Fahrradklima-Test 2020 - Ergebnisse für Städte und Gemeinden in NRW - Stadt Meckenheim
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Inhalt Vorwort 44 Methodik 6 Überblick: Ergebnisse NRW 8 Städteranking 11 Metropolen > 500.000 Einwohner*innen 11 Städte 200.000 – 500.000 Einwohner*innen 13 Städte 100.000 – 200.000 Einwohner*innen 14 Städte 50.000 – 100.000 Einwohner*innen 14 Städte 20.000 – 50.000 Einwohner*innen 15 Gemeinden unter 20.000 Einwohner*innen 15 Sonderbefragung „Corona“ 16 Statements von Teilnehmenden 17 Wettringen – Portrait einer Siegerstadt 18 Ergebnisse in Städten mit Radentscheid 19 Ausblick 21 Handlungsempfehlungen für Kommunen 22 Kontakte ADFC vor Ort 24 Weitere Ansprechpartner*innen 25 Ergebnistabellen 26 Legende & Erläuterungen 32 2 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 3
Vorwort „Macht Radfahren in Deiner Stadt Spaß „ Wer Klimaschutz will, muss den öffentlichen Raum, der oder ist es Stress?“ seit Jahrzehnten vom Auto blockiert wird, gerecht neu verteilten: An Fuß- und Radverkehr und den ÖPNV.“ Diese Frage stellen wir als ADFC alle zwei Jahre den Radfahrenden in Deutschland. Die Befragten vergeben Axel Fell, Landesvorsitzender ADFC NRW im Aktionszeitraum von drei Monaten Schulnoten für Sicherheit und Komfort beim Radfahren in ihrer Stadt. Der „Fahrradklima-Test“ ist damit die weltweit größte um den Radverkehrsanteil von aktuell landesweit rund können die Ergebnisse aller Städte und Gemeinden Umfrage zur Zufriedenheit der Radfahrenden – und so zehn Prozent auf mindestens 25 Prozent bis 2025 zu nicht vollumfänglich dargestellt werden. Daher werden eine Art Zufriedenheits-Index. steigern – wie es die Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“ in diesem Reader exemplarisch einige Städte und mit rund 207.000 Unterschriften gefordert hat. Gemeinden vorgestellt. Wir sind beeindruckt, dass sich immer mehr Menschen ............................................................................... am FKT beteiligen und damit zum Stimmungsbild bei- Gleichzeitig spüren wir aber auch eine Aufbruchstim- tragen. Von den bundesweit mehr als 230.000 Teil- mung, denn in immer mehr NRW-Städten beginnt die Jetzt gemeinsam NRW bewegen! nehmenden waren mehr als 60.000 aus Nordrhein- Verkehrswende von unten. Das, was eigentlich Aufgabe Westfalen. Aus den Ergebnissen wird deutlich, dass viele der Politik ist, wird durch Radentscheide, Fahrradinitia- Diese Broschüre richtet sich an Verkehrsplaner*innen Bürger*innen das Radfahren hier als Stress erleben und tiven und den ADFC vor Ort angestoßen und beschleu- und politisch Verantwortliche in Kommunen und Land, sie mit der Verkehrspolitik nicht zufrieden sind. nigt. Das ist natürlich Rückenwind für die Politiker*in- die gemeinsam mit Bürger*innen und dem ADFC vor Ort nen und die Beschäftigten der Verwaltungen, die die Lösungen erarbeiten möchten. ............................................................................... Verkehrswende gestalten wollen. Durchschnittsnote in NRW: 4,3 Dazu wünschen wir eine spannende Lektüre und haben ............................................................................... Ansprechpartner*innen am Ende der Broschüre auf- So erreicht NRW nur die Note „ausreichend“. Denn viele Wir brauchen politischen Willen und Mut! gelistet. erleben die Radverkehrspolitik als zu langsam und mut- los, obwohl sich alle einig sind, dass Rad-, Fußverkehr Gerade angesichts des ersten Fahrrad- und Nahmo- Erfahren Sie also mehr über Nordrhein-Westfalen aus und ÖPNV dringend Vorrang bekommen müssen. Doch bilitätsgesetzes im Flächenland NRW bietet sich jetzt der Fahrradperspektive, das mit Dortmund, Essen und die Ergebnisse zeigen das Bild eines Landes mit Städten „ Der Fahrradklima-Test ist die welt- die Chance, unsere Städte durch eine zukunftsfähige Köln die „Fahrrad-Schlusslichter“ aller deutschen Metro- und Gemeinden, die nicht bereit sind, den begrenzten weit größte Umfrage zur Zufrieden- Verkehrspolitik lebenswert, sicher und zukunftssicher polen beheimatet, aber mit Wettringen und einigen öffentlichen Raum, der seit Jahrzehnten für das Auto heit der Radfahrenden.“ zu machen. Dazu brauchen wir aber verbindliche Ziele, anderen eben auch die Besten der Besten. reserviert ist, neu und gerecht aufzuteilen. die genau definieren, wer was bis wann mit welchem Axel Fell und Annette Quaedvlieg engagieren sich als Geld dauerhaft tun muss. Lassen Sie uns aus diesen Erfahrungen lernen und ge- Oft bemängeln die Teilnehmenden fehlende durch- Doppelspitze im Landesvorstand des ADFC NRW. meinsam eine klimaschonende und zukunftsfähige ............................................................................... gängige Radwegenetze, kaputte und zu schmale Ober- Verkehrsinfrastruktur gestalten. flächen von Radwegen und ausbleibende Falschparker- Unsere niederländischen Nachbarn und kontrollen. Komfort und Sicherheit, die erforderlich sind, viele Städte in NRW machen es uns vor: Annette Quaedvlieg und Axel Fell, um Menschen vom motorisierten Individualverkehr auf wenige Kilometer weiter westlich, bei unseren nieder- Düsseldorf im August 2021 das Fahrrad zu locken, fehlen häufig. ländischen Nachbarn, seit Jahrzehnten Normalität ist. Weniger Lärm, bessere Luft und mehr Platz für Menschen, werden die Lebensqualität in den nord- ............................................................................... ............................................................................... rhein-westfälischen Städten verbessern. Kinder sind die Leidtragenden „Fahrradland Nr. 1“ tut nicht genug! Die einzelnen Ergebnisse aller Städte, Was dazu nötig ist, lesen Sie auf den folgenden Seiten. die in die Auswertung gekommen sind, finden So ist das Radfahren für Kinder in vielen Städten immer Die Verantwortlichen in Verwaltung und Politik in Wir haben die Ergebnisse durch Fotos und Schaubilder Sie unter www.fahrradklima-test.de noch nicht sicher und komfortabel möglich, was nur Städten, Gemeinden und Land tun bislang nicht genug, ergänzt. Wegen des umfangreichen Datenmaterials 4 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 5
Methodik Fahrradklima-Test 2020: „ NRW braucht einen starken Umweltverbund, Eine Umfrage, die Stimmungen misst. bei dem Bus, Bahn, Fuß- und Radverkehr Vorrang vor dem Auto erhalten.“ Der Fahrradklima-Test ist eine Umfrage des Allgemeinen (z.B. der Breite der Radwege). Durch das Aggregieren Deutschen Fahrrad-Clubs, die alle zwei Jahre mit För- aller 27 Noten einer Stadt ergibt sich die Gesamtbe- Annette Quaedvlieg, stellvertretende Landesvorsitzende derung des Bundesministeriums für Verkehr und digi- wertung. ADFC NRW tale Infrastruktur durchgeführt wird. Dabei werden die ............................................................................... Radfahrenden gefragt, wie sie die Radverkehrsbedin- gungen in den Städten und Gemeinden einschätzen. Im Zusatzfrage Jahr 2020 fand die Befragung zum neunten Mal statt. Der sechste Block hat die gleiche Struktur und ist die ............................................................................... Zusatzbefragung, die im Fahrradklima-Test 2020 dem Befragungszeitraum Thema „Corona und Radfahren“ gewidmet ist. Die Noten der Zusatzbefragung fließen nicht in die Gesamtbewer- Vom 1. September bis zum 30. November 2020 konnten tung ein, sondern werden separat ausgewertet. alle Interessierten Online oder in Papierform durch das Ausfüllen des Fragebogens teilnehmen. Außerdem werden allgemeine Fragen zur Person und zur Mobilität der Person gestellt. Die Umfrage ist keine repräsentative Erhebung, gibt ............................................................................... aber einen Eindruck davon, wie Menschen in Nordrhein- Westfalen das Radfahren in den Städten und Ge- Aussagekraft meinden erleben. Da allerdings nur rund 15 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer angegeben haben, Damit die Ergebnisse aussagekräftig sind, müssen ge- Mitglied im ADFC zu sein, ergibt sich ein Meinungs- nügend Menschen in den Städten und Gemeinden teil- bild auch über den Verband hinaus. nehmen. Der ADFC hat daher eine Mindestanzahl an Teilnehmenden nach drei Ortsgrößen festgelegt. ............................................................................... Der Fragebogen In Städten und Gemeinden unter 100.000 Einwohner*- innen (EW) müssen mindestens 50 Personen teilnehmen, Der Fragebogen ist in sieben Blöcke unterteilt. Die ab 100.000 EW 75 Personen, in Städten ab 200.000 EW ersten fünf Blöcke sind seit 2012 unverändert und sind 100 Personen erforderlich. Gemeinden und Städte, behandeln die Themen Fahrrad- und Verkehrsklima, die die Mindestzahl nicht erreichen, kommen nicht in die Stellenwert des Radverkehrs, Sicherheit beim Rad- Wertung. fahren, Komfort beim Radfahren sowie Infrastruktur- und Radverkehrsnetz. Sie bestehen jeweils aus mehreren gegensätzlichen Thesen, zwischen denen sich die Befragten auf einer sechsstufigen Skala positionieren müssen. Insgesamt bestehen die fünf Blöcke aus 27 Thesen- Paaren. Für jedes gegensätzliche Paar wird in der Aus- wertung der Mittelwert berechnet. Dies ist die „Schul- note“ einer Kommune in einem Aspekt des Radfahrens Fragebogen Fahrradklima-Test 2020. 6 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 7
Ergebnisse hnittsnot sc 9 ea , ch 3 Dur ll e r Überblick: ADFC NRW im Fahrradklima-Test Fahrradklima- 0 t e 24 St ä d 1 ............................................................................... Test 2020: Fünf NRW-Städte zählen zu den bundesweit 25 Kom- munen, die Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer Spitzenpositionen bei den kleinen Die fünf am M Ü N S TE R 3,2 im Rahmen des ADFC-Fahrradklima-Tests 2020 ausge- NRW-Städten und Gemeinden besten und am H AG E N 4,9 G ÖT TIN G E N 3,3 zeichnet hat. In der Kategorie unter 20.000 Einwohner*innen sind R E M SCH E I D 4,6 ............................................................................... gleich fünf Kleinstädte aus dem Münsterland unter den schlechtesten Sieger*innen aus NRW bewerteten 4,7 Top 10: Neben der Gemeinde Wettringen (1,96), Reken B E RG I SCH G L A D BACH (2,10), Heek (2,40) und Olfen (2,58) auch Schöppingen • Wettringen (Note 1,96) erreicht Platz 1 (2,75). Bocholt verliert nach sechs Jahren in Folge den Großstädte. KO B LE NZ 4,7 in der Kategorie unter 20.000 EW. Spitzenplatz. Platz 2: Reken (2,1), Heek verliert den 3. Platz an Rutesheim (BW). ............................................................................... E RL A N G E N 3,3 Bundesweite Schlusslichter aus NRW • Meckenheim (2,7) holt Platz 2 in der Klasse K A R L S RU H E 3,1 20.000 – 50.000 EW hinter Baunatal 4,6 Die NRW-Großstädte über 500.000 Einwohner*innen PFO R ZH E I M (Note 2,4). Von Platz 3 verdrängt wurde Rees haben sich zwar im Vergleich mit den letzten Ergeb- durch Westerstede. nissen minimal verbessert, bekommen aber trotzdem schlechte Noten. In Düsseldorf (4,12) bemerkten die • Bocholt (Note 2,8) verliert den bisherigen Radfahrenden allerdings „handfeste Signale für mehr FRE I B U RG/B R . 3,4 „Stamm-Platz“ 1 (zuvor 2,4) an Nordhorn in der Fahrradfreundlichkeit“. Sie bestätigten, dass es in der Klasse über 50.000 EW. Corona-Pandemie konkrete Maßnahmen gegeben habe, also zum Beispiel die Einrichtung von Pop-up-Radwegen • Keine NRW-Sieger*innen in der Klasse oder Pollern zum Schutz gegen Durchgangsverkehr und 100.000 – 200.000 EW. die bessere Kontrolle von Falschparkenden auf Radwegen. ............................................................................... Während Düsseldorf mit Platz 8 der 14 Metropolen ge- • Münster (Note 3,2) auf Platz 2 in der Klasse rade noch im Mittelfeld landete, sind Essen (4,22), Dort- Rekordbeteiligung 200.000 – 500.000 EW hinter Karlsruhe mund (4,35) und Köln (4,37) bundesweit die Schlusslichter. (Note 3,1) und vor Freiburg (3,4). Damit rangierten NRW-Städte deutschlandweit in vier von Noch nie haben so viele Radfahrerinnen und Radfahrer sechs Ortsgrößenklassen auf dem letzten Platz: Köln (4,4), „ Noch nie haben so in NRW über die Fahrradfreundlichkeit ihrer Kommune • Keine NRW-Sieger*innen in der Klasse über 500.000 EW. Duisburg (4,5), Hagen (4,9) und Lüdenscheid (5,0) mit einer der schlechtesten Benotungen überhaupt. viele Radfahrer*innen abgestimmt: Von den bundesweit 230.000 Teilnehmen- den stammen rund 60.200 aus NRW (2018: 41.000). Auch in NRW über die die Zahl der Städte und Gemeinden, die die erforder- liche Mindestteilnahmezahl erreichten, stieg von 169 in Platz > 500.000 EW 200.000 bis 100.000 bis 50.000 bis 20.000 bis bis 20.000 EW Fahrradfreundlichkeit 2018 auf nun 246. Der ADFC NRW sieht darin den wach- 500.000 EW 200.000 EW 100.000 EW 50.000 EW senden Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nach mehr 1 Bremen Karlsruhe Göttingen Nordhorn Baunatal Wettringen ihrer Kommune und besserer Radinfrastruktur in NRW. 2 Hannover Münster Erlangen Bocholt Meckenheim Reken abgestimmt.“ Lediglich 15 % der Teilnehmenden sind ADFC-Mitglied, 3 Frankfurt Freiburg im Heidelberg Konstanz Westerstede Rutesheim daher ergibt sich ein deutliches Meinungsbild auch über am Main Breisgau Dr. Andreas K. Bittner, Beisitzer Landesvorstand ADFC NRW den Verband hinaus. 8 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 9
„ Wenn Radfahren als gefährlich Städteranking wahrgenommen wird, hält das Menschen vom Umstieg aufs Fahrrad ab.“ Dr. Axel Horstmann, stvtr. Landesvorsitzender und Metropolen Schatzmeister ADFC NRW > 500.000 Einwohner*innen ............................................................................... ............................................................................... ............................................................................... Die positiv wahrgenommenen Aspekte – z.B. schnelle Zentrale Ergebnisse Fahrradklima-Test 2020: Schlechtes Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,8) und in Gegen- richtung geöffnete Einbahnstraßen (3,1) – können die Zeugnis für Metropolen in NRW Düsseldorf landet nur • Die Unzufriedenheit der Radfahrenden bleibt hoch. negativen Erfahrungen nicht aufwiegen. Das Sicher- im Mittelfeld, schafft es heitsgefühl beim Radfahren ist weiter schlecht und Die NRW-Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohner*- • Radfahrende in NRW-Städten und Gemeinden fühlen kommt über ein „Ausreichend“ nicht hinaus. innen schneiden im bundesweiten Vergleich schlecht aber zumindest auf Platz 8 sich unsicher beim Radfahren, klagen über falsch geparkte Autos und beschreiben ihre Wege durch Mehr als zwei Drittel der Teilnehmenden sagen, sie fühl- ab. Nur Düsseldorf schafft es ins mittlere Feld. Bremen erhält erneut das beste Ergebnis. Köln belegt mit einer in der Rangliste der 14 die Stadt mit dem Rad als Stress. ten sich beim Radfahren nicht sicher. Gesamtbewertung der Fahrradfreundlichkeit von 4,37 deutschen Metropolen. wieder den letzten Platz unter den 14 Städten über • Der Fahrradboom bewirkt bisher kaum eine Verbesse- ............................................................................... 500.000 Einwohner*innen. Die Ruhrgebietsstädte Essen Köln belegt erneut den rung der Infrastruktur. Zahl der getöteten Radfahrer*innen in und Dortmund werden von den Teilnehmer*innen mit NRW stark gestiegen 4,22 und 4,35 nur etwas besser bewertet und landen auf letzten Platz. Essen (12) ............................................................................... den Plätzen 12 und 13 vor Schlusslicht Köln. Düssel- und Dortmund (13) werden Radwege zu schmal und zugeparkt, 2020 kamen in Nordrhein-Westfalen 76 Radfahrende dorf erreicht mit einer Gesamtbewertung von 4,12 Sicherheitsgefühl fehlt ums Leben – so viele wie noch nie. Darunter allein 30 zumindest Platz 8 und rangiert im unteren Mittelfeld. etwas besser bewertet. E-Bike-Fahrer*innen. Mehr als die Hälfte von ihnen war 80 Prozent der Befragten sagen, dass die Radwege in 65 Jahre oder älter. ihrer NRW-Stadt oft zu schmal sind (4,5). Auch die schlechte Führung von Radwegen an Baustellen (4,5) Ein starker Rückgang bei den Schulwegunfällen ist vor Rang Ortsname Gesamt- Vergleich und die fehlenden Kontrollen von Falschparkenden auf allem auf geschlossene Schulen in der Coronapandemie bewertung zu 2018 Radwegen (4,6) bewerten sie als mangelhaft. zurückzuführen. 1 Bremen 3,57 o 2 Hannover 3,67 o 3 Frankfurt am Main 3,72 + Radfahrende Pedelecfahrende 4 München 3,84 + 100 % 100 5 Leipzig 3,85 o 6 Dresden 4,02 o 80% 80 7 Hamburg 4,10 o 8 Düsseldorf 4,12 o 60 % 60 12 21 20 23 30 9 Berlin 4,14 o 10 Nürnberg 4,15 o 40 % 40 Lüdenscheid Wettringen 11 Stuttgart 4,16 o Düsseldorf Münster 57 50 55 48 46 12 Essen 4,22 o 20 % 20 Köln 13 Dortmund 4,35 o 14 Köln 4,37 o 2016 2017 2018 2019 2020 Anteil der Personen, die sich beim Radfahren gefährdet fühlen. Anzahl getöteter Radfahrer*innen mit und ohne elektrischer Tret- Fahrradklima-Test-Zeugnis 2020 für die Stadt Köln. Platzierung von Düsseldorf, Essen, Dortmund und Köln unterstützung in NRW. in der Rangliste der 14 deutschen Metropolen. 1 0 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 1 1
„ Gerade in den NRW-Metropolen sehen wir, dass Kinder nicht sicher mit dem Rad unterwegs sein können.“ Städte Julia Oberdörster, Beisitzerin Landesvorstand 200.000 – 500.000 ADFC NRW Einwohner*innen ............................................................................... ............................................................................... Viel Verbesserungspotential In der Kategorie der Städte zwischen 200.000 und 500.000 Einwohner*innen wurden elf NRW-Städte ausge- Positiv bewerten die Befragten hingegen die vorhande- wertet. Mit Krefeld (4,39), Mönchengladbach (4,42) und nen Leihfahrräder sowie die Öffnung von Einbahnstra- Duisburg (4,47) belegen drei von ihnen die letzten Plätze ßen für den Radverkehr in Gegenrichtung. Insgesamt im bundesweiten Vergleich. überwiegt aber die Kritik an der kommunalen Radver- kehrsförderung. Dabei könnten bereits kurz- und mittel- Während sich die anderen Städte in NRW überwiegend fristige Maßnahmen zu einer deutlichen Steigerung des im mittleren und hinteren Mittelfeld deutschlandweit Komforts beim Radfahren führen und die Sicherheit bewegen, schafft es nur Münster (3,17) an die Spitze mit verbessern. Hierbei sind ein konsequentes Vorgehen Platz 2. Bielefeld befindet sich immerhin noch im ersten gegen Falschparkende, eine klare und sichere Führung Drittel mit Platz 8 von 26. in Baustellen sowie ein schneller Winterdienst zu nennen. Um den Radverkehrsanteil am Gesamtverkehrsauf- Die Befragten bewerten die Kontrolle von Radweg- kommen signifikant zu erhöhen, braucht es aber auch parkenden, die Breite der Radwege und die Führung an möglichst schnell ein zusammenhängendes Netz aus Baustellen als ungenügend. Des Weiteren kritisieren sie Zugeparkte Radwege (Beispiel Essen) sind ein großes Thema beim breiten, vom Autoverkehr getrennten Radwegen. auch die fahrradunfreundlichen Ampelschaltungen und Schmale und oft zugeparkte Radwege, wie hier in Duisburg, Fahrradklima-Test 2020. Foto: Ludger Vortmann. die schlechte Oberfläche der Radwege. Die Münsteraner erschweren das Radfahren im Alltag. Foto: Matthias Rohr. Teilnehmenden sehen den Fahrraddiebstahl mit Ab- ............................................................................... ............................................................................... stand als größtes Problem an. Das sind die Haupt-Kritikpunkte: Städte dulden Parken auf Radwegen Positiv Positiv wird in dieser Kategorie vor allen Dingen die Geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung 2,9 Die Radfahrerinnen und Radfahrer bemängeln in den Öffnung von Einbahnstraßen in die Gegenrichtung be- Öffentliche Fahrräder 3,2 Erreichbarkeit Stadtzentrum 3,3 NRW-Großstädten vor allem fehlende Kontrollen von 100% wertet. Auch die Verfügbarkeit von Leihfahrrädern und Negativ Falschparkenden, ungünstige Ampelschaltungen für die Erreichbarkeit des Stadtzentrums werden als „be- Falschparkerkontrolle auf Radwegen 5,0 90% Radfahrer*innen sowie zu schmale Radwege. Auch friedigend“ eingeordnet. Breite der Radwege 5,0 gebe es häufig Konflikte mit Autofahrer*innen, welche 80% Führung an Baustellen 4,9 besonders auf der gemeinsam genutzten Fahrbahn 70% (Mischverkehr) zu einem Gefühl von Unsicherheit führten. 60% In Köln weisen die Teilnehmenden zudem auf die schlechte Oberfläche der Radwege und in Essen auf den 50% fehlenden Winterdienst hin. 40% 30% „ Unter den fünf „Top“-Großstädten im Düsseldorf Dortmund Positiv Öffentliche Fahrräder 2,6 20% bundesweiten Vergleich ist leider nur eine Essen Köln Geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung 2,8 10% Erreichbarkeit Stadtzentrum Negativ 3,5 0% aus NRW: Münster mit der Note 3,17!“ Falschparkerkontrolle auf Radwegen 5,2 Bernhard Meier, Breite der Radwege 5,1 Zustimmung zur Aussage, dass Parken auf Radwegen Beisitzer Landesvorstand Führung an Baustellen 5,1 von Städten geduldet wird. ADFC NRW 12 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 13
Städte Städte Städte Gemeinden 100.000 – 200.000 50.000 – 100.000 20.000 – 50.000 < 20.000 Einwohner*innen Einwohner*innen Einwohner*innen Einwohner*innen ............................................................................... ............................................................................... ............................................................................... ............................................................................... In der Kategorie der Städte mit 100.000 bis 200.000 In der Städtegröße von 50.000 bis 100.000 Einwohner*- Die Kategorie der Orte mit 20.000 bis 50.000 Einwoh- In der Gruppe der Orte unter 20.000 Einwohner*innen Einwohner*innen sieht es nicht besser aus für NRW als innen fällt NRW weder besonders positiv noch negativ ner*innen ist mit 116 Städten in NRW die größte. Mit belegen mit Wettringen (1,96) und Reken (2,10) zwei bei den größeren Städten. Kein Ort schafft es in die im deutschlandweiten Vergleich auf. Mit Bocholt (2,82) Meckenheim (2,65) stellt das einwohnerstärkste Bundes- NRW-Städte die Plätze eins und zwei. Kürten (4,59) liegt bundesweiten Top 10. Am besten schneidet Gütersloh auf dem zweiten Platz und Lüdenscheid (5,01) auf dem land die zweitplatzierte Stadt in dieser Größenklasse. auf dem letzten Platz in NRW und auf Platz 411 von 418 (3,92) mit Platz 13 von 41 Städten ab. Die letzten beiden letzten Platz ist das Bundesland an beiden Tabellenenden. Datteln (4,67) schneidet in NRW am schlechtesten ab Orten in Deutschland. Plätze belegen mit Bergisch Gladbach (4,72) und Hagen Für Lüdenscheid sollten die Ergebnisse allerdings ein Weck- und landet bundesweit ganz hinten auf Platz 413 von 415. (4,86) auch in dieser Kategorie NRW-Städte. ruf sein. Über alle Städtekategorien hinweg ist die Stadt In diesen Gemeinden fehlt es den Teilnehmenden an im Sauerland mit Abstand am schlechtesten bewertet. Die Menschen, die in diesen Städten mit dem Fahrrad Leihfahrrädern. Ein Minus gibt’s auch für die unzu- Kritisiert wird, dass die Ampelschaltungen Radfahrer*- unterwegs sind, kritisieren fehlende Leihfahrräder, eine reichende Falschparkerkontrolle. Die Fahrradmitnahme innen nicht berücksichtigen, der Radverkehr an Bau- Die Radfahrer*innen beklagen in den Städten besonders nicht ausreichende Kontrolle von Falschparkenden auf im öffentlichen Nahverkehr ist teuer und kompliziert. stellen schlecht geführt wird und zu wenig gegen fehlende öffentliche Leihräder, zu schmale Radwege Radwegen sowie eine schlechte Führung in Baustellen. Falschparkende auf Radwegen unternommen wird. und eine fehlende Kontrolle von Radwegparkenden. Auch werden die Ampelschaltungen und die Breite der Noch etwas besser als in der nächstgrößeren Städte- Auch empfinden die Befragten das Fahren im Mischver- Radwege negativ bewertet. größe wird die Erreichbarkeit des Stadtzentrums, das kehr mit Kraftfahrzeugen als besonders unangenehm. Positiv bewerten die Teilnehmenden, dass sie in den zügige Vorankommen und das Radfahren durch Jung überschaubaren Städten das Stadtzentrum gut errei- Die Teilnehmenden geben jedoch an, dass das Stadt- und Alt angesehen. In dieser Ortsgröße geben mehr Positive Aspekte des Radklimas sucht man in dieser chen können. Pluspunkte gibt es auch für die Öffnung zentrum mit dem Rad gut erreichbar und insgesamt ein Menschen als in den anderen Ortsgrößen an, dass Rad- Städtegruppe fast vergeblich. Die Erreichbarkeit des von Einbahnstraßen in Gegenrichtung, die das Radfahren schnelles Vorankommen möglich ist. Zudem sind so- fahren insgesamt Spaß macht. Stadtzentrums sowie die Öffnung von Einbahnstraßen angenehmer macht und ein zügiges Vorankommen wohl junge als auch alte Menschen auf den Radwegen in die Gegenrichtung werden noch am besten bewertet. ohne Umwege ermöglicht. unterwegs. Positiv Positiv Positiv Positiv Erreichbarkeit Stadtzentrum 3,2 Erreichbarkeit Stadtzentrum 2,9 Erreichbarkeit Stadtzentrum 2,7 Erreichbarkeit Stadtzentrum 2,5 Geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung 3,3 Geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung 3,0 Zügiges Radfahren 2,9 Zügiges Radfahren 2,7 Radfahren durch Alt und Jung 3,5 Zügiges Radfahren 3,1 Radfahren durch Alt und Jung 3,0 Radfahren durch Alt und Jung 2,8 Negativ Negativ Negativ Negativ Ampelschaltungen für Radfahrer*innen 5,0 Öffentliche Fahrräder 4,8 Öffentliche Fahrräder 4,8 Öffentliche Fahrräder 4,4 Führung an Baustellen 5,0 Breite der Radwege 4,7 Falschparkerkontrolle auf Radwegen 4,5 Falschparkerkontrolle auf Radwegen 4,2 Falschparkerkontrolle auf Radwegen 5,0 Falschparkerkontrolle auf Radwegen 4,7 Führung an Baustellen 4,5 Fahrradmitnahme im Öffentlichen Verkehr 4,2 „ Hindernisse auf Radwegen wie Laternen- „ Für Politiker*innen war es noch nie so einfach masten, Werbeträger, parkende Autos etc. wie heute, die Verkehrswende anzupacken. halten die Menschen vom Radfahren ab.“ Die Bürger*innen geben ihnen Rückenwind.“ Jan Bartels, Anna Limbach, Beisitzer Landesvorstand ADFC NRW Beisitzerin Landesvorstand ADFC NRW 1 4 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 1 5
Sonderbefragung Statements Corona & Radfahren – Anregungen & Kommentare Signale für mehr Fahrradfreundlichkeit? von Teilnehmenden ............................................................................... ............................................................................... ............................................................................................................................................................................... Städte nutzen die Chance der Fahrradboom in der Pandemie Neben den vorgegebenen Fragen waren die Bürger*innen auch aufgerufen, eigene Corona-Pandemie nicht – aber nicht bei der Infrastruktur Anregungen zu formulieren. Dazu wurden in NRW mehr als 25.000 Kommentare Beim aktuellen Fahrradklima-Test 2020 wurden neben Zwei Drittel der Befragten sagen, dass Corona die Be- abgegeben. Die Verfasser*innen kritisieren darin mangelnde Radverkehrsförderung Fragen zu den Aspekten Verkehrsklima, Komfort und deutung des Fahrrads gesteigert hat. Das entspricht in den Kommunen und seitens des Landes. Sie benennen Gefahrenstellen und Sicherheit beim Radfahren auch wieder Zusatzfragen auch den drastisch gestiegenen Verkaufszahlen im -situationen aus ihrem Fahrradalltag und machen vielfach konkrete Verbesserungs- gestellt. Dabei ging es diesmal um „Corona & Radfahren.“ Fahrradhandel und der Zunahme des Radverkehrs an den städtischen Zählstellen seit Ausbruch der Pandemie. vorschläge. Viele Menschen knüpfen große Hoffnung an kommunale Radentscheide Abgefragt wurde, ob während der Coronapandemie Bei der Frage nach handfesten Verbesserungen seit und das von der Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“ angestoßene Fahrrad- und Nah- handfeste Signale für mehr Fahrradfreundlichkeit ge- Ausbruch der Pandemie sind die Teilnehmenden aber mobilitätsgesetz NRW (FaNaG NRW), das 2022 in Kraft treten soll. geben wurden. Also zum Beispiel provisorische Pop-up- ausgesprochen negativ gestimmt. Sie erhält bundes- Radfahrstreifen, neue Fahrradstraßen, verkehrsberuhigte weit quer durch alle Stadtgrößenklassen die Gesamt- Zonen, Poller gegen Autodurchfahrten oder kostenlosen note 5,0 – trotz der eingerechneten Positiv-Bewertungen Fahrradverleih. der Großstädte über 500.000 Einwohner*innen. Der Sicherheitsabstand von Kein Konzept zum 1,5 m wird meistens nicht ein- innerstädtischen gehalten, so dass nur wenige Hierbei schneiden die NRW-Großstädte zwar besser Bitte Vorfahrts- Radwegenetz! Zentimeter zwischen Auto ab, allerdings ist dies größtenteils auf die gestiegene und Fahrrad vorhanden sind. regeln korrigieren Bedeutung des Radverkehrs zurückzuführen. Handfeste Signale der Politik für mehr Radverkehr sehen die bzw. ändern! Befragten hingegen mehrheitlich nur in Düsseldorf. Es zeigt sich also, dass die Städte mit Ausnahme von Düsseldorf die Chancen der Corona-Pandemie nicht Fahrradfahrer genutzt haben. Vernünftige werden oft nicht Radwege sind für Schräge Bordsteine berücksichtigt! die „Stadtväter“ an Einfahrten sind ge- „ Die Städte in NRW haben in der Corona- Nebensache!!! fährlich für Radfahrer. Pandemie eine große Chance vergeben. Denn es sind so viele Menschen aufs Fahrrad Die Fahrradpolitik muss ernsthafter und schneller umgestiegen. Das hätte durch Vorrang Radwege enden hier oft ab- werden. Es sind ja Gelder da- rupt und ohne jedes Konzept. für vorhanden. Aber es fehlt fürs Rad und kreative Ideen verstetigt der politische Wille, es auch Wie sich die Radfahrer in den werden können.“ Straßenverkehr einfädeln für Fahrradfahrer auszugeben. Michael Kleine-Möllhoff, sollen, ist lebensgefährlich. Beisitzer ADFC Landesvorstand NRW 1 6 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 1 7
Portrait Radentscheid-Städte Siegerstadt Wettringen: Fahrradklima-Test Ein Beispiel für gute Radverkehrsförderung in Kommunen mit Radentscheid ............................................................................... ............................................................................... ............................................................................................................................................................................... Top-Platzierung deutschlandweit Lob und Kritik Wettringen ist der bundesweit bestbewertete Ort Die Teilnehmenden in Wettringen loben vor allem die überhaupt. Entsprechend belegt die Gemeinde unter Fahrradförderung der Gemeinde, die sich laufend um allen 418 Orten unter 20.000 Einwohner*innen den Fördermittel bemüht und weiterhin Radwege nach neu- ersten Platz und ist auch für die 54 direkt vergleich- estem Standard anlegen möchte. baren Kommunen in Nordrhein-Westfalen ein Beispiel für gute Radverkehrsförderung. Verbessert werden sollte aber die Mitnahme von Fahr- Bielefeld rädern im ÖPNV. Außerdem wünschen sich die Teilneh- Detmold Damit konnte sich die Stadt im Münsterland sogar noch menden Konzepte gegen Fahrradiebstahl. Marl seit dem letzten Fahrradklima-Test 2018 (Notendurch- Paderborn schnitt 2,3) konstant steigern und kletterte von Platz 2 auf die Spitzenposition. Bochum Essen Bürgermeister Berthold Bültgerds freute sich über die Aus- zeichnung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer Kaarst und die ADFC-Bundesvorsitzende Rebecca Peters, will Mönchengladbach sich aber jetzt nicht entspannt zurücklehnen: „Herzlichen Dank allen, die Aachen abgestimmt haben. Es ist eine Bonn Bestätigung dessen, was wir bis heute gemacht haben. Rheinbach Radentscheide in NRW Aber es ist auch eine Verpflichtung für die nächsten Jahre, diesen Standard zu halten.“ Die kleine Stadt arbeitet auch an guten Radwegverbin- Nordrhein-Westfalen ist das „Radentscheid-Land“ in In fünf Städten (Aachen, Bielefeld, Bonn, Essen und dungen in die Nachbargemeinden. Dazu gibt es breite Deutschland. Daher ist bei den Ergebnissen des Fahrrad- Marl) sind die Radentscheide bereits in der Umsetzung. Radwege mit guter Oberfläche, die auch durch Parks, klima-Tests auch ein Blick in die Radentscheid-Städte In der Gesamtbewertung schneidet Detmold mit der entlang von Gewässern oder über eine ehemalige Bahn- spannend. Wo stehen die Städte heute in der Radver- Note 3,83 am besten ab, danach folgen Bielefeld (3,92), strecke komfortables und sicheres Radfahren ermöglichen. kehrsförderung? Bonn (4,17), Essen (4,22) und Aachen (4,23). Marl bildet mit 4,28 das Schlusslicht. Dass eine gute Radinfrastruktur das Lebensgefühl der Die nordrhein-westfälischen Radentscheid-Kommunen Bürger*innen positiv beeinflusst, wissen die rund 8.000 liegen im aktuellen Fahrradklima-Test im deutschland- In Bochum (4,20), Paderborn (3,97) und Rheinbach (4,23), Einwohner*innen in Wettringen durch die Nähe zu den weiten Vergleich meist auf mittleren Plätzen. Damit gibt wo Radentscheide in Vorbereitung oder gerade erst ge- Niederlanden. Dort ist eine hervorragende Radinfra- es keine großen Veränderungen im Vergleich zur letzten startet sind, wird die Fahrradfreundlichkeit ähnlich be- struktur für Alltag und Freizeit seit Jahrzehnten fester ADFC-Umfrage 2018. wertet, in Mönchengladbach mit einer 4,42 aber deut- Bestandteil innerstädtischer Mobilität. Fahrradklima-Test-Zeugnis 2020 für Wettringen. lich schlechter. 1 8 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 1 9
Fahrradklima-Test in Kommunen mit Radentscheid Ausblick Gemeinsam die Verkehrswende anpacken! Die Kritikpunkte der Teilnehmer*innen sind ähnlich wie In der Sonderbefragung zu den Auswirkungen der Coro- Überall um uns herum in Europa gehen Politiker*innen bei den NRW-Metropolen: Gegen Falschparker*innen na-Pandemie auf den Radverkehr sehen die Umfrage- das Thema Fahrradförderung mutig an. Unsere nieder- Kinder wünschen sich eine selbstbestimmte Mobilität, auf Radwegen wird zu lasch vorgegangen, die Ampeln teilnehmer*innen überall eine gestiegene Bedeutung des ländischen Nachbarn machen es bereits seit Jahrzehn- in Städten mit guter Luft, sind nicht auf Radfahrende und Fußverkehr abge- Radverkehrs. Allerdings fehlen den Befragten mehrheit- ten vor. Dort haben Radfahrende Vorrang, so dass wenig Lärm und Platz für alle. stimmt, die Radwege zu schmal und an Baustellen heißt lich handfeste Signale der Politik für besseren Radverkehr. Kinder schon im Alter von fünf Jahren sicher und Wir können sie gemeinsam gestalten! es „Absteigen!“. selbstbestimmt mit dem Rad unterwegs sein können. Foto: L. Vortmann. Da die Annahme der Radentscheide durch den Stadt- Die Essener Radler*innen kritisieren den fehlenden Winter- rat meist noch nicht so weit zurückliegt, ist es wenig Auch in Kopenhagen ist sichtbar, wie sich ganze Städte dienst auf Radwegen. Von den Bonner und Aachener überraschend, dass keine großen Veränderungen zum dank engagierter Fahrradförderung innerhalb eines Radfahrenden gibt es Minuspunkte wegen der hohen Fahrradklima-Test 2018 bestehen. Allerdings wären Jahrzehnts zu Orten mit hoher Aufenthaltsqualität ent- Fahrraddiebstahlquote und einen Daumen runter für kurzfristige Maßnahmen im Rahmen der Corona-Pan- wickeln können. Dasselbe erleben wir mit den „Mini- die als hoch empfundenen Preise für die Fahrradmit- demie durchaus möglich gewesen. Krefeld und Düssel- Hollands“ in London und auch in Paris, wo ein Verkehrs- nahme im öffentlichen Nahverkehr. Das sieht man in dorf hatten beispielsweise – wenn auch nur für einen molloch durch konsequentes Engagement mit hohem Detmold auch so. Eine sehr schlechte Note geben die kurzen Zeitraum – einen Pop-up-Radweg eingerichtet. Umsetzungstempo auf eine klimaschonende Mobilität Marler Radfahrer*innen für den schlechten baulichen umgestellt wird. Davon profitieren alle Menschen! Die, die Zustand der Radwege. Auffällig in den Kommentaren ist Der ADFC NRW erwartet bis zum nächsten Fahrradklima- dort leben, die Touristen und auch der Handel in der Innen- die große Hoffnung, die die Teilnehmenden an die Um- Test in zwei Jahren große Fortschritte bei der Radver- stadt. Ähnliches erleben wir in Barcelona mit den „Super- setzung der Radentscheide knüpfen. kehrsförderung in den NRW-Städten. In jedem Fall gibt blocks“ und auch in Stockholm, das mit Verkehrsversuchen es in allen Städten großes Verbesserungspotential. die Wirkung einer autofreien Innenstadt untersucht. Die Großstädte mit Radentscheid punkten bei der Ver- fügbarkeit von Leihfahrrädern und der Öffnung von Ein- Solche Konzepte müssen jetzt auch in Nordrhein-West- bahnstraßen für Radfahrer*innen in Gegenrichtung. In falen umgesetzt werden, wenn wir das Klima schützen Detmold und Marl bewerten die Teilnehmer*innen die wollen. Wir brauchen Städte der kurzen Wege, wo das Erreichbarkeit des Stadtzentrums am besten. Fahrradfahren Spaß macht und sich mit einem guten ÖPNV-Angebot ideal ergänzt. Weil das bislang fehlt, Die gute Nachricht: Wir sind auf dem Weg! Nord- nutzen viele Bürger*innen auf Kurzstrecken das Auto. rhein-Westfalen hat die große Chance, nicht nur das Die Hälfte aller MIV-Fahrten sind kürzer als fünf Kilo- erste Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz in einem meter, 25 Prozent sogar kürzer als zwei Kilometer. Flächenland zu schaffen, sondern auch das Beste. Rund 207.000 Menschen in unserem Bundesland haben bei Kostenlose Parkplätze direkt vor dem Bäcker, grüne der Volksinitiative Aufbruch Fahrrad für unsere Ziele „ Der Fahrradklima-Test liefert Ergebnisse aus Wellen und Vorrang für das Auto seit Jahrzehnten haben unterschrieben und damit das FaNaG NRW erst möglich uns bequem werden lassen. Die Städte wurden für Autos gemacht. erster Hand und zeigt, wo es in der Kommune bei geplant, nicht für Menschen. Wir möchten gerne gemeinsam mit Ihnen die Verkehrs- den Radwegen Verbesserungspotential gibt.“ Das Ergebnis dieser autozentrierten Politik, bei der sich wende anpacken. Als ADFC NRW stehen wir dafür gerne Menschen zu Fuß oder auf dem Rad unter zu ordnen hat- zu Gesprächen bereit. Sprechen Sie uns an! Martina Kocik, Beisitzerin Landesvorstand ADFC NRW ten, sind schlechte Luft, Lärm und fehlender Platz. Denn der kostbare öffentliche Raum ist in vielen Städten dem Annette Quaedvlieg und Axel Fell, Auto vorbehalten, obwohl es für viele Stunden am Tag Landesvorsitzende ADFC NRW dort funktionslos rumsteht. 2 0 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 2 1
So schaffen Sie es! Handlungsempfehlungen Weiterführende Informationen und Handlungs- Nachhaltige Mobilität muss sofort angegangen empfehlungen für Städte und Gemeinden werden, damit sie schon bald wirken kann. ............................................................................... ............................................................................................................................................................................... Wie hat Ihre Kommune beim Fahrradklima-Test ab- 1 Infrastruktur: 4 Seien Sie als Kommune attraktiv als geschnitten? Die individuelle Einzelauswertung Ihrer Schaffen Sie flächendeckende Radver- Arbeitgeberin, bemühen Sie sich um Rad- Kommune finden Sie unter: https://fahrradklimatest.adfc.de/ergebnisse kehrsnetze und attraktive überörtliche verkehrsplaner *innen und fördern Sie Radverkehrsverbindungen. beruflichen Nachwuchs. QR-Code Nutzen Sie dabei Elemente für den 5 mit dem Smartphone schnellen Netzausbau wie geschützte Werben Sie für den Radverkehr, um scannen und Ergebnisse Radfahrstreifen, Fahrradstraßen oder Menschen für den Umstieg vom Auto anschauen Modale Filter. aufs Fahrrad zu begeistern: z.B. mit Aktionstagen, Fahrradfesten oder Informationen erhalten Sie auch von den ADFC- Kreisverbänden und Ortsgruppen in Ihrer Nähe. 2 Verknüpfen Sie Bus, Bahn, Fahrrad, Auto Veranstaltungen mit Kindergärten und Die Kontakte finden Sie am Ende dieser Broschüre. und den Fußverkehr. Ermöglichen Sie in Schulen zum Thema Mobilitätsbildung Ihrer Stadt einen barrierefreien Übergang und Klimaschutz. zwischen den verschiedenen Verkehrs- Informationen und Leitfäden trägern und schaffen Sie so in allen Altersgruppen die Akzeptanz für klima- 6 Kooperieren Sie mit dem ADFC, Fahrrad- initiativen, Kindergärten und Schulen. des ADFC zum Download: schonende Mobilität. ............................................................................................................................................................................... 7 Nutzen Sie Förderprogramme, z.B. das 3 Verpflichten Sie sich der Vison Zero. Sonderprogramm „Stadt und Land“ Unternehmnen Sie alles, damit im oder andere Möglichkeiten des Landes QR-Codes mit dem Straßenverkehr Ihrer Stadt möglichst Nordrhein-Westfalen oder des Bundes. Smartphone scannen keine Menschen getötet oder schwer verletzt werden. Dazu gehört eine 8 Werden Sie Mitglied der Arbeitsgemein- ADFC Aktionsplan Projekt InnoRAD Förderung des Radverkehrs fehlertolerante Infrastruktur, die schaft fußgänger- und fahrradfreundlicher So geht #Fahrradland Innovative Radverkehrslösungen in Städten und Gemeinden auf Deutschland übertragen menschliche Fehler verzeiht. Städte, Kreise und Gemeinden (AGFS). Berücksichtigen Sie dabei auch die hier im ADFC Fahrradklima-Test abgefragte 9 Tauschen Sie sich mit Städten gleicher subjektive Sicherheit: Denn nur da, Größe aus und übertragen Sie deutsche wo sich Menschen sicher fühlen, steigen und internationale Good-Practice- sie aufs Rad. Beispiele auf Ihre Situation. Der ADFC ADFC Förderkurs Nationaler „So geht Verkehrswende!“ hat einige Beispiele im Rahmen unseres für Kommunen Radverkehrsplan 2030 Projektes InnoRAD zusammengefasst. 2 2 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 2 3
Kontakte Ministerium, Bezirksregierungen, Über den ADFC NRW Radverkehrsbeauftragte ............................................................................... ............................................................................... ............................................................................................................................................................................... Der ADFC NRW e.V. ist mit mehr als 53.000 Mitgliedern Kontakt: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen der größte Landesverband des Allgemeinen Deutschen ADFC NRW Landesgeschäftsstelle Stabsstelle Radverkehr und Peter London Michael Beckers Fahrrad-Clubs. In rund 40 Kreisverbänden und 100 Landesgeschäftsführerin: Isabelle Dominique Klarenaar Verkehrssicherheit Tel. 02 11 / 38 43 - 42 72 Tel. 02 11 / 38 43 - 44 02 Ortsgruppen sind wir vor Ort aktiv. Wir setzen uns für Karlstraße 88 http://www.vm.nrw.de/verkehr/ peter.london@vm.nrw.de michael.beckers@vm.nrw.de nahmobilitaet eine umweltfreundliche Verkehrspolitik ein, fahren ge- 40210 Düsseldorf meinsam Touren und beraten in allen Fragen rund um Tel. 02 11 / 6 87 08 - 0 Bezirksregierung Arnsberg / Dezernat 25 das Fahrrad. Als Landesverband werben wir in Politik, Fax 02 11 / 6 87 08 - 20 Seibertzstraße 1, 59821 Arnsberg Reinald Siemer, Tel. 0 29 31 / 82 - 26 60 Martin Rentsch, Tel. 0 29 31 / 82 - 26 07 Ministerien und Verbänden für eine Verkehrspolitik, die info@adfc-nrw.de www.bra.nrw.de reinald.siemer@bra.nrw.de martin.rentsch@bra.nrw.de die Potentiale des Fahrrads ausschöpft. www.adfc-nrw.de Bezirksregierung Detmold / Dezernat 25 Leopoldstraße 15, 32756 Detmold Christian Glasl, Tel. 0 52 31 / 71 - 25 02 Michaela Säfken, Tel. 0 52 31 / 71 - 25 22 www.brdt.nrw.de christian.glasl@brdt.nrw.de michaela.saefken@brdt.nrw.de Dabei steht die Entwicklung einer umfassenden Rad- Bezirksregierung Düsseldorf / Dezernat 25 verkehrsinfrastruktur im Mittelpunkt: ein einheitliches Am Bonneshof 35, 40474 Düsseldorf Elmar Gerke, Tel. 02 11 / 4 75 - 32 35 Tanja Ullrich, Tel. 02 11 / 4 75 - 26 13 Radverkehrssystem für Alltags-, Freizeit- und Urlaubs- www.brd.nrw.de elmar.gerke@brd.nrw.de tanja.ullrich@brd.nrw.de Bezirksregierung Köln / Dezernat 25 radfahrer*innen mit hohen Qualitätsstandards und Zeughausstraße 2 – 10, 50667 Köln Thorsten Elsiepen, Tel. 02 21 / 1 47 - 26 70 Tobias Teichner, Tel. 02 21 / 1 47 - 25 06 guten Serviceeinrichtungen. www.brk.nrw.de thorsten.elsiepen@brk.nrw.de tobias.teichner@brk.nrw.de Bezirksregierung Münster / Dezernat 25 Domplatz 1 – 3, 48143 Münster Michael Storp, Tel. 02 51 / 4 11 - 23 59 Valeri Gerlitz, Tel. 02 51 / 4 11 - 11 47 www.bezreg-muenster.de michael.storp@brms.nrw.de valeri.gerlitz@brms.nrw.de ADFC Geschäftsstellen in NRW Radverkehrsbeauftragte des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) Betriebssitz Gelsenkirchen Tel. 02 09 / 38 08 - 2 35 Geschäftsstelle Adresse / Straße PLZ / Ort Telefon Vorzimmer Technik und Umwelt MichaelaHelga.Umland@strassen.nrw.de Aachen An der Schanz 1 52064 Aachen 02 41 / 8 89 14 63 Regionalniederlassung Ville-Eifel Wulf von Katte, Tel. 0 24 05 / 43 23 - 3 53 Bielefeld Stapenhorststraße 90 33615 Bielefeld 05 21 / 13 11 13 Gebiete: Stadt Aachen, StädteRegion Aachen, Kreis Düren wulf.vonkatte@strassen.nrw.de Bochum Umweltzentrum, Alsenstraße 27 44789 Bochum 02 34 / 33 38 54 55 Regionalniederlassung Ville-Eifel Anne Behrend Bonn/Rhein-Sieg Breite Straße 71 53111 Bonn 02 28 / 6 29 63 64 Gebiete: Kreis Euskirchen, Rhein-Erft-Kreis, Tel. 0 22 51 / 7 96 - 2 96 Dortmund Graudenzerstraße 11 44263 Dortmund 02 31 / 13 66 85 linksrheinische Teile des Rhein-Sieg-Kreis, Stadt Köln anne.behrend@strassen.nrw.de Düsseldorf Siemensstraße 46 40227 Düsseldorf 02 11 / 99 22 55 Regionalniederlassung Südwestfalen Thomas Schablack, Tel. 0 23 31 / 80 02 - 2 69 Duisburg Mülheimer Straße 91 47058 Duisburg 02 03 / 77 42 11 Standort Hagen thomas.schablack@strassen.nrw.de Essen Verkehrs- & Umweltzentrum, Kopstadtpl. 12 45127 Essen 02 01 / 23 17 07 Regionalniederlassung Ruhr Maximilian Schmittem Hamm Südenwall 19 59065 Hamm 0 23 81 / 8 76 78 00 Tel. 02 34 / 95 52 - 1 47 Herne Haus der Natur, Vinckestraße 91 44623 Herne 0 23 23 / 91 14 96 Maximilian.schmittem@strassen.nrw.de Köln Mauritiussteinweg 11 50676 Köln 02 21 /32 39 19 Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe Margot Friedrich, Tel. 05 21 / 10 82 - 2 62 Krefeld Dreikönigenstraße 38 47799 Krefeld 0 21 51 / 8 91 85 80 margot.friedrich@strassen.nrw.de Leverkusen Freiherr-vom-Stein-Straße 5a 51379 Leverkusen 02 14 / 73 45 03 40 Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift Monika Evers, Tel. 02 91 / 2 98 - 1 89 Lippe Bahnhofstraße 2c 32756 Detmold 0 52 31 / 30 02 01 monika.evers@strassen.nrw.de Minden-Lübbecke Vinckestraße 1 32423 Minden 05 71 / 88 00 66 Regionalniederlassung Rhein-Berg Wolfgang Reger, Tel. 02 21 / 83 97 - 2 18 Mönchengladbach Eickener Straße 72 41061 Mönchengladbach 0 21 61 / 30 76 19 wolfgang.reger@strassen.nrw.de Münster Dortmunder Straße 19 48155 Münster 02 51 / 39 39 99 Regionalniederlasssung Münsterland Carina Heimann Oberhausen Starthilfe, Hansastr. 20 46049 Oberhausen 02 08 / 80 60 50 carina.heimann@strassen.nrw.de RheinBerg/Oberberg Stationsstraße 51465 Bergisch Gladbach 01 76 / 23 74 99 80 Regionalniederlassung Niederrhein Martin Hartung-Färber Rhein-Kreis-Neuss Glockhammer 33 41460 Neuss 0 21 31 / 7 39 36 46 Gebiete: Wesel, Kleve, Viersen, Heinsberg und martin.hartung-faerber@strassen.nrw.de Unna Preußenstraße 90 c 44532 Lünen 0 23 06 / 9 12 60 50 Rhein-Kreis Neuss sowie die kreisfreien Städte Düsseldorf, Krefeld, Landesgeschäftsstelle Karlstraße 88 40210 Düsseldorf 02 11 / 6 87 08-0 Mönchengladbach und Duisburg 24 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 2 5
Ergebnistabellen 2 6 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 2 7
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3 0 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 3 1
Legende & Erläuterungen ............................................................................................................................................................................... ............................................................................................................................................................................... 1. Einordnung Der ADFC-Fahrradklima-Test 2020 ist eine Befragung mit dem Ziel der vergleichbaren Erfassung von Radfahrbe- Für diese Städte muss mit einem größeren Fehlerbereich der in der Tabelle dargestellten Mittelwerte gerechnet dingungen in Städten und Gemeinden. Erhoben wird dabei die subjektive Einschätzung von Punkten, die für den werden. Grundlage für die Bewertung der Uneinheitlichkeit waren die Standardabweichung (Streuung) der Gesamt- Radverkehr wesentlich sind. Das Konzept sieht vor, dass nicht ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung bewertungen sowie die Kurtosis (Wölbung/“Flachheit“) ihrer Verteilungsfunktion: an der Erhebung teilnimmt (d.h. auch die Nichtradfahrenden), sondern ein möglichst breiter Kreis an Viel- und - Bewertung der Teilnehmer*innen ist relativ uneinheitlich Gelegenheitsradfahrenden. Radfahrende als Zielgruppe von Maßnahmen zur Radverkehrsförderung übernehmen (Ort zählt zu den 10% der Orte mit der größten Standardabweichung des Mittelwertes damit gleichzeitig die Funktion der Bewertung der Radverkehrsbedingungen. Die Erhebung wurde mit geringen oder zu den 10% der Orte mit der flachsten Verteilung der Einzelbewertungen -- Bewertung der Teilnehmer*innen ist sehr uneinheitlich Variationen in der selben Art auch in den Jahren 1988, 1991, 2003, 2005, 2012, 2014, 2016, 2018 und 2020 durchgeführt. (Ort zählt zu den 10% der Orte mit der größten Standardabweichung des Mittelwertes Der ADFC-Fahrradklima-Test 2020 wurde vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur(BMVI im und zu den 10% der Orte mit der flachsten Verteilung der Einzelbewertungen) Rahmen der Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert. Die Erhebung und Aufbereitung der Daten wurde durch team red (www.team-red.net) durchgeführt. Für weitere Auskünfte steht der ADFC-Bundesverband B) Gesamtbewertung unter fahrradklimatest@adfc.de zur Verfügung. Die Gesamtbewertung ergibt sich als arithmetisches Mittel der Mittelwerte in den fünf übergeordneten Kategorien: Fahrrad- und Verkehrsklima (Fragen 1 bis 5), Stellenwert des Radverkehrs (Fragen 6 bis10), Sicherheit beim Radfahren (Fragen 11 bis 17), Komfort beim Radfahren (Fragen18 bis 22), Infrastruktur und Radverkehrsnetz (Fragen 23 bis 27). 2. Durchführung Achtung! Durch die unterschiedliche Zahl an Fragen pro Kategorie entspricht die Gesamtbewertung nicht exakt dem Durchschnitt aller 27 Fragen. Der Rang auf Bundesebene ergibt sich durch die Ordnung der Gesamtbewertung Die Datenerhebung zum ADFC-Fahrradklima-Test 2020 erfolgte vom 1.9.2020 bis zum 30.11.2020. Deutschlandweit je Ortsgrößenklasse. wurden Radfahrende gebeten, ihre Einschätzung zum Radverkehr in ihrer Stadt abzugeben. Die Bewertung der Fragen erfolgte in Form einer sechsstufigen Skala zwischen zwei entgegengesetzten Antwortpolen („semantisches Differential“). Den Skalenpunkten wurden von links nach rechts Werte von 1 bis 6 zugewiesen. Vereinfacht kann die C) Übergeordnete Kategorien Bewertung als Schulnote interpretiert werden. Der Fragebogen konnte sowohl Online (am Computer oder Smart- Die Werte in den Spalten Fahrrad- und Verkehrsklima, Stellenwert des Radverkehrs, Sicherheit beim Radfahren, phone/Tablet) als auch in Papierform ausgefüllt werden. Wesentliche Verbreitungswege der Aufrufe zur Teilnahme Komfort beim Radfahren sowie Infrastruktur und Radverkehrsnetz stellen Zusammenfassungen der entsprechen- ware die Mitgliederzeitschriften des ADFC, lokale und regionale Medienberichte (Rundfunk, Zeitungen), Internet- den Einzelfragen (vgl. „Gesamtbewertung“) in Form von Durchschnittswerten dar. Diese Kategorien bildeten gleich- seiten von Städten sowie Werbeflyer und Plakate, z.B. in Fahrradläden und Ortsämtern. ADFC-Aktive auf lokaler zeitig Unterüberschriften für 5-7 Fragen im Fragebogen. Ebene spielten zumeist eine zentrale Rolle bei der Informationsverbreitung und Teilnehmergenerierung. Insgesamt gingen 229.696 Interviews (225.060 Online, 4.636 schriftlich) ein, von denen 225.639 Interviews nach ver- D) Einwohnerspezifische Zahlen der Teilnehmenden schiedenen Prüfungen (u.a. Aussortierung leerer Fragebögen und von Mehrfachteilnahmen) ausgewertet werden Die Spalte „Teilnehmer (TN) pro 10.000 Einw. (EW)“ gibt die einwohnerspezifische Teilnehmerzahl an, d.h. die Zahl der konnten. Die vorab festgelegte Mindestfallzahl an erforderlichen Teilnehmenden (abhängig von der Ortsgrößen- gültigen Interviews bezogen auf die jeweilige Einwohner*innenzahl zum Stand 30.05.2020. Die Spalten „Rang TN/ klasse: 100 für Städte über 200.000 Einwohner*innen (EW), 75 für Städte 100.000-200.000 EW, 50 für Städte und EW im Bundesvergleich“ und „Rang TN/EW im Landesvergleich“ geben an, welche Platzierung die jeweilige Stadt im Gemeinden unter 100.000 EW) wurde von 1024 Städten und Gemeinden erreicht, für die insgesamt 204.824 bundesweiten bzw. landesweiten Vergleich der einwohnerspezifischen Teilnahmezahlen erreicht hat. Interviews vorliegen. Die vorliegende Ergebnistabelle enthält nur Auswertungen aus diesen Orten. Bezug für die Stadtgröße sind die Daten des Statistischen Bundesamtes zum Stand 30.6.2020. E) Vergleich zum Jahr 2018 Der farblich abgesetzte Teil des Tabellenkopfes am rechten Tabellenrand enthält eine vergleichende Betrachtung 3. Datenstruktur und Auswertekategorien zum ADFC-Fahrradklimatest 2018. A) Anzahl der Interviews und (Un)einheitlichkeit der Bewertungen ++ starke Verbesserung (Gesamtbewertung 2020 ist mehr als 0,3 Notenstufen besser als im Jahr 2018) + leichte Verbesserung (Gesamtbewertung 2020 ist zwischen 0,15 und 0,3 Notenstufen besser als im Jahr 2018) Die Anzahl der Interviews oder auch Teilnehmendenzahl ist die Zahl der in die Ermittlung der Kennwerte 2020 eingehen- o relative Konstanz (Gesamtbewertung 2020 ist weniger als 0,15 Notenstufen besser oder schlechter als im Jahr 2018) den Interviews. Sie stellen ein Maß für die statistische Basis der Auswertungen dar. Da in verschiedenen Städten ver- - leichte Verschlechterung (Gesamtbewertung 2020 ist zwischen 0,15 und 0,3 Notenstufen schlechter als im Jahr 2018) hältnismäßig große Unterschiede in den Bewertungen der einzelnen Teilnehmenden auftreten (dies kann auch auf -- starke Verschlechterung (Gesamtbewertung 2020 ist mehr als 0,3 Notenstufen schlechter als im Jahr 2018 Manipulationen hindeuten), wurden Städte mit besonders großen Unterschieden in der Bewertung gekennzeichnet. keine Daten für 2018 verfügbar 3 2 | A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 A D F C N R W – FA H R R A D K L I M A -T E S T 2 02 0 | 3 3
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