Famulatur Thailand - Chiang Mai August 2013
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Famulatur Thailand – Chiang Mai August 2013 Jirko Schöttl Wann hat man im späteren Berufsleben nochmals die Chance sechs Wochen im Ausland zu verbringen und völlig frei eine fremde Kultur kennenzulernen? Jeder der bereit ist, sich auf ein kleines Abenteuer einzulassen, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Ich werde euch im Folgenden zeigen, warum es eine tolle Erfahrung ist, nach Thailand zu gehen. Vorbereitung Anfang Januar haben wir beschlossen den Versuch zu starten einen Austauschplatz für Thailand zu bekommen. Aufgrund der Erfahrungsberichte und eigener Recherchen haben wir uns für Thailand und hier für die Stadt Chiang Mai entschieden. Nachdem wir alle! unseren Austauschplatz bekommen haben, wurde es ernst und wir mussten beginnen das Abenteuer zu planen. Entgegen der meisten Erfahrungsberichte und der Empfehlungen des Hygieneinstituts haben wir uns nicht gegen Tollwut impfen lassen. Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, war das auch eine gute Entscheidung. Da wir nicht tagelang im Dschungel unterwegs waren, hätten wir im Ernstfall jederzeit ein Krankhaus rechtzeitig erreicht um uns entsprechend impfen lassen zu können. Aber mit ein bisschen Vorsicht und gesundem Menschenverstand, kommen solche Probleme erst gar nicht auf. Auf uns ist kein Hund losgegangen! Wir haben uns für die Typhusimpfung entschieden. Die Japan-B- Enzephalitis-Impfung haben wir aufgrund der sehr niedrigen Inzidenz auch weggelassen. (Man könnte sich aber dort sehr billig impfen lassen, wie wir erfahren haben). Zum Insektenschutz habe ich von NOBITE eine Spraydose für die Haut und eine zum Imprägnieren mitgenommen. Das reicht für den Anfang. Weitere Repellents kann man dann vor Ort günstig kaufen. Auf die Malaria Prophylaxe haben wir ebenfalls verzichtet. Bei Bedarf hätten wir jederzeit über die Kreditkartenversicherung die nötige ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen können. Standardreisemedizin wie Ibuprofen, Loperamid, Desinfektionssprays usw. sollten aber nicht vergessen werden. Man kann sie natürlich vor Ort auch kaufen. Sonnencreme ist vor Ort sehr teuer und sollte man von zu Hause mitnehmen. Wichtig ist dann auch, bald an einen gültigen Reisepass zu denken und bei Bedarf diesen rechtzeitig zu beantragen. Das Visum haben wir ca. einen Monat vor Abflug für 55 Euro beantragt. Insgesamt gilt zu bedenken, dass bereits Vorbereitungskosten (inkl. Flug, ohne teure Impfungen) in Höhe von ca. 1000 Euro auf einen zu kommen werden. Warum ausgerechnet Chiang Mai und nicht die Millionenmetropole Bangkok? Hierzu kann ich nach vier Wochen Chiang Mai sagen: Chiang Mai ist übersichtlich. Hier lernt man die Stadt schnell kennen und kann eine vertraute Umgebung erforschen. Doch es ist keineswegs langweilig. So kann man abends genügend Events besuchen und so einige lustige Stunden verbringen (Thai Boxen, Ladyboy-Show, Fish-Spa, Massagen, Laternen-Festival, Nightmarket, Kochkurs, Zoo, usw…) Auch an den Wochenende gibt es mehr als reichlich Ausflugsmöglichkeiten. (Elefantenreiten,
Wasserfälle, White-Water-Rafting, Wandern…). Und das Gute ist, im Norden, in Chiang Mai, ist alles wesentlich billiger als beispielsweise in Bangkok. Außerdem wurde uns eine sehr gute Unterkunft zu sehr günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt (ca. 75 Euro/Person für 4 Wochen). Hierbei handelt es sich um ein Studentenwohnheim, dass ich mir mit einem Freund geteilt habe. Es war klimatisiert und man hatte freies WLAN. Zur Klinik waren es dann ca. 10 Minuten Fußweg. Außerdem gab es eine Kantine mit sehr billigem Essen (0,50-1,00 Euro). Klinikalltag Wir haben uns für zwei Wochen Family-Medicine und für zwei Wochen Gynecology and Obstetrics entschieden. Auf der Family-Medicine wurde ein Programm für uns entworfen und es war immer jemand für uns verantwortlich. So bekamen wir eine Campusführung, durften bei Hausbesuchen mitfahren, saßen in der Ambulanz (Da waren wir leider etwas zu oft. Denn hier kommen meist PatientInnen mit Problemen wir Diabetes, Bluthochdruck, usw. Die Medikamenteneinstellung ist dann nach dem zweiten Patienten nicht mehr sehr spannend.), oder uns wurden Einblicke in die TCM (z.B. Akkupunktur) gegeben. Auf der Gynecology and Obstetrics waren wir mehr auf uns selbst gestellt. Hier nahmen sich dann meist v.a. junge Assistenzärztinnen für uns Zeit und erklärten uns die Untersuchungen, Visite etc. Jedoch war das Ganze ungeordneter, aber dafür nicht so zeitaufwändig. Insgesamt gilt zu sagen, dass der Wissensgewinn nicht gerade groß ist, aber man einen kleinen Einblick in eine andere Lebensweise und in ein anderes Krankheitsverständnis bekommt. Ich hätte mir den Standard wesentlich schlechter vorgestellt und war somit am Ende doch sehr überrascht. Wenn man schon mal in Thailand ist… sollte man auf jeden Fall noch einige Tage dran hängen und das Land erkunden. Wir haben noch ca.2 Wochen dran gehängt und sind nach Chiang Mai nach Phuket geflogen. Dort haben wir zwei Nächte verbracht, bevor es weiter nach Koh Phi Phi ging. Auf der Partyinsel ließ es sich gut vier Nächte aushalten, bevor wir weiter nach Koh Lanta gereist sind. Eine touristisch noch eher unerschlossene Insel bietet sehr viel Ruhe und jede Menge zu erkunden und Zeit zum Erholen. Zum Schluss sind wir von Koh Lanta mit dem Bus nach Bangkok gefahren und haben dort zwei Nächte verbracht. Als wir Bangkok erlebt haben, waren wir froh, die Famulatur in Chiang Mai absolviert zu haben. Was ich empfehlen würde: Den Urlaub nicht im Voraus fest planen und buchen. Oft gefällt es einem an einem Ort sehr gut, sodass man länger bleiben möchte, oder man würde lieber noch etwas anderes sehen und bereits früher abreisen. Es Lässt sich in der Nebensaison immer eine preisgünstige Unterkunft finden. Die Unterkunft für eine Nacht buchen und bei Bedarf verlängern. So kann man schlechte Unterkünfte sehr gut meiden. Wie gesagt, es lässt sich immer was finden. Und man entdeckt dann vor Ort oft was Billigeres.
Allgemeine Erkenntnisse: In Thailand ist der Straßenverkehr nicht zu unterschätzen. Zebrastreifen und rote Ampeln haben nur bedingt eine Bedeutung. Im Voraus sich über die örtlichen Gegebenheiten im Internet zu informieren kann vor Betrug schützen. Klappt leider nicht immer, da ständig versucht wird an unser Geld zu kommen. Aber umgerechnet sind es dann meist immer nur ein paar Euro. Glaube keinem, v.a. keinem TukTuk Fahrer!! Falls einem am Flughafen eine SIM-Karte angeboten wird, diese mitnehmen. Damit kann man später günstig telefonieren, auch nach Europa! Auf den Märkten lässt sich oftmals durch geschicktes Verhandeln der Preis dritteln! Nicht zu viel Gepäck mitnehmen. Dieses nervt im Urlaub später und die Taschen werden von alleine voll. Abflug jeweils unter der Woche planen, ist oftmals billiger. Toiletten…naja macht euch euer eigenes Bild davon! Eine zu große Mädelsgruppe ist gefährlich, Zickenkrieg entsteht schnell! Ein, zwei… Chang-Bier und Geschichten werden geschrieben! Sollten weitere Fragen bestehen, könnt ihr euch gerne bei mir melden: omniscier@web.de Hier kann ich dann auch noch spezifischere Informationen geben! Wer jedoch täglich auf westeuropäisches Essen wie Schnitzel und Co angewiesen ist, der sollte es lieber lassen. Man muss bereit sein, sich auf das Neue einzulassen, dass es auch dementsprechend Spaß macht!
Sie können auch lesen