada- gogische Arbeitsschritte fruchtbar zu machen. Basisliteratur Donner, Herbert: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzugen Teil 1+2, 4. Aufl., Gottingen 2007/2008. Frevel, Christian: Geschichte Israels, 2. erw. und uberarb. Ausgabe, Stuttgart 2018. Kohlmoos, Melanie: Altes Testament, Tubingen 2011. Schmitz, Barbara: Geschichte Israels, 2. Aufl., Paderborn 2015. Vieweger, Dieter: Geschichte der biblischen Welt Bd. 1-3, Gutersloh 2019. Ergebnissicherung Klausur Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 26
Theologie des AT Dauer Trimester Form Relevanz Workload: 80 Kontaktzeit: 40 3 Trimester 7.-9. Trimester Unterricht Pflicht Selbststudium: 40 Ziele Die im bisherigen Studium erarbeiteten Kenntnisse und Kompetenzen zum AT werden zu zen- tralen Themen der atl. Theologie zusammengefuhrt und auf ihre Praxisrelevanz hin unter- sucht. Arbeitsformen Vortrag, Unterrichtsgesprach, Referate Inhalte Das AT beinhaltet ein vielschichtiges Spektrum an Themen und Traditionen. Die Studierenden sollen diese weite Vielfalt bewerten, verknupfen und theologisch verantworten. Die Ergebnis- se werden fur gemeindepadagogische Arbeitseinheiten aufbereitet. Lernergebnisse Kenntnisse Uberblick uber die Geschichte der Disziplin bzw. Darstellung einer Auslegungsgeschichte des AT in den vergangenen 2000 Jahren. Verschiedene atl. Literatur- und Textgattungen werden erarbeitet und dadurch unterschiedliche hermeneutische Ansatze erfasst. Zentrale Themen der Theologie des AT werden exemplarisch erarbeitet: Gottesbilder im AT Gesetz Schopfung Bund Segen Weitere Themen werden eigenstandig erarbeitet und als Referate im Unterricht prasentiert, sowie inhaltlich und methodisch diskutiert. Lernergebnisse Kompetenzen Relevanz atl. Aussagen fur ubergreifende theologische Fragestellungen erkennen biblische Texte differenziert wahrnehmen und atl. Sachverhalte in ihrem biblisch- theologischen, historischen und literarischen Kontext verorten Themen atl. Theologie anhand exemplarischer Texte entfalten methodischer Transfer dieser Themen in verschiedene Formen der Erwachsenenbildung reflektierter Umgang mit Fachliteratur und mit der wissenschaftlichen Diskussion Bezug zu anderen Fächern Die in Einfuhrung in die Exegese des AT, Geschichte Israels und Einfuhrung in das AT erwor- benen Kompetenzen sind unmittelbare Voraussetzungen fur dieses Fach. In der konkreten Umsetzung der Referate bestehen Verbindungen zu Religionspadagogik und Gemeindepada- gogik. Basisliteratur Janowski, Bernd: Ein Gott, der straft und totet? Zwolf Fragen zum Gottesbild des Alten Testa- ments, 2. Aufl., Neukirchen-Vluyn 2014. Jeremias, Jorg: Theologie des AT, GAT 6, Gottingen 2017 Kaiser, Otto: Der Gott des Alten Testaments. Theologie des AT Bd., 1-3, Gottingen 1993/1998/2003. Ergebnissicherung Seminararbeit mit Referat (Erarbeitungszeitraum: 6 Wochen) 27 Curriculum der Evangelistenschule Johanneum
Einführung in das NT Dauer Trimester Form Relevanz Workload: 120 Kontaktzeit: 60 2 Trimester 1.+2. Trimester Unterricht Pflicht Selbststudium: 60 Ziele Die grundliche Kenntnis der Bibel und ihrer Umwelt ist eine wichtige Voraussetzung fur jede eigenstandige theologische Urteilsbildung. Daher vermittelt dieser Kurs grundlegende Kennt- nisse zu Entstehung, Umwelt, Aufbau und Inhalt der ntl. Schriften und ihrem Verstandnis. Arbeitsformen Vorlesung, Unterrichtsgesprach, Gruppenarbeit, Lekture, Referate Inhalte Das Fach bietet einen Uberblick uber Entstehung, Aufbau und Inhalt des ntl. Kanons und seiner Schriften (Evangelien, Apostelgeschichte, Briefliteratur). Dabei werden zentrale Einleitungs- fragen (literarische Gattungen, zeitgeschichtlicher Hintergrund, Verfasser- und Adressatenfra- gen) im Diskurs mit dem gegenwartigen Stand der Einleitungswissenschaft erarbeitet. Dar- uber hinaus geht es um Grundfragen einer Hermeneutik des NT. Durch die Einubung in den Gebrauch von wissenschaftlichen Hilfsmitteln (Konkordanz, Synopse, Lexika) und Sekundar- literatur soll die Fahigkeit zu eigenstandiger und kritisch-reflektierter Arbeit am NT erworben werden. Lernergebnisse Kenntnisse Kenntnis von Aufbau, Inhalten und literarischen Gattungen der ntl. Schriften sowie deren Entstehungsverhaltnissen Kenntnis des aktuellen Forschungsstandes der Einleitungswissenschaft zum NT Uberblick uber die Grundfragen einer Hermeneutik des NT Kenntnis thematischer Schwerpunkte der jeweiligen Theologie ntl. Schriften Lernergebnisse Kompetenzen Fahigkeit, die bibelkundlichen Grundlagen fur theologische Problemstellungen durch geziel- tes Suchen und Finden biblischer Texte in reflektierter Weise selbststandig zu erarbeiten Reflektierter Gebrauch wissenschaftlicher Hilfsmittel (Konkordanz, Synopse, Bibelatlas, Le- xika) Fahigkeit, wissenschaftliche Sekundarliteratur selbststandig zu verwenden und zu einer ei- genstandigen kritisch-reflektierten Urteilsbildung zu gelangen biblische Texte differenziert in ihrem jeweiligen literarischen und historischen Kontext wahrnehmen und hermeneutische Fragen eigenstandig reflektieren Lerninhalte mit den Inhalten und Themen anderer Disziplinen der Theologie verknupfen und auf praktisch-theologische Anwendungsfelder (Bibelarbeit, Verkundigung) ubertragen Bezug zu anderen Fächern Das Fach Einfuhrung in das NT dient als Propadeutikum fur alle weiteren exegetischen sowie systematisch- und praktisch-theologischen Facher. Es bildet den Rahmen fur die Exegese des Matthaus- und Johannesevangeliums sowie des Romerbriefes. Ebenso bildet eine grundliche Kenntnis des NT die Basis fur die Facher Systematische Theologie und Ethik. In der Homiletik wird auf der Kenntnis des NT aufbauend die Kommunikation der Botschaft des NT reflektiert und eingeubt. Curriculum der Evangelistenschule Johanneum 28
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