Fellows 2021 I 2022 - Historisches Kolleg
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Sehr geehrte Damen und Herren, es ist für mich eine große Freude, Ihnen mit diesem Flyer die Fellows des 42. Kollegjahres vorstellen zu dürfen. Vier Senior Fellows und zwei Junior Fellows können sich – frei von anderen Verpflichtungen – in der zwischen Bayerischer Staatsbibliothek und Englischem Garten gelegenen Kaulbach-Villa ganz ihrer Arbeit widmen und ein wissenschaftliches Werk zum Abschluss bringen. Dies ist möglich, weil der Freistaat Bayern die Grundfinanzierung des Historischen Kollegs und zusätzlich die Mittel für ein halbes Senior Fellowship zur Verfügung stellt. Schon lange Jahre an der Seite des Historischen Kollegs im Bereich der Stipendien- finanzierung stehen die Fritz Thyssen Stiftung und die Gerda Henkel Stiftung. Zudem stellen die Ippen Stiftung, der Freundes- kreis des Historischen Kollegs, das Historische Seminar der LMU und das Institut für Zeitgeschichte München–Berlin Mittel für die Fellowships zur Verfügung. Das Historische Kolleg ist ein herausragender Ort des wissen- schaftlichen Dialogs in Deutschland. Es bietet durch Abend- vorträge und weitere Veranstaltungen einer interessierten Öffentlichkeit Gelegenheit zur lebendigen Begegnung mit der Geschichtswissenschaft in ihrer gesamten thematischen Breite. Aufgrund der Corona-Pandemie ist dies momentan nicht immer in der gewohnten Form möglich; dafür haben auch im Kolleg Online-Formate an Bedeutung gewonnen, die einen erfreulichen Zuspruch gefunden haben. Gleichwohl hoffe ich, dass wir Sie bald wieder zu den Vorträgen der Fellows in der Kaulbach-Villa begrüßen dürfen. Aktuelle Hinweise finden Sie auf unserer Homepage. Dort können Sie sich auch für unseren Newsletter anmelden, mit dem wir Sie regelmäßig über Veranstaltungen und Neuigkeiten aus dem Kolleg informieren. Sie finden an dieser Stelle auch Kurzvorstellungen unserer Fellows und ihrer Forschungsthemen. Prof. Dr. Hartmut Leppin Vorsitzender des Kuratoriums des Historischen Kollegs
prof. dr. inga mai groote das histo r isch e ko l l e g Studium der Musikwissenschaft, der Mittelalterlichen • D as Historische Kolleg betreibt seit 1980 eine dezidierte und Neueren Geschichte sowie der Italianistik in Bonn; Personenförderung, um herausragenden Forscherinnen und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der LMU München Forschern aus den historisch orientierten Wissenschaften und an der Universität Zürich, dort 2013 Habilitation. Freiraum zum Nachdenken und Schreiben zu gewähren. Professorin für Musikwissenschaft an den Universitäten Fribourg (2014/15) und Heidelberg (2015–2018), seit 2018 • D ie Vorträge und die wissenschaftlichen Kolloquien der Direktorin des Musikwissenschaftlichen Instituts an der Fellows sowie die hochkarätigen Kooperations- und Universität Zürich. 2018 Verleihung der Dent Medal der Gastveranstaltungen machen die Kaulbach-Villa zu Royal Musical Association. Inga Mai Groote hat am einem Ort des wissenschaftlichen Dialogs. Historischen Kolleg das Fellowship der Ippen Stiftung inne. • A lle drei Jahre wird seit 1983 der Preis des Historischen Kollegs vergeben. Die Auszeichnung, die mit 30.000 Euro dotiert ist, hat sich als der deutsche Historikerpreis g e f ö r d e rt e s f o rs c h u ng s p roj ek t etabliert. Eine Wissensgeschichte der frühneuzeitlichen Musik Das Historische Kolleg ist Teil der „Stiftung zur Förderung „Musik“ umfasst vielfältige Erscheinungsformen (Komposi- der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie tionen, Theorie, lebensweltliche Praktiken), die erst gemeinsam der Wissenschaften und des Historischen Kollegs“. Seit dem den Gegenstand konstituieren, der auch in historischen Situa- Jahr 2000 wird es als Public-private-Partnership betrieben. tionen perzipiert und konzeptualisiert wurde. Das Projekt Der Freistaat Bayern trägt die Grundfinanzierung. Die Mittel untersucht die Bedeutung musikalischen Wissens für Gesell- für die Stipendien kamen bislang unter anderem von der schaften der Frühen Neuzeit in Europa. Im Mittelpunkt stehen Fritz Thyssen Stiftung, der Gerda Henkel Stiftung, der dabei etwa die Fragen: Welchen Stellenwert hatte Musik in C.H.Beck Stiftung, der Ippen Stiftung, der Deutschen Bank, den Wissensordnungen? Welche Musikauffassungen können dem Freistaat Bayern, dem Stifterverband für die Deutsche für soziale Kontexte rekonstruiert werden? In welchem Wissenschaft, dem Historischen Seminar der LMU, dem Verhältnis zum „Gewussten“ stehen musikalische Repertoires Freundeskreis des Historischen Kollegs sowie privaten und Praktiken? Spendern. vo rt r ag Musik in der frühneuzeitlichen Bildungsbiografie: Praxis und Prestige Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Newsletter und der Homepage des Historischen Kollegs.
prof. dr. johannes heil prof. dr. detlef siegfried Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Theologie Studium der Geschichte, Soziologie und Germanistik in Kiel, dort in Frankfurt a. M., ferner der Judaistik. Habilitation auch Promotion. 1993–1996 wissenschaftlicher Mitarbeiter der 2003 an der TU Berlin. Seit 2005 Ignatz-Bubis-Professor Körber-Stiftung, Hamburg. 1996–2011 Associate Professor für für Geschichte, Religion und Kultur des europäischen Deutsche Geschichte und Kulturgeschichte in Kopenhagen, Judentums an der Hochschule für Jüdische Studien 2002–2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle Heidelberg, 2008–2019 deren Rektor. Seine Forschungs- für Zeitgeschichte in Hamburg. 2006 Habilitation. Seit 2011 schwerpunkte liegen auf den jüdisch-christlichen Beziehungen, Professor für Neuere Deutsche und Europäische Geschichte an zuletzt besonders auf der jüdischen Geschichte am der Universität Kopenhagen. Detlef Siegfried ist Mitglied der Übergang von der Antike zum Mittelalter. Johannes Heil Royal Danish Society of Sciences and Letters und erhielt 2016 ist Fellow der Fritz Thyssen Stiftung. den Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung. ge fö r de rtes fo rs ch ungs p roj e kt g e f ö r d e rt e s f o rs c h u ng s p roj ek t Das Corpus jüdisch-lateinischer Texte des frühen Mittelalters Post-nationale Subjekte? Dänemark-Wahrnehmungen im und die vorrabbinische Kultur des westmediterranen Judentums westdeutschen Alternativmilieu der 1960er- bis 1980er-Jahre Das Projekt widmet sich einer Leerstelle jüdischer Geschichte Untersucht wird, wie Elemente einer „post-nationalen“ und unternimmt den Versuch, jenseits der Bibel Überreste Identifikation in Diskursen und Praktiken des linksalternativen der jüdischen Textkultur des Westens bis zur Übernahme des Milieus in der Bundesrepublik Deutschland konstruiert wurden rabbinischen Judentums (um 800) zu identifizieren. Es handelt und welche Wert-schätzung sie erfuhren. Im Fokus stehen sich dabei um Texte unterschiedlicher Gattungen in lateinischer dabei die Dänemark-Wahrnehmungen im westdeutschen Sprache wie etwa Pseudo-Philos „Liber Antiquitatum Biblicarum“ Alternativmilieu, in dem Orientierungen jenseits des National- oder Texte des Pseudo-Hieronymus. Sie sind – soweit erhalten staats systematisch zum zentralen Identitätsmerkmal – in kirchlicher Überlieferung zu fassen, weil der Abschluss des erhoben und handlungsrelevant wurden. Erforscht werden Sprachenwandels im Hohen Mittelalter eine Überlieferung auf milieuspezifische Diskurse und Praktiken, in denen derartige jüdischer Seite unterband. Identifikationen, aber auch gegensätzliche Tendenzen hervortraten. vo rtrag vo rt r ag Babylon, Berlin, Bialystok und Boston. Diasporatypen im Multiple Heimaten. Aporien des „kulturellen Kosmo- diachronen Blick politismus“ im westdeutschen Alternativmilieu Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Newsletter Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Newsletter und der Homepage des Historischen Kollegs. und der Homepage des Historischen Kollegs.
dr. marco swiniartzki prof. dr. annette weinke Studium der Neueren Geschichte und Politikwissenschaft Studium der Geschichte, Publizistik und Kunstgeschichte an in Jena; 2015 Promotion; 2015/16 Koordinator des Projekts der Universität Göttingen und der Freien Universität Berlin. „Europäischer Textilkapitalismus im Vergleich“ an der Nach der Promotion an der Universität Potsdam unter anderem Forschungsstelle für Neuere Regionalgeschichte Thüringens; Aufenthalte an der University of Massachusetts und der 2016/17 Redakteur beim Jenaer Stadtlexikon; 2017/18 Koor- Princeton University. Seit 2010 wissenschaftliche Assistentin dinator des wissenschaftlichen Programms für das Thüringer an der Universität Jena, dort 2014 Habilitation und seit 2020 Industrialisierungs-Themenjahr; 2019 Geschäftsführer der Außerplanmäßige Professorin. Mitglied im Arbeitskreis Historischen Kommission für Thüringen; 2019–2021 For- „Geschichte der Menschenrechte im 20. Jahrhundert“ und in schungsstipendiat der Gerda-Henkel-Stiftung und assoziierter der Vereinigung für Verfassungsgeschichte. Am Historischen Wissenschaftler an der Universität Jena. Marco Swiniartzki Kolleg hat Annette Weinke das Fellowship des Instituts für ist Stipendiat des Historischen Seminars der LMU und des Zeitgeschichte München–Berlin inne. Freundeskreises des Historischen Kollegs. g e fö r d e rtes f o rs ch ungs p roj e kt g e f ö r d e rt e s f o rs c h u ng s p roj ek t Glocal Metal. Vergemeinschaftung durch Metal-Musik im Auf der Suche nach einer neuen Weltordnung. Emigranten- internationalen Vergleich und Transfer (1978–1994) Juristen, humanitäres Völkerrecht und Vorstellungen einer Das Projekt unternimmt eine sowohl vergleichende als universellen Weltgemeinschaft im 20. Jahrhundert auch transferorientierte Untersuchung von acht lokalen bzw. Das Projekt nimmt euroatlantische Emigrantenjuristen, Wissen- regio-nalen Metal-Szenen, die zwischen den 1970er- und schaftler und Aktivisten in den Blick, die sich während und nach den 1990er-Jahren für die transgressive Weiterentwicklung dem Ende des Zweiten Weltkriegs an der Weiterentwicklung des des Extreme Metals verantwortlich waren. Dabei wird Kriegsvölkerrechts, der Menschenrechte sowie des Flüchtlings- und der Frage nach-gegangen, wie die Entwicklung der Metal- Völkerstrafrechts beteiligten. Ihre Beschäftigung mit dem Internationalen Kultur „nach dem Boom“ sozial- und kulturgeschichtlich zu Recht war nicht nur vom Aufkommen und Scheitern des liberalen verorten ist. Die Studie wird einen Beitrag zur Erforschung Rechtsregimes der Zwischenkriegszeit geprägt, sondern entwickelte einer sich globalisierenden (Jugend-)Kultur in der Phase der sich auch in offensiver Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialis- „Individualisierung“ leisten. mus und Faschismus sowie mit den Auswirkungen der Dekolonisierung. vo rtrag vo rt r ag Das Ende der Subkultur. Vergemeinschaftung durch Metal-Musik „What’s Wrong with International Law?“ – Jüdische Emigranten- im regionalen Vergleich und Transfer (1978–1994) juristen, NGOs und das humanitäre Völkerrecht im 20. Jahrhundert Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Newsletter Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem Newsletter und der Homepage des Historischen Kollegs. und der Homepage des Historischen Kollegs.
die fellowship s Das Historische Kolleg gewährt Forscherinnen und Forschern durch Stipendien den Freiraum, konzentriert an einem Buch arbeiten zu können. Dieser Gründungsidee des Kollegs verdanken zahlreiche wegweisende Werke aus dem Bereich der historisch orientierten Wissenschaften ihre Entstehung. Sie hat nichts an Aktualität eingebüßt. Das Historische Kolleg bietet: • Senior Fellowships für etablierte Gelehrte. Es werden jedes Jahr bis zu vier Stipendien (Dauer: 12 Monate) vergeben. • Junior Fellowships, die in der Regel dazu dienen, die Habilitation abzuschließen. Es werden jedes Jahr bis zu drei Stipendien (Dauer: 12 Monate) vergeben. • Honorary Fellowships für kürzere Zeitabschnitte (maximal 6 Monate). Die Anzahl dieser Stipendien variiert und ist abhängig von der jeweiligen Aufenthaltsdauer der Fellows.
e traß wigs Veterin Lud är straße Sch ellin gstr aße U Universität e Königinstraß BUS Ludwigs- e kirche traß Walter wigs -Klingenb eck-W eg Lud Bayerische Historisches The Staatsbibliothek resie Kolleg nstr aße raße aße achst instr ig Kaulb Kön Osk ar-v Schönf on-M eldstra iller- ße Ring Von-d er-Ta nn-S traße e traß wigs Gale riestr Lud aße auss Brien BUS ef-Str ner S traße U Ring z-Jos Odeons- kanz s- lei platz Staat Hofg Fran arte Theatiner- nstr. kirche Residenzstraße traße Ka Residenz rl-S pel-S Max- ch Josephs- ar -Gop Platz na gl- s Alfon Max Rin imilia nstra g ße Marienplatz Maxim ilians U BUS traße 0 100 500m Historisches Kolleg I Kaulbachstraße 15 I 80539 München Telefon +49 (0)89 2866380 I Fax +49 (0)89 28663863 Aktuelle Informationen zu den Aktivitäten und Veranstaltungen des Historischen Kollegs erhalten Sie auf der Homepage des Historischen Kollegs sowie über unseren Newsletter. Anmeldung unter historischeskolleg.de/newsletter Auf der Homepage des Historischen Kollegs geben unsere Fellows in Videos und Podcasts Einblicke in ihre Forschungen. Zudem finden Sie dort zahlreiche Mitschnitte von Veranstaltungen am Kolleg. Dieses in Kooperation mit L.I.S.A., dem Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, entstehende Angebot wird laufend erweitert. Bei facebook: historisches.kolleg historischeskolleg.de
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