Öffentliche Finanzen Panorama

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Öffentliche Finanzen

Panorama

     Tiefere Quoten wegen der Revision
     der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
Die Finanzstatistik (FS) der Eidgenössischen Finanzverwaltung           den mit dem GFSM 2014 kompatiblen neuen Standard der Euro-
(EFV) weist ihre Zahlen sowohl gemäss nationalen Standards im           päischen U­ nion, umgestellt.
FS-Modell wie auch gemäss den internationalen Standards des                  Die Revision der VGR hat der Schweiz einen bedeutenden
Internationalen Währungsfonds (IWF) im GFS-Modell aus. Das FS-          Anstieg des Bruttoinlandprodukts (BIP) beschert. Daraus ergeben
Modell dient dabei als Basisstatistik des GFS-Modells. Aktuell          sich direkte Auswirkungen auf die in der Finanzstatistik ausge-
befindet sich die Finanzstatistik in einer Phase der Umstellung         wiesenen Quoten. Verglichen mit dem Stand vor der Revision
ihres GFS-Modells vom GFSM 2001 auf das GFSM 2014 (Govern-              liegen die Werte der Fiskal-, Staats- und Schuldenquote um bis
ment Finance Statistics Manual), den neuen Standard des IWF.            zu 3 Prozentpunkte tiefer. Bei der Fremdkapitalquote ergibt sich
Zugleich findet ein Abgleich zwischen der Finanzstatistik und der       im Jahr 2005 gar eine maximale Abweichung von 3,9 Prozent-
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) des Bundesamts               punkten nach unten. Bei der Defizit-/Überschussquote sind die
für Statistik (BFS) statt. Dadurch bedingt kommt es auch zu An-         Auswirkungen geringer.
passungen im FS-Modell. Während das GFS-Modell per August
2015 auf die neuen Standards umgestellt werden soll, hat das
BFS die VGR per Ende September 2014 auf das ESVG 2010 (Eu-
ropäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen),

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Sanierungsbeiträge an Pensionskassen                               Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Rückgang bei den or-
     belasten die öffentlichen Haushalte                                dentlichen Einnahmen (–2,0%) kräftiger ist als jener bei den or-
Für die nationale Sicht der Finanzstatistik gemäss FS-Modell            dentlichen Ausgaben (–1,2%). Der Einnahmenrückgang geht vor
werden die Rechnungsabschlüsse der öffentlichen Haushalte in            allem auf eine tiefere Gewinnausschüttung der Schweizerischen
eine einheitliche Struktur gebracht, basierend auf dem harmoni-         Nationalbank SNB (am Reingewinn der SNB haben der Bund einen
sierten Rechnungslegungsmodell für die Kantone und Gemein-              Anspruch zu 1/3 und die Kantone zu 2/3) und auf verminderte
den (HRM 2). Diese Darstellung dient der Vergleichbarkeit der           Investitionseinnahmen aus Beteiligungsverkäufen zurück. Die Ab-
öffentlichen Haushalte innerhalb der Schweiz. Tabelle 18.1.2.1          nahme bei den ordentlichen Bundesausgaben ist hauptsächlich
(S. 430) zeigt die Ergebnisse der Finanzierungsrechnung gemä-           auf verminderte Finanzausgaben, bedingt durch das tiefe Zins­
ss dem nationalen FS-Modell. Dabei entspricht das ordentliche Fi-       niveau, und auf verminderte Investitionsausgaben zurückzufüh-
nanzierungsergebnis dem Saldo aus ordentlichen Einnahmen und            ren. Der ordentliche Saldo der Kantone fällt erstmals seit 2004
Ausgaben; das Finanzierungsergebnis berücksichtigt zusätzlich           defizitär aus (–1,4 Mrd.). Die tiefere Gewinnausschüttung der
auch ausserordentliche Transaktionen und entspricht damit dem           SNB, der neu geregelte Finanzausgleich im Kanton Zürich sowie
Gesamtergebnis der Finanzierungsrechnung. Konjunkturelle As-            die Einführung der neuen Spitalfinanzierung per 1. Januar 2012
pekte lassen sich deshalb besser anhand des ordentlichen Finan-         tragen zu diesem Ergebnis bei. Nach dem leichten Überschuss
zierungsergebnisses beschreiben. Die Aufteilung in ordentliche          im Vorjahr resultiert 2012 für die Gemeinden ein Defizit von
und ausserordentliche Effekte ist im Prinzip dieselbe, wie sie in       447 Mio. Relativ geringen Mehreinnahmen stehen deutlich stei-
den Rechnungen von Bund, Kantonen und Gemeinden gemäss                  gende Ausgaben im Bildungsbereich gegenüber. Die Rechnung
ihren jeweiligen rechtlichen Grundlagen verwendet wird.                 der Sozialversicherungen schliesst 2012 mit 2,9 Mrd. im Plus,
     Die Finanzen der öffentlichen Haushalte sind trotz der ge-         was hauptsächlich auf die positiven Rechnungsabschlüsse von
dämpften Wirtschaftslage und der Frankenstärke weiterhin solid.         AHV, ALV und IV zurückzuführen ist.
Das ordentliche Finanzierungsergebnis des Staates hat sich                   2012 ergibt sich für den Sektor Staat zum siebten Mal in
gegenüber 2011 verschlechtert, erreicht 2012 aber dennoch               Folge ein positives Finanzierungsergebnis – jedoch fällt dieses
einen Überschuss von knapp 2 Mrd. Fr. Kantone und Gemein-               deutlich bescheidener aus als das ordentliche Ergebnis. Wie im
den liegen im defizitären Bereich, während Bund und Sozialver-          Vorjahr belasten erneut ausserordentliche Beiträge zur Ausfinan-
sicherungen Überschüsse erwirtschaften. Die definitiven Ergeb-          zierung der kantonalen und kommunalen Pensionskassen das
nisse der Kantone 2012 bilden die Folgen der konjunkturellen            Ergebnis. Betroffen sind vor allem die Kantone Basel-Landschaft,
Abkühlung ab. Das ordentliche Finanzierungsergebnis 2012 des            Genf, Waadt und Wallis. Der Bund zeigt dank einer ersten Tranche
Bundes liegt mit 904 Mio. um 539 Mio. tiefer als im Vorjahr.            im Zusammenhang mit der Neuvergabe von Mobilfunkfrequenzen

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Defizit- / Überschussquote1 Sektor Staat                                       G 18.1          Staatsquote1 Sektor Staat                                                      G 18.2
GFS-Modell, in % des BIP                                                                       GFS-Modell, in % des BIP

    3%                                                                                         40%

    2%
                                                                                               30%
    1%

    0%
                                                                                               20%
–1%

–2%
                                                                                               10%
–3%

–4%                                                                                                0%
     1990              1995             2000             2005             2010      2013            1970      1975     1980     1985     1990     1995      2000     2005          2013
1        Total, bereinigt um Doppelzählungen zwischen den öffentlichen Haushalten              1        Total, bereinigt um Doppelzählungen zwischen den öffentlichen Haushalten

einen positiven ausserordentlichen Saldo. Die Tranchen zwei und                                und die Transfers zwischen Kantonen und Gemeinden ausgegli-
drei der Auktion werden in den Jahren 2014 und 2015 verein-                                    chen worden sind.
nahmt.                                                                                              Im Zuge der Verbesserung der konjunkturellen Rahmenbe-
                                                                                               dingungen steigt das ordentliche Finanzierungsergebnis des
     Ein erster Ausblick auf das Jahr 2013                                                     Staates im Jahr 2013 um 0,6 auf 2,5 Mrd. an. Das ordentliche
Erste Rechnungsergebnisse des Bundes und der Sozialversiche-                                   Ergebnis des Bundes verbessert sich 2013 leicht um 207 Mio.
rungen, Prognosen anhand aktuell vorliegender Rechnungsdaten                                   und schliesst mit einem Überschuss von 1,1 Mrd. Aufgrund von
für die Kantone sowie Schätzungen für die Gemeinden erlauben                                   aktuellen Rechnungsdaten werden die Kantone und Gemeinden
einen Ausblick auf das Jahr 2013. Detaillierte Auswertungen                                    Mehreinnahmen ausweisen. Bei sinkenden Kantonsausgaben
nach Sachgruppen und Aufgabengebieten des Staates werden                                       und leicht steigenden Gemeindeausgaben dürften die Ergeb-
erst mit den definitiven Jahresergebnissen 2013 erhältlich sein,                               nisse 2013 besser ausfallen, aber defizitär bleiben. Wegen
nachdem auch die Kantone und Gemeinden vollständig erfasst                                     den schlechteren Ergebnissen der AHV und der ALV sinkt der

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Schulden der öffentlichen Haushalte                                                                                                               G 18.3
FS-Modell, in Milliarden Franken                                                   In % des BIP

300                                                                                60%

250                                                                                50%

200                                                                                40%

150                                                                                30%

100                                                                                20%

 50                                                                                10%

  0                                                                                 0%
      1990          1995             2000        2005     2010    2013                1990        1995        2000          2005             2010      2013
      Bund                 Kantone          Gemeinden   Sozialversicherungen

ordentliche Saldo der öffentlichen Sozialversicherungen 2013                       und Neuenburg (223 Mio.). Sie belasten das ausserordentliche
um 0,7 Mrd. Bei der ALV führt die steigende Arbeitslosigkeit zu                    Finanzierungsergebnis der Kantone.
höheren Ausgaben. Bei der AHV wachsen die Ausgaben (+2,7%)
bedingt durch die steigende Zahl an Rentenbezügern stärker als                          Leichtes Defizit im Jahr 2012
die Einnahmen (+1,9%).                                                             Die finanzstatistischen Kennzahlen werden anhand des internatio-
     Bedingt durch ausserordentliche Geschäftsvorfälle beim                        nalen GFS-Modells der Finanzstatistik nach den Standards des In-
Bund und bei den Kantonen liegt das Finanzierungsergeb-                            ternationalen Währungsfonds (IWF) ausgewiesen. Eine Ausnahme
nis rund 400 Mio. über dem ordentlichen Saldo. Die aus-                            bildet die Schuldenquote, welche zusätzlich in Anlehnung an die
serordentlichen Einnahmen 2013 bestehen mehrheitlich aus                           Maastricht-Kriterien der EU berechnet wird. So wird sichergestellt,
Investi­
       tionseinnahmen, die der Bund aus dem Verkauf von                            dass die Kennzahlen international vergleichbar sind. Analog zu
Swisscom-Aktien (1,2 Mrd.) erzielt hat. Die ausserordentlichen                     den Daten des FS-Modells liegen diesen Quoten die Rechnungser-
Ausgaben ergeben sich derweil hauptsächlich aus Rekapitalisie-                     gebnisse 2012 für den Bund, die Kantone, die Gemeinden und die
rungen von Pensionskassen in den Kantonen Waadt (788 Mio.)                         Sozialversicherungen, die Rechnungen 2013 des Bundes und der

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Sozialversicherungen sowie zusätzlich Prognosen anhand aktuell              Nach einer ersten Schätzung dürfte die Saldoquote des
vorliegender Rechnungsdaten des Jahres 2013 für die Kantone            Gesamtstaats 2013 ausgeglichen bleiben. Beim Bund wachsen
und Schätzungen für die Gemeinden zugrunde.                            gemäss den Zahlen der Finanzstatistik die Ausgaben stärker als
     In den 1970er- und 1980er-Jahren waren die Defizite der           die Einnahmen, weshalb sich seine Saldoquote 2013 auf −0,1%
öffentlichen Haushalte meist niedrig. Gegen Ende der genannten         des BIP verschlechtert. Einzig die Sozialversicherungen erzielen
Periode wurden gar Überschüsse verzeichnet. Mit dem Platzen            Überschüsse (+0,3% des BIP).
der Immobilienblase und der dadurch bedingten wirtschaftlichen
Flaute in den 1990er-Jahren begann eine neue defizitäre Periode,             Weiterhin relativ bescheidene Staatsquote
die mit einer Defizitquote von 3,4% im Jahr 1993 ihren Höhe-           Die Staatsquote entspricht den nach dem GFS-Modell der Fi-
punkt erreichte. Durch umfassende Sparmassnahmen auf allen             nanzstatistik ermittelten Ausgaben der öffentlichen Haushalte
Haushaltsebenen erholten sich die Finanzen anschliessend. Das          in Prozent des nominalen BIP. Seit den 1970er-Jahren stieg die
Defizit der öffentlichen Haushalte wurde schrittweise abgebaut,        Staatsquote kontinuierlich an und erreichte 2003 mit 35,3% ihren
so dass im Jahr 2000, als das reale Wirtschaftswachstum mit            Höchstwert, nachdem sie 1990 noch 29,1% betragen hatte. In
3,9% deutlich über seinem langfristigen Potential lag, ein Über-       den Jahren 2003 bis 2008 war die Entwicklung dieser Quote von
schuss von 2,2% des BIP erwirtschaftet wurde. Nach diesem Zwi-         der sehr guten konjunkturellen Lage sowie diversen Entlastungs-
schenhoch verschlechterte sich die Haushaltslage ab 2002. Dies         massnahmen gezeichnet und konnte bis auf 29,7% deutlich re-
war vor allem auf den Einnahmeneinbruch infolge des Platzens           duziert werden. Der Rückgang der Staatsquote im Jahr 2008
der Börsenblase zurückzuführen. Die Einführung der Schulden-           war zusätzlich auf die revidierte Abgrenzung des Staatssektors
bremse auf Bundesebene im Jahr 2003 sowie zwei Entlastungs-            zurückzuführen, wobei sich u.a. die Ausgliederung der Spitäler
programme beseitigten das strukturelle Defizit des Bundes. Ab          vor allem auf Kantons- und Gemeindeebene bemerkbar machte
2006 bis 2011 resultierten für den Gesamtstaat durchwegs               (vgl. dazu den Teil «Erhebungen, Quellen»).
Überschüsse.                                                                 Demgegenüber erfolgte 2009 ein markanter Anstieg der
     2012 verschlechtert sich die Defizit-/Überschussquote um          Staatsquote, da die schlechte Wirtschaftslage in allen Sektoren
0,3 Prozentpunkte auf −0,1% des nominalen BIP. Damit resultiert        von Mehrausgaben begleitet war. Seit 2009 liegt sie bei rund
für den Staat erstmals seit 2005 wieder ein Defizit. Während           31%. 2012 erreicht die Staatsquote 31,4% des BIP. Damit ver-
die Teilsektoren Bund und Sozialversicherungen Überschüsse er-         ändert sie sich gegenüber dem Vorjahr kaum, da die leichten
zielen, schreiben die Kantone und Gemeinden infolge der hohen          Quotenanstiege bei den Teilsektoren Kantone und Gemeinden
Investitionszuschüsse an deren Pensionskassen negative Finan-          den Rückgang beim Bund wieder wettmachen können. Die Ver-
zierungssaldi.                                                         schlechterung beim Bund ist durch den Wegfall des im Jahr 2011

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Ausgaben der öffentlichen Haushalte 2012                                                                                                                      G 18.4
Gliederung nach Sachgruppen                                                          Gliederung nach Funktionen
Investitionsausgaben                           1,2%          Ausserordentliche
                                                             Ausgaben                                             Soziale Sicherheit         Bildung
                                        9,8%
Finanzausgaben            2,3%                        23,7                                                        Verkehr und Nachrichtenübermittlung
                                                             Personalaufwand           6,9%
                                    12,0%                                                           38,7%
                                                                                      7,6%                        Allgemeine Verwaltung
Sach- und übriger                                                                     8,3%
Betriebsaufwand1 /                                           Transferaufwand
                                                                                                                  Öff. Ordnung und Sicherheit, Verteidigung
Charges de biens et                         51,0                                        8,4%   17,4%
services et autres charges                                                                                        Gesundheit                 Volkswirtschaft (3,8%)
d’exploitation1
                                                                                                                  Finanzen und Steuern (3,2%)
1    inkl. Rüstungsaufwand (0,5%)
                                                                                                                  Umweltschutz und           Kultur, Sport und
                                                                                                                  Raumordnung (3,1%)         Freizeit, Kirche (2,6%)

getätigten Investitionszuschusses zur Sanierung der Pensions-                             Im internationalen Vergleich ist die Schweiz, trotz einem be-
kasse SBB (1,15 Mrd.) bedingt. 2013 dürfte die Staatsquote um                        trächtlichen Anstieg seit 1970, weiterhin gut positioniert: Sie hat
0,1 Prozentpunkte zulegen und auf 31,5% zu liegen kommen. In                         eine der niedrigsten Staatsquoten aller OECD-Länder. So weisen
den Folgejahren wird mit einem leichten Rückgang gerechnet.                          die meisten europäischen Länder eine deutlich höhere, nahe bei
     Während die Ausgabenquote des Bundes seit 1992 relativ                          oder über 50% liegende Quote auf. Problematisch ist allerdings
stabil bei rund 10% des BIP verharrt, fluktuiert jene der öffent-                    nicht eine hohe Staatsquote per se, sondern das Auseinander-
lichen Sozialversicherungen relativ stark und verzögert antizy-                      klaffen von Staats- und Fiskalquote.
klisch zur Konjunktur. Während der wirtschaftlichen Flaute in den
1990er-Jahren stieg sie von 6,7% im Jahr 1990 kontinuierlich bis                          Moderate Fiskalquote im internationalen Vergleich
auf 10,2% im Jahr 1997. Nach der zwischenzeitlichen Erholung                         Die Fiskalquote misst den gesamten Fiskalertrag (Steuern und
um die Jahrtausendwende erreichte sie, als Nachwirkung der                           Sozialversicherungsabgaben) im Verhältnis zum nominalen BIP.
wirtschaftlichen Schwäche aufgrund des Platzens der Börsen-                          Sie drückt den Anteil des BIP aus, den der Staat zur Finanzie-
blase, in den Jahren 2003/04 nochmals die 10%-Marke. Im Jahr                         rung seiner Aufgaben über Steuern und Abgaben eintreibt. Ein
2012 beträgt die Quote 8,9% des BIP, und 2013 erhöht sie sich                        starkes Auseinanderklaffen von Staats- und Fiskalquote deutet
als Folge der gestiegenen Arbeitslosigkeit auf 9,1%.                                 auf einen schuldenfinanzierten Haushalt hin. Nach dem Anstieg

ÖFFENTLICHE FINANZEN                                                             6                                  PANORAMA      © Bundesamt für Statistik, Februar 2015
Fiskalquoten im internationalen Vergleich 2013                                                 Veränderung           2000–2013             Entwicklung in der Schweiz                G 18.5
                                                                                                                     1990–2013

                                                                                                                                           40%
DNK                                                                         48,6         DNK                          0,5 2,8                    in % des BIP

    FRA                                                              45,0                FRA                            1,9 4,0            35%
                                                                                                                                                           Sozialversicherungen
    BEL                                                           44,6                   BEL                          0,8    3,4           30%
SWE                                                            42,8                      SWE    –6,7   –6,2
                                                                                                                                           25%                        6,8              6,7
    ITA                                                        42,6                      ITA                               2,0                                                6,4
                                                                                                                                   6,2                       7,0
                                                                                                                                                    5,6
    AUT                                                        42,5                      AUT                         0,4     3,1           20%
                                                                                                                                                                     20,9     20,1    20,2
    DEU                                                 36,7                             DEU                         0,41,9                         18,0     18,6
                                                                                                                                           15%
    GBR                                          32,9                                    GBR             –1,8 –1,0

    ESP                                        32,6                                      ESP                  –0,8                         10%
                                                                                                                      1,0
                                                                                                                                                                    Steuern
    CH                                  26,9                                             CH                   –0,7           3,3            5%
    USA                               25,4                                               USA           –3,0 –0,9
                                                                                                                                            0%
          0%            10%     20%            30%             40%                 50%     –10%         –4%          0% 4%         8%               1990 1995 2000 2005 20131
1         Teilweise geschätzt

der 1990er-Jahre hat sich die Fiskalquote der öffentlichen Haus-                               ten und der Arbeitgeber zurück. Bei den Kantonen wachsen die
halte seit der Jahrtausendwende zwischen 26% und 28% des BIP                                   Einkommenssteuern von privaten Haushalten im Vergleich zum
stabilisiert.                                                                                  nominalen BIP leicht stärker.
     2012 erreicht die Fiskalquote der Schweiz 26,9% des BIP.                                       Die Fiskalquote der Schweiz ist im internationalen Vergleich
Im Vorjahresvergleich sinkt die Fiskalquote damit um 0,1 Pro-                                  weiterhin relativ gut positioniert, denn unter den OECD-Mitglieds-
zentpunkte – hauptsächlich aufgrund verminderter Steuererträ-                                  ländern gehört sie zu den niedrigsten. 2013 dürfte die Quote
ge beim Teilsektor Bund. Der Rückgang beim Steuerertrag des                                    unverändert bleiben und in den Folgejahren relativ stabil um 27%
Bundes ist auf Rückerstattungen bei der Verrechnungssteuer                                     des BIP verharren.
zurückzuführen. Während die Fiskalquoten von Kantonen und
Sozialversicherungen um je 0,1 Prozentpunkte steigen, verharrt
jene der Gemeinden bei 4,1%. Der leichte Anstieg bei den Sozial-
versicherungen geht auf die steigenden Beiträge der Versicher-

ÖFFENTLICHE FINANZEN                                                                      7                                              PANORAMA    © Bundesamt für Statistik, Februar 2015
Schuldenanstieg im Jahr 2012                                       ten. Da die öffentlichen Sozialversicherungen nur beim Bund ver-
Die Haushaltsabschlüsse des öffentlichen Sektors widerspiegeln          schuldet sind, hat ihr Anteil keinen Einfluss auf die Verschuldung
sich auch in der Entwicklung der Staatsschulden. Die Schulden-          des aggregierten Staatssektors. Die Schuldenquote des Bundes
quote der öffentlichen Haushalte wird in der Finanzstatistik in         nimmt um 0,2 Prozentpunkte zu. Der Bund hat zur Rückzahlung
Anlehnung an die Maastricht-Kriterien der EU ermittelt.                 einer Anfang 2013 fälligen Anleihe zusätzliche Liquidität auf-
     Die ausgeprägten Defizite in den 1990er-Jahren führten zu          gebaut. Erstmals seit 2004 ist zudem die Schuldenquote der
einem spektakulären Anstieg des öffentlichen Schuldenstandes.           Kantone wieder gestiegen (+0,5 Prozentpunkte) – hauptsächlich
Dieser verdoppelte sich innert eines Jahrzehnts und erreichte           aufgrund der Entwicklung in den Kantonen Zürich, Bern, Genf und
Ende 2004 mit 245,9 Mrd. einen Höchstwert (50,3% des BIP).              Wallis. Der Trend zur Reduktion der Schuldenquoten dürfte sich
Die Schuldenquote erreichte ihr Maximum von 51,6% bereits               jedoch in den einzelnen Teilsektoren wieder fortsetzen.
1998, nachdem sie 1990 noch 29,3% betragen hatte. Sowohl                     Gemäss den Konvergenzkriterien der EU darf der gesamte
der Bund als auch die Kantone und Gemeinden trugen zum An-              Bruttoschuldenstand des Staates 60% des BIP nicht überschrei-
stieg der Verschuldung bei. Am stärksten war jedoch der Anstieg         ten. Die Gesamtschuld der öffentlichen Haushalte der Schweiz hat
beim Bund, dessen Bruttoschuld von 38,1 Mrd. (10,6% des BIP)            diesen Wert noch nie erreicht. Verglichen mit der Schuldenquote
im Jahr 1990 auf 130,4 Mrd. (25,7% des BIP) im Jahr 2005                der Europäischen Union (28 Länder) von 85,2% im Jahre 2012
kletterte.                                                              liegt jene der Schweiz markant tiefer. 2013 ist nach den derzeit
     Dank der Einführung der Schuldenbremse beim Bund, der              verfügbaren Zahlen in mehreren Kantonen mit einem Schuldenan-
vergangenen konjunkturellen Erholung und den damit einherge-            stieg zu rechnen. Der Hauptgrund dafür ist die Verschlechterung
henden, zum Teil hohen Überschüssen sowie der Ausschüttung              ihrer Finanzlage in der jüngsten Vergangenheit. Dennoch wird für
der überschüssigen Goldreserven der Schweizerischen National-           2013 mit einem Rückgang der Bruttoschuldenquote der Schweiz
bank konnte seit 2003 die Bruttoschuldenquote der einzelnen             gerechnet.
Sektoren und somit auch diejenige des Gesamtstaates bis 2011
kontinuierlich gesenkt werden. Die Bruttoschuldenquote liegt seit
2007 unter 40% des BIP und sank bis 2011 auf 33,6%.
     Der rückläufige Trend wird 2012 vorübergehend gebrochen.
Aggregiert über den ganzen Staatssektor erhöht sich die Schul-
denquote erstmals seit 2003 wieder und beträgt 34,6%. Bis auf
die öffentlichen Sozialversicherungen verzeichnen alle anderen
Teilsektoren des Sektors Staat einen Anstieg ihrer Schuldenquo-

ÖFFENTLICHE FINANZEN                                                8                               PANORAMA   © Bundesamt für Statistik, Februar 2015
Glossar

     Abschreibungen                                                             FS-Modell kommen zusätzlich die ungeplanten Abschreibungen, Wertbe-
Planmässige Abschreibungen (GFS-Modell) messen den Wertverzehr von              richtigungen sowie weitere nicht finanzierungswirksame Vorgänge hinzu.
Sachvermögen während einer Periode durch den Verschleiss, d. h. nach
der wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Im FS-Modell kommen noch die aus-                Ausgaben
serplanmässigen (und eventuell zusätzlichen) Abschreibungen hinzu.              Eine Ausgabe ist definiert als die Verwendung von Finanzvermögen (FS-
                                                                                Modell) resp. finanzieller Vermögenswerte (GFS-Modell) zur Erfüllung öf-
     Aktiven                                                                    fentlicher Aufgaben. Sie bedarf einer Rechtsgrundlage und eines Kredits.
Die Aktiven sind Teil der Bilanz und geben an, wofür die verfügbaren Mit-
tel verwendet wurden. Die Reihenfolge der einzelnen Positionen auf der               Bilanz
Aktivseite entspricht zumeist ihrer Liquidierbarkeit. Im FS-Modell werden       Die Bilanz gibt Auskunft über die Mittelverwendung (Aktiven) und Mittel-
sie nach Finanz- und Verwaltungsvermögen aufgeteilt. Das GFS-Modell             herkunft (Passiven).
unterteilt die Aktiven in Vermögensgüter und Forderungen.
                                                                                     Defizit-/Überschussquote
     Anlagerechnung                                                             Die Defizit-/Überschussquote des Sektors Staat entspricht dem Finan-
Die Anlagerechnung (GFS-Modell) zeigt den Zu- und Abgang von Vermö-             zierungssaldo gemäss dem GFS-Modell in % des Bruttoinlandproduktes
gensgütern aus der operativen Tätigkeit. Aufgezeigt werden der Erwerb           (BIP).
und die Veräusserung von Vermögensgütern sowie der Wertverzehr von
Sachvermögen (Hoch-,Tiefbauten und Ausrüstungsgüter sowie substanti-                 Eigenkapital
elle Investitionen in Grund und natürliche Ressourcen).                         Das Eigenkapital im FS-Modell ist der um das Fremdkapital reduzierte Teil
                                                                                der Passivseite der Bilanz.
     Aufwand
Der Aufwand ist eine monetäre Bewertung der in einer Rechnungsperi-                  Einnahmen
ode verbrauchten oder verzehrten Güter und Dienstleistungen. Zusätz-            Einnahmen sind Zahlungen Dritter, die das Vermögen vermehren resp.
lich zu den finanzierungswirksamen Ausgaben werden im GFS-Modell                die finanziellen Vermögenswerte erhöhen.
die volkswirtschaftlichen, geplanten Abschreibungen berücksichtigt. Im

ÖFFENTLICHE FINANZEN                                                        9                                  PANORAMA   © Bundesamt für Statistik, Februar 2015
Entgelte                                                                         Finanzstatistik
Erträge aus Leistungen und Lieferungen, die ein öffentlicher Haushalt für        Die Finanzstatistik ist eine Synthesestatistik und stellt die Ausweise der
Dritte erbringt; ferner die Ersatzabgaben, die Erträge aus Bussen und            Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage öffentlicher Haushalte (Bund, Kan-
Rückerstattungen von Privaten.                                                   tone, Gemeinden und öffentliche Sozialversicherungen) sowie die Struktur
                                                                                 ihrer Ausgaben nach Aufgabengebieten auf eine vergleichbare Grundla-
     Erfolgsrechnung                                                             ge. Davon abgeleitet werden gesamtwirtschaftliche Kennziffern wie die
Die Erfolgsrechnung zeigt den in einer Rechnungsperiode anfallenden              Staats-, Defizit-, Fiskal- und Schuldenquote des Sektors Staat.
Wertzuwachs (Ertrag) und Wertverzehr (Aufwand). Das Ergebnis der Er-
folgsrechnung, Erfolg genannt, gibt Aufschluss über die Veränderung des               Finanzvermögen
Eigenkapitals (FS-Modell) resp. des Reinvermögens (GFS-Modell).                  Das Finanzvermögen im FS-Modell umfasst jene Vermögenswerte, die
                                                                                 ohne Beeinträchtigung der öffentlichen Aufgabenerfüllung veräussert
     Ertrag                                                                      werden können.
Als Ertrag gilt der gesamte Wertzuwachs innerhalb einer bestimmten Pe-
riode. Im GFS-Modell ist er mit den Einnahmen identisch.                              Fiskalertrag
                                                                                 Der Fiskalertrag setzt sich aus den verschiedenen Steuern und weiteren
     Finanzierungsrechnung                                                       Abgaben, insbesondere Sozialversicherungsabgaben, zusammen, die
Die Finanzierungsrechnung dient der Ermittlung des gesamten Finanzie-            von öffentlichen Haushalten erhoben werden.
rungsbedarfs, welcher aus der Differenz zwischen Ausgaben und Einnah-
men erwächst. Sie weist damit alle Zahlungsvorgänge eines Rechnungs-                  Fiskalquote
jahres aus, die sich unmittelbar aus der Aufgabenerfüllung ergeben.              Die Fiskalquote ist gleich den effektiven Fiskaleinnahmen des Sektors
                                                                                 Staat in % des BIP gemäss GFS-Modell und entspricht ebenfalls den Richt-
     Finanzierungssaldo                                                          linien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick-
Der Finanzierungssaldo des GFS-Modells ergibt sich aus dem operativen            lung (OECD).
Saldo abzüglich des Nettozugangs an Sachvermögen. Gesamtwirtschaft-
lich entspricht dies der Differenz aus Staatseinnahmen und Staatsaus-                 Fremdkapital
gaben.                                                                           Das Fremdkapital besteht im Allgemeinen aus rechtlich einforderbaren
                                                                                 Rückzahlungsverpflichtungen.

ÖFFENTLICHE FINANZEN                                                        10                                  PANORAMA   © Bundesamt für Statistik, Februar 2015
Fremdkapitalquote                                                            Haushaltes. Rückerstattung und Veräusserungen des Verwaltungsvermö-
Die Fremdkapitalquote ist gleich dem Fremdkapital des GFS-Modells                 gens werden als Investitionseinnahmen verbucht.
(ohne Finanzderivate) in % des BIP. Sie entspricht der Quote der Brutto-
schulden gemäss Definition des Internationalen Währungsfonds.                          Konsolidierung
                                                                                  Unter Konsolidierung versteht man die Zusammenfassung und Bereini-
     FS-Modell                                                                    gung von Einzelabschlüssen mehrerer Einheiten zu einem Gesamtab-
Das FS-Modell der Finanzstatistik dient der nationalen Vergleichbarkeit           schluss (konsolidierter Abschluss): Für konsolidierte Ergebnisse werden
der Finanzen öffentlicher Haushalte. Es beruht auf der Empfehlung der             die Transfers zwischen den zu konsolidierenden Einheiten abgezogen.
kantonalen Finanzdirektoren für ein «Harmonisiertes Rechnungslegungs-             Damit wird sichergestellt, dass die konsolidierten Ausgaben und Ein-
modell der Kantone und Gemeinden» (HRM2) aus dem Jahr 2008, ergänzt               nahmen nicht um diese «internen» Transfers (Doppelzählungen) zu hoch
um Elemente des Rechnungslegungsmodells des Bundes (NRM).                         ausgewiesen werden.

     GFS-Modell                                                                        Nettozugang an Vermögensgütern
Das GFS-Modell der Finanzstatistik dient der internationalen Vergleichbar-        Der Nettozugang an Vermögensgütern im GFS-Modell entspricht dem Er-
keit der Staatsfinanzen und richtet sich nach dem Finanzstatistikstandard         werb abzüglich der Veräusserungen von Vermögensgütern und abzüglich
des Internationalen Währungsfonds (Government Finance Statistics Ma-              des Wertverzehrs von Sachvermögen.
nual 2001). Dieser Standard ist mit dem Europäischen Systems Volks-
wirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 1995) kompatibel.                              Öffentlicher Haushalt
                                                                                  Die konsolidierte, um interne Geschäftsvorgänge bereinigte Rechnung
     Investitionsbeiträge (eigene und durchlaufende)                              eines öffentlichen Haushaltes setzt sich aus seiner eigenen Rechnung
Beiträge im FS-Modell, die zur Mitfinanzierung eigener Investitionen              (Stammhaus) und den Sonderrechnungen aller zu konsolidierenden in-
bestimmt sind oder von anderen öffentlichen Haushalten stammen und                stitutionellen Einheiten zusammen, die der Kontrolle der Exekutive und
weitergeleitet werden.                                                            Legislative dieses öffentlichen Haushalts unterstellt sind.

     Investitionsrechnung                                                              Ordentliches Ergebnis
Die Investitionsrechnung im FS-Modell stellt die Investitionsausgaben             Das ordentliche Ergebnis im FS-Modell ist gleich der Differenz von ordent-
den Investitionseinnahmen gegenüber. Nebst Ausgaben für Güter und                 lichem Ertrag abzüglich ordentlichem Aufwand. Es entspricht der Summe
Anlagen mit mehrjähriger Nutzungsdauer gehören dazu auch Darlehen                 aus dem Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit und dem Ergebnis aus Fi-
und Beteiligungen am Verwaltungsvermögen eines anderen öffentlichen               nanzierung. Es bildet das Ergebnis der regelmässigen Betriebstätigkeit
                                                                                  eines öffentlichen Haushalts ab.

ÖFFENTLICHE FINANZEN                                                         11                                  PANORAMA   © Bundesamt für Statistik, Februar 2015
Passiven                                                                   institutionelle Sektoren unterteilt. Diese Abgrenzung wird als Sektorisie-
Die Passiven befinden sich auf der rechten Seite der Bilanz. Sie geben          rung bezeichnet.
Auskunft, auf welche Weise die Mittel beschafft wurden. Die Passiven
unterteilen sich in Fremdkapital und Eigenkapital.                                   Sektor Staat
                                                                                Der Wirtschaftssektor Staat setzt sich aus den konsolidierten Teilsek-
     Reinvermögen                                                               toren Bund, Kantone, Gemeinden und öffentliche Sozialversicherungen
Das Reinvermögen im GFS-Modell ist der um das Fremdkapital reduzierte           zusammen.
Teil der Passivseite der Bilanz.
                                                                                     Staatsausgaben
     Vermögensgüter                                                             Die Staatsausgaben im GFS-Modell ergeben sich aus der Summe von
Die Vermögensgüter (GFS-Modell) umfassen alle produzierten (Anlagen,            Aufwand und Nettozugang an Vermögensgütern des Sektors Staat.
Vorräte und Wertsachen), nichtproduzierten (Grund und Boden) und im-
materiellen (Software, Patente und sonstige Nutzungsechte) Vermögens-                Staatsquote
werte.                                                                          Die Staatsquote bezeichnet den Anteil der gesamten Staatsausgaben in
                                                                                % des BIP gemäss dem GFS-Modell.
     Schulden
Die Schulden im FS-Modell resp. die Bruttoschulden setzen sich zusam-                Steuern
men aus den laufenden Verbindlichkeiten sowie den kurz- und langfri-            Öffentliche Abgaben ohne eine bestimmte Gegenleistung.
stigen Finanzverbindlichkeiten, jedoch ohne derivative Finanzinstrumente
und ohne die passivierten Investitionsbeiträge.                                      Transfers
                                                                                Transfers zwischen den öffentlichen Haushalten des Sektors Staat sind
     Schuldenquote                                                              im FS-Modell Zahlungen in Form von Beiträgen und Entschädigungen.
Bruttoschulden des Sektors Staat in % des BIP gemäss dem FS-Modell in           Hingegen gelten im GFS-Modell nur die Beiträge als öffentliche Transfers
Anlehnung an die Maastricht-Definition.                                         resp. Übertragungen.

     Sektorisierung                                                                  Verwaltungsvermögen
In der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) und in der Finanzsta-         Das Verwaltungsvermögen (FS-Modell) umfasst jene Vermögenswerte,
tistik werden die wirtschaftlichen Entscheidungsträger in so genannte           die unmittelbar der öffentlichen Aufgabenerfüllung dienen und die ohne
                                                                                diese zu beeinträchtigen nicht veräussert werden können.

ÖFFENTLICHE FINANZEN                                                       12                                  PANORAMA   © Bundesamt für Statistik, Februar 2015
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