Finanzmarkttrends Coronavirus neues Risiko für die Finanzmärkte - Ausblick auf Konjunktur in Welt, Deutschland, Eurozone, USA, China sowie Zinsen ...

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Finanzmarkttrends
Coronavirus neues Risiko für die Finanzmärkte
Ausblick auf Konjunktur in Welt, Deutschland, Eurozone, USA, China sowie
Zinsen, Währungen, Aktien und Rohöl
Februar 2020
Prognosen: Wirtschaftstätigkeit & Finanzmärkte
                                                              GDP change                                     Inflation
Economic activity                                 2019           2020              2021              2019      2020      2021
Euro area                                          1,2              0,9             1,3                1,3     1,1        1,7
 Germany                                           0,6              0,4             1,2                1,5     1,4        1,8
United States*                                     2,3              1,0             1,9                1,6     1,4        1,9
China                                              6,1              5,4             5,6                4,5     4,0        4,0
World                                              2,9              2,9             3,3                 -       -          -
Interest rates (eop)                           14.02.2020                         Jun 20            Dez 20   Jun 20      Dez 21
Euro area
Policy rate                                        0,00                             0,00              0,00     0,00       0,00
Deposit rate                                      -0,50                            -0,50             -0,50    -0,50      -0,50
3 months Euribor                                  -0,40                            -0,45             -0,45    -0,45      -0,40
2 year Bunds                                      -0,64                            -0,65             -0,60    -0,53      -0,50
10 year Bunds                                     -0,40                            -0,40             -0,15     0,15       0,28
USA
Fed funds target rate (upper bound)                1,75                            1,50               1,25     1,25       1,75
3 months Libor                                     1,73                            1,50               1,35     1,50       1,95
2 year T-Notes                                     1,38                            1,40               1,20     1,30       1,80
10 year T-Notes                                    1,56                            1,65               1,80     2,00       2,15
FX                                             14.02.2020                         Jun 20            Dez 20   Jun 21      Dez 21
EUR/USD                                           1,10                             1,12              1,15     1,17        1,18
EUR/GBP                                           0,85                             0,85              0,86     0,87        0,88
USD/JPY                                          109,72                            107               105      108         109
USD/CNY                                           6,98                             7,10              7,20     7,20        7,25
Stocks                                         14.02.2020                         Jun 20            Dez 20   Jun 21      Dez 21
Dax                                              13776                            13100             13600    13700       14000
Stoxx Europe 600                                   432                              406               422      425         434
S&P500                                            3374                             2900              2900     3050        3250
Commodities                                    14.02.2020                         Jun 20            Dez 20   Jun 21      Dez 21
Oil (Brent) in USD/USD                            54,36                             55                58       65          65
Oil (WTI) in USD/Barrel                           50,29                             50                53       61          61

Source: Bloomberg, Hamburg Commercial Bank Economics *As inflation index the PCE core rate is considered

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Agenda

       Executive Summary

       Weltwirtschaft: Aktuelle Lage und Prognosen

       Eurozone: Konjunktur- und Zinsprognose

       Deutschland: Konjunkturprognose

       USA: Konjunktur- und Zinsprognose

       China: Konjunkturprognose

       Aktienmarktprognosen

       Wechselkursprognosen

       Ölmarktprognosen

       Ansprechpartner/Disclaimer

3               02/12/2020           Finanzmarkttrends
Executive Summary

• Weltwirtschaft: Das neue Coronavirus dürfte das Weltwirtschaftswachstum in diesem Jahr auf unter 3 % drücken.

• Coronavirus: Die Auswirkungen des neuen Coronavirus auf die Weltwirtschaft hängen von der Geschwindigkeit ab, mit der sich die globalen
  Wertschöpfungsketten erholen werden.

• Eurozone: Nach den schwachen Wirtschaftsdaten in Q4 2019 sorgt das neue Coronavirus für zusätzliche Abwärtsrisiken bei der Konjunktur. Wir
  haben unsere BIP-Prognose nach unten korrigiert.

• Deutschland: Die Rezession der Industrie hat sich Ende 2019 vertieft. Die Erholung des Ifo-Indexes wird, bedingt durch das Coronavirus, nur von
  kurzer Dauer sein.

• USA: Die jüngsten Zahlen waren ziemlich stark, sind aber kein Beweis für eine Immunität gegen das Coronavirus. Wir halten an der Prognose eines
  schwachen Wachstums unterhalb des Konsenses fest.

• China: Das neue Coronavirus wird das Wachstum Chinas vor allem in H1 2020 beeinträchtigen. Wir haben unsere Wachstumsprognose auf 5,4 % (von
  5,8 %) im Jahr 2020 revidiert.

• Aktienmärkte: Immun gegen das Coronavirus? Wir denken nicht und heben die überzogene Bewertung hervor, insbesondere in den USA.

• Devisenmärkte: Die scheinbare Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft zu Beginn 2020 wird die erwartete Erholung des Euros verzögern/mildern. Die
  Attraktivität des Yen als Rettungsanker hat abgenommen, die Befürchtungen eines harten Brexits sind nicht vom Tisch, und es ist unwahrscheinlich,
  dass der Yuan dem Abwärtsdruck – ausgelöst durch das Coronavirus – entkommt.

• Ölmärkte: Der Ölmarkt hat in den letzten Wochen in den Contango gedreht, das den plötzlichen Verfall der Spotpreise als Reaktion auf den
  Coronavirus-bedingten Nachfragerückgang widerspiegelt.

4                  02/12/2020                Finanzmarkttrends
Weltwirtschaft: Das neue Coronavirus dürfte das
Weltwirtschaftswachstum in diesem Jahr auf unter 3 % drücken.
                                          Zwar scheint die Wachstumsverlangsamung beendet zu sein, doch in Anbetracht des
                                           neuen Coronavirus überwiegen die Abwärtsrisiken. Darüber hinaus waren die Zahlen
                                           zur Industrieproduktion der Eurozone im 4. Quartal 2009 sehr schwach und lagen
                                           deutlich unter den Erwartungen.
                                          Wir haben unsere Prognosen für die Weltwirtschaft von bereits unter dem Konsens
                                           liegenden 3,0 % auf 2,9 % angepasst und sehen immer noch ein gewisses
                                           Abwärtsrisiko. Das niedrigere Wachstum ist vor allem auf die geringere Expansionsrate
                                           in China zurückzuführen, die in diesem Jahr nur bei 5,4 % liegen dürfte, gegenüber den
                                           zuvor prognostizierten 5,8 %.
                                          Das Wachstum wird im Q1-2019 besonders schwach sein. Vielleicht müssen wir bis
                                           zum dritten Quartal warten, um einen starken Gegenbewegung zu erleben, abhängig
                                           von der Schwere der Störungen in den globalen Wertschöpfungsketten und der
                                           Verbreitung des neuen Coronavirus.
                                          Der PMI ist im Januar etwas gestiegen. In den Januar-Umfragen wurde der
                                           Coronavirus-Effekt jedoch meist nicht berücksichtigt.
                                          Die Inflation in den G20-Ländern hat deutlich zugenommen, angetrieben von China und
                                           Indien. Die Daten für Januar deuten auf eine weitere Beschleunigung der globalen
                                           Inflation hin. In den Vereinigten Staaten, der Eurozone und Japan ist die
                                           Verbraucherpreisinflation jedoch nach wie vor niedrig, so dass die entsprechenden
                                           Zentralbanken keinen Grund haben, darauf zu reagieren. Im Gegenteil, das neue
                                           Coronavirus nährt eher die Spekulationen, dass die Zentralbanken bald mit einer
                                           Lockerung der Geldpolitik beginnen könnten.
                                          Der Welthandel hat in den letzten Monaten gelitten, und das neue Coronavirus wird
                                           sich bemerkbar machen, wenn Chinas Maßnahmen gegen das Virus zu einem
                                           wahrscheinlich negativen QoQ-Wachstum im ersten Quartal in China führen, was in
                                           den Import- und damit auch in den Handelsdaten sichtbar werden dürfte. Angesichts
                                           der sehr moderaten globalen BIP-Wachstumsdynamik rechnen wir für dieses Jahr
                                           damit, dass der Welthandel nur marginal expandieren wird.

5       02/12/2020   Finanzmarkttrends
Coronavirus: Die Auswirkungen des neuen Coronavirus auf die
Weltwirtschaft hängen von der Geschwindigkeit ab, mit der sich die
Wertschöpfungsketten erholen werden.
                                          Im Hinblick auf das Coronavirus sollten die Daten aus China mit großer Vorsicht
                                           interpretiert werden, wie die jüngste Änderung der Methodik zeigt, die zu einer
                                           Aufwärtsrevision neuer Fälle führte.
                                          Daher ist es zu diesem Zeitpunkt noch unklar, wann der Höhepunkt der
                                           Virusverbreitung erreicht wird.
                                          Die Wirtschaftstätigkeit in China dürfte sich etwas erholen. Die Industrie steht kurz
                                           davor, die Produktion wieder aufzunehmen, nachdem der Neujahrsferientag um eine
                                           Woche verlängert wurde. Zum jetzigen Zeitpunkt ist jedoch unklar, wie schnell der
                                           Anpassungsprozess verlaufen wird.
                                          Hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen besteht ein Trade-off zwischen der
                                           Verbreitung der Krankheit und den von der Regierung ergriffenen Maßnahmen: Wenn
                                           die Regierungen (auf zentraler und lokaler Ebene) beschließen, die Menschen zur
                                           Rückkehr zur Arbeit zu ermutigen, dürfte die Wirtschaftstätigkeit in Kürze wieder
                                           zunehmen. Gleichzeitig besteht jedoch die Gefahr, dass unter diesen Umständen die
                                           Zahl der neuen Coronafälle wieder ansteigt. Wenn die Regierungen andererseits
                                           beschließen, die Beschränkungen nur langsam zu lockern (oder sie sogar noch
                                           strenger zu implementieren), kann dies zwar die Ausbreitung des Coronavirus
                                           stabilisieren, aber zu einer weiteren Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität
                                           führen.
                                          Je länger es dauert, Produktion und Transport zu normalisieren, desto höher ist die
                                           Wahrscheinlichkeit, dass globale Wertschöpfungsketten, zum Beispiel in der
                                           Automobilindustrie, betroffen sind. Ein Beispiel dafür ist Hyundai, das seine sieben
                                           Autofabriken in Südkorea aufgrund eines Mangels an aus China bezogenen
                                           Komponenten geschlossen hat.

6       02/12/2020   Finanzmarkttrends
Prognosen: Veränderung des BIP

                                                                                                 1,5
                                                                                                                                   1,2

                                                                                                                0,6
                                                                                                                             0,4

                                                                                             2018              2019         2020   2021

                                                                                                               Germany

                                                                                    1,9

                                                                                           1,2                        1,3
                                                                                                         0,9
                                                                                                                                                                                                    0,9
                                      2,9                                                                                                                                                                   0,7
                                                                                                                                                   6,6         6,2                                                         0,5
                                             2,3                                                                                                                                   5,6                               0,4
                                                                1,9                                                                                                          5,4
                                                                                    2018   2019          2020         2021
                                                     1,0
                                                                                                                                                                                                    2018   2019     2020   2021
                                                                                           Euro Area

                                      2018   2019    2020      2021                                                                                                                                              Japan
                                                                                                                                                   2018        2019         2020   2021
                                                                                                                                   3,3
                                             USA                                                                             2,8                                                          6,2
                                                                                                 2,0           1,7                                                China
                                                                                                                                                                                                    5,8

                                                                                                                                                                                                                    5,3
                                                                                             2018           2019            2020   2021                                                                    5,2
                                                                             2,3                       Africa + Middle East
                                                                       1,5
                                                    1,0                                                                                                                                   2018     2019    2020     2021
                                                              0,6                                                                    3,6
                                                                                                                                                                      3,3                        Emerging Asia ex
                                                                                                                                           2,9           2,9                                         China
                                                    2018      2019    2020   2021

                                                           Latin America
                                                                                                                                    2018   2019      2020             2021

                                                                                                                                           World
    Source: HCOB Economics

7                        02/12/2020                                 Finanzmarkttrends
Weltwirtschaft: Agenda 2020

    Source: HCOB Economics, different public sources

8                          02/12/2020                  Finanzmarkttrends
Eurozone: Das Risiko des neuen Coronavirus trägt zu den
enttäuschenden Wirtschaftsdaten von Q4 2019 bei. Wir haben unsere
Prognose nach unten korrigiert.
                                          Das BIP der Eurozone expandierte im 4. Quartal mit einer enttäuschenden Rate von 0,1 %
                                           (erste Schätzung), wobei die Gefahr besteht, dass diese Schätzung aufgrund einer
                                           möglichen negativen Überraschung aus Deutschland nach unten korrigiert wird. Dessen
                                           industrielle Rezession hat sich im 4. Quartal 2019 auf etwa -2 % QoQ vertieft. Das
                                           Coronavirus ist ein neuer Risikofaktor, der den Industriesektor im ersten und vielleicht
                                           auch im zweiten Quartal unter Druck setzen wird.

                                          Vor dem Hintergrund der schwachen Q4-Zahlen und des Coronavirus haben wir unsere
                                           BIP-Prognose für die Eurozone von 1,1 % auf 0,9 % nach unten korrigiert. Die Inflation
                                           wird sich unter diesen Umständen in diesem Jahr nicht erholen und wird wahrscheinlich
                                           auch im nächsten Jahr unter dem 2 %-Ziel verbleiben.

                                          Die EZB hat keinen Grund, ihre Leitzinsen anzuheben. Im Gegenteil, in den nächsten
                                           Diskussionen wird es um die Mittel gehen, die die EZB hat, um die Geldpolitik zu lockern,
                                           falls sich die Abschwächung der Wirtschaft fortsetzt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde
                                           deutete an, dass es einer deutlichen Wachstumsverschlechterung bedarf, bevor die EZB
                                           handeln wird, und erklärte, dass die Macht der EZB, die Inflation und den Konjunkturzyklus
                                           zu beeinflussen, eher begrenzt sei.

                                          Die langfristigen Bundrenditen werden im Jahr 2020 im negativen Bereich bleiben und im
                                           nächsten Jahr über 0 % steigen. Die Renditen der 2-jährigen Bundesanleihen dürften bis
                                           2021 tief im negativen Bereich bleiben, da die Erwartung besteht, dass die EZB sowohl an
                                           0 % für den Hauptrefinanzierungssatz als auch -0,5 % für den Einlagensatz festhält.

                                          Die Zinsstruktur dürfte in den nächsten Quartalen flach bleiben und 2021 etwas steiler
                                           werden. Letzteres hat mit unserer Erwartung zu tun, dass die langfristigen Renditen in den
                                           USA moderat steigen und damit die deutschen Bundesanleihen etwas antreiben werden.

9       02/12/2020   Finanzmarkttrends
Eurozone: Die geringe Wachstumsdynamik wird wahrscheinlich
anhalten.
GDP forecasts including the components private consumption, capital spending, government consumption, imports and exports
Yearly change, YoY (2019 to 2021)

                                                                                                                                            8,0

                                                                                                                                            7,0

                                                                                                                                            6,0

                                                                                                                                            5,0

                                                                                                                                            4,0

                                                                                                                                            3,0

                                                                                                                                            2,0
           1,2                                                                                                       1,3
                                                               0,9
                                                                                                                                            1,0

                                                                                                                                            0,0
                               2019                                            2020                                                  2021

                                      BIP real (%, JJ)
                                      BIP                Privater Verbrauch   Staatskonsum   Investitionen   Exportiert
                                                                                                             Exporte       Importe

 Source: HCOB Economics, Bloomberg

10                     02/12/2020               Finanzmarkttrends
Eurozone: Agenda 2020

     Source: HCOB Economics, different public sources

11                          02/12/2020                  Finanzmarkttrends
Deutschland: Die Rezession der Industrie hat sich Ende 2019 vertieft.
Die Erholung des Ifo-Indexes wird, bedingt durch das Coronavirus, nur
von kurzer Dauer sein.
                                          Die deutsche Wirtschaft ist nach der ersten Schätzung von Destatis im Jahr 2019 um
                                           0,6 % gewachsen. Die Zahlen für den Industriesektor für Dezember (die nach der ersten
                                           Schätzung herauskamen) deuten jedoch darauf hin, dass diese Zahl möglicherweise auf
                                           0,5 % herabgestuft werden muss. Die Industrieproduktion ging um etwa 2 % QoQ
                                           zurück, was sich im Gesamtwachstum bemerkbar machen dürfte.
                                          Vor dem Hintergrund enttäuschender Wirtschaftsindikatoren und des neuen
                                           Coronavirus haben wir das Wachstum für 2020 von 0,6 % auf 0,4 % herabgestuft. Das
                                           Ifo-Institut ist weniger pessimistisch und schätzt, dass eine Wachstumsverlangsamung
                                           Chinas um einen Prozentpunkt zu einem Wachstumsverlust von gerade einmal 0,1
                                           Prozentpunkten in Deutschland führen wird.
                                          Der ifo-Gesamtindex hat sich im Dezember etwas verbessert, was auf besseren
                                           Umfrageergebnissen im Verarbeitenden Gewerbe (was zu einer Erholung der
                                           Industrieproduktion im Januar führen könnte) und im Großhandel beruht. Laut Ifo gingen
                                           die Umsätze im Bausektor und im Einzelhandel jedoch weiter zurück.
                                          Die Verwundbarkeit Deutschlands durch das neue Coronavirus ist gleichbedeutend mit
                                           der Exponiertheit Deutschlands gegenüber China. Die ist signifikant. Die deutschen
                                           Exporte nach China machen 2,7 % des deutschen BIP aus, womit China der
                                           drittwichtigste Exportmarkt für deutsche Unternehmen ist. Allerdings sind die deutschen
                                           Exporte geographisch sehr gut diversifiziert, da kein Handelspartner mehr als 8 % der
                                           Gesamtexporte aufnimmt. Die Länder, die von Chinas wahrscheinlicher Verlangsamung
                                           besonders stark betroffen sein könnten (u.a. Taiwan, Südkorea, Südafrika, Australien),
                                           gehören nicht zu den Top 15 der deutschen Exportmärkte.
                                          Neben dem Handelskanal müssen auch die ausländischen Direktinvestitionen (FDI)
                                           berücksichtigt werden. Der Bestand an ausländischen Direktinvestitionen, die in den
                                           letzten Jahrzehnten nach China geflossen sind, beläuft sich auf rund 80 Milliarden Euro.
                                           Die Gewinne der deutschen Unternehmen werden negativ beeinflusst, wenn die
                                           erwartete Verlangsamung in China eintritt. Dies wird sich negativ auf die Bereitschaft
                                           auswirken, die Investitionsausgaben zu erhöhen und es könnte
                                           Kostensenkungsmaßnahmen zur Stabilisierung der Gewinne auslösen.

12      02/12/2020   Finanzmarkttrends
Deutschland: Schwache Investitionsausgaben und ein negativer
Beitrag des Außenhandels werden das Wachstum im Jahr 2020
dämpfen.
GDP forecasts including the components private consumption, capital spending, government consumption, imports and exports
Yearly change, YoY (2019 to 2021)

 4,00

 3,50

 3,00

 2,50

 2,00

 1,50
                                                                                                                                1,24

 1,00
               0,56
 0,50                                                                 0,38

 0,00
                                     2019                                              2020                                                2021

                                            BIP    Staatskonsum   Privater Verbrauch   Bruttoanlageinvestitionen   Exporte
                                                                                                                   Exportiert    Importe

 Source: HCOB Economics, Bloomberg

13                     02/12/2020                 Finanzmarkttrends
Deutschland: Agenda 2020

     Source: HCOB Economics, different public sources

14                          02/12/2020                  Finanzmarkttrends
USA: Die jüngsten Zahlen waren relativ robust stark, sind aber kein
Beweis für eine Immunität gegen das Coronavirus. Wir halten an der
Prognose eines Wachstums unterhalb des Konsenses fest.
                                            Die US-Wirtschaft hat im 4. Quartal ein Wachstum von rund 2 % beibehalten und der
                                             Arbeitsmarkt zeigt keine klaren Anzeichen einer Abschwächung. Die ISM-Indizes für das
                                             verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor haben sich in letzter Zeit erholt,
                                             während das Verbrauchervertrauen weiter angestiegen ist.
                                            Allerdings stagnierten die Exporte im Jahr 2019 und expandierten im vierten Quartal kaum
                                             (+1,4 % QoQ, annualisiert), während der private Konsum (von durchschnittlich 3,2 % in Q1
                                             bis Q3 2019 auf nur 1,8 % zurückging. Die Tatsache, dass die Anlageinvestitionen drei
                                             Quartale lang geschrumpft sind, während die Importe im vierten Quartal um fast 9 % QoQ
                                             wie ein Stein fielen, ist unserer Ansicht nach ein Zeichen von Schwäche, auch wenn ein Teil
                                             davon im Zusammenhang mit den Produktionsproblemen von Boeing und dem Streik bei
                                             General Motors steht. Für das gesamte Jahr haben wir unsere Wachstumsprognose von
                                             1,0 % belassen, womit wir deutlich unter dem Konsens von etwa 2 % liegen.
                                            Das Coronavirus hat noch keine Spuren in den Wirtschaftszahlen hinterlassen, abgesehen
                                             vom Rückgang der Ölpreise, der sich negativ auf die Investitionsaussichten im Ölfracking-
                                             Sektor auswirkt. Die Aktienmärkte hingegen erreichten neue Allzeithochs, als ob die US-
                                             Wirtschaft gegen eine Wachstumsverlangsamung in China völlig immun wäre.
                                            Es stimmt, dass die USA über die Exporte nur geringfügig gegenüber China exponiert ist. Die
                                             Ausfuhren nach China machen nur 0,8 % des US-BIP aus, während die Abhängigkeit
                                             Deutschlands mit 2,7 % des entsprechenden BIP im Vergleich dazu viel höher ist. Der Kanal,
                                             über den das Coronavirus die US-Wirtschaft beeinflussen könnte, könnte jedoch die
                                             Unsicherheit über die globalen Aussichten sein, mit einem negativen Einfluss auf die
                                             Aktienmärkte und die Bilanzen des hoch verschuldeten US-Unternehmenssektors.
                                            Fed-Präsident Jerome Powell hat angekündigt, dass die US-Zentralbank die möglichen
                                             Auswirkungen des Coronavirus und die Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft sehr
                                             genau beobachten wird. Wir haben keinen Zweifel daran, dass die Fed im Falle einer
                                             Verschlechterung der Situation und einer Abschwächung des Geschäftsvertrauen eher früher
                                             als später mit Zinssenkungen reagieren würde. Auf jeden Fall bleiben wir bei unserer
                                             Auffassung, dass in diesem Jahr zwei weitere Zinssenkungen zu erwarten sind.

 15       02/12/2020   Finanzmarkttrends
USA: Die Verlangsamung des Wachstums dürfte sich in H1 2020
fortsetzen, was vor allem auf eine schwächere Investitionstätigkeit und
niedrigere Exporte zurückzuführen ist.
GDP forecasts including the components private consumption, capital spending, government consumption, imports and exports
Yearly change, YoY (2019 to 2021)

             3,0%
                           2,3%
                                                                                                                                      1,9%
             2,0%

                                                                                   1,0%
             1,0%

             0,0%
                                            2019                                                       2020                                              2021

             -1,0%

             -2,0%

             -3,0%

            BIP      Persönliche Konsumausgaben...    Private Brutto-Inlandsinvestitionen inkl. CIPI    Exporte
                                                                                                        Exportiert   Importe   Staatliche Konsumausgaben und Bruttoinvestitionen
                                                                                                                               Staatsausgaben

 Source: HCOB Economics, Makrobond

16                     02/12/2020                    Finanzmarkttrends
Vereinigte Staaten: Agenda 2020

     Source: HCOB Economics, different public sources

17                          02/12/2020                  Finanzmarkttrends
China: Das neue Coronavirus wird das Wachstum Chinas vor allem in
H1 2020 beeinträchtigen. Wir revidierten unsere Wachstumsprognose
auf 5,4 % (von 5,8 %) im Jahr 2020.
                                         •   Das Wirtschaftswachstum Chinas verlangsamte sich 2019 auf 6,1 %. Wir hatten für
                                             dieses Jahr eine weitere Abschwächung auf 5,8 % erwartet. Aufgrund des Coronavirus
                                             sind wir jedoch pessimistischer und erwarten, dass die Wirtschaft im Jahr 2020 nur um
                                             5,4 Prozent wachsen wird. Ein gewisser Aufschwung auf 5,8 % dürfte 2021 zu erwarten
                                             sein.
                                         •   China und insbesondere die Provinz Hubei stehen im Zentrum der Coronavirus-Krise.
                                             Transport- und Produktionsunterbrechungen werden negative Auswirkungen auf die
                                             Daten des ersten Quartals und vielleicht auch auf die Daten des zweiten Quartals
                                             haben. Im ersten Quartal ist eine negative QoQ-Wachstumsrate sehr wahrscheinlich,
                                             da Hubei und seine Nachbarprovinzen etwa ein Viertel des chinesischen BIP
                                             ausmachen.
                                         •   Der PMI-Index für das Verarbeitende Gewerbe hat sich im Januar nur mäßig
                                             abgeschwächt, da der Großteil der Coronavirus-Auswirkungen während der Zeit der
                                             Umfrage nicht berücksichtigt wurde. Wir erwarten, dass sich der PMI im Februar
                                             deutlich abschwächen wird. Der Rückgang der Industrieproduktion dürfte im
                                             zweistelligen Bereich (MoM) liegen.
                                         •   Die Hauspreise könnten ihren Abwärtstrend in den nächsten Quartalen aufgrund des
                                             allgemein schwächeren wirtschaftlichen Umfelds fortsetzen.
                                         •   Interessanterweise war die Schwäche des Yuan bisher begrenzt. Die Zentralbank
                                             verfügt über geldpolitische Instrumente, um den Offshore-Markt für Renminbi über die
                                             Zinssätze zu kontrollieren. Abgesehen davon sind Kapitalverkehrskontrollen ein
                                             weiterer wichtiger Faktor zur Verringerung der Volatilität auf dem Devisenmarkt.
                                         •   Der deutliche Anstieg der Verbraucherpreisinflation, die aufgrund der Schweinepest zu
                                             steigen begann und nun auch aufgrund des Coronavirus ihren Aufwärtstrend fortsetzt,
                                             erschwert jedoch die Situation für die People's Bank of China (PBoC). Während die
                                             PBoC den Gegenwert von 170 Milliarden USD in den Markt injiziert hat, hat sie die
                                             Leitzinsen nur geringfügig gesenkt, vielleicht aus Angst, dass die Inflation außer
                                             Kontrolle geraten könnte, wenn sie aggressiver vorgehen würde.

18      02/12/2020   Finanzmarkttrends
Aktienmärkte: Immun gegen das Coronavirus? Wir denken nicht und
heben die überzogene Bewertung hervor, insbesondere in den USA.
                                          Die Aktienmärkte scheinen das neue Coronavirus die meiste Zeit zu ignorieren. Der Dax hat
                                           mit 13.577 Punkten ein neues Allzeithoch erreicht, während der S&P 500 mit 3.352 Punkten
                                           einen neuen Rekord aufgestellt hat.

                                          Schon vor dem Ausbruch des Coronavirus deutete unser Über-/Unterbewertungsmodell darauf
                                           hin, dass insbesondere die S&P-Aktien überbewertet sind, da der Index mit der aktuellen
                                           Bewertung den langfristigen Durchschnitt unseres Bewertungsindexes im Umfang einer
                                           Standardabweichung überschritten hat. Jetzt, da das Coronavirus zu einer Herabstufung des
                                           Wachstums führt und die Abwärtsrisiken für die Wirtschaftsaussichten steigen, scheint es noch
                                           schwieriger zu sein, die Überbewertung aufrechtzuerhalten. Wir erwarten einen deutlichen
                                           Rückgang des S&P, der vielleicht durch enttäuschende Wachstumszahlen im H1 2020
                                           ausgelöst wird.

                                          Die Überbewertung des Dax ist geringer, da der Index weniger als eine Standardabweichung
                                           vom langfristigen Durchschnitt des Bewertungsindexes abweicht. Zwar dürften die Aktienkurse
                                           etwas sinken, doch sollte der Rückgang angesichts der besseren Bewertung deutlich weniger
                                           ausgeprägt sein als in den USA.

                                          Im Jahr 2021 sollten beide Indizes wieder steigen. Wir bezweifeln jedoch, dass S&P sein jetzt
                                           erreichtes Allzeithoch übertreffen wird.

19      02/12/2020   Finanzmarkttrends
EUR/USD: Scheinbare Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft Anfang
2020, um die erwartete Erholung des Euro zu verzögern/mildern
                                          Ein neuer globaler Risikofaktor wurde durch den Ausbruch des neuen Coronavirus im
                                           Januar geboren. Offenbar zeigt die US-Wirtschaft sowohl bei harten als auch bei
                                           weichen Daten ungeahnte Widerstandsfähigkeit, während die Besorgnis im Euro-
                                           Gebiet über eine Ansteckung diametral schwer wiegt. Der S&P 500-Börsenindex steigt
                                           ohne große Störungen von einem Allzeithoch zum nächsten.
                                          Wir bleiben jedoch misstrauisch gegenüber einem solchen Ausnahmezustand und
                                           geben unsere Ansicht noch nicht auf, dass sich die Konjunkturzyklen spätestens im
                                           Laufe des 2. Halbjahres 2020 annähern werden. Inmitten einer anhaltenden Diskussion
                                           über die Wirksamkeit negativer Renditen innerhalb der EZB dürfte Frau Lagarde dazu
                                           neigen, immer lauter zu fordern, dass nunmehr die Fiskalpolitik einspringt.
                                           Entsprechend nachhaltige Beschlüsssen, z.B. seitens der Bundesregierung, könnten
                                           dem Euro endlich einen Schub verleihen. Gegenwärtig implizieren die Marktzinsen eine
                                           weitere Zinssenkung der Fed im September, wohlmöglich eine Zweite im Dezember.
                                           Damit wäre unsere Erwartung von zwei Senkungen im Jahr 2020 erfüllt.
                                          In den vergangenen 3 Monaten bedeutete höhere Makrtvolatilität im Durchschnitt
                                           höhere EUR/USD-Kurse, Die derzeitige Selbstgefälligkeit könnte aber schon bei der
                                           nächsten Gelegenheit verschwinden. Verlassen wir das derzeit historisch niedrige
                                           Volatilitätsumfeld, bekäme der Euro angesichts seiner zunehmenden Rolle als
                                           Finanzierungswährung Nr.1 Unterstützung, solange seine Renditen unter denen im
                                           Yen liegen.
                                          Politische Unsicherheiten sind in ihren Auswirkungen schwer fassbar. Wir wissen nicht,
                                           welcher Kandidat von den Demokraten benannt wird, um Donald Trump, dessen
                                           Position komfortabler denn je erscheint, herauszufordern. Aber der Markt verbindet mit
                                           Bernie Sanders negative Implikationen für den Dollar. Auf der anderen Seite hat der
                                           Euro seine eigenen Probleme, die diesmal eher in Deutschland als in Italien zu suchen
                                           sind, wo Salvini doch etwas an Einfluss eingebüßt hat.
                                          Am Ende könnte unsere Prognose von technischer Seite her ernsthaft unter Druck
                                           kommen, wenn sich der derzeitige Abwärtstrend durch den wichtigen Chartpunkt bei
                                           1.0860 USD pro EUR als nachhaltig erweist.

20      02/12/2020   Finanzmarkttrends
EUR/USD: Tagesordnung 2020

     Source: HCOB Economics, verschiedene öffentliche Sourcen

21                         02/12/2020                           Finanzmarkttrends
Devisenmärkte: Die Attraktivität des Yen als Rettungsanker hat
abgenommen, harter Brexit ist nicht vom Tisch, Yuan wird dem
Coronavirus kaum entkommen.         EUR/GBP: Die Scheidung zwischen Großbritannien und der EU wurde erst vor zwei Wochen
                                                              vollzogen, aber Premier Boris Johnson hat keine Zeit verschwendet, die EU zu brüskieren,
                                                              indem er darauf bestand, dass jegliche Verhandlungen über ein Handelsabkommen am 31.
                                                              Dezember 2020 enden werden. Ein harter Brexit bleibt also eine Option. Solche Befürchtungen
                                                              werden derzeit durch überraschend solide britische Wirtschaftsdaten abgefedert. Tatsächlich
                                                              hat die Bank of England trotz einiger taubenhafter Töne kurz vor der letzten MPC-Sitzung von
                                                              einer Zinssenkung abgesehen. Die etablierte Handelspanne zwischen 0,8400 und 0,8600 GBP
                                                              per EUR wurde nicht verlassen. Wir gehen davon aus, dass die bevorstehenden
                                                              Verhandlungen nicht ohne Getöse verlaufen und das Pfund Sterling langsam aber stetig auf
                                                              0,88 im Jahr 2021 nach oben getrieben wird.
                                                           USD/JPY: Weder der US-Iran-Konflikts noch der Ausbruch des neuen chinesischen
                                                            Coronavirus ließen verstärkt Kapital in den Yen fließen, was wachsende Zweifel an seinem
                                                            Status als sicherer Hafen aufkommen lässt. Weltweit außerordentlich lockere Geldpolitik schuf
                                                            ein Umfeld ständig sinkender Volatilität. Viele Risiken bleiben in dem Maße verschleiert, wie
                                                            sich die Märkte in immer größere Abhängkeit von den Kapitalspritzen der Zentralbanken
                                                            begeben haben. Daher kann es nicht überraschen, dass S&P500 und USD/JPY seit einiger
                                                            Zeit eine enge positive Korrelation aufweisen. Unserer Annamhe gemäß dürfte der
                                                            außergewöhnliche US-Konjunkturzyklus nicht unbegrenzt andauern wird, so dass wir USD/JPY
                                                            gegen Ende des 1. Halbjahres 2020 unter vergleichsweise moderaten Druck geraten sehen.
                                                          •   USD/CNY: Bis zum Ausbruch der Coronavirus erhielt der Renminbi noch guten Rückenwind
                                                              nach der Unterzeichnung des ersten US-China-Handelsabkommens (Phase I) Mitte
                                                              Dezember. Dem scharfen Gegenwind zeigte sich CNY aber widerstandsfähiger als andere
                                                              Währungen in der asiatischen Nachbarschaft, wie inbseodnere der koreanische Won (KRW)
                                                              und der thailändische Baht (THB). USD/CNY sprang auf nicht mehr als 7,02 zurück, wo noch
                                                              kurz vor der Unterzeichnung von Phase I gehandelt wurde. Die Shanghaier Börse fielen am
                                                              ersten Tag nach den verlängerten Feiertagen zum Lunar New Year ins bodenlose, erholten
                                                              sich aber schnell, als die People's Bank of China mit massiven Liquiditätsspritzen einsprang.
                                                              Wie sehr das neue Coronavirus die bereits schwächelnde Wirtschaft China infiziert hat, muss
                                                              die Zukunft zweigen. Der Inflationsdruck infolge der Schweingrippe stellt dieZentralbank PBoC
                                                              vor ein Dilemma steht, so dass durchaus eine stärkere Schwäche des CNY alternativ zu
                                                              Zinssenkungen toleriert werden könnte.

22             02/12/2020           Finanzmarkttrends
Ölmärkte: Der Ölmarkt drehte in den letzten Tagen in Contango, das
den plötzlichen Verfall der Spotpreise als Reaktion auf den
Coronavirus-bedingten Nachfragerückgang widerspiegelt.
                                          Einer der Märkte, auf denen der Coronvirus-Effekt sehr deutlich zu spüren ist, ist der Ölmarkt.
                                           Seit dem 20. Januar, als das Coronavirus in den Nachrichten stärker in Erscheinung trat, ist
                                           der Ölpreis der Sorte Brent um etwa 18 %, der der Sorte WTI um etwa 15 % gesunken.

                                          Die rasche Bewegung der Spotpreise hat zur Bildung von Contango an den Terminmärkten
                                           geführt (Spotpreis < Terminpreis; starker Contango über die Kurve vom ersten bis zum zehnten
                                           Terminkontrakt), zum ersten Mal seit Anfang 2018. Dies kann als Überschussangebot auf dem
                                           Spotmarkt interpretiert werden. Einigen Berichten zufolge liegt der Rohölverbrauch Chinas
                                           heute um etwa 25 % unter dem Verbrauch vor dem Coronavirus-Schock. Wenn man bedenkt,
                                           dass Chinas Ölverbrauch bei 13,5 Millionen Barrel/Tag liegt, entspricht dies einem
                                           atemberaubenden Wert von 3,5 Millionen Barrel/Tag oder 3,5 % des weltweiten Verbrauchs.

                                          Abhängig von der Verbreitung des Coronavirus (siehe Seite 6) werden sich die Preise erholen,
                                           sobald das Wachstum in China wieder anzieht. Dies kann jedoch einige Monate dauern.

                                          In den kommenden Wochen werden sich die Marktteilnehmer unter anderem mit zwei Themen
                                           besonders beschäftigen: Erstens: Was wird die OPEC tun? Unserer Ansicht nach ist der
                                           Rückgang der Ölnachfrage zu stark, damit die OPEC dem wirksam entgegenwirkt. Dies scheint
                                           zumindest dann zutreffend zu sein, wenn die Nachfragekrise über mehrere Monate anhält. Die
                                           zweite Frage ist, wie die amerikanische Frackingindustrie auf das niedrigere Preisumfeld
                                           reagieren wird. Die wöchentlichen Zahlen der Bohrinseln zeigen keine klaren Anzeichen für
                                           eine Reaktion. Wir würden jedoch erwarten, dass sie sinken, wenn die Ölpreise für ein oder
                                           zwei Monate auf dem derzeitigen Niveau bleiben.

                                          Wir gehen davon aus, dass sich die Ölpreise in diesem Jahr leicht auf 58 US-Dollar/Barrel
                                           (Brent) bis zum Ende des Jahres erholen werden, da wir davon ausgehen, dass die
                                           wirtschaftliche Erholung bis dahin sichtbar sein wird.

23      02/12/2020   Finanzmarkttrends
Ansprechpartner

     Redaktion und Versand                                                Weitere Ansprechpartner der Hamburg Commercial Bank

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     Dr. Cyrus de la Rubia           Christian Eggers                     Thomas Benthien
     Chiefsvolkswirt                 Senior FX Trader                     Tel.: 0431-900-25000
     Phone: 040-3333-15260           Phone: 040-3333-25514
                                                                          Sales Corporates & Real Estate
     Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 13. Februar 2020
                                                                          Stefan Masannek
     Gerhart-Hauptmann-Platz 50, 20095 Hamburg, Telefon 040-
                                                                          Tel.: 0431-900-25550
     3333-0, Fax 040-3333-34001

                                                                          Sales Shipping, Energy & Infrastructure

                                                                          Stefan Masannek
                                                                          Tel.: 0431-900-25550

                                                                          Debt Capital Markets

                                                                          Tim Boltzen
                                                                          Tel.: 040-3333-13765

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